Das ABC der Verhaltensweisen als Arbeitnehmer

Reihe: Das ABC der Verhaltensregeln… (3/4)
Jürg Birnstiel
0:00:00
0:30:13
Serie | 4 Teile

Das ABC der Verhaltensregeln...

Serie in der Offline-Playlist speichern

Reihe: Das ABC der Verhaltensregeln… (3/4)

Kolosser-Brief 3,22-25

Einleitende Gedanken

Ein Firmeninhaber versammelt seine Mitarbeiter und sagt bei einer kleinen Ansprache: “Meine Damen und Herren, ich habe absolut nichts dagegen, dass es geteilte Meinungen gibt. Wir werden es aber so halten, dass ich eine Meinung habe und sie diese mit mir teilen.“ Schliesslich ist er der Chef! Vorgesetzte können ganz schön stressen und wie sollen wir uns als Christen ihnen gegenüber verhalten? Als Untergebener ist man meistens am kürzeren Hebel. Die Arbeit nimmt in unseren Leben viel Raum ein. Wenn ich am Arbeitsplatz Schwierigkeiten habe, dann wirkt sich das oft auf mein ganzes Leben aus. Natürlich könnte ich kündigen und eine andere Arbeitsstelle suchen, doch eine neue Stelle zu finden, ist nicht immer einfach. Und kündigen, ohne eine neue Stelle zu haben, ist ein finanzielles Risiko, das wenige tragen können. Jedenfalls hätten wir theoretisch diese Möglichkeit, was hingegen einem Sklaven in der Antike verwert war. Ein Sklave konnte nicht einfach kündigen und sich einen anderen Herrn suchen. Mit Haut und Haar gehörte der Sklave seinem Herrn, der über ihn verfügen konnte, wie er wollte. Natürlich gab es in den verschiedenen Völkern gewisse Regeln. So finden wir auch im Alten Testament Regeln für den Umgang mit Sklaven. Es ist nicht überraschend, dass Paulus den Christen in Kolossä etwas über die Verhaltensweise der Sklaven schreibt, denn damals war es ganz normal Sklaven zu haben oder Sklave zu sein. Vielleicht denken jetzt einige, dass das, was Paulus zu den Sklaven sagt, uns heute nichts mehr zu sagen hat, weil die Sklaverei in der Schweiz offiziell abgeschafft ist. Obwohl es auch in der Schweiz viele Menschen gibt, die schlimmer als die Sklaven in der Antike gehalten werden. Besonders viele solche modernen Sklaven findet man im Millieu. Aber eben, wer in einem normalen Beruf arbeitet, ist kein Sklave. Wir sind nicht Eigentum unserer Firma. Wir haben uns unserem Arbeitgeber lediglich vermieten. Wir haben uns dazu bereit erklärt, für ihn und in seinem Interesse zu handeln. Deshalb stehen wir wie die Sklaven in einer Abhängigkeit zu unserem Arbeitgeber. Er kann von uns eine Leistung einfordern. Insofern trifft das, was Paulus den Kolossern schreibt, auch auf uns zu. Würde Paulus heute leben und uns einen Brief nach Zürich schreiben, würde er nicht von Sklaven, sondern von Arbeitnehmern sprechen und statt von Herren würde über Arbeitgeber und Vorgesetzte schreiben. Jedenfalls sind die Grundprinzipien, die Paulus hier zur Sprache bringt, immer noch top aktuell. Er schreibt folgendes den Arbeitnehmern: „Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren irdischen Herren. Tut es nicht nur, wenn sie euch beobachten – als ginge es darum, Menschen zu gefallen. Gehorcht ihnen vielmehr mit aufrichtigem Herzen und aus Ehrfurcht vor dem Herrn. Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn. Ihr könnt sicher sein, dass ihr von ihm einen Lohn bekommt – das Erbe, das er im Himmel für euch bereithält. Darum dient ihm, Christus, dem Herrn! Denn auch der, der Unrecht tut, wird einen Lohn empfangen – den Lohn für sein Unrecht. Gott ist ein unparteiischer Richter.“ Kol.3,22-25

