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Epheser 5,21-33 | Predigt der Woche

17.09.2023Epheser 5,21-33

Einführung und Kontext der Predigt

 Epheser Kapitel 5, Verse 21 bis 33: Das Zusammenspiel von Mann und Frau in der Ehe.

Ich bin gerade beschäftigt, deshalb bekommt ihr von mir ein Schmankerl: einen Vortrag über die Komplementarität von Mann und Frau. Einen Vortrag, den ich sehr ähnlich in diesem Jahr auch auf der Sommerbibelschule gehalten habe.

So werdet ihr später auch merken, dass ich mein Steak mit genauso viel Genuss essen werde wie ihr. Ich glaube, das werden wir heute im Text auch sehen: Es ist viel wichtiger, welche Frau hinter mir steht. Und die habe ich mitgebracht, ja, hier vorne.

Okay, ich weiß nicht, ob ich noch mehr sagen muss. Ich finde es immer ein bisschen albern, sich so in den Mittelpunkt zu stellen.

Was will ich mit euch machen? Ihr habt gerade eine Reihe über den Epheserbrief. Und Tino meinte: „Jürgen, da, wo du auf der SOPS gesprochen hast, dieser Text würde jetzt genau an dem Sonntag dran sein.“ Also dachte ich mir: Nichts Besseres, als keine Predigt vorbereiten zu müssen. Ihr bekommt eine Predigt, die ich woanders schon einmal gehalten habe, nämlich auf der Sommerbibelschule 2023, wo wir ebenfalls zusammen den Epheserbrief studiert haben.

Es war tatsächlich so, dass wir auch den Vers, der jetzt für euch am Anfang steht, behandelt haben: Epheser Kapitel 5, Vers 21. Ihr habt letzte Woche bis Epheser Kapitel 5, Vers 20 gemacht. Für mich ging es damit weiter: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi!“

Bevor wir uns jetzt anschauen, was das genau bedeutet, ein Hinweis: Dieser Vers, der da steht, ist der Abschluss unter ein vorangehendes Thema. Und dieses Thema, das davor behandelt wird, hat zu tun mit der Erfüllung des Geistes, also wie ich voll Heiligen Geistes werde.

Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist als Grundlage

Das sieht man ganz deutlich, wenn man in Vers 18 liest. Dort steht nämlich: „Werdet voll Geist.“ Danach folgt eine Aufzählung, die ich euch gleich zeigen werde. Zunächst einmal solltet ihr verstehen, dass wir als Christen voll Geist werden sollen – so wie wir es eben im Refrain des Liedes gesungen haben.

Ihr wollt das ja alle, denn ihr habt gerade gesungen: „Fülle mich neu mit deinem Geist.“ Die Frage ist: Wie funktioniert das?

Wichtig dabei ist: Wenn wir das singen und dann erleben, bekommen wir nicht einfach mehr Geist. Denn der Geist ist eine Person, die man entweder hat oder nicht hat. Wenn wir uns jedoch danach ausstrecken, voll Heiligen Geistes zu werden, meinen wir damit, dass wir dem Geist Gottes mehr Raum in unserem Leben geben.

Die Frage lautet also: Wie mache ich das? Wie gebe ich dem Geist Gottes mehr Raum in meinem Leben? Anders ausgedrückt: In was für einem Leben fühlt sich der Heilige Geist eigentlich wohl?

Wenn wir Epheser 5,18-21 betrachten, sehen wir eine Liste von Dingen, die genau dazu führen, dass der Geist Gottes in uns mehr Einfluss gewinnt. Dort heißt es:

„Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geist. Indem ihr zueinander in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Und ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.“

Die literarische Einheit der Verse 18 bis 21

Paulus beantwortet hier tatsächlich die Frage: Wie wird man voll Geist? Dabei verwendet er fünf Verben in derselben Verbform. Für diejenigen, die es interessiert, handelt es sich um fünf Partizipien Präsens. Er ordnet sie so an, dass wir verstehen, wie ein Leben aussieht, in dem sich Gottes Geist frei entfalten kann.

Bitte versteht, dass die Verse 18 bis 21 eine literarische Einheit bilden und zusammengehören. Wenn du dich fragst, was du tun musst, um ein Leben zu führen, in dem sich der Heilige Geist wohlfühlt, dann sind das die Dinge, die Paulus hier beschreibt.

In Vers 19 heißt es: Achte auf deine Sprache. Rede mit anderen über das Gute, das Gott in deinem Leben wirkt. Lieder in der Bibel sind nämlich dazu da, die Wunder Gottes zu feiern. Wenn wir in Liedern miteinander sprechen, dann reden wir über das, was Gott in unserem Leben Gutes getan hat.

Dann achte auf deine Gefühle. Nimm dir Zeit, Gottes Art und Wesen immer wieder in deinem Herzen zu feiern.

In Vers 20 steht: Achte auf deinen Glauben. Glauben zeigt sich besonders deutlich in den Momenten, in denen ich für etwas danke, obwohl ich eigentlich nicht verstehe, warum Gott mir das zumutet. Für alles dankbar zu sein, ist ein Ausdruck von Glauben.

Und schließlich in Vers 21: Achte auf deinen Gehorsam. Gehorsam, wenn man ihn ganz praktisch betrachtet, bedeutet, dass ich dort, wo Gott mich hinstellt und mir eine Rolle oder Aufgabe gibt, gerne sage: Ja, das mache ich, das übernehme ich gerne, da bin ich gerne dabei.

Die Frage lautet: Wo fühlt sich der Heilige Geist wohl? Die Antwort: In einem Leben, das gut von Gott spricht, das Gott fröhlich feiert, das Gott vertraut und Gott gerne so dient, wie er es sich wünscht.

Die Bedeutung von Unterordnung im christlichen Leben

Der Vers 21 sagt: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.“ Ein wichtiger Hinweis dazu: „Ordnet euch einander unter“ bedeutet nicht, dass in einer Beziehung beide sich gleichzeitig unterordnen können. Das ist sprachlich nicht möglich. Unterordnung beschreibt immer eine Hierarchie mit einem Oben und einem Unten. In einer Beziehung kann entweder die eine Person oben sein oder die andere.

