Einführung in das Thema Medien und ihre Wirkung
Wir haben heute Abend ein Thema, das etwas zu groß gefasst ist. Dennoch werden wir uns auf einige Fragen dazu spezialisieren. Es geht um das Thema Medien, ein sehr umfangreiches Feld. Die zentrale Frage lautet: Wie gehen wir mit den neuen Medien um?
Ich beginne mit einem Zitat von Neil Postman. Er ist kein Mann Gottes, sondern ein Sozialkritiker aus Amerika. In den 1970er-Jahren schrieb er ein Buch, das auch heute noch aktuell ist. Das Buch heißt „Wir amüsieren uns zu Tode“. Ein Zitat daraus lautet: „Worte haben Auswirkungen auf das Denken, sie regen an, fordern heraus und fördern eine Kultur des Diskutierens. Bilder dagegen lösen starke Emotionen aus, die das Denken überlagern.“
Unsere Kultur ist in Gefahr. Neil Postman schreibt in seinem Buch: „Unsere Gesellschaft ist in Gefahr, weil sie das Medium vom Wort auf das Bild umgestellt hat.“ Das bedeutet, wir leben in einer Zeit, in der Menschen mehr vom Bild geprägt werden als von Worten.
Vielleicht ist Ihnen das auch schon aufgefallen: Bildschirme sind überall. Auch heute haben wir sie um uns herum. Zwar lesen wir hier Buchstaben, aber wir verwenden moderne Technik überall – in der Schule, im Beruf und so weiter. Das Handy, das Smartphone, ist ebenfalls ein Bildträger. Die Gesellschaft hat ihre Kommunikationsmedien vom Wort auf das Bild umgestellt, und genau darin liegt ein großes Problem, das wir heute haben.
Dieser Mann hat das sehr scharf erkannt. Er sagte: „Wenn wir aufhören zu reden, dann hören wir auf zu denken.“ Bilder zielen immer auf Emotionen ab, sie manipulieren. Neil Postman fährt fort: „Anstatt zu denken, werden wir verführt; anstatt informiert zu werden, werden wir mit Gefühlen gefüttert; anstatt zu leben, werden wir gelebt.“
Mir hat ein junger Mensch gesagt: „Früher habe ich immer Kopfentscheidungen getroffen, jetzt will ich endlich einmal vom Gefühl her entscheiden.“ Das ist genau das moderne Denken: Nicht vom Kopf her entscheiden, sondern sich einfach vom Gefühl leiten lassen. Das ist sehr, sehr gefährlich.
Gerade wir – wenn ich jetzt „wir“ sagen darf, ich zähle mich einfach zu den jungen Leuten – haben das Problem, dass wir uns sehr leicht von Emotionen und Bildern leiten lassen. Denken ist immer schwieriger als Sehen.
Biblische Perspektiven auf das Sehen und die innere Ausrichtung
Ich möchte einige Dinge zu Beginn klären: Was sagt die Bibel eigentlich über das Sehen? Ich habe hier eine Reihe von Bibelstellen zusammengestellt.
Der erste Satz, den ich habe, lautet: Das, was wir uns anschauen, prägt uns und gestaltet uns. Die Bibel sagt, wir werden, was wir anschauen. Im 2. Korinther 3,18 lesen wir diesen bekannten und schönen Text: „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn an und werden so in dasselbe Bild umgestaltet, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als von dem Herrn, dem Geist.“
Wir alle schauen den Herrn an. Wenn wir den Herrn anschauen, werden wir umgestaltet in das Bild des Herrn. Wenn wir etwas anderes anschauen, werden wir umgestaltet in das Bild des Anderen. Das ist ein ganz normales Prinzip, das immer gilt.
Die zweite Bibelstelle stammt aus Prediger 11,9: Wir sind verantwortlich für alles, was wir über das Auge und das Ohr aufnehmen, alles, was wir sehen und aufnehmen. Der Mensch soll wissen, dass er für alles eines Tages vor Gott zur Verantwortung gezogen wird.
Wir lesen hier nicht alle Stellen, sondern nehmen das als eine Art Einleitung zu dem Thema, damit wir uns dessen bewusst werden. Wir wollen dem Herrn gefallen und mit unseren Augen das Richtige anschauen. Für alles, was wir über Auge und Ohr aufnehmen, sind wir verantwortlich. Wir können wegschauen und die Augen schließen, wenn wir etwas nicht sehen sollen.
Drittens: Richtiges Sehen hängt von der inneren Ausrichtung ab. Ich lese jetzt nur aus dem Neuen Testament, Römer 8,5. Dort heißt es, dass der geistlich Gesinnte sich nach dem Geist ausrichtet: „Die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, die nach dem Geist sind, sinnen auf das, was des Geistes ist.“
Das bedeutet, dass sich die Geistlichen nach dem Heiligen Geist ausrichten, die Fleischlichen hingegen nach den fleischlichen Dingen. Wenn wir uns innerlich dafür entschieden haben, uns für Fleischliches zu interessieren, dann werden unsere Augen dorthin gezogen.
In 4. Mose 15 heißt es: „Ihr sollt nicht euren Herzen nachhängen.“ Wenn aber das Herz falsch gepolt ist, also das Innere nicht richtig ausgerichtet ist, haben wir Schwierigkeiten mit unserem Schauen. Wenn unser Inneres richtig auf Gott ausgerichtet ist, fällt es uns leichter, in dieser Welt zu wissen, wohin wir wegschauen müssen.
Viertens: Wir dürfen unseren Augen nicht erlauben, falsch auszurichten und uns das anzusehen, wonach das Fleisch Lust hat. Wir sind würdige Menschen, von Gott im Bilde Gottes geschaffen, und sollen es nicht zulassen, der fleischlichen Lust Raum zu geben.
In Römer 13,14 heißt es: „Zieht den Herrn Jesus Christus an und trefft nicht Vorkehrungen für die Lüste des Fleisches.“ Das bedeutet, es liegt sehr wohl an uns, ob die Lust des Fleisches geweckt wird oder nicht. Es hängt viel von uns ab.
Psalm 101,3 sagt: „Ich will mir nicht vor Augen stellen nichtige Dinge.“ Ich möchte mir keine leeren, wertlosen Dinge anschauen, die nichts bringen.
In Psalm 119,36 heißt es: „Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn; wende meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen; belebe mich in deinen Wegen.“ Das bedeutet: Wende meine Augen ab von Wertlosem und Nichtigem.
