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Der Christ und die Sünde

24.06.1995Römer 6,1-11

Einleitung

Die besondere Kraft des Römerbriefes. Von einem Evangelisten wird erzählt, er habe in einer Stadt an den Evangelisationsabenden sich damit begnügt, jeden Abend die ersten 6 Kapitel des Römerbriefes zu lesen - jeden Abend hat es mehrere Bekehrungen gegeben!!! Da ist die Kraft und Macht des Evangelisten! --> Römer 6, 1-11 lesen.

Der Christ und die Sünde!

Die einen sagen: Wenn einer richtig bekehrt ist, dann sündigt er nicht mehr. Blinder Prediger ... Diese Sicht nennen wir Perfektionismus. (1. Johannes 3) Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde. Jonathan Paul, feiner Mann - Brüder 4 Wochen keinen alten Adam ... - Norweger - Erlo Steegen. Dann gibt es eine andere Richtung, andere Seite vom Pferd. "Die Sünde werd ich nie los ... Einen neuen Zustand gibt es nicht, ich muß mich jeden Tag neu bekehren.“ Luther angestrengt: von der täglichen Reue und Buße. Also wir bleiben immer die armen Sünder, die gegen die Sünde kämpfen wie Don Quichot gegen die Windmühlenflügel. Auch diese Sicht ist falsch. Die Wahrheit liegt - wie meistens - in der Mitte. Die Bibel spricht eindeutig und klar davon, daß es eine Errettung, eine Befreiung von der Sünde gibt. Aber wir müssen differenzieren. Es gibt drei Zeitformen der Errettung: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

In der Vergangenheit - bin ich gerettet worden vor der Strafe der Sünde.

 2Timotheus 1, 9: Gott hat uns errettet  Titus 3, 5: Gott errettete uns ... = Wir sind errettet vor der Strafe der Sünde. Gott ist ein heiliger Gott - keine Gemeinschaft mit der Sünde. Er muß Sünde richten und bestrafen. Das verlangt seine Gerechtigkeit. Aber Gott ist auch vollkommene Liebe. Er wollte uns nicht bestrafen. Darum nahm er die Strafe auf sich. Er wurde in Christus Mensch und ließ sich ans Kreuz nageln. Dort erfüllte sich das Prophetenwort: "Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten und durch seine Wunden sind wir geheilt." Ach, was gäb ich drum ... Ja, Jesus starb auch für meine Sünden, ich darf sie ihm alle bringen und nicht meinen, ich bin recht! Wenn du die schmutzigste Stelle deines Lebens zu ihm gebracht hast, dann bist du Christ geworden! Gott nimmt dich an um Jesu willen! Du kannst und darfst das, weil Jesus vor 2000 Jahren --> Errettung von der Strafe der Sünde! Das war die Vergangenheit. Jesus starb für mich! Gott nimmt mich um seinetwillen an.

Bild in der Natur: Ein Schäfer hat manchmal ein Schaf, dessen Lämmchen tot ist - zur gleichen Zeit ein anderes Lämmchen, das keine Mutter mehr hat. Kein Problem ... zusammen? - Geht nicht. Mutter stößt das fremde Schaf ab. ? Schäfer zieht dem toten Lämmchen das Fell ab, bindet es dem Lebenden um und lockt es zur Mutter. Beschnuppert und nimmt es sofort an. Warum? Ist doch dasselbe Lämmchen? Ja, aber es ist mit dem Fell des eigenen bekleidet! Parallele auf der Hand: Gott nimmt den glaubenden Menschen an, wenn er mit den Verdiensten und Tugenden Jesu Christi bekleidet ist. Jesus starb am Kreuz. Er war das Lamm Gottes... Jetzt kommen wir zur Gegenwart:

Ich werde fortlaufend gerettet von der Macht der Sünde!