Was bedeutet es also, wenn wir uns einander unterordnen sollen? Es heißt, dass wir uns gerne unterordnen, wenn Gott das von uns verlangt. Um das „einander“ besser zu verstehen, schauen wir uns ein anderes Beispiel an. In Galater 2,6 steht: „Tragt einander die Lasten.“ Das ist ein ähnliches „einander“. Wenn wir sagen, wir sollen einander Lasten tragen, dann trägt immer einer und ein anderer wird getragen. Natürlich kann es sein, dass heute ich derjenige bin, der trägt, und morgen bin ich derjenige, der getragen wird. Das „einander“ bezieht sich also immer auf die aktuelle Situation.

Bei der Unterordnung ist es genauso: Es gibt einen, der führt, und einen, der geführt wird. Ob ich gerade führe oder geführt werde, hängt von der Rolle ab, die ich gerade habe. Mal bin ich der, der sich unterordnet, mal der, der führt. Ein Beispiel: Als Haupt meiner Familie bin ich der, der führt. Aber als Bürger eines Staates ordne ich mich unter. Manchmal bin ich oben, manchmal unten.

Noch einmal kurz zurück zum Heiligen Geist: Wenn du voll heilig sein möchtest, dann achte auf vier Dinge. Erstens, wie du über Gott redest. Zweitens, wie du dich über Gott freust. Drittens, wie du auf Gott vertraust. Und viertens, ob du verantwortungsvoll den Platz einnimmst, den Gott dir in Familie, Gemeinde und Gesellschaft gibt.

Drehe ich das um: Wenn du möchtest, dass der Heilige Geist in deinem Leben betrübt wird, also wenn du dafür sorgen willst, dass du möglichst nichts von ihm mitbekommst, dann fang einfach so an: Rede schlecht über Gott, ärgere dich ständig an Gott, misstraue Gott und sei überall dort kritisch, wo Gott von dir Gehorsam verlangt. Dann kannst du dir hundertprozentig sicher sein, dass der Heilige Geist schneller aus deinem Leben verschwunden ist, als du schauen kannst. Denn dort fühlt er sich einfach nicht wohl.

Die Unterordnung in der Ehe: Die Rolle der Frau

Und jetzt betont Paulus diesen letzten Punkt. Wir gehen nun zu Vers 21 und machen mit dem Epheserbrief weiter: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.“

Das bedeutet, wenn wir uns einander unterordnen, wenn wir dort, wo Gott uns hinstellt – und es geht hier um die Familie – gerne die Rolle einnehmen, die Gott uns gibt, dann tun wir das in der Furcht Christi. Wir tun das, weil wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Wir tun es, weil wir dem Richter und Herrn der Welt dienen. Wir tun es, weil Jesus Macht, Heiligkeit und Herrschaft über unser Leben hat.

Das sind die Dinge, die uns motivieren. Es ist heute nicht Thema, aber wenn ihr darüber nachdenkt, werdet ihr feststellen: Es gibt keine gesunde Gottesliebe ohne eine gesunde Gottesfurcht. Bitte merkt euch das.

Deshalb kann Paulus hier sagen: Die Motivation hinter deiner Unterordnung muss immer die Furcht Christi sein. Du musst immer verstehen, mit wem du es zu tun hast. Bitte sei an dieser Stelle nicht zu leichtfertig. Wir haben einen Gott, wir begegnen einem Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, der als Richter der Welt einmal Menschen verdammen wird. Das darf uns schon einen leichten Schauer über den Rücken jagen.

Nun schauen wir uns den ersten Bereich der Unterordnung an, Epheser Kapitel 5, Vers 22: „Die Frauen ordnen sich ihren eigenen Männern als dem Herrn unter.“

Was heißt es, dass eine Ehefrau sich ihrem Ehemann unterordnet? Wichtig: Hier steht nicht, dass jede Ehefrau oder jede christliche Frau sich allen christlichen Männern unterordnet. Das steht hier nicht, einfach mal festhalten. Hier steht: Eine Ehefrau ordnet sich ihrem eigenen Ehemann unter.

Frage: Was bitteschön ist Unterordnung? Eine schöne Definition kann da helfen. Der QR-Code hilft euch, wenn ihr den gesamten Artikel lesen wollt. Das ist aus einem Text, den ich geschrieben habe. Dort geht es um Unterordnung im Allgemeinen, und das Zitat beschreibt seine Definition von Unterordnung, also was die Bibel darunter versteht, wenn sie den Begriff verwendet.

Ich lese mal vor: „Mit dem Begriff Unterordnung beschreibt das Neue Testament die Bereitschaft der Frau, ihrem Mann respektvoll zu begegnen und ihm den Vertrauensvorschuss, den Freiraum, die Ermutigung und die Unterstützung zu geben, die er als Leiter der Familie braucht.“

Das ist, was Unterordnung in der Bibel eigentlich will. Um das einmal zu sagen: Unterordnung ist funktional. Es geht um die Funktion, mehr nicht. Es hat nichts, wirklich absolut nichts mit meinem Wert zu tun.

Wenn ich als Gemeindeglied mich meiner Gemeindeleitung unterordne, dann bin ich nicht weniger wert als die Ältesten. Ich tue einfach nur das, was sie sagen. Und genau so ist es in der Ehe: Die Motivation, mit der ich das tue beziehungsweise die Motivation, mit der meine Frau das tun soll, ist: „als dem Herrn“.

Seht ihr das? Die Frauen ordnen sich ihren eigenen Männern als dem Herrn unter. Eine Ehefrau ordnet sich dem Ehemann unter, aber sie tut das in der Haltung, wie sie sich dem Herrn Jesus unterordnet.

Sie tut das nicht, weil die Gesellschaft es von ihr verlangt oder weil wir als Christen, die die Bibel ernst nehmen, irgendwie das antike Patriarchat übernommen haben. Weit gefehlt, wirklich weit gefehlt. Die Gesellschaft interessiert uns nicht. Wir folgen Jesus, wir folgen nicht dem Zeitgeist.

Und dort, wo Jesus uns als Herr einen Auftrag gibt, zum Beispiel, dass ich als Ehefrau mich meinem Ehemann unterordne, da mache ich das gerne – für ihn, weil er Herr in meinem Leben ist.

