Johannes – seine spektakuläre Ankündigung

Reihe: Johannes der Täufer im Auftrag des Höchsten (1/6)
Jürg Birnstiel
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Serie | 6 Teile

Johannes der Täufer im Auftrag des Höchsten

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Lukas-Evangelium 1,5-25 Reihe: Johannes der Täufer im Auftrag des Höchsten (1/6)

Einleitende Gedanken

Jesus sagte einmal etwas sehr geheimnisvolles über Johannes den Täufer: „Unter allen Menschen, die je geboren wurden, gibt es keinen Grösseren als Johannes; und doch ist selbst der Geringste im Reich Gottes grösser als er.“ Lk.7,28. Mit diesem besonderen Mann werden wir uns in dieser Predigtreihe beschäftigen. Da Johannes der Täufer zur gleichen Zeit wie Jesus geboren wurde und er das Wirken von Jesus vorbereitete, passt das gut in die Adventszeit. Heute beginnen wir mit der spektakulären Ankündigung seiner Geburt.

Ein ganz normaler Tag

Es geschah zur Zeit des Herodes des Grossen, der über die Gebiete Judäa, Galiläa, Samaria und angrenzende Gebiete herrschte. Die Juden konnten Herodes nie wirklich als ihren rechtmässigen Könige akzeptieren, denn im Gesetzt des Mose steht: „Ihr könnt einen König über euch einsetzen, aber nur einen, den Jahwe, euer Gott, selbst auswählt. Er muss aus eurem Volk stammen und darf kein Ausländer sein.“ Dtn.17,15. Herodes wurde nicht von Gott, sondern vom Kaiser in Rom ausgewählt und eingesetzt. Er war, wie man sagt, ein Klientelkönig. Und Herodes war kein Jude, er gehörte zum Volk der Edomiter oder Idumäer. Herodes nannte man den Grossen, weil er ein mächtiger König war und viele grosse, eindrucksvolle und monumentale Gebäude und Städte baute. Dazu gehörten die Felsenfestung Massada, das Herodeion und auch Städte wie Caesarea Maritima mit einer riesigen und für die damalige Zeit einzigartigen Hafenanlage. Mit einem riesigen Aufwand erneuerte er den jüdischen Tempel in Jerusalem und verlieh ihm eine Pracht, die im ganzen römischen Imperium einzigartig war. Doch Herodes hatte sehr dunklen Seiten. So liess er praktisch alle seine Söhne ermorden, aus Angst, sie könnten ihm den Thron streitig machen. Selbst seine Frau Mariamne, deren Tod er dann doch kaum überwinden konnte, liess er ermorden. Den meisten von uns ist Herodes der Grosse wegen der Kindermorde in Bethlehem nach der Geburt von Jesus bekannt. Die Juden liebten diesen Mann nicht. Die Zeit des Herodes des Grossen war für die Bevölkerung in Israel eine schwierige Zeit. Es herrschte Willkür, das Volk war den Launen von Herodes ausgeliefert. Die Juden sehnten sich nach einer Veränderung. Wenn schon ein König über sie herrschte, dann sollte es wenigsten einer aus ihrem Volk sein. Die Sehnsucht nach dem Sohn Davids, der – so hofften sie – die römische Macht vertreiben würde, war gross. „In der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte dort Zacharias, ein Priester, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte wie er aus dem Geschlecht Aarons; sie hiess Elisabeth.“ Lk.1,5. Das Volk Israel bestand aus zwölf Stämmen. Einer der Stämme waren die Leviten. Die Leviten nahmen im Volk Israel eine Sonderstellung ein. Sie waren für den Gottesdienst im Tempel in Jerusalem verantwortlich. Da gab es Torhüter, Sänger usw. Übrigens war Mose auch ein Levit. Alle Leviten, die von Moses Bruder, Aaron, abstammten, gehörten zum Geschlecht der Priester. Die Priester und Leviten waren in 24 Abteilungen oder Dienstgruppen eingeteilt. Zacharias gehörte zur Abteilung des Abija. Die Aufgabe dieser Dienstgruppen bestand darin, den Gottesdienst im Tempel aufrecht zu erhalten. Da wurden jeden Tag Opfer dargebracht. Chöre sangen Loblieder usw. König