Osterfreude trotz Regen und Einladung zum gemeinsamen Gottesdienst
Auch wenn es regnet, fällt bei uns die Osterfreude nicht ins Wasser. Sie gründet sich auf das große Wort: Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und Leben und unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.
Wir wollen uns heute Morgen in der Gegenwart des auferstandenen Jesus Christus versammeln. Er will zu uns reden und uns der großen Siegeskraft Jesu gewiss machen.
Ich möchte Ihnen allen ein von unserem Herrn reich gesegnetes Osterfest wünschen.
Wir haben gerade eben die Ehr von Georg Philipp Telemann gehört, das Spiel von Herrn Johann Schiller. Wir freuen uns, dass wir nachher noch ein zweites Mal ein Stück hören werden.
Zunächst wollen wir aber miteinander singen und alle fröhlich sein. Wir singen das Lied 82, alle fünf Verse, ohne das Halleluja.
Gebet um Glaubensstärkung und Fürbitte
Wir wollen beten: Jesus Christus, du auferstandener und siegreicher Herr.
Wenn wir uns heute Morgen an deinem Ostermorgen versammeln, schämen wir uns über unsere Zweifel und unseren Unglauben. Wir haben so oft erlebt, wie der Tod in dieser Welt wütet und wie viel Not und Leid geschieht. Oft waren wir verzagt, weil wir nichts von deiner Macht sahen.
Stärke heute unseren Glauben und rede zu uns, damit wir fest und gewiss werden in deiner Auferstehung. Mach aus uns Menschen, die unerschrocken überall weitersagen, dass du lebst und dass du dem Tod die Macht genommen hast.
Wir wollen dich heute besonders für die bitten, die in der Trauer leben, die an ihrem Leib die Zeichen der Krankheit spüren und den nahen Tod sehen. Wir möchten dich bitten, dass du all jene grüßt, die im Leiden gefangen sind und lange liegen müssen. Wir bitten dich für die Schwermütigen und auch überall dort, wo das bei uns sich findet.
Herr, dein Wort macht Tote lebendig. Mach du uns heute lebendig und erwecke in uns das neue Leben.
Wir wollen in der Stille all das Gott bringen, was uns bewegt.
Wir danken dir, Herr, dass du Leben und überfließende Fülle bietest. Amen!
Musikalische Begleitung und Einführung in das Thema der Auferstehung
Wir hören nun, gespielt von Herrn Schiller als zweites Solo, die erste Sonate von 1638 von Girolamo Fantini auf einer Naturtrompete von 1746.
Diese Naturtrompete hat keine Ventile und erfordert daher eine besondere Lippentechnik. Die Sonate in C-Dur stammt aus der Anfangszeit der Trompete in der Kunstmusik.
Ich lese aus 1. Korinther 15, dem Schlussabschnitt ab Vers 50. 1. Korinther 15 ist das große Kapitel, das Paulus über die Auferstehung der Toten geschrieben hat. Es handelt von der sicheren Hoffnung auf ewiges Leben für diejenigen, die an Jesus Christus glauben.
In diesem Kapitel behandelt Paulus all die Einwände, Fragen und Zweifel, die bereits vor zweitausend Jahren laut wurden.
Die Verwandlung des Leibes und der Sieg über den Tod
Und nun, ab Vers fünfzig:
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können. Auch wird das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit erben.
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden. Und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Eine ganz wichtige Aussage: Der neue Leib, den uns Gott schenkt, ist ein Leib, aber ein vollkommener Leib. Nicht mehr wie hier in dieser Welt ein Leib der Schwachheit und der Krankheit.
Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und das Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche die Unverweslichkeit anziehen wird und das Sterbliche die Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht:
„Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde. Von daher hat der Tod Macht über unser Leben, weil wir Menschen des Ungehorsams und der Übertretung sind.
Die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Darum, meine lieben Brüder, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu im Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.
Ermutigung zum Glauben und gemeinsames Singen
Nun singen wir das Lied 86, die Verse 1 bis 4.
Es wäre schön, wenn Sie nicht nur singen, sondern diese Worte wirklich in Ihrem ganzen Leben praktizieren könnten. So dass der Tod Sie nicht mehr schrecken kann – ganz gleich, wie wild er auch sein mag.
Die Frauen am leeren Grab – Zweifel und erste Verkündigung
Wir lesen Lukas 24,1-12, wie am Ostermorgen die Frauen zum Grab kommen.
Am ersten Tag der Woche, sehr früh, kamen die Frauen zum Grab. Sie trugen wohlriechende Öle bei sich, die sie bereitet hatten. Doch sie fanden den Stein vom Grab weggewälzt. Sie gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.
Als sie darüber bekümmert waren, traten zwei Männer mit glänzenden Kleidern zu ihnen. Die Frauen erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Die Männer sprachen zu ihnen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ In der alten Übersetzung hieß es: „den Lebendigen bei den Toten“. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.
„Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder, gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.“ Die Frauen gedachten seiner Worte.
Sie gingen wieder weg vom Grab und verkündeten alles den elf Jüngern und allen anderen. Es waren Maria von Magdala, Johanna, Maria, die Mutter des Jakobus, und die anderen Frauen mit ihnen. Sie berichteten den Aposteln davon.
Doch diese Worte erschienen ihnen wie Geschwätz. Der alte Luthertext sagt hier auch „als wären’s Mährlein“. Manche meinen, das seien nur Legenden, erfundene Geschichten. Deshalb glaubten sie ihnen nicht.
Petrus aber stand auf, lief zum Grab und bückte sich hinein. Er sah nur die Leinentücher liegen. Dann ging er davon und wunderte sich über das, was geschehen war.
Enttäuschung über das Verhalten der Christen am Ostermorgen
Ich bin enttäuscht von den Christen. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon gehört habe: „Ich bin enttäuscht von den Christen.“ Ähnliches steht ja auch häufig in der Bibel. Es ist wirklich enttäuschend, wie sich die Christen am Ostermorgen verhalten haben. Sie haben viel Schande über sich gebracht.
An diesem Morgen – und nicht nur da – sieht man deutlich, wie sie elend versagen. Wenn mir jemand sagt: „Ich bin enttäuscht von den Christen“, dann antworte ich: Es tut mir leid, aber da müssen sie durch. Das muss einmal ganz klar sein. Jeder wird auch bitter enttäuscht werden von uns, so wie wir hier sitzen, von mir, von Ihnen – leider. Wir schämen uns, dass wir so wenig von unserem Glauben leben können.
Die Bibel erzählt das ganz schonungslos und offen, wie die Christen versagen. Selbst am Ostermorgen ist nichts zu spüren von Freude, Mut oder Zuversicht. Im Gegenteil: Sie haben sich hinter ihren Mauern versteckt und die Türen abgeschlossen. Die mutigen Frauen wagen sich wenigstens noch als einzige Getreue an diesem Morgen zum Grab. Aber die anderen haben wirklich eine schlechte Figur gemacht. Sie waren voller Zweifel, voller Fragen, voller Bedenken und Unglauben.
Es ist mir so peinlich, dass das auch heute nicht anders ist. Wenn Sie zu Christen kommen, werden Sie leider ganz selten eine fröhliche Schar bekennender Christen antreffen. Meist ist es ein verschüchtertes Häuflein kritischer, diskutierender Leute mit allen möglichen Einwänden und Fragen.
Darum reden wir nicht über die Christen und predigen nicht über die Kirche. Es müsste schiefgehen, wenn wir das nur einmal probieren würden. Wir predigen von Christus – das ist das Thema, von dem wir heute reden. Von den Christen kann man nie viel Gutes erzählen, von Christus aber sehr viel.
