Auftrag und Vermächtnis Jesu
Wir wollen Jesus bekannt machen – so lautet heute Abend unser Thema. Alle sollen sein Wort hören.
Wir wollen Jesus mit allen Mitteln, mit allen Kräften und an allen Orten bekannt machen. Man könnte auch sagen: Wir müssen Jesus bekannt machen – mit allen Mitteln, mit allen Kräften, an allen Orten.
Hört einmal, was hier steht. Ich lese aus dem Neuen Testament, aus dem Markus-Evangelium, Kapitel 16, Verse 15 und 16. Hört diese Verse so, als würdet ihr sie zum allerersten Mal hören:
Und Jesus sprach zu ihnen, das heißt zu seinen Jüngern: Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Wer die Bibel ein wenig kennt, weiß, dass das die letzten Worte Jesu auf der Erde waren. Das war seine Abschiedsrede: „Geht hin, predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!“
Das war nicht nur ein Wunsch von Jesus, sondern ein Befehl, ein Vermächtnis, sein letzter Wille. Die letzten Worte eines Menschen nehmen wir besonders ernst, denn sie sind besonders wichtig. Wir sprechen vom letzten Willen. Das war der letzte Wille Jesu.
Gebet und Tat im Dienst Jesu
In der Bibel wird sehr viel über das Gebet gesagt. Ich denke, Gebet ist vielleicht sogar das wichtigste Thema für Jünger Jesu. Gebet ist eine sehr wichtige Sache, aber es ist nur die eine Hälfte des Auftrags, nur das eine Bein des Jüngers.
Wir sollen beten und arbeiten, steht in der Bibel. Wir sollen beten, aber unsere Gebete müssen Hände und Füße bekommen. Die ersten Methodisten hatten das verstanden. Man sagte damals: Jeder Methodist ist ein Missionar. Sie lösten eine gewaltige Gebetsbewegung im ganzen angelsächsischen Raum aus. Diese Bewegung weitete sich weiter nach Nordamerika aus. Jeder Methodist war ein Missionar.
Sie hatten verstanden, was Jesus befohlen hat: Geht hin! Wir wissen aus der Bibel, dass Paulus ein großer Beter war. Paulus betete Tag und Nacht, oft mit Tränen. Aber dieser große Beter Paulus sagt im 2. Korinther 11,23: „Ich habe mehr gearbeitet als sie alle.“
Gebet und Arbeit im Alltag
Ich möchte das mit einem Beispiel erklären. Da ist ein gläubiger Bauer. Er betet um eine gute Ernte, vielleicht zusammen mit seiner Frau. Sie beten gemeinsam für eine gute Ernte. Doch danach gehen sie an die Arbeit und arbeiten hart auf ihrem Acker.
Oder nehmen wir einen gläubigen Fischer. Er betet, dass Gott seine Arbeit segnet. Er betet für den neuen Tag. Doch dann geht er hinaus, um zu fischen, und vielleicht verbringt er die ganze Nacht draußen auf dem Wasser. Er betet und arbeitet zugleich.
So ist es auch in der Arbeit für das Reich Gottes. Ich nenne einen Namen, der hier sehr gut passt: Moody, der Evangelist Moody. Er ist schon lange in der Ewigkeit. Über Moody sagt man, er sei einer der größten Gottesmänner aller Zeiten gewesen.
Als Moody beigesetzt wurde, sagte man in der Grabrede, Moody sei ein Mann des Gebets gewesen. Ein zweiter Punkt in derselben Rede war, dass Moody auch ein Mann der Arbeit war. Einer seiner engsten Mitarbeiter berichtete, wenn Moody betete, hatte man den Eindruck, dass alle Arbeit nicht so wichtig sei, wenn nur alle so beten würden wie Moody.
Doch wenn Moody an die Arbeit ging, hatte man den Eindruck, dass das Beten eigentlich nicht so wichtig sei, wenn nur alle so arbeiten würden wie Moody.
Moody und die Kraft der Evangelisation
Als er in Chicago evangelisierte, hat Gott gewaltige Dinge getan. Die ganze Stadt war in Bewegung. Die Evangelisation dauerte zunächst eine ganze Woche. Dann wurde sie um eine weitere Woche verlängert. Danach folgte eine erneute Verlängerung um eine Woche. Es wurde noch einmal um eine weitere Woche verlängert, anschließend um einen Monat und dann noch einen weiteren Monat. Insgesamt dauerte die Evangelisation ein Vierteljahr.
Es gab eigentlich nur ein Thema in Chicago: die Evangelisation mit Moody. Viele, viele Menschen sind damals zum lebendigen Glauben gekommen.
