Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt! Amen!
Wir hören ein Wort aus dem siebenundneunzigsten Psalm, nur einen kurzen Satz: Der Herr ist König, des freue sich das Erdreich.
Herr, heilige uns in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Amen!
Mut in der Glaubensentscheidung erleben
Kürzlich hörte ich eine kleine, gute Geschichte. Ich habe sie irgendwo gehört oder gelesen, und ich hoffe, ich erzähle sie richtig.
Da ist ein junges Mädchen. Sie ist Christin geworden, hat sich entschlossen, dem Herrn zu gehören, und steht nun ganz allein in einer völlig ungläubigen und gottlosen Umgebung. Eines Tages klagt sie einem alten Christen ihr Leid: Es sei nicht so einfach, wenn man so allein stehe und so verachtet werde, weil man Jesus angehöre.
Der alte Christ antwortet ihr: „Es hat mir Freude gemacht.“ Das kann manch einer auf sich beziehen, der in derselben Lage ist wie dieses Mädchen. Er sagt: „Oh, du weißt ja gar nicht, wie wichtig du bist. Mädchen, du bist eine Partisanin Gottes im Feindesland. Du bist ein vorgeschobener Brückenkopf Gottes. Du bist – und das war eigentlich fast an der Grenze – vielleicht mitten im Feindesland ein Landeplatz für den Heiligen Geist.“
Mir hat dieser Ausdruck gefallen: ein Landeplatz für den Heiligen Geist. Das Mädchen bekam daraufhin Mut. Wie sollte man nicht Mut bekommen, wenn man begreift, dass Gott mit einem einzelnen Menschen viel vorhat?
Nun, wir haben alles nötig, meine Freunde, Mut zum Glauben zu bekommen. Es geht uns wie jenem Papua, von dem ich bei Herrn Nommensen gehört habe. Der sagte: „Am Sonntag im Gottesdienst ist mein Glaube so groß wie eine Hütte. Und am Montag ist mein Glaube so klein wie ein Reiskorn.“ So ähnlich geht es uns auch oft, nicht? Wir brauchen Mut zum Glauben.
Man bekommt Mut, wenn man sich klar macht, dass Gott uns brauchen will und wozu er uns brauchen will. Aber, meine Freunde, noch mehr Mut zum Glauben – das ist meine Erfahrung – bekommen wir, wenn wir – jetzt rede ich mit den Worten des Hebräerbriefs – aufschauen auf Jesus, der sich gesetzt hat zur Rechten Gottes. Das macht Mut zum Glauben: auf Jesus sehen, den Gott erhöht hat über alles.
Zu diesem mutmachenden Aufblick will uns unser Textwort aufrufen.
Die Bedeutung des Königtums Jesu verstehen
Doch der Herr ist König, das Erdreich freue sich darüber.
Ich überschreibe diesen kurzen Text, auch wenn ich euren anderen Text etwas zu stark finde. Könnt ihr ihn vielleicht ein kleines bisschen dämpfen? Sonst muss ich zu weit zurückgehen.
Das war nur ein Gespräch mit dem Mikrofon und gehört nicht zur Predigt.
Also, ich überschreibe diesen kurzen Text und die Predigt, die Mut zum Glauben macht.
Die paradoxe Herrschaft des gekreuzigten Königs
Was Mut macht zum Glauben
Erstens: Doch, der Herr ist König. Doch, der Herr ist König.
Wenn ich das laut auf der Kettbücherstraße rufen würde – „Der Herr ist König!“ – würden die Leute mich fragen, welcher Herr gemeint sei. Dann würde ich sagen: Komm mit mir im Geist zum Hügel Golgatha, vor den Toren Jerusalems. Dort stehen drei schreckliche, grässliche, blutige Kreuze, an denen Männer sterben. Den in der Mitte meinen wir, wenn wir sagen: Der Herr ist König.
