Dankbarkeit für geistliche Einkehr und Orientierung in bewegten Zeiten
Ich freue mich, dass es diese Bibelkonferenzstätte Langensteinbacher Höhe gibt. Das ist etwas Großes, weil man dort Zeit hat, sich intensiv in das Wort Gottes zu vertiefen.
Wir leben in bewegten Tagen, auch wenn uns das vielleicht gar nicht bewusst ist. Bis vor ein paar Tagen wusste niemand von Ihnen, was eine Billion ist. Wir hätten nie gedacht, dass unser Geld so schnell entwertet wird und dass der Euro eine so kurze Lebensdauer haben könnte.
Eine echte Lösung gibt es bisher nicht. Es ist nur noch eine Frage, wie man durch diese Zeit kommt – so, wie es Jesus prophezeit hat.
In Zeiten hoher Preise, Inflation und Werteverlust ist es gut, dass wir das Wort Gottes haben. So können wir in dieser letzten bösen Zeit unseren Weg gehen.
Die Gefahr der Vermischung von Christen und Welt
In dieser letzten bösen Zeit ist es nicht das, was unter unseren Füßen wackelt, bebt und zerbricht, das Allerschlimmste. Vielmehr ist das Schlimmste die Vermischung der Christen mit der Welt.
Man kann sich heute nicht mehr äußerlich von der Welt zurückziehen, weil die Welt uns innerlich besitzt. Unsere Geldgier, unsere Habsucht, unser Egoismus und die ganze Sünde haben Raum. Hinzu kommen die teuflischen Versuchungen.
In der Offenbarung wurde das gestern so herrlich dargestellt. Wann kommt denn das große Halleluja? Im Neuen Testament gibt es nämlich nur an einer Stelle das Halleluja, sonst findet man es nur noch in den Psalmen. Es erklingt, wenn die Hure Babylon fällt – diese Vermischung, diese schreckliche Vermischung der Christenheit mit der Welt.
Man kann nicht sagen: Da ist die Hure und dort ist sie. Sie ist überall drin. Das ist eine große Gefahr. Wenn man sich nicht ganz an Jesu Wort hält und sich von ihm bewahren lässt, kann man seinen Weg nicht unsträflich gehen.
Die Verheißung des Tausendjährigen Reiches und die Bindung Satans
Wenn man den Messias von Händel hört, erkennt man, wie treffend er die Heilsgeschichte dargestellt hat. Der Messias ist eine herrliche Entfaltung der gesamten Heilsgeschichte von Anfang der Welt an. Das große Halleluja, das Händel so eindrucksvoll vertont hat, steht genau an der Stelle in Offenbarung 19.
Im Anschluss daran folgt Offenbarung 20, das vom tausendjährigen Reich berichtet. Dort heißt es: „Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in der Hand.“
Dieser Engel ergriff den Drachen, die alte Schlange. Diese war bereits vom Erzengel Michael aus dem Himmel hinausgeworfen worden, wie in Offenbarung 12 beschrieben. Deshalb hat der Drache auf der Erde gewütet, weil er wusste, dass ihm nur noch kurze Zeit blieb.
Der alte Drache, die alte Schlange, ist der Teufel und Satan. Der Engel fesselte ihn für tausend Jahre, warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und setzte ein Siegel darauf. So sollte er die Völker nicht mehr verführen können, bis die tausend Jahre vollendet wären.
Danach muss er für eine kurze Zeit losgelassen werden.
Die Herrschaft der Märtyrer und das Gericht Gottes
Und ich sah Drohnen, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben.
Ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen.
Ich war gestern Morgen noch beim Märtyrerkongress auf dem Schönblick. Es hat uns tief erschüttert, wie viele Brüder in diesen Tagen in Pakistan umgebracht werden – und zwar im Gerichtsgebäude von der Polizei. Um des Zeugnisses von Jesus willen.
Das hat die Gemeinde nur umso kühner gemacht. Wenn man wollte, dass es uns packt, dann müssen wir sagen, dass wir das Wichtigste unserer Zeit nicht verschweigen dürfen.
Heute Morgen steht in der Zeitung: Von der Synode in Herrenalb der badischen Kirchen heißt es, man wolle Vorbild für die Welt sein. Doch Christen sind oft schlechte Vorbilder. Wir wollen von Jesus reden, das ist das Wichtigste – ihn als bekennenden König.
Das ist so groß, das ist das Zeugnis von Jesus und von denen, die ihr Leben dafür gelassen haben um des Wortes Gottes willen.
Und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild, und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihrer Stirn und auf ihrer Hand – diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die anderen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.
Selig ist der und heilig, der Anteil hat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht.
Wir werden Priester Gottes und von Christus sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Die letzte Versuchung Satans und das endgültige Gericht
Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden. Er wird ausgehen, um die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, zu verführen und sie zum Kampf zu versammeln. Ihre Zahl ist wie der Sand am Meer.
Sie steigen herauf auf die Ebene der Erde und umringen das Heerlager der Heiligen sowie die geliebte Stadt. Dann fällt Feuer vom Himmel und verzehrt sie. Der Teufel, der sie verführte, wird in den Pfuhl von Feuer und Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Dort werden sie Tag und Nacht gequält, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden.
Ich sah die Toten, große und kleine, vor dem Thron stehen. Die Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde geöffnet – das Buch des Lebens. Die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Büchern geschrieben steht, entsprechend ihren Werken.
Das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren. Sie wurden jeweils nach ihren Werken gerichtet. Dann wurden der Tod und sein Reich in den feurigen Pool geworfen – das ist der zweite Tod, der feurige Pool.
Wer nicht im Buch des Lebens gefunden wurde, wurde ebenfalls in den feurigen Pool geworfen.
Die Realität der Weltgeschichte und die Hoffnung auf Gottes Eingreifen
Es gehört zu den Verrücktheiten unseres Zeitalters, dass man meint, heute beginne eine ganz neue Zeit. Das ist besonders bei den Jungen so, die glauben, wir müssten alles völlig neu machen. Es werde ganz großartig, besser als je zuvor.