An dieser Stelle nur ein Hinweis, den man auch länger ausführen könnte: Es gibt einen Unterschied zwischen Rolle und Herz.

Ich kann als Ehefrau die Rolle der braven Hausfrau spielen, die sich vermeintlich ihrem Ehemann unterordnet, und heimlich in meinem Herzen dagegen aufbegehren, dass Gott mich dazu verdonnert hat, das zu tun, was der Mann will.

Deshalb bitte achtet auf euer Herz, ihr lieben Schwestern, wenn es um dieses Thema geht. Gott hasst nicht nur Ungehorsam, sondern Gott hasst auch Heuchelei.

Die Begründung der Unterordnung: Das Haupt des Mannes

Frage: Warum soll sich eine Frau ihrem Mann unterordnen?

Vers 23: Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes.

Das ist die Begründung: Der Mann ist das Haupt der Frau. Aktuell wird viel darüber diskutiert, denn dieser Satz ist in der Christenheit gerade nicht sehr populär. Es wird viel darüber geschrieben, ob das Wort „Haupt“ hier wirklich Herrschaft bedeutet.

Das Wort, das hier steht, ist „Kephale“. Es wird bildhaft verwendet, quasi als „Kopf“. Ich darf als Bibellehrer sagen: Ja, es hat mit Herrschaft zu tun. Der Begriff beschreibt besonders im Epheserbrief Herrschaft. Wenn ihr den Epheserbrief kennt, wisst ihr das bereits, zum Beispiel aus Epheser 1,22.

Dort wird der Begriff „Haupt“ schon einmal benutzt, allerdings für Jesus. Ich lese den Vers: „Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben.“

Merkt ihr das? Jesus ist Haupt, also bildlich verwendet der Kopf. Er ist Haupt über alles, nachdem ihm alles unterworfen wurde. „Haupt“ hat also viel mit Herrschaft zu tun. Jemand, der „Haupt“ ist, würde im Deutschen als Oberhaupt oder Anführer bezeichnet werden.

Das sieht man hier schön: Der Herr Jesus herrscht. So einfach ist das. Jesus ist Haupt über alles, weil ihm alles unterworfen wurde.

Hier wird deutlich: Mehr Herrschaft geht eigentlich nicht. Und auf dieselbe Weise, wie Jesus als dem, dem alles unterworfen wurde, Haupt ist und als Haupt über alles der Gemeinde gegeben wurde, so bin ich Haupt meiner Familie.

Deshalb heißt es: „Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist.“

Was heißt das jetzt, dass ich Haupt meiner Familie bin? Ganz einfach: Ich bin der Clanchef, der Anführer, der Boss, der Berserker, an dem du vorbei musst, wenn du meiner Familie schaden willst.

Und wenn dir dieses Wikinger-Bild zu grob ist, weil du denkst, „Jürgen, du bist doch der Frosch“, dann ein anderes Bild – das gleiche Prinzip: Ich bin das Haupt und ich bin gefährlich.

Ich habe euch eine interessante Geschichte mitgebracht: Jack Reynolds, ein verurteilter Sexualstraftäter, der Kinder missbraucht hat. In einem Interview auf YouTube wurde er gefragt, wie er die Kinder ausgesucht hat, die er missbraucht hat. Seine Antwort war spannend.

Er sagte: „Ich habe mir zuerst den Vater angeschaut. Wenn ich der Meinung war, er ist eine Bedrohung, dann habe ich mich dem Kind nicht genähert.“

Lasst mich euch eines sagen: Ich bin als Haupt meiner Familie diese Bedrohung. Und das bedeutet es, von der Bibel her, Haupt zu sein.

Ich bin das Haupt meiner Familie, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes. So wie Jesus alles tut, um seine Gemeinde zu retten, zu beschützen und ihr ewiges Leben zu geben, weil er das Haupt ist, so werde ich alles tun, um meine Familie zu beschützen.

Meine Kinder sind zwar aus dem Haus, aber ich werde alles dafür tun, dass meine Ehe gelingt.

Und weil das so ist, kann Vers 24 so formuliert werden: „Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.“

Eine Ehefrau soll sich ihrem Ehemann so unterordnen, wie es die Gemeinde im Blick auf Christus tut.

Ihr merkt, es geht wirklich um Herrschaft. So wie Jesus der Gemeinde sagen darf, wo es langgeht, so darf der Mann in seiner Familie den Ton angeben und die Richtung vorgeben.

Hier steht „in allem“. Das heißt, tatsächlich sind alle Lebensbereiche umfasst.

Wenn ich sage, dass alle Lebensbereiche der Frau betroffen sind, muss ich aber Einschränkungen machen:

Einschränkung Nummer eins: Es gibt Grenzen der Unterordnung.

Wenn der Mann Sünde verlangt oder sich, wie im Fall von Abigail aus dem Alten Testament, dumm verhält und das Leben der Familie gefährdet, dann muss eine Frau an bestimmten Punkten „Stopp“ sagen. Zum Schutz der Familie muss sie ihrem Mann auch mal „Nein“ sagen. Es gibt Grenzen.

Zweiter Punkt: Der Mann hat nicht tatsächlich Zugriff auf das ganze Leben einer Frau.

Ich nenne es mal eine Warnung, wenn der Gedanke aufkommt, dass Unterordnung nur gelingt, wenn die Frau aufhört, eigene Gedanken zu haben. Das ist völlig falsch.

Das Gegenteil ist wahr: Gesunde Unterordnung ist darauf angelegt, dass wir ein Team werden, das möglichst gut funktioniert. So können wir als Ehepaar effektiv am Reich Gottes bauen.

Deshalb braucht ein starker Anführer seiner Familie eine starke Gehilfin an seiner Seite – eine, die mit Selbständigkeit, Organisationstalent und Klugheit unterstützt.

Es sind die Schwächlinge, die ihre Ehefrauen dumm halten wollen. Dafür habe ich nur Verachtung übrig.

Echte Männer wollen Kämpferinnen an ihrer Seite. Sie sorgen dafür, dass die Frau, die sie geheiratet haben, ihr Potenzial voll ausschöpft.