David ordnete den Tempeldienst vor seinem Tod, noch bevor der Tempel gebaut war. Nachlesen kann man das in der 1. Chronik in den Kapiteln 23-26. Die Idee war, dass jede Abteilung zweimal im Jahr eine Woche nach Jerusalem kam, um im Tempel zu dienen. Zacharias gehörte zu Abteilung Abijas. Verheiratet war er mit der Priesterstochter Elisabeth. Ein Priester, der eine Priesterstochter heiratete, konnte sich besonders glücklich schätzen, denn er genoss dadurch hohes Ansehen. Was Zacharias und Elisabeth besonders auszeichnete war die Tatsache, dass sie ihren Glauben sehr ernst nahmen. „Beide lebten so, wie es Gott gefiel, und hielten sich in allem genau an die Gebote und Weisungen des Herrn.“ Lk.1,6. Aber über ihrem Leben lag ein Schatten. „Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und jetzt waren sie beide alt.“ Lk.1,7. Sie werden viel für Kinder gebetet haben und viele Tränen vergossen. Wer in der damaligen Zeit keine Kinder bekommen konnte, wurde schnell einmal von den Leuten verachtet. Jetzt waren die beiden so alt, dass sie sich damit abfinden mussten, dass sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllen wird. Trotz diesem unerfüllten Wunsch blieben sie Gott treu und dienten ihm in vorbildlicher Weise. Die Kinderlosigkeit dieses Paares hatte also nichts damit zu tun, dass sie Gott nicht wohlgefällig gewesen wären. Manche unter uns werden diese Not kennen. Sie wissen, wie es sich anfühlt, wenn man gerne Kinder hätte aber keine bekommt. Mancher mag Gott fragen, warum andere Kinder bekommen und selber muss man auf Kinder verzichten. Leider bekommen wir auf solche Fragen selten eine Antwort, die uns befriedigen könnte. Auch ich kann das nicht beantworten. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: Gott achtet jeden Menschen, ob er Kinder hat oder nicht. Ich muss nicht Kinder haben, um von Gott gesegnete zu sein. In den Augen Gottes bin ich nicht weniger Wert, wenn ich keine Kinder habe. Als nun die Zeit kam, dass Zacharias mit seiner Abteilung Abija zum Dienst im Tempel antreten musste, fiel ihm eines Tages die ehrenvolle Aufgabe zu, das Rauchopfer im Tempel darzubringen. „Zacharias wurde nach der für das Priesteramt geltenden Ordnung durch das Los dazu bestimmt, in den Tempel des Herrn zu gehen und das Rauchopfer darzubringen.“ Lk.1,9. Diesen Raum, das Heilige, durften nur die Priester betreten, die das täglich Rauchopfer darbrachten, ansonsten war es streng verboten diesen Raum zu betreten. Einmal im Jahr durfte der Hohenpriester durch das Heilige in das Allerheiligste gehen, dort wo die Bundeslade mit den beiden Tafel der 10 Gebote stand. „Während der Zeit, in der das Rauchopfer dargebracht wurde, stand die ganze Volksmenge draussen und betete.“ Lk.1,10. Die Volksmenge, die vor dem Tempel wartete, war ebenfalls in 24 Dienstgruppen eingeteilt. Die waren also auch für den Dienst im Tempel bestellt und vertraten durch ihre Präsenz das Volk Israel. In einem Kommentar wird das so beschrieben: „Kam die Zeit der Dienstklasse heran, hinaufzuziehen zum Tempeldienst, so zogen die Priester und die Leviten nach Jerusalem hinauf. Die Israeliten aber, die zu jener Dienstklasse als Opferbeistände gehörten, versammelten sich soweit sie nicht nach Jerusalem hinaufgezogen waren in ihren Städten und lasen aus der Schöpfungsgeschichte und feierten von der Arbeit die ganze Woche hindurch.“ Das Volk wartete betend vor dem Tempel und nach einer jüdischen Überlieferung soll das Gebet folgenden Inhalt gehabt haben: “Es komme der Gott der Barmherzigkeit in das Heiligtum und nehme mit Wohlgefallen das Opfer seines Volkes an!” So betrat Zacharias den Tempel, an einem ganz normalen Tag.

