Dankbarkeit für Rückmeldungen und Erfahrungen mit christlichen Schulen
Ich muss zuerst ein wenig Zeit nehmen, um Fragen zu beantworten, sonst kommen wir nicht durch. Danke für all die Zettel, die da vorne liegen.
Zuerst bin ich sehr dankbar, dass ein Bruder wegen einer meiner „Bomben“ geschrieben hat. Ich habe da eine gelegt, und zwar zum Thema gläubige oder christliche Schulen. Ein Bruder, der sich in den christlichen Schulen engagiert, hat mir mit viel Liebe geschrieben. Danke dir dafür, dass die christliche Schule ihren Platz in der Gesellschaft hat und dass sie auch biblisch begründet an ihrem Platz sein kann.
Wenn ich das sage, dann nur, weil wir in Frankreich an verschiedenen Orten die Erfahrung gemacht haben, dass erstens die Kinder oft weit weg von ihren Familien sind. Wir sind wenige Evangelikale, deshalb leben viele Kinder in einem Internat, wo sie eigentlich nicht bei ihren Eltern sind. Wir haben gemerkt, dass das eine Problematik ist. Wir versuchen in der Welt, die Familien aufzubauen, und haben manchmal auch in der Gemeinde Mühe damit, dass die Familie nicht richtig aufgebaut wird.
Das Zweite, was wir gemerkt haben – und ihr wisst, warum ich das sage, weil ich auch manchmal um Rat gefragt werde –, ist, dass wir in den Schulen aufpassen müssen, dass dort keine Nebensächlichkeiten des christlichen Lebens hineinkommen. In einer der Schulen in Frankreich haben wir etwas sehr Tragisches erlebt: Kinder wurden zum Zungenreden eingeübt. Das führte dazu, dass der Staat auf diese Schule aufmerksam wurde und sie schließlich geschlossen hat. Könnt ihr euch vorstellen, was das für ein Land bedeutet? Was das für die Gemeinde Jesu in diesem Land bedeutet und auch für die Kinder, die das erlebt haben.
Das ist kein Argument, um zu sagen, man sollte es nicht machen. Es war ein Fehler, der gemacht wurde. Ein Fehler ist aber niemals ein Argument, um zu sagen, man soll etwas nicht tun. Das ist ganz klar.
Außerdem war ich eine Zeit lang in einer amerikanischen Mission in Frankreich im Rat für die Missionare. Dort haben wir oft mit Kindern von Missionaren zu tun gehabt. Es war sehr schwierig für sie, wenn sie ihre ganze Schulzeit in der Black Forest Schule verbrachten und dann in die Gesellschaft hineinkommen mussten. Sie hatten mit der ganzen Überlegung der Gesellschaft und der Studenten zu kämpfen, mit dem Rückschlag einer Gesellschaft, in der sie sich nur mit Mühe zurechtfinden.
Aber all das bedeutet nicht, dass ich dagegen sein sollte oder dass es nicht positiv sein kann. So wie auch dieser Bruder schreibt: Es ist unsere Verantwortung, dass Kinder erzogen werden und dass sie in Gottes Wort gelehrt werden. Sie sollen gut verankert werden in dem, was die Bibel sagt.
Also vergebt mir, wenn ich so eine „Bombe“ geworfen habe. Danke, dass du mir auf jeden Fall so offen geschrieben hast.
Gemeindespaltungen: Ursachen und Gefahren
Eine andere Frage, die gestellt wurde, betrifft Gemeindespaltungen in Deutschland: Kennen wir viele Gemeindespaltungen oder nehmen sie immer mehr zu? Wo siehst du Gefahren? Wie kann sich die Gemeinde besser schützen? Wann ist Trennung biblisch?
Ich glaube, einige hier haben keine einfachen Antworten auf diese Fragen gefunden. Ich möchte kurz darauf eingehen.