Man hat kaum noch eine Erinnerung daran, was früher war und was wir als Erbe von Müttern und Vätern erhalten haben. Zu diesen Verrücktheiten gehört auch der Glaube, man könne die großen Weltprobleme noch einmal lösen.
Sogar ein Teil der evangelikalen Christenheit ist davon erfasst worden. Sie haben sich einem Programm verschrieben, bei dem sie meinen, zusammen mit der UNO in den nächsten zehn Jahren die Armut der Welt halbieren zu können. Das wäre natürlich wunderbar.
Doch wenn man die Augen öffnet, sieht man, dass Armut und Hunger immer schlimmer werden. Auch Seuchen und andere Nöte nehmen zu. Umso dankbarer können wir sein, dass wir in den Worten von Jesus und in der Offenbarung des Johannes wissen, dass die Weltgeschichte auf das Weltgericht Gottes zuläuft.
In dieser Weltgeschichte reift das Böse immer stärker bis zur Ernte heran. Das Böse sucht sich ständig neuen Raum. Was haben wir nicht alles Schreckliches in der jüngsten Weltgeschichte erlebt, das unvorstellbar war? Denken Sie nur an das zwanzigste Jahrhundert mit Judenvernichtung, Weltkriegen und unermesslichen Nöten.
Wir wissen nicht, was noch vor uns liegt. Umso größer ist der hoffnungsvolle Blick: Warum lässt Gott diese Welt nicht aus der Hand reißen vom Teufel? Der Teufel behauptet stolz gegenüber Jesus bei der Versuchung: „Alles gehört mir, die ganze Welt.“ Doch am Ende wird Satan gebunden werden.
Das ist eine ganz, ganz große Hoffnung.
Vorsicht bei der Auslegung des Tausendjährigen Reiches
Wir wollten gern mehr und genauer wissen. Heute möchte ich Ihnen nicht bis ins letzte Detail etwas über die Auslegungsmerkmale sagen, weil es so unendlich viele Ausleger gibt, die zahlreiche kleine Details anführen und behaupten, es müsse ganz bestimmt so sein.
Viele haben sich jedoch bereits mächtig in der Auslegung dessen geirrt, was das tausendjährige Reich sein soll. Deshalb sind wir vorsichtig und sagen: Es ist noch nicht gekommen, es steht noch aus. Wir harren darauf, dass der Tag kommt, an dem Gott seine Schöpfung noch einmal erneuert.
Heute Abend hören Sie dann das ganz Herrliche, wenn der neue Himmel und die neue Erde kommen – das ist noch einmal etwas anderes. Aber dass Gott für diese Welt noch eine Friedenszeit vorhat, das ist ganz groß.
In der Offenbarung des Johannes wird vom großen Weltensabbat gesprochen. Am Ende der Zeit wird Satan noch einmal tausend Jahre gebunden sein. Im Alten Testament, in Sacharja 14, finden wir schon eine wunderbare Andeutung: „Um den Abend wird es Licht sein, und der Herr wird König sein über alle Länder!“
Das ist für uns ein ganz großer Glaubensartikel, für uns Christen, dass wir wissen: Gott hat auch bei dem Unheimlichen, das in dieser Welt noch geschieht – mit dem Übermaß an Abfall vom Glauben, an Betrug und Lüge, an dem schlimmen Geschehen der Weltvölker, die sich bekriegen, und an der zusammenbrechenden Wirtschaft – am Ende noch einmal vor, seine ursprüngliche Absicht über dieser Welt kundzutun, wenn Satan gebunden wird.
Das ist das Wichtige: Das Böse, Satan, wird gebunden sein.
Die Bewahrung der Gläubigen im geistlichen Kampf
Wir hatten gestern Abend einen Bibelabend mit den Gemeinden aus Langensteinbach. Das war sehr schön. Dabei haben wir das hohepriesterliche Gebet aus Johannes 17 betrachtet.
Interessant war, dass Jesus vor allem beim Vater erbittet, seine Leute in dieser Welt vor dem Bösen zu bewahren. Das ist wichtig, denn niemand hat aus eigener Kraft die Möglichkeit, den Versuchungen Satans zu widerstehen. Nur wenn Jesus, der gute Hirte, uns beschirmt und Gott uns die Gnade gibt, können wir in den bösen Verwirrungen dieser Zeit feststehen.
Deshalb ist das Christenleben ein Kampf. In vielen Gemeinden wird heute oft nur noch gefeiert, als wäre Gott nur in der Feier präsent. Dabei geht es auch um die Zurüstung zum Kampf.
Die biblische Aufforderung lautet: Zieht die geistliche Waffenrüstung an, steht fest, lasst euch nicht unterkriegen und kämpft für die Ehre unseres Herrn. Richtet das Evangelium aus – das ist die biblische Position, und sie ist sehr wichtig.
Die historische Entwicklung der Lehre vom Tausendjährigen Reich
Ich möchte zunächst zu diesem Abschnitt über das Tausendjährige Reich etwas sagen. Bereits im zweiten Jahrhundert, also etwa hundert Jahre nach der Auferstehung von Jesus, gab es die ersten Theorien darüber. Die Menschen sagten damals, dass jetzt das Tausendjährige Reich angebrochen sei.
Man findet diese Vorstellungen bei der Germanenbekehrung, bereits bei Augustin und dann im Mittelalter sehr stark ausgeprägt. Dort glaubten die Menschen, das Reich Gottes, das ewige Tausendjährige Reich, sei bereits angebrochen. Auch zur Jahrtausendwende gab es solche Vorstellungen, die teilweise sehr ausgefallen waren.
In der Reformationszeit tauchten diese Ideen erneut auf, besonders bei den Schwärmern, wie zum Beispiel in Münster. Auch sie behaupteten, das Tausendjährige Reich sei jetzt da. Es ist kaum zu glauben, aber selbst Adolf Hitler hat behauptet, mit ihm beginne das Tausendjährige Reich. Er konnte sich dieser Vorstellung nicht entziehen, so stark wirkte das Bibelwort auf ihn. Obwohl er sonst nicht nach dem Wort Gottes lebte, wollten doch viele die Erfüllung dieser Verheißung bringen.