Ich gebe zu, das klingt unwahrscheinlich: Ein Gehängter als König. Das Evangelium ist eine unwahrscheinliche Sache. Doch genau den meinen wir, wenn wir sagen: Der Herr ist König.
Da hängt er, ausgestoßen von jedermann – von seinem Volk und von den Heiden, von seiner Kirche und von der Justiz, von den klugen Leuten und vom blinden Mob. Ein Prophet sagt von diesem gekreuzigten Jesus: Er war der allerverachtetste und unwerteste. Die Bibel übertreibt nicht. Wie viele Menschen sind verachtet worden? Jesus war der allerverachtetste und unwerteste.
Da hängt er, und das Schrecklichste: ausgestoßen vom lebendigen Gott. Da hängt er, beladen mit unserem Schmutz und unserer Sünde – und dem Schmutz der Sünde der ganzen Welt. Ausgestoßen von Gott und Menschen, geächtet, gerichtet von Gott und Menschen.
Der Herr ist König – das ist gemeint, das ist das Evangelium.
Der Arbeiterdichter Fritz Woike hat einmal so das Ineinander von Jesu Niedrigkeit und seiner Herrlichkeit, von seinem Kreuz und seiner Krone in einem schönen Vers zusammengefasst. Er heißt „Ave Christus Gnadenreich“:
„Wer ist dir, o König, gleich, König?
Lass mich deine Hände küssen,
die den Schuldbrief einst zerrissen,
hingezahlt mein Lösegeld,
sei gegrüßt, du Herderwert!“
Doch, der Herr ist König.
Leute würden mich fragen: Wer ist König? Nur einmal fragen wir so: Wer ist gemeint? Wer, welcher Herr? Welcher Herr ist König?
Und darauf müssen wir merkwürdigerweise antworten: Der ist König, der gar kein bisschen Macht hatte und gar kein bisschen Macht wollte.
Das Gegenteil weltlicher Macht
Lieben Freunde, je älter ich werde – und ich werde wirklich sehr alt – desto mehr kommen mir die Menschen vor wie Wettläufer. Wettläufer, die mit keuchendem Atem rennen, um den vordersten Platz, um Einfluss, um Macht.
Das sieht man an jeder kleinen Schule: Wer wird Rektor? Und in jedem kleinen Betrieb ist es ein Rennen um die Macht an der Spitze. Und das ist in Bonn, du liebe Zeit, wenn man da die Emeriti durchschauen könnte, nicht? Dieses Rennen um die Macht.
Hoffentlich vergessen sie dabei nicht, dass wir auch noch da sind. Und das ist in allen Hauptstädten der Welt so, das ist weltweit so. Selbst in der Kirche gibt es ein atemberaubendes, keuchendes Wettrennen darum, wer vorne ist.
Doch da gibt es einen, der stehen geblieben ist, der nicht mitgelaufen ist. Er hat sich sogar umgedreht und ist in die andere Richtung gegangen. Das ist Jesus. Er ging in die Niedrigkeit.
Lesen Sie mal die Geschichten von Jesus: Nichts von Macht. Er entäußerte sich selbst, er legte die Macht ab. Und die Welt lacht darüber. Was meinen Sie, sagen Sie das mal jemandem, der rennt: Da ist Jesus, der hat gar keine Macht gewollt. Die Welt lacht und sagt: „Ja, nein, so kann man nichts werden, so kann man nichts werden.“
Da sage ich: Arme Welt, der Herr ist König, verstehen Sie? Das ist die Antwort Gottes – der Herr ist König, weil er in die andere Richtung gegangen ist.
Die Himmelfahrt als Zeichen der Königsherrschaft
Ohne Erhört! Ich habe so gern die Himmelfahrtsgeschichte. Sie werden mir sicher schon gemerkt haben, dass diese Predigt dem Himmelfahrtsfest ein wenig ins Gehege kommt. Ich muss offen gestehen, dass ich mich nur schwer von dem mir so lieben Himmelfahrtsfest trennen kann.