I. Verstehe für wen Du arbeitest

Zuerst stellt Paulus eine Forderung in den Raum, die so nicht in unsere Zeit und unser Denken hineinpassen will: „Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren irdischen Herren.“ Kol.3,22. Wie die Kinder ihren Eltern gehorsam sein müssen, so sollen wir jetzt auch unserem Arbeitgeber und somit unserem Chef gegenüber gehorsam sein. Was uns besonders schwer fällt, ist die Tatsache, dass es keine Ausnahmeregelung gibt. In allem sollen wir gehorchen. Das klingt nach blindem Gehorsam. Hirn ausschalten und gehorchen. Kann man diese Aufforderung von Paulus, heute wirklich noch ernst nehmen? Muss ich tatsächlich meinem Chef gehorchen, auch wenn mir nicht passt, was er von mir verlangt? Versuchen wir, das einmal ganz nüchtern zu betrachten. Versetzen wir uns in die Situation eines Malermeisters, der zu viele Aufträge hat und zur Entlastung einen Mitarbeiter anstellt. Wenn er nun seinem Mitarbeiter den Auftrag zuweist, ein Wohnzimmer zu streichen. Dieser streicht aber stattdessen das Kinderzimmer, denn er stellte beim Betreten der Wohnung fest, dass die Wände im Kinderzimmer eine Auffrischung nötiger haben, als die Wände im Wohnzimmer. Eine nette Idee – oder? Vielleicht würden einige Leute denken, dass das ein innovativer Mitarbeiter sei. Aber der Malermeister würde sich bestimmt ärgern. Was hat er jetzt davon, dass er einen Mitarbeiter angestellt hat, wenn der eigenmächtig entscheidet und handelt? Wenn wir von einer Firma angestellt sind, dann verkaufen wir unsere Arbeitskraft, unsere Fähigkeiten und Begabungen. Wir erklären uns bereit, im Auftrag und im Interesse des Arbeitgebers zu handeln. Das ist im Grunde das, was Paulus hier verlangt. Die Sklaven sollen gehorchen. Sie sollen die Arbeit tun, für die sie gekauft worden sind. Das ist übrigens die einzige Aufforderung, die Paulus an die gläubigen Sklaven richtet. Was er weiter zu diesem Punkt sagt, ist die Erklärung, warum dieser Gehorsam gegenüber den Herren so wichtig ist. „Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren irdischen Herren. Tut es nicht nur, wenn sie euch beobachten – als ginge es darum, Menschen zu gefallen. Gehorcht ihnen vielmehr mit aufrichtigem Herzen und aus Ehrfurcht vor dem Herrn.“ Kol.3,22. Christen sollen die Aufgaben, die ihnen anvertraut werden auch dann erledigen, wenn niemand die Arbeit kontrollieren kann. Wenn Christen in einem Betrieb arbeiten, soll es nicht so zugehen, wie in jenem Betrieb, in dem sich ein Journalist danach erkundigte, wie viele Leute hier arbeiten würden. Ein Angestellter antwortet: „Mit dem Meister 25.“ Der Reporter meint: „Aha, ohne Meister also 24!