Die Realität der Christenverfolgung in der Welt
Da Kinder gezielt über ihre Eltern ausgefragt werden, gelten Christen nicht nur als Staatsfeinde, sondern auch als Feinde der gesamten Gesellschaft. Wird die Existenz von Christen entdeckt, werden in der Regel auch ihre Familien gleich mitbestraft. Selbst diejenigen, die nicht als Christen überführt werden, kommen vorsorglich in Umerziehungslager.
Überzeugte Christen werden in Arbeitslager gebracht, aus denen es keine Haftentlassung gibt. Dort müssen sie bis an ihr Lebensende arbeiten. Jegliche Beteiligung an religiösen Aktivitäten ist strengstens verboten. Wer dabei entdeckt wird, muss mit Diskriminierung, Verhaftung, willkürlicher Inhaftierung, Folter und sogar öffentlicher Hinrichtung rechnen.
Ein anderes Regime beschließt, die Gesellschaft von allen Christen zu reinigen. Wer einen Christen tötet, braucht keine Bestrafung zu fürchten – im Gegenteil: Der Staat kooperiert mit den gegen Christen vorgehenden Mobs.
Wieder anderswo gibt es strengste Regeln gegen Christen. Sie müssen eine Schutzsteuer zahlen. Wer diese nicht aufbringen kann, wird grausam bestraft. Von der Amputation einzelner Körperteile bis hin zur Hinrichtung ist alles möglich. Töchter von Christen werden regelmäßig vor den Augen ihrer Väter vergewaltigt.
Es kommt immer wieder vor, dass christliche Männer auf brutalste Weise öffentlich hingerichtet werden. Die Frauen und Töchter dieser Männer werden anschließend als Sklaven verkauft. Grenzloser Horror!
Diese Szenen sind keine Fiktion, sondern Realität. Sie finden hier und heute in unserer Welt statt. Die Worte stammen aus aktuellen Veröffentlichungen von Open Doors über verfolgte Christen weltweit. Sie beschreiben die grausame Wirklichkeit von Christen in Nordkorea, Somalia, im Irak und auch in Syrien.
Die verborgene Dimension des geistlichen Kampfes
Ihr Lieben, in dieser Welt tobt ein Kampf. Doch hier, mitten im vorweihnachtlichen München, bekommen wir davon kaum etwas mit. Warum eigentlich? Vielleicht ist es Bewahrung, die Gott uns hier schenkt. Vielleicht ist es aber auch eine subtile Art, wie der Kampf hier stattfindet. Wir werden eingelullt, damit wir nicht mitbekommen, was wirklich los ist.
Letzte Woche haben wir im Rahmen der Predigtserie durch die Offenbarung die dritte große Vision betrachtet. Dabei hörten wir von Posaunen – sechs Posaunen, die Menschen wachrütteln sollen, und dann eine siebte Posaune, mit der das Ende, das Endgericht, kommt.
Heute kommen wir zur vierten großen Vision, also zu den Kapiteln zwölf bis vierzehn. Ich möchte diese drei Kapitel, in denen es wirklich um eine kosmische Konfrontation oder mehrere Konfrontationen geht, im Prinzip anhand von drei Abschnitten beschreiben und uns damit hineinnehmen. Es sind nicht ganz genau die Kapitel, aber grob betrachtet: In Kapitel zwölf, zumindest in den ersten zwölf Versen, sehen wir, dass es einen Kampf im Himmel gibt, der aber schon entschieden ist – der Sieg ist bereits errungen.
Dann, am Ende von Kapitel zwölf und im ganzen Kapitel dreizehn, wird beschrieben, dass dieser Kampf nun hier auf der Erde fortgesetzt wird. Kapitel vierzehn schließlich zeigt uns, dass der Sieg auch hier auf der Erde gewiss ist, denn der große Tag des göttlichen Gerichts kommt.
Das sind die drei großen Abschnitte der heutigen Predigt. Wenn ihr eure Bibeln aufschlagt, könnt ihr dem sicher gut folgen. Ich werde auch wieder einige Textauszüge an der Bibelwand zeigen.
Die kosmische Auseinandersetzung im Himmel
Wir sehen zuerst in Kapitel zwölf, dass es eine kosmische Konfrontation im Himmel gibt. Diese hat bereits stattgefunden, und es gibt einen eindeutigen Sieger. In den ersten fünf Versen lesen wir von den beiden Protagonisten dieses Kampfes.
