Einführung in die Adventshoffnung
Ich habe im Notizensettel die Perikopentexte für den Advent nach der alten Perikopenordnung angegeben, so wie sie in unserem Amtskalender noch abgedruckt sind. Seit dem Advent letzten Jahres gibt es jedoch eine neue Perikopenordnung in den evangelischen Kirchen Deutschlands. In diesen Adventssonntagen möchte ich über den Predigttext aus Jeremia 23, Verse 5 und 6 predigen.
Es liegen einige Bibeln aus, die benutzt werden können. Oft sind hinten auch die Texte abgedruckt, damit man beim Mitlesen, besonders wenn der Text nicht so vertraut ist, nachschlagen kann. Jeremia 23,5-6 lautet:
„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr unsere Gerechtigkeit.“
Herr, mach uns die Adventshoffnung groß! Amen!
Es ist eine wunderbare Zeit, diese Adventszeit, die jetzt vor uns liegt. Wir haben sie bereits gestern festlich begonnen, und manche sind vielleicht etwas überrascht. Ich sagte gestern Abend im großen Saal, dass die Adventssonntage ihre Bedeutung als Fastenzeit haben. Aber gerade zur Fastenzeit gehört nach den Worten Jesu, dass man sich freut.
„Du sollst nicht sauer sehen, wie die Heuchler tun, sondern salbe dein Gesicht und wasche dich.“ Fastenzeit ist Freudenzeit. Wir rüsten uns auf das Kommen Jesu vor. Dabei setzen wir unsere Kraft und Zeit ein und lassen vieles andere in diesen Tagen anstehen, um das Kommen Jesu zu erwarten.
Ich hoffe, dass auch Sie sich zuhause Zeit nehmen, um zu feiern, dass Sie die schönen Adventslieder singen. Und wenn Sie ganz allein in Ihrer Stube sitzen, dann zünden Sie eine Kerze an als ein Zeichen Ihres Wartens.
Ich las, dass es armenische Christen gibt, die sieben Wochen Advent feiern. Das verstehe ich gut. Es ist so eine schöne Zeit, die man am liebsten noch ausdehnen und verlängern möchte, weil das Warten so groß ist.
Die Friedenssehnsucht in der Adventszeit
Nun sehen wir hier aus dem Wort des Propheten Jeremia etwas von der großen Erwartung, die zum Ausdruck kommt. Unsere Erwartung richtet sich auf den kommenden Jesus Christus, den Sohn Gottes, der Mensch wird. Dabei muss man stets Erklärungen hinzufügen, damit man versteht, was uns in ihm geschenkt ist.
Er erfüllt die Friedenssehnsucht – das steht hier. Diese Friedenssehnsucht spielt auch heute eine große Rolle. Frieden ist ein Thema, das an allen Ecken und Enden, auch in unserer Stadt, besprochen wird. Für den Frieden wird demonstriert, und man spürt heute, wie er für viele junge Menschen zur Hauptnot und Hauptsorge geworden ist. Die Frage lautet: Wie kann ich mich mit meinem Leben für den Frieden einsetzen?
Ich achte und ehre jedes Gefühl, das ein Mensch zeigt, wenn er sich für den Frieden engagiert. Doch erschütternd ist, dass manche Friedensdemonstrationen am Ende zerbrochene Fensterscheiben und blutig geschlagene Köpfe hinterlassen. Verantwortliche und Teilnehmer rufen bei diesen Demonstrationen immer wieder dazu auf, unter keinen Umständen zu gewaltsamen Aktionen zu greifen – und dennoch passiert es mitten in einer Friedensdemonstration. Was ist da in unserer Welt krank? Was ist los?
Wir sehnen uns nach einem wirklichen, umfassenden Frieden. Wann kommt endlich der verheißene große Frieden über diese Welt? Manche sagen ungeduldig: „Ihr als Christen müsst doch etwas dazu sagen!“ Gerade die Weihnachtsbotschaft ist voll davon: Friede auf Erden. Wann kommt der Friede?
Manche haben schon spöttisch gesagt, das sei typisch: Da werden auf der Kanzel große Worte über den Frieden gesprochen, und wo ist denn der Frieden in der Welt? Das erfülle sich nicht. Mancher Spötter ergötzt sich daran, und mancher Zeitungsschreiber füllt seine Zeilen damit, darüber zu witzeln, dass dieser Frieden nun schon seit zweitausend Jahren verkündet wird und doch nicht kommt.