Ein Mann von der Zeitung wollte das Geheimnis dieses Phänomens ergründen. Er besuchte Moody und fragte: „Sagen Sie mal, wie machen Sie das? Wie schaffen Sie es, dass die ganze Stadt nur ein Thema hat? Man spricht über die Evangelisation und über Sie, Moody. Wie machen Sie das?“
Moody antwortete: „Das mache ich nicht, das macht Gott.“ Der Journalist hakte nach: „Ja, aber irgendwie sind Sie doch hier eine so wichtige Person. Sagen Sie mal, wie leben Sie?“
Moody entgegnete: „Wie lebe ich? Wie ein Amerikaner lebt.“ Daraufhin fragte der Journalist: „Und wie verbringen Sie den Tag?“
Moody sagte: „Das ist ganz einfach. Am Morgen bete ich zwei Stunden, dass Gott Verlorene rettet. Den Rest des Tages helfe ich Gott, damit er mein Gebet erhören kann. Das war alles. Am Morgen bete ich zwei Stunden, dass Gott Verlorene rettet, und den Rest des Tages helfe ich Gott, dass er mein Gebet erhören kann.“
Moody war auf beiden Gebieten ein Mann überdurchschnittlicher Hingabe: ein großer Beter, aber auch ein fleißiger Reichsgottesarbeiter.
Die Bedeutung von Gebetsversammlungen und der Heilige Geist
Muti hat einmal gesagt: Über unsere Gebetsversammlungen lacht der Teufel. Sie sind eine Blamage für Gott.
Eine Gebetsversammlung, wie sie die Jünger zu Pfingsten hatten, würde die ganze gottlose Gesellschaft erschüttern. Solche Gebetsversammlungen gab es damals in Chicago.
Aber, damit wir uns richtig verstehen: Ihr Lieben, Gebet ist nur eine Seite. Ich habe es vorhin schon gesagt: Der Heilige Geist ist kein Laufbursche. Wir können Gott im Gebet keine Befehle erteilen, damit er etwas für uns tut.
Jesus hat gesagt: Geht hin! Meine Frage an uns alle heute lautet: Bitte nehmt diese Frage einmal ganz, ganz ernst. Gehst du? Bist du für Jesus im Einsatz?
Ehrlich, du musst das jetzt nicht laut sagen, wenn ich frage: Wann hast du das letzte Mal ein Traktat weitergegeben – mit ein paar lieben Worten? Wann hast du das letzte Mal persönlich einen Einladungszettel weitergegeben und einen Mitmenschen mit lieben Worten zu dieser oder einer ähnlichen Veranstaltung eingeladen?
Jesus sagt: Geht hin!
Praktische Erfahrungen mit Evangelisation
Wir hatten einmal eine Evangelisation in der Schweiz, die etwas ganz Besonderes war. Damals nahm eine ganze Bibelschule daran teil – alle Lehrer und alle Schüler. Sie kamen gemeinsam in die Stadt, mieteten ein Hotel und wohnten während der zwei Wochen der Evangelisation dort. Alle Lehrer und Studenten waren im Hotel untergebracht.
Am Vormittag hatten sie Unterricht im Hotel. Am Nachmittag gingen sie alle zu zweit von Haus zu Haus, um Menschen einzuladen. Nicht nur in der Stadt, sondern auch in den umliegenden Dörfern. Jeden Nachmittag, zwei Wochen lang.
Jeden Abend gab es dort auch ein Zeugnis, einen Lebensbericht, ähnlich wie vorhin hier von Peter Sawatzki. An einem Abend war der Leiter der Bibelschule an der Reihe. Ich werde das nie vergessen.
Man kann Leiter einer Bibelschule sein und jeden Tag Menschen belehren. Doch ob man das, was man lehrt, auch selbst in der Praxis so lebt, ist eine andere Frage.
Dieser Leiter der Bibelschule stand am Mikrofon und sagte ungefähr Folgendes: „Dieser Tag ist der glücklichste Tag meines Lebens.“ Dann fügte er hinzu: „Ich habe noch nie in meinem Leben mit so vielen Menschen so persönlich über die Liebe Gottes gesprochen – den ganzen Nachmittag von einer Haustür zur anderen.“ Der Direktor der Bibelschule strahlte, während er uns dieses Zeugnis mitteilte.
Die Bedeutung des Evangeliums und der Nachfolge
Ihr Lieben, wir können nichts Besseres sagen als das Evangelium von Jesus Christus. Es gibt keine Veranstaltung, die wertvoller ist als eine evangelistische Veranstaltung. Nicht, weil wir gerade hier sind, sondern weil das, was hier geboten wird, einfach das Allerbeste ist, was jemals angeboten werden kann.
Jesus sagt in Matthäus 4,19: „Ich will euch zu Menschenfischern machen.“ Damit meint er uns: „Ich will euch zu Menschenfischern machen.“ Fischen kann man nicht in der Badewanne, das geht nicht. Fischen kann man nicht zu Hause, sondern man muss dorthin gehen, wo die Fische sind.
Jesus sagt: „Geht hin!“ Das ist ein Marschbefehl für jeden Jünger Jesu.
Ich erzähle euch etwas aus einem Gespräch. Da unterhalten sich zwei Männer. Der eine ist seit zehn Jahren Christ. Vor zehn Jahren hat er sich für Jesus entschieden und ist seitdem in der Gemeinde. Dieser Mann sagt zu dem anderen: „Ich habe in diesen zehn Jahren noch nie ein Zeugnis gegeben. Ich habe auch nie einen Traktat weitergegeben, nie einen Einladungszettel verteilt. Ich bin sicher, bei mir klappt das nicht. Ich habe diese Gabe einfach nicht.“
Der andere antwortet: „Du, bei mir klappt das auch nicht immer. Aber ich habe etwas herausgefunden: Man muss sein Herz an die Angel hängen.“ Schöner Satz, oder? Man muss sein Herz an die Angel hängen. Man muss sein Herz mit der Liebe Gottes erfüllen lassen.