Ein Mann, der sich ein Mäuschen wünscht, das er beherrschen kann, sollte nicht heiraten. So einfach ist das.

Warum? Weil echte Kerle eine Frau wie in Sprüche 31 an ihrer Seite wollen, mit der sie die Welt erobern können.

Wenn du denkst, du kannst deine Frau unterdrücken, vergiss es – da wird nichts unterdrückt.

Dritter Punkt: Die Unterordnung der Frau hängt nicht davon ab, dass der Mann sie so liebt, wie Christus die Gemeinde liebt.

Unterordnung ist keine Belohnung im Sinne von: Ich ordne mich unter, wenn die Leistung meines Mannes stimmt.

Nein, der Mann muss nicht erst alles richtig machen, bevor die Frau sich unterordnet.

Auch wenn das Gesamtpaket Ehe nicht funktioniert, wenn Männer ihren Teil nicht richtig machen, gilt das.

Nun schauen wir, was der Mann tun muss. Wir haben bisher viel über die Frau gesprochen, jetzt wenden wir uns dem Mann zu.

Vers 25: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“

Ich finde diesen Vers genial, herausfordernd und absolut bemerkenswert.

Es gibt wenige Familienregeln im Neuen Testament, die so wenig den Erwartungen ihrer Zeit entsprechen wie dieser Vers.

Stellt euch vor: Nirgendwo in der Bibel fordert Gott den Ehemann auf, über seine Frau zu herrschen.

Das ist witzig, oder?

Gerade noch heißt es: „Ordnet euch unter“, und jetzt kommt der Mann. Man würde doch erwarten, dass er aufgefordert wird, über seine Frau zu herrschen – als Gegenstück zur Unterordnung.

Falsch! Einen solchen Bibelvers gibt es nicht.

Als Ehemann bin ich Haupt, aber mein Auftrag von Gott lautet: Stirb für deine Frau und deine Familie – so wie Christus.

Das ist göttlich. Ich nenne das Komplementarität, wenn die Zahnräder ineinandergreifen, dort wo leidenschaftliche Unterordnung auf leidenschaftliche Liebe trifft.

Das Vorbild für Ehemänner ist die Liebe Christi, die Hingabe. Jesus ist für seine Braut gestorben, und wir Ehemänner sollen das auch tun.

In einer geistlichen Ehe geht es dem Ehemann um das Wohlergehen seiner Ehefrau. Dafür ist er bereit, die größten Opfer zu bringen.

Er opfert seine Karriere, seine Zeit, alles, was nötig ist.

Warum? Weil Jesus es ebenso getan hat.

Deshalb können geistliche christliche Ehemänner niemals Tyrannen werden, auch wenn sie Haupt sind.

Ich streiche das mit dem Berserker nicht durch: Ich bin der Chef. Aber gleichzeitig bedeutet Chef sein, dass mein ganzes Denken und Leben sich um Fürsorge, Hingabe, Vergebung und die Entfaltung des Potenzials meiner Frau dreht.

Ich mache es so, wie ich es bei Jesus sehe.

Deshalb bete ich persönlich einmal in der Woche, an meinem Fastentag, meine zwölf wichtigsten Gebetsanliegen durch. Ganz oben steht die Frage: „Vater im Himmel, wie kann ich meine Frau mehr lieben, ihr mehr dienen, sie mehr fördern und ihr noch mehr Gutes tun?“

Ich denke jede Woche darüber nach.

Warum? Weil es mein Job ist, weil Gott mir diesen Auftrag gegeben hat: Sie zu lieben, wie er die Gemeinde liebt und immer noch liebt.

Mir ist meine Frau wichtig, weil ich sehe, mit welchem Engagement Jesus an der Gemeinde hängt.

Hier die Verse 26 und 27: „Um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstelle, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen hat, sondern heilig und tadellos ist.“

Jesus ist voll um die Gemeinde bemüht, er hängt sich voll rein. Er will, dass sie heilig und tadellos ist. Dafür ist er gestorben, damit nichts fehlt.

Vers 28: „So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.“

Auf den ersten Blick wirkt dieser Satz etwas merkwürdig: „Schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.“

Wenn man aber darüber nachdenkt, wird klar, worum es geht. Paulus denkt hier noch im Bild von Christus und der Gemeinde.

So wie Christus als Haupt seinen Leib liebt und sich um die Gemeinde kümmert, so ist es auch in der Ehe.

Mann und Frau werden ein Fleisch, eine Einheit.

Wir müssen als Ehemänner verstehen: Es geht nicht darum, eine andere Person – in dem Fall meine Ehefrau – so zu lieben, wie ich mich selbst liebe.

Es geht darum, mich selbst zu lieben und zu begreifen, dass meine Frau zu mir gehört.

Wenn ich mich lieben will, muss ich die Einheit lieben, zu der auch meine Frau gehört.

Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.

Dann wird es praktisch: Vers 29: „Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde.“

Das Argument ist einfach: Jeder nimmt die Bedürfnisse seines eigenen Körpers ernst.

Das fängt bei mir morgens an, wenn ich das erste Mal aufs Klo gehe, mir einen Kaffee koche und meine Brille putze.

Das mache ich alles für mich. Ich weiß genau, was ich brauche. Ich weiß, was es heißt, mein Fleisch zu lieben.

So wie man die Bedürfnisse des eigenen Körpers ernst nimmt, soll ich selbstverständlich die Bedürfnisse meiner Ehefrau als meine eigenen betrachten.

Ich soll sie nähren und pflegen.

Ein schönes Bild für euch Ehemänner: Meine Frau ist mein Blumengarten.

Sie braucht Dünger, Fürsorge und soll blühen!

Deshalb überlege ich als Ehemann, was meine Frau braucht, wie ich sie fördern kann, und ich tue es, weil ich sehe, dass der Herr Jesus das im Blick auf die Gemeinde genauso macht.

So wie Christus sich um seinen Leib, die Gemeinde, kümmert, so soll ich mich um meine Frau kümmern.

Vers 30: „Denn wir sind Glieder seines Leibes.“

So wie man als Teil der Gemeinde erleben kann, dass sich Jesus um einen kümmert, ist das toll.

Du kannst erleben, wie Gott sich um dich kümmert.