Doch wir brauchen Gott das nicht vorhalten. Wir müssen deshalb die Weihnachtsbotschaft nicht von uns wegschieben. Denn die Bibel sagt von ihren ersten Blättern an ganz offen, wie es ist: In dieser Welt ist der Frieden weggenommen, von dieser Welt ist der Friede gewichen. Selbst dort, wo man ehrlich und aufrichtig den Frieden auf den Lippen führt, kommt am Ende so viel Unrecht und Gewalt hervor.
Wie viele ehrlich gemeinte Befreiungsbewegungen sind am Ende gescheitert und haben neue Tyrannei hervorgebracht! Hinter so vielen volltönenden Worten von Frieden und Freiheit stehen am Ende nur der Archipel Gulag und ähnliche Zwangseinrichtungen und Gefängnisse.
Die Bibel schreibt, dass diese Welt am Unfrieden leidet, der schon bei den ersten Menschen, Kain und Abel, zum Brudermord führte. Das ist furchtbar: Diese Welt leidet an dieser Entzweihung. Und doch wollen wir alle Frieden – aber es gelingt nicht.
Die Bibel sagt, dass wir trotz allem aufrichtigen Mühen den Frieden gar nicht machen können. Das ist kein Wort, das Menschen davon abhalten soll, sich für den Frieden einzusetzen. Vielmehr soll es uns nüchtern machen und den Schaden in seiner ganzen Weite zeigen. Gott hat seinen Frieden weggenommen.
Gerade Jeremia konnte so bitter sagen – damals zu seinen Volksgenossen: „Ihr sagt Friede, Friede, und ist kein Friede.“ Das ist nicht nur ein Problem, wenn die Waffen schweigen. Es geht viel tiefer hinein in unsere Beziehungen zu unserem Nächsten, den wir nicht lieben und nicht ehren können. Unsere Welt ist zerstört vom Unfrieden.
Jeremia wusste am meisten davon. Er nannte damals offen den Schaden des Volkes Israel beim Namen und sagte: Wo wir mit Gott im Unfrieden leben, kann auf der Welt kein Friede sein. Auf der Welt gibt es keinen Frieden, wo das Recht Gottes nicht gilt. Kein Friede ohne Recht, kein Friede ohne Gerechtigkeit.
Das wissen wir genau: Dieser Friede kann nur eine heuchlerische Tarnung der Unrechtsregierung in unserer Welt sein. Jeremia sagt so klar: Erst wenn dem Willen Gottes wieder Raum in der Welt geschaffen wird, kann Frieden sein.
Darum wehre dich gegen das äußere Plappern vom Frieden. Sie haben ihn eingesperrt, damals haben sie ihn in den Brunnen geworfen. Die Volksführer verbaten sich, dass Jeremia sie so kritisierte. Sie sagten: „Du sollst gerade uns kritisieren!“ Und sie ließen es nicht gelten.
So wurde Jeremia in eine Auseinandersetzung hineingerissen. Er blieb ganz allein mit seinem Wort, das er verkünden musste. Er wollte so gerne ein Friedensbote sein und musste doch das Unrecht beim Namen nennen.
Die Zukunftshoffnung auf den gerechten König
Und mitten in diesem zerrissenen Leben hat er diese große Zukunftsschau. Plötzlich sieht er, dass doch Friede kommen wird. Am Ende wird der Friede ganz bestimmt und gewiss eintreten. Israel wird sicher wohnen. Dabei spricht er nicht von ganz Israel, sondern von Juda.
Das hat für uns eine Bedeutung, auch im ganz wörtlichen Sinn für das Volk der Juden. Dieses Juda wird sicher wohnen, es wird geholfen werden. Es wird nicht mehr verfolgt und gejagt. Gott wird einmal sein Wort vom Frieden in dieser Welt sichtbar einlösen – über das Volk Israel, über das Volk der Juden und auch über uns Christen, die wir uns an diese Verheißung halten können. Da leuchtet ein Licht.
Gott wird einmal sein Recht in dieser Welt aufrichten. All diese Zukunftshoffnung hängt von dem einen ab, der da kommen wird. In ihm wird die Friedenshoffnung der Welt erfüllt.