Ich lese uns die ersten fünf Verse vor:
Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen. Und seinen Schwanz fegte er den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stab. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.
Dieser Bericht klingt vielleicht erst einmal schräg, seltsam und nicht ganz klar, worum es hier geht. Aber was hier beschrieben wird, ist letztendlich die Erfüllung der ersten großen Verheißung der Bibel.
Nachdem die ersten Menschen von Gott geschaffen wurden, lebten sie in wunderbarer Gemeinschaft mit ihm. Adam und Eva wurden sie genannt. Da kam eine Schlange, ein Tier, in diese harmonische Situation, in diese paradiesische Umgebung. Dieses Tier versuchte die Menschen und brachte sie dazu, gegen Gott zu rebellieren. Gott hatte ihnen nur ein Verbot gegeben: von einem bestimmten Baum durften sie nicht essen. Die Schlange überführte sie aber, sodass sie die Frucht von diesem Baum nahmen und aßen.
Sie wollten nicht mehr auf Gott hören und unter seiner guten Herrschaft leben. Stattdessen begannen sie, ihm zu misstrauen, seinem Wort zu misstrauen. Sie wollten sein wie Gott, anstatt unter seiner guten Herrschaft zu leben.
In diese Situation hinein kommt dann Gott, der gerechte Gott, der alles weiß und alles sieht. Er spricht direkt in die Situation hinein, er spricht Worte des Gerichts. Die Welt ist verflucht. Von da an leben wir in einer gefallenen Welt, einer Welt, in der es Krankheit, Tod und Sünden aller Art gibt. Die Menschen sind von Gott getrennt.
Dann spricht er zuallererst, aber in seinen Gerichtsworten, Worte, die an die Schlange gerichtet sind. Und mitten in seinen Gerichtsworten an die Schlange, inmitten dieses Fluchs, den er ausspricht, kommt eine Ankündigung, eine Verheißung. So heißt es im ersten Buch Mose, Kapitel 3, Vers 15:
"Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm in die Ferse stechen."
Ja, das war die große erste Ankündigung, dass ein Sohn geboren werden sollte, ein Nachkomme der Frau, der der Schlange, der Inkarnation des Bösen, den Garaus machen wird. Die Menschen haben sehnsüchtig darauf gewartet, wann dieser Nachkomme der Frau kommen wird.
Jetzt lesen wir hier davon, dass eine Frau schwanger ist und ein Kind gebären wird. Das Kind, das hier geboren werden soll, ist das Kind, auf das die Welt wartet. Die Geburt dieses Kindes feiern wir zu Weihnachten. Dieses Kind, das hier geboren wird, ist Jesus, der Christus, der verheißene Messias.
Die Schlange ist dasselbe wie der Drache. Der Drache wird im weiteren Verlauf, in Vers 9, die alte Schlange genannt. Diese alte Schlange, der Drache, weiß, was es mit diesem Kind auf sich hat. Viele wissen davon, aber die Schlange weiß genau: Wenn dieser Sohn geboren wird, dann wird es für die Schlange kein gutes Ende nehmen. Ja, sie wird ihm Schaden zufügen, ihr Stich wird ihm in die Ferse gehen, aber sie wird zertreten werden.
So kämpft die Schlange, so kämpft Satan, so kämpft der Drache gegen dieses Kind. Er versucht, dieses Kind gleich in dem Moment, in dem es geboren wird, zu töten.
Wer sich in der Bibel ein bisschen auskennt, wer den Bericht von der Geburt Jesu aus dem Matthäusevangelium kennt, weiß: Als dieses Kind geboren wurde, kamen drei Weise aus einem fernen Land, um dieses Kind anzubeten. Sie kamen zuerst nach Jerusalem, weil sie es im Königspalast erwarteten, und sie sprachen mit König Herodes. Dieser ist ein Handlanger des Bösen. Er will diesem Kind den Garaus machen.
Von der Macht des Bösen besessen, beschließt Herodes in blindem Zorn, dieses Kind zu töten. Um sicherzugehen, geht sein Beschluss noch weiter: In Bethlehem und darüber hinaus in der ganzen Gegend lässt er alle Kinder töten, die zweijährig und jünger sind. Ein Massenmord an Babys.
