Glaube an dich selbst, dann kannst du alles erreichen. Du kannst werden, wer du willst, und du kannst werden, was du willst. Das Wichtigste ist nur, dass du nie den Glauben an dich selbst verlierst.
Ich habe auf der Webseite der Karriere Bibel nachgelesen. Diese Webseite gibt Ratschläge für die persönliche Karriere im Beruf. Der dort gegebene Rat lautete, dass der Glaube an sich selbst die Mutter Erde ist, aus der der Baum des Erfolgs wächst – sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben.
Egal, ob es darum geht, Karriere zu machen, einfach seinem Beruf nachzugehen, Beziehungen zu führen oder einem Hobby nachzugehen: Wenn du Erfolg haben willst, so dieser Ratschlag, brauchst du Selbstvertrauen. Du musst an dich selbst glauben.
Im Leben von König Usia gab es eine Situation, in der er genau diesen Ratschlag befolgte. In dieser Situation verlor er den Glauben an sich selbst nicht und ließ sich von niemandem etwas sagen. Diese einzige Situation im Leben von Usia wird in der Bibel ausführlich berichtet.
Er tritt mit stolzer Brust und großem Selbstvertrauen auf. Genau das bereut er den Rest seines Lebens. Er erfährt am eigenen Leib, dass der Ratschlag „Glaube dir selbst, dann kannst du alles erreichen“ kein guter Ratschlag ist.
Über König Usia lesen wir in der Bibel eigentlich relativ wenig. Im Zweiten Buch der Könige, Kapitel 15, finden sich nur einige wenige Verse – etwa sieben –, in denen sein Leben kurz zusammengefasst wird. Einen etwas ausführlicheren Bericht gibt es im Zweiten Buch der Chronik, Kapitel 26. Wer eine Bibel dabei hat oder auf dem Handy, kann gerne dieses Kapitel aufschlagen. Wir wollen gemeinsam einen Blick darauf werfen und das Leben von Usia näher betrachten.
Usia wurde bereits mit sechzehn Jahren König, also mitten in seiner Pubertät. Das bedeutet nicht unbedingt, dass er sofort alleine regieren musste. Es ist gut möglich, dass er die ersten Jahre parallel zu seinem Vater, König Amasja, regierte. Wahrscheinlich hatte er zu Beginn eine Art Schonfrist und wurde erst einmal langsam an das Amt herangeführt. Er regierte zunächst zusammen mit seinem Vater, bevor er nach dessen Tod ganz allein das Königtum übernehmen musste.
Das machte seinen Einstieg als König jedoch nicht wirklich leichter. Denn sein Vater hinterließ ihm kein vielversprechendes Erbe – ganz im Gegenteil. König Amasja fällt in die Kategorie „naja, also okay, aber nicht wirklich gut“. Gott beschreibt ihn in 2. Chronik 25 so: „Er tat, was recht war in den Augen des Herrn, doch nicht von ganzem Herzen.“ Diese halbherzige Haltung von Amasja hatte verheerende Folgen, sowohl für das Volk Israel als auch für ihn persönlich.
Das Ende von Amasjas Leben wird in Vers 27 beschrieben: „Von der Zeit an, als Amasja von der Nachfolge Jahwes abgewichen war, kam es in Jerusalem zu einer Verschwörung gegen ihn. Er floh nach Lachisch, doch die Verschwörer verfolgten ihn bis dorthin und töteten ihn.“ Das bedeutet, Usia wird in jungen Jahren König und erlebt, wie sein Vater ermordet wird – und zwar von Leuten, die in Jerusalem, der Hauptstadt, also quasi vor seiner Haustür, leben und dort den Anschlag geplant haben. Menschen, die bereit sind, den König zu töten, wenn dieser nicht tut, was Gott gefällt oder von ihm verlangt.
Allein dadurch entsteht von Anfang an ein großer Druck. Usia weiß, dass die Mörder seines Vaters immer noch in Jerusalem sind. Doch das ist nicht alles: Sein Vater hat einen großen Fehler gemacht. Er hat das Nordreich Israel herausgefordert. Ihr wisst spätestens jetzt, dass das Land Israel zu dieser Zeit zweigeteilt war. Im Norden lag das Nordreich mit den zehn Stämmen Israels unter König Joas, im Süden das Reich Juda mit den Stämmen Juda und Benjamin unter König Amasja.
Amasja sandte einen Boten zu König Joas und forderte ihn zum Kampf heraus. Dabei handelte er nicht grundlos oder aus einer Laune heraus. Wer mehr darüber wissen möchte, kann Kapitel 25 komplett lesen. Doch er forderte Joas heraus, und dieser antwortete ihm. In 2. Chronik 25,19 heißt es: „Ist dir der Sieg über die Edomiter zu Kopf gestiegen? Genieße deinen Ruhm und bleib zuhause! Warum willst du dich ins Unglück stürzen und ganz Juda mit hineinreißen?“
Joas’ kurze Antwort an Amasja lautet also: „Hey Amasja, ich weiß, du hast gegen Edom gewonnen, herzlichen Glückwunsch. Aber mein Rat an dich ist: Lass es lieber bleiben, bleib zuhause. Es ist keine gute Idee, mich herauszufordern. Du wirst gegen mich sowieso verlieren.“ Und genauso kam es.
Amasja verlor gegen Joas. König Joas von Israel nahm König Amasja gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Jerusalem war die Hauptstadt des Südreiches, also dort, wo eigentlich König Amasja regierte. Dort ließ König Joas die Stadtmauer auf einer Länge von zweihundert Metern zwischen dem Ephraimtor und dem Ecktor niederreißen. Außerdem räumte er alles Gold und Silber sowie alle kostbaren Gegenstände aus dem Haus Gottes aus. Auch alles, was sich in den Schatzkammern des Palastes befand, wurde geraubt. Zudem nahm Joas eine Anzahl von Geiseln mit nach Samaria.
Okay, das ist die Ausgangssituation von König Usir. Sein Vater wurde von der eigenen Bevölkerung ermordet, der Tempelschatz wurde leergeräumt, sein eigener Schatz, die Schatzkammer des Königs, wurde ebenfalls geplündert. Die Hauptstadt Jerusalem war komplett ungeschützt und verteidigungsunfähig, weil ein Teil der Mauer einfach fehlte.
Nun, was es jetzt braucht, ist ein König, der das Ruder einmal komplett herumreißt. Ein König, der das Reich wieder aufbaut, für Wohlstand sorgt und Sicherheit garantiert. Genau das macht Usir – beziehungsweise Usia – auf beeindruckende Art und Weise. Das merkt man direkt, wenn man in Vers 2 von Kapitel 26 schaut.
In 2. Chronik 26,2 heißt es: „Nach dessen Tod“, also dem Tod von König Amasja, seinem Vater, „eroberte Usia die Stadt Elad für Juda zurück und baute sie wieder auf.“ Nun, diese Stadt Elad liegt im Süden von Israel und gehörte zuvor zu Edom. Elad ist eine schöne Urlaubsregion mit schönen Stränden, die sich gut zum Schnorcheln eignen. Das war aber nicht der Grund, warum Usia die Stadt zurückeroberte.