“ „Nein“, erwidert der Mann, „das stimmt nicht. Ohne den Meister arbeitet hier keiner!“ Paulus erwartet von den Christen, dass sie ihre Arbeit tun, auch wenn der Chef nicht in der Nähe ist. „Tut es nicht nur, wenn sie euch beobachten – als ginge es darum, Menschen zu gefallen.“ Kol.3,22. Natürlich können und sollen unsere Chefs sehen, wie wir arbeiten. Aber wenn sie uns nicht beobachten, dann sollen wir die Arbeit genauso gut und seriös erledigen. Wer nur gut und seriös arbeitet, wenn er kontrolliert wird, der täuscht im Grunde seinen Vorgesetzten und betrügt seinen Arbeitgeber. Doch, wo liegt der eigentliche Grund, warum wir gut arbeiten sollen? Will Paulus, dass wir zur Gewinnmaximierung beitragen? Will er, dass durch uns eine Firma zum Erfolg geführt wird? Nein – das will Paulus nicht. Dieses Denken war ihm damals sicher fremd. Paulus bewegt ein anderes und viel wichtigeres Anliegen. „Gehorcht ihnen vielmehr mit aufrichtigem Herzen und aus Ehrfurcht vor dem Herrn.“ Kol.3,22. Paulus geht es um die Haltung der Christen ihren Vorgesetzten gegenüber. Ein Christ soll aufrichtig sein und er soll aus Ehrfurcht gegenüber Gott leben und arbeiten. Das soll für die Menschen sichtbar werden. Ein Christ soll sich dessen bewusst sein, dass er nur vordergründig für seinen Vorgesetzten arbeitet. In Wirklichkeit dient er auch an seinem Arbeitsplatz Jesus. „Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn.“ Kol 3,23 Egal, wo wir arbeiten: Wir arbeiten für Jesus! Paulus macht keinen Unterschied zwischen der Arbeitswelt und dem persönlichen Leben, wie wir das normalerweise tun. Es gibt für ihn keinen Unterschied, ob wir an der Arbeit sind oder ob wir in der Kirche sind. Egal, wo wir sind und wo wir wirken, soll uns bewusst sein, dass wir Jesus, unserem Herrn, dienen! Mit dieser Aussage macht Paulus die Arbeit zum Gottesdienst. Wo immer Du arbeitest, sei es auf der Bank, an einer Schule, in einem Krankenhaus, zu Hause, wo auch immer: Du dienst damit Jesus! Damit formuliert Paulus auch eine wichtige Grundhaltung für unsere berufliche Tätigkeit. Im Vordergrund steht nämlich nicht meine Karriere, sondern meine Hingabe an Jesus. Das heisst nicht, dass ein Christ nicht Karriere machen kann. Ein Christ wird aber nicht um jeden Preis Karriere machen wollen. Warum diese Grundhaltung so wichtig ist, schreibt Paulus seinem treusten Mitarbeiter Timotheus: „Wer Sklave ist, soll trotz des schweren Jochs, das er zu tragen hat, seinem Herrn uneingeschränkte Achtung entgegenbringen.“ 1.Tim.6,1. Trotz den schwierigen Umständen, in denen ein Sklave arbeiten muss, soll er seinem Chef uneingeschränkte Achtung entgegenbringen. Warum soll er das tun - Paulus? „Damit der Name Gottes und die Lehre des Evangeliums nicht in Verruf geraten.