Das ist die erste Strategie Satans, um dieses Kind zu töten: brutalste Verfolgung. Aber Gott greift ein. Gott rettet dieses Kind. Er führt es durch seine Eltern nach Ägypten, sodass es im Schutz vor dem Tyrannen ist. Sie kommen erst wieder zurück, nachdem Herodes verstorben ist.
Die Versuchung Jesu und der Sieg im Himmel
Als dieses Kind ungefähr dreißig Jahre alt ist, beginnt es als erwachsener Mann, Jesus, sein Wirken auf Erden. Zu Beginn seines Wirkens wird er getauft. Nach seiner Taufe kommt er in die Wüste. Dort findet die zweite große Konfrontation statt.
Wieder erscheint der alte Drache, die Schlange, mit der gleichen Strategie wie einst bei Adam und Eva. Er versucht, dieses Kind, den nun erwachsen gewordenen Mann, zu verführen. Er macht ihm leere Versprechungen, wie schon damals bei den ersten Menschen. Doch dieser Mensch, der Sohn Gottes, lässt sich nicht verführen. Er geht seinen Weg, bleibt seinem Vater gehorsam und erfüllt so den guten Plan seines Vaters.
Er stirbt am Kreuz stellvertretend für die Sünden aller Menschen, die jemals zu ihm kommen und ihn als ihren Retter und Herrn anerkennen. Danach wird er von den Toten auferweckt und fährt zu Gott und seinem Thron auf. Das ist in wenigen Worten beschrieben.
Parallel dazu findet im Himmel ein großer Kampf statt. Davon lesen wir ab Vers sieben: "Und es brannte ein Kampf im Himmel, Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen, und der Drache kämpfte und seine Engel." Das ist eine kosmische Konfrontation, ein riesiger Kampf mitten im Himmel, parallel zu dem, was auf Erden geschieht.
Der Drache und seine Engel haben keine Chance. So heißt es dann in Vers neun: "Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen."
Der Sieg über den Drachen, die alte Schlange, den Teufel und Satan ist errungen. Das ist das, was hier beschrieben wird: Er hat den Kampf im Himmel verloren. Wer den Kampf gewonnen hat, wird im weiteren Verlauf beschrieben. Jesus hat den Kampf gewonnen. Er ist derjenige, der danach siegreich dasteht.
Durch das Blut Jesu, wie es in Vers 11 heißt, wurde dieser Sieg errungen. Interessant ist, was wir hier über diesen Bösen, diesen Feind lesen. Was hat er bisher im Himmel getan? Er war der Verführer der Welt. In Vers 10 heißt es, er war der Verkläger der Menschen.
Die Macht Satans ist gebrochen. Bis zu dem Zeitpunkt, als Jesus in diese Welt kam, seinen Weg ging und wieder zum Vater auffuhr, hat Satan die Welt verführt. Es gab nur ein einziges kleines Volk, das Volk Israel, das Gott kannte und anbetete – mal mehr, mal weniger, oft weniger. Aber es gab dieses eine Volk, nur dieses eine kleine, unbedeutende Volk. Der Rest der Welt war verführt und verblendet; er kannte Gott nicht.
Jetzt aber ist Satan besiegt. Und was geschieht? Seit Pfingsten breitet sich das Evangelium aus – von Jerusalem nach Judäa und Samarien bis an die Enden der Erde. Das ist genau die Botschaft, die Jesus seinen Jüngern kurz bevor er in den Himmel auffährt, gibt.
Der Kampf ist gewonnen, der Verführer hat seine Macht verloren. Er war zugleich der Verkläger im Himmel, der sich gegen uns Menschen stellte. Bei jeder Sünde eines Menschen war er da und sagte: "Ich erhebe Anklage, Sünder kann von Gott nicht bestehen." So waren die Menschen von Gott getrennt.
Doch dann kam Jesus, dieses Kind, und hat den Kampf gewonnen. Im weiteren Verlauf lesen wir diesen wunderbaren Ruf im Himmel: "Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott; und sie haben ihn überwunden durch das Lammesblut."