Wir können sehr wohl beten: „Herr, hilf mir, dass meine Augen in die richtige Richtung schauen; lass es nicht zu.“ Der Herr wird es nicht zulassen, wenn wir so beten. Der Psalmist sagt im gleichen Kapitel, Vers 10: „Lass mich nicht abirren von deinem Wort.“
Wir dürfen unseren Augen also nicht erlauben, sich das anzusehen, wonach das Fleisch Lust hat. Gerade die neuen Medien haben es uns sehr leicht gemacht: Ein Klick hier, und genau das erscheint, was wir sehen möchten. Die Verführung ist durch die neuen Medien, besonders über das Auge, enorm groß geworden.
Das Wort als göttliches Mittel der Wahrheit und die Gefahr der Bildmedien
Fünftens: Gottes Mittel zum Transportieren und Vermitteln der Wahrheit ist nicht das Bild. Dennoch werden Bilder ständig herumgeschickt – über WhatsApp, SMS und andere Dienste. Auch per E-Mail, obwohl E-Mail heutzutage schon etwas veraltet ist. Man fotografiert irgendetwas und schickt das Foto sofort weiter.
Übrigens: Wer WhatsApp nutzt, sollte wissen, dass alle Bilder, die über WhatsApp verschickt werden, Facebook gehören. Beim Anmelden hat man irgendwo einen Haken gemacht und Facebook das Recht gegeben, alle Bilder, die man mit WhatsApp verschickt, zu verwenden. Facebook darf mit diesen Bildern machen, was sie wollen. Wenn Sie also Bilder über WhatsApp oder Facebook verschicken, gehören diese Bilder nicht mehr ausschließlich Ihnen. Das bedeutet eine Preisgabe des privaten Lebens. Das sollte man sich bewusst machen.
Gottes Mittel zum Transportieren und Vermitteln der Wahrheit ist nicht das Bild, sondern das Wort. Gott hat sich entschieden, die Wahrheit über das Wort zu vermitteln – über Buchstaben, Worte, Sätze und Gesprochenes, nicht über Bilder.
In 1. Korinther 1,18 heißt es: „Das Wort vom Kreuz“, nicht das Bild vom Kreuz, das Wort vom Kreuz. Nur wenn unser Blick in die richtige Richtung gerichtet ist, werden wir bewahrt.
Der Psalmist sagt in Psalm 16,8: „Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, weil er zu meiner Rechten ist, damit ich nicht wanke.“ Das bedeutet, ich muss den Herrn vor Augen haben – nicht mein Handy.
Daher ist das Wort Gottes immer vor Augen zu halten. Mehr als alles, was es zu bewahren gilt, bewahre dein Herz. Dort heißt es, dass man sich nach dem Wort Gottes ausrichten soll.
In Sprüche 4,20-25 steht: „Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Worten, lass sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Inneren deines Herzens! Denn sie sind Leben denen, die sie finden.“
„Merke auf meine Worte, lass die Worte Gottes nicht von deinen Augen weichen.“ Womit man sich viel beschäftigt, das prägt einen. Wenn man sich viel mit dem Wort Gottes beschäftigt, wird man davon geprägt.
Das ist eine Einleitung. Lesen wir noch diese Verse, die ich schon teilweise gelesen habe, aus 1. Johannes 5,19-21: „Die ganze Welt liegt in dem Bösen“, sagt Johannes. Glauben wir das? Ist das wahr? Die ganze Welt liegt im Bösen.
Es gibt einen Fürsten über diese Welt – und dieser Fürst ist der Böse. Er hat die Welt in der Hand und weiß genau, wie er seine Sache fördert. Zum Beispiel, indem er ein Medium entwickelt, mit dem man überall mit jedem Kontakt haben kann. Wenn man immer einen Bildschirm vor sich hat und ständig zu diesem Bildschirm hingezogen wird.
Wer mehr als sechzig Mal am Tag auf sein Handy schaut, gilt als süchtig. Wissen Sie das? Beobachten Sie mal, wie oft Sie auf Ihr Handy schauen. Wer mehr als sechzig Mal am Tag darauf schaut, gilt als handysüchtig. Zählen Sie mal, wie oft Sie das tun.
Der Sohn Gottes hat uns einen Sinn gegeben, ein Denken, damit wir den Wahrhaftigen kennenlernen können. Das ist der wahre Gott, Jesus Christus.
Der Sohn Gottes hat uns einen Sinn und ein Denken gegeben, damit wir Jesus Christus, den Wahrhaftigen, kennenlernen können.
„Kindlein, hütet euch vor den Götzenbildern.“ Warum schreibt Johannes das? Das ist der letzte Vers im ersten Johannesbrief. Dann hört er auf. Er sagt nicht einmal Amen, sondern einfach: „Hütet euch vor den Götzen“, fertig – vor den Bildern.
Man sagt vielleicht: „Wir haben ja keine Götzen.“ Nun, ich bin mir da nicht so sicher. Wenn man sechzig Mal am Tag aufs Handy schaut, hat man schon einen Götzen, oder?
Verkündet das Wort, nicht das Bild. Wiedergeboren wird man aus dem Wort, nicht aus dem Bild. Das Wort steht immer im Zentrum der Bibel. Aber in unserer Welt steht das Bild im Zentrum.
Heute geht es also ein bisschen um das Bild an sich. Das Handy und das Internet sind voller Bilder und nehmen uns gefangen.
Die Macht der Bilder und ihre Auswirkungen auf Denken und Gesellschaft
Ein paar Anmerkungen zum Thema Bilder:
Bilder üben Macht aus. Sie beeinflussen unsere Vorstellungskraft und steuern unsere Gefühle – das ist eine Tatsache. Wenn jemand Geld sammeln möchte, zeigt er Bilder oder Filme von armen Kindern, die fast verhungern. Die Menschen werden dadurch emotional stark berührt und spenden gern. Ganz einfach.
Auch beim Verkauf eines Buches ist das richtige Bild entscheidend. Ohne ein passendes Bild verkauft sich das Buch nicht. Die Menschen lassen sich von Bildern lenken.