Ich habe einfach den Sonntag noch so viel dazugeschlagen. Ich habe so gern diese Himmelfahrtsgeschichte, wie Jesus seine Jünger auf den Ölberg führt und ihnen eröffnet: Denken Sie an den Mann aus Nazaret, der mit den Nägelmalen noch da ist, den kein Mensch anerkennt. Er sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Und dann nahm eine Wolke ihn vor ihren Augen weg.
Ich sage noch einmal: Die Bibel lässt uns hinter die Wolke sehen. Hinter der Wolke ist der starke Gott, der seinem Sohn sagt: „Komm, setz dich zu meiner Rechten, bis dass ich alle deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße.“
Der Herr ist König. Ach, lieber Freund, wenn dein Glaube müde werden will, dann darfst du aufschauen zu dem, der sich gesetzt hat zur Rechten des Vaters. Dem ich alles zutraue und auch die Sache meiner Seele anvertraue. Der Herr ist König.
Die Herausforderung und Verheißung des Königtums Jesu
Nun muss ich allerdings ein kleines Geständnis ablegen: Diese atemberaubende Botschaft, dass Jesus nicht nur über die Kirche, sondern über die ganze Welt König ist, verwirrt mich oft wirklich.
Sehen Sie, es gibt tapfere Männer, ich denke zum Beispiel an Männer wie Niemöller, die das ernst meinen und sagen: Der Herr ist König. Sie gehen in die Welt hinaus und rufen: Hört zu, der Herr ist König! Hört auf mit euren verfluchten Kriegen, hört auf mit euren elenden Atombomben. Nieder mit den Waffen, der Herr ist König und will das nicht.
Ist das richtig? Ist das die richtige Konsequenz?
Liebe Leute, ich bitte Sie: Seien Sie nicht in einer politischen Versammlung, in der sofort, wenn man ein Wort hört, ein Gottschluss entsteht und man nicht mehr denken kann. Denken Sie mit! Christen sind nie Gottschlussmenschen.
Es gibt tapfere Männer in der Welt, die zu den Mächtigen der Erde gehen und sagen: Macht Schluss mit eurer Korruption, eurer Ungerechtigkeit, euren falschen Justizurteilen, eurer Unterdrückung! Ich denke an meinen Freund und Bruder Casalis in Straßburg, der den Franzosen sagt: Macht Schluss mit Algerien! Hört auf, der Herr ist König, der will das nicht!
Wenn ich so etwas höre, dann denke ich: Wenn wir alle den Mut hätten, die Königsherrschaft Jesu so ernst zu nehmen und so auszurufen, in die Welt zu schreien, dass der Herr König ist und sein Wille gilt – und nicht eure Furcht, Angst und Egoismus –, dann könnten wir den Mächtigen der Erde sagen: Der Herr will, dass ihr dient und nicht herrscht.
Gleichzeitig, meine Freunde, weiß ich ganz genau – die Bibel sagt es –, dass das Königtum Jesu ein großes Geheimnis ist, das nur die kennen, die Jesus gefunden haben. Die Welt begreift das Königtum Jesu nicht, sie kann es nicht verstehen.
Und das ist das andere, was man sagen möchte: Lasst die Welt ihre törichten Wege laufen. Sehen wir zu, dass der König Jesus in seiner Gemeinde Herr wird.
Sehen Sie, ich sage: Die Botschaft "Der Herr ist König" ist so atemberaubend, dass sie mich oft verwirrt und ich oft hin- und hergerissen bin. Ich lege ein Bekenntnis ab. Wer zwischen diesem Hin- und Hergerissensein nichts spürt, hat, glaube ich, noch nicht viel vom Königtum Jesu begriffen.
Ich lasse es hier offen. Da muss jeder seinen Weg gehen. Aber eines weiß ich: Jesus wird wiederkommen, und dann wird sein Königtum über die ganze Welt offenbart.