Ihr Lieben, ich hoffe, uns ist das klar: Der Verkläger ist nicht mehr bei Gott. Er ist verworfen, derjenige, der sich gegen dich stellt und dir einredet, du kannst vor Gott nicht bestehen. Er hat dort oben kein Gehör mehr. Er ist auf die Erde geworfen und treibt noch hier auf Erden sein Unwesen. Wir werden das gleich noch weiter sehen.
Aber zu Beginn dieser Predigt soll uns klar sein, dass dieser Sieg im Himmel eine enorme und frohmachende Konsequenz für uns alle hat. Wenn dir bewusst wird, dass du gegen Gott gehandelt hast, wenn du erkennst, dass du Sünder bist – und da müssen wir uns nichts vormachen, das erkennen wir ja immer wieder bei uns –, wenn du erkennst, dass in deinem Leben manches nicht in Ordnung ist, dann kann es vorkommen, dass der Verkläger hier auf Erden so tut, als hätte er noch Macht.
Er versucht dir einzureden: "Oh, du bist Sünder! Du kannst vor Gott nicht bestehen! Ich klage an!" Aber er hat gar keine Macht mehr, er ist verworfen. Stattdessen ist der Fürsprecher beim Vater, der sagt: "Es gibt keine Anklage mehr, es gibt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Ich habe die Schuld all derer, die an mich glauben, auf mich genommen. Ich bin dafür gestorben am Kreuz."
Der Verkläger hat keinen Anspruch mehr. Wenn Satan sich heranschleicht und dir ins Ohr flüstert, dass du vor Gott nicht bestehen kannst, glaub ihm nicht. Er hat verloren, er hat keine Klage mehr gegen dich.
Wenn du zu Jesus gehörst, wenn Jesus dein Herr ist, dann hast du einen Fürsprecher beim Vater, da, wo für den Verkläger kein Raum mehr ist. Deshalb musst du dich nicht vor Gott verstecken aus Angst, dass er dich strafen könnte. Nein, du darfst vor ihm kommen, du darfst ihm deine Schuld bekennen und wissen, dass sie schon gesühnt wurde am Kreuz von Golgatha, als der Sohn der Frau, der Nachkomme der Frau, gestorben ist – stellvertretend für die Sünden der Welt.
Was für eine frohe Botschaft! Der Kampf im Himmel ist entschieden.
Der Kampf auf Erden und der Schutz Gottes
Das ist das Erste, was wir dringend vor Augen haben müssen. Das sollten wir bedenken, wenn wir uns nun im zweiten Teil dieser Predigt dem Kampf auf Erden zuwenden, der nach wie vor tobt.
Wir sehen dabei, dass Satan auf Erden seinen teuflischen Kampf weiterführt. Doch es ist ein Rückzugsgefecht. Ein Gefecht, das man führt, wenn man eigentlich schon verloren hat. Es ist, als hätte das Land schon kapituliert, aber einige wenige führen noch Häuserkämpfe. Da gibt es keine Chance mehr. Oder es ist so, als hätte man dem Täter schon Handschellen angelegt, und er schreit und flucht noch gegen die Polizisten. Er gibt keine Ruhe, ist aber besiegt.
Genau das tut Satan. Er kämpft. Sein Kampf richtet sich zuerst gegen die Frau. Gleich zu Beginn sehen wir, dass dieser Kampf weitergeht, auch nachdem das Kind in Vers 6 entrückt worden ist. Die Frau müssen wir verstehen als das Volk Gottes, als die Gemeinde, als das Volk, aus dem Christus geboren wurde und für das Christus nun da ist. Es sind die Menschen, die durch ihren Glauben zu Jesus Christus gehören. Es ist die Versammlung der Gläubigen, auch heute eine universelle, eine internationale Versammlung.
Wir lesen, wie diese Frau von Gott immer wieder geschützt wird. Der Drache, die alte Schlange, greift sie an, aber sie wird von Gott an einen Ort gebracht, wo er sie nähert – für eintausendzweihundertsechzig Tage. Wir werden gleich darüber nachdenken, was es mit dieser Zahl auf sich hat.
In Vers 14 sehen wir dann noch einmal, dass Gott der Frau zwei Flügel gibt, damit sie davonfliegen kann, wenn der Satan nach ihr greift. Sie fliegt an einen Ort, wo sie ernährt wird. Für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit ist der gleiche Zeitraum. In Vers 16 sehen wir einen weiteren Versuch der Schlange, die Frau zu ersäufen. Auch dieser Versuch scheitert, weil die Erde ihren Mund auftut und den Strom verschlingt, den der Drache ausstieß.