Bilder sind vor allem für primitives Denken wichtig. Kinder brauchen Bilder. Man zeichnet ein Haus, sagt „Haus“, und das Kind erkennt es. Ein Baby kann das noch nicht, aber ein heranwachsendes Kind lernt so. Später schreibt es das Wort „Haus“ mit Buchstaben und braucht kein Bild mehr. Das zeigt, wie das Denken vom Bild zum Wort wächst.
Bilder sind also für primitives Denken notwendig. Doch mit zunehmendem Alter brauchen wir sie eigentlich nicht mehr. Heute jedoch brauchen Menschen immer mehr Bilder. Was sagt das über das menschliche Denken aus? Dass es immer primitiver wird.
Lehrer klagen darüber. Sie sagen, die Kinder werden immer dümmer. Ich war selbst Lehrer und weiß, wie sie im Konferenzzimmer reden. Sie sagen: „In unserer Zeit war das anders. Die Kinder werden immer primitiver, törichter und dümmer.“ Tests bestätigen das: Die Leistungen gehen zurück, nicht nach oben.
Warum ist das so? Es hängt mit den Bildern zusammen. Wer mit Fernsehen aufgewachsen ist, hat schlechtere Voraussetzungen als jemand aus einer „normalen“ Familie. Das prägt.
Computer sind für heranwachsende Menschen hinderlich. Besonders in Schulen sind sie schädlich für die Entwicklung der Kinder. Ein Mann namens Manfred Spitzer hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Die digitale Demenz“. Der Untertitel lautet: „Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“. Darin erklärt er, wie die Computer in die Schulen kamen und warum sie dort schlecht sind.
Wissen Sie, was der Direktor von Ebay macht? Er schickt seine Kinder in Schulen ohne Computer. Warum? Weil er gescheite Kinder haben will. Auch der Chef von Apple und andere im Silicon Valley schicken ihre Kinder auf traditionelle Schulen, wo mit Kreide und Tafel gearbeitet wird und handschriftlich geschrieben wird. Sie wissen genau, wie man lernt und welche Auswirkungen Computer haben.
Doch heute werden unsere Schulen mit Computern überflutet. Selbst in Grundschulen gibt es jetzt Computer. Lehrer klagen, dass die Kinder dadurch immer dümmer werden. Das ist kontraproduktiv. Sie wollen eigentlich klügere Kinder, führen aber Dinge ein, die das Gegenteil bewirken.
Es macht einen großen Unterschied, ob ein Kind ein Wort selbst schreibt oder mit der Maus ein Wort in eine Lücke zieht. Beim Schreiben lernt das Kind, Sätze zu bilden. Durch Ziehen und Ablegen lernt man das nicht. Auch Tippen ist nicht dasselbe wie Schreiben mit der Hand. Beim Tippen prägt sich das Wortbild nicht so stark ein wie beim handschriftlichen Nachfahren.
Das ist bekannt, wird aber nicht umgesetzt. Das bedeutet, dass die Entwicklung unserer Kinder und auch unsere eigene Entwicklung behindert wird.
Heranwachsende sind nicht für dieses Medium geeignet. Menschen, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, können Computer besser nutzen. Warum? Sie wissen dann, wie man damit umgeht und was man will.
Wenn ich zum Beispiel in ein großes Kaufhaus gehe und nicht genau weiß, was ich will, verbringe ich dort viel Zeit und kaufe am Ende mehr als geplant. Wenn ich aber genau weiß, dass ich Butter und Milch kaufen will, gehe ich gezielt hin, nehme die Sachen und gehe zur Kasse. So einfach ist das.
Doch wer schafft das wirklich? Bei mir klappt das oft auch nicht. Ich habe dann plötzlich vier Sachen statt zwei im Korb. Warum? Weil ich noch etwas gesehen habe, das günstig war oder interessant schien. Genau das ist der Grund, warum es Geschäfte gibt: Damit die Leute verführt werden und mehr kaufen.
Im Internet ist das ähnlich. Alles ist interessant und verlockend. Die ganze Welt ist interessant, aber nicht immer für mich zu diesem Zeitpunkt. Selbst als erwachsener Mensch mit Erfahrung fällt es schwer, dem zu widerstehen. Wie soll es dann ein Teenager schaffen? Das ist fast unmöglich.
Deshalb haben wir es mit einer großen Gefahr zu tun, wenn es um das Internet und die riesige Fülle an Informationen geht. Das Internet ist wie ein riesiges Warenhaus. Man geht hinein und alles scheint interessant.
Dann macht man den Computer aus und stellt fest, dass man zwei Stunden im Internet war – obwohl es sich nur wie fünf Minuten angefühlt hat. Man verliert das Zeitgefühl. Das ist ein großes Problem unserer Zeit.
Wir leben in einer Welt, die uns ständig verführt – links und rechts. Unsere Gefühle werden gesteuert.
Die emotionale Macht der Bilder und ihre Täuschung
Zweitens bestimmen die von Bildern ausgelösten Gefühle das Urteil oft mehr als Worte, Schrift und Nachdenken. Leider prägen diese Gefühle, die wir durch Bilder vermittelt bekommen, unsere Meinung sehr stark, und wir haben sofort eine Meinung.
Kinder oder Jugendliche werden auf diese Weise geprägt, ihre Meinung wird dadurch gebildet. Ihnen kann man das nicht direkt sagen, aber wenn sie ein normales Volk wären, dann würde ich jetzt fragen: Pferde bei untergehender Sonne reiten durch die Prärie – an was denken Sie bei diesem Bild? Sie denken wahrscheinlich nicht daran, aber jeder denkt an Marlboro. Warum? Weil wir von der Werbung geprägt sind. Das ist eine Assoziation, die in uns gezüchtet wurde, die schon da ist und fest sitzt. Ich rauche nicht, aber trotzdem denke ich daran.
Man weiß, was man mit Bildern alles tun kann. Bilder täuschen. Man sagt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ja, aber Bilder täuschen auch. Bilder können lügen. Manche haben mal gesagt: Bilder lügen nicht. Doch, leider lügen Bilder. Heute kann man alle möglichen Bilder machen und genau dem Menschen das predigen, was man will – über Bilder.