Ich sehe Gefahren für Gemeindespaltungen vor allem in Charakterproblemen der Leiter. Oft wird unter dem Mantel der Lehre vieles gesagt, das eigentlich Charakterprobleme sind. Es ist einfacher, wegen einer leeren Lehrfrage zu streiten, als zu erkennen, dass es manchmal Sturheit und Charakterprobleme sind. Es geht dann vielleicht nicht um so wichtige Fragen, bei denen Paulus sagen würde: „Soweit wir jetzt sind, gehen wir miteinander; wenn du noch Licht brauchst, mehr später, dann wird dir der Herr das auch zeigen.“ Das ist frei übersetzt, aber es steht so in der Bibel.
Manchmal sollte man diese Größe haben. Als Gemeindeleiter muss man so weit kommen, dass man jede Kritik anhören kann, ohne sofort in einen Verteidigungsmodus zu verfallen oder die theologische Waffe zu ziehen. In vielen Gemeinden, auch in Frankreich, sind in den letzten Jahren Trennungen nur wegen Charakterproblemen geschehen.
Zweitens sehe ich die Gefahr, dass Formen und Prinzipien verwechselt werden. Die Bibel gibt Prinzipien für das geistliche Leben, die durch alle Generationen und Situationen gültig sind. Die Form, wie wir diese Prinzipien in der Praxis umsetzen, kann unterschiedlich sein. Oft wird das verwechselt, und wir müssen aufpassen. Denn wir können gegen Gesetzlichkeit schimpfen und selbst gesetzlich werden.
Die Geschichte wiederholt sich oft. Wir wissen, dass der Mensch wenig aus der Geschichte lernt, aber wir müssen nicht ewig dumm bleiben. Deshalb ist es wichtig, bei Schwierigkeiten in der Gemeinde zu prüfen: Ist das eine Formfrage oder wird ein biblisches Prinzip in Frage gestellt?
In vielen Gemeinden kommen Dinge ins Gemeindeleben, weil aus einer Situation heraus Schlüsse gezogen wurden, die dann zu neuen Prinzipien wurden. Es gibt Prinzipien, die aus Situationen entstanden sind. Wir haben in vielen Gemeinden sehr viel Situationsethik erlebt, und wir sind dagegen.
Ich erzähle ein Beispiel: In einer Gemeinde kann man kein Instrument spielen, wenn man nicht Mitglied ist. Das hat mich interessiert. Vor 50 Jahren hatte die Gemeinde einen Klavierprofessor aus der Stadt, der die Gemeinde begleitete. Nach Jahren bemerkten sie, dass er nicht bekehrt war, und sie brachten ihn nicht aus dem Klavierraum heraus. Dann fanden sie den „guten Trick“: Nur wer Mitglied ist, darf Instrument spielen. Das wurde schriftlich festgehalten und den Leuten vorgelegt. So entstanden Gesetze in Gemeinden – jedes Gesetz hat seine Geschichte.
Das ist die Schwierigkeit: Diese Gesetze wurden oft aus einer Problematik heraus geschrieben. Sie sind nicht neutral, nicht kalt überlegt oder durchgebetet, sondern entstanden aus einer Notsituation, die mit einem Gebot geregelt werden sollte. Dadurch entstehen wieder neue Probleme.
Drittens sehe ich die Gefahr, dass die Strukturen der Gemeinde und die Autoritätsstruktur denselben Rang bekommen wie das Evangelium zum Heil. Ich erkläre das einfacher: Es gibt verschiedene Arten, eine Gemeinde zu leiten. Die kirchliche Geschichte zeigt verschiedene Leitungsformen. Man kann für eine Form mehr überzeugt sein als für andere, aber wenn man diese Strukturen auf denselben Rang stellt wie das, was nötig ist, um gerettet zu werden, dann ist das Sturheit.
Das Dritte also: Charakterprobleme, zweitens Verwechslung von Formen und biblischen Prinzipien, drittens Strukturen, die in den Vordergrund treten.
Viertens: „Ich kann mich nicht mehr lesen, du, das ist jetzt schlimmer.“ Theologische Probleme – ein Wort, das ich nur selten brauche. Was will ich damit sagen? Gemeindetrennung kann geschehen, wenn eine Gemeinde anthropozentrisch wird, also menschenzentriert. „Anthropos“ bedeutet Mensch. Das Zentrum der Botschaft ist dann der Mensch.