Übrigens spielt auch das Wort „Reich“ in unserer deutschen Geschichte seit dem Mittelalter eine große Rolle. Dabei wurde das Reich Gottes und das Gottesreich, von dem Jesus sprach, oft verdreht und auf irdische Herrschaft übertragen. Diese Darstellung war häufig schrecklich und äußerlich geprägt, aber Christus war darin kaum noch präsent. Auch das Dritte Reich bezog sich ausdrücklich auf das „Reich“.
Wir kommen vom Reich Gottes her, und dieses Reich Gottes steht im Gegensatz zu allen irdischen Reichen dieser Welt. Das wird hier sehr schön gesagt. Das Problem war, dass das Tausendjährige Reich in die irdische Geschichte hineinverlegt wurde, in die Herrschaft von Kaisern und Königen sowie in die Herrschaft der Kirche mit ihrem maßlosen Machtanspruch.
Was in der Offenbarung steht, ist jedoch ein Reich, das über der Zeit liegt. Es kommt vom Himmel herab auf diese Erde, wird aber nicht einfach in unserer irdischen Geschichte verwirklicht. Deshalb unterscheidet es sich grundlegend von all den Herrschaften, die es bisher gab.
Nun entdecken wir, dass das Tausendjährige Reich noch einmal eine große Rolle in der Auslegung spielt, besonders im Pietismus und in der Erwägungsbewegung. Dort war es eine große Hoffnung. Philipp Jakob Spener, ein Pastor in Frankfurt, sprach sehr stark davon. Er hatte die Hoffnung auf bessere Zeiten. In seinem Glaubensleben war die Erwartung verankert, dass Gott nach all den schrecklichen Ereignissen und Geschehnissen der Welt am Ende sein Königreich aufrichten werde.
Diese Hoffnung war sehr groß. Bereits im 18. Jahrhundert, um 1720 herum, spielte das Tausendjährige Reich bei August Hermann Francke in Halle, bei Zinzendorf und anderen eine bedeutende Rolle. Auch die Bekehrung Israels wurde mit dieser Hoffnung verknüpft.
Der Tag wird kommen, an dem diese Verheißungen erfüllt werden. Daraus entstand eine große Erwartung der Weltmission. Tatsächlich begann diese Mission, und die große Hoffnung auf das Tausendjährige Reich machte die Menschen mutig. Viele von ihnen waren nur wenige Wochen in den Missionsländern, bevor das Fieber sie tötete, doch sie predigten mutig das Reich Christi.
Die weltweite Ausbreitung des Reiches Gottes
Was wir in diesen Tagen erleben, ist die gewaltige Ausbreitung des Reiches Gottes unter allen Nationen der Welt. Es gibt heute keine Nation mehr, in der es keine Christengemeinde gibt. Selbst in Ländern wie Afghanistan, wo Christen nur im Untergrund leben können, oder in Nordkorea und Saudi-Arabien, wo die Verfassung das Christentum verbietet, existieren Gemeinden. Sie sammeln sich dort, und das ist bereits ein großer Vorgriff auf die große Vorfreude.
Wir erinnern uns an die Aussiedler, die in schweren Hungerzeiten nach Osten gezogen sind, mit der großen Erwartung des tausendjährigen Reiches. Das spielte eine bedeutende Rolle. Die Siedler in Südrussland verfolgten alle Ereignisse durch die Zeitschrift „Die Warte“ und sehnten sich danach, wann endlich Jesus wiederkommt.
Diese Erwartung beflügelte auch die Menschen, die nach Jerusalem zogen. Bischof Guba, der Vater von Dora Rappert, war dort und begann mit dem Wiederaufbau Jerusalems. Wer einmal auf dem Zionsfriedhof war, findet dort all die herrlichen Verheißungen, dass Gott Jerusalem wieder aufrichten wird. Diese Erwartung des Tausendjährigen Reiches spielte eine ganz wichtige Rolle. Dabei wurde sie nicht mit dem, was man auf Erden sieht, gleichgesetzt, sondern man wusste, dass Gott noch etwas Großes vorhat – in der Mission und in der Bekehrung Israels.
Wir kennen große Theologen wie Johann Albrecht Bengel, Oetinger, den Prälaten Michael Hahn, Johann Tobias Beck, den Bibeltheologen, den lutherischen Theologen Löhe und Betzel, den Kirchenpräsidenten in München. Sie alle sprechen in ihren Büchern sehr viel vom tausendjährigen Reich.
Das Vorzeichen des Tausendjährigen Reiches: Die Bindung Satans
Und was ist das Vorzeichen des tausendjährigen Reichs, auf das wir harren? Der Feind wird gebunden. Der Antichrist ist schon gefallen, der falsche Prophet ist schon gefallen. Aber am Ende muss die schrecklichste Verführungsmacht, der Satan, der Teufel, gebunden werden.
Wie wird das einmal sein? Wie sehnen wir uns danach, wenn es keine Versuchung mehr gibt, keine Sünde auch in unserem Leben? Es ist bitter für uns als Christen, dass wir bis ins hohe Alter hinein sagen müssen: Auch wenn wir Jesus über alles lieben, gibt es doch so viel Sünde in unserem Leben.
Dann wird alles weggetan sein. Es gibt nichts Anstößiges mehr, keinen Neid, keinen Hass, keine Bitterkeit, keinen Streit mehr. Alle bösen Triebe und Süchte sind weggetan, weil Satan gebunden ist. Da ist die Wurzel allen Übels in unserer Welt: im Abfall von Gott und in der Macht des Teufels.
Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. Wie ich schon vorher sagte: Es ist nur der Vorgeschmack, dann diese tausend Jahre, bis der neue Himmel und die neue Erde kommt, wie es in Offenbarung 21 beschrieben ist. Dort geschieht die Neuschöpfung der Erde noch einmal.
Und Jesus sagt: Siehe, ich mache alles neu – nicht der Mensch macht es.