Ganz besonders gilt das für bewegte Bilder. Wenn die Bilder sich bewegen und sogar noch mit Ton versehen sind, dann wird alles besonders bezaubernd. Wirklich, das ist bezaubernd. Schauen Sie mal, was Sie machen, wenn Sie irgendwo in einem Geschäft vorbeigehen und dort sitzen Kinder oder andere Menschen vor einer Leinwand mit Bild und Ton, also bewegten Bildern mit Ton. Was machen Sie, wenn Sie vorbeigehen? Ich wette, Sie schauen hin. Sie gehen nicht einfach vorbei und denken: „Interessiert mich nicht.“ Nein, Sie schauen hin. Das bezaubert, da kann man sich nicht entziehen. Manche bleiben sogar kurz stehen, ja, nur zehn Sekunden, aber sie bleiben stehen.
Bewegte Bilder faszinieren und bezaubern den Menschen.
Noch etwas: Bewegte Bilder berieseln. So sprechen auch Lehrer in der Schule manchmal darüber. Man sagt, Menschen lassen sich berieseln und werden passiv durch bewegte Bilder. Warum? Das liegt daran, wie das Gehirn gebaut ist. Das kann man nur verstehen, wenn man sich ein wenig mit dem Gehirn beschäftigt.
Unser Gehirn schafft es nicht, ein Bild, das sich bewegt und alle sechs Sekunden wechselt, vollständig zu verarbeiten. In einem normalen Film ändert sich die Kameraeinstellung ungefähr alle sechs Sekunden. Es gibt also ständig neue Bilder, neue Perspektiven oder ganz neue Szenen. Wenn Sie einen Film gesehen haben, zum Beispiel „Die kleine Farm“ oder irgendetwas anderes, haben Sie das bemerkt.
Das Gehirn hat nicht die Kraft, all diese Veränderungen vollständig zu verarbeiten. Deshalb stellt es um auf Beobachtung. Das heißt, man lehnt sich zurück und ist nicht mehr aktiv. Was wir gerade jetzt tun, ist anders: Unser Gehirn ist ganz aktiv, wir hören zu, was vorne jemand sagt, und unsere Gedanken sind bei dem, was er redet.
Wenn wir einen Film schauen, ändert sich das Verhalten. Man wird zum Zuschauer, lehnt sich zurück, und das Ganze prasselt auf einen ein. Das Gehirn schafft das nicht. Eigentlich müsste man jedes Bild, das kommt, anhalten und darüber diskutieren, was man sieht und hört. Man müsste den Film alle zwei bis drei Sekunden anhalten und sprechen.
Das schafft das Gehirn nicht. Deshalb schaltet es um auf berieseln lassen, und das Denken schaltet um auf beeinflussen lassen – nicht mehr auf aktives Denken.
Biblische Warnungen vor emotionalen Urteilen und Nüchternheit
Was sagt eigentlich die Bibel zu emotionalen Urteilen?
Es gibt eine Stelle im Johannesevangelium, Kapitel 7, in der Jesus sagt: „Richtet nicht nach dem Augenschein.“ Das bedeutet, wenn ihr euch ein Urteil bildet, solltet ihr nicht nur nach dem ersten Eindruck urteilen. Man muss warten, nachdenken und sagen: Ja, der erste Eindruck ist so, aber jetzt muss man sich Gedanken machen. Ein richtiges Urteil fällt man nur, wenn man sich längere Zeit mit der Sache beschäftigt und darüber nachdenkt. Außerdem benötigt man gewisse Prinzipien, an denen man das Urteil messen kann.
Das ist beim schnellen Betrachten von Bildern oft nicht möglich. Man neigt dazu, nach dem Augenschein zu urteilen, anstatt ein richtiges Urteil zu fällen. Das vom Gefühl gesteuerte Wahrnehmungssystem benötigt jedoch eine Überprüfung durch den Verstand. Genau das ist es, was Gott von uns will.
Gott möchte, dass das, was wir wahrnehmen – und oft wird es vom Gefühl gesteuert – durch den Verstand überprüft wird. Wenn unsere Wahrnehmung vom Gefühl bestimmt wird, müssen wir sehr vorsichtig sein. Wir müssen das, was wir wahrnehmen, mit unserem Verstand kontrollieren.
In der Bibel steht: „Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“ (1. Petrus 5,8) Wir werden immer wieder dazu aufgerufen, nüchtern zu sein. Nüchtern zu sein bedeutet, klar zu denken.
Wer nicht nüchtern ist, kann nicht mehr klar denken. Wer betrunken ist, kann nicht mehr logisch und klar denken. Deshalb müssen wir in unserem Denken nüchtern bleiben. Dabei geht es nicht darum, keinen Alkohol zu trinken – das sollten wir ohnehin tun. Es geht vielmehr darum, in allem, was wir tun und erleben, einen klaren Kopf zu bewahren. Wir dürfen uns nicht von dem, was andere tun oder nicht tun, „high“ machen lassen, sondern müssen bei klarem Denken bleiben.
Die Veränderung der Gesellschaft durch Bilder und Medien
Was habe ich hier noch? Bilder verändern die Gesellschaft und prägen uns unbewusst. Jeder sucht sich Vorbilder, heute nennt man sie Idole. Wissen Sie, was Idol bedeutet? Das ist ein griechisches Wort. Es heißt Götzenbild, Eidolon, Idol. Wer Griechisch kann, weiß das. Ein Idol ist ein Götzenbild. Die Menschen suchen sich also ein Götzenbild. Sie brauchen irgendetwas, das sie anbeten können.
Werte und Lebensweisen werden durch solche Bilder vermittelt. Zum Beispiel wird durch Filme vermittelt, dass es ganz normal ist, in Unzucht zu leben und unsittliche Wörter zu verwenden. Das ist Programm, das wird ganz bewusst gesteuert. Es gibt Elemente in unserer Gesellschaft, die wollen, dass unsere Jugendlichen unzüchtig werden. Sie haben sich das zum Ziel gesetzt und fördern Filme, in denen Unzucht als normal dargestellt wird.
Ich meine nicht Pornografie, das ist nicht das Thema, sondern ganz normale Filme, in denen Menschen zusammenleben. Modern ist heute, dass Mann und Mann zusammenleben – das ist das Nächste, das kommt. So wird die junge Generation so gesteuert, dass es ganz normal ist, dass Mann mit Mann und Frau mit Frau Unzucht lebt. Das ist ein Programm in unserer Gesellschaft.
Als Christ muss ich das alles wissen. Als Heranwachsender muss ich merken, dass ich in einer Welt lebe, die ungeheuer auf Sünde und Zerstörung aus ist. Warum? Es gibt einen Fürsten in dieser Welt, denn die ganze Welt liegt im Bösen, in dem Fürsten dieser Welt.