Genauso mit derselben Hingabe und Liebe sollen wir uns um unsere Ehefrauen kümmern.

Ein Tipp an euch Ehemänner: Schreibt euch Woche für Woche auf, womit Gott euch in der vergangenen Woche beschenkt hat – geistliche Einsichten, Vergebung, Gebetserhörungen, Bewahrung, kleine Goodies, Sorgen, die ihr abgegeben habt.

Wenn ihr das tut und eine Idee davon bekommt, wie sehr Gott sich Woche für Woche um euer Leben kümmert, dann kümmert euch mit derselben Hingabe um eure Frau.

Vers 31: „Deshalb wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde.“

Ich fange mal mit „Geheimnis“ an: Ein Geheimnis in der Bibel ist eine geistliche Einsicht, die Gott offenbaren muss.

Denn ohne Offenbarung käme man nicht darauf.

Paulus sagt hier, das Geheimnis sei groß.

Worum geht es? Er zitiert den Vers aus 1. Mose 2: „Deshalb wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“

Inhaltlich geht es um die Ehe.

Das Geheimnis ist, dass die Ehe als Konzept bildhaft auf etwas anderes hinweist: das Verhältnis zwischen Christus und der Gemeinde.

So wie Mann und Frau ein Fleisch werden, so hängt der Herr Jesus an der Gemeinde.

Weil jede gute Ehe prophetisch auf das Verhältnis Messias-Gemeinde hinweist, erwächst daraus eine Verantwortung.

Wenn Ehemann und Ehefrau durch ihre Ehe auf das Verhältnis Jesus und Gemeinde hinweisen, sollen sie sich auch entsprechend verhalten.

Kommen wir zum letzten Vers, Vers 33: „Jedenfalls auch ihr, jeder von euch, liebe seine Frau so wie sich selbst, die Frau aber, dass sie Ehrfurcht vor dem Mann habe.“

Liebe und Ehrfurcht – das sind die beiden Punkte, um die es geht, und zwar ganz praktisch.

Auf der einen Seite Liebe, die sich hingibt und sich regelmäßig fragt: Wie kann ich meine Frau mehr ehren? Wie kann ich sie noch mehr nähren und pflegen?

Passivität beim Mann ist Gift und auch Sünde.

Lasst mich das deutlich sagen: Einen guten Ehemann erkenne ich daran, dass seine Frau an seiner Seite geistlich und charakterlich aufblüht.

So einfach ist das.

Ein guter Ehemann führt, er ist das Haupt. Er ist Vorbild, Beschützer, Beter und Entscheider.

Und er tut das, weil er selbst ein Haupt über sich hat.

Auch er muss sich unterordnen.

Erinnert euch an „Ordnet euch einander unter“.

Hier wird die Ehefrau in den Mittelpunkt gestellt, aber man kann auch fragen: Wem muss sich der Mann unterordnen?

Gibt es jemanden, der ihm etwas sagen darf?

Ja, in 1. Korinther 11,3 heißt es: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist.“

Auch der Mann muss sich unterordnen.

Er kann nicht einfach sagen: „Ich sag jetzt, wo es langgeht, und alle müssen mir folgen.“

Auch der Mann muss sich überlegen: Ich bin im Blick auf Jesus, den Messias, dem ich mich unterordne.

Jesus darf mir Aufträge geben und sagen, wie ich leben soll.

Wie soll ich als Mann leben?

Ganz einfach: Jesus sagt dir als Ehemann: Liebe deine Frau, lebe zu ihrem Wohlergehen, und wenn es sein muss, gib alles, was du hast – deinen letzten Traum, deine Gesundheit, deine Hoffnungen. Opfere das, damit es deiner Frau gut geht.

Zweiter Punkt: Liebe und Ehrfurcht.

Und da sind wir beim Thema Unterordnung.

Ehrfurcht bei der Frau heißt, dass sie sich unterordnet und sich regelmäßig fragt: Bin ich meinem Mann wirklich die Gehilfin, die Stütze und Ermutigung, die er braucht, um die Familie zu leiten?

Begegne ich meinem Mann mit genügend Respekt, Lob und Akzeptanz?

An dieser Stelle ist Nörgeln Gift und auch Sünde.

Woran erkennt man eine gute Ehefrau?

Ganz einfach: Man schaut sich den Mann an.

Man erkennt eine gute Ehefrau daran, dass ihr Mann an ihrer Seite zu einem männlichen Leiter wird, dem es Freude macht, geistliche Verantwortung zu übernehmen.

Das ist uns Männern meist nicht in die Wiege gelegt.

Aber es gelingt, wenn der Mann die Unterstützung seiner Frau bekommt, die er braucht.

Kommen wir zum Schluss:

Wir leben in einer Zeit, in der der Begriff „Unterordnung“ schon allein total uncool ist.

Wir Christen stehen in einer Spannung und müssen uns entscheiden:

Wem wollen wir uns unterordnen?

Wer gibt in unserer Ehe den Ton an?

Ist es der Herr Jesus, wie in Epheser 5 beschrieben, oder unser meist hochmütiges Fleisch?

Ist es der alles gleichmachende Zeitgeist oder unsere Angst vor Veränderung?

Das ist die Frage, die wir klären müssen: Wem wollen wir vertrauen?

Ehefrauen müssen sich fragen: Wie kann ich mich so unterordnen, dass mein Mann sich als Leiter respektiert und akzeptiert fühlt?

Ehemänner müssen sich fragen: Wie kann ich so leiten, dass meine Frau sich geliebt, geehrt und umsorgt fühlt?

Das sind keine einfachen Fragen, besonders wenn wir aus Familien stammen, in denen Machtmissbrauch, Passivität, Nörgelei oder sogar Gewalt normal waren.

Dann kann es Mut erfordern, sich unterzuordnen oder Verantwortung zu übernehmen.

Aber es lohnt sich.

Warum?

Ich komme zurück zum Anfang meiner Predigt: Paulus beginnt mit der Frage, wie man voll heiligen Geistes wird.

Wie sieht ein Leben aus, in dem sich der Heilige Geist ungehindert entfalten kann und mir die Impulse gibt, die er geben möchte?