Und genau dafür wollen wir heute unsere Zeit nutzen: um zu sagen, was er uns bringt, was er uns bedeutet und wie er es schafft, dass er selbst so verschüchterte Leute noch umdrehen und gebrauchen kann. Aus ihnen macht er mutige Bekenner.
Dafür habe ich die Hoffnung für uns noch nicht verloren. Das kann Jesus Christus.
Einladung zur Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus
Ich möchte am Anfang der Predigt etwas sagen für diejenigen, die heute vielleicht zum ersten Mal hier sind. Wissen Sie, dass Jesus Christus wirklich lebt? So wie der Mensch neben Ihnen sitzt, nur dass Sie Jesus Christus nicht sehen können.
Jesus hat den Tod besiegt. Er sucht Sie, er möchte heute mit Ihnen sprechen und Ihr Leben erfüllen. Das ist das Thema, über das wir heute sprechen werden – und das, was uns wirklich erfüllen muss.
Von den Christen brauchen wir nicht viele Worte zu machen. Von Christus wollen wir reden.
Erster Punkt: Die Leere eines Lebens ohne den Auferstandenen
Mein erster Punkt: Wie leer ist ein Leben ohne den Auferstandenen! Wie leer ist ein Leben ohne den Auferstandenen.
Viele glauben das natürlich überhaupt nicht. Sie sagen: „Auch mein Leben ist ganz gefüllt, ich habe viele Termine, viel zu tun, mir gefällt es, ich mache, was mir Spaß macht.“
Schauen Sie einmal die Frauen an. Das muss jetzt doch noch zur Ehrenrettung dieser Frauen gesagt werden: Sie sind weit besser als ich. Diese Frauen, die da zum Grab gehen, sind mutig und kühn. Sie beschämen mich zum Beispiel.
Sie haben eine große Liebe zu Jesus. Sie haben Salböl bereitet und wollen den Leichnam Jesu salben. Mich bewegt das immer wieder tief, wenn ich die Liebe von Angehörigen zu den Verstorbenen sehe.
Ich bin einige Male in meinem Leben als Pfarrer allein hinter einem Sarg hergelaufen. Manchmal hat eine meiner Töchter gesagt: „Geh doch mit, damit wir nicht allein sind, es ist niemand da.“ Es ist schwer, wenn ein Mensch allein stirbt, allein beerdigt wird und niemand um ihn trauert.
Die Frauen sind große Frauen. Ihre Liebe geht über den Todestag hinaus. Sicher tragen sie auch Blumen mit sich, legen sie dort nieder und wollen ihre ganze Dankbarkeit ausdrücken – Liebe, die von Herzen kommt.
Sie haben so viel von Jesus empfangen, als er noch lebte. Sie tragen die vielen Worte, die sie hörten, mit sich, und das bewegt sie, sie können das nicht vergessen.
Wenn wir das einmal betrachten, können wir nur staunen über diese wackeren und mutigen Frauen, die sich da noch vorwagen bis an dieses bewachte Grab hin – mutige Leute.
Die Hilflosigkeit vor dem Tod und die Armut eines Lebens ohne den Auferstandenen
Ist es ein trauriges Leben? Warum denn? Wenn man sich letztlich vor dem Tod beugen muss, und wenn ich sage, ihr Leben ist arm und leer ohne den Auferstandenen, dann meine ich nicht, dass sie nicht viele Termine zu erledigen hätten oder viele Aufgaben, dass viele Menschen sie um ihren Rat fragen und auf ihr Urteil etwas geben.
Ich meine das: Erst vor dem Tod wird offenbar, ob ihr Leben arm und leer ist. Wenn unser Leben dahingeht im Strom der Vergänglichkeit, und die Frauen sind ja so hilflos, sie können nur ihre Salbtöpfe nehmen und den Körper Jesu einbalsamieren und konservieren, mehr nicht. Sie können ihre Blumen niederlegen, die verwelken, und wir spüren doch, wie hilflos wir sind vor der grauenhaften Macht des Todes.
Was will man denn sonst noch tun? Die Worte, die verhallen ja und vergehen, die wir sprechen in der Erinnerung und in der Dankbarkeit. So beugen die Frauen sich ergeben vor dem Tod. Ja, wir müssen uns daran gewöhnen, wir müssen alle mal sterben.
Wenn das alles ist, was sie haben, sind sie arm und leer, obwohl die Frauen noch ein ganz tüchtiges Stück Christentum dabei haben. Sie haben die ganzen Worte Jesu noch im Ohr, und doch ist es ein armes Leben, wenn sie von Jesus nie mehr mitbekommen haben als die ganzen Lehren, Worte und Taten, die er getan hat – nur Erinnerung. Sie leben arm und traurig.
Sie waren sehr religiös, diese Frauen. Das ist trotzdem traurig und reicht nicht vor der Macht des Todes. Da wird es offenbar, was wir haben. So kommt es heute auch oft in unseren Tagen vor, wo Millionen Menschen als Christen leben, sich als Christen verstehen, ohne den lebendigen Christus zu kennen.
Da kommt es vor, als ob wir in einem Museum leben. Da haben sie die großen Vitrinen aufgestellt, und man schaut hinein und sagt: Da ist auch noch eine Erinnerung an Jesus. So ein Glaube, der nur von der Vergangenheit lebt, wo man die Reste einbalsamiert und konserviert, wo man ein paar Worte von Jesus zitieren kann.
Das Entscheidende am Ostertag ist: Kennen Sie den Auferstandenen? Kennen Sie ihn wirklich? Haben Sie eine Begegnung mit ihm gehabt? Hat er in Ihrem Leben schon gewirkt? Haben Sie eine Verbindung mit ihm? Er ist wirklich da.
Ohne ihn, ohne den Auferstandenen, ist das so traurig, so arm und so leer. Nichts haben diese Frauen – gar nichts. Also ihre Erinnerung, ihre Worte, all das, die Blumen und die Salbtöpfe – das spielt doch nachher gar keine Rolle mehr.
Im weiteren Verlauf der Ostergeschichte spricht kein Mensch mehr von den Salbtöpfen. Irgendwo sind sie vergessen. Der Auferstandene ist nur wichtig, der unser Leben erfüllen will. Und das ist wirklich so, dass Jesus den Tod zerbricht.
In einem Osterlied heißt es spöttisch: Der Tod ist worden. Wo sie den Auferstandenen kennen, da ist das Grab gar nicht mehr der wichtigste Platz in der Erinnerung an die Lieben, die sie verloren haben. Sondern da ist die Ewigkeit die Heimat, nach der sie sich sehnen – die Welt Gottes, die neue Welt Gottes, auf die wir zuwandern.
Das kann ihnen nur der auferstandene Jesus schenken und sie darin gewiss machen.
Ich habe einen Freund, der ist Mathematikprofessor, und er erzählt so gern die Geschichte, wie er zum ersten Mal den auferstandenen Jesus entdeckt hat. Gar nicht, dass Sie denken, da sei etwas Merkwürdiges passiert. Manche Leute warten immer in ihrem Leben darauf, dass da irgendein übersinnliches Ereignis passiert.
Er war sehr beschäftigt durch seinen großen Vorlesungsbetrieb an der Universität Mainz, und da sollte seine Tochter konfirmiert werden. Der Pastor hat ihn aufgefordert, ob er nicht an einer Gemeindefreizeit teilnehmen wollte. Sie hatten dort eine Bibelfreizeit, und wie das so geht, ist es ein bisschen schwierig, wenn man so lieb eingeladen wird, wie soll man da ablehnen?