Bilder tragen dazu bei, dass wir rücksichtsloser, frecher, egoistischer und oberflächlicher werden. Wissen Sie, dass sich das Frauenbild in der Gesellschaft geändert hat? Die Frau hat ein neues Selbstverständnis bekommen. Seit ungefähr hundert Jahren läuft dieser Prozess, eine langsame Entwicklung.
Die moderne Frau muss frech sein, das gehört sich so. Sie muss sich behaupten, frech sein – das ist in dieser Welt so. So entwickelt sich ein ganz neues Selbstverständnis der Frau unter Ordnung.
Ich habe eine Predigerin gehört, eine Frau, die predigte. Es ging um das Thema Ehe. Ich habe nur zwei Sätze gehört und bin dann gegangen, weil mir das gereicht hat. Sie sagte: „Wenn ich das schon höre, der Mann ist das Oberhaupt der Familie.“ Und dann betonte sie das so, dass man dachte: „Das ist ja eklig, der Mann ist das Oberhaupt der Familie.“
Da merkte man, hier spricht eine Emanze, die predigt. Aber sie ist eine Evangelikale, die das gesagt hat. Sie macht Frauenfrühstücke und geht in christliche Kreise. Es war keine von der Kirche, sondern eine ganz normale Evangelikale aus Freikirchen. So weit sind wir gekommen.
Wieso hat sich das geändert? Weil wir von den Medien geprägt sind. Die Medien haben uns verändert. Wir denken anders. Es ist so, dass wir Christen immer zehn Jahre hinterherhinken. In zehn Jahren denken wir so, wie die Welt heute denkt. Die Welt denkt in zehn Jahren schon noch weiter, und wir hinken nach. Das ist schrecklich, das darf nicht sein.
Das liegt daran, dass Christen zu wenig die Bibel lesen und sich zu sehr von den Medien steuern lassen – vom Internet, von Filmen, vom Handy und von Nachrichten. Sie brauchen nicht viele Nachrichten hören, das ist nicht interessant.
Wissen Sie, dass Nachrichten eine Unterhaltungssendung sind? In der Schweiz gibt es den Wetterbericht. Der dauert fast zehn Minuten. Da kommt eine Frau, ganz typisch gekleidet, wie es sich gehört in der Welt, und erzählt über das Wetter und dies und das. Das ist eine Unterhaltungssendung.
Wenn ich eigentlich wissen will, wie das Wetter ist, brauche ich zehn Sekunden, um das wirklich nachzuschauen, und für morgen noch mal zehn Sekunden, wenn überhaupt so viel. Da brauche ich nicht zehn Minuten. Aber so ist die heutige Art. Nachrichtensendungen sind Unterhaltungssendungen.
Wenn Sie wirklich Fakten wollen, können Sie Zeitung lesen. Aber Sie müssen wissen: Die Zeitungen sind auch gesteuert, und die Nachrichten sowieso. Ich überlege oft, wenn ich eine Nachricht höre: Warum bringen sie diese Nachricht? Warum sagen sie das so? Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir alternative Nachrichten an und überlege, wer Recht haben könnte oder ob beide Unrecht haben.
Das ist sowieso ganz schwierig mit den Nachrichten. Vergeuden Sie nicht zu viel Zeit mit Nachrichten. Das bringt nichts. Sie werden gesteuert. Wer sich viel mit den Medien beschäftigt, denkt so, wie die Medien wollen, dass man denkt. Wer sich viel mit Gottes Wort beschäftigt, denkt so, wie Gott will.
Ich sage nicht, ihr dürft keine Nachrichten schauen oder hören. Es geht nicht darum. Es geht darum, dass wir uns bewusst werden, wie wir gesteuert sind. Und all die Medien, die wir heute haben – diese Handys, die uns Nachrichten jede Stunde oder per E-Mail servieren – das ist alles ganz bewusst, um uns in eine Richtung zu lenken.
Wir dürfen uns nicht steuern lassen. Die Welt, das Wesen des Menschen wird anders. Er wird rücksichtsloser, frecher, egoistischer und oberflächlicher. Das Wichtigste ist „Game“ und „Fun“. Das nennt man die Fun-Gesellschaft, in der wir heute leben. Es muss alles lustig sein, Hauptsache lustig. Das Wort allein sagt schon alles: Lustig, Lust haben, Hauptsache das.
Es gibt aber auch Christen, die anfangen, so zu denken. Zuerst sagen sie nein, nein, nein, nicht, aber mit der Zeit fangen sie an, so zu denken: Hauptsache Spaß. Das Wort „Spaß“ kommt in der Bibel nie vor. Gott hat keinen Spaß. Gott hat Freude, das ist etwas ganz anderes. Und Gott will uns Freude schenken.
Wir sind keine Spaßgesellschaft als Christen. Alles ist Spiel, alles ist Spiel. Kindern wird von klein auf gezeigt: Es ist alles Spiel. Das sind Märchen. Dann zeigt man dem Kind Filme und sagt: Schau, die spielen das alle. Das Kind lernt: Aha, die Welt ist ein Spiel, da muss man alles spielen.
Natürlich lernt das Kind auch durch Imitation. Das Kind, das jetzt nicht beeinflusst ist, spielt auch. Aber was spielt es denn? Wissen Sie, was mein Sohn gespielt hat? Wir wohnten in einer Wohnung über dem Versammlungssaal. Da kam er runter, stellte sich auf die Kanzel, holte sich einen Stuhl, stellte sich mit dem Stuhl auf die Kanzel und fing an zu predigen. Das war sein Spiel. Das war Imitationslernen: „Ich möchte auch Prediger sein.“
Die Tochter geht in die Schuhe der Mama und läuft mit den Stiefeln der Mama herum. Warum? Weil sie die Mama sein möchte. Das ist gut, das ist eine gute Art zu spielen. Später wird das Kind erwachsen und merkt: Das Leben ist kein Spiel. Aber es lernt durch Nachahmung.
Was hier geboten wird, ist aber Spiel ohne Ende. Dem jungen Menschen wird gezeigt: Das Leben ist nicht ernst, es ist alles Fun, und wir haben so viele Möglichkeiten. Das wird uns über die Medien vermittelt.