“ 1.Tim.6,1. Jetzt wissen wir, um was es Paulus geht: Um den Ruf des Evangeliums! Christen sollen ein gutes Zeugnis für das Evangelium sein. Ein widerspenstiger, aufmüpfiger und frecher Arbeitnehmer wird kein gutes Zeugnis für das Evangelium sein. Vielleicht denkst Du, bei Deinem Chef sei das nicht praktikabel – der sei zu schwierig. Gibt es für meinen Fall nicht eine andere hilfreiche Bibelstelle? Doch, die gibt es. Petrus spricht das Problem der schwierigen Chefs direkt an. Doch ist er mit Paulus offensichtlich gleicher Meinung: „Ihr Sklaven, ordnet euch euren Herren unter und erweist ihnen uneingeschränkten Respekt – nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch denen, die sich niederträchtig verhalten.“ 1.Petr.2,18. Und das Vorbild, an dem wir uns orientieren sollen, ist einmal mehr Jesus selbst. „Auch Christus hat ja für euch gelitten und hat euch damit ein Beispiel hinterlassen. Tretet in seine Fussstapfen und folgt ihm auf dem Weg, den er euch vorangegangen ist.“ 1.Petr.2,21. Petrus und Paulus waren sich dessen voll und ganz bewusst, dass es sehr schwierig sein kann, wenn der Chef unfreundlich und unfähig ist. Paulus ist der Meinung, wenn sich die Möglichkeit bieten sollte, sich aus einer solchen Situation zu befreien, dann sollte man sie wahrnehmen. Den Korinthern schreibt er: „Warst du ein Sklave, als Gott dich rief? Lass dich davon nicht niederdrücken! Wenn sich dir allerdings eine Gelegenheit bietet, die Freiheit zu erlangen, dann mach dankbar davon Gebrauch.“ 1.Kor.7,21. Wenn es uns möglich ist, unseren Arbeitsplatz zu wechseln, dann sollen wir das tun. Wir müssen unserem Chef nicht treu bleiben, sondern einzig und allein Jesus. Das Wichtigste ist, am neuen Ort wiederum ein guter Zeuge für das Evangelium zu sein. Ich weiss nicht, wie es bei Deiner Arbeit aussieht, ob Du ein gutes oder ein schlechtes Verhältnis zu Deinen Vorgesetzten hast. Mir ist auch bewusst, dass es keine einfachen Rezepte für den Umgang mit schwierigen Chefs und Mitarbeitern gibt. Es ist auch nicht einfach herauszufinden, wie ich den Gehorsam praktizieren kann. Unsere Arbeitsverhältnisse sind heute bestimmt komplexer, als bei einem Sklaven in der Antike. Ich kann Dir einfach eine Frage mit auf den Weg geben, die Dir helfen wird herauszufinden, wie Du Dich an Deinem Arbeitsplatz verhalten sollst. Das ist die Frage: „Wie kann ich mich verhalten, damit das Evangelium nicht in Verruf kommt, so dass ich ein gutes Zeugnis für das Evangelium sein kann?“ Egal, was wir tun, unser Hauptjob ist Zeuge zu sein. So viel an uns liegt, sollen wir einen guten Eindruck für das Evangelium hinterlassen!