Also sehen wir immer wieder Angriffe gegen die Frau, aber Gott beschützt sie. Dieser Zeitraum von 1260 Tagen – das sind 42 mal 30 Tage – wird auch manchmal als 42 Monate bezeichnet oder als dreieinhalb Jahre. Das ist gemeint mit einer Zeit, zwei Zeiten und einer halben Zeit. Diese Zahl taucht in der Offenbarung immer wieder auf. Es sind Zahlen, die sehr symbolisch sind. Letztendlich steht das für einen langen Zeitraum.
Dieser lange Zeitraum wird zum ersten Mal in Kapitel 11 erwähnt. Das ist der Zeitraum, über den wir letzte Woche nachgedacht haben, während dem die Evangeliumszeugen auf Erden sind und sich das Evangelium ausbreitet. Der Zeitraum wird in Kapitel 13, Vers 5, dann noch einmal genannt als ein Zeitraum, in dem Satan gegen die Menschen auf Erden kämpft, sie verführt und verfolgt.
Also ist der gleiche Zeitraum, in dem sich das Evangelium auf Erden ausbreitet, auch der Zeitraum, in dem Gott seine Gemeinde bewahrt. Es ist der gleiche Zeitraum, in dem Satan gegen die Gemeinde kämpft. Satan mag kämpfen, aber er hat keine Chance. Gott kommt immer zuvor. Wenn Satan angreift, schützt Gott seine Gemeinde.
Das ist genau das, was Jesus zu Lebzeiten schon verkündet hatte. Er sagte: „Ich will meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ (1. Matthäus 16,18) Satan, der Drache, wird sie nicht überwinden.
Das ist die Gewissheit, die wir haben dürfen. Wir sind sicher und geborgen, wenn wir in diesem gottgegebenen Schutzraum sind. Das ist die Gemeinde, in die Gott uns hineinruft. Das ist der Schutzraum, in den wir hineinkommen sollen.
In diesem Schutzraum nähert Gott sein Volk. Das ist der Ort, an dem es Nahrung gibt – das sehen wir zweimal in diesen Abschnitten. Ich hoffe, du kennst diesen Schutzraum. Ich hoffe, du kommst in diesen Schutzraum. Ich hoffe, du weißt, dass Gott in besonderer Weise Acht hat auf seine Gemeinde, auf diese und auf alle Gemeinden, die wahrhaft zu ihm gehören und ihn anbeten.
Satan hat keine Chance.
Die Ausweitung des Kampfes und die Versuchung der Gläubigen
Das Nächste, was wir sehen, ist, dass Satan seinen Kampf ausdehnt. Nachdem er die Frau selbst ganz offensichtlich nicht besiegen kann, kämpft er gegen die, die zur Frau gehören, aber einzeln unterwegs sind. Das sehen wir in Kapitel 12, Vers 17: „Der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um zu kämpfen gegen die übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben.“
Das ist dann wirklich, was wir in Kapitel 13 sehen. Satan führt seinen Kampf gegen die Menschen, gegen die, die zu Gott gehören, die seine Gebote halten und das Zeugnis von Jesus haben. Satan ist nicht sonderlich kreativ, eigentlich ziemlich langweilig. Er hat zwei große Strategien gegen Jesus gehabt. Erinnert euch noch, was er gegen Jesus getan hat? Erst versuchte er, ihn durch Herodes zu töten, also Verfolgung. Dann kam die zweite Strategie: Versuchung und Verführung. Genau das Gleiche sehen wir hier, nur dass er es jetzt mit den Nachfolgern von Jesus tut. Er verfolgt sie und er verführt sie.
Zuerst sehen wir, wie er sie verführen will. Es ist interessant: In Kapitel 13 tauchen jetzt so komische Wesen auf. Zu Beginn sehen wir, dass ein Tier aus dem Meer steigt, das aus der Tiefe kommt. Der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht. Also scheinbar gibt ein mächtiges Wesen einem anderen Wesen Autorität. Dieses Wesen scheint dann tödlich verwundet zu sein. Es sieht so aus, als wäre es aus mit diesem Wesen, aber dann lebt es plötzlich wieder. Kommt uns das bekannt vor, oder? Wie war das bei Jesus? Gott, der Vater, gibt ihm Macht und Autorität. Dann ist er scheinbar tot, aber lebt wieder. Das Gegenmodell, der Antichrist!