Schließlich hat er gesagt, es geht absolut nicht wegen der Arbeit. Er hatte unheimlich viel noch zu erledigen, er hat die ganze Nacht gearbeitet. Aber dann waren alle Ausreden weg, und er ging auf diese Bibelfreizeit mit.
Seit Jahren redet er von dieser einen Woche, die er dort hatte, über das Bibelwort als die größte und schönste Entdeckung seines Lebens: Ich habe Jesus, den Auferstandenen, gefunden, und er fing an, sein Leben mit Jesus zu leben.
Er war gar nicht mehr interessiert an den Überresten, die da in den Vitrinen liegen, an der Konservierung des alten Christentums. Ihm ging es darum, den Auferstandenen heute zu erleben, mitten in seiner Arbeit, in seinem Beruf, in dem er stand, in seinem Familienleben.
Das war mein erster Punkt: Wie leer ist ein Leben ohne den Auferstandenen.
Zweiter Punkt: Vorwürfe, die wir uns gefallen lassen müssen. Vorwürfe, die machen die Engel.
Interessant, dass Gott Engel braucht, weil seine Leute versagen. Ja, das ist schlimm, dass wir so schlecht von Jesus, dem Auferstandenen, reden. Wir haben noch nie richtig begriffen, dass wir das glauben und davon überzeugt sind.
Die meinen, wir würden irgendwie alte Traditionen weiterpflegen, ohne wirklich zu kapieren, dass der überzeugt ist: Jesus Christus lebt. Wenn ich sterbe, falle ich wirklich in die Hände Jesu, der mich zum ewigen Leben trägt.
Diese Engel haben die Frauen hart angepackt, obwohl die Frauen an diesem Tag schon viel durchgemacht haben. Sie brauchten starke Nerven. Sie waren ja zuerst schockiert, als der Stein weggewälzt war.
Stellen Sie sich mal die Aufregung vor: Sie hat es ja noch beschäftigt auf dem Weg zum Grab, wie kriegen wir den schweren Stein weg? Mit ihrer Körperkraft können sie den nicht weghieven. Vielleicht helfen ihnen noch die Wächter am Grab, dachten sie vielleicht.
Dann war der Stein weggewälzt und sie gehen hinein – und der Leichnam ist weg. Ja, was ist jetzt los? Und dann sehen sie plötzlich diese leuchtenden Gestalten.
Sie verstehen gar nicht, was hier da ist. Da muss Gott direkt hineinreden, sie darauf aufmerksam machen durch eine ganz unnatürliche Weise: Er ist nicht hier, er ist auferstanden!
Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Das ist ein harter Vorwurf!
Die Frauen haben den Vorwurf auf den ersten Blick sicher gar nicht verdient, denn wir würden doch sagen: Die Auferstehung zu glauben, das sprengt jedes Denken.
Vielleicht hilft Ihnen das jetzt ein wenig, wenn ich Ihnen freimütig sage: Es gibt jetzt keinen in der Kirche, für den das irgendwie in sein Denken reinpasst. Wie sollen wir das verstehen können?
Wir können verstehen, dass im Frühjahr die Blüten wieder an den Bäumen und Büschen kommen. Das ist etwas ganz anderes, hat doch mit der Auferstehung Jesu nichts zu tun. Da treten doch neue Blüten an die Stelle der alten.
Das wäre, als würden wir als Trost sagen: Die alten Menschen sterben und junge werden geboren, Kinder werden geboren. Es ist doch kein Trost für den, der trauert.
Mein Leben ist einmalig, und bei der Auferstehung Jesu wird das Unfassbare gesagt: Gott bewahrt mein Leben und führt es zu neuem Leben.
Wer will das verstehen? Das sprengt all meine Erfahrungen. Es gibt in der ganzen Welt keine Analogie, überhaupt nichts, was ähnlich wäre. Es gibt überhaupt gar nichts, was uns diesen Glauben leichter machen würde.
Es ist jenseits jedes Begreifens und Verstehens. Und das alles angesichts der großen Zerstörungsmacht des Todes.
Nicht nur, wenn sie vor einem Toten stehen und wissen, wie die Verwesung alles, was geschaffen ist, zerstören kann, sondern auch wenn Sie daran denken, wie viele Menschen verbrannt und zerfetzt wurden.
Dass sie in Christus bewahrt sind zum Leben – wer will denn das verstehen? Auferstanden, auferweckt – wie soll das zugehen? All mein Denken spricht dagegen.
Jetzt muss ich noch einmal zitieren aus dem großen Auferstehungskapitel des Paulus, wenn er sagt: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich, es wird gesät in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit, es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft.
Der neue Leib, mit dem Jesus am Ostermorgen hervortritt, ist ja ein ganz anderer Leib – sichtbar noch ähnlich, aber doch ein Leib, der nicht mehr Raum und Zeit unterworfen ist, ein Ewigkeitsleib, ein nach Gott gestalteter neuer Leib, vollkommen ohne Schwäche und ohne Krankheit.
Da kann man immer bloß dastehen wie die Frauen und sagen: Ja, aber das verstehe ich nicht, das verstehe ich nicht, wie soll denn das eigentlich sein? Dass dieser neue Leib nicht mehr dem Tod und dem Vergehen unterworfen sein soll?
Jetzt achten Sie noch mal, was die Engel sagen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Da liegt ihr Vorwurf: Habt ihr Jesus so schlecht gekannt? Er ist doch der Lebendige!
Wir tun uns ja manchmal schwer, die Bibelworte in ihrem ganzen Vollsinn zu verstehen, und das, was hier wirklich dasteht. Ich lese da nichts hinein: Der Lebendige, das heißt bei Jesus immer, er ist der, der Leben in die Welt des Todes hineinbringt.
Überall, wo Jesus hinkommt, da ist plötzlich Leben da.
Ich verspreche es Ihnen: Wenn Sie Jesus in Ihr Leben aufnehmen, dann verstehen Sie es erst. Wenn Sie Jesus aufnehmen, wie die Freude bei Ihnen beginnt, wie die Traurigkeit weicht, wie Sie in einer Vitalität sind bis ins hohe Alter.
Das heißt, wenn Ihr Kreuz nicht mehr richtig geht oder die Gliedmaßen schon angefallen sind von der Krankheit, wie Sie von einer Vitalität sind, die nur Jesus gibt.
Denn das Wort „der Lebendige“ meint ja vielmehr: Er ist der Macher des Lebens, er ist der Schöpfer des Lebens, der Urheber des Lebens.
Petrus sagt in seiner schönen Pfingstpredigt: Er ist der Fürst des Lebens, der in diese Welle des Todes das Leben hineinträgt.
Und das ist der Vorwurf, den die Engel an diese Frauen sagen: Wie habt ihr gemeint, Jesus sei stumm mit seiner Kreuzigung, das Leben sei versiegt?
Das ist doch das Thema, das die Evangelien haben: Das Leben ist erschienen. Oder wenn Jesus sagt: Ich bin gekommen, dass Menschen Leben und überfließende Fülle haben sollen.
Das ist so groß: Wenn wir Jesus, den Auferstandenen, finden, überall dort, wo das Leben zerstört ist, in einer Ehe, die bloß noch voller Spannungen ist, und plötzlich tritt Jesus hinein und das Leben beginnt.