Stichwort: Wandel im Geist.

Die Antwort: Dort, wo ich mich unterordne.

Warum fühlt sich der Heilige Geist in einer Ehe besonders wohl, wenn sie so funktioniert, wie Paulus es beschreibt?

Weil der Heilige Geist eine Vorliebe hat.

Der Heilige Geist möchte, dass der Herr Jesus groß herauskommt.

Das ist sein Ziel.

Dieses Ziel erreicht er mit jeder Ehe, in der Unterordnung normal ist und sich in Liebe und Respekt zeigt.

Er erreicht es, weil so eine Ehe auf Jesus hinweist, auf den Messias und seine Liebe zu seiner Braut, der Gemeinde.

Amen.

Das war’s für heute.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Grenzen und Voraussetzungen der Unterordnung

Und wenn ich sage, dass alle Lebensbereiche der Frau betroffen sind, dann muss ich ein paar Einschränkungen machen.

Einschränkung Nummer eins – und das muss ich betonen: Es gibt Grenzen der Unterordnung. Wenn der Mann Sünde verlangt oder sich verhält wie im Fall von Abigail – kennt ihr die Geschichte aus dem Alten Testament? – und wenn du dich dabei extra dämlich anstellst und das Leben deiner Familie gefährdest, dann muss an bestimmten Punkten einfach mal eine Frau sagen: Stopp, hier stehe ich jetzt. Zum Schutz meiner Familie, hier stehe ich meinem Mann gegenüber, hier muss ich jetzt mal Nein sagen. Das geht so nicht, es gibt Grenzen.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass der Mann tatsächlich Zugriff auf das ganze Leben einer Frau hat.

Der zweite Punkt, ich nenne es mal Vorsicht, ist, wenn der Gedanke aufkommt, dass Unterordnung nur dann gelingen kann, wenn die Frau aufhört, sich eigene Gedanken zu machen. Versteht ihr, das ist völlig falsch, das Gegenteil ist wahr.

Gesunde Unterordnung ist darauf angelegt, dass wir ein Team werden, ein Team, das möglichst gut funktioniert. So können wir als Ehepaar möglichst effektiv am Reich Gottes bauen.

Deshalb braucht, wenn du ein starkes Haupt sein möchtest, ein starker Anführer deiner Familie sein willst, du eine starke Gehilfin an deiner Seite. Eine, die dich mit ihrer Selbständigkeit, ihrem Organisationstalent und ihrer Klugheit unterstützt.

Wisst ihr, es sind die Männchen, die Schwächlinge, die ihre Ehefrauen dumm halten. Dafür habe ich wirklich nur Verachtung übrig, denn echte Männer wollen Kämpferinnen an ihrer Seite.

Echte Männer sorgen dafür, dass die Frau, die sie geheiratet haben, ihr Potenzial voll ausschöpft. Ein Mann, der sich so ein Mäuschen wünscht, das er irgendwie beherrschen kann, der sollte nicht heiraten. So einfach ist das.

Warum? Weil echte Kerle so eine Sprüche-31-Frau an ihrer Seite haben wollen, mit der sie die Welt erobern können. Versteht ihr? Darum geht es.

Und wenn du denkst, ich kann jetzt meine Frau so unterdrücken – vergiss es, da wird nichts unterdrückt.

Ein dritter Punkt noch dazu: Die Unterordnung meiner Frau hängt nicht davon ab, dass ich sie so liebe, wie Christus die Gemeinde liebt.

Unterordnung ist keine Belohnung im Sinne von: Ich ordne mich dann unter, wenn die Performance bei meinem Mann stimmt.

Nein, der Mann muss nicht erst alles richtig machen, bevor die Frau anfängt, sich unterzuordnen. Auch wenn das Gesamtpaket Ehe natürlich nicht funktioniert, wenn Männer nicht ihren Teil richtig machen.

Die Verantwortung des Mannes in der Ehe

Und jetzt schauen wir uns an, was der Mann tun muss. Wir haben bisher hauptsächlich über die Frau gesprochen. Nun wenden wir uns kurz dem Mann zu.

In Vers 25 heißt es: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“ Ich finde diesen Vers genial, herausfordernd und absolut beeindruckend. Es gibt nur wenige Familienregeln im Neuen Testament, die so wenig den Erwartungen ihrer Zeit entsprechen wie dieser Vers.

Ihr müsst euch das vorstellen: Nirgendwo in der Bibel fordert Gott den Ehemann auf, über seine Frau zu herrschen. Das ist interessant, oder? Gerade eben wurde noch gesagt: „Ordnet euch unter, ordnet euch unter, ordnet euch unter.“ Und jetzt kommt der Mann ins Spiel, und man würde doch erwarten, dass da steht: „Ihr Männer, herrscht über eure Frauen“ oder etwas Ähnliches. Das wäre doch das Gegenstück zur Unterordnung, oder?

Falsch! Einen solchen Bibelvers gibt es nicht. Als Ehemann bin ich zwar Haupt, aber der Auftrag, den Gott mir gibt, lautet: Stirb für deine Frau und deine Familie – so wie Christus es getan hat.

Das ist göttliche Komplementarität, wenn die Zahnräder ineinandergreifen. Dort, wo leidenschaftliche Unterordnung auf leidenschaftliche Liebe trifft. Das Vorbild für die Ehemänner ist die Liebe Christi, das Vorbild ist Hingabe. Jesus ist für seine Braut gestorben, und wir Ehemänner sollen das auch tun.

In einer geistlichen Ehe geht es dem Ehemann um das Wohlergehen seiner Ehefrau. Dafür ist er bereit, die größten Opfer zu bringen. Er opfert seine Karriere, seine Zeit und alles, was nötig ist. Warum? Weil Jesus es genauso getan hat.

Das ist auch der Grund, warum christliche Ehemänner, wenn sie geistlich sind, nie zu Tyrannen werden können – obwohl sie Haupt sind. Ich streiche das Wort „Berserker“ nicht durch und sage: Ich bin der Chef. Aber gleichzeitig bedeutet es, dass mein ganzes Denken und Leben sich um Fürsorge, Hingabe an meine Frau und Vergebung dreht. Ich will das Potenzial meiner Frau entfalten.