In Vers 11 kommt ein zweites Tier. Der Drache erschafft noch ein Wesen. Auch dieses kommt nicht aus dem Himmel, sondern aus der Erde, von unten. Und wieder sehen wir ein Lamm mit zwei Hörnern. Dieses Wesen hat Macht, kann große Wunder tun und versiegelt Menschen. Es vollbringt große Zeichen, so dass sogar Feuer vom Himmel auf die Erde fällt – vor den Augen der Menschen. Es verführt die Menschen, die auf der Erde wohnen, durch diese Zeichen.
Das ist der erste Versuch Satans, Menschen von Gott zu trennen. Er tritt quasi als Gegenmodell auf und zeigt seine große Macht – eine Macht, die nicht von Gott stammt.
Ihr Lieben, ich glaube, das findet gerade auch hier statt, auch in diesem Raum. Möge Gott uns davor bewahren. Aber ich glaube, in unserer Welt und auch in unserem Land gibt es vieles, das sich christlich nennt, aber das Gegenteil verkörpert. Das Interessante ist, dass das, was aussieht wie Jesus – ein Lamm mit zwei Hörnern, das wir in der Offenbarung schon mehrfach gesehen haben – tatsächlich Lästerungen gegen Gott sind. Das, was so mächtig aussieht, als wäre es Macht von Gott, will Menschen verführen und von Gott wegführen.
Wir sehen, dieses Wesen treibt sein Unwesen, und wir sind dazu aufgerufen, wachsam zu sein. Lasst euch nicht täuschen durch große Shows, durch viele Menschen, die irgendetwas glauben, irgendjemanden anbeten oder jemandem zujubeln. Lasst euch nicht täuschen durch phantastische Zeichen und all das Spektakuläre.
Wie können wir uns schützen? Durch das solide Fundament, das Gott uns gibt: sein Wort. Eine Täuschung lässt sich am besten entlarven, wenn man das Original richtig gut kennt.
Ihr Lieben, lasst uns nicht naiv sein. Dieser Täuscher ist niemand Geringeres als der Drache, Satan höchstpersönlich. Er will uns von unserem Gott trennen. Wir tun gut daran, wachsam zu sein, genau hinzuhören und hinzusehen. Wir sollen alles prüfen anhand der einen absolut zuverlässigen Offenbarung, die wir haben: dem Wort Gottes.
Aber ich hoffe, keiner unter uns meint, mit einem Minimalprogramm am Wort Gottes zurechtzukommen. Lieber Gott hat uns die Gemeinde gegeben, damit wir gut genährt werden. Wir sollten gut genährt werden aus dem Wort Gottes, damit wir unseren Gott kennen, damit wir wissen, wie er wirklich ist. Damit wir nicht verführt werden.
Denn der Verführer kämpft einen grausamen Kampf. Aber Gott ist stärker. Das ist das Echo, das sich durch diesen ganzen Text zieht: Gott ist stärker.
Die Gewissheit der Zugehörigkeit und der Schutz Gottes
Es ist ganz interessant, was in Kapitel 3, Vers 8 so mitten im Text plötzlich steht. Dort heißt es, dass alle, die auf Erden wohnen, den Falschen anbeten. Aber es sind nicht alle gemeint, sondern nur diejenigen, deren Namen nicht von Anfang der Welt im Lebensbuch des Lammes angeschrieben sind.
Gott kennt die Seinen. Er weiß ganz genau, wer zu ihm gehört. Er hat dich bei deinem Namen gerufen und dich zu seinem Kind gemacht. Er weiß, wen er in seinem Lebensbuch hat. Das darf dir Trost sein, wenn du unsicher bist, ob du beim Richtigen bist oder ob etwas falsch läuft.
Lies die Bibel, lerne ihn besser kennen und vertraue darauf. Es liegt nicht nur an dir, ihn festzuhalten. Er hält dich fest. Er kennt dich, hat dich gerufen und seinen eingeborenen Sohn für dich gegeben. Er wird dich nicht fallen lassen.