Jetzt wird eine neue Zeit anbrechen!

Zacharias betrat das Heilige im Tempel. Es ist gut möglich, dass er diesen Raum zum ersten Mal in seinem Leben betreten hatte. Hinter dem Vorhang vorne im Raum befand sich das Allerheiligste mit der Bundeslade. Das ist übrigens der Vorhang, der bei der Kreuzigung von Jesus von oben nach unten zerriss. In der Mitte sehen wir den Räucheraltar. Links die Menora, der siebenarmige Leuchter und rechts steht der Tisch mit den Schaubroten. Als Zacharias das Rauchopfer darbrachte, geschah etwas ganz sonderbares. „Ein Engel des Herrn erschien dem Zacharias; er sah ihn auf der rechten Seite des Rauchopferaltars stehen.“ Lk.1,11. Das hatte er nicht einmal im Traum erwartet. Vermutlich war noch nie ein Engel zu ihm gekommen und er konnte sich auch nicht vorstellen, dass er so etwas je erleben würde. „Zacharias erschrak und wurde von Furcht gepackt.“ Lk.1,12. Das würde uns nicht anders gehen. Jeder Mensch würde erschrecken und sich fürchten, denn in solchen Momenten werden wir uns bewusst, wie schwach und verletzlich wir sind. Der Engel beruhigte ihn. „Du brauchst dich nicht zu fürchten, Zacharias!“ Lk.1,13. Und dann sagte ihm der Engel, was Zacharias kaum fassen konnte: „Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken; dem sollst du den Namen Johannes geben.“ Lk.1,13. Nun fragen sich die Ausleger von welchem Gebet der Engel hier sprach. War es die Bitte für ein Kind? Doch dieses Gebet würde wohl lange zurückliegen, denn sie hatten sich bereits damit abgefunden, dass sie keine Kinder mehr bekommen werden. Oder war es das Gebet, das ihm immer noch am Herzen lag und wofür er vermutlich auch jetzt vor diesem Altar betete? Nämlich die Bitte um den Erlöser, den Messias, auf den Israel so sehnlichst wartete. Beides wäre möglich. Persönlich gehe ich davon aus, dass der Engel das Gebet für den Erlöser, den Messias meinte. Das Gebet, dass die neue Zeit endlich anbreche. Der Engel sagte demnach dem Zacharias, dass diese neue Zeit nun anbrechen wird und sie beginnt mit der Geburt seines Sohnes, den er Johannes nennen sollte. Mit seinem Sohn wird das Erlösungswerkt Gottes beginnen. Sein Sohn wird dem Messias den Weg vorbereiten. Deshalb wird die Freude über Johannes, weit über die Familie des Zacharias hinausreichen. „Du wirst voller Freude und Jubel sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.“ Lk.1,14. Nun erklärte der Engel wer dieser Johannes sein wird, so dass jeder Priester sofort wusste, von wem er sprach: „Denn er wird gross sein in den Augen des Herrn. Er wird keinen Wein und keine starken Getränke zu sich nehmen, und schon im Mutterleib wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen. Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Elia, wird er vor dem Herrn hergehen. Durch ihn werden sich die Herzen der Väter den Kindern zuwenden, und die Ungehorsamen werden ihre Gesinnung ändern und sich nach denen richten, die so leben, wie es Gott gefällt. So wird er dem Herrn ein Volk zuführen, das für ihn bereit ist.“ Lk.1,15-17. Im Mutterleib wird Johannes bereits mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. Im Geist und in der Kraft Elias wird er unerschrocken das Volk Israel zu Gott zurückrufen. Er wird die Israeliten auf den Messias vorbereiten. Er wird – und das musste Zacharias sofort klar gewesen sein – der Wegbereiter sein, den Jesaja und Maleachi ankündigten: Jahwe, der Herrscher der Welt sagt: „Gebt Acht! Ich sende meinen Boten, der mir den Weg bahnen soll. Der Engel meines Bundes, nach dem ihr ausschaut, ist schon unterwegs. Dann werde ich, der Herr, auf den ihr wartet, ganz plötzlich in meinem Tempel Einzug halten.“ Mal.3,1. Zacharias war völlig überwältigt von dem, was er hier erlebte. Nie hätte er erwartet, dass ihm ein Engel escheinen würde. Und doch, es gab eigentlich keinen geeigneteren Ort, an dem ein Engel erscheinen konnte. Wenn es einen Ort auf der Welt gab, an dem man eine besondere Offenbarung Gottes erwarten konnte, dann war das doch der Tempel in Jerusalem. Dort, wo Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, verehrt wurde. Dort, wo Gott seinen Wohnsitz auf Erden hatte. Das ganz religiöse Leben der Juden war auf diesen Tempel ausgerichtet. Es ist von grösster Bedeutung, was hier geschah. Gott verkündigt der Priesterschaft sozusagen hochoffiziell im Tempel des Alten Bundes, dass nun die Zeit des Neuen Bundes beginnen wird, den die Propheten seit langer Zeit angekündigt hatten. Gott schob die Priesterschaft nicht einfach zur Seite und begann etwas Neues. Gott knüpfte konsequent beim Alten an. Er liess die Priester wissen, was nun geschehen wird. Alles, was Gott tut und tun wird, ist in der Geschichte verwurzelt und kann von uns geprüft werden. So schützt uns Gott vor Irrlehren. Das Gebet des Zacharias wurde zu einem Zeitpunkt erhört, da er es nicht erwartet hatte. Jetzt wird er sogar dabei sein, wenn die neue Zeit anbricht.