Dann stehen sie mit dem Handy da, stundenlang, und wischen mit den Fingern einmal nach links, einmal nach rechts, und laufen dabei irgendwo herum. Sie brauchen ein Erfolgserlebnis. Das Erfolgserlebnis kommt nicht jedes Mal. Das ist genau so gesteuert. Das Erfolgserlebnis hat er erst nach einer Minute, beim nächsten Mal erst nach zwei Minuten. Das macht süchtig.
Wieder dieses Erfolgserlebnis, dass er irgendwo auf einem Ding läuft und nicht gefressen wird. Es gibt so verrückte Spiele. Das sind Leute, die – bei uns sagt man in Österreich – „ausflippen“ auf das. Die sind voll darauf aus, diesen Kick zu haben, den sie durch die Spiele bekommen. Es ist nur ein Erfolgserlebnis, das sie suchen.
Erfolgserlebnisse können wir ganz anders bekommen. Wir haben es bei den Medien mit einer schlimmen Verführung der Gesellschaft zu tun. Die Leute meinen, sie sind modern, nutzen die neuen Medien aus und vergeuden Stunden und Aberstunden.
Da schreibt einer eine WhatsApp: „Hallo.“ Der Nächste schreibt zurück: „Hallo.“ Was soll das? Dann: „Was machst du?“ – „Weiß nicht, mir ist langweilig.“ Was soll das? Das ist die primitive Kommunikation der jungen Menschen. Der Mensch wird immer primitiver, es geht abwärts statt aufwärts.
Sie übernehmen die Funktion von Gott, Eltern und biblischer Lehre. Sie erziehen uns ihre Weltanschauung an. Bilder und Medien übernehmen das, was früher die Eltern getan haben, nämlich bilden und prägen. Jetzt werden wir von Medien geprägt.
Die biblische Lehre wird sogar von den Medien übernommen. Dann kommen Christen daher mit neuen Lehren. „Woher hast du das?“ – „Aus dem Internet.“ „Ja, das ist doch christliches Internet.“ Das ist drittklassig und viertklassig, was man da liest. Nicht alles, ich übertreibe, aber sehr viel davon.
Wir sollen uns damit gar nicht beschäftigen. Vieles ist Irrlehre, die verkündigt wird. Es gibt Bibel-TV, vielleicht haben Sie davon schon gehört – haarsträubend. Ich kann nur sagen: Hände weg von diesen Dingen. Da wird Lüge im Namen Gottes erzählt.
Diese Medien erziehen uns ihre Weltanschauung an, auch leider in der christlichen Welt. Meinen Sie nicht, weil einige das Internet gut nutzen, dass sie viel Gutes finden? Natürlich kann man im Internet Gutes finden. Ich weiß auch, wo ich meine Sachen finde.
Ich suche einen Kommentar, den ich nicht kaufen kann oder der nicht erhältlich ist. Ich weiß, es ist ein Kommentar aus dem 19. Jahrhundert. Ich kenne den Titel, gehe ins Google-Archiv, gebe den Kommentar ein, lade ihn herunter, kann ihn lesen oder ausdrucken. Das erspart mir einiges.
Das kann ich nur, weil ich eine Vorbildung habe und genau weiß, wo ich das finde. Ich google, ich surfe nicht einfach im Internet herum. Ich hole mir ganz konkrete Informationen. Wenn ich wissen will, wann der Zug fährt, kann ich das in wenigen Sekunden herausfinden.
Niemand bestreitet die Vorteile. Aber was ich gleichzeitig alles noch sonst tue nebenbei: Ich wollte eigentlich nur den Zugfahrplan schauen, finde mich aber zwanzig Minuten im Internet wieder, obwohl ich den Zug längst kenne. Ich habe mich verleiten lassen.
Manchmal schalte ich den Computer an, um etwas zu suchen, gehe ins Internet, schalte ihn wieder aus und frage mich: Was wollte ich eigentlich suchen? Ich war zwanzig Minuten im Internet, bin aber gar nicht zu dem gekommen, wonach ich eigentlich suchte.
Das zeigt, dass selbst Erwachsene, die nicht mit Computern aufgewachsen sind, verführt werden. Wie viel mehr Jugendliche und Teenager, die gar nicht imstande sind, diesem Sog entgegenzuwirken.
Peter Hofsberg, ein Medienwissenschaftler, sagt, das elektronische Medium sagt uns, was richtig und falsch ist, was langweilig und was cool ist. So denken die Weltleute. Sie prägen uns.
Dann fragt man sich: Warum gibt es Jugendliche, denen alles langweilig ist? Es ist einfach alles langweilig. Warum? Sie sind schon süchtig, wissen es aber nicht. Sie leben in einer ganz anderen Welt.
Zum Thema Liedersingen: Es gibt Jugendliche, die sagen, das Lied sei langweilig und ein anderes Lied sei cool. Wer hat ihnen gesagt, welches Lied langweilig und welches cool ist? Wer hat ihnen das beigebracht?
Das Lied ist langweilig, weil sie eine andere Philosophie entwickelt haben. Und was ist diese Philosophie? Das, was ich fühle, während ich singe, ist das Wichtigste. Das stimmt überhaupt nicht, das ist ganz verkehrt.
Nicht das Gefühl beim Singen ist wichtig, sondern der Text des Liedes. Der Text soll mich zu Gott hinführen, und dieser Gott, den ich jetzt anbete, ist wichtig. Ich singe das Lied nicht, weil ich ein schönes Gefühl beim Singen habe, sondern weil ich diesen Gott ehren möchte.
Wenn die Melodie gut und richtig ist, unterstreicht sie den Text, und dann kommt das wunderbar rüber.
Peter Hofsberg ist übrigens kein Christ, sondern ein Wissenschaftler, ein Medienwissenschaftler. Er hat genau getroffen, dass das elektronische Medium uns sagt, was richtig und falsch ist, und das alles emotional getönt ist.
Diese Leute, die sich damit befassen, müssen gar nicht Christen sein. Sie wissen, wie schädlich das elektronische Medium für die Entwicklung des Menschen ist. Feeling ist alles – auf Neudeutsch gesagt: Feeling.
Warum redet man eigentlich Englisch? Ich dachte, wir sind in Deutschland. Wissen Sie warum? Weil wir von den Medien geprägt sind, Englisch zu sprechen. Das ist auch Programm.