(Hebräer 7, 25) "Daher kann er auch völlig erretten, die durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden." Christus = unser Hohenpriester - er vertritt uns, und er kann uns helfen in der Stunde der Versuchung. Wir müssen als Christen nicht mehr sündigen. Wenn wir auf Jesus blicken, werden wir bewahrt! Nur wenn wir’s in eigener Kraft schaffen wollen, dann fallen wir. Wunderbare Botschaft des Hebräerbriefes, das 5. Evangelium! Jesus = unser Apostel, er kann uns ständig erretten von der Macht der Sünde!

Die Zukunftsform der Erettung

Noch ein dritter Aspekt: die Zukunftsform der Errettung! Wenn wir unseren Erretter von Angesicht zu Angesicht sehen, werden wir errettet von der Anwesenheit der Sünde. D.h. unsere Leiber werden auch errettet werden. Im Leib wohnt die Sünde. --> 73 kg Fleisch. Trost für alle, die unter der Gegenwart der Sünde leiden, Krankheit und Altersgebrechen! Römer 8, 23-24: "... wir erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden ..." Römer 13, 11: "... denn jetzt ist unsere Errettung näher als da wir zum Glauben kamen." Wir merken: eine Errettung, die noch in der Zukunft liegt. Wenn Christus kommt, dann wird er uns von der Gegenwart der Sünde in unserem sündigen Leib erretten. Zusammenfassung: Es gibt eine Befreiung von der Sünde: Der Herr Jesus starb am Kreuz und hat uns errettet von der Strafe der Sünde. Er ist auferstanden und lebt. Er ist die Hauptperson! Er kann uns fortlaufend erretten von der Macht der Sünde. Und er wird wiederkommen zur Entrückung seiner Gemeinde. Dann wird er uns erretten von der Gegenwart der Sünde. Erst dann werden wir sündlos sein - vorher nicht! Wie sollen wir uns nun als Christen bis dahin gegenüber der Sünde verhalten?

Vor der Bekehrung (Sklaven der Sünde) und nach der Bekehrung (Freigesprochen von der Sünde)

Vor der Bekehrung: - in der Sünde beharren (V.1) - in der Sünde leben (V.2) Am Kreuz: - Jesus starb der Sünde ein für allemal (V.10) - der Leib der Sünde hört auf (V.6) Nach der Bekehrung: - der Sünde nicht mehr dienen (V.6) Tatsache - frei von der Sünde (V.7) Tatsache - der Sünde für tot halten (V.11) - die Sünde nicht herrschen lassen (V.12) - der Sünde nicht mehr die Glieder geben (V.13). Frage: Wie kommt es vom "Vorher" zum "Nachher"? Was muß in oder mit mir geschehen? synchristo = mit Christus: - mit Christus gekreuzigt werden - mit Christus sterben - mit Christus begraben werden - mit Christus auferstehen - mit Christus in den Himmel versetzt werden (Epheser 2, 6 - Kolosser 1, 12-14). Das Wort "syn" meint ein ganz enges Verwachsensein mit Jesus. Frage: Eisenbahnwaggon angekoppelt? oder Rebe am Weinstock? oder Teil des Körpers?

Schluss

Ein Gedanke zum Schluß: V.11: "So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus." Beispiel: drei Jahre Ilvesheim, zuvor war Dietmars Mutter gestorben, über zwei Jahre lang bekam sie noch Post, erst in diesem Jahr völlig aufgehört... Hier lehrt uns die Schrift, daß wir der Sünde gestorben sind. Aber wir kriegen noch Post! Die Sünde will uns nach wie vor reizen. Zornig, Phantasien, versinken in Selbstmitleid, habgierig werden. Jetzt die Glaubensstellung einnehmen: Nein, ich bin mit Christus gestorben. Ich muß und ich will nicht mehr der Sünde dienen. Ich will für Gott leben, in Christus Jesus. Das dürfen wir jetzt mitnehmen in die neue Woche. Auch für unsere schwächste Stelle.