Aber jetzt muss ich von diesem Zweiten sprechen. Er erfüllt die Gerechtigkeit. Das erste war die Friedensehnsucht, nun erfüllt sich die Gerechtigkeit. Der Friede hängt an einer Person. Hier ist die Rede von dem gerechten Spross, den Gott erwecken will. Einen Gerechten wird der Herr erwecken.
Die Bedeutung der Gerechtigkeit des kommenden Königs
Ich muss das zuerst einmal erklären, weil mir der Wortsinn selbst oft nicht ganz klar ist. Wir sprechen von einem gerechten Richter. Was meinen wir damit? Es ist ein Richter, der bei seinem Urteil nicht nach ansehender Person richtet, sondern jeden gleich behandelt. Er schaut nur nach den Buchstaben des Gesetzes und ist dabei unbestechlich.
Ein gerechter Lehrer ist jemand, der alle Schüler nach ihren Leistungen gleich behandelt. Er bewertet keinen höher, weil dieser schöne blaue Augen hat. Ein Gerechter handelt gerecht.
Wenn aber in den Adventsverheißungen immer wieder gesagt wird, „Er ist ein Gerechter, sieh, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer“, dann ist mit dem Gerechten zuerst gemeint, dass dieser Kommende selbst gerecht ist. Der, der kommt, lebt nach den Ordnungen Gottes, erfüllt das Gesetz Gottes und lebt richtig.
Das hat doch den Jeremia am meisten umgetrieben, wie er die Könige Israels und die Priester im Heiligtum sah. Sie lebten nicht nach dem, was Gott befohlen hatte. Sie waren ungehorsam, brachen das Recht und beugten das Recht des Nächsten und des Fremden.
Dann sagt Jeremia: Der, der kommt, ist durch und durch gerecht. Seine Handlungen erfüllen die Auflagen Gottes bis ins Letzte. Und das gilt ja von Jesus. Er hat das Gesetz nicht verändert. Er hat keinen Buchstaben vom Gesetz weggenommen, sondern es bis zum Letzten erfüllt. Er sagte, kein Häkchen werde davon abgebrochen.
Bei Jesus kam kein unrechtes Wort über seine Lippen. Er hatte keine bösen Gedanken in seinem Kopf und war nie von Hass erfüllt. Sogar die Leugner der Gottheit Jesu müssen heute zugeben, dass Jesus ein vollkommener Mensch war.
Ich kenne viele Leute, die nicht an Jesus glauben, aber sie sagen, dass er ein Mensch von unerreichter Qualität war. Das gestehen sie ihm freimütig zu. Er ist ein Gerechter im vollen Sinn des Gesetzes Gottes.
Wie hat er seinen Nächsten geliebt? So sehr, dass er sein Leben dafür gab. Nicht nur Stunden und Nächte für andere, sondern sein ganzes Leben opferte er für Menschen, die es gar nicht wert waren.
Er hat Gott über alles geliebt und ihm vertraut. Aus dieser Glaubensnähe zu Gott heraus konnte er den Menschen Liebe entgegenbringen, selbst dort, wo sie ihn hassten. Er hat das Böse mit Gutem überwunden und zu denen, die ihn bekämpften, sagen können: Wer von euch kann mich einer Sünde beschuldigen?
Achten Sie jetzt in den Adventstagen darauf: Jesus ist der Gerechte! Und verstehen Sie das Wort „gerecht“ nicht immer in unserem Sinne, als wolle uns Jesus mit seiner Gerechtigkeit verdammen oder erdrücken. Er ist der, der den Willen des Vaters erfüllt hat. Er ist der, der das Bild Gottes wieder ursprünglich lebt, so wie Gott uns geplant hat.
Und die Bibel sagt es ganz klar: Er hat diese Gerechtigkeit für uns gelebt, der Herr ist unsere Gerechtigkeit. Das ist ein Trost für uns, die wir den Willen Gottes brechen.
Vor uns waren viele Menschen, die sich auf diese Gerechtigkeit Christi gestützt haben. Sie waren ungerecht, aber sie nahmen diese Gerechtigkeit von Jesus an und breiteten sie über ihr Leben. Sie sagten: Ich bin ungerecht, aber durch deine Gerechtigkeit machst du mich frei und los von aller Schuld.