Wir haben vorher schon gelesen, dass sein Vater gegen Edom gekämpft und einen Feldzug gegen Edom geführt hat. Das heißt, Usir beendet erst einmal diesen Feldzug, den sein Vater angefangen hat – und zwar bevor uns Usir eigentlich so richtig vorgestellt wird.
Wenn man die Kapitel in 2. Chronik durchgeht, stellt man fest, dass es immer ein Muster gibt, wie die Könige vorgestellt werden. Es gibt immer einen Vers ganz am Anfang, in dem der König vorgestellt wird: Sein Name, sein Alter bei Amtsantritt, die Länge seiner Regentschaft und meistens auch der Name seiner Mutter. So wird eigentlich jeder König vorgestellt.
Bei Usir ist diese typische Vorstellung jedoch erst in Vers 3 zu finden, nicht am Anfang. Das bedeutet, der Schreiber der Chroniken macht uns darauf aufmerksam, wie nahtlos diese Regentschaft übernommen wurde und wie Usir sofort aktiv wurde. Er legt sofort los, um die Grenzen des Landes wieder sicherzumachen.
Das macht auch viel Sinn, denn wenn man sich die Situation anschaut, wäre das der perfekte Moment für die Feinde Israels, anzugreifen. Erst gab es einen internen Streit, einen Krieg zwischen Nord- und Südreich, bei dem das Südreich verlor. Kurz darauf wurde der König ermordet, die Hauptstadt zerstört. Nun musste ein junger König – vielleicht um die zwanzig Jahre alt – das Ganze übernehmen.
Das wäre eigentlich ein gefundenes Fressen für die Feinde Israels gewesen. Doch Usia handelt extrem schnell und sehr geschickt. Wenn man in Vers 2 schaut, bedeutet das nicht nur, dass er Elad zurückeroberte, sondern auch, dass er die Stadt wieder aufbaute und befestigte.
Er eroberte also nicht einfach nur das Gebiet zurück, sondern festigte gleichzeitig die Grenzen des Landes. Wer die Karte Israels kennt, weiß, dass Israel am Mittelmeer liegt. Elad liegt jedoch am Roten Meer. Das heißt, Usir eroberte diese Stadt und schaffte sich gleichzeitig Zugang zu weiteren Handelsrouten, nämlich zum Roten Meer.
Dann zieht er weiter und erobert weitere Städte. Er zog aus und kämpfte gegen die Philister, die im Westen Israels lagen und ein Dauerfeind Israels waren. Er riss die Mauern von Gad, Jabne und Aschdod nieder und baute Städte bei Aschdod und unter den Philistern wieder auf. Er eroberte also diese Gebiete der Philister im Westen zurück und baute dort Städte.
Ich habe euch mal eine Karte mitgebracht. Dort könnt ihr oben links oder in der Mitte die Städte sehen, die er zurückerobert hat. Wer genau hinschaut, sieht graue Linien, die durch die Karte verlaufen. Das waren Handelsrouten.
Usir eroberte Städte zurück und baute sie direkt an diesen Handelsrouten auf. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass eine dieser Handelsrouten nach Ägypten führt. Ägypten war damals steinreich und verfügte über viel Geld. Immer wenn sie mit irgendjemandem Handel treiben wollten, etwa mit Europa, mussten sie genau durch diese Städte, die Usir wieder aufgebaut hatte.
Er ging also extrem geschickt vor: Er drängte die Feinde zurück, eroberte Gebiete zurück, die früher schon zu Israel gehört hatten, sicherte die Grenzen ab und baute gleichzeitig Städte an wichtigen Handelsrouten.
Usir war aber nicht nur ein erfolgreicher Feldherr. Er war nicht nur im Kampf erfolgreich, sondern kümmerte sich auch um die Hauptstadt Jerusalem, die ja immer noch teilweise zerstört war.
Was machte er? Usir baute Türme in Jerusalem – am Ecktor, am Taltor und am Winkel – und befestigte sie. Außerdem ließ er in Jerusalem Maschinen von erfinderischen Männern kunstvoll bauen. Das waren Ingenieure, die Kampfmaschinen herstellten, die auf Türmen und Zinnen aufgestellt wurden, um mit Pfeilen und großen Steinen zu schießen.
So sicherte er nicht nur die Grenzen, sondern rüstete auch die Hauptstadt wieder für die Verteidigung aus.
Nun, was fehlt noch? Das Wichtigste: das Volk natürlich.
Das Volk braucht zum einen Schutz, aber vor allem Nahrung. Auch darum kümmert sich Usia. In Vers 10 heißt es, er baute auch Türme in der Wüste. Jetzt denkst du dir vielleicht: „Warum Türme in der Wüste?“
Ich weiß nicht, wer von euch Age of Empires spielt, aber ihr müsst kein Spezialist sein, um zu wissen, dass es nichts bringt, wenn man einen Turm irgendwo in die Gegend baut. Also, was will er mit diesem Turm?
Achtet darauf, wie der Autor hier begründet, warum Usia Türme baut: Er baute Türme in der Wüste, was auch mit Steppe übersetzt werden kann, und grub viele Brunnen. Denn er hatte viel Vieh in der Scheffela, das ist ein Weidegebiet, und auf dem Mischau. Auch Ackerleute und Weingärtner lebten auf dem Bergland und am Kamel, denn Usia liebte den Ackerbau.
Usia war kein Feldherr. Er war nicht darauf aus, Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld zu erlangen. Er war bodenständig und liebte den Ackerbau. Deshalb tat er alles dafür, diesen Ackerbau und die Viehzucht zu fördern. Er machte zwei Dinge: Er baute Brunnen – Wasser braucht jeder, sowohl die Tiere als auch die Äcker. Und zweitens baute er Türme.
Wozu Türme? Natürlich konnte er durch diese Türme keine großen Angriffe von Armeen abwehren. Aber für kleine Truppen von Räubern oder Plünderern waren sie völlig ausreichend. Um die Viehherden und die Felder zu schützen, baute er Türme in diesen ländlichen Gegenden. Dort konnte er kleine Einheiten seiner Armee positionieren, die dann schnell reagieren konnten, wenn Räuber oder Ähnliches die Tiere bedrohten.
Er schützt die Leute in der Stadt und kümmert sich auch um die Bewohner auf dem Land. Diese sorgen durch Landwirtschaft und Viehzucht für die Ernährung der ganzen Bevölkerung. Usia sichert die Grenzen, baut Städte an Handelsrouten, sorgt für Sicherheit und Wohlstand. Außerdem hat er eine beeindruckend große und gut ausgerüstete Armee.
Die Gesamtzahl der Familienoberhäupter der wehrtüchtigen Männer betrug 2.600. Diese 2.600 sind quasi die Offiziere der Armee, die Familienoberhäupter. Unter ihrer Führung standen 307.500 kriegstüchtige Männer mit großer Schlagkraft, um dem König gegen die Feinde zu helfen. Usia rüstete das ganze Heer mit Schilden, Speeren, Helmen, Panzern – und damit sind keine modernen Panzer gemeint, sondern Brustpanzer –, Bögen und Schleudersteinen aus.