Die Bedeutung der Neuschöpfung und die Grenzen menschlichen Handelns
In den Sechzigerjahren – die Älteren unter Ihnen erinnern sich noch – war das die große Losung des Weltkirchenrates und der Ökumene. Sie haben auf einer großen Konferenz geschrieben: „Siehe, ich mache alles neu.“ Und das wurde unterschwellig so verstanden, dass wir alles neu machen.
Damals war es Professor Beierhaus, der in diesem Aufruf gesagt hat: Nein, der wiederkommende Christus macht erst alles neu. Vorher gelingt es dem Menschen nicht, auch nicht dem frommen Menschen und nicht den vereinigten Kirchen.
Von daher haben viele von Ihnen auch den großen Vorbehalt gegenüber der Gemeinschaft der Ökumene. Inzwischen ist das alles wieder sehr heruntergefahren und sehr gedämpft. Wichtig war jedoch, dass das damals noch ans Licht kam.
Das war der große Aufbruch auch der vielen evangelikalen Missionen in unserem Land. Ganz viele Werke sind neu entstanden. Es war eine große Freude, weil Christus wiederkommt. Da wollen wir heute schon tätig sein – das Aufrichten dessen, was uns der Herr gegeben hat. Es ist nicht ein irdisches Reich, sondern das Zeugnis von Jesus, dem kommenden Heiler.
Die Schönheit der Schöpfung und die Hoffnung auf die Herrschaft Christi
Was für uns einfach wichtig ist: Die Schönheit der Schöpfung Gottes, frei von Teufelsmacht, muss noch einmal sichtbar werden. Dann wird das zu Ende kommen, was Jesus, der Messias, auch mit Israel vorhat – und die ganze Christusherrschaft auf Erden in der ganzen Völkerwelt.
Ich war neulich in einer russlanddeutschen Gemeinde in Bad Berleburg. Das liegt oben im Hochschauerland, im Siegerland. Bei den Russlanddeutschen muss man lange predigen. Da fragen sie: „Wie lange predigt der?“ Ich kann 20 Minuten predigen, 15 Minuten, nein, eine Stunde muss es schon sein. Aber dann bleibt noch Zeit.
Heute ist ein Zigeunerbaron da. Von wo? Von der Karpato-Ukraine, so ein richtig stämmiger Zigeuner, schwarzhaarig. Und dann liegt einem die Spucke weg, wie er gesagt hat, was sie heute evangelisieren. Er sagt: „Wir sind das verachtetste Volk der Welt, wir Zigeuner. Aber wir haben Jesus gefunden.“
Ich reise durch Russland. Als sich die Zigeuner alle in den Wäldern aussehnten, hat man sie ausgestoßen als Kriminelle. Aber die Zigeuner finden Jesus, wie auch die Indianer und die vergessenen Nationen an den Hecken und Zäunen zu Jesus kommen.
In unseren Tagen kann man es beobachten: In Hamburg sind die zwei Zigeunergemeinden überfüllt. In Rumänien entsteht eine Zigeunergemeinde nach der anderen. Die verachteten Nationen werden entdeckt. Und hier steht: Die ganzen Völker der Welt werden am Ende Christus anbeten.
Das ist das Große, was vor uns steht. Wir wollen im tausendjährigen Reich Christus anbeten. Dabei wollen wir vorsichtig sein, auch wenn immer wieder Bücher erscheinen, die die letzten Details ausdeuten. Wir müssen aufpassen. Zu viel wurde schon festgelegt und hat uns dann voneinander getrennt.
Wir wollen abwarten, wie der Herr es tut. Er wird es erfüllen, und wir werden nur sagen: Genau so, wie es vorausgesagt ist.
Die Wiederkehr Satans und die endgültige Auflösung der Weltgeschichte
Es wird geschehen, dass die Siegesmacht von Jesus in der ganzen Welt offenbar wird – in einer neuen Leiblichkeit. Am Ende dieser tausend Jahre wird der Satan noch einmal für eine kurze Zeit losgelassen. Detaillierte Bibelausleger haben bereits darauf hingewiesen, dass es so zweimal tausend Jahre gibt. Am Ende der tausend Jahre kehrt der Teufel noch einmal zurück.
Der Begriff „tausend Jahre“ ist für uns nicht mit letzter Klarheit zu deuten. Wir werden es erst verstehen, wenn es tatsächlich eintritt. Wichtig ist, dass der Herr seinen festen Plan hat und die gesamte Heilsgeschichte bereits festgelegt ist.
Am Ende, wenn der Satan noch einmal für kurze Zeit Raum bekommt, wird das verwirrte Knäuel dieser Weltgeschichte aufgelöst. Das ist das große Hoffnungsbild der Zukunft, das wir für diese Welt haben.
Alle Völker werden vor Jesus versammelt werden. Es kommt zum Weltgericht, zur Scheidung, von der Jesus so oft gesprochen hat – dass Schafe und Böcke getrennt werden. Es gibt die große Scheidung.
Im Glaubensbekenntnis bekennen wir, dass er wiederkommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten. Das ist für uns ein ganz wichtiges Ereignis der Zukunft.
Die Bedeutung des Weltgerichts für den Glauben und das Leben
Ich weiß nicht, wann in Ihrer Gemeinde das letzte Mal über das Gericht gesprochen wurde. Das ist schade, denn das ist ein ganz wichtiges Ereignis: die Welt wird gerichtet.
Ich verstehe nie, warum Christen Angst haben, über das Gericht zu reden. Schlechte Gewissen? Nein, das kann doch nicht wahr sein. Wir stehen doch ständig im Licht unseres Herrn.
Es gibt viele in den Gemeinden, die sagen: „Das haben Sie doch schon oft gehört. Du darfst nicht über das Gericht reden, du willst den Menschen nur Angst machen.“ Das ist völliger Unsinn. Ich will doch keine Angst machen. Auf jeder Zigarettenpackung steht: „Rauchen kann tödlich sein.“ Aber hier wollen die Menschen nur Angst machen? Nein, das Rauchen ist tatsächlich gefährlich. Deshalb steht es auch drauf – sogar auf der Plakatsäule. In der Werbung muss ganz deutlich darauf hingewiesen werden, dass Rauchen tödlich sein kann.