„Herr, fülle mich mit deiner Liebe! Herr, zeig mir die Menschen, die Verlorenen, damit ich sie einmal mit deinen Augen sehe, damit mir klar wird, dass mein Nachbar oder mein Mitbewohner im Hausblock oder der Arbeitskollege neben mir in der Firma oder im Büro nicht bekehrt ist, nicht wiedergeboren. Wenn der in diesem Zustand stirbt, geht er in die ewige Verdammnis.“
Wenn einem das einmal richtig bewusst wird und man anfängt, jeden Tag für ihn zu beten, dann wird man eines Tages an einen Punkt kommen, an dem man gar nicht mehr schweigen kann. Man muss es einfach weitersagen – auch wenn es nur darin besteht, ihm ein Buch zu schenken, vielleicht zu Weihnachten, oder ein Neues Testament.
Man muss sein Herz an die Angel hängen.
Trennung von der Sünde und Liebe zum Sünder
In der Bibel gibt es zwei Schwerpunkte: Zum einen die Trennung von der sündigen Welt, die gar nicht radikal genug sein kann, und zum anderen der Dienst an einer verlorenen Welt.
Jesus sagt: „Lernt von mir.“ Er war ohne Sünde, aber zugleich ein Freund der Sünder. Das sollte eigentlich unser Markenzeichen sein: Trennung von der Sünde und Liebe zum Sünder.
Ihr Lieben, ob wir viel oder wenig verdienen, am Ende zählt nur, was wir aus Liebe zu Jesus für eine verlorene Welt getan haben.
Ich habe hier ein Zitat, das ich euch vorlesen möchte. Da sagt jemand – und das ist auch meine Meinung: Das große Unglück dieser Welt, der große Jammer dieser Zeit ist nicht, dass es Gottlose gibt, sondern dass wir so mittelmäßige Christen sind.
Das lese ich gerade noch einmal: Das große Unglück dieser Welt, der große Jammer dieser Zeit ist nicht, dass es Gottlose gibt, sondern dass wir so mittelmäßige Christen sind.
Ich habe jemanden kennengelernt, der drei Jahre eine Bibelschule besucht hat. Er war drei Jahre von zu Hause weg und hat studiert. Doch als er zurückkam, war er immer noch ein mittelmäßiger Christ.
Ihr Lieben, das ist ein noch größeres Unglück. Das ist unverantwortlich.
Bildung und Frucht im Glauben
Heute wird großer Wert auf gute Bildung und eine gute Ausbildung gelegt. Das war eigentlich schon immer so, und das ist auch richtig. Aber hört, was ich jetzt sage: Es ist ein großer Irrtum, zu glauben, dass derjenige ein besserer Christ ist, der mehr weiß, mehr kann oder bessere Abschlüsse in Schule oder Studium hat.
Das ist ein großer Irrtum. Bei Gott zählt kein Diplom, dafür interessiert sich Gott überhaupt nicht. Bei Gott zählt nur die Frucht. Es ist gut, wenn jemand viel weiß, es ist gut, wenn jemand viel kann, und es ist gut, wenn jemand viel hat. Natürlich ist das gut. Ich sage es noch einmal: Es ist gut, wenn man viel weiß, wenn man viel kann und wenn man viel hat.
Aber nicht wer viel weiß, sondern wer es anwendet, nicht wer viel kann, sondern wer es tut, und nicht wer viel hat, sondern wer gibt, tut den Willen Gottes. Das ist das Entscheidende. Gott wird uns einmal beurteilen. Je älter ich werde, desto mehr denke ich über die Ewigkeit nach.
Ständig sterben Menschen in meinem Umfeld – in der Verwandtschaft, im Bekanntenkreis –, Menschen, die mit mir aufgewachsen sind. Manche sind sogar jünger als ich heute. Das beschäftigt einen dann. Wie viele Tage habe ich noch? Vielleicht sind es noch ein paar Jahre, ich weiß es nicht. Und dann wird Gott mein Leben beurteilen.
Ihr Lieben, manchmal freue ich mich richtig auf den Himmel und auf die Ewigkeit. Aber manchmal kommt mir auch das Zittern, weil dann alles offenbar wird. Dann wird Gott die Treue seiner Knechte und Mägde belohnen. Einige haben Gold, Silber und edle Steine gesammelt – Paulus spricht hier bildlich. Andere haben nur Holz, Heu und Stroh, und ihr Werk ist nichts wert. Sie stehen mit leeren Händen vor Jesus.
Es gibt ein Sprichwort, das sagt: Wenn Gott den Menschen misst, legt er das Maßband nicht um den Kopf, sondern um sein Herz. Das sollten wir bedenken. In einem Lied singen wir: „Das wird ein Staunen geben.“ Es geht um die Ewigkeit. Das wird ein Staunen geben, ein Köpfeverdrehen.