Also eine 307.500 Mann starke Armee, oder wie es im Text heißt: kriegstüchtige Leute. Damit sind alle Männer im wehrfähigen Alter gemeint, also alle über zwanzig Jahre. Wer hier über zwanzig war, wäre in diesem Heer dabei gewesen.
Das heißt natürlich nicht, dass Usia jedes Mal mit 307.000 Soldaten kämpfte. Er begann mit einer leeren Schatzkammer und einer nicht verteidigungsfähigen Hauptstadt in Jerusalem. Trotzdem sicherte er die Grenzen des Landes, sorgte für wirtschaftlichen Aufschwung, indem er die Landwirtschaft stärkte und Städte an Handelsrouten baute, und rüstete eine Armee aus. So wurde er so mächtig, dass selbst die Nachbarländer auf ihn aufmerksam wurden.
Sein Ruhm verbreitete sich bis nach Ägypten, denn er wurde sehr stark. Ägypten war damals eine Weltmacht. Usia war so erfolgreich, dass er sich dort einen Namen machte. Im Grunde genommen wäre das ungefähr so, als würde ganz Deutschland den Ministerpräsidenten des Saarlands kennen, weil dieser dort für wirtschaftlichen Aufschwung gesorgt hat.
Ich meine, wahrscheinlich kennt kaum jemand von euch den Ministerpräsidenten des Saarlands oder weiß genau, wo das Saarland liegt. So ungefähr war es auch, dass Usia bis nach Ägypten bekannt wurde. Und das, obwohl sein Land eigentlich nur ein kleines war.
Nun, woher kommt dieser Erfolg von Usia? Ich möchte euch drei Hinweise in diesem Abschnitt zeigen. Zwei davon sind ziemlich deutlich im Text zu sehen, und ein Hinweis steckt direkt im Namen Usias selbst.
Der erste Hinweis ist, dass ihm wunderbar geholfen wurde. In Vers 15 heißt es: „So verbreitete sich sein Ruhm weithin, weil ihm wunderbar geholfen wurde, bis er sehr stark wurde.“ Das Wort „wunderbar“ bedeutet „großartig“ oder „außerordentlich“. Es kann aber auch, und wird an vielen anderen Stellen, mit „übernatürlich“ übersetzt. Das heißt, es beschreibt etwas, das vom gewöhnlichen Verlauf der Natur abweicht. Allein darin sehen wir, dass sein Erfolg nicht ihm selbst zu verdanken war.
Also glaube keiner Person, die versucht, dir einzureden, dass sie ihren Erfolg alleine sich zuschreiben kann. Glaube nicht der Lüge, dass du alles erreichen kannst, wenn du nur an dich selbst glaubst. Im Grunde genommen ist das so, als würdest du ohne Vorbereitung in eine Prüfung gehen – du liest kein Buch und gehst nicht in die Vorlesung, weil du glaubst, du kannst alles schaffen, wenn du nur an dich selbst glaubst. Doch das würde niemand von uns machen.
Seht ihr, es gibt keine selfmade Millionäre. Jeder hat irgendwie Unterstützung und Hilfe von jemand anderem erfahren – sei es von Eltern, Geschwistern, Freunden, Lehrern, Professoren oder anderen. Und genauso war Usia kein selfmade König. Ihm wurde geholfen. Wer ihm geholfen hat, sehen wir in Vers 5: „Und er suchte Gott, solange Zacharja lebte, der Einsicht hatte in die Offenbarungen Gottes, und solange er den Herrn suchte, ließ Gott es ihm gelingen.“
Dieser Zacharja ist nicht der Prophet, von dem wir auch ein Buch haben, sondern ein anderer Mann, der Einsicht in die Offenbarungen Gottes hatte. Was waren diese Offenbarungen Gottes? Ganz kurz: die Bibel der damaligen Zeit. Diese bestand zunächst aus den fünf Büchern Mose und einigen weiteren Büchern danach.
Zacharja, dieser Mann, kannte sich mit der Bibel der damaligen Zeit aus und half Usia dabei, Gott zu suchen. Das heißt, er unterstützte ihn darin, das zu tun, was Gott von ihm wollte – was Gott von einem König wollte. Und Gott schenkte ihm Erfolg, solange Usia genau das tat. Das macht schon ziemlich deutlich, woher dieser Erfolg von Usia kam.
Aber es gibt noch einen weiteren Hinweis. Wie wir vorhin schon gelesen haben, wird betont, dass er sehr stark wurde. In Vers 15 wiederholt der Autor noch einmal, dass er sehr stark wurde. Ich denke, das ist kein Zufall. Der Autor macht bewusst ein Wortspiel mit dem Namen Usia selbst.
Der Name Usia bedeutet nämlich „Meine Stärke ist Jahwe“. Jahwe, für die, die es nicht wissen, ist der persönliche Name Gottes, mit dem Gott sich Mose vorstellte. Der persönliche Name Gottes macht allein schon deutlich, woher sein Erfolg kam: Gott hat ihn so erfolgreich gemacht, Gott hat ihn so stark gemacht.
Solange Usia sein Vertrauen auf Gott legte und den richtigen Blick auf seinen Erfolg hatte – nämlich dass Gott ihm diesen Erfolg geschenkt hat – blieb er auch erfolgreich.
Doch genau diesen Blick verliert Usir. Wenn er auf sein Leben zurückblickt, kommt er zu dem Schluss: Ja, ich bin eigentlich ein ziemlich beeindruckender König. Ich habe das ganze Land wieder auf Vordermann gebracht. Die Grenzen sind sicher, ich habe eine riesige Armee, wirtschaftlich geht es uns sehr gut, und ich habe für Wohlstand im Land gesorgt.
Das Beste daran ist: Alles kommt von mir, und ich kontrolliere alles. Ich bin der Chef über alles – außer über den Tempel und den Gottesdienst. Dort hatte er noch keinen Zugriff.
Also handelt er folgendermaßen. Ich möchte mit euch einen größeren Abschnitt lesen, ab Vers 16. Dort geschieht dieser große Fehler, den Usir begeht. Es heißt:
„Als er aber stark geworden war, überhob sich sein Herz zu seinem Verderben, und er versündigte sich an dem Herrn, seinem Gott, indem er in die Tempelhalle des Herrn ging, um auf dem Räucheraltar zu räuchern.
Doch der Priester Asaja ging ihm nach, und achtzig Priester des Herrn mit ihm, vortreffliche Männer. Sie traten dem König Usir entgegen und sprachen zu ihm: ‚Usir, es steht dir nicht zu, dem Herrn zu räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die zum Räuchern geheiligt sind. Verlass das Heiligtum, denn du hast dich versündigt, und das bringt dir vor Gott dem Herrn keine Ehre.‘
Da wurde Usir zornig, während er die Räucherpfanne in seiner Hand hielt, um zu räuchern. Als er aber seinen Zorn gegen die Priester ausließ, brach der Aussatz an seiner Stirn aus – vor den Augen der Priester im Haus des Herrn beim Räucheraltar.