Wenn Jesus wiederkommt, dann wird die ganze Erde sehen und bekennen müssen, ob sie will oder nicht: Der Herr ist König! Dann beginnt ein Regiment, bei dem man sagen kann: "Des freue sich das Erdreich."
Ich bin froh, dass all die Probleme, die damit verbunden sind, dass Jesu Königtum so verborgen ist, gelöst werden, wenn er wiederkommt.
Und ich muss sagen: Die Weltgeschichte eilt mit Riesenschritten auf die Offenbarung der Königsherrschaft Jesu zu. Wir sind bald am Ende.
Die Herrschaft Jesu als Grund zur Freude
Und nun das Zweite, was Mut macht zum Glauben: Der Herr ist König. Zweitens, er kann gut regieren, er kann gut regieren.
Hier steht: Der Herr ist König, darum freue sich das Erdreich. Also zweitens: Jesus kann wohl regieren. Das will unser Text sagen: Der Herr ist König, und es gibt keinen anderen, der so wundervoll regieren kann. Darum kann das Erdreich sich freuen, dass es solch einen König bekommen hat. Der Herr ist König, des freue sich das Erdreich.
Sehen Sie, es geschieht ja permanent in dieser Welt, dass Präsidenten, Diktatoren, Könige zur Macht kommen. Gerade jetzt ist die Türkei mal wieder so richtig dran, nicht? Es geht immer um die Länder der Erde. Und jedes Mal, wenn irgendeiner zur Macht kommt, gibt es großen Jubel, Volksbegeisterung, Fahnen schwenken, Böllerschießen.
Und doch, wer ein bisschen durchschaut, der muss oft denken: Man möchte lieber weinen und klagen – armes Volk, armes Volk. Das bezieht sich auf Jokaij Kenini, der sich auf die Erinnerung an das Jahr 33 bezog. Man möchte in all dem Jubel oft schreien: Armes Volk! Anders ist es gar nicht bei Jesus.
Doch der Herr ist König, der sanfte Geist Gottes, des freue sich das Erdreich. Hier ist einer, der regieren kann. Das kann man erfahren, meine Freunde, das kann man einfach erfahren. Ich habe meinen Jungs oft von dem norwegischen Missionar Lars Olsen Krebsruth erzählt, der mich sehr beschäftigt hat.
Er war in seiner Jugend am Habanger Fjord ein wilder Schläger, eine Gefahr für seine Umgebung, bis er im Gefängnis landete. Dort kommt dieser Bursche zum Neuen Testament in die Hand, und da begegnet ihm Jesus. Er sieht den Mann mit der Dornenkrone und den, der auffährt gen Himmel. Und Jesus wird sein Eigentum.
Nun, meine Freunde, geschieht eine große Änderung. Nun regiert Jesus diesen starken jungen Mann. Und wie regiert Jesus? So, dass dieses verkorkste Leben ein Segen wird, ein gewaltiger Segen. Es reizt mich jetzt, von Krebsruth zu erzählen, aber das ist eine Nebenlinie, nicht der Hauptpunkt.
An einem Mann wird deutlich, dass Jesus regieren kann. Komm, ein Mensch, meine Freunde, unter dem Regiment Jesu – dann wird an diesem Menschen deutlich, wie fein Jesus regieren kann. Und das wird an Familien deutlich.
Ich denke im Augenblick bei diesem Thema immer an eine bestimmte Familie, die so viel Krach hatte, dass sie völlig auseinanderbrach. Junge, prächtige Leute, aber beide profitiert. Und dann kommt er ganz merkwürdig und will durch einen gewaltlosen Eingriff Jesu zum Glauben führen. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen, und ein Jahr später ist sie Jesu Eigentum.
Nun fangen sie miteinander neu an. Sie wären auseinandergelaufen, so wie Hunde heute auseinanderlaufen. Das Paar läuft aufeinander zu. Wir sind mehr Menschen, wir sind Viecher geworden. Nun fangen sie neu an, unterm Regiment Jesu Christi. Und nun wird es neu, nicht ganz einfach oft, es gibt Probleme, aber unter Jesu Regiment wird es nun schön und neu.