Ich handle genauso, wie ich es bei Jesus sehe. Deshalb bete ich persönlich einmal in der Woche, an meinem Fastentag, meine zwölf wichtigsten Gebetsanliegen durch. Ganz oben auf der Liste steht immer die Frage: „Vater im Himmel, wie kann ich meine Frau mehr lieben? Wie kann ich ihr mehr dienen? Wie kann ich sie mehr fördern? Wie kann ich ihr noch mehr Gutes tun?“

Ich denke jede Woche darüber nach. Warum? Weil es mein Job ist. Gott hat mir diesen Auftrag gegeben: Sie zu lieben, wie er die Gemeinde liebt und immer noch liebt. Wenn ich das bete, wird mir bewusst, wie wichtig meine Frau ist. Ich sehe, mit welchem Engagement Jesus an der Gemeinde hängt.

Die Liebe Christi als Vorbild für den Ehemann

Hier die Verse 26 und 27: Um sie zu heiligen, reinigt er die Gemeinde durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstelle. Sie soll keine Flecken oder Runzeln oder etwas dergleichen haben, sondern heilig und tadellos sein.

Jesus ist voll und ganz um die Gemeinde bemüht. Er hängt sich voll rein. Er will, dass sie heilig und tadellos ist. Dafür ist er gestorben, damit nichts fehlt.

Vers 28: So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.

Auf den ersten Blick wirkt der Satz etwas komisch: „schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.“ Doch wenn man ein wenig darüber nachdenkt, wird klar, worum es hier geht. Paulus denkt immer noch im Zusammenhang mit Christus und der Gemeinde. Die Gemeinde ist der Leib Christi, und Christus liebt seinen Leib.

So wie Christus sich um die Gemeinde und ihre Verherrlichung kümmert, ist es auch in der Ehe. Mann und Frau werden ein Fleisch, sie werden eine Einheit. Das müssen wir als Ehemänner gut verstehen.

Es geht nicht darum, eine andere Person, in diesem Fall die Ehefrau, so zu lieben, wie man sich selbst liebt. Das steht hier nicht. Es geht vielmehr darum, sich selbst zu lieben und zu begreifen, dass die Frau zu einem gehört. Wer sich selbst liebt, muss auch die Einheit lieben, zu der die Frau gehört. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.

Dann wird es an der Stelle ganz praktisch, Vers 29: Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es – so wie auch der Christ die Gemeinde.

Ich glaube, das Argument ist ganz einfach. Jeder nimmt die Bedürfnisse seines eigenen Körpers ernst. Da muss ich euch nichts sagen. Das fängt bei mir morgens an, wenn ich das erste Mal auf die Toilette gehe. Dann koche ich mir einen Kaffee und putze meine Brille. Und wisst ihr was? Das mache ich alles für mich. Das ist nur für mich. Ich weiß ganz genau, was ich brauche. Ich weiß ganz genau, was es heißt, mein Fleisch zu lieben.

So wie man die Bedürfnisse des eigenen Körpers ernst nimmt, soll ich ganz selbstverständlich die Bedürfnisse meiner Ehefrau als das betrachten, was sie sind. Es sind meine Bedürfnisse. Ich soll sie, heißt es, nähren und pflegen.

Wenn ihr ein schönes Bild braucht, ihr lieben Ehemänner: Meine Frau ist mein Blumengarten. Sie braucht Dünger, sie braucht Fürsorge, sie soll blühen! Deswegen überlege ich mir als Ehemann, was meine Frau braucht, wie ich sie fördern kann. Und ich tue es, weil ich sehe, dass der Herr Jesus das im Blick auf die Gemeinde genauso macht.

So wie Christus sich um seinen Leib, die Gemeinde, kümmert, so soll ich mich um meine Frau kümmern.

Vers 30: Denn wir sind Glieder seines Leibes. So wie man als Teil der Gemeinde erleben kann, dass sich Jesus um einen kümmert – ist das nicht toll? Du kannst erleben, wie Gott sich um dich kümmert.

Genauso mit derselben Hingabe und Liebe sollen wir uns um unsere Ehefrauen kümmern.

Ein Tipp an euch Ehemänner, der mir hilft zu verstehen, wie sehr Jesus sich in mein Leben investiert: Schreibt euch Woche für Woche auf, immer am Montag, womit Gott euch in der vergangenen Woche beschenkt hat. Welche geistlichen Einsichten ihr bekommen habt, an Vergebung, an Gebetserhörungen, an Bewahrung – all die kleinen Goodies, die man geschenkt bekommt, wo man seine Sorgen abgegeben hat.

Schreibt euch auf, womit Gott euch beschenkt hat. Wenn ihr das tut und eine Idee davon bekommt, wie sehr Gott sich Woche für Woche um euer Leben kümmert, dann geht hin und kümmert euch mit derselben Hingabe um eure Frau.

Die Einheit von Mann und Frau als Bild für Christus und die Gemeinde

Vers 31: Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde.

Ich beginne mit dem Begriff „Geheimnis“. Ein Geheimnis in der Bibel ist eine geistliche Einsicht, die Gott einem offenbaren muss. Offenbaren muss, weil man ohne diese Offenbarung von sich aus nicht darauf kommt.

Paulus sagt hier, dieses Geheimnis sei groß. Doch was ist das Geheimnis, von dem er spricht? Inhaltlich zitiert er den Vers aus 1. Mose 2: „Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Es geht also um die Ehe.

Das Geheimnis besteht darin, dass die Ehe als Konzept bedeutet, dass ein Mann sich an eine Frau hängt und die zwei eine Einheit werden. Diese Einheit weist bildhaft auf etwas anderes hin: auf das Verhältnis zwischen Christus und der Gemeinde.

So wie aus Mann und Frau ein Fleisch wird, so hängt auch der Herr Jesus an der Gemeinde. Weil jede gute Ehe fast schon prophetisch auf das Verhältnis zwischen Messias und Gemeinde hinweist, entsteht daraus eine besondere Bedeutung.

Aus diesem hinweisenden Charakter ergibt sich eine Verantwortung. Wenn Ehemann und Ehefrau durch ihre Ehe auf das Verhältnis zwischen Jesus und der Gemeinde hinweisen, dann sollen sie sich auch entsprechend verhalten.