Denn als sich der Oberpriester Asaja und alle Priester zu ihm hinwandten, siehe, da war er aussätzig an seiner Stirn. Sie jagten ihn rasch hinaus, und auch er selbst machte sich schnell davon, weil der Herr ihn geschlagen hatte.
So war der König Usia aussätzig bis zum Tag seines Todes und wohnte als Aussätziger in einem abgesonderten Haus.“ (2. Chronik 26,16-21)
Nun, ich glaube, du weißt, was du jetzt wahrscheinlich denkst. Wahrscheinlich denkst du: „Hey, das ist doch eigentlich komplett unfair, das ist doch total unfair. Usir war so ein guter König, und jetzt macht er einen einzigen kleinen Fehler. Und den Rest seines Lebens muss er mit Aussatz leben.“
Ich meine, Gott, kannst du ihm diesen kleinen Fehler nicht verzeihen? Eigentlich hat er doch nichts mehr Falsches gemacht, oder? Er wollte doch Gott ein Opfer bringen, das ist doch etwas Gutes, oder? Also warum reagiert Gott so krass? Deswegen gleich mit Aussatzstrafe?
Ich meine, Usir muss den Rest seines Lebens in Quarantäne leben. Die meisten wissen jetzt, wie das ist, und zwei Wochen Quarantäne gehen schon richtig auf die Nerven. Und Usir hatte nicht mal Netflix. Selbst wenn ihr weiterlest: Selbst sein Grab wurde abseits der königlichen Gräber angelegt. Das heißt, selbst nach seinem Tod musste er weiter in Quarantäne leben.
Was war so schlimm an dem, was Usir getan hat? Nun, Gott hatte durch Mose eine Art Gewaltenteilung in Israel eingeführt. In Israel gab es die Könige, die Propheten und die Priester.
Nur die Könige hatten Verantwortung über das Volk. Sie waren verantwortlich für die Wirtschaft, sie hatten die Armee unter sich, sie durften Gesetze erlassen und standen über dem Volk. Dann gab es die Propheten. Sie waren die Sprachrohre Gottes, die Botschafter Gottes. Gott sprach durch sie zum Volk und manchmal auch direkt zu einzelnen Königen. Vor allem dann, wenn Gott das Volk oder den König korrigieren oder tadeln musste.
Und dann gab es noch die Priester. Die Priester waren verantwortlich für den Gottesdienst. Gott hatte durch Mose bestimmte Ordnungen erlassen, die die Priester einhalten mussten. Bestimmte Opfer waren festgelegt, die sie bringen mussten. Das war die Verantwortung der Priester.
Nun, Usir wurde als König eingesetzt. Als König hatte er spezielle Rechte und Pflichten. Wie wir vorhin gesehen haben, hat er diese auch hervorragend ausgeführt. Aber Opfer zu bringen oder einen Gottesdienst zu leiten, gehörte nicht zu seinen Aufgaben.
Und es war nicht einfach nur ein Konzept, nicht nur eine Idee, die irgendwann mal jemand hatte und sagte: „Hey, es wäre doch mal cool, wenn wir so eine Gewaltenteilung hätten.“ Nein, das war Gottes Anweisung.
Gott hatte festgelegt, wie der Gottesdienst aussehen soll. Er hatte festgelegt, wer dafür verantwortlich ist. Gott hatte festgelegt, wie er angebetet werden möchte.
Seht ihr jetzt, wie widersprüchlich das Verhalten von Usir ist? Er will Gott ein Opfer bringen, aber eigentlich sagt er durch sein Verhalten: „Hey, mir ist Gott völlig egal. Mir ist egal, was er von mir will. Mir ist egal, wie er angebetet werden möchte.“
Usir stellt sich über Gott. Er sagt: „Hey, ich möchte Gott ein Opfer bringen, aber ich möchte entscheiden, wie und wer.“ Damit setzt er sich selbst auf den Thron Gottes. Er macht sich zu Gott, er wird zu seinem eigenen Götzen.
Genau das ist der Kern von Hochmut und Stolz. Stolz ist, wenn ich mich auf mich selbst konzentriere, wenn ich mich darauf konzentriere, was allein mir dient. Stolz ist, wenn man sich selbst erhöhen und groß machen möchte. Man hat das Verlangen, alles zu kontrollieren, gerade die anderen zu kontrollieren.
Alle Dinge müssen letztendlich meinen Absichten dienen und meinen Wünschen und Vorstellungen untergeordnet werden. Stolz ist eine Form von Götzendienst, weil ich mich selbst an Gottes Stelle setze. Götzendienst ist, wenn ich mich selbst oder einen meiner Wünsche zu Gott mache.
Nun, alles in unserem Leben kann zu so einem Götzen werden. Jeder Wunsch, den wir haben – das heißt nicht, dass jeder Wunsch schlecht ist. Es heißt nicht, dass der Wunsch nach Anerkennung oder Wertschätzung zwingend schlecht ist. Das ist er nicht.
Das Problem ist, all das kann zu einem Götzen werden. Und zwar in dem Moment, in dem wir bereit sind, dafür zu sündigen, um diesen Wunsch erfüllt zu bekommen. Oder wenn wir bereit sind zu sündigen, weil einer unserer Wünsche nicht erfüllt wurde. Oder wenn wir bereit sind zu sündigen, weil wir Angst haben, dass einer unserer Wünsche nicht in Erfüllung geht.
Wenn einer dieser drei Fälle eintritt, dann ist dieser Wunsch zu einem Götzen, zu einem Gott geworden. Wir selbst haben uns auf Gottes Thron gesetzt. Stolz ist immer ein direkter Angriff auf Gott, und deswegen reagiert er so hart auf das Verhalten von Usir.
Woran können wir erkennen, dass etwas in unserem Leben zu einem Götzen geworden ist? Eines der häufigsten Erkennungsmerkmale zeigt sich in unserem Text anhand dessen, was passiert ist. Wie reagiert Usir? Usir wird zornig.
Natürlich werden wir nie einfach nur zornig. Vielleicht sind wir mal wütend, ab und zu auch sauer oder ungehalten. Manchmal sind wir vielleicht einfach nur zickig oder hatten schlecht geschlafen. Für all diese Zustände finden wir viele Worte, die die Bibel eigentlich als Zorn bezeichnet. Doch wir erfinden oft andere Begriffe, um diesen Zorn ein wenig zu verharmlosen.