Das ist ein Kernstück unserer Adventshoffnung. Darum können wir unsere Häupter erheben und fröhlich sein, weil er uns unsere Ungerechtigkeit wegnimmt.
Ihr kennt doch das Beispiel, das Jesus immer gebraucht hat: der verlorene Sohn, der in Lumpen nach Hause kommt zum Vater, und der Vater ihm ein neues Kleid überzieht.
Jesus hat für mich diese vollkommene Gerechtigkeit erworben, die er gelebt hat. Tatsächlich hat er erfüllt, was meine Pflicht und meine Aufgabe war.
Das ist eine große Zusage, die ich hier höre: Ich werde gerecht, weil ich einfach die Gerechtigkeit Jesu über mein Leben breiten und sie annehmen darf.
Die Erfüllung der Hoffnung für die Gedemütigten
Und noch ein Letztes: Er erfüllt die Gedemütigten, er erfüllt die Friedensehnsucht, er erfüllt die Gerechtigkeit und er erfüllt die Gedemütigten.
Es war lange eine Hoffnung Israels, wann wir denn in unserer Welt Frieden haben werden. Sie setzten ihre Hoffnungen auf die Nachkommen Davids. Einige von uns, die sind in der Bibelstunde drüben dienstags, und da haben wir das ja gerade durchgenommen mit den Kindern von David. David hatte große Not. Einer seiner Söhne nannte sich Sohn des Friedens, Absalom. Er ließ sich lange Haare wachsen, war ein überzeugter Pazifist, sammelte eine Gruppe junger Leute um sich und predigte die Rebellion gegen den Vater.
Wir sagten neulich, er fand seine Identität nicht, dieser Absalom. Und das blieb die Not mit all den Davidskindern durch die Zeiten hindurch. Gott hatte solche Pläne, dass durch David sein Volk Recht gelehrt bekommt und die Könige wohlregieren.
Salomo begründete eine große Friedensherrschaft in Israel. Wir bewundern seinen Scharfsinn, wie er Gericht hielt, als die beiden Frauen mit dem toten Kind kamen. Sie kennen die Geschichte: Wie war Salomo doch ein rechter Richter! Aber einst konnten all diese Könige nicht. Sie konnten die Zerbrochenen und die Gedemütigten nicht heilen. Und das steht im Mittelpunkt der Adventshoffnung Israels.
Wenn der neue König kommt, dann wird er wohlregieren. Ja, wie wird er das machen? Wird er mit Eisen am Zepter die Starken zerschlagen? Oder was wird er denn tun? Lobe den Herrn, der alles so herrlich regiert!
Wo regiert denn Gott heute in der Welt? Die Menschen regieren, das Böse regiert, der Teufel regiert. Nein, nein, der kommende Jesus Christus regiert diese Welt – mächtig und stark, verborgen – indem er die Gedemütigten aufrichtet.
Er zertritt nicht den zerbrochenen Stab, und er verlöscht den glimmenden Docht nicht. Das ist mir eine solche Ermutigung, sein Kommen dazu, die Leute zu suchen, die ihr Haupt nicht mehr erheben können, die verzweifeln, weil sie den Willen Gottes nicht erfüllt haben.
Wie ist denn damals Jesus gekommen? Wo hat er denn Recht regiert? Wo hat er das Böse in die Schranken gewiesen? Wie war seine Unterhaltung, als er in das Haus eines Zöllners kam? Hat er den Reichtum gegeißelt? Hat er mit scharfen Worten sie zurechtgewiesen? Oder ist er gekommen als der, der sucht, was verloren ist?
Er kam in dieses Haus, wo Menschen waren, die böse lebten, und hat ihnen deutlich gemacht, dass seine Gerechtigkeit nun verschenkt wird, ihnen zuteil wird. Sie dürfen mit der Gerechtigkeit Christi leben. Da werden ja die Maßstäbe auf den Kopf gestellt.
Das war das Ziel der Sendung Jesu bis zu seiner Todesstunde, als ein Mörder neben ihm am Kreuz hing. Er richtet wunderbar, er richtet herrlich, er regiert herrlich, indem er schuldig gewordene Menschen freispricht.