Wir haben das am letzten Sonntag bedacht, als wir an das Help Center und die Drogensüchtigen gedacht haben.
Wenn die erleben, Menschen entdecken den Auferstandenen, dann werden sie frei und legen selbst die schwersten Bindungen ab.
Wie das ist, wie Jesus erneuern kann, haben Sie das bei sich einmal erfahren, wenn die schweren Gedanken in ihrem Kopf plötzlich weichen müssen, wenn Gott ihnen einen neuen Sinn gibt, ihr Herz verändert und erneuert.
Leben – Leben bringt er.
Und das ist der Vorwurf, den die Engel an uns haben: Wie, das Unnormale ist doch, dass der Fürst des Lebens tot ist. Das kann doch nicht sein, kein Tod kann die Kraft Jesu je stoppen.
Und das, was Jesus an uns anfängt heute als der Auferstandene, das wird er vollführen bis an den Tag Jesu Christi.
Da beginnt heute eine ganz neue Bewegung, ein ganz neues Leben für den, der mit Jesus, dem Auferstandenen, lebt.
Ach, es ist schon enttäuschend, wie heute viele Leute nur so einen Papier-Christus haben. So einen theologischen Christus, Lehrbegriff, und keinen, der ihnen Leben gibt.
Wenn man das erlebt, und ich würde Sie gern mitnehmen bis hin in die Intensivstationen der Krankenhäuser, wo man dann mit Sterbenden beten darf: Jesus lebt mit ihm auch ich tot, wo sind nun deine Schrecken?
Er erlebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.
Darum bin ich so fest davon überzeugt, dass für die, die Jesus, den Auferstandenen, glauben und mit ihm diese Verbindung haben, mit ihm leben, da im Augenblick des Sterbens nicht einen Augenblick der Tod eintritt, sondern sie sind vom Tod zum Leben hinübergegangen, zum neuen Leben bei Gott.
Sie werden den Tod nicht schmecken, sagt Jesus, weil sie im Leben sind, weil das Leben Jesu gar nicht aufhören kann.
Der Vorwurf der Engel heißt: Wie habt ihr denken können, der Lebendige könnte sein Leben zu Ende bringen?
Nein, er gibt Leben in unerfüllter, in unbegrenzter Fülle.
Ich habe immer versucht, ob ich es Ihnen nicht noch in einem Bild klar machen kann.
Wenn wir wieder durch Israel reisen, ist das immer so eindrücklich, wenn man diesen verbrannten Wüstenboden im Negev sieht.
Und dann kommt man nach See de Boquer in diesen Kibbutz, wo Ben Gurion lebt, und auf einmal da, wo Wasser ist, da reifen die größten und schönsten Früchte, da hängen die Bäume voll – das Wasser, Wasser in der Wüste.
Das ist da, wo Jesus, der Auferstandene, hinkommt. Da beginnt das Leben.
Und wir Christen reden vom Leben auch auf den Friedhöfen. Der Tod ist für uns kein Thema mehr.
Darum wollen wir uns auch nicht bloß damit beschäftigen, dass wir Salbtöpfe zu den Toten tragen und Blumen in den Gräbern niederlegen, sondern dass wir fröhlich unsere Straße ziehen auf die Ewigkeit zu.
Noch ein Letztes: Was soll nun werden?
Die Geschichte ändert sich ja irgendwie unbefriedigend. Die Frauen sind ganz hin und hergerissen. Da heißt es, sie waren bekümmert, sie waren erschrocken, sie neigten ihr Angesicht zur Erde, und sie glaubten ihnen nicht.
Das ist zweitausend Jahre nicht anders geworden.
Gehen Sie mal in die Christengemeinde hinein, fragen Sie Christen: Was hältst du von der Auferstehung? Jesus sagt einem: Das ist ganz kompliziert, verstehe ich nicht, ratlos.
In der Universitätstheologie sagen Leute: Ja, vielleicht hat das noch einen Bedeutungsgehalt für mein Leben.
Die Ratlosigkeit der Christen bleibt.
Wo lösen sich eigentlich die Auferstehungszweifel?
Ja, ich muss jetzt abbrechen, unsere Zeit ist um.
Machen wir morgen weiter. Da kommen wir an die übernächste Geschichte im Lukas-Evangelium. Da geht es ja dann schon weiter, wie der Auferstandene den Jüngern entgegentritt.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie gewiss werden, dann lesen Sie in der Bibel und beten Sie. Ich bin überzeugt, dass Jesus, der Auferstandene, zu Ihnen redet.
Es geht Ihnen dann wie bei den beiden Jüngern, die nach Emmaus hinausgingen, und als sie das Brot brachen und den Tisch segneten, sprachen sie: „Wussten sie plötzlich, Jesus ist da, der Auferstandene.“
Und das Erstaunliche ist ja, wenn Sie den Film gerade im Fernsehen gesehen haben, Anno Domini, von den ersten Christen und ihrem unerschrockenen Mut, dann waren das ja plötzlich keine Christen mehr, an denen man sich schämen musste.
Die haben begriffen: Jesus hat dem Tod die Macht genommen.
Und dann lassen sie sich in die Arenen führen, und selbst ihre Kinder werden den wilden Tieren zum Raub vorgeführt.
Und das sind Leute, die eine große Hoffnung haben und die damals dieses vergehende Römerreich ganz tief geprägt haben mit ihrer Botschaft: „Jesus lebt.“
Das ist jetzt so wichtig, dass sie mit dem auferstandenen Jesus leben.
Die Bibel gebraucht da ein Wort, dass da das Gottesreich beginnt, unsichtbar in dieser Welt.
So wie damals im ersten Jahrhundert in Lyon: Da hat man Christen nicht bloß hingerichtet, sondern man hat ihren Körper noch zerstampft und zerfetzt und gesagt, da soll kein Fett übrig bleiben, damit sie nicht mehr von der Auferstehung der Toten reden können.
Und die Botschaft vom Auferstandenen ging weiter.
Ich bin immer so interessiert, wo heute überall in der Welt der Auferstandene wirkt.
Überall in der Welt, wo Menschen in der Kraft des Auferstandenen ihre Angst beiseitelegen und wirken und Großes tun.
Gerade in den letzten Tagen kamen Blättchen vom Help Center.
Da stand drin, dass der Arbeitskreis christlicher Lebenshilfen, zu dem auch das Help Center, das Drogenzentrum, gehört, einen Beschluss gefasst hat: Alle unsere Häuser sollen für die Aidskranken offenstehen. Wir wollen sie mit offenen Armen empfangen.
Zu glauben an den Auferstandenen heute, wo Christen einfach so leben.
Wir wollen mit ihm rechnen, nicht aus der Angst leben.
Wir wollen dienen und seine Liebe weitergeben.
Wir wollen Zeichen der Gottesherrschaft aufrichten in einer Welt des Todes, wo Menschen von der Angst gefangen sind, und wollen von ihm reden, wo wir nur können.
Mit der Auferstehung Jesu hat eine neue Bewegung angefangen in dieser Welt.
Es ist eine Bewegung, die direkt hineinführt in die Ewigkeit.
Und Sie müssen sich fragen lassen, ob diese Auferstehungskraft auch in Ihrem Leben wirkt.
Der Apostel Paulus sagt einmal von seinem Leben: Er hätte nur noch ein Ziel, er will immer mehr von dieser Auferstehungskraft in sein Leben hineinziehen, nur noch viel mehr mit Jesus leben.
Amen.