Dieser Zorn ist eine häufige Reaktion unseres Stolzes. Du reagierst mit Zorn, weil jemand zwischen dir und der Erfüllung deines Götzen, also deines Wunsches, steht. Du reagierst zickig, weil du vielleicht Fußball schauen möchtest, aber dein Kumpel ständig auf Dschungelcamp umschaltet. Du wirst sauer, weil du eigentlich entspannt einen Film anschauen willst, aber da ist dieser eine Typ – und ich denke, ihr kennt ihn alle –, der jede einzelne Szene kommentiert. Jedes Mal kommt so ein Kommentar wie „Fun fact: In dieser Szene ist das und das passiert, als sie das gedreht haben.“ Solche Typen kennt jeder, und das macht dich einfach nur sauer, weil du eigentlich den Film genießen möchtest.
Du wirst wütend, weil du gerade den Führerschein gemacht hast und schön auf deinem Fahrrad sitzt, während dein Papa neben dir sitzt und jeden einzelnen Handgriff kritisiert. All diese Reaktionen haben dieselbe Quelle, denselben Ursprung: unser stolzes Herz. Wir sind in unserem Stolz verletzt. Wir hassen es, wenn andere der Erfüllung unserer Wünsche im Weg stehen.
Doch das größte Problem unseres Stolzes ist nicht, dass wir zornig werden. Es ist auch nicht das größte Problem, dass wir vielleicht andere verletzen. Das größte Problem unseres Stolzes ist: Gott widersteht dem Hochmütigen.
Das bedeutet nicht, dass Gott ein Problem damit hat, wenn wir stolz sind. Es heißt nicht, dass Gott es nur ein bisschen schlecht findet, wenn wir stolz sind. Nein, Gott widersteht. Er kämpft gegen den Hochmütigen.
Genau das sehen wir bei Usir. Sein Leben lang hat Usir auf Gott gehört und getan, was Gott von ihm wollte. Doch in dem Moment, in dem er auf sein eigenes Leben zurückblickt, vergisst er komplett, wer ihm all das geschenkt hat. Er wird stolz, überhebt sich und hat plötzlich Gott, der ihn eigentlich stark gemacht hat, nicht mehr auf seiner Seite. Stattdessen steht Gott gegen ihn. Plötzlich kämpft Gott gegen ihn.
Und die Frage lautet: Wie können wir Gott auf unsere Seite bekommen? Wie gelingt es uns, Gott für uns zu gewinnen? Diese Frage wollen wir im zweiten Teil näher betrachten.
Der Ausruf „Der König ist tot, lang lebe der König“ wird in vielen Ländern verwendet, immer dann, wenn ein neuer König den Thron besteigt. Der alte König ist gestorben, doch sein Nachfolger übernimmt nahtlos sein Amt. Diese Aussage soll dem Volk Sicherheit geben und verdeutlichen, dass es kontinuierlich weitergeht.
Der Ausruf wurde erstmals im 15. Jahrhundert in Frankreich verwendet, bei der Krönung von Karl VII. Von dort verbreitete er sich schnell in andere Länder, unter anderem nach England. Dort bestand die Tradition, dass der Thron niemals unbesetzt bleiben durfte, da ein Machtvakuum gefährlich war. Ein unbesetzter Thron konnte schnell zu Machtkämpfen führen, bei denen verschiedene Parteien um die Herrschaft stritten. Im schlimmsten Fall hätte dies einen Bürgerkrieg zur Folge haben können.
Deshalb wurde unmittelbar nach dem Tod eines Königs dieser Satz ausgerufen: „Der König ist tot, lang lebe der König“. Damit hoffte man, dass die Kontinuität gewahrt bleibt und der neue König mindestens so gut ist wie der alte – wenn nicht sogar besser. Man hoffte, dass es dem Land weiterhin gut geht.
Genau in einer solchen Phase des Herrscherwechsels spielt das Ereignis, das wir im zweiten Teil betrachten wollen. Wer eine Bibel dabei hat, kann gerne den Propheten Jesaja aufschlagen, Kapitel 6, Verse 1 bis 8.
Jesaja ist einer der größten, wenn nicht sogar der größte Prophet Israels. Er ist der meistzitierte Prophet im Neuen Testament. Er diente unter vier Königen: Usir, Jotham, Ahas und Hiskia. Wahrscheinlich stammte Jesaja aus einer wohlhabenden Familie und hatte ständigen Zugang zum Königshof. Er sprach nicht nur zum Volk, sondern auch zu den Königen. Für König Hiskia war Jesaja sogar eine Art Berater, mit dem er regelmäßig sprach. Jesajas Wirken begann in den letzten Jahren der Herrschaft von König Usir.
Usir war ein außergewöhnlich guter König, der viel Gutes bewirkte. Allerdings machte er zwei große Fehler. Einen davon haben wir bereits näher betrachtet: Sein Erfolg stieg ihm zu Kopf, er wurde stolz und sündigte schwer gegen Gott. Dafür wurde er mit Aussatz bestraft und war den Rest seines Lebens gezeichnet.
Der zweite Fehler, den wir in 2. Könige lesen, war, dass Usir zwar selbst Gott vertraute, aber beim Volk keine Reform durchsetzte. Das Volk blieb weiterhin im Götzendienst verhaftet. Jesaja lebte also in einer Zeit moralischer Dekadenz. Obwohl Usir ein guter König war, der Gott vertraute und das tat, was Gott wollte, befand sich das Volk in einer Abwärtsspirale. Sie wurden immer unmoralischer und ungehorsamer gegenüber Gott, weil sie sich von ihm abgewandt hatten.
Jeder gottesfürchtige Jude wusste, dass der Frieden und Wohlstand, den sie unter Usir genossen, auf wackeligen Beinen stand. Im Grunde beruhte die Sicherheit des Landes nur auf Usirs Vertrauen zu Gott.
In Jesaja 2 bis 5 beschreibt der Prophet die Sünden des Volkes. Gott vergleicht Israel dort mit einem Weinberg. Er hat den Weinberg gehegt und gepflegt, doch er brachte keine gute Frucht hervor. Deshalb beschließt Gott, den Weinberg abzureißen und dem Erdboden gleichzumachen. So denkt Gott über das Volk Israel.
Doch solange König Usir regierte, schien alles zu funktionieren. Er machte sich einen Namen bei den anderen Völkern, verfügte über eine große Armee und befestigte Städte, die jedem Angriff standhielten. Handel und Landwirtschaft florierten.
Dann kommt Jesaja 6,1: Im Todesjahr von König Usir. Der König ist tot – gestorben als ein kranker, aussätziger Mann, weil er stolz und hochmütig wurde.
Wie geht es nun weiter? Wie wird der nächste König sein? Wird er ebenfalls ein guter Herrscher sein? Kann er den Frieden und Wohlstand bewahren? Wird er wie Usir auf Gott vertrauen? Können wir wirklich sagen: „Der König ist tot, lang lebe der König“? Wird der neue König so gut sein wie der alte? Oder wird er den moralischen Abstieg des Volkes aufhalten – oder vielleicht sogar beschleunigen?
Wie soll es weitergehen?
In dieser Zeit der Unsicherheit und Angst, in der niemand weiß, wie es weitergeht und wie der neue König sein wird, geht Jesaja in den Tempel. Dort sieht er etwas, das die Grundfesten seines Lebens erschüttern wird. Nach diesem Erlebnis wird er nie mehr derselbe sein.
Jesaja 6, Vers 1: Im Todesjahr des Königs Usia sah ich den Herrn sitzen auf seinem hohen und erhabenen Thron, und seine Säume erfüllten den Tempel.
Wenn ihr im Alten Testament einen Text lest und auf das Wort „Herr“ stoßt, achtet darauf, wie es geschrieben wird. Wenn es mit Großbuchstaben geschrieben wird, wie zum Beispiel in Vers 3, dann steht im Hebräischen dort der persönliche Name Gottes, nämlich Yahweh.
In Vers 1 hingegen steht „Herr“ nur mit einem großgeschriebenen H, der Rest ist klein. Das ist ein Hinweis darauf, dass im Hebräischen das Wort Adonai steht. Adonai ist nicht der persönliche Name Gottes, sondern ein Titel. Er spricht von der Souveränität Gottes und betont seine Majestät und Autorität.
Jesaja sagt hier also: In dem Jahr, als der irdische König Usia starb, sah ich den allein wahren König auf seinem Thron sitzen. König Usia ist tot und sitzt nicht mehr auf dem Thron, aber der allein wahre König sitzt noch immer dort. Der menschliche König ist tot, doch die Geschichte wird nicht von ihm geschrieben, sondern von dem absoluten Herrscher, dem allerhöchsten Herrn und König, von Adonai, von Gott selbst.
Seine Herrschaft als König ist unendlich viel höher als die von Usia oder irgendeinem anderen König, Regent oder Präsidenten. Das bedeutet: Egal, wie es dir gerade geht, egal wie das letzte Jahr verlaufen ist, egal wie dieses neue Jahr gestartet hat und was alles auf dich zukommt – du kannst eines sicher wissen: Gott wird niemals abdanken. Er muss nicht zurücktreten oder wie andere Präsidenten den Platz für Nachfolger räumen.
Selbst wenn die ganze Welt auseinanderfällt und alles in deinem Leben in Brüche zu gehen scheint, darfst du wissen: Gott sitzt noch immer auf seinem Thron. König Usias Regentschaft ist vorbei, doch der wahre König regiert ewig auf seinem Thron. Sein Thron ist, wie wir lesen, hoch und erhaben.
Seine Säume erfüllten den ganzen Tempel. Egal, wo Jesaja hintritt, da ist irgendwo das Kleid dieses Königs – er tritt immer auf diesem Kleid herum. Das ist ein Bild für seine Erhabenheit, seine Herrlichkeit und seine Macht.
Doch wer sitzt dort auf dem Thron? Von wem lesen wir da? Ist es Gott, der Vater, den Jesaja sieht, oder wen? Wenn ihr die Bibel dabei habt, schlagt Johannes 12, Vers 41 auf. Wer Notizen macht, kann diesen Vers neben Jesaja 6 schreiben, denn Johannes zitiert in Johannes 12, Vers 40 Jesaja 6, Vers 10 und bezieht sich somit auf das, was Jesaja sieht.
In Johannes 12, Vers 41 heißt es: „Dies sprach Jesaja, als er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.“ Wenn ihr den Zusammenhang anschaut, wisst ihr, dass damit Jesus Christus gemeint ist. Jesaja sieht also Jesus Christus selbst hocherhaben auf seinem Thron sitzen.
Aber das ist nicht alles, was er sieht. Wenn wir weiter in Jesaja 6, Vers 2 lesen: „Seraphim standen über ihm, jeder von ihnen hatte sechs Flügel; mit zwei bedeckten sie ihr Angesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße und mit zwei flogen sie.“
Was sind Seraphim? Seraphim sind eine bestimmte Gruppe von Engeln mit der Berufung, in der Gegenwart Gottes zu leben. Sie sind speziell dafür geschaffen, in der Nähe Gottes zu existieren und die Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes zu ertragen.
Das wird im zweiten Teil des Verses deutlich: Seraphim haben insgesamt drei Paar Flügel. Wenn Gott etwas erschafft, erschafft er es so, dass es genau das macht, wofür es geschaffen wurde. Jedes Geschöpf ist perfekt auf seinen Lebensraum abgestimmt.
Warum haben sie sechs Flügel? Zwei Flügel dienen zum Fliegen, wie man erwartet. Zwei weitere bedecken die Füße. Warum die Füße? Vielleicht erinnert ihr euch an die Geschichte mit Mose und dem brennenden Dornbusch. Als Mose sich dem Busch nähert, der brennt, aber nicht verbrennt, sagt Gott zu ihm: „Zieh deine Schuhe aus, denn dies ist heiliger Boden.“
Warum Schuhe ausziehen? Mose war Hirte und ist oft an dieser Stelle vorbeigegangen. Er wusste, dass der Boden normal war, sogar stinkend. Was macht diesen Boden heilig? In der Gegenwart Gottes wird selbst der Boden geheiligt, über den Mose schon so oft gelaufen ist. Es ist nicht der Boden an sich, sondern Gottes Gegenwart, die ihn heiligt.
In der Gegenwart Gottes ist jeder Boden heilig. Die Seraphim bedecken ihre Füße, weil selbst die Luft, in der sie fliegen, in Gottes Gegenwart heilig ist.
Die letzten zwei Flügel bedecken das Angesicht. Kein Geschöpf könnte den Anblick der vollen Herrlichkeit Gottes ertragen. Gott sagt zu Mose in 2. Mose 33: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.“
Die Seraphim sind der vollen Herrlichkeit Gottes ausgesetzt. Sie könnten nicht im vollen Glanz seiner Herrlichkeit und Heiligkeit existieren. Deshalb haben sie zwei Flügel, um ihr Angesicht zu bedecken und zu schützen.
Ist euch aufgefallen, dass vier von sechs Flügeln nur dazu dienen, sich vor der Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes zu schützen?
Nicht nur ihr Aussehen ist interessant, auch was sie sagen. Einer ruft dem anderen zu: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Herrscher, die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit.“
Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt.
Kannst du dir das vorstellen? Engel, die ständig über dem Thron Gottes schweben und sich gegenseitig zurufen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Herrscher.“ Wahrscheinlich nicht, weil wir meistens nur ein schwaches, verzerrtes Bild von Gottes Heiligkeit haben.
Aber das ist der Sinn und Zweck ihres Daseins: Über dem Thron Gottes zu schweben und sich zuzurufen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr.“
Warum dreimal „heilig“? Könnte man das nicht einfach einmal rufen, dafür etwas lauter? Die Wiederholung hat einen Grund.
Im Hebräischen betont man etwas nicht durch Unterstreichung oder Kursivschrift, sondern durch Wiederholung. Wenn Jesus sagt „wahrlich, wahrlich“, will er betonen, dass das Folgende wichtig und wahr ist.
Wenn die Seraphim sagen „heilig, heilig, heilig“, betonen sie Gottes Heiligkeit. Das ist die einzige Eigenschaft Gottes, die so betont wird.
