Herzlich willkommen zum Podcast der EFA Stuttgart mit Jörg Lackmann und Thomas Povileit. Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und gleichzeitig zum theologischen Denken anregen.
Wenn Menschen Christen werden, erhalten sie oft den Rat: „Jetzt sollst du wachsen.“ Häufig wird jedoch nicht erklärt, was geistliches Wachstum überhaupt bedeutet, wie man es erkennt und vor allem, wie man es konkret umsetzt.
Deshalb dreht sich dieser Podcast um die große Frage: Wie erlebe ich geistliches Wachstum?
Thomas, lass uns zuerst einmal klären: Was ist überhaupt geistliches Wachstum? Eine kleine Definition, ein Überblick. Wie kann ich später am Ergebnis erkennen, ob ich überhaupt geistlich gewachsen bin?
Na ja, ich nehme meinen Meterstab, klebe ihn an die Tür und schaue, ob ich gewachsen bin – so wie als Kind. Das ist natürlich ein Witz. Im Grunde genommen ist geistliches Wachstum meine positive geistliche Entwicklung.
Jemand hat mal gesagt: Ich werde vom Heiden zum Heiligen. Das Ziel meiner Entwicklung soