- Unterschiedliche Bücher
- Unterschiedliche Literaturstile
- Unterschiedliche Schreiber
- Woher komme ich? (Zugehörigkeit/Identität)
- Wohin gehe ich? (Sinnfrage)
- Wie komme ich dort hin?
Einleitung
Bertold Brecht (10. Febr. 1898 – 14. Aug. 1956) war ein Gegner der Bibel. Das Neue Testament lehnte er weitgehend als kitschig und verlogen ab. Aber immerhin besass er eine Bibel. Seine ablehnende und spöttische Haltung fand darin ihren Ausdruck, dass er vorne die Zeichnung einer Buddhafigur und hinten das Bild eines Rennwagens hinein geklebt hatte. Als Brecht im Oktober 1928 vom Ullstein-Magazin »die Dame« gefragt wurde, welches Buch auf ihn den stärksten Eindruck gemacht habe, gab er die überraschende wie provozierende Antwort: »Sie werden lachen - die Bibel.« Die Bibel ist ein aussergewöhnliches Buch. Sie ist das erste gedruckte Buch der Welt. Sie ist am weitesten verbreitet. Kein anderes Buch ist gleichzeitig so geliebt und so gehasst worden. Wie Recht hat er doch! Die Bibel ist tatsächlich das aussergewöhnlichste Buch. Das müssen offensichtlich sogar ihre Gegner zugeben. Viele meinten, die Bibel würde früher oder später in Vergessenheit geraten. Aber weit gefehlt, die Bibel wird heute immer noch gelesen. Unzählige Vorträge werden jeden Tag gehalten, die sich mit Aussagen der Bibel beschäftigen. Jeden Tag schlagen Millionen die Bibel auf, um darin zu lesen. Bibliotheken sind voll von Büchern, die sich mit der Bibel und deren Inhalten beschäftigen. Kein anderes Buch hat eine solch imposante Wirkungsgeschichte. Wenn die Bibel tatsächlich so altmodisch und widersprüchlich wäre, wie viele Leute behaupten, dann kann ich mir nicht vorstellen, warum sich heute noch so viele Menschen mit diesem Buch beschäftigen. Wohlbemerkt, es sind nicht nur älteren Leute, auch jungen Leuten ist das Buch wichtig und sie beschäftigen sich gern damit. Ja - die meisten tun das freiwillig. Sie wollen in der Bibel lesen, es ist ihnen wichtig. Diese Tatsache allein wäre Grund genug, die Bibel ernst zu nehmen, denn kein anderes Buch hat eine solche Ausstrahlung und Wirkung. Der Frage, der wir heute nachgehen heisst: Warum soll ich die Bibel ernst nehmen? Es gibt natürlich sehr viele Gründe, aber ich kann heute nur eine Auswahl treffen. Bibelstellen zum Nachschlagen:
I. …weil sie einzigartig ist
Schauen wir zuerst einmal die äusseren Fakten an.
1. Unterschiedliche Bücher Die Bibel ist kein Roman, sondern sie ist eine kleine Bibliothek. 66 Bücher, sind zwischen den beiden Buchdeckeln untergebracht. 39 Bücher, der weit grössere Teil, gehören zum Alten Testament. Es sind die Bücher, die vor der Geburt von Jesus geschrieben wurden. Diese Schriften waren ca. 400 v.Chr. abgeschlossen. 27 Bücher gehören zum neuen Testament. Es beginnt mit der Ankündigung der Geburt von Jesus. Das letzte Buch, die Offenbarung wurde um das Jahr 96 n.Chr. geschrieben.