Liebe und Ehrfurcht als Grundlage der Ehe

Und so kommen wir zum letzten Vers, Vers 33: „Jedenfalls auch ihr, jeder von euch, liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie Ehrfurcht vor dem Mann habe.“

Liebe und Ehrfurcht – das sind die beiden Punkte, um die es hier ganz praktisch geht. Auf der einen Seite steht die Liebe, die sich hingibt und sich regelmäßig fragt: Wie kann ich meine Frau mehr ehren? Wie kann ich sie noch mehr nähren und pflegen?

Im Blick auf den Mann ist Passivität einfach Gift und übrigens auch Sünde. Lasst mich das ganz deutlich formulieren: Einen guten Ehemann erkenne ich daran, dass seine Frau an seiner Seite geistlich und charakterlich aufblüht. So einfach ist das.

Ein guter Ehemann führt – das tut er. Er ist das Haupt. Er ist Vorbild, Beschützer, Beter und Entscheider. Und er tut das alles, warum? Er tut das, weil er selbst ein Haupt über sich hat. Auch er muss sich unterordnen. Erinnert euch an den Satz: „Ordnet euch einander unter.“

Hier wird jetzt die Ehefrau in den Mittelpunkt geschoben, aber ich könnte genauso gut auch die Frage stellen: Welchem Haupt muss ich mich denn als Mann unterordnen? Gibt es da auch jemanden, der mir etwas sagen darf? Dann lande ich bei dem Vers aus 1. Korinther 11,3: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist.“

Da habt ihr es. Auch der Mann muss sich unterordnen. Da kann ich nicht einfach sagen: „Ich bestimme jetzt, wo es langgeht, und alle sollen mir folgen.“ Nein, auch der Mann muss sich überlegen: Okay, ich stehe hier im Blick auf Jesus, im Blick auf den Messias, im Blick auf Christus, der sich selbst unterordnet.

Jesus darf mir Aufträge geben und sagen, wie ich leben soll. Und wie soll ich als Mann leben? Ganz einfach: Jesus sagt dir als Ehemann, liebe deine Frau, lebe zu ihrem Wohlergehen, und wenn es sein muss, gib alles, was du hast – deinen letzten Traum, deine Gesundheit, deine Hoffnungen. Opfere das, damit es deiner Frau gut geht.

Die Herausforderung der gegenseitigen Beziehung in der Ehe

Zweiter Punkt: Das war Liebe und Ehrfurcht.

Hier sind wir beim Thema Unterordnung. Ehrfurcht bei der Frau bedeutet, dass sie sich unterordnet und sich regelmäßig fragt: Bin ich meinem Mann wirklich die Gehilfin, die Stütze und die Ermutigung, die er braucht, um die Familie zu leiten? Begegne ich meinem Mann mit genügend Respekt, Lob und Akzeptanz?

An dieser Stelle ist Nörgeln Gift – versteht ihr? Es ist auch eine Sünde.

Die Frage lautet: Woran erkenne ich eine gute Ehefrau? Ganz einfach: Du schaust dir den Mann an. Du erkennst eine gute Ehefrau daran, dass ihr Mann sich an ihrer Seite zu einem männlichen Leiter entwickelt.

Das ist uns Männern meistens nicht in die Wiege gelegt. Ein Mann entwickelt sich nur dann zu einem männlichen Leiter, dem es Freude macht, geistliche Verantwortung zu übernehmen, wenn er von seiner Frau die Unterstützung bekommt, die er braucht.

Schlussbetrachtung: Die Bedeutung von Unterordnung und Liebe heute

Kommen wir zum Schluss. Wir leben in einer Zeit, in der der Begriff Unterordnung alleine schon total uncool ist.

Als Christen stehen wir jetzt in einer Spannung und müssen uns entscheiden. Wir müssen die Frage beantworten: Wem wollen wir uns unterordnen? Wer gibt in unserer Ehe den Ton an? Ist es der Herr Jesus, wie es in Epheser 5 beschrieben ist, oder ist es unser zumeist hochmütiges Fleisch – also die Begierden, die in uns stecken? Ist es ein alles gleich machender Zeitgeist oder vielleicht unsere Angst vor Veränderung?

Das ist die Frage, die wir klären müssen: Wem wollen wir vertrauen?

Ehefrauen müssen sich fragen: Wie kann ich mich so unterordnen, dass mein Mann sich als Leiter respektiert und akzeptiert fühlt? Das ist eine wichtige Frage.

Und die Ehemänner müssen sich fragen: Wie kann ich so leiten, dass meine Frau sich geliebt, geehrt und umsorgt fühlt?

Das sind wirklich keine einfachen Fragen, vor allem dann, wenn wir aus Familien stammen, in denen Dinge wie Machtmissbrauch, Passivität, Nörgelei oder vielleicht sogar Gewalt völlig normal waren. Dann kann es Mut erfordern, sich unterzuordnen oder Verantwortung zu übernehmen. Aber es lohnt sich.

Wisst ihr, warum es sich lohnt? Jetzt komme ich noch einmal zum Anfang meiner Predigt zurück. Was habe ich am Anfang gesagt? Paulus beginnt mit der Frage: Wie kann ich voll heiligen Geistes werden? Wie sieht ein Leben aus, in dem sich der Heilige Geist ganz ungehindert entfalten kann und mir die Impulse gibt, die er geben möchte? Stichwort: Wandel im Geist. Die Antwort liegt da, wo ich mich unterordne.

Warum fühlt sich der Heilige Geist in einer Ehe besonders wohl, wenn das so funktioniert, wie Paulus es hier schreibt? Weil der Heilige Geist, ich sage mal, ein Faible für eine Sache hat. Der Heilige Geist wünscht sich, dass der Herr Jesus groß herauskommt. Das ist sein Ziel.

Und dieses Ziel erreicht er mit jeder Ehe, in der Unterordnung normal ist und sich in Form von Liebe und Respekt zeigt. Er erreicht es, weil so eine Ehe auf Jesus hinweist, auf den Messias und seine Liebe zu seiner Braut, der Gemeinde.

Amen.

Das war’s für heute. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

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