Nun singen wir vom Lied 89 „Jesus lebt, mit ihm auch ich“ die Verse eins und zwei und dann die beiden letzten, fünf und sechs.
Nun beten wir:
Du unser auferstandener Herr, rede zu uns durch dein Wort.
Es sind so viele andere Stimmen, die unser Denken beherrschen, und du hast doch immer wieder in unser Leben hineingeredet.
Es gab so viele Erfahrungen und Erlebnisse, wo ihr still standen vor dir und deinem Wort.
Herr, rede heute erneut zu uns, dass dieser Ostertag der Anfang des neuen Lebens werde.
Wir wollen vor dir unseren Unglauben bekennen, er ist uns leid, und all die Zweifel, die wir immer wieder vorbringen, und all die Einwände, die wir haben.
Wurde doch immer wieder als der Lebendige du vor uns erweist.
Wir möchten dich bitten, dass du vor uns vorangehst, dass wir dich erfahren, auch wenn wir wieder im Gewühl der Arbeit sind, in unserem Beruf, wenn wir in verantwortungsvollen Aufgaben Entscheidungen zu fällen haben.
Dann leite unsere Gedanken.
Und wenn wir durch die Tiefen der körperlichen Schwachheit gehen, dann kannst du uns neue Kraft und neues Leben geben.
Wir möchten dich auch bitten, dass du neues Leben schaffst da, wo dunkle Mächte Leben zerstören, wo keine Liebe mehr ist, wo Hass und Bitterkeit herrscht.
Wir wollen dich auch jetzt für die ganze Welt bitten, wo so viel Streit und Unrecht ist.
Besonders auch für die vielen, die wir aus unserer Gemeinde ausgesandt haben in alle Kontinente hinaus, dass sie dort Zeichen deiner Gottesherrschaft, deiner Liebe und deiner Macht aufrichten.
Stärke du sie heute morgen, dass sie nicht müde werden in ihrem Dienst, sondern sich neu von dir gebrauchen lassen.
Und dann bitten wir dich ganz besonders noch einmal für all die, die trauern.
Dass die Augen nicht hängen bleiben an den Gräbern, sondern dir, dem Auferstandenen, und dass sie aufschauen können und danken und dich preisen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Wir singen noch den sechsten Vers vom Lied 86, den sechsten Vers.
Wir haben morgen nur den ersten Gottesdienst, das wissen Sie ja, weil Sie den Notizzettel haben.
Dort liegen hinten noch aus die Programme zur Konferenz „Licht im Osten“ am Samstag und Sonntag in Korntal.
Interessantes Gebiet, was gegenwärtig in Osteuropa passiert.
Die Bedrängnisse leidender Christen sind ein ganz machtvoller Beweis des auferstandenen Jesus.
Nach den Millionen, die umgebracht wurden, der Stalinverfolgung, 1938 waren 77 Kirchen in der UdSSR allein geschlossen.
Der Auferstandene hat diese kleinen, schwachen, unbedeutenden Gemeinden zum Leben erweckt.
Und wenn Sie dann die Berichte hören, wie oft bis zu einem Drittel der Gottesdienstteilnehmer junge Leute aus gottlosen Familien sind, in der Sowjetunion, wie in Bibelhunger herrscht, Rumänien, „Licht im Osten“ kommt ja gar nicht nach, diesen Bibelhunger zu stillen.
Und Sie wissen, wie schwierig es immer noch ist, die Bibeln in ausreichender Zahl hineinzubringen.
Also das rote Blatt, das Längsblatt, nehmen Sie das mal mit, vielleicht können Sie eine Veranstaltung davon besuchen.
Es tut mir leid, am Karfreitag habe ich auf den Glaubenskurs von Gerhard Ellermann hingewiesen und die blauen Zettel lagen nicht hinten.
Heute liegen sie hinten. Nehmen Sie die mal mit und studieren Sie, ob Sie daran nicht teilnehmen wollen.
Gerhard Ellermann ist noch in den USA, Sie können ihn nicht anrufen, deshalb glaube ich diesmal keine Anmeldung. Nehmen Sie die einfach mal mit.
Dann beginnt am 1. Mai ein Seminar für Krankenschwestern, das steht jetzt nicht auf dem Notizzettel.
Frau Seemann ist da hinten unter der Empore, die leitet das.
Da freuen wir uns sehr, vor allem wie Krankenschwestern ihren Dienst auch so tun können, dass sie ein Zeugnis vom auferstandenen Jesus weitergeben in dieser Arbeitswelt des Krankenhauses.
Frau Seemann hat hinten die genauen Programme.
Unter der Empore fragen Sie sich durch und sprechen Sie mit Frau Seemann und nehmen Sie das Blatt mit, auch gerne für andere Krankenschwestern, die nicht hier sein können.
Wir denken auch immer wieder an die vielen, die ausgesandt sind von unserer Gemeinde.
Mittwoch der Karwoche ist unser Hartmut Immig nach Benin ausgereist, um dort Landwirtschaftsarbeit zu treiben, Forstarbeit, mit den Gemeinden wieder Aufforstung in der Dürre des Sahel.
Denken Sie an unsere Äthiopier, an unseren Bernhard Möck, der in Peru ist.
Unser Opfer heute soll aber für Willi Eret sein.
Es ist ja immer wieder einiges, was wir aufbringen müssen an Unkosten.
Willi Eret hat ja in Nordnigeria, in Kataltungko, diese große Hühnerzucht und den Vertrieb.
Ich habe es ja mit eigenen Augen gesehen, was daraus geworden ist.
Denken Sie gar nicht, dass das ein Zeichen des Auferstandenen ist, dass man diesen Menschen Mut gibt – nicht mit Almosen, nicht bloß mit kleinen Zeichen, sondern: Ihr könnt, und ihr könnt arbeiten.
Und wir zeigen euch wie, dass jede Familie eine Existenzgrundlage hat und die Kinder zum Essen haben, wie Sie da die jungen Küken großziehen.
Es ist eine sehr große Arbeit geworden in den über vier Jahren.
Willi Eret kommt jetzt ja zurück.
Wir wollen heute das Opfer für diesen Dienst tun, den er mit der Deutschen Missionsgemeinschaft zusammentut dort in diesem Projekt in Nordnigeria.
In der letzten Woche kam auch ein Brief von unseren Krankenschwestern Ulrike Rosenberger und Erna Hamacher, die auf den Philippinen sind.
Unter vietnamesischen, kambodschanischen Flüchtlingen – auch bei einem sehr, sehr schweren Dienst.
Es ist auch schön, wenn Sie daran denken und sie dafür bitte mittragen.
Ich sage das heute nur, weil ich mich freue, dass unter uns auch Leute sind.
Ich habe eine Frau aus dem Iran gesehen, hoffentlich habt Ihr in der Nähe einander begrüßt.
Da hinten ist unser Freund aus Eritrea, gebt auch die Liebe ein wenig weiter in eurer Nähe und grüßt einander, bevor er hinausgeht.
Und nun wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns.
Erlass dein Angesicht, leuchte über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Persönliche Zeugnisse von der Begegnung mit dem Auferstandenen
Ich habe einen Freund, der Mathematikprofessor ist. Er erzählt sehr gern die Geschichte, wie er zum ersten Mal den auferstandenen Jesus entdeckt hat. Dabei geht es nicht darum, dass etwas Merkwürdiges passiert sei. Manche Menschen warten ihr Leben lang darauf, dass ein übersinnliches Ereignis geschieht.