Paulus als Vorbild im Glauben
Vorhin habe ich bereits Paulus erwähnt. Ich möchte nun einige Verse aus seinem Leben vorlesen. Paulus war einer der ganz Großen im Reich Gottes, ein Mann Gottes, wie es nur wenige gegeben hat. Vielleicht ist er sogar eine Ausnahme.
Hört einmal, was dieser Mann um Jesu willen durchgemacht hat: „Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst.“ Er hätte Professor in Jerusalem sein können und einen wunderbaren Posten bekleiden können. Doch er entschied sich für einen anderen Weg und wurde Missionar.
„Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind dürftig gekleidet, werden geschlagen und haben keine feste Bleibe. Wir mühen uns ab mit unserer Hände Arbeit. Man schmäht uns, aber wir segnen; man verfolgt uns, aber wir dulden; man beschimpft uns, aber wir reden freundlich. Wir sind wie der Abschaum der Menschheit geworden, jedermanns Kehricht bis jetzt.“
Als ich das noch einmal richtig durchdacht habe, dachte ich bei mir: Paulus war der ärmste Mann im Neuen Testament. Von keinem anderen Menschen im Neuen Testament werden so schlimme Dinge berichtet. Ein Mann Gottes – was hat er um Jesu Willen gelitten!
Dann habe ich eine andere Bibelstelle von ihm gefunden. Sie steht im zweiten Timotheusbrief Kapitel 4, Verse 7 und 8: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben gehalten.“ Das schreibt er kurz vor seinem Tod. Weiter heißt es: „Nun liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage geben wird, aber nicht nur mir, sondern auch allen, die seine Wiederkunft lieb haben.“
Als ich länger darüber nachgedacht habe, dachte ich: Der Putzel Paulus! Jesus war der reichste Mann im Neuen Testament. Wer ist mit so einer Gewissheit seinen Weg gegangen? In dieser Gewissheit: „Ich gehe nach Hause, die Krone der Gerechtigkeit liegt für mich bereit.“
Ihr Lieben, so sollte unser Leben eigentlich auch sein. Jeder Jünger muss einmal vor dem Preisrichterstuhl Jesu erscheinen. Ich zitierte vorhin schon das Lied, in dem es heißt: „Das wird ein Staunen geben, ganz bestimmt, das wird ein Staunen geben.“
Wie viele Christen haben ihr Leben im Schaukelstuhl verbracht statt auf der Rennbahn? Wie wenig Mitarbeit gibt es bei manchen Gemeindegliedern, wie wenig Gebet, wie wenig Tränen?
Denkt daran: Gott interessiert sich nicht für unsere Muskeln. Nein, Gott interessiert sich nicht für unsere Titel. Gott interessiert sich nicht für unsere Urkunden. Darauf reagiert Gottes Waagschale überhaupt nicht. Nicht darauf, was wir im Kopf haben, nicht darauf, was wir im Koffer haben, nicht darauf, was wir auf dem Bankkonto haben.
Sondern das, was unser Herz erfüllt – das zählt bei Gott.
Was bewegt dein Herz?
Ich möchte eine Frage stellen, und ich wünsche mir, dass alle sie wirklich für sich beantworten: Was bewegt dein Herz am meisten?
Wenn du nachts länger wach liegst und nicht einschlafen kannst, woran denkst du dann? Wenn du morgens den Tag beginnst, was geht dir durch den Kopf? Und wenn du mit dem Auto zur Arbeit fährst, woran denkst du?
Was bewegt dein Herz am meisten?
Beispiel eines gelehrten Mannes ohne Praxis
Jetzt zurück zum Thema: Wir wollen Jesus bekannt machen.
Ich hatte einmal eine Evangelisation, die schon eine Weile zurückliegt. Die Geschichte davon beschreibe ich auch in meiner Biografie, die hier liegt.
Ein Mann kam damals zur Seelsorge, er war 36 Jahre alt. Hört euch einmal seine Geschichte an. Ich erzähle sie so gut, wie ich sie noch in Erinnerung habe.
Der Mann war mit sechs Jahren zur Schule gekommen, so ist das in der Gegend üblich. Er besuchte dreizehn Jahre lang die Schule und war ein sehr guter Schüler. Das habe ich ihm abgenommen. Danach begann er zu studieren. Seine Eltern waren wohlhabend. Insgesamt studierte er siebzehn Jahre, erwarb viele Abschlüsse, einige Doktortitel und sprach mehrere Sprachen.
Nun saß dieser Doktor, 36 Jahre alt, an einem Nachmittag vor mir in einem Seelsorgegespräch und weinte bitterlich.
Obwohl er mehrere Sprachen konnte, hatte er noch nie in einer dieser Sprachen mit jemandem über Jesus gesprochen. Er hatte noch nie jemanden zu einem Gottesdienst eingeladen. Er hatte überhaupt nichts für Jesus getan, seine Lippen waren nicht für ihn da. Er war so gelehrt – und doch so leer.
Er war zweimal verheiratet gewesen, aber innerlich war er ganz leer. Und er saß da und weinte. Wenn so ein Mensch in die Ewigkeit geht!