Wenn das Gericht ein festes Datum ist, dann müssen wir in unseren Gemeinden darüber sprechen, damit wir uns auf das kommende Gericht vorbereiten können.
Wir reden über Umweltschutz, wir reden darüber, wie gefährlich alles ist, über die Inflation und was alles noch kommen kann. Beim Essen legen wir großen Wert darauf, dass keine schädlichen Stoffe enthalten sind und dass alles richtig deklariert ist. Warum reden wir eigentlich nicht über das Allerwichtigste: dass Gott die ganze Menschheit zur Verantwortung ruft?
Natürlich gab es Ganoven, die nie Interesse daran hatten, dass es ein Gericht gibt. Die sagten: „Was geht mich das an? Ich lebe heute, und da lasse ich fünf gerade sein.“ Aber für uns Christen ist es ganz wichtig zu wissen, dass der Herr uns richten wird – und zwar nach unseren Werken, nicht nach unserer Gesinnung.
„Wir haben es doch gut gemeint“, sagt man oft. Aber gut gemeint ist nicht gut. Gut gemeint ist nie gut. Er wird uns nicht nach unserer Gesinnung richten, sondern nach unseren Werken. Das ist auch für uns Christen ganz schwer.
Das soll uns in unseren Gemeinden wieder wacher machen.
Mir fällt es immer schwer, wenn es so viel Spaltung in unseren Gemeinden und Familien gibt – bloß wegen Geld oder Erbe. Gibt es überhaupt eine evangelikale Familie, in der es keinen Streit ums Erbe gab? Ich hoffe, es gibt ein paar unter uns. Bei uns ging es gut: Ich habe einfach verzichtet und meinem Bruder alles überlassen.
Aber es ist doch schlimm, wenn wir vor dem Gericht Gottes stehen und uns streiten um Dinge, für die uns der Herr später zur Rechenschaft ziehen wird. Oft tut man keine Buße, wenn man sagt: „Ich habe Recht, und ich habe das verdient.“
Es ist schlimm, wenn wir nicht daran denken, dass wir einmal offenbar werden vor dem Richterstuhl von Christus. Dort müssen wir Rechenschaft geben über jedes unnütze Wort.
Das ist das Allerschlimmste: unsere Zunge.
Mit der Zunge ist das so schlimm, weil Taten oft noch korrigiert werden können und man Buße tun kann. Aber Worte wirken weiter. Ein böses Wort, vielleicht nur ein Hohn- oder Spottwort, brennt bis ins Alter und verletzt die Herzen.
Das ist so schwer. Deshalb ist es wichtig, daran zu denken, dass das Gericht kommen muss.
Die Sehnsucht nach Gottes Gerechtigkeit und das Lob des kommenden Gerichts
Was mich immer interessiert hat, ist, dass die Gottlosen in unserer Welt oft sagen: „Gott muss doch jetzt endlich eingreifen, Gott muss das Unrecht bestrafen.“ Sie weisen auf die verhungerten Kinder hin und sagen: „Gott wird das tun.“ Und das dürfen sie dann später behaupten: „Gott wird das tun.“
Doch dann steht auch du vor dem Gericht Gottes, und du bist mitschuldig, wenn Kinder hungern. Denn du hast es in der Hand, etwas Gutes zu tun. Wer weiß, Gutes zu tun, und es nicht tut, dem ist es zur Sünde. Deshalb ist das Gericht Gottes so wichtig. Selbst die Gottlosen ahnen, dass es ein Gericht geben muss. Dann wird Gott Habgier, Stolz, Bosheit und Verbrechen richten.
Ich sehe noch den Mann vor mir, der ein Spötter war gegenüber dem christlichen Glauben. Er sagte: „Wann denn, Gott? Wo ist Gott? Er muss doch endlich die Welt richten.“ Und er sagte: „Ja, er wird das tun.“ Er wird das tun.
Auch die furchtbar schweren Dinge, die Menschen in Vernichtungslager geführt haben, die geschrien haben: „Gott, wann? Gott wird richten.“ Der wird die Welt richten. Wenn Sie in die Bibel hineinschauen, sehen Sie schon im Alten Testament, dass das Gericht immer mit großer Freude beschrieben wird: Jubel auf der Erde, lauter Jubel, denn der Herr richtet.
Da liegen wir in unserer Zeit ganz falsch. Wenn Sie eine Bibel dabei haben, schlagen Sie mal Psalm 96 auf. Psalm 96, Verse 11 bis 13, ist ein herrlicher Lobpsalm, ein Freudenpsalm, eine Anbetung Gottes. Dort heißt es in Vers 11: „Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich. Das Meer brause, was darin ist, das Feld sei fröhlich, und alles, was darauf ist. Es sollen jauchzen alle Bäume im Walde vor dem Herrn, denn er kommt, denn er kommt zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.“
Endlich kommt alles ins Lot. Wir müssen in unseren Gemeinden und in unserem eigenen Glauben umdenken. Das ist doch gut. Und jetzt muss mein Leben schon heute auf dieses Gericht Gottes ausgerichtet sein.
Das ist ganz wichtig, weil dieses Gericht Gottes endlich alles lösen wird. Wir sollen keine Angst vor dem Gericht haben oder noch mehr Angst machen. Vielmehr wollen wir wach und vorbereitet in das Gericht Gottes hineingehen, in das Weltgericht. Und da dürfen wir den anderen sagen: „Bring dein Leben in Ordnung!“
Die Vorbereitung auf das Sterben und die Versöhnung mit Gott und Menschen
Es ist ein frommer Wunsch vieler Menschen, einmal ganz unvermittelt zu sterben, also nicht bewusst zu sterben. Ich denke jedoch, dass das nicht gut ist. Denn dann kann man die unrechten Dinge im Leben nicht mehr in Ordnung bringen.