Mein Freund war sehr beschäftigt durch seinen großen Vorlesungsbetrieb an der Universität Mainz. Zu der Zeit sollte seine Tochter konfirmiert werden, und der Pastor forderte ihn auf, ob er nicht an einer Gemeindefreizeit teilnehmen wolle. Es handelte sich um eine Bibelfreizeit.
Wie das so ist, ist es manchmal schwierig, eine liebe Einladung abzulehnen. Schließlich sagte er, es gehe absolut nicht wegen der Arbeit. Er hatte unheimlich viel zu erledigen und arbeitete die ganze Nacht durch. Doch irgendwann waren alle Ausreden aufgebraucht, und er ging auf diese Bibelfreizeit mit.
Seit Jahren spricht er von dieser einen Woche, die er dort verbracht hat. Über das Bibelwort sagt er, es sei die größte und schönste Entdeckung seines Lebens gewesen: Er habe Jesus, den Auferstandenen, gefunden. Von da an begann er, sein Leben mit Jesus zu leben.
Er war nicht mehr interessiert an den Überresten, die in Vitrinen liegen, oder an der Konservierung des alten Christentums. Ihm ging es darum, den Auferstandenen heute zu erleben – mitten in seiner Arbeit, in seinem Beruf und in seinem Familienleben.
Das war mein erster Punkt: Wie leer ist ein Leben ohne den Auferstandenen.
Zweiter Punkt: Der Vorwurf der Engel an die Frauen am Grab
Zweite Vorwürfe, die wir uns gefallen lassen müssen. Vorwürfe, die von Engeln kommen. Interessant, dass Gott Engel braucht, weil seine Leute versagen. Ja, es ist schlimm, dass wir so schlecht von Jesus, dem Auferstandenen, reden. Viele haben noch nie richtig begriffen, dass wir das glauben und davon überzeugt sind. Manche meinen, wir würden alte Traditionen weiterpflegen. Aber sie sollen wirklich einmal kapieren, dass wir überzeugt sind: Jesus Christus lebt. Wenn ich sterbe, falle ich wirklich in die Hände Jesu, der mich zum ewigen Leben trägt.
Diese Engel haben die Frauen ja hart angepackt, obwohl die Frauen an diesem Tag schon viel durchgemacht hatten. Sie brauchten starke Nerven. Zuerst waren sie schockiert, als der Stein weggewälzt war. Stellen Sie sich die Aufregung vor! Die Frauen hatten sich auf dem Weg zum Grab noch gefragt, wie sie den schweren Stein wegkriegen sollten. Mit ihrer Körperkraft konnten sie ihn nicht weghieven. Vielleicht würden ihnen die Wärter am Grab helfen, dachten sie. Doch dann war der Stein weggewälzt. Sie gingen hinein und der Leichnam war weg. Was war jetzt los? Plötzlich sahen sie leuchtende Gestalten.
Sie verstanden gar nicht, was hier geschah. Da musste Gott direkt eingreifen und sie auf eine ganz unnatürliche Weise darauf aufmerksam machen. Er sagte: Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Das ist ein harter Vorwurf! Die Frauen hatten diesen Vorwurf sicher zunächst nicht verdient. Denn wir würden doch sagen, die Auferstehung zu glauben, sprengt jedes Denken.
Vielleicht hilft Ihnen das jetzt ein wenig, wenn ich Ihnen freimütig sage: Es gibt heute niemanden in der Kirche, für den das irgendwie ins Denken passt. Wie sollen wir das verstehen können? Wir können verstehen, dass im Frühjahr die Blüten wieder an Bäumen und Büschen kommen. Das ist etwas ganz anderes und hat nichts mit der Auferstehung Jesu zu tun. Dort treten neue Blüten an die Stelle der alten. Das wäre, als wollten wir Trost darin finden, dass alte Menschen sterben und neue Kinder geboren werden. Aber das ist kein Trost für den Trauernden. Mein Leben ist einmalig. Und bei der Auferstehung Jesu wird das Unfassbare gesagt: Gott bewahrt mein Leben und führt es zu neuem Leben.
Wer will das verstehen? Das sprengt all meine Erfahrungen. Es gibt in der ganzen Welt keine Analogie, überhaupt nichts, was ähnlich wäre. Es gibt nichts, was diesen Glauben leichter machen würde. Es ist jenseits von Begreifen und Verstehen. Und das alles angesichts der großen Zerstörungsmacht des Todes. Nicht nur, wenn man vor einem Toten steht und weiß, wie die Verwesung alles, was geschaffen ist, zerstören kann. Sondern auch, wenn man daran denkt, wie viele Menschen verbrannt oder zerfetzt wurden. Dass sie in Christus bewahrt sind zum Leben – wer will das verstehen? Auferstanden, auferweckt – wie soll das zugehen? All mein Denken spricht dagegen.
Jetzt muss ich noch einmal zitieren aus dem großen Auferstehungskapitel des Paulus: „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich, es wird gesät in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit, es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft.“ Der neue Leib, mit dem Jesus am Ostermorgen hervortritt, ist ein ganz anderer Leib. Sichtbar noch ähnlich, aber doch ein Leib, der nicht mehr Raum und Zeit unterworfen ist. Ein Ewigkeitsleib, ein nach Gott gestalteter neuer Leib, vollkommen ohne Schwäche und Krankheit.
Da kann man immer nur dastehen wie die Frauen und sagen: Ja, aber das verstehe ich nicht. Wie soll das eigentlich sein, dass dieser neue Leib nicht mehr dem Tod und Vergehen unterworfen ist? Jetzt achten Sie noch einmal, was die Engel sagen: „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“ Da liegt ihr Vorwurf. Habt ihr Jesus so schlecht gekannt? Er ist doch der Lebendige!
Wir tun uns manchmal schwer, die Bibelworte in ihrem ganzen Vollsinn zu verstehen. Aber hier steht klar: Der Lebendige heißt bei Jesus immer, dass er derjenige ist, der Leben in die Welt des Todes hineinbringt. Überall, wo Jesus hinkommt, ist plötzlich Leben da. Ich verspreche Ihnen: Wenn Sie Jesus in Ihr Leben aufnehmen, dann verstehen Sie es erst. Wenn Sie Jesus aufnehmen, beginnt die Freude bei Ihnen. Die Traurigkeit weicht, und Sie sind mit einer Vitalität erfüllt, die bis ins hohe Alter anhält.
Das heißt: Selbst wenn Ihr Kreuz schwer wird oder Ihre Gliedmaßen von Krankheit befallen sind, haben Sie eine Vitalität, die nur Jesus geben kann. Denn das Wort „der Lebendige“ meint vielmehr, dass er der Macher des Lebens ist, der Schöpfer des Lebens, der Urheber des Lebens. Petrus sagt in seiner schönen Pfingstpredigt: Er ist der Fürst des Lebens, der in diese Welle des Todes das Leben hineinträgt.
Und das ist der Vorwurf, den die Engel an diese Frauen richten: Wie habt ihr gemeint, Jesus sei mit seiner Kreuzigung stumm geworden, das Leben sei versiegt? Das ist doch das Thema, das die Evangelien haben: Das Leben ist erschienen. Oder wenn Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit Menschen Leben und überfließende Fülle haben.“
Das ist so groß. Wenn wir Jesus, den Auferstandenen, finden, dann beginnt überall dort, wo das Leben zerstört ist – in einer Ehe, die nur noch voller Spannungen ist –, plötzlich das Leben neu. Wir haben das am letzten Sonntag bedacht, als wir an das Help Center und die Drogensüchtigen gedacht haben. Wenn Menschen dort den Auferstandenen entdecken, werden sie frei und legen selbst die schwersten Bindungen ab.
