Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 479: Glückliche Augen
Einführung in die Rückkehr der siebzig Jünger
Beenden wir heute die Rückkehr der siebzig Jünger. Was haben wir bisher gelernt?
Wir haben gelernt, dass wir uns mehr über unsere Errettung freuen sollen als über die Vollmacht, die Gott uns im Dienst gibt. Geistliche Erfolge sind schön, sie machen Spaß und sind für das Vorankommen des Reiches Gottes wichtig. Aber sie sollen nicht unsere größte Freude sein.
Das ist auch deshalb wichtig, weil es im Dienst für Gott nicht nur Zeiten des Erfolgs gibt. Die Siebzig kommen zurück und freuen sich über ihre Exorzismen.
Was tun wir aber, wenn der Erfolg im Dienst ausbleibt? Wenn eine Gemeinde zerbricht, obwohl wir uns in endlosen Gesprächen um Einheit bemüht haben? Wenn die Teeniegruppe nicht wächst, obwohl wir uns Woche für Woche wirklich investieren? Wenn die Teilnehmer am evangelistischen Hauskreis sich nicht bekehren, obwohl wir ihnen so gut wie möglich das Evangelium erklärt haben – was dann? Woran freuen wir uns dann?
Die Antwort lautet: Wir freuen uns daran, dass unsere Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
Die Bedeutung des Herrn Jesus für die Errettung
Dann haben wir etwas über die Wichtigkeit des Herrn Jesus erfahren. Er ist es, der sich über die Strategie des Vaters freut. Er kennt den Vater auf besondere Weise und offenbart ihn denen, denen er ihn offenbaren will.
Errettung dreht sich um Jesus. Das ist übrigens ein schönes Argument für seine Göttlichkeit. Damit meine ich, dass er als Mensch Gott im Fleisch ist. Das Alte Testament macht nämlich völlig klar, dass nur Gott selbst uns retten kann.
Jesaja 43,11: „Ich, ich bin der Herr, und außer mir gibt es keinen Retter.“
Hosea 13,4: „Ich aber bin der Herr, dein Gott, vom Land Ägypten her. Einen Gott außer mir kennst du nicht, und es gibt keinen anderen Retter als mich.“
Jesus als Lehrer und Quelle der wahren Ruhe
Wir haben gesehen, dass der Herr Jesus Menschen einlädt, ihm zu folgen. Er möchte Herr und Lehrer im Leben derjenigen werden, die sich nach echter, tiefer Ruhe für ihre Seele sehnen.
Es gibt eine Ruhe angesichts der Nichtigkeit und Unvorhersehbarkeit unseres Schicksals. Diese Ruhe verbindet unser Leben mit der Ruhe Gottes. Sie ist eine Erfahrung von Geborgenheit, Sicherheit und dem Gefühl, angekommen zu sein in der einen Beziehung, die alles Irdische und Zeitliche überdauert.
Es sind diese Momente, in denen der Messias Menschen einlädt, sein Joch zu tragen, von ihm zu lernen und wirklich zur Ruhe zu kommen. Diese Augenblicke zählen zu den großartigsten und bedeutendsten Momenten der Weltgeschichte.
Die besondere Zeit der Jünger
Lukas 10,23-24: Und er wandte sich allein zu den Jüngern und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige haben begehrt, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Die Jünger können sich überglücklich schätzen, all die Dinge zu sehen, die vor ihren Augen geschehen. Könige und Propheten hätten sich gewünscht, an ihrer Stelle zu sein, hätten sich gewünscht, das zu sehen, was sie sehen, und das zu hören, was sie hören.
Über die Propheten lesen wir in 1. Petrus 1,10-12: Im Hinblick auf diese Rettung suchten und forschten die Propheten, die euch die an euch erwiesene Gnade weissagten. Sie forschten, auf welche Zeit oder auf welches Ereignis der Geist Christi, der in ihnen war, hinwies, als er die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit vorher ankündigte. Ihnen wurde offenbart, dass sie nicht für sich selbst, sondern für euch dienten. Dies im Blick auf das, was euch jetzt durch die Verkündiger des Evangeliums im Heiligen Geist verkündet wird.
Was Jesus hier seinen Jüngern zeigen will, ist das Besondere der Zeit, in der sie leben. Eine Zeit, über die Propheten geforscht haben, aber dann verstehen mussten, dass sie diese Zeit nie erleben würden.
Lukas 10,23-24: Und er wandte sich allein zu den Jüngern und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige haben begehrt, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Könige und Propheten wären gern dabei gewesen. Im Alten Testament gibt es also eine Hoffnung auf das, was die Jünger erleben. Wäre es nicht so, würde Jesus hier nicht sagen, dass Könige und Propheten begehrt haben, zu sehen und zu hören, was die Jünger gerade erleben.