Ihr könnt die ganze Bibel durchlesen, ihr werdet keine Stelle finden, wo jemand sagt: „Gott ist Liebe, Liebe, Liebe“ oder „Gott ist Gnade, Gnade, Gnade“ oder „Gott ist zornig, zornig, zornig.“
Die Eigenschaft Gottes, die über allen anderen betont wird, ist seine Heiligkeit.
Arthur Pink, ein Theologe, schreibt über Gottes Heiligkeit: „Wer sollte dich nicht fürchten, o Herr, und deinen Namen nicht preisen, denn du allein bist heilig. Er allein ist unabhängig, unendlich, unwandelbar heilig.“
In der Bibel wird Gott oft als „der Heilige“ bezeichnet, weil in ihm die Summe aller moralischen Vortrefflichkeit zu finden ist. Er ist absolute Reinheit, unbefleckt.
„Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.“ Die Heiligkeit ist die eigentliche Exzellenz der göttlichen Natur.
Der große Gott ist herrlich in Heiligkeit. Deshalb lesen wir: „Du hast zu reine Augen, um Böses mit anzusehen, du schaust nicht bei Misshandlungen zu.“
Gottes Macht ist das Gegenteil der Schwäche des Menschen, seine Weisheit steht im völligen Gegensatz zum mangelnden Verstand und der Torheit des Menschen, und seine Heiligkeit ist das genaue Gegenteil aller moralischen Makel oder Verunreinigungen.
In 2. Chronik 20 befiehlt Gott den Sängern in Israel, die Schönheit der Heiligkeit zu preisen.
Macht ist Gottes Hand oder Arm, Allwissenheit sein Auge, Barmherzigkeit sein Inneres, Ewigkeit seine Dauer, aber Heiligkeit ist seine Schönheit.
Diese Heiligkeit macht ihn lebenswert für die, die von der Herrschaft der Sünde befreit sind.
Mit diesen Worten beginnt Arthur Pink das Kapitel über Gottes Heiligkeit in seinem Buch über die Eigenschaften Gottes.
Stephen Carnock schreibt über die Heiligkeit: „Gott wird öfter als der Heilige bezeichnet als als der Allmächtige. Dieser Teil seiner Erhabenheit wird öfter als jeder andere hervorgehoben. Diese Eigenschaft wird öfter als Beiname für ihn verwendet als jeder andere.“
Wir lesen nicht von seinem mächtigen Namen, wir lesen nicht von seinem weisen Namen, wir lesen von seinem großen Namen, aber am häufigsten von seinem heiligen.
Dies ist sein größter Ehrentitel. In ihm erscheint die Majestät und Ehrwürdigkeit seines Namens.
Der Puritaner Thomas Watson sagt über Gottes Heiligkeit: „Gottes Heiligkeit ist der größte und funkelndste Juwel seiner Krone.“
Deswegen wird diese Eigenschaft Gottes vor seinem Thron dreifach betont. Sie wird vor allen anderen hervorgehoben.
Das Fehlen eines klaren Verständnisses von dieser Heiligkeit ist der Grund, warum wir oberflächlich leben. Wir sind oberflächlich in unserem Gottesdienst und in unserer Anbetung, weil wir kein klares Verständnis von Gottes Heiligkeit haben.
Einerseits ist es unmöglich, die Fülle der Heiligkeit Gottes zu verstehen, und doch müssen wir so viel verstehen, wie es uns das Wort ermöglicht.
Der Mangel an Verständnis von Gottes Heiligkeit ist der Grund, warum wir manchmal kraftlos, selbstsüchtig oder ungehorsam sind und Kompromisse mit der Sünde eingehen.
Wir brauchen ein tiefes Verständnis von Gottes Heiligkeit.
Als die Jünger Jesus baten, sie das Beten zu lehren, antwortete er: „So sollt ihr beten: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name.“
Wenn ihr beten wollt, beginnt damit, Gottes Heiligkeit anzuerkennen und zu verstehen: Er ist heilig.
Asi Sproul sagt über Gottes Heiligkeit: „Jeder Versuch, Gott unabhängig von seiner Heiligkeit zu verstehen, ist Götzendienst.“
Das wird auch in den Zehn Geboten bekräftigt, wo wir keine anderen Götter haben sollen und seinen Namen nicht missbrauchen dürfen, weil er heilig, heilig, heilig ist.
Die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit, und das müssen wir anerkennen.
Gott ist vollkommen rein und vollkommen abgeschieden von Sünde. Gottes Heiligkeit ist die vollkommene Abwesenheit von Sünde. Er kann nicht sündigen und nicht einmal dazu versucht werden.
Dementsprechend kann er auch mit Sündern keine Gemeinschaft haben. Gott kann Sünde nicht tolerieren, keine einzige Sünde.
Wegen einer Sünde verbannte Gott Adam und Eva aus dem Garten Eden. Wegen einer Sünde von Ham, dem Sohn Noas, fiel seine gesamte Nachkommenschaft, die Kanaaniter, unter einen Fluch, der bis heute anhält.
Wegen einer Sünde wurde Mose aus Kanaan ausgeschlossen. Wegen einer Sünde wurde Elisastina mit Aussatz geschlagen, wegen einer Sünde wurde Usir mit Aussatz geschlagen, wegen einer Sünde wurden Ananias und Saphira mit dem Tod bestraft.
Gott kann keine einzige Sünde tolerieren. Er ist moralisch perfekt, makellos und rein. Er kann nicht über Sünde hinwegsehen. Er ist heilig, heilig, heilig!
Schaut in Vers 4, was passiert, als die Seraphim diese Worte aussprechen: „Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt.“
Alles um Jesaja herum beginnt sich zu bewegen, als würde ein Vulkan unter ihm ausbrechen. Die ganze Erde bebt.
Was Jesaja hier erlebt, ist nicht schön, sondern schrecklich und beängstigend.
Das, was er sieht und spürt, ist eine Botschaft an ihn und an das Volk: Gott ist ein verzehrendes Feuer.
Man kann nicht mit Gott herumspielen, seine Gebote nicht auf die leichte Schulter nehmen und nicht leichtfertig mit Sünde umgehen.
Die Heiligkeit Gottes ist schrecklich für einen Menschen.
Schaut, wie Jesaja auf die Heiligkeit Gottes reagiert. Er sagt: „Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn, der Herrscher, gesehen.“
Dieses „Wehe“, das Jesaja hier verwendet, wird eigentlich von allen Propheten gebraucht. Auch Jesus selbst nutzt dieses „Wehe“ jedes Mal, wenn er Gottes Gericht ankündigt. Es dient als Warnung.
Jesaja spricht dieses „Wehe“ über das Volk aus, zum Beispiel in Kapitel 5. Dort warnt er diejenigen, die ihr Verlangen darauf ausrichten, Reichtümer anzuhäufen. Er warnt die, die ihr Leben auf Genussmittel ausrichten und nicht auf Gott. Außerdem warnt er diejenigen, die Gutes schlecht nennen und Böses als gut bezeichnen. Mit diesem „Wehe“ fordert er die Menschen auf, sich wieder auf Gott zu besinnen – aber nicht hier und jetzt.