Wenn Sie eine Leidenszeit durchmachen, sollten Sie daran denken und sich fragen: Möchtest du noch etwas zurechtbringen? Es ist auch wichtig, sich in der Familie noch einmal zu versöhnen, Dinge zu bekennen und in der Seelsorge Schuld zu bekennen, um die Vergebung durch Jesus zu empfangen.
Früher war es bei unseren Vätern und Müttern eine schöne Tradition, sich auf das Sterben vorzubereiten. Sie wussten, dass sie vor dem Gericht Gottes stehen würden und wollten ihr Leben ordnen. Wenn es noch ungeklärte Dinge gab, wollten sie diese klären und das möglichst heute.
Darum: Kopf hoch! Das Gericht Gottes kommt. Das soll keine Angst machen, sondern zeigen, dass es gut ist, dass Gott diese Welt richten muss. Jesus hat seinen Jüngern zugerufen: Erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Das sagte er, als sie die Feindschaft der Welt erlebten.
Die Majestät Jesu als Weltenrichter und die Bedeutung des Glaubens
Und jetzt möchte ich noch drei Punkte zu diesem Weltgericht erwähnen. Nachdem der Teufel verworfen ist und Jesus kommt, wird er auf dem Thron sitzen und richten. Wir freuen uns über den Sieg Jesu. Wir alle singen gern das Lied "Jesus Sieg bleibt ewig ausgemacht". Doch wir haben nur eine schwache Ahnung davon, wie großartig dieser Sieg Jesu wirklich ist. Wir sind alle vom Kleinglauben geprägt.
Wenn Sie nun die Majestät und Größe unseres Herrn Jesus sehen könnten! Jeder Religionslehrer darf Jesus demontieren und aus ihm einen gewöhnlichen Menschen machen. Ein Journalist aus Hamburg, dessen Namen Sie alle kennen, behauptete immer wieder, Jesus sei nur von der Gemeinde hochgejubelt worden. Er sagte, Jesus hätte sich gar nicht selbst als Gottessohn bezeichnet – was für ein Unsinn!
Jesus steht beim Vater an den Schalthebeln der Macht. Er hält alles in seiner Hand: "Mir ist gegeben alle Gewalt." Wie können wir so dumm sein, dem Gebet nicht mehr zuzutrauen? Wir dürfen wissen, dass er uns durch diese schwierigen Zeiten führt. Er wird sein herrliches Werk vollenden – und das wird er zu allen Zeiten tun.
Am Anfang der Offenbarung wird das so großartig beschrieben: Jesus hat Augen wie Feuerflammen und steht mit Beinen wie Erz. Niemand kann ihn vom Thron stoßen. Das bleibt uns oft verborgen, doch es ist so wichtig, dass wir immer den Blick auf den erhöhten Herrn Jesus richten.
Wenn Sie in den OP hineingeschoben werden und sagen: "Ich bin in der Hand Jesu geborgen", was wollen Sie mehr? Er ist bei Ihnen und wird alles fügen. Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Enkelkinder machen, die nicht den rechten Weg gehen, dann beten Sie: "Jesus, führe du sie!" Dieses Anklopfen wird nicht vergebens sein. Ihnen wird aufgetan, denn er ist der Herr.
Das wird so toll beschrieben: "Ich sah einen großen weißen Thron, und den, der darauf saß, kann man gar nicht beschreiben. Ein Licht vom ewigen Licht, mit irdischen Sinnen nicht zu fassen." Als sterbliche Menschen können wir das nicht sehen. Wir brauchen keine Visionen oder Träume. Uns genügt das, was wir aus dem Evangelium wissen.
Dann verlöschen plötzlich alle Lichter dieser Welt. Sie haben keine Bedeutung mehr, ebenso alle Glanzfeuer. Jetzt wird sichtbar, was wirklich gilt. Das ist heute schon da, aber dann wird es offenbar beim Weltgericht.
Da sitzt einer – wer ist dieser Eine? Das ist Jesus, der Herr, der König. Jeder kann sehen, wie alles in seine Hand gelegt wird, wie der Vater ihm alles gegeben hat, auch das Endgericht. Er wird kommen wie ein Blitz in der Nacht. Ganz plötzlich wird er da sein.
Dann wird alles ans Licht gezogen. Die Menschen werden erschrecken, wenn sie ihn sehen, den sie verworfen haben. Das wird das Gericht sein. Es werden keine Verhandlungen mehr geführt, denn man wird ihn in seiner ganzen Herrlichkeit erkennen.
Nebukadnezar, der große König von Babel, hatte einen Traum, wie ein großes Weltreich zerfällt. So wird es an jenem Tag noch viel eindrucksvoller sein. Alles, was Menschen aufgebaut haben, wird vergehen. Unsere Kirchen mit ihren Weisheiten und Lehren werden unwichtig sein.
Unsere ganze Welt mit all ihren technischen Entwicklungen wird in Schutt und Asche zerfallen. Dann wird der Herr vor uns stehen, und in seinen Augen wird plötzlich alles offenbar. Bücher werden aufgetan. Nun ist nur noch wichtig, dass alles vergeben ist. Das, was vergeben ist, wird aus den Büchern ausgelöscht. Das ist groß – das ist Barmherzigkeit.
Dann wird nicht mehr davon gesprochen, dass "Wer an Jesus glaubt, nicht mehr ins Gericht kommt." Es ist ganz schrecklich, wenn glaubende Christen bei einer bösen Sache noch beharren und nicht bereit sind, das auch vor dem Herrn zu bereinigen.
Wir müssen auch sagen: Rüste dich auf das letzte Weltgericht, damit es von dir weggetan wird. In unserem Leben gibt es so vieles, das radiert werden muss. Beim Radiergummi sieht man oft noch Spuren, dass dort vorher etwas geschrieben stand. Gegen das Licht kann man noch erkennen, was da geschrieben war.
Aber in dem Buch des Lebens ist nichts mehr da, was gegen uns spricht. Christi Blut und Gerechtigkeit sind mein Schmuck und mein Ehrenkleid. Damit will ich vor Gott bestehen, wenn ich in den Himmel eingehe.