Es geht darum, Europa in ein Multikulti-Ding umzuwandeln – viele Kulturen, viele Sprachen, alles egal. Die Flüchtlingspolitik gehört auch dazu. Das ist heute Abend nicht das Thema, aber es ist alles Programm.
Es sind Kräfte am Werk, die von Dämonen gesteuert werden, was wir in der vorigen Stunde besprochen haben. Es gibt einen Bösen in dieser Welt.
Wir sollen nicht meinen, das Internet sei nur praktisch. Natürlich ist es praktisch, und ich nutze es auch. Aber ich muss wissen, wie ich es nutze, und welche Gefahren dahinterstecken.
Eigentlich bin ich erst bei der Einleitung, und die Stunde ist schon um. Dennoch möchte ich noch ein paar Zitate zum Thema Film sagen.
Die Wirkung des Films als emotionales Medium
Der Film ist ein emotionales Medium. Er hat die Tendenz, die Wahrnehmung der Welt auf das Sehen zu beschränken, das heißt auf Bilder. Das unbewusst arbeitende Gefühlszentrum im Gehirn wird durch diese Bilder angeregt, während das bewusste Denken überrollt, berieselt und manipuliert wird.
Goebbels und Lenin wussten genau, wie mächtig das bewegte Bild ist. Früher war es das Kino. Das Kino entstand zu Beginn der Kriegszeit, teilweise auch schon vor dem Krieg. Zuerst gab es den Stummfilm, dann den Tonfilm. Diese Medien wurden gezielt für ihre Zwecke eingesetzt.
Die Tonbildschau, die Wochenschau, wurde von Goebbels und Lenin sehr bewusst genutzt. Lenin sagte, der Film sei von allen Künsten die wichtigste, weil er die breiten Massen des Volkes beeinflussen kann. Diese Menschen wussten genau, wie wertvoll dieses Mittel für ihre Ziele ist. Wenn man Massen erreichen will, dann über den Film.
Das Ganze trägt mehr zur Zerstreuung als zur Sammlung bei. Man sollte nicht glauben, dass man durch Filme konzentrierter wird – im Gegenteil. Wenn man eine Arbeit macht, die Konzentration erfordert, und in der Pause einen Film schaut, arbeitet man kontraproduktiv.
Wenn man sich konzentriert hat und eine Pause braucht, sollte man lieber ein paarmal rund ums Haus laufen. Das ist gesund für die Erholung. Nicht aber, aufs Handy zu schauen oder schnell noch ein Spiel zu spielen. Die Berieselung lenkt davon ab, sich mit den realen Lebensfragen zu beschäftigen.
Ein Test aus dem Jahr 1972, also schon lange her, zeigt das deutlich: 184 Menschen verzichteten ein Jahr lang aufs Fernsehen. Das war damals, als der Fernseher gerade aufkam. Heute könnte man das mit dem Handy oder Smartphone machen.
Wie viele Menschen glauben Sie, haben den Test bestanden? Wie viele haben es geschafft? Die Antwort: keiner. Der Letzte gab nach fünf Monaten auf. Während dieser Zeit wurden viele aggressiv, einige gingen fremd, andere handelten aus Aggression heraus negativ.
Es handelte sich um normale Menschen, die damals ganz normal fernsehen schauten, nicht übermäßig, sondern so, wie es damals üblich war, im Jahr 1972.
Medienkritische Reflexion und Warnungen aus der Vergangenheit
Das nächste Entschuldigung. Ja, hier ein Zitat.
Als ich das gelesen habe, war ich sehr erstaunt. Ich habe ein Buch gelesen, in dem einige Zitate enthalten waren. Hier ist ein Zitat aus einer Zeitschrift, die „Zeitschrift für Post und Telegrafie“ hieß, Wien, 1968. Ich erwähne das bewusst, weil wir Parallelen zu den modernen Medien ziehen können.
Es handelte sich um eine weltliche Schrift, keine christliche. Dort stand:
„Nun sind wir dabei, unsere Seele zu verkaufen. Allabendlich sitzen wir vor unserem Fernsehgerät und starren auf die Scheibe, die uns Nebel und Dunst vormacht, um das wahre Leben zu verbergen. Nachrichten werden zurechtgeschnitten, Rundfragen angepasst. Man kann zur gleichen Sekunde Millionen die gleiche seelische Erschütterung preisgeben. Wie auf Kommando lacht ganz Europa im selben Augenblick auf, um gleich darauf wieder in Traurigkeit zu versinken. Man kann politische Wellen hochpeitschen und ein ganzes Land in Empörung aufbrüllen lassen – heute alles durch das Medium.“
Das war damals, 1968. Einige Leute haben noch klar gedacht und gesehen: Moment, wo sind wir eigentlich hingekommen? Das Medium Fernsehen steuert uns.
Aber wir Christen haben gesagt: Kein Fernseher, kein Problem, oder? Kein Fernseher – wunderbar. Und heute? Heute haben wir alle unseren Fernseher in der Hosentasche oder Rocktasche. Fast alle haben ihren Fernseher – oder den Computer zu Hause. Wir werden alle sehr leicht geprägt.
Weiter heißt es:
„Ein paar geschickte Steuermänner lenken Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik, weil es ihnen gelungen ist, das Unberechenbarste, das menschliche Denken und Wollen, zu erfassen und in vorbereitete Geleise zu zwingen. So stehen die wichtigsten Eingangspforten unserer Seele für alle offen, die sich vorgenommen haben, uns zu beeinflussen. Bild und Ton haben sich als das beste Medium zur Formierung fremden Denkens erwiesen, und es gibt kein Entrinnen mehr aus jener festen Umklammerung, in die wir einst so ahnungslos hineingerannt sind. Noch ärger wird unseren Kindern mitgespielt. Die Kinder sind die Opfer – und heute sind die Kinder die Opfer der neuen Medien. Damals war es nur der Fernseher. Heute ist es allgegenwärtig geworden.“
Ja, das ist jetzt ein Thema. Ich möchte noch ein paar Minuten weitermachen, wir sind fast fertig. Sonst wird es zu viel. Ich will hier das Ganze abrunden.
Gefahren der neuen Medien und der Verlust von Zeit und Konzentration
Mit ein paar Gedanken zu den Gefahren: Ich habe einige Risiken notiert, auf die ich jetzt nicht näher eingehe, aber wir sollten uns dessen bewusst sein. Besonders das Internet ist ein Beispiel dafür. Man könnte auch das Handy und all die damit verbundenen Geräte betrachten. Heute Abend fehlt uns die Zeit, alles ausführlich zu besprechen, aber wir müssen uns klar machen, dass wir trotz der Vorteile des Internets viel, viel Zeit verlieren.