Inzwischen waren seine Eltern schon einige Jahre verstorben, er war Einzelkind und hatte alles geerbt. Was hatte dieser Mann für Möglichkeiten in seinem Leben gehabt? Er hatte nur für sich selbst gelebt und alles für sich selbst verbraucht.
Ihr Lieben, wir haben so viele gut ausgebildete Leute. Ich lese euch mal ein Zitat aus einem guten Buch vor, das mich damals sehr bewegt hat. Ich habe es mir herausgeschrieben. Es heißt dort – es geht besonders um Prediger, aber das ist auch für andere wichtig:
„Wir schließen uns in unser Studierzimmer ein, wir werden Gelehrte, Bücherwürmer, Bibelwürmer, Predigtmacher. Wir werden bekannt durch Schriften, Gedanken und Predigten. Aber die Menschen und Gott – wo sind sie?“
Wenn ich das so sage, könnte vielleicht jemand denken, ich sei gegen das Studium. Das bin ich nicht. Ich halte auch viel von einer guten Bibelschule.
Ich selbst war nie auf einer Bibelschule, aber das lag daran, dass man mir damals nichts davon gesagt hat. Ich wusste es gar nicht. Dann fing ich an zu predigen, dann begann ich zu evangelisieren, und plötzlich war ich mittendrin und hatte viele Einladungen.
Wie wertvoll eine Bibelschule sein kann, habe ich erst später erkannt. Ich war 15 Jahre in der Leitung der Gemeinde bei uns in Wienhausen. Wie viele junge Leute habe ich ermutigt, eine Bibelschule zu besuchen! Ich halte viel davon.
Aber wozu geht jemand zur Bibelschule? Wozu besucht jemand eine Bibelschule? Wenn jemand Medizin studieren will, sind wir doch nicht dagegen. Das ist eine gute Sache. Derjenige studiert Medizin, aber wozu? Nicht, damit er seine Urkunde an die Wand hängen kann. Sondern es geht um Heilung. Er studiert Medizin, um kranken Menschen zu helfen.
Und wozu studiert jemand Theologie? Wozu studiert jemand die Bibel? Er ist ja schon lange gerettet, bekehrt, wiedergeboren, sein Name steht im Buch des Lebens. Warum muss man sich weiterbilden? Warum muss man mehr wissen? Damit wir brauchbarere Werkzeuge und Segensträger für andere werden.
So war es auch bei Jesus. Jesus hatte die erste neutestamentliche Bibelschule. Sie dauerte damals drei Jahre. Jesus hatte eine kleine, übersichtliche Klasse: zwölf Schüler, zwölf Jünger.
Mit diesen zwölf Jüngern verbrachte Jesus viel Zeit. Sie bekamen nicht nur gute Theorie, sondern auch Praxis. Jesus nahm sie immer wieder mit, um sie einzusetzen, und sagte zu ihnen: „Lernt von mir.“ Mit anderen Worten: Macht es so wie ich.
Er öffnete seinen Jüngern die Augen – für eine verlorene Welt.
Als dann der Heilige Geist am Pfingsttag vom Himmel kam, wurden sie erfüllt mit der Liebe Gottes und gesalbt zu einem vollmächtigen Dienst.
Gottes Liebe und weltweite Mission
In Johannes 3,16 steht: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab. An einer anderen Stelle sagt Jesus: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch auch in die Welt. Alle Welt soll sein Wort hören.
Wir wollen Jesus bekannt machen – das ist unser Thema heute. Alle Welt soll sein Wort hören.
Ich möchte euch ein paar Zahlen nennen, die einfach erschütternd sind. Wir leben hier in Europa. Nirgendwo auf der Welt ist es so angenehm zu leben wie hier. Es hat seit Menschengedenken nie eine Zeit gegeben, in der es den Leuten so gut ging wie heute hier in Deutschland.
Europa hat 700 Millionen Einwohner. In Europa gibt es 250 Städte, in denen es keine evangelikale Gruppe gibt.
Evangelikal – falls jemand das Wort nicht kennt – bezeichnet Menschen, die glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Sie glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist, dass Jesus ohne Sünde war, dass er am Kreuz von Golgatha für die verlorene Welt gestorben und wieder auferstanden ist.
Diese Menschen haben ihren verlorenen Zustand erkannt und ihre Sünden bereut. Sie haben sich Jesus zugewandt. Die Bibel nennt das Bekehrung. Sie haben Jesus im Glauben als ihren Heiland und Retter aufgenommen und sind dadurch Kinder Gottes geworden.
Diese Menschen, die so glauben und das erlebt haben, zählt man zu den Evangelikalen. In 250 Städten Europas gibt es keine evangelikale Gruppe.
Evangelikale Christen in Europa
Nehmen wir mal Italien. Italien hat 58 Millionen Einwohner. Evangelikale machen dort etwa 0,6 Prozent aus, das heißt, es gibt einen Evangelikalen auf 137 Einwohner. Es gibt 31 unerreichte Ortschaften.
Österreich, unser Nachbarland: Kannst du dir vorstellen, dass hier in Österreich nicht einmal einer von tausend Menschen bekehrt und wiedergeboren ist? Nicht einmal einer von tausend! Es gibt viele Zeugen Jehovas und alle möglichen Sekten und Religionen. Aber evangelikale, gerettete Menschen findest du dort fast nicht.