Keiner kann mit seinen eigenen Taten vor Gottes Gericht bestehen. Nur durch die Gnade können wir dort bestehen.
Die unerschütterliche Herrschaft Jesu und das Zeugnis der Märtyrer
Aber auch das schöne Lied, das wir oft gesungen haben: „In des jüngsten Tageslicht, wenn alle Welt zusammenbricht, wird zu Christi Füßen jeder bekennen müssen: Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die er hat. Kein anderer Name gilt, heut und ewig, Amen.“
Und das ist der Grund, warum wir heute schon so unerschütterlich von Jesus reden. Denn das ist das Einzige, was bleibt und was über alle Zeit hinweg gilt.
Es hat mich gestern bei dem Kongress der Märtyrer sehr bewegt, wie diese Pakistanis in dem Hass der Muslime, die ja keine Lästerung Gottes zulassen, den Muslimen ganz schlicht sagen: „Es gibt keinen anderen Weg zu Gott als durch Jesus.“
Und da wollen wir sagen: Das ist die Wahrheit. In unserer Gemeinde darf man das so sagen, und wir müssen es wieder sagen, weil das die einzige Wahrheit ist. Er ist der einzige Retter und Erlöser.
Vor ihm werden einmal alle Knie sich beugen, und alle Zungen, alle Sprachen werden bekennen, dass er der Herr ist im Gericht Gottes.
Wir leben heute schon in diesem Licht von Jesus, und die falschen Autoritäten unserer Zeit können uns nicht mehr blenden. Denn wir beugen unsere Knie vor Jesus. Darum wollen wir uns vor keinen menschlichen Meinungen mehr beugen, sondern nur noch vor Jesus.
Das soll hier in dieser Welt schon gelten, in den Ideologien und Meinungen unserer Zeit. Da wollen wir Widerstand leisten gegen die vielen gottlosen Lehren, die in unsere Gemeinden eingedrungen sind, und sagen: Allein Christus, er ist der Herr.
Und das ist das Einzige, was uns verbindet – auch mit den Mitchristen, die das ebenso sehen.
Die Offenbarung des Gerichts und die Notwendigkeit der Umkehr
Und das Nächste, was ich noch sagen will: Das war der Sieg von Jesus. Wir freuen uns am Sieg von Jesus. Halten wir das aus!
Wenn er, der Richter, kommen wird, dann wird nichts mehr verschwiegen werden können. Man kann sich nicht vor ihm verstecken. Es gibt keine Schlupfwinkel mehr, in die man sich verkriechen kann – weder im Tod, noch im Grabe, noch in dieser Welt. Gott kennt uns durch und durch: alle Nationen, Völker und Sprachen. Er sieht alles, und alles wird aufgedeckt sein. Dann wird alles ins Licht kommen.
Dann wird man erst sehen, wie schrecklich Sünde ist. In den Büchern wird jedes verletzende Wort verzeichnet sein. Jeder Ehrgeiz, jede Eifersucht, jeder Egoismus – all das Unheil, das dadurch angerichtet wurde, wie es diese schöne Welt Gottes zerstört hat. Da bin ich doch selbst einer der Mitzerstörer durch mein sündiges Wesen.
Darum ist es auch so schwer, dass unser Beispiel andere angesteckt hat und wir andere verführt haben. Dann sehen wir die ganze Schwere unseres Fehlverhaltens. Aber herrlich ist, dass unser Blick dann auf Jesus gerichtet ist.
Es gibt keine andere Freude in all der Not, Sünde und Verirrung, als dass Jesus allen Schaden gutmacht. Das Blut von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, macht uns rein von aller, aller Sünde. Und das ist so wichtig: dass alles dann in Jesus weggetan ist und dass ich mich heute schon darauf freuen kann.
Es ist auch die herrlichste Botschaft, die es gibt. Keine Religion der Welt bietet Sündenvergebung. Im Hinduismus taucht man in den Ganges ein. Die Muslime sagen, sie werden am jüngsten Tag alles mit Allah klären. Doch was wollen sie da klären?
Wir sagen: Das ist das Wichtigste. In unseren Gottesdiensten muss das jeden Sonntag vorkommen – das Kreuz und die Vergebung. Denn es ist wichtig, dass wir bereit sind für das Gericht Gottes und dass wir unser Leben geordnet haben.
Darin liegt ein ganz schwerer Ernst: dass man weggeworfen wird, verworfen, ausgetan, unnütz und wertlos. Das ist ganz schrecklich. Daher wird es Gericht geben, jeder nach seinen Werken. Wer nicht gerettet wird, wird unter Tod geworfen, und sein Reich wird in den feurigen Pfuhl geworfen.
Die Zuversicht am Tag des Gerichts durch die Zugehörigkeit zu Jesus
Und dann geht es noch um das Letzte: Am Ende zählt nur noch die Barmherzigkeit von Jesus. Wenn alles vergeht, bleibt sie bestehen.
Im ersten Johannesbrief heißt es, dass wir Zuversicht am Tag des Gerichts haben. Warum? Weil wir Jesus kennen und weil wir ihm gehören. Deshalb haben wir Zuversicht. Dort steht auch schön geschrieben, dass ein Buch aufgetan wird.
In einem Buch sollen alle unsere Vergehen ausradiert und vergeben sein. Das andere Buch ist das Buch des Lebens. Wo kommt das schon vor? Das finden wir schon bei Mose. Mose hat beim goldenen Kalb gebetet: „Herr, reiß meinen Namen aus dem Lebensbuch heraus! Ich möchte für dieses sündige Volk sterben!“
Dass Mose so groß war, der Vorläufer von Jesus, der sterben wollte für die Sünden des Volkes – das hat Jesus dann erst vollbracht. Jesus hat seinen Jüngern gesagt: Freut euch nicht nur über die tollen Heilungswunder, die ihr erlebt habt, sondern freut euch darüber, dass eure Namen ins Buch des Lebens geschrieben sind.