Er verliert auch nicht den Überblick, selbst inmitten aller Täuschungen Satans. Nein, er weiß, wer zu ihm gehört, und er hat Acht auf die Seinen.
Die Verfolgung der Gläubigen und die Hoffnung auf den Sieg
Neben der Verführung sehen wir zweitens, dass natürlich auch weiterhin ein Verfolger aktiv ist. Am Ende von Kapitel 13 lesen wir Worte, die ganz ähnlich klingen wie die, die ich am Anfang der Predigt aus den Open Doors Berichten zitiert habe. Dort heißt es über das Tier: Es wurde ihm Macht gegeben, dem Bild des Tieres Geist zu verleihen, sodass das Bild des Tieres reden und handeln kann. Wer das Bild des Tieres nicht anbetet, soll getötet werden.
Es bewirkt, dass alle – die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven – sich ein Zeichen an die rechte Hand oder an die Stirn machen. Niemand kann kaufen oder verkaufen, der nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Das klingt fast so, als beschreibe es die Verfolgung, die wir manchmal hören, die unseren Glaubensgeschwistern anderswo in der Welt droht. Eine Verfolgung bis hin zum Tod.
Satan kämpft, er kämpft sein letztes Gefecht. Und eines muss uns klar sein: Ja, unser Herr ist stärker, aber das heißt nicht, dass uns der Glaube an unseren Herrn nicht alles kosten kann.
Der Missionar Jim Elliot hat einen Satz geprägt, kurz bevor er für seinen Glauben getötet wurde, den ich sehr hilfreich und einprägsam finde. Im Original lautet er: „He is no fool who gives what he can't keep to gain what he can't lose.“ Er ist kein Tor, der gibt, was er nicht behalten kann, nämlich sein Leben, um das zu gewinnen, was er nie wieder verlieren kann – das ewige Leben.
Es ist keine Torheit, an Gott festzuhalten bis in den Tod hinein. Denn weißt du, was das Schlimmste ist, was Satan dir antun kann? Mit seinen brutalsten Angriffen – weißt du, was das Schlimmste ist, was unseren Glaubensbrüdern in Nordkorea, Somalia, Syrien und im Irak geschehen kann? Dass Satan sie direkt in die Gegenwart Gottes entlässt.
Jeder, der im Glauben stirbt, kommt sofort in die herrliche Gegenwart des Herrn. Satan kann uns nicht von unserem Gott trennen. Er ist ein Verlierer. Und genau das zeigt uns dieser Text, diese Vision.
Die endgültige Ernte und das Gericht Gottes
Genau das ist es, was Johannes in Kapitel 14 vor Augen geführt bekommt. Nach all den Kämpfen auf Erden, nach allen Täuschungen und Angriffen Satans erhalten wir einen Blick in den Himmel.
Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm einhundertvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.
Liebe, ich weiß, in der Offenbarung ist vieles umstritten. Ich weiß auch, dass manche darunter leiden, weil ich eine bestimmte Lesart der Offenbarung habe und nicht eine andere. Ebenso sind die 144.000 etwas umstritten. Aber eigentlich glaube ich, dass es klar ist.
In der Symbolik bedeutet die Zahl zwölf in der Bibel Vollzahl. Vollzahl mal Vollzahl mal was bedeutet Tausend? Viele. Vollzahl mal Vollzahl mal viele – auf gut Deutsch: alle, alle, die dazugehören, sind da.
Wir haben schon einige Kapitel zuvor gesehen, dass die 144.000 von Gott versiegelt waren. Jetzt sehen wir, dass diese 144.000 da sind. Gott hat keinen einzigen verloren – alle sind da. 144.000 bei Gott. Und das sind die, über die es dann im Vers 4 heißt: „die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm.“
Was Johannes hier sieht, ist, dass auf Erden fast alle Menschen mit wenigen Ausnahmen eine Versiegelung haben. Quasi steht die Zahl 666 irgendwie dafür, dass sie von Satan in Besitz genommen sind. Dann folgt der Blick in den Himmel – alle sind da. Alle, die Jesus Christus als ihren Herrn nennen, alle, die dem Lamm nachfolgen.
Wenn du dem Lamm nachfolgst, wenn Jesus Christus, das Lamm Gottes, dein Herr ist, dann darfst du erstens wissen: Der Sieg im Himmel ist errungen. Zweitens: Der Kampf auf Erden tobt. Drittens: Du wirst sicher beim Vater landen, du kommst dort an.