Wie das ist, wie Jesus erneuern kann, haben Sie vielleicht bei sich selbst schon einmal erfahren, wenn schwere Gedanken in Ihrem Kopf plötzlich weichen müssen. Wenn Gott Ihnen einen neuen Sinn gibt, Ihr Herz verändert und erneuert. Jesus bringt Leben, und das ist der Vorwurf, den die Engel an uns haben: Wie konntet ihr denken, der Fürst des Lebens sei tot?
Das kann doch nicht sein. Kein Tod kann die Kraft Jesu je stoppen. Und das, was Jesus an uns anfängt – heute als der Auferstandene –, das wird er vollenden bis an den Tag Jesu Christi. Heute beginnt eine ganz neue Bewegung, ein ganz neues Leben für den, der mit Jesus, dem Auferstandenen, lebt.
Ach, es ist schon enttäuschend, wie heute viele Leute nur so einen „Papier-Christus“ haben – einen theologischen Christus, eine Lehre, einen Begriff, aber keinen, der ihnen Leben gibt. Wenn man das erlebt, möchte ich Sie gern mitnehmen bis hin zu den Intensivstationen der Krankenhäuser, wo man mit Sterbenden beten darf: „Jesus lebt mit ihm auch ich tot, wo sind nun deine Schrecken?“
Er erlebt und wird auch mich von den Toten auferwecken. Darum bin ich so fest davon überzeugt, dass für die, die Jesus, den Auferstandenen, glauben und mit ihm diese Verbindung haben, mit ihm leben, im Augenblick des Sterbens nicht der Tod eintritt. Sie sind vom Tod zum Leben hinübergegangen, zum neuen Leben bei Gott. „Sie werden den Tod nicht schmecken“, sagt Jesus, „weil sie im Leben sind, weil das Leben Jesu gar nicht aufhören kann.“
Der Vorwurf der Engel heißt: Wie konntet ihr denken, der Lebendige könnte sein Leben zu Ende bringen? Nein, er gibt Leben in unerfüllter, in unbegrenzter Fülle.
Bildhafte Darstellung des Lebens durch den Auferstandenen
Ich habe immer versucht, es Ihnen mit einem Bild klar zu machen. Wenn wir wieder durch Israel reisen, ist es immer sehr eindrücklich, den verbrannten Wüstenboden im Negev zu sehen. Dann kommt man zum See de Boquer, zu dem Kibbutz, in dem Ben Gurion lebte.
Plötzlich merkt man: Dort, wo Wasser ist, reifen die größten und schönsten Früchte. Die Bäume hängen voll davon – Wasser in der Wüste.
Genau dort kommt Jesus, der Auferstandene, hin. Dort beginnt das Leben. Wir Christen sprechen vom Leben sogar auf den Friedhöfen. Für uns ist der Tod kein Thema mehr.
Deshalb wollen wir uns nicht nur damit beschäftigen, Salbtöpfe zu den Toten zu tragen oder Blumen auf den Gräbern niederzulegen. Vielmehr wollen wir fröhlich unseren Weg gehen – auf die Ewigkeit zu.
Ausblick auf die Fortsetzung der Ostergeschichte und Zweifel der Jünger
Noch ein letztes: Was soll nun werden? Die Geschichte ändert sich irgendwie unbefriedigend. Die Frauen sind ganz hin- und hergerissen. Da heißt es, sie seien bekümmert, erschrocken, sie neigten ihr Angesicht zur Erde und glaubten den Worten nicht. Das hat sich in zweitausend Jahren nicht geändert.
Gehen Sie einmal in eine Christengemeinde und fragen Sie Christen: Was hältst du von der Auferstehung? Jesus sagt einem, dass es ganz kompliziert ist, man versteht es nicht und ist ratlos. Auch in der universitären Theologie sagen manche, vielleicht hat das noch einen Bedeutungsgehalt für das eigene Leben. Doch die Ratlosigkeit der Christen bleibt.
Wo lösen sich eigentlich die Zweifel an der Auferstehung auf? Ich muss jetzt abbrechen, unsere Zeit ist um. Wir machen morgen weiter. Dann kommen wir zur übernächsten Geschichte im Lukasevangelium. Dort geht es weiter, wie der Auferstandene den Jüngern entgegentritt.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Gewissheit erlangen können, dann lesen Sie in der Bibel und beten Sie. Ich bin überzeugt, dass Jesus, der Auferstandene, zu Ihnen spricht. Es wird Ihnen dann so ergehen wie den beiden Jüngern, die nach Emmaus hinausgingen. Als sie das Brot brachen und den Tisch segneten, erkannten sie plötzlich: Jesus ist da, der Auferstandene.
Mut und Hoffnung der ersten Christen durch die Auferstehung
Und das Erstaunliche ist: Wenn man den Film gerade im Fernsehen gesehen hat, „Anno Domini“, der von den ersten Christen und ihrem unerschrockenen Mut erzählt, dann sind das plötzlich keine Christen mehr, vor denen man sich schämen müsste.
Diese Menschen haben verstanden, dass Jesus dem Tod die Macht genommen hat. Sie ließen sich in die Arenen führen, und selbst ihre Kinder wurden den wilden Tieren zum Raub vorgeführt. Dennoch waren es Menschen mit großer Hoffnung. Sie haben damals das untergehende Römische Reich tief geprägt – mit ihrer Botschaft: „Jesus lebt.“
Diese Botschaft war so wichtig, dass sie mit dem auferstandenen Jesus lebten. Die Bibel verwendet dafür ein Wort, das beschreibt, wie das Gottesreich unsichtbar in dieser Welt beginnt. So wie damals im ersten Jahrhundert in Lyon: Dort wurden Christen nicht nur hingerichtet, sondern man zerstampfte und zerfetzte ihre Körper. Man wollte keinen Fettsinn übriglassen, damit sie nicht mehr von der Auferstehung der Toten sprechen konnten.
Doch die Botschaft vom Auferstandenen ging weiter.
Aktuelles Zeugnis von lebendigem Glauben und Dienst
Ich bin immer sehr interessiert daran, wo heute überall in der Welt der Auferstandene wirkt. Überall dort, wo Menschen in der Kraft des Auferstandenen ihre Angst beiseitelegen, wirken und Großes tun.
Gerade in den letzten Tagen kamen Blättchen vom Help Center. Darin stand, dass der Arbeitskreis christlicher Lebenshilfen, zu dem auch das Help Center und das Drogenzentrum gehören, einen Beschluss gefasst hat: Alle unsere Häuser sollen für die Aidskranken offenstehen. Wir wollen sie mit offenen Armen empfangen.
Es geht darum, heute an den Auferstandenen zu glauben und als Christen einfach so zu leben. Wir wollen mit ihm rechnen und nicht aus Angst leben. Wir wollen dienen und seine Liebe weitergeben. Wir wollen Zeichen der Gottesherrschaft aufrichten in einer Welt des Todes, in der Menschen von Angst gefangen sind. Und wir wollen von ihm reden, wo immer wir nur können.
Mit der Auferstehung Jesu hat eine neue Bewegung in dieser Welt begonnen. Es ist eine Bewegung, die direkt hineinführt in die Ewigkeit. Sie müssen sich fragen lassen, ob diese Auferstehungskraft auch in Ihrem Leben wirkt.