Wir wollen aber, dass die Botschaft in der Gemeinde christozentrisch ist, also Christus im Zentrum steht. Es gibt die Möglichkeit, dass eine Gemeinde anthropozentrisch ist, das heißt, sie gibt einfach Antworten auf das, was die Leute wollen. Das führt nur zu Unzufriedenheit, denn sobald wir den Leuten geben, was sie wollen, wollen sie später etwas anderes – bis zur Unzufriedenheit in jedem Bereich.
Ein weiteres Problem sehe ich im theologischen Bereich und im Leben der Gemeinden, vor allem in Frankreich: Es gibt immer mehr Gemeinden, die nicht einfach christozentrisch sind, sondern anti-christozentrisch. Das heißt, sie reden viel gegen andere, predigen oft: „Achtung, die anderen sind gefährlich! Achtung, die böse Ökumene ist gefährlich! Ich bin nicht in der Ökumene, also kann ich ruhig bleiben – auch nicht dafür.“ Aber Achtung: Vieles ist gefährlich.
Während man lehrt, wie gefährlich alles ist, baut man nicht auf dem Fundament auf, dass Christus das Zentrum ist. Ich sage oft: Wenn du einen Hund triffst, der einen guten Knochen hat und so richtig daran nagt, und du ihm den Knochen wegnehmen willst, wirst du gebissen. Wenn du aber einen Meter daneben einen guten, blutigen Knochen hinlegst, kannst du den anderen Knochen wegnehmen.
Entschuldigung für das Bild, aber wenn Christus in deiner Gemeinde so groß wird, musst du den Leuten nicht sagen: „Lass deinen Knochen, geh zu dem, was am meisten schmeckt.“ Wenn du aber immer nur sagst: „Lass deinen Knochen, lass deinen Knochen!“ und keine Nahrung bringst, dann kommt eine Zeit, in der es normal ist, dass die Leute sich umschauen und denken: „Wie kann es sein, dass du schon zehn Jahre so fest dagegen redest?“
Diese Not haben wir in Frankreich in verschiedenen Gemeinden, und ich habe Angst davor, denn das öffnet die Tür zur Spaltung.
Die Gemeinde gehört nicht uns. Er hat uns nicht berufen, um Gemeinden abzusichern, sondern um seine Person ins Zentrum der Gemeinde zu stellen. Es geht darum, christozentrisch zu sein, mit Freude Jesus zu zeigen, die Gnade zu zeigen, damit Sünder zur Buße kommen und die Gemeinde lebt.
Wenn Christen zufrieden sind, besteht keine große Gefahr, dass sie etwas anderes suchen. In ganz präzisen Situationen – das hat er nie allgemein gemacht, sondern in seinen Briefen an spezifische Gemeinden geschrieben – bin ich dafür, dass Trennung möglich ist.
Ganz dagegen bin ich aber, wenn Menschen anderen schreiben und das veröffentlichen. Dagegen bin ich persönlich.
Ich schreibe auch zu Brüdern. Ich habe wieder einem geschrieben, der ein Leiter einer evangelikalen Gesellschaft ist und in einer schwierigen Situation steht. Ich habe ihm Mut gemacht, diese Möglichkeit zu nutzen, um das Evangelium klar zu verkündigen und Menschen zur Buße zu rufen.
Ich sehe nirgendwo, wo man sich so fest absichern muss. Ich glaube, wenn jemand im Dienst auf einem schwierigen Weg ist, muss man seine Adresse verlangen und ihm schreiben. Das bleibt dann zwischen ihm und mir.
Ich bin dankbar, wenn mich Leute bewahren. Die ganze Gemeinde Jesu braucht Bewahrung – die einen von den anderen.
Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht in viele Kriege hineinkommen.
Geistliche Autorität und ihre Weitergabe
Das Nächste, was ich als Gefahr sehe, sind Probleme mit den Autoritätsstufen. Was bedeutet das? Ich habe in der Schrift festgestellt, dass man im Neuen Testament sieht, dass geistliche Autorität niemals aus eigener Macht genommen wird. Man stellt sich nicht einfach als Autorität hin. Autorität ist wie eine Kette.