2. Unterschiedliche Literaturstile Wir finden auch ganz verschiedene Literaturgattungen, von Erzählungen, Poesie, Weisheitssprüche bis hin zu Visionen und Prophetien. 39 Bücher im Alten Testament (erklären anhand der Folie) 27 Bücher im Neuen Testament (erklären anhand der Folie)
3. Unterschiedliche Schreiber Diese 66 Bücher wurden von verschiedenen Autoren verfasst, denn diese Bücher sind in einer Zeitspanne von ca. 1'500 Jahren geschrieben worden. Man geht davon aus, dass ca. 40 Autoren an der Abfassung der Bücher beteiligt waren. Genau kann man das nicht sagen, weil der Schreiber nicht bei jedem Buch bekannt ist. Z.B. kann man nicht mit Sicherheit sagen, wer den Hebräerbrief geschrieben hat. Diese Autoren lebten in unterschiedlichen Milieus und Kulturen. Da war Mose, der in den Weisheiten Ägyptens unterwiesen war. Josua, ein Heerführer; Salomo ein einflussreicher König und Dichter; Amos ein Hirte; Petrus, ein Fischer, Lukas war Arzt; Matthäus Zöllner und Paulus Rabbiner. Die Verfasser lebten und schrieben auf 3 verschiedenen Kontinenten: Afrika, Asien und Europa. Das Einzigartige ist, dass wir in der Bibel kein gedankliches Durcheinander vorfinden. Das müsste man erwarten, wenn so viele Leute zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kulturen etwas schreiben. Doch das Erstaunliche ist, dass es keine Widersprüche gibt, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Menschen, die das behaupten, kennen meistens die Bibel nicht, oder höchstens einige Stellen, die sie dann aus dem Zusammenhang herausnehmen. Diese 66 Bücher bilden vielmehr eine erstaunliche innere Einheit und übermitteln eine klare Botschaft. Sie werden kein Buch finden, das der Bibel auch nur annähernd nahe kommt. Die Bibel ist das einzigartigste Buch. Das allein wäre Grund genug, die Bibel ernst zu nehmen. Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Mose 34, 27; 4. Mose 33, 2; Jeremia 36, 1-2; Lukas 1, 1-4; 1. Korinther 7, 1; Offenbarung 1, 19
II. …weil sie zuverlässig ist
Die Bibel überzeugt aber auch durch ihre Zuverlässigkeit. So werden Ereignisse vorhergesagt, die dann z.T. jahrhunderte später eintreffen. Hier einige Beispiele:
Prophetie | Erfüllung | |
---|---|---|
Micha 5, 1 | Geburtsort | Matthäus 2, 1-5 |
Jesaja 7, 14 | Jungfrau | Matthäus 1, 18 |
Sacharja 12, 10 | durchbohrt | Johannes 19, 34 |
Psalm 22, 19 | Kleider-Los | Markus 15, 24 |
Psalm 16, 10 | Auferstehung | Matthäus 28, 9 |
Übrigens war es nicht möglich an den Voraussagen im AT nachträglich etwas zu ändern, damit man einen allfälligen Fehler hätte vertuschen können. Das AT war längst abschlossen und so bekannt, das es ganz und gar unmöglich gewesen wäre etwas zu ändern. Das allein wäre Grund genug, die Bibel ernst zu nehmen.
III. …weil sie überraschend ehrlich ist
Die Bibel kennt keine Verherrlichung und Glorifizierung von Menschen. Uns begegnen Menschen wie Du und ich. Menschen mit Stärken und Schwächen. So sind auch die Glaubenshelden, die uns in der Bibel begegnen und grosse Namen tragen wie Abraham, Mose, David, Petrus usw., Menschen mit Ecken und Kanten. Mit verblüffender Selbstverständlichkeit werden die guten und schlechten Taten dieser Vorbilder beschrieben. Abraham der Mann des Glaubens, das Vorbild für alle Gläubigen, der für Gott alles gab, zu jedem Opfer bereit war, verlangte von seiner Frau, dass sie sich als seine Schwester ausgab, damit, wenn die Herrscher sahen, wie schön seine Frau war, ihn nicht umbrächten, um ihm Sara wegzunehmen. Moses, der im Auftrag Gottes, Israel aus Ägypten befreite, erlag seinem unbeherrschten Zorn und schlug einen Mann tot. Später als Gott ihn beauftragen wollte Israel aus Ägypten zu befreien, weigerte er sich. Er sagte Gott, er soll sich einen anderen suchen. Auf der anderen Seite sehen wir, wie selbstlos und aufopfernd Mose sich für das Volk Israel einsetzte und so Gott von Herzen diente. Oder der grosse und vorbildliche König David – ein Mann nach dem Herzen Gottes. Wie einfach wäre es gewesen, seine schweren Vergehen zu verschweigen. Doch die Bibel berichtet ausführlich, wie David Ehebruch beging und einen Mord in Auftrag gab. Oder Petrus, der Fels, der für Jesus durchs Feuer gehen wollte. Auch er versagte und war über sich enttäuscht. Ich könnte hier noch lange weiter fahren. Wir sehen darin einfach, dass wir es mit einem ehrlichen Buch zu tun haben. Hier wird nichts beschönigt. Hier begegnet uns das Leben wie es ist mit Höhen und Tiefen, so wie wir es kennen. Gott hat es nicht nötig etwas zu verbergen, denn nicht die Menschen sind es, die das Problem der Sünde lösen. Gott ist es, der uns rettet und – das ist das verblüffende – er arbeitet mit unvollkommenen Menschen zusammen. Menschen die Ecken und Kanten haben. Menschen die Heldentaten vollbringen und Feiglinge sein können. Der wahre Held in der Bibel ist Gott selbst. Das allein wäre Grund genug, die Bibel ernst zu nehmen. Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 12, 11-13; 2. Mose 2, 12; 2. Mose 4, 13; 2. Samuel 11; Matthäus 26, 69-75
IV. …weil sie die wichtigsten Fragen beantwortet
Warum ich die Bibel ernst nehmen sollte ist, weil sie die wichtigsten Fragen des Lebens beantwortet. Fragen, die uns Menschen seit unserer Erschaffung interessieren. Fragen, mit denen sich nicht nur die Philosophen, sondern im Grunde jeder Mensch beschäftigt. Es sind die Fragen, nach dem Woher, woher wir kommen und nach dem Wohin, wohin wir gehen. Die Bibel gibt zu diesen Fragen plausible Antworten. Antworten die besser und stichhaltiger sind, als die hilflosen Erklärungsversuche von Menschen, die sich weigern, die Bibel ernst zu nehmen. Hier nur kurz, was die Bibel dazu sagt.
Woher komme ich? (Zugehörigkeit/Identität) Es ist ganz wichtig, dass wir wissen, woher wir kommen. Damit beantworten wir nämlich auch die Frage, zu wem wir gehören, wer wir eigentlich sind. Die Antwort unserer Gesellschaft, die unseren Kindern schon in der Schule beigebracht wird ist, dass wir Menschen ein Produkt des Zufall seien. Wir könnten genauso gut nicht existieren, wenn sich dieser Zufall nicht ereignet hätte. Mit anderen Worten: wir sind eigentlich bedeutungslos, eben ein Zufallsprodukt. Wir haben keine wirkliche Herkunft und deshalb auch keine Zugehörigkeit. Niemand wollte uns! Und niemand wird uns je vermissen. Wir sind eine ziellos lebende Masse. Das ist die letzte Konsequenz dieser Lehre. Die Bibel sagt hingegen etwas ganz anderes. Wir haben eine klare Herkunft, da ist jemand, der mich wollte. Im ersten Kapitel der Bibel lesen wir das bereits: "Gott schuf die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau." (1. Mose 1, 27)Wir sind eine Idee Gottes. Nicht nur das, Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen. Der Mensch ist die Krönung der Schöpfung. Gott hat uns dadurch eine ganz besondere Würde gegeben. Wir haben die Identität bekommen, dass wir Geschöpfe Gottes sind, wir gehören zu Gott. Wir sind also keine ziellos lebende Masse, sondern da ist jemand, der uns gewollt hat. Wir gehören zu Gott. Das macht unser Leben bedeutungsvoll, wertvoll und wichtig. Bibelstellen zum Nachschlagen:
2. Wohin gehe ich? (Sinnfrage) Wenn die Frage nach dem Woher beantwortet ist, stellt sich sofort die Frage wohin dieses Leben führt. Wenn das Leben kein Ziel hat, kann man auch keinen Sinn finden. Der Sinn einer Sache wird immer vom Ziel bestimmt. Welche Hausfrau würde mit dem Schwingbesen minutenlang Rahm schlagen, wenn sie nicht wüsste, dass der Zeitpunkt kommen wird, dass sich dieser Rahm in Schlagrahm verwandelt? Wer würde ein Haus bauen, wenn er von Anfang an wüsste, dass sowieso nie jemand darin wohnen wird? Wenn wir für alles, was wir im Leben tun ein Ziel brauchen, so brauchen wir doch für unser ganzes Leben ein Ziel, eine Art Hauptziel. Die Bibel gibt uns Auskunft über das Ziel – ein grossartiges Ziel. Ein Ziel das über das gegenwärtige Leben hinausreicht. Jedes Ziel, das in unserer Welt erreicht werden kann, verliert seine Bedeutung, wenn wir sterben. Die Bibel zeigt uns aber ein Ziel, das ausserhalb unserer sichtbaren Welt liegt. Sie zeigt uns ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Es ist die Aussicht einmal in einer besseren und gerechteren Welt in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Im Volksmund spricht man vom Himmel. Bibelstellen zum Nachschlagen: Offenbarung 21, 3-43. Wie komme ich dort hin? Die Bibel öffnet uns nicht nur die Augen für dieses Ziel, sie erklärt uns auch, wie wir dieses Ziel erreichen. Wir müssen da nämlich noch einiges Wissen, deshalb haben wir ja die Bibel. Es ist das Problem der Sünde. Menschen wollen ohne Gott leben, diese Lebensweise führt aber nicht in den Himmel, sondern in die Hölle. Nun zeigt uns aber die Bibel, wie wir das Problem lösen können. Wir können durch den Glauben an Jesus Christus unsere Sünde loswerden, denn Jesus hat für mich die Strafe auf sich genommen. So wird das in der Bibel gesagt: "Jesus, der unsere Sünden an seinem eigenen Leibe ans Kreuz hinaufgetragen hat, sodass wir jetzt den Sünden gegenüber gestorben sind und das leben können, was vor Gott richtig ist. Ja, durch seine Wunden seid ihr geheilt."- Mose 1, 27
- Petrus 2, 24
- Mose 26, 3
- Mose 17, 19
- Korinther 10, 10-11
- Timotheus 3, 17
- Petrus 3, 13-15
Schlussgedanke
Wie recht hatte Bertold Brecht: Die Bibel ist ein aussergewöhnliches Buch. Sie ist das erste gedruckte Buch der Welt. Sie ist am weitesten verbreitet. Ich habe jetzt einige Gründe aufgezählt, warum Du die Bibel ernst nehmen solltest. Jeder einzelne Grund ist Grund genug, um die Bibel ernst zu nehmen. Es gäbe noch viele weitere Gründe, die ich aufführen könnte, die zeigen, dass dieses Buch ganz einzigartig ist und von uns höchste Aufmerksamkeit verdient. Die Bibel ist schliesslich auch die Grundlage unseres christlichen Glaubens. Es gibt keinen echten christlichen Glauben, ohne unser Vertrauen der Bibel gegenüber. Woher sonst, sollten wir zuverlässige Informationen bekommen? Jesus sagte einmal: "Darum gleicht jeder, der meine Worte hört und danach handelt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut." Matthäus 7, 24. Baue Dein Haus auf felsigem Grund. Vertraue dem, was uns die Bibel überliefert und nicht dem, was sich Menschen ausdenken! Bibelstellen zum Nachschlagen: Jeremia 23, 29; 2. Timotheus 3, 16-17; Hebräer 4, 12
Amen