Jesus kann regieren, liebe Freunde, er kann gut regieren. Sehen Sie einfach: Er regiert anders als alle Regierungen der Welt. Eine Regierung dieser Welt kann gar nicht anders, als sie anfängt mit Polizei. Als im Jahr 1945 alles kaputt war, war das Erste, was aufgestellt wurde, die Polizei. Man nannte sie Polizei, aber sie war da. Ich habe mich richtig gefreut, dass erst mal Polizei da war, nicht?
Und wenn die Polizei steht, dann kommen die Finanzämter. Und es ist natürlich klar, dass ich hier keine politische Rede halte, das begreifen Sie hoffentlich.
Jesus regiert ernsthaft anders. Er nimmt an, dass er innerlich einem Menschen das Herz gewinnt durch seine Liebe. Dass ein Mensch entdeckt: Mich, elend, arm, verloren, liebt er bis zum Tode. Wem anders sollte ich mich ergeben?
Dann nimmt er sich um uns an wie ein guter Hirte. Er bringt unser Leben in Ordnung durch sein Blut, das reinigt und vergibt, durch seinen Geist, der ordnet und uns ganz innerlich regiert. Durch seinen Geist und sein Wort – und in seinem Reich gibt es eigentlich nur ein Gesetz: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt.“
Das ist wohl regiert, nicht? Das ist gut regiert.
Dieser Herr ist König. Ich verstehe, dass der Psalmist ausruft: Das freue sich das Erdreich.
Die Ablehnung der Welt und die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu
Und nun muss ich das Entsetzliche aussprechen, das alle wissen und das jetzt doch auf den Tisch gelegt werden muss: Der Herr ist König. Darüber soll sich das Erdreich freuen. Doch das Erdreich denkt ganz und gar nicht daran, sich zu freuen.
Das Erdreich lehnt Jesus und seine Regierungsweise ab. Er ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben. Die Herzen hängen sich lieber an jeden machtgierigen Scharlatan, als dass sie Jesus als König etwas zutrauen.
Das Zeichen seiner Liebe, sein Kreuz, wird kultisch und liturgisch eingekapselt. Man kreuzt sich in neuer Technik, und der Tag seiner Thronbesteigung wird zum albernsten und makabersten aller Feste – zum Vatertag, zum Tag der Strohhütchen und der Herrenpatine. Das ist der Tag der Thronbesteigung Jesu, armes Erdreich!
Und da ist es kein Wunder, dass das Erdreich sich nicht freuen kann. Stattdessen herrschen Elend, Jammer, Streit, Angst und Furcht. Wer lebt in Furcht? Wer ist an Jesus gescheitert? Oh nein, so bleibt doch seine Verheißung: Das wird kommen, wenn er wiederkommt.
Doch der Herr ist König. Darüber soll sich das Erdreich freuen. Das wird kommen, wenn er in Herrlichkeit wiederkommt. So ist das Wort einer Verheißung auch sein Wiederkommen.
Die persönliche Freude am Königtum Jesu
Aber nun lassen Sie mich noch kurz und zum Schluss etwas sagen: Wenn die Welt heute das nicht hören will, dann wollen wir anfangen, uns zu freuen. Die Bibel, das Reich Gottes und die Welt sind so voller Probleme, dass ich einfach wieder dahin flüchten kann, indem ich mir ein Wort für mich übersetze. Doch der Herr ist König, darüber freut sich mein Herz. Ich bin überzeugt, dass mein Herr und Heiland damit einverstanden ist.
Ich möchte Sie bitten: Im dritten Teil wollen wir beginnen, uns zu freuen, dass der Herr König ist. Das bedeutet nämlich sehr viel und gibt Mut zum Glauben. Ich will das nur kurz skizzieren.