Nicht, weil du so stark bist. Angesichts der Verfolgung, die wir in der Welt sehen, kommt es vor, dass Christen immer wieder fragen: „Ich weiß nicht, ob ich an Gott festhalten würde, wenn es bei uns so wäre wie in Nordkorea oder Somalia. Ich weiß nicht, ob ich meinen Glauben bewahren könnte.“ Ja, das weiß ich auch nicht. Aber ich weiß: Er bewahrt meinen Glauben. Er wird keinen verlieren. Er bringt die Vollzahl mal Vollzahl mal viele zu sich.
Unser Gott hält uns fest. Er bringt uns ans Ziel. Ich hoffe, du bist ermutigt.
Dann sehen wir in den Versen 6 bis 13, dass drei Engel aus dem Himmel kommen und quasi über der Erde schweben. Sie verkünden den Sieg Gottes und das Gericht über die Ungläubigen.
Beim dritten Engel kommt die Botschaft über das, was jedem Feind Gottes droht – eine Botschaft, die wir hören sollten: Er wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns. Er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.
Der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht.
Dann folgt das Bild vom letzten Gericht, das Bild einer großen Ernte. Wir lesen davon, wie nun in diesen Kelch des Zorns die Früchte geworfen werden – die schlechten Früchte. Wir lesen davon, wie ein Engel Gottes das Winzermesser an die Erde ansetzt, die Trauben abschneidet und sie in den großen Kelter Gottes wirft.
Ein fürchterliches Bild.
Aber was wird mit uns an diesem Erntetag? Denkt zurück an das, was wir gerade gelesen haben – am Anfang des Kapitels in Vers 4. Wer waren bei Gott, wer waren im Himmel? Das waren die Erstlinge, die für Gott und das Lamm erkauft worden waren.
Die Erstlingsernte war immer die Ernte, die Gott gehörte. In jedem Erntefest in Israel war es so, dass das Erste der Ernte Gott gebracht wurde. Für die Welt, für die Menschen.
So ist es hier auch. Das heißt: Wenn du zu Gott gehörst, dann bist du nicht mehr dabei, wenn der Zorn Gottes ausgegossen wird über alle Gottlosigkeit.
Der Aufruf zur Entscheidung und zur Wachsamkeit
Und so möchte ich schließen mit der Frage: Zu wem gehörst du? Wem folgst du nach? Gehörst du zum sicheren Sieger?
Wenn Jesus noch nicht dein Herr ist, lass dich warnen: Noch ist Zeit. Lass dich nicht weiter verführen. Ja, das Lamm Gottes mag manchmal schwach aussehen. Vielleicht hast du bisher gedacht, Christen seien Verlierertypen. Der Drache mag viel imposanter wirken und große Versprechungen machen. Aber alles, was er dir versprechen kann, ist leer und sinnlos.
Lass dich warnen und komm zu Jesus, komm zum Sohn der Frau, der gekommen ist, um sein Leben für dich zu geben. Er hat den Verkläger vertrieben, damit du einen Fürsprecher beim Vater haben kannst, wenn du zu ihm kommst.
Komm zu ihm ganz einfach, indem du im Gebet zu ihm sprichst. Rede normal mit ihm. Er hört dich. Sag ihm: Vergib mir meine Schuld, lass mich zu dir kommen. Sei du mein Retter, sei du mein Herr!
Und wir, die wir Christus kennen und ihn unseren Herrn nennen, möchte ich mit dieser Vision ermutigen und ermahnen, wachsam zu sein. Uns nicht einlullen zu lassen, uns nicht in dieser Welt bequem zu machen und zu denken, Satan sei irgendwie eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht. Zu denken, Verfolgung komme vielleicht später irgendwann mal.
Macht die Augen auf, der Kampf tobt!
Ich schließe mit den Worten des Apostels Petrus:
Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht fest im Glauben! Und wisst, dass eben dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt kommen.
Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, wird euch – wird dich, der du eine kleine Zeit leidest – aufrichten, stärken, kräftigen und gründen. Ihm sei die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!
Amen! Lasst uns aufstehen und diesen Gott anbeten. Lasst uns singen über die Freude, dass...