Spanien: Wir haben vor über zwanzig Jahren ein Ehepaar nach Spanien ausgesandt. Sie haben einen ganz wunderbaren Dienst getan. Nach zwanzig Jahren mussten sie wegen Krankheit zurückkommen. Wir hatten ein zweites Ehepaar ausgesandt, das war nicht ganz so lange dort. Auch sie mussten jetzt zurückkommen, weil es mit den Kindern schwieriger wurde – Studium und so weiter. Ich wünschte, wir hätten gleich wieder andere hinschicken können, aber es war nicht möglich.
Spanien hat 38 Millionen Einwohner. Evangelikale machen dort 0,34 Prozent aus, das entspricht einem Missionar auf 63 Einwohner.
Frankreich: Jetzt müsst ihr mal ganz gut hinhören. Frankreich hat 54,5 Millionen Einwohner. Evangelikale machen dort 0,6 Prozent aus, das heißt, es gibt einen Missionar auf 60 Einwohner. Nur eine von zwölf Familien besitzt überhaupt eine Bibel, unser Nachbarland! Jesus sagt: „Geht hin, geht hin!“ Was ist das wert, wenn ich von einem Ehepaar höre, das seine Bibeln vollgepackt hat – den ganzen Kofferraum voll mit französischen Bibeln oder Neuen Testamenten – und sie fahren nach Frankreich, in irgendeine Stadt, die sie sich vorgenommen haben, um Bibeln zu verteilen? Das ist etwas Wunderbares.
Reisefreiheit und Möglichkeiten in Europa
Wir leben im vereinten Europa. Heute gibt es in Europa eine ähnliche Freizügigkeit wie damals, als Paulus im Römischen Reich lebte. Paulus brauchte kein Visum, wenn er in ein anderes Land reisen wollte. Er musste nicht einmal einen gültigen Pass vorzeigen, wenn er die Grenze überschritt.
Das war alles Teil des Römischen Reiches – volle Freizügigkeit und Reisefreiheit. Ihr Lieben, das haben wir heute in Europa auch. Natürlich ist nicht alles in Europa gut, aber das ist eine große Gnade.
Du kannst dein Auto vollpacken mit christlicher Literatur in verschiedenen Sprachen und dann losfahren nach Holland. Du wirst nicht einmal kontrolliert. Du kannst weiterfahren nach Belgien, dann nach Luxemburg, danach nach Frankreich. Du kannst sogar noch weiterfahren nach Portugal und Spanien.
Anschließend fährst du ein kleines Stück durch Frankreich, dann nach Italien, weiter nach Südtirol und schließlich nach Österreich. Nach einem halben Jahr kommst du wieder nach Hause. In dieser Zeit hast du Hunderttausende Traktate verteilt und mit vielen Menschen über die Liebe Gottes gesprochen.
Ihr Lieben, ich erwarte nicht, dass jemand so etwas tatsächlich macht, aber es wäre möglich. Stellt euch das einmal vor – was für Möglichkeiten wir in Europa haben. Doch wie wenige nutzen sie.
Aufruf zur Mitarbeit und Zeugnis
Was bin ich froh, dass es OM gibt, das Missionswerk OM. Wie viele junge Leute habe ich in der Vergangenheit begleitet und unterstützt.
Mach deinen Urlaub bei OM! Es gibt verschiedene Möglichkeiten: eine Bibelfreizeit, eine Familienfreizeit, eine Jugendfreizeit oder eine chinesische Freizeit. Du kannst mithelfen oder einfach zu OM gehen. Wir bieten Urlaub bei OM an, und anschließend geht es mit einer Gruppe in ein anderes Land, um dort christliche Literatur zu verteilen.
Ein Asiate war in Deutschland. Er kam aus einem Erweckungsgebiet und war nach Deutschland eingeladen worden, weil Gemeinden ihn gebeten hatten, überall sein Zeugnis zu geben. Das kam auch gut an.
Am Tag der Abreise machte er noch einen Abstecher in die Schweiz. Sie waren am Flughafen Kloten bei Zürich. Kurz vor der Verabschiedung fragten die Brüder ihn: „Was hast du für einen Eindruck von Deutschland und der Schweiz?“ Es war sein erstes Mal in Europa, er kam aus dem fernen Osten.
Dieser Gottesmann antwortete: „Der größte Fehler der Deutschen und der Schweizer ist, dass sie so viel wissen und so wenig tun.“ Mehr Europäer hatte er nicht kennengelernt.
Nun, manche tun viel. Gerade die Deutschen sind ja bekannt als die Fleißigen. Das fleißigste Volk auf der Welt ist das deutsche Volk. Sie tun viel, manche arbeiten sich fast tot. Manche haben so viel zu tun, dass sie keine Zeit haben, die Bibel zu lesen. Sie haben so viel zu tun, so viel zu studieren und zu machen, dass sie keine Zeit haben, die Bibel zu lesen und zu beten.