Forschen wir diesem Gedanken noch kurz etwas nach. Er wird meines Erachtens nirgends deutlicher entwickelt als am Beispiel der Patriarchen in Hebräer 11.
Dort heißt es über Abraham in Hebräer 11,9-10: Durch Glauben siedelte er, also Abraham, im Land der Verheißung an, wie in einem Fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Hier geht es um Abraham. Er wird von Gott gerufen und zieht nach Kanaan. Aber in Kanaan bleibt er, obwohl es das Land der Verheißung ist, ein Nomade und wohnt in Zelten. Er besitzt nicht mehr als ein Feld mit einer Höhle darauf, um dort seine Frau Sara zu begraben.
Dieses Verhalten ist insofern merkwürdig, als Abraham reich war. Auch militärisch war er gut aufgestellt und konnte ohne Probleme seinen Neffen Lot aus den Händen fremder Könige befreien.
Warum erbaut Abraham keine Stadt? Warum nimmt er nicht einfach das Land ein und wird dort zum König? Warum bezeichnet er sich bis zum Schluss als Beisasse und Fremdling?
Die Antwort lautet: Er erwartete die Stadt, deren Grundlagen Gott ist, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Aber Achtung: Diese Stadt, die Abraham erwartet, ist keine irdische Stadt. Es ist das himmlische Jerusalem, zu dem wir als Gläubige des Neuen Bundes gekommen sind.
Hebräer 12,22 sagt: Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem.
Das himmlische Jerusalem, die Stadt des lebendigen Gottes, ist ein Bild für die Qualität einer Beziehung. Und zwar für die Qualität der Gotteserfahrung, die im Neuen Bund möglich wird, wenn Gott durch seinen Geist in uns wohnt und uns mit geistlichen Segnungen überschüttet.
Es ist diese Tiefe von Beziehung, die sich die Patriarchen zu Lebzeiten gewünscht hätten, die ihnen aber nicht zugänglich war.
Warum nicht? Sie waren doch gläubig.
Hebräer 11,39-40 sagt: Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheißung nicht erlangt, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet werden.
Nicht ohne uns – das ist das Stichwort.
In der Geschichte gibt es einen Punkt, an dem sich die Verheißung Gottes, an die Gläubigen des Alten Bundes, erfüllt, nur eben nicht zu ihren Lebzeiten. Sie müssen warten, bis die Zeit erfüllt ist und Gott seinen Sohn schickt.
Sie müssen auf den Anbruch des Neuen Bundes warten, um mit uns vollendet zu werden.
Und die Ersten, die den Anbruch dieses Neuen Bundes erleben, sind die Jünger Jesu.
Das war's für heute. Lerne Bibelverse auswendig. Wenn du es noch nicht tust, fang heute damit an. Zwei Verse pro Woche kann jeder schaffen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Das himmlische Jerusalem als Bild für die neue Beziehung zu Gott
So, jetzt Vorsicht: Diese Stadt, die Abraham erwartet, ist keine gewöhnliche Stadt. Es ist das himmlische Jerusalem, zu dem wir als Gläubige des Neuen Bundes gekommen sind.
Hebräer 12,22: Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem.
Das himmlische Jerusalem, die Stadt des lebendigen Gottes, ist ein Bild für die Qualität einer Beziehung. Es steht für die Tiefe der Gotteserfahrung, die im Neuen Bund möglich wird, wenn Gott durch seinen Geist in uns wohnt und uns mit geistlichen Segnungen überschüttet.
Diese Tiefe der Beziehung ist es, die sich die Patriarchen zu Lebzeiten gewünscht hätten, die ihnen aber nicht zugänglich war. Warum nicht? Sie waren doch gläubig.
Hebräer 11,39-40: Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheißung nicht erlangt, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet werden.
„Nicht ohne uns“ – das ist das Stichwort. In der Geschichte gibt es einen Punkt, an dem sich die Verheißung Gottes, die an die Gläubigen des alten Bundes gerichtet war, erfüllt – allerdings nicht zu deren Lebzeiten. Sie müssen warten, bis die Zeit erfüllt ist und Gott seinen Sohn schickt.
Sie müssen auf den Anbruch des Neuen Bundes warten, um mit uns vollendet zu werden. Die Ersten, die den Anbruch dieses Neuen Bundes erleben, sind die Jünger Jesu.
Abschluss und praktische Empfehlung
Was könntest du jetzt tun? Lies dir in Ruhe Hebräer 11 durch und denke über das nach, was du dort liest.
Das war's für heute. Lerne Bibelverse auswendig. Wenn du es noch nicht tust, fang heute damit an. Zwei Verse pro Woche kann jeder schaffen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.