Die Autorität, die Paulus hatte, hat er nicht selbst erhalten. Gott sandte Ananias zu ihm, und er wurde zusammen mit Barnabas mitgenommen und in der Gemeinde vorgestellt. Gott gab ihm Autorität in der Gemeinschaft und durch die Bestätigung anderer Brüder.
Als Paulus andere in die Gemeinden sandte, gab er die Autorität weiter, indem er den Gemeinden sagte: „Diesen Mann sende ich euch, um dies und das zu tun.“ Siehe Timotheus, Apollos und andere, die gesandt wurden.
Die Gefahr heute ist, dass man so unabhängig sein will, dass die ersten, die eine Gemeinde gründen, in Wirklichkeit entscheiden, wer Autorität hat, wem man Autorität gibt und wie die Autorität weitergegeben wird.
Mir scheint es sehr wichtig, dass die Autorität eines Mannes, der in einer Gemeinde eine Aufgabe hat, immer von einem anderen weitergegeben sein muss.
Ein Beispiel: Wenn ihr eine Gemeinde habt und eine Tochtergemeinde gründet, beginnt diese Tochtergemeinde vielleicht mit einigen dieser Leute, mit einer Schulung usw. Wer sagt dann in dieser Tochtergemeinde, dass die Autorität an die ersten Brüder, die Älteste werden, weitergegeben wird?
Ich glaube, dass dann die Ältesten der Muttergemeinde zu der jungen Gemeinde kommen, einer oder mehrere, und erklären, warum die Gemeinde geistliche Autorität braucht. Sie sagen dann: „Diese Brüder, die ihr von Anfang an kennt, wir haben gedacht, dass sie die ersten Autoritäten für ihre Gemeinde sein können.“
Das Schlimmste in der Kirchengeschichte ist immer, wenn sich jemand selbst als Autorität hinstellen muss. Das sieht man ganz deutlich in der Struktur der Briefe von Paulus. Er schrieb immer an die Gemeinden: „Ich sende diesen Mann, nehmt ihn auf.“ Wenn er jemanden nach Zypern, auf die Insel Cypern, sandte, sagte er: „Das würden wir heute nie akzeptieren.“ Oder zumindest nicht alle Gemeinden würden akzeptieren, dass einfach der Apostel jemanden schickt und sagt: „Du kannst dort die Ältesten einsetzen.“
Dann würden die Gemeinden sagen: „Oh, was ist das für ein Prinzip?“ Aber eigentlich war es eine Autoritätskette. In ihr wird die Autorität weitergegeben, und Menschen erhalten Autorität durch ältere, die diese Autorität übertragen.
Das ist eine Bewahrung der Gemeinde. Ich sehe das gerade in Frankreich: Dort gibt es Gemeinden, in denen die Gründer einfach Autorität über die Gemeinde an sich reißen, ohne dass ihnen diese Autorität jemals übertragen wurde.
Praktische Wege zur Bewahrung der Gemeinde vor Spaltung
Das Zweite: Wie kann sich die Gemeinde besser davor schützen?
Ich glaube, erstens sollte Vielfalt in der Gemeinde als Freude angesehen werden. Oft sind wir weit entfernt von dem, was Gott schön nennt. Gott bezeichnet die Natur als schön, mit all dieser Vielfalt. Zum Glück hat er nicht einen Prototyp von einem Baum geschaffen, bei dem die Äste alle im gleichen Winkel wachsen, zum Beispiel 32 Grad hier, 34 dort, und dann eine ganze Serie von Bäumen, die alle gleich sind. Gott findet die Vielfalt schön.
Wir Menschen jedoch, sobald wir an Autorität und Gruppen denken, finden wir oft Einheitlichkeit schön, ähnlich wie im Militär. Dort will man nur einen Kopf sehen. Wenn du genauer hinschaust, fällt auf, dass nicht einmal bei den Winkeln der Äste oder bei den Gewehren alles identisch ist. Aber wir bevorzugen es, wenn alles gleich ist.