Die Zweifel eines tiefgläubigen Mannes

Zacharias konnte nicht glauben, was er da hörte. Er und Elisabeth sollen ein Kind bekommen? Das spricht doch gegen jede Regel der Vernunft. So fragte er den Engel skeptisch: „Woran soll ich erkennen, dass das alles geschehen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch nicht mehr jung.“ Lk.1,18. Ehrlich gesagt, würde mich das an seiner Stelle auch sehr interessieren. Doch der Engel hatte für diese Frage kein Verständnis und er entgegnete: „Ich bin Gabriel; ich stehe vor Gott und bin von ihm gesandt, um mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu bringen.“ Lk.1,19. Mit anderen Worten: Wie kannst du das, was ich dir sage anzweifeln. Ist es nicht genug, dass ich hier im Tempel erscheine und dir sage, was bereits die Propheten angekündigt hatten. Dieser Unglaube wird folgen haben, wie der Engel Gabriel zu Zacharias sagte: „Nun höre: Du wirst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem diese Dinge eintreffen, denn du hast meinen Worten nicht geglaubt. Sie werden aber in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“ Lk.1,20. Offensichtlich war die Frage des Zacharias ein Ausdruck von Unglauben. Wir können natürlich schon fragen, warum es hier bei Zacharias Unglaube war und bei Mose, Gideon, Hiskia und wie sie alle hiessen, die ähnlichen Fragen stellten, nicht. Vermutlich ist der Grund, dass Zacharias als Priester hätte wissen müssen, dass sich hier nun ein Versprechen Gottes erfüllen wird. Aus der Geschichte Israels hätte er wissen müssen, dass es für Gott kein Problem ist, ihm einen Sohn zu schenken, obwohl er und seine Frau schon alt waren und seine Frau als unfruchtbar galt. Er kannte die Geschichten z.B. von Sara, der Frau Abrahams, die auch in hohem Alter und auch als unfruchtbar geltende Frau ein Kind bekam. Zum Glück straft Gott den Unglauben des Zacharias in einem erträglichen Mass. Er hatte ihn nicht verworfen, sondern er konnte lediglich die nächsten gut neun Monate nicht mehr sprechen. Aber er konnte sich ja immer noch schriftlich mitteilen. Aber wir sehen, dass Gott von uns schon erwartet, dass wir ihm vertrauen. Unglaube kann auf unserem Weg mit Gott ein grosses Hindernis sein. Jakobus sagte das einmal in Bezug auf unsere Bitte um Weisheit so: „Doch soll der Betreffende seine Bitte in einer Haltung des Vertrauens vorbringen und nicht in der Haltung des Zweiflers; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die – vom Wind aufgepeitscht – einmal hierhin und dann wieder dorthin getrieben wird.“ Jak.1,6. Und dann fügt er hinzu: „Ein solcher Mensch soll nicht meinen, er werde vom Herrn etwas bekommen.