Es ist ganz wunderbar, dass ich das wissen darf: Ich bin bei Gott in Gnaden. Das muss ich wissen, das darf ich wissen. Und ich darf zu Jesus sagen: „Schreib meinen Namen in dein Lebensbuch hinein, da will ich dazugehören.“
Schon Johannes der Täufer hat gesagt: Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Leben. Und wer Jesus hat, der hat das Leben. Das wird auch noch einmal in 1. Johannes 5 erwähnt: Wer ihn hat, der hat das Leben. Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrückt. Er hat schon alles erledigt.
Dürfen Sie sagen: Ich darf beim Einschlafen, beim Sterben in die offenen Hände von Jesus fallen? Ja, da braucht nichts mehr gerichtet werden. Es ist schon zu Lebzeiten alles gerichtet durch Jesus, vergeben und ausgelöscht.
Jesaja 43 sagt: „Ich tilge deine Übertretungen und gedenke deiner Sünden nicht.“ Ein weiteres Wort steht in Johannes 5, Vers 24, das vom Übergang vom Tod zum Leben spricht. Ein ganz wunderbares Wort.
Der Tod kann uns nicht mehr rächen. Er ist der Heimgang zum Herrn, kein Gericht mehr. Es ist ganz wunderbar, wenn mein Name im Lebensbuch steht und wenn die Todesbücher zugeschlagen werden. Dann zählt nur noch, dass mein Name im Lebensbuch steht.
Darum wollen wir heute die kurze verbleibende Zeit unseres Lebens nutzen, um Frucht für den Herrn zu bringen und für ihn zu leben. Wer keine Frucht bringt, ist wie eine unnütze Rebe am Weinstock. Die wird ins Feuer geworfen und abgeschnitten.
Deshalb will ich heute schon im Licht des auferstandenen Weltenrichters leben.
Die prophetische Verheißung des Weltenrichters und die Bedeutung des Glaubens
Das Bild des Weltenrichters finden wir bereits in Daniel 7 in der Prophezeiung, wenn der Menschensohn kommen wird, um die Welt zu richten. Dies ist ein ganz wichtiger Glaubensartikel, über den wir uns freuen dürfen. Manche Details müssen wir dabei nicht bis ins Letzte ausfühlen oder erklären. Wir wissen, dass Gott noch einmal einen Plan mit dieser Welt hat, den er verwirklichen wird. Am Ende wird der Sieg von Jesus offenbar werden.
Das ist mir sehr wichtig und ernsthaft. Ich möchte nicht verworfen werden. Man kann nicht mehr so leicht leben, gleichgültig oder oberflächlich dahinleben. Es ist mir auch schwer zu sehen, dass unsere Gottesdienste an manchen Orten zu Gaudi-Veranstaltungen verkommen, bei denen es nur um Witz und Unterhaltung à la Thomas Gottschalk geht. Dabei geht es um großen Ernst: Menschen sollen begreifen, dass sie ihr Leben in Ordnung bringen müssen, solange noch Tag ist, solange sie Buße tun und umkehren können.
Das ist die Botschaft. Es gibt ein schönes Lied von dem schlesischen Liederdichter Valerius Herberger. Er durfte eine Kirche nur in einem Wohnhaus bauen, heute in Polen, und hat daraus ein riesiges, wunderbares Kirchengebäude gemacht. Valerius Herberger schrieb die Herzenspostille, ein Predigtbuch. Damals war der Bibelglaube in Schlesien durch die Österreicher, die Habsburger, sehr hart verfolgt. Es gab kaum noch Prediger, und die meisten Kirchen waren verschlossen. Nur drei Kirchen durften in ganz Schlesien gebaut werden, und Valerius Herberger war daran beteiligt.
Er hat einen schönen Vers gedichtet: „Schreib meinen Namen aufs Beste ins Buch des Lebens ein und binde meine Seele feinfest ins schöne Bündelein.“ Das ist ein Wort von Abigail, die es zu David gesagt hat. Daher möge dich Gott in dieses Bündel einbinden, das im Himmel grünt und vor ihm lebt. So will ich ewig rühmen, dass dein Herz treu sei.
Ja, Herr, ich freue mich, dass mein Name ins Lebensbuch geschrieben ist, und das genügt mir. Ich freue mich auch auf mein Sterben und das Heimgehen. Gibt es etwas Größeres? Sie werden keinen Tag dieses Lebens bereuen angesichts der großen Freude in der Vollendung seines ewigen Reiches.
Wir sollten uns wieder daran gewöhnen, nicht an dieser Welt zu kleben. Die, die uns vorangegangen sind, würden heute sagen: „Mensch, das Schönste kommt noch.“ So hat Fritz Rieniger gesagt. Wir freuen uns auf die große Vollendung des Heilsplans unseres Herrn.
Gebet um Bewahrung, Eifer und Zeugnis in der letzten Zeit
Wir wollen beten.
Lieber Herr, vielen Dank, dass du diese Welt nicht dem Teufel überlässt. Oft haben wir den Eindruck, als würden diese Mächte triumphieren. Doch du richtest auch heute schon die Macht des Bösen.
Du gibst uns die Kraft, dass wir richten dürfen, auch schon hier auf Erden. Du erlaubst uns, Baumeister deines Reiches zu sein und Menschen zum Glauben an dich zu führen.
Herr, es ist großartig, dass du mit den Märtyrern noch deine Geschichte schreibst. Sie werden einmal die Welt regieren, obwohl die Welt sie nicht wert war. Sie haben für dich in mutiger Entschlossenheit alles geopfert und sind dir treu geblieben bis in den Tod.
Herr, wie wunderbar ist es, dass du alles zu Ende führst und alles ordnest!
Jetzt bitten wir dich, dass du uns nicht mehr der Gleichgültigkeit überlässt. Erbarme dich auch unserer Christenheit, damit wir mit ganzem Eifer bei deinem Wort bleiben.
In dieser verrückten Zeit, in der wir leben, wollen wir Zeugen deines gültigen Wortes sein und es weitertragen. Wir bitten, dass noch viele Menschen umkehren, Buße tun und dir die Ehre geben.
Amen.