In der Gemeinde müssen wir mit dieser Vielfalt arbeiten. Das kann uns wirklich bewahren, wenn die Leiter Freude an der Verschiedenheit der Menschen und der Vielfalt der Gaben haben. Diese Freude an der Vielfalt ist wichtig.
Ich bin jetzt beim Thema, wie wir uns vor Spaltung schützen können. Das zweite Mittel zum Schutz ist meiner Meinung nach, den Leiterstab zu vergrößern. Das bedeutet, dass mehr Personen Verantwortung übernehmen und die Aufgaben verteilt werden.
Drittens ist es hilfreich, anderen Gemeinden bei Evangelisation oder Schulung zu helfen. Das hat mich sehr gefreut, auch in den Vogesen. Am Anfang, als wir in die Gegend kamen, kannten wir keinen Gläubigen. Doch der Herr hatte bestimmt schon Jahrhunderte zuvor gewirkt. Es gab verschiedene Gemeinden, die von anderen Missionen gegründet wurden, aber sie waren ziemlich weit entfernt voneinander.
Als ein junger Mann in die Vogesen kam, schauten die Menschen skeptisch und sagten: „Pff, gefährlich.“ Einer meinte sogar: „Der spielt auch noch Gitarre, das ist weltlich.“ Was tut man dann? Ich fragte, ob ich mit dem Evangelisationsteam einer dieser Gemeinden mithelfen kann, wenn sie eine Evangelisation planen, um die Leute in ihre Stadt einzuladen und das Evangelium zu hören.
Anfangs war es normal, dass man dachte: „Was will der? Was hat der für Hintergedanken? Das ist doch nicht klar.“ Doch im Laufe der Jahre haben die Brüder aus verschiedenen Denominationen, also verschiedenen Gemeindeverbänden, gelernt, dass man auch für das Reich Gottes arbeiten kann, ohne dass es nur für die eigene Gemeinde ist. Ohne dass es eine bestimmte Farbe hat. Man kann einfach für Gott arbeiten.
Eine große Freude für mich war, dass ich nach 15 Jahren die Ältesten von sechs verschiedenen Denominationen aus der ganzen Gegend schulen durfte. Diese Männer trafen sich an einem Samstag im Monat für fünf Jahre lang. Wir hatten dieselbe Schulung, sie wurden Brüder und nannten sich beim Vornamen. Du kannst dir vorstellen, wie auf einem großen Gebiet mit verschiedenen Hintergründen eine Gemeinschaft entstehen kann, die nicht organisiert ist. Es gibt keine Dachorganisation, sondern einfach Liebe zueinander und ein Miteinander in dieselbe Richtung.
Wir machen nicht alles miteinander. Zum Beispiel evangelisieren wir nicht gemeinsam, denn das wäre zu schwer. Jeder arbeitet für sich, bringt aber Liebe zum anderen mit. Wenn wir eine Adresse haben, wo der andere näher dran ist, rufen wir an und sagen: „Ich habe da einen neuen Kontakt. Kannst du beim zweiten Mal mitkommen? Dann kann ich dich vorstellen, und du kannst das für deine Gemeinde weiterführen.“
Je mehr du anderen gibst, desto mehr bekommst du von Gott. Das muss man erst lernen. Wenn ich nur für mich arbeite, gibt es weniger. Anderen zu helfen, schützt auch enorm vor Spaltung.
Das nächste ist, Freundschaften zwischen Gemeindevorstehern zu pflegen. Das heißt nicht, dass du mit allen Gemeindevorstehern zusammenarbeiten musst. Das kannst du auch gar nicht, denn es gibt Unterschiede, bei denen eine Zusammenarbeit nicht möglich ist. Aber im Himmel werde ich doch mit ihnen zusammen sein. Kennst du das Bild vom großen Saal im Himmel? Dort gibt es viele Türen, an denen die Namen verschiedener Gemeinden stehen, und alle Türen führen in denselben Saal hinein. Das wird nicht einfach sein.