Beispiel Samuel Hebich und seine Hingabe
Es gab einen Missionar namens Hebich. Er hat auch die Bibelschule besucht, doch seine Gedanken waren immer bei der Mission. Er war nicht der beste Student, aber ein großer Beter.
Dann wurde Samuel Hebich nach Indien ausgesandt. Er war einer der bedeutendsten Missionare und Pioniere in der Weltmission, besonders in Indien. Man sagt von ihm, die Stoßkraft seines Wirkens lag in seiner heiligen Einseitigkeit.
Sein Leben war Gott geweiht – jede Stunde, jeder Tag gehörte ihm. Dem Teufel gehörte nichts. Er war ein Mann mit einem einzigen Gedanken, einer einzigen Leidenschaft: Seelen für den Meister zu gewinnen. Er hatte das Wort verstanden: „Geht hin!“
Wer nicht entschieden lebt, kann andere überhaupt nicht zur Entscheidung aufrufen. Aber genau das will Gott.
Der Geist der Gemeinde und der Missionsauftrag
Es gab einmal eine Zeit, da musste die Gemeinde wegen ihres kämpferischen und kompromisslosen Geistes im Katakombenleben ausharren und eine Art Partisanenkrieg führen. Das war jedoch noch in den Tagen, als der Glaube keine Konsequenzen fürchtete. Die Gemeinde der Katakomben war standhafter und majestätischer als die Gemeinde im Theatersaal mit strahlenden Scheinwerfern.
Heute besteht die Gemeinde größtenteils nur noch aus einem Häufchen harmloser Spaziergänger, obwohl der Herr sie als eine Armee kühner Krieger gedacht hatte. Wenn die Gemeinde es sich bequem macht, in den Lehnstühlen eines religiösen Clubs sitzt und ihren heiligen Feldzug vergisst, bleibt sie in der Vereinzelung.
Erinnert ihr euch noch an das Zitat von vorhin? Der größte Jammer dieser Welt ist nicht, dass es Gottlose gibt, sondern dass wir so mittelmäßige Christen sind.
Appell von Doktor Alexander Duff
Jetzt lese ich euch einige Passagen aus dem wunderbaren Buch „Glühende Retterliebe“ vor, das jeder Christ gelesen haben sollte. Ich kann es fast auswendig, weil ich es immer wieder lese. Neben der Bibel hat mich kein Buch mehr beeinflusst als „Glühende Retterliebe“.
Indiens großer Missionsveteran, Doktor Alexander Duff, war nach Schottland zurückgekehrt, wo er bald darauf starb. Als er noch einmal vor der Generalversammlung seiner Gemeinde stand, richtete er seinen Missionsappell an die Menschen. Doch niemand reagierte darauf.
Mitten in seiner Ansprache brach er ohnmächtig zusammen und wurde vom Rednerpult weggetragen. Der Arzt beugte sich über ihn und untersuchte sein Herz. Plötzlich schlug Duff die Augen auf und rief: „Wo bin ich?“
Der Arzt sagte beruhigend: „Bitte verhalten Sie sich ganz ruhig. Ihr Herz ist sehr schwach.“ Doch der alte Gottesstreiter entgegnete: „Ich muss doch meine Ansprache beenden. Tragt mich zurück, bitte bringt mich zurück, ich habe meinen Appell noch nicht zu Ende geführt.“
Der Arzt warnte erneut: „Sie müssen ganz still liegen. Sie sind zu schwach, um zurückzukehren.“ Doch der betagte Missionar arbeitete sich hoch und stand auf seinen Füßen. Sein fester Entschluss war stärker als seine Schwäche.
Auf der einen Seite gestützt vom Arzt, auf der anderen Seite vom Vorsitzenden, wurde der alte, weißhaarige Kempe zum Podium zurückgeführt. Als er die Stufen zur Kanzel hinaufstieg, erhob sich die ganze Versammlung von ihren Sitzen, um ihre Ehrerbietung vor ihm zu zeigen. Dann fuhr er mit seinem Appell fort.
Als Königin Viktoria einen Aufruf erließ, um Kriegsfreiwillige für Indien zu gewinnen, strömten die jungen Männer zu Hunderten herbei. Aber wenn König Jesus ruft, rührt sich kein einziger von der Stelle. Dann machte Duff eine Pause.
Wieder setzte er an: „Ist es wirklich wahr?“ fragte er. „Dass Schottland keine Söhne mehr für Indien hergeben kann?“ Wieder hielt er inne.
Zum Schluss sagte er: „Wenn also aus Schottland keine jungen Männer mehr nach Indien geschickt werden können, dann will ich dorthin zurückkehren. Mag ich auch noch so alt und hinfällig sein, und wenn ich auch nicht mehr predigen kann, so will ich mich wenigstens an den Ufern des Ganges hinlegen und dort sterben. Damit die Leute in Indien wissen, dass es in Schottland wenigstens einen Mann gibt, der sich so sehr um ihr Seelenheil kümmert, dass er bereit ist, sein Leben dafür zu lassen.“
In einem Augenblick sprangen junge Männer in der ganzen Versammlung von ihren Sitzen auf und riefen: „Ich will gehen! Ich will gehen! Ich gehe! Ich will gehen!“
Als der berühmte Missionar gestorben war, machten sich viele dieser jungen Männer auf den Weg nach Indien. Sie wollten dort ihr Leben im Missionsdienst einsetzen – als Antwort auf den Appell, den Gott durch Doktor Duff an sie gerichtet hatte.