Die Bedeutung der Rechtfertigung für den Glauben heute
Ich habe heute große Sorgen, dass dieser wichtige und auch schwer verständliche Teil des Evangeliums für viele junge Christen gar nicht mehr im Mittelpunkt ihres Denkens steht. Die Rechtfertigung unseres Lebens ist der Brennpunkt, um den sich alles dreht.
Ich denke oft darüber nach, warum die Menschen unserer Tage, mit denen wir zusammenleben, vor Gott so fliehen. Ach, wir können sie an viele Orte einladen, aber der Besuch eines Gottesdienstes wird vielen schwerfallen. Das liegt an einer heimlichen Angst vor dem Richter unseres Lebens.
Ich meine, dass die Menschen gerade in unserer Zeit die lastende Hand Gottes über sich spüren wie selten zuvor. Darum reden sie nicht einmal über den Tod, weil sie wissen: Ich stehe vor Gott und kann ihm auf tausend Fragen nicht antworten.
Es gibt viele unter uns, die jetzt im Gottesdienst sitzen und nie die Freude des Glaubens erfahren haben. Sie meinen, irgendetwas Besonderes müsste noch geschehen, damit sie fröhlich werden. Sie können die Bibel vom Anfang bis zum Ende durchlesen. Die Freude kehrt dort ein, wo wir das freisprechende Wort Jesu über der Schuld unseres Lebens hören.
Da, wo Jesus uns seine Rechtfertigung zuspricht, wo die alte Sünde weggetan ist, da kann ich aufatmen und fröhlich sein. Aber was wird jetzt aus meinem Leben? Wir sind heute so ungeduldig und fragen: Was wird aus meinen Tagen?
Sorgen Sie sich nicht! Die Rechtfertigung bleibt der entscheidende Schritt, über den nichts mehr kommen kann. Denn das ist der Schritt in die Kindschaft beim Vater. Jetzt bin ich angenommen von Gott, ich gehöre ihm.
Können Sie das so fröhlich von Ihrem Leben sagen? Können Sie heute von diesem Gottesdienst heimgehen und sagen: Ich bin völlig gerecht geworden? Ja, aber ich habe doch noch so viele Nöte in meinem Leben.
Legen Sie sie vor Jesus nieder und lassen Sie seine Rechtfertigung darüber gebreitet sein. Wenn er sie freispricht, dann sind sie frei. Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht sie frei von aller Sünde.
Wenn Sie sagen können: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit, dann ist das richtig. Und wenn man Sie nennen wird: die Kinder, die dem Herrn, unserer Gerechtigkeit, gehören – wenn das ein Ehrenname wird, der über Ihrem Leben steht wie „Christ“, ein Eigentum Jesu, der für ihre Sünden in den Tod gegeben wurde – was kann dann noch zwischen Ihnen und Gott stehen?
Dann werden Ihre Gebete erhört. Dann wird Ihnen Gott auch seinen Geist geben, der Sie erfüllt, damit Sie Werke der Gerechtigkeit tun können. Aber nicht so, dass Sie meinen, das, was danach folgt, sei das Wichtigere.
Wenn Sie gerechtfertigt sind, dann steht Ihnen das Vaterhaus Gottes offen. Dann bekommen Sie alle seine Gaben. Dann können Sie in fröhlicher Hoffnung leben. Dann wird Ihnen der Glaube befestigt, weil Gott seine Kinder im Glauben stärkt und ermutigt.
Dann können Sie fröhlich leben und fröhlich sterben, weil Sie wissen: Nichts kann mehr zwischen Ihnen und dem lebendigen Gott stehen. Kann man Sie auch so nennen?
Schlusswort: Die Freude an der Gerechtigkeit Christi
Sie, liebe Schwestern und Brüder, der Herr unserer Gerechtigkeit – können Sie das vom kommenden Jesus sagen, der in diesen Tagen bei uns einziehen will?
Er ist meine Gerechtigkeit. Er hat für mich dieses gerechte Leben gelebt, und ich darf mich in seiner Gerechtigkeit bergen. Er macht mich gerecht.
Ich gehe fröhlich durch dieses Leben, weil ich weiß: Nichts kann mich mehr von ihm trennen. Er hat das für mich erworben.
Ich kann nichts hinzufügen, sondern nur aus der großen Freude über dieses Geschenk leben. Amen.