Mit den Brüdern, die Verantwortung tragen, kann ich jedoch persönlich Gemeinschaft aufbauen. In Dijon gibt es einen jungen Bruder, der Pastor in einer Pfingstgemeinde ist. Ich habe ihn das erste Mal gesehen und sofort an seinem Blick gemerkt, dass er leidet. Man erkennt so etwas mit der Zeit. Er war kurz davor, am Ende zu sein. Während einer Pause, als wir zusammen waren, sagte ich zu ihm: „Ich kann mich irren, aber ich habe das Gefühl, du bist voll im Kampf.“
Dann konnte ich mit ihm beten. Später fragte er mich, ob ich ihm im persönlichen Leben helfen kann. Ich werde nicht mit ihm zusammenarbeiten, aber persönlich kann ich einem Buddhisten helfen, einem Pfingstler helfen, einem anderen helfen. Wenn du mit Jesus lebst, hast du jedem Menschen etwas zu geben.
Der Vergleich, den ich jetzt mache, ist vielleicht etwas schrecklich, entschuldige. Aber ich glaube, wir müssen verstehen, dass viele Spaltungen daher kommen, dass Menschen sich nicht einmal als Menschen ansehen, als Geschöpfe Gottes. Es gibt unter Evangelikalen Beziehungen, die viel schlechter sind als die Beziehungen, die du mit Nichtgläubigen hast. Und das ist nicht normal.
Offene Kommunikation und biblische Trennung
Und das Fünfte, was mir am Herzen liegt, um zu schützen, ist, offen miteinander zu reden, wenn Gerüchte da sind. Offen sein, wenn du etwas hörst, was falsch ist. Dann telefonieren oder, wenn der Ort recht ist – du weißt ja nicht, ob es richtig ist, was du gehört hast – dann bist du dankbar, dass du weißt, dass es falsch ist.
Wenn es richtig ist und ein Problem darstellt, dann kann man darüber reden. Aber wenn es einfach gesagt wird und weiter erzählt wird, und man nur sagt, dass man gehört hat, dass das gesagt wurde, dann weißt du, wie es läuft. Für mich liegt darin in der Gemeindearbeit eine Blockade auf dem Segen, eine richtige Bremse auf dem Segen. Das passiert dort, wo das Licht in der Gemeinschaft fehlt.
Wann ist Trennung biblisch? Ich habe etwas Lustiges hingeschrieben, Entschuldigung: Wenn alles versucht wurde, um zusammenzubleiben, und das Unbiblische trotzdem behalten wird – sei es auf einer Seite oder auf der anderen –, dann ist Trennung biblisch.
Es muss wirklich alles versucht worden sein, um zusammenzubleiben, und dennoch wird das Unbiblische behalten. Das braucht natürlich Gespräch, Gebet, Geduld und Vermittler, die helfen. Manchmal wurde ich auch gerufen, um zu vermitteln, wenn in einem Brüderrat oder Ältestenrat Streit, Schwierigkeiten oder Verschiedenheiten waren und sie nicht mehr zueinander fanden.
Dann höre ich mir die zwei Seiten an und versuche zu verstehen, um mit ihnen einen Weg zu gehen. Dabei wird nicht alles an einem Abend gelöst, sondern es wird weitergedacht – immer mit der Perspektive, dass es zusammenkommen muss. Bis man den wunden Punkt findet, an dem jemand unbiblisch bleiben will.
Unbiblisch ist auch, wenn man eine Sünde nicht bekennt. Das ist ebenfalls unbiblisch. Da ist auch eine Trennung in den Herzen, denn die Sünde haben wir zu bekennen. Aber es ist kein kurzer Weg, nicht einfach aus Kälte oder mit einem Schlag auseinanderzugehen. Es ist ein Weg des Leidens.
Trennung bringt immer Leiden mit sich. Es gibt keine Trennung ohne Leiden. Und es ist immer eine Notsituation, in der Gnade, Liebe und Geduld gebraucht werden. Vor allem braucht es die Gnade Gottes, die viel Arbeit leistet, um Menschen wieder Mut zu machen.
Habt ihr noch Fragen zu dem Thema Gemeindespaltung? Fühlt euch frei, reinzurufen. Pause.