Errettung und Nachfolge
Ihr Lieben, Errettung kostet nichts. Das wird in diesen Tagen während dieser Evangelisation immer wieder deutlich werden. Errettung ist ein Geschenk. Errettung kostet nichts, dafür hat Jesus bezahlt. Aber Nachfolge, Jüngerschaft kostet alles.
Nachfolge, wirkliche Nachfolge ist kein Spaziergang, sondern ein Kampf – aber ein lohnenswerter Kampf. Gott sucht Menschen, die die Stimme ihres Feldherrn kennen, die seine Befehle verstehen und befolgen, die mit der Waffenrüstung umgehen können und siegen.
Gott will keine Träumer, die den Kopf voll haben, aber das Herz leer. Er will keine, die die Hände in den Hosentaschen haben, während die Welt stirbt. Gott sucht Menschen, die sich mit einer glühenden Retterliebe für seine heiligen Interessen verwenden.
Heute wird so viel diskutiert, auch in christlichen Kreisen. Was wird da nicht alles beraten und getan! Wir haben so viele Probleme und sitzen stundenlang zusammen. Ihr Lieben, das größte Problem ist die verlorene Welt.
Wir sollten immer wieder zusammensitzen, auch zuhause, in der Familie, uns Gedanken darüber machen und einander fragen: „Sag mal, was meinst du, wie können wir das erklären, wie können wir den gewinnen?“ Das größte Problem ist die verlorene Welt – die Millionen, die ohne Bekehrung, ohne Wiedergeburt womöglich in die Ewigkeit gehen und ewig verloren sind.
Jesus sagt: „Geht hin!“ Die ersten Jünger hatten ein Feuer im Herzen. Sie hatten keine große Bildung, sie hatten wenig Geld, aber sie hatten Retterliebe, Ausdauer und Mut zum Risiko.
Gott will keine Theoretiker, die alles im Kopf haben, keine Phantasten, die alles wissen oder vielleicht sogar noch besser wissen, aber nichts tun. Sondern Menschen, von denen Jesus sagt, dass aus deren Leibern Ströme des lebendigen Wassers fließen.
Einladung zur Weihe und Nachfolge
Ihr Lieben, mein großer Wunsch für diesen Abend, für diesen ersten Abend: Ich hatte am Anfang gesagt, ich würde heute Abend ganz besonders zur Gemeinde sprechen. Morgen steigen wir dann so richtig ein in die Evangelisation. Jesus bietet dir mehr.
Die heutige Predigt war mir für die Gemeinde bestimmt. Mein großer Wunsch für uns alle ist, dass wir heute Abend zu einer ganz neuen Weihe kommen. Dass wir nach Hause gehen und einmal alles, was nicht unbedingt sein muss, weglassen. Vielleicht als Ehepaar zusammensitzen, über die Predigt reden und dann zusammen beten. Oder wenn du allein bist, noch einmal zurückdenken an diesen Abend: Was war das eigentlich? Und dann mit Jesus reden.
Bitte, lasst uns doch das tun. Ich will das auch machen, ich habe das auch so nötig. Wir wollen uns Jesus ganz neu weihen: unsere Hände, unsere Füße, unsere Augen, unsere Lippen, unsere Zeit, unser Geld, alles, was wir sind und haben. Herr Jesus, nimm du mich ganz hin!
Vielleicht ist da auch Sünde, die bekannt werden muss, vielleicht sind da Dinge, die bereinigt werden müssen. Ihr Lieben, eine Evangelisation kann so blockiert werden, wenn Gemeindeglieder ihr Leben nicht geordnet haben. Lasst uns alles in Ordnung haben, alles unters Kreuz bringen und uns heute Abend ganz neu Jesus weihen – mit einem heiligen Entschluss:
Ich will Jesus besser kennenlernen. Mein Leben soll Jesus geweiht sein. Ich will ein Bibelleser werden, wenn ich es nicht schon bin. Ich will ein richtiger Bibelleser werden, ich will ein Beter sein, und ich will Jesus bekannt machen. Ich will den Marschbefehl ernst nehmen und gehen.
In einem Lied heißt es: Jesus, ich will gehen, sende mich. Mach das heute Abend zu deinem Gebet: Jesus, ich will gehen, Herr, gebrauche mich!
Der Chor wird uns jetzt ein wunderbares Lied singen. In dem Lied geht es ums Kreuz. Wir sind eingeladen, zum Kreuz zu kommen. Lasst uns das heute Abend tun. Wir hören dieses Lied, und wenn wir dann nach Hause gehen, wollen wir das tun: zum Kreuz gehen.
Vielleicht brauchst du auch Hilfe, vielleicht solltest du heute Abend in den Seelsorgeraum kommen, damit wir darüber reden und zusammen beten können. Ich lade euch ganz herzlich dazu ein.
Aber jetzt erst einmal das Lied vom Chor. Wir wollen Jesus Christus bekannt machen. Amen.