Sehen Sie, wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, dann wird einem doch Angst, nicht wahr? Da toben Krusch, Eisenhauer, Ahnauer, Ohlnauer und all die anderen Hauers. Da wird einem Angst, wohin das alles führen soll. In einer großen Zeitung stand in diesen Tagen nach Tickel, dass all die Kriege entstanden sind, weil die Männer, die verantwortlich waren, die Dinge nicht mehr in der Hand halten konnten.
Wenn ich die Zeitung aufschlage, bekomme ich Angst. Ihnen nicht? Es gibt Leute, die schlagen sie einfach gar nicht mehr auf. Das hat auch etwas für sich. Aber es ist ein ganz kleines bisschen Vogel-Strauß-Politik, nicht wahr? Dann darf ich mir sagen: Doch, der Herr ist König, keine Bange! Wilhelm Busch sagt: Die Machtfrage ist gelöst. Ich kann über alle Ängste lachen, denn er ist König. Er wird wiederkommen und alles wird so oder so getrieben.
Plötzlich sind es nicht mehr bloß dunkle Wolken, sondern wir sehen, wie dunkle Wolken vorüberziehen und die helle Sonne erscheint. Doch der Herr ist mein König, darüber freut sich mein Herz. Das bedeutet, ich bin nun kein Spielball der Modemeinungen mehr.
Denken Sie mal, was ein richtiger Deutscher etwa um die sechzig in den letzten sechzig Jahren alles glauben musste. Wenn ich sage: Der Herr ist mein König, dann bin ich nicht mehr Spielball der Modemeinungen, auch nicht mehr Spielball der dämonischen Mächte aus dem Abgrund. Wir wissen, wie der Teufel mit uns spielen kann.
Wenn ich sagen kann: Der Herr, der Mann mit der Dornenkrone, der mich mit seinem Blut erkauft hat, der mein König ist, dann bin ich davon befreit. Doch der Herr ist König, mein König, darüber freut sich mein Herz.
Das bedeutet, nun wird er auch mit mir fertig werden. Seien wir mal ganz ehrlich, Freunde: Werden Sie mit sich fertig? Ich nicht. Wer wird mit sich fertig? Es ist niemand hier, der nicht gern den Willen Gottes tun möchte. Und wer tut es? Es ist so viel Heidentum, Rebellion, Unglaube, Zweifel und Gottlosigkeit in unser aller Herzen. Und wir wären damit nicht fertig.
Doch der Herr ist König, mein König, der mich am Kreuz mit seinem Blut erkauft hat. Jetzt darf ich glauben, dass er mit mir fertig wird. Er wird sich unterwerfen, was ich gegen ihn erhebe und was mich dem Teufel unterwerfen will.
Das Geheimnis einer christlichen Heiligung besteht im Glauben, dass ich glaube: Der Herr ist mein König, darüber freut sich mein Herz. Der Vater hat ihm gesagt: „Ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße“, auch die Feinde, die hier in uns sind und sich gegen ihn erheben.
Sehen Sie, das ist eine große Sache zu wissen: Er ist mein König. Da sieht man die Welt und die Nöte und Probleme seines Herzens auf einmal im Glauben anders.
Und so möchte ich Sie bitten: Warten wir, bis der Herr wiederkommt, dann wird das Wort ganz wahr werden. Und inzwischen soll es unter uns gelten: Der Herr ist mein König, darüber freut sich mein Herz.
Wem anders sollte ich mich ergeben? O König, der am Kreuz verstarb! Hier opfere ich dir mein Gut und Leben, mein ganzes Herz ergieße ich dir. Dir schwöre ich zu, der Kreuzesfahne als Streiter und als Untertan.
Lassen Sie uns beten: Herr, öffne du blinde Augen in dieser blinden und dunklen Welt, dass wir es fassen, sehen und froh werden: Du bist König! Nun darf ich mich freuen. Amen!