Das Internet und der Computer wurden entwickelt, um uns Zeit zu sparen und Abläufe zu beschleunigen. Alles soll schneller gehen. Doch was ist das Ergebnis? Wir haben weniger Zeit. Warum? Weil wir durch die größeren Möglichkeiten mehr tun – mehr lesen, mehr sehen, mehr spielen. Diese vielen Optionen haben uns einfach mehr geöffnet, und jetzt haben wir weniger Zeit.
Ähnlich verhält es sich mit dem Auto. Das Auto wurde gebaut, damit man schneller von einem Ort zum anderen kommt. Und was ist das Ergebnis? Auch hier haben wir weniger Zeit. Warum? Weil wir uns jetzt leisten können, mal eben dreißig Kilometer irgendwohin zu fahren und dann wieder zurück. Früher war es nicht möglich, dreißig Kilometer zu Fuß oder mit dem Pferd zu gehen und wieder zurück. Es war alles etwas komplizierter.
Das heißt, große Möglichkeiten bergen auch Gefahren, weil wir uns nicht die richtigen Prioritäten setzen. Das Internet ist ein grenzenloses Medium, in dem du alles finden kannst, was du willst. Man sagt ja „googeln“. Warum eigentlich „googeln“? Wir sind so geprägt, dass wir ein Wort von einer Firma übernommen und daraus ein deutsches oder englisches Allround-Wort gemacht haben. Wir müssen nicht mehr denken, wir „googeln“. Das Googeln ersetzt das Denken, das Nachschlagen, und das Navi ersetzt ebenfalls das Denken.
Früher habe ich mir die Landkarte angeschaut und überlegt, wie ich am besten fahre. Heute macht das alles das Navi für mich. Dabei ist mein Denken ausgeschaltet – nicht ganz, aber es ist stark reduziert.
Wissen Sie, wer das beste Gehirn der Welt hat? Welche Berufsgruppe hat das beste Gehirn? Die Londoner Taxifahrer. Es gibt Tests, die zeigen, dass sie am besten abschneiden. Warum? Weil sie nicht mit dem Navi fahren dürfen. Sie kennen jede Straße und jede Gasse in London auswendig und wissen immer, was der beste Weg von hier nach dort ist – oder auch der längste Weg, um die Fahrgäste ein bisschen herumzuführen und mehr zu verdienen.
In Frankreich ist mir das auch so gegangen. Warum ist das so? In unserem Gehirn gibt es ein Zentrum, den sogenannten Hippocampus. Dort werden Neuronen, also Gehirnzellen, produziert. Es scheint, dass das Orientierungsvermögen die Bildung neuer Neuronen fördert. Das Gehirn ist nämlich im Fluss – es werden ständig neue Zellen gebildet. Werden diese Zellen nicht gebraucht und verbinden sich nicht durch sogenannte Synapsen, werden sie wieder abgebaut.
Das bedeutet, wir Menschen wären eigentlich ungeheuer fähig, uns sehr viel zu merken. Wenn wir diese Fähigkeiten aber nicht nutzen, werden die Synapsen abgebaut und wir werden ein bisschen „dümmer“. Früher wusste ich viele Telefonnummern auswendig. Heute? Fast keine mehr. Meine eigene Nummer kenne ich noch, und vielleicht eine, die ich oft anrufe. Aber es sind nur sehr wenige.
Warum soll ich das wissen? Mein Gehirn liegt brach an der Stelle, wo diese Informationen gespeichert werden könnten. Es wäre aber alles möglich. Das Orientierungsvermögen hängt offenbar mit dem Hippocampus zusammen, der für das Zurechtfinden zuständig ist. Dort werden Neuronen gebildet, und wenn viele Synapsen entstehen, also Verbindungen zwischen Gehirnzellen, werde ich mehr wissen, mein Denken wird schärfer, und meine Gehirnleistung steigt. Genau das machen die Londoner Taxifahrer.
Das war nur so nebenbei erwähnt. Wir verlieren sehr viel Zeit mit viel Sinnlosem und Zweitrangigem durch das Internet. Wir sind zu wenig diszipliniert und werden oberflächlich. Wissen Sie, was man sagt? Wir „surfen“. Was heißt das? Surfen bedeutet, an der Oberfläche dahinzuflitzen, ohne in die Tiefe zu gehen. Der moderne Mensch geht nicht mehr in die Tiefe.
Hoffentlich surfen Sie nicht über die Bibel. Bitte nicht! Seien Sie ein Tiefseeforscher, wenn Sie die Bibel lesen. Gehen Sie in die Tiefe.
Das Internet und der Computer wurden gebaut, damit wir alles schneller haben. Eines können wir aber nicht schneller machen: das Denken. Und gerade das verlernen wir, weil wir zu viel Information, zu viel Stoff, zu viel Ablenkung haben. Es ist einfach zu viel.
Deshalb ist klug, wer sagt: „Ich halte mich davon fern.“ Wenn Sie das können, machen Sie es.
Ich denke, wir werden hier schließen. Es gibt viel zu sagen, und Sie merken selbst, dass man sehr viel zu diesem Thema sagen kann. Aber wir hören jetzt auf, sonst wird es zu viel. Unser Gehirn ist nämlich so gebaut, dass es nachdenken muss, um das Gehörte zu verarbeiten. Bleibt es nur an der Oberfläche, hilft zu viel Information nicht weiter.
Besser ist es, weniger Information aufzunehmen und dann nachzudenken. Gehen Sie jetzt nach Hause und schlafen Sie gut, denn das Gehirn schläft nicht wirklich. Es arbeitet die ganze Nacht, um das zu verarbeiten, was Sie heute gehört und erlebt haben.
Schlafen Sie gut! Morgen kommt Ihnen vielleicht ein Geistesblitz, und Sie sagen: „Ah, jetzt habe ich die Lösung für dieses und jenes!“ Wer zu wenig schläft, tut sich nichts Gutes.
Und was macht der moderne Mensch? Er ist stundenlang im Internet und schläft zu wenig. So baut er das Denken ab, statt es aufzubauen.
Beten wir zum Schluss.