“ Jak.1,7. Gott freut sich, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken. Der Unglaube des Zacharias lag darin, dass er wider besseres Wissen nicht glaubte. Hätte er keine Ahnung davon gehabt, was die Propheten angekündigt hatten, dann wären seine Zweifel nicht Unglaube gewesen. Für uns heisst das, dass wir nicht einfach ein Glaubensziel setzen und dann erwarten, dass Gott unser Ziel erfüllt. Das muss nicht Glaube sein. Das kann sogar Fanatismus sein. Es heisst aber, dass wir dem, was uns die Bibel lehrt, voll und ganz vertrauen. „Draussen wartete das Volk auf Zacharias, und alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.“ Lk.1,21. Das dauerte offensichtlich länger, als sich die Leute gewohnt waren. Doch als Zacharias endlich herauskam, merkten sie, dass er eine Erscheinung gehabt haben musste. Er konnte seinen Segen, den er hätte sprechen müssen, nicht sprechen. Er versuchte sich mit Zeichensprache auszudrücken. Als die Woche vorbei war, kehrte Zacharias nach Hause zurück. „Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Die ersten fünf Monate verbrachte sie in völliger Zurückgezogenheit.“ Lk.1,24. Warum sie sich zurückzog wissen wir nicht, aber sie war überglücklich und sagte: „Der Herr hat Grosses an mir getan! Die Menschen verachteten mich, aber er hat mich gnädig angesehen und hat meine Schande von mir genommen.“ Lk.1,25

Schlussgedanke

Das war in jeder Hinsicht eine spektakuläre Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer. Es schien ein ganz normaler Tag zu werden, doch dann verkündigte Gott durch einen Engel im Tempel zu Jerusalem, dass nun die Zeit des neuen Bundes anbrechen wird. Jetzt wird geschehen, was die Propheten vor vielen hundert Jahren vorausgesagt hatten. Spektakulär sind auch die Umstände der Empfängnis, denn die Eltern dieses Kindes waren nach menschlichem Ermessen nicht mehr zeugungsfähig. Spektakulär ist auch das Kind, das der Engel Gabriel ankündigte. Ein Mensch, der im Geist und in der Kraft des Elia die Menschen unerschrocken zu Gott zurückrufen wird und so Jesus den Weg ebnen wird. Johannes verkündigte das erste Kommen von Jesus Christus des Sohnes Gottes. Wir sind die Verkündiger des zweiten Kommens von Jesus. Wir sollen die Menschen auf das zweite Kommen von Jesus vorbereiten. Das tun wir nicht, indem wir die Menschen zur Krippe rufen, sondern indem wir sie zum Kreuz rufen. Indem wir ihnen aufzeigen, dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz starb und dass er auferstand. Wer nun an Jesus glaubt, der wird bereit sein, wenn Jesus das zweite Mal die Erde besuchen wird. Im Hebräer lesen wir: „Christus wurde einmal als Opfer dargebracht – als Opfer, das die Sünden der ganzen Menschheit auf sich nahm. Wenn er wiederkommt, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern um denen Rettung zu bringen, die auf ihn warten.“ Hebr.9,28