Der Apostel Paulus sagt einmal von seinem Leben, dass er nur noch ein Ziel habe: Er will immer mehr von dieser Auferstehungskraft in sein Leben hineinziehen und nur noch viel mehr mit Jesus leben. Amen.
Gemeinsames Singen und abschließendes Gebet
Nun singen wir vom Lied neunundachtzig, „Jesus lebt, mit ihm auch ich“, die Verse eins und zwei sowie die beiden letzten, fünf und sechs.
Nun beten wir:
Du unser auferstandener Herr, rede zu uns durch dein Wort. Es gibt so viele andere Stimmen, die unser Denken beherrschen. Doch du hast immer wieder in unser Leben hineingeredet. Es gab so viele Erfahrungen und Erlebnisse, in denen wir still vor dir und deinem Wort standen.
Herr, rede heute erneut zu uns, damit dieser Ostertag der Anfang eines neuen Lebens werde. Wir wollen vor dir unseren Unglauben bekennen; er tut uns leid. Auch all die Zweifel, die wir immer wieder vorbringen, und all die Einwände, die wir haben, legen wir dir hin. Du hast dich doch immer wieder als der Lebendige vor uns erwiesen.
Wir möchten dich bitten, dass du vor uns vorangehst und dass wir dich erfahren. Auch wenn wir wieder im Gewühl der Arbeit sind, in unserem Beruf, wenn wir in verantwortungsvollen Aufgaben Entscheidungen fällen müssen, dann leite unsere Gedanken.
Und wenn wir durch die Tiefen der körperlichen Schwachheit gehen, dann kannst du uns neue Kraft und neues Leben schenken.
Wir möchten dich auch bitten, dass du neues Leben schaffst dort, wo dunkle Mächte Leben zerstören, wo keine Liebe mehr ist, wo Hass und Bitterkeit herrschen.
Wir wollen dich auch jetzt für die ganze Welt bitten, wo so viel Streit und Unrecht ist. Besonders denken wir an die vielen, die wir aus unserer Gemeinde ausgesandt haben, hinaus in alle Kontinente. Stärke sie, dass sie dort Zeichen deiner Gottesherrschaft, deiner Liebe und deiner Macht aufrichten.
Stärke du sie heute Morgen, damit sie nicht müde werden in ihrem Dienst, sondern sich neu von dir gebrauchen lassen.
Und dann bitten wir dich ganz besonders noch einmal für all die, die trauern. Dass ihre Augen nicht an den Gräbern hängen bleiben, sondern zu dir, dem Auferstandenen, aufschauen können. Dass sie danken und dich preisen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Wir singen noch den sechsten Vers vom Lied 86, den sechsten Vers.
Hinweise zu kommenden Veranstaltungen und missionarischen Diensten
Wir haben morgen nur den ersten Gottesdienst. Das wissen Sie ja, weil Sie den Notizenzettel haben.
Hinten liegen noch die Programme zur Konferenz „Licht im Osten“ aus, die am Samstag und Sonntag in Korntal stattfindet. Es ist ein interessantes Gebiet, denn in Osteuropa passiert zurzeit viel. Die Bedrängnisse leidender Christen sind ein kraftvoller Beweis für den auferstandenen Jesus. Nach den Millionen, die umgebracht wurden, nach der Stalinverfolgung und nachdem 1938 allein in der UdSSR 77 Kirchen geschlossen wurden, hat der Auferstandene diese kleinen, schwachen, unbedeutenden Gemeinden wieder zum Leben erweckt.
Wenn Sie dann die Berichte hören, erfahren Sie, dass oft bis zu einem Drittel der Gottesdienstteilnehmer junge Leute aus gottlosen Familien sind – in der Sowjetunion, wo Bibelhunger herrscht, in Rumänien. „Licht im Osten“ kann diesen Hunger nach der Bibel kaum stillen. Sie wissen ja, wie schwierig es immer noch ist, genügend Bibeln dorthin zu bringen.
Also nehmen Sie bitte das rote Blatt, das Längsblatt, mit. Vielleicht können Sie eine der Veranstaltungen besuchen.
Es tut mir leid, dass ich am Karfreitag auf den Glaubenskurs von Gerhard Ellermann hingewiesen habe, die blauen Zettel aber nicht hinten ausgelegt waren. Heute liegen sie hinten aus. Nehmen Sie diese bitte mit und überlegen Sie, ob Sie daran teilnehmen möchten. Gerhard Ellermann ist noch in den USA, Sie können ihn also nicht anrufen. Deshalb gibt es diesmal wohl keine Anmeldung. Nehmen Sie die Zettel einfach mit.
Am 1. Mai beginnt ein Seminar für Krankenschwestern. Das steht nicht auf dem Notizenzettel. Frau Seemann, die das Seminar leitet, ist hinten unter der Empore zu finden. Wir freuen uns sehr darüber, wie Krankenschwestern ihren Dienst so ausüben können, dass sie ein Zeugnis vom auferstandenen Jesus in der Arbeitswelt des Krankenhauses weitergeben.
Frau Seemann hat die genauen Programme hinten liegen. Fragen Sie sich unter der Empore durch und sprechen Sie mit ihr. Nehmen Sie das Blatt gerne auch für andere Krankenschwestern mit, die heute nicht hier sein können.
Wir denken auch immer wieder an die vielen, die von unserer Gemeinde ausgesandt wurden. Am Mittwoch der Karwoche ist unser Hartmut Immig nach Benin ausgereist, um dort in der Landwirtschaft und Forstarbeit tätig zu sein. Er arbeitet mit den Gemeinden an der Aufforstung in der Dürre des Sahel.
Denken Sie auch an unsere Äthiopier und an unseren Bernhard Möck, der in Peru ist.
Unser Opfer heute soll aber für Willi Eret sein. Es gibt immer wieder einiges, was wir an Unkosten aufbringen müssen. Willi Eret betreibt in Nordnigeria, in Kataltungko, eine große Hühnerzucht und den Vertrieb. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was daraus geworden ist.
Denken Sie nicht, dass das nur ein Zeichen des Auferstandenen ist, weil man diesen Menschen Mut gibt – nicht mit Almosen oder nur kleinen Zeichen, sondern indem man ihnen zeigt, dass sie arbeiten können. Wir zeigen ihnen, wie jede Familie eine Existenzgrundlage hat und die Kinder zu essen bekommen.
Sie ziehen dort junge Küken groß. Es ist eine sehr große Arbeit geworden in den über vier Jahren. Willi Eret kommt jetzt zurück. Wir wollen heute das Opfer für diesen Dienst tun, den er mit der Deutschen Missionsgemeinschaft dort in Nordnigeria zusammen ausführt.
In der letzten Woche kam auch ein Brief von unseren Krankenschwestern Ulrike Rosenberger und Erna Hamacher, die auf den Philippinen unter vietnamesischen und kambodschanischen Flüchtlingen arbeiten. Es ist ein sehr, sehr schwerer Dienst. Es ist schön, wenn Sie daran denken und sie dafür mittragen.
Ich sage das heute nur, weil ich mich freue, dass unter uns auch Menschen aus verschiedenen Ländern sind. Ich habe eine Frau aus dem Iran gesehen. Hoffentlich haben Sie sich in der Nähe begrüßt. Hinten ist unser Freund aus Eritrea. Geben Sie auch die Liebe ein wenig weiter in Ihrer Nähe und grüßen Sie einander, bevor er hinausgeht.
Schlusssegen
Und nun wollen wir um den Segen Gottes bitten.
Herr, segne uns und behüte uns. Erhelle dein Angesicht über uns und sei uns gnädig. Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.