Diese Situation ist einmalig: Ein Prophet Gottes ruft einen Fluch über sich selbst aus. Jesaja, der wahrscheinlich der gottesfürchtigste Mann in ganz Israel war, sagt über sich selbst: „Wehe mir, ich vergehe.“ Dieses „Vergehen“ bedeutet so viel wie verloren sein, untergehen, vernichtet werden. Er fühlt sich vernichtet durch die Heiligkeit Gottes, die er sieht. Weil er Gott sieht, fängt er plötzlich an, auch sich selbst zu sehen.
Als Jesaja Gott zum ersten Mal in seinem Leben sah, sah er auch sich selbst. Er erkannte, wie erbärmlich er war. Vorher war er jemand: ein geistlicher Leiter für gottesfürchtige Juden, die Stimme Gottes, ein Prophet Gottes, ein gehorsamer Diener, ein Knecht des lebendigen Gottes. Doch ein Blick auf die Heiligkeit Gottes, auf die Heiligkeit Jesu, lässt ihn in seinen eigenen Augen elend erscheinen.
Das ist der Moment, in dem Jesaja den Glauben an sich selbst komplett verliert. Vorher hatte er das „Wehe“ über das Volk ausgesprochen und es vor Gottes Gericht gewarnt. Jetzt sieht er sich selbst als Teil dieses ungehorsamen und gottlosen Volkes. Die Heiligkeit Gottes macht ihm das bewusst.
Der Sprecher Gottes sagt selbst über sich, dass er unreine Lippen hat. Niemand kann in der Gegenwart Gottes stehen, ohne sich seiner eigenen Erbärmlichkeit und Sündhaftigkeit zutiefst bewusst zu werden. Wenn wir Gottes Heiligkeit nicht verstehen, verstehen wir auch unsere eigene Sündhaftigkeit nicht. Wir begreifen nicht, wie abscheulich, abstoßend und ekelhaft Sünde ist.
Der kleinste Einblick in Gottes Heiligkeit wird uns, wie Jesaja, auf den Boden der Tatsachen zurückwerfen. Jesaja wird nach diesem Erlebnis nie wieder derselbe sein. Er erzittert vor der Heiligkeit Gottes, doch er ist nicht der Einzige.
Als Habakuk die Stimme Gottes hört und sich an die erschreckende Erscheinung Gottes auf dem Berg Sinai erinnert, fährt ihm der Schreck in die Glieder. Er sagt: „Als ich das hörte, erzitterte mein Leib, wegen dieser Stimme erbebten meine Lippen, Fäulnis drang in mein Gebein und meine Füße zitterten.“
Auch Hesekiel, ein weiterer Prophet, ist nicht mehr fähig, auf seinen eigenen Beinen zu stehen, als er die Erscheinung Gottes sieht. Er beschreibt sie so: „Wie der Bogen aussieht, der an einem Regentag in den Wolken erscheint, so war auch der Glanz ringsum anzusehen. So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn. Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht.“
Als Jesus den Sturm stillt, haben die Jünger zehnmal mehr Angst vor ihm als vor dem Sturm selbst. Sie fürchten sich und wundern sich. Sie sagen zueinander: „Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorsam sind?“ In diesem Moment wünschen sie sich den Sturm zurück, denn der schrecklichste Sturm ist eine sanfte Brise im Vergleich zur Gegenwart Gottes.
Als Petrus diese Macht Jesu sieht und erkennt, dass er Gott ist, sagt er zu Jesus: „Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch.“ In diesem Moment weiß Petrus, dass Gott vor ihm steht. Wie Jesaja erkennt auch er seine eigene Erbärmlichkeit. Er sieht, wie elend er ist und wie sehr er durch Sünde verunreinigt ist.
Lassen Sie uns kurz zu Jesaja zurückgehen. Was passiert nun?
Schauen Sie sich Vers 6 an: Dieser Mann ist völlig am Boden zerstört, als er die Heiligkeit Gottes sieht. Dann geschieht Folgendes: Einer der Seraphim fliegt zu ihm. Er hält eine glühende Kohle in der Hand, die er mit einer Zange vom Altar genommen hat. Diese Kohle berührt er an Jesajas Mund und spricht: „Siehe, dies hat deine Lippen berührt, deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt.“
Was ist nun nötig, um an diesen Punkt zu gelangen, an dem man geheiligt vor Gott stehen kann – rein und heilig vor Gott?
Es braucht ein zerbrochenes und zerknirschtes Herz angesichts der Heiligkeit Gottes. Das ist schmerzhaft. Doch genau wenn wir an diesem Punkt angekommen sind und mit gebrochenem Herzen vor Gott treten, kann Gott uns gebrauchen. Dann kann er stark in uns sein, so wie er es bei Usia war.
Paulus bestätigt uns das im 2. Korintherbrief. Dort spricht Jesus zu ihm: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen. Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“
Klingt das so, als hätte Paulus großen Glauben an sich selbst? Keineswegs. Paulus betont immer wieder, dass er schwach war und ohne Selbstvertrauen auftrat. Er hat nicht an sich selbst geglaubt, sondern dem wahren König vertraut. Genau dadurch konnte Gott ihn gebrauchen, um viele Menschen zu Jesus zu führen.
In Apostelgeschichte 17,6 wird sogar berichtet, dass Paulus und seine Gefährten angeklagt wurden, weil sie „die ganze Welt in Aufruhr versetzt“ hatten. Sie setzten ihr Vertrauen auf Jesus, und er wirkte durch sie so viel.
Sie hatten keinen persönlichen Erfolg, keine glänzende Karriere, aber einen Erfolg für Gottes Reich – einen Erfolg, der ewig Bestand hat.
Auf dieselbe Weise konnte Gott Jesaja gebrauchen, als dieser mit gebrochenem Herzen vor Gott kam. Schauen Sie, was passiert, als Jesaja an diesem Punkt angekommen ist: „Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Und ich sprach: Hier bin ich, sende mich! Und er, der Herr, sprach: Du, dich, Sünder, soll ich senden? Du hast doch gerade noch über dich gesagt, dass du unreine Lippen hast, dass du überhaupt nicht würdig bist. Dich soll ich senden?“
Doch das ist nicht das, was Gott ihm antwortet. Gott sagt zu ihm: „Geh, geh und sprich zu diesem Volk!“
Jesaja war nach diesem Ereignis nicht mehr derselbe. Er war ein gereinigter Mann, weil er sein Vertrauen auf den einzigen wahren König gesetzt hatte.
Genauso wie diese glühende Kohle Jesaja gereinigt hat, so reinigt uns auch das Kreuz Jesu, wenn wir mit zerbrochenem und zerknirschtem Herzen vor den heiligen Gott treten und ihn um Gnade anflehen – wenn wir unser Vertrauen auf diesen einen wahren König setzen.
Das Kreuz ist diese glühende Kohle, die uns reinigt. Es ist die größte Offenbarung der Heiligkeit Gottes. Jesus ist für uns gestorben, weil Gott heilig ist. Amen.