II. Begreife wer Dich belohnt

Selbstverständlich spricht Paulus auch über den Lohn. Wenn man über die Arbeit spricht, muss man auch über den Lohn sprechen. Aber er spricht hier nicht über den Lohn, den wir von unserem Arbeitgeber erhalten. Natürlich ist dieser Lohn auch sehr wichtig, damit wir für unseren Lebensunterhalt aufkommen können. Aber weil wir eigentlich Jesus dienen, bekommen wir auch von Jesus einen Lohn. „Ihr könnt sicher sein, dass ihr von Jesus einen Lohn bekommt – das Erbe, das er im Himmel für euch bereithält.“ Kol.3,24. Es ist tatsächlich so, dass jeder Christ in gewisser Weise ein Doppelverdiener ist. Einerseits bekommt er den Lohn von seinem Arbeitgeber und auf der anderen Seite bekommt er einen Lohn von Jesus. Diesen Lohn bekommen wir in einer Art Optionen, die im Himmel eingelöst werden. Es ist das Erbe, das Gott im Himmel für uns bereithält. Dieser Gotteslohn, der immer etwas abschätzig belächelt wird, ist unbeschreiblich hoch. Dafür lohnt es sich allemal, einen schwierigen Chef zu ertragen. Und weil dieser Gotteslohn grossartig sein wird, sollen wir ja nicht vergessen, Jesus zu dienen: „Darum dient ihm, Christus, dem Herrn!“ Kol.3,24. Noch eine hilfreiche Bemerkung fügt Paulus hinzu. Ich denke, dass es ein Trost für die Sklaven sein soll, die viel Ungerechtigkeit ertragen müssen. Vielleicht kommen sie damit nicht zurecht, dass es ihren Herren gut geht, obwohl sie sich ihnen gegenüber herzlos verhalten. Doch Gott wird nichts unbesehen lassen. Er wird für Gerechtigkeit sorgen: „Denn auch der, der Unrecht tut, wird einen Lohn empfangen – den Lohn für sein Unrecht.“ Kol.3,25. Ihre ungerechten Herren werden ihren Lohn bekommen. Ein Lohn, über den sie sich bestimmt nicht freuen werden. Es ist der Lohn für ihre Ungerechtigkeiten. Die Sklaven sollen wissen, wenn sie ungerecht behandelt werden, wird sich Gott einmal darum kümmern. Er wird diese Menschen zur Rechenschaft ziehen. Egal, wie sichtbar oder verborgen ihr ungerechtes Verhalten ist. Egal, wie hoch ihr Ansehen in der Gesellschaft ist. Egal, wie einflussreich und vermögend diese Menschen sein mögen. Gott lässt sich von dem, was uns so schnell beeindruckt, nicht beeindrucken. „Gott ist ein unparteiischer Richter.“ Kol.3,25. Er wird für Gerechtigkeit sorgen. Es ist nicht unsere Sache, das zu tun, selbst wenn es uns gerechtfertigt scheint. Gott möchte nicht, dass wir uns selber rächen. Nach Rom schreibt Paulus: „Rächt euch nicht selbst, liebe Freunde, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes.“ Röm.12,19. Wir sollen uns darauf konzentrieren, glaubwürdige Zeugen des Evangeliums zu sein. Deshalb müssen wir lernen, das Böse mit Gutem zu überwinden, wie Paulus weiter sagt: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege Böses mit Gutem.“ Röm.12,21. Ist das einfach? Nein! Erwartet Gott von uns dieses Verhalten? Ja! Wir müssen begreifen, dass es in unserem Leben nicht zuerst um uns geht, sondern Gott soll im Zentrum stehen. Wir müssen begreifen, dass es sich lohnt, so zu leben, denn der Lohn, den wir von Gott bekommen werden, übertrifft alles, was wir uns hier auf dieser Erde je erarbeiten könnten. Selbst wenn wir in dieser Welt grosse Erfolge erzielen, so verblassen diese Erfolge komplett im Vergleich zu dem Lohn, den wir von Gott erhalten werden.

Schlussgedanke

Wir müssen verstehen, dass es aus Gottes Sicht nicht besonders wichtig ist, in welcher Firma und für wen wir arbeiten. Gott ist es wichtig, dass wir dort, wo wir arbeiten, ein gutes Zeugnis für das Evangelium abgeben. Wir müssen begreifen, dass dadurch unsere Arbeit zum Gottesdienst wird. Egal, wie sich unser Vorgesetzter uns gegenüber verhält. Unser höchstes Ziel muss sein, dass wir ein gutes Zeugnis für das Evangelium geben. „Der Name Gottes und die Lehre des Evangeliums sollen nicht in Verruf geraten.“ 1.Tim.6,1. Gott selber wird uns dafür reich belohnen! Die Frage, die uns in schwierigen Situationen helfen kann, herauszufinden, wie wir uns als Christen verhalten sollen, lautet: „Wie kann ich mich verhalten, damit das Evangelium nicht in Verruf kommt, so dass ich ein gutes Zeugnis für das Evangelium sein kann?“ Ein gutes Zeugnis abzugeben bedeutet manchmal auch, dass man Ungerechtigkeiten ertragen muss. Jesus selbst sagt, was wir in solchen Situationen tun sollen: „Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet eine grosse Belohnung auf euch.“ Mt.5,12. Vergessen wir nie, dass vor uns eine wunderbare Zukunft liegt. Es wird der Tag kommen, an dem wir nicht fassen können, welch ein Reichtum uns von Gott geschenkt wird. Paulus hatte sein Leben ganz auf dieses Ziel ausgerichtet, deshalb konnte er so viel Leid und Ungerechtigkeit ertragen. Das ist seine Lebensstrategie: „Eins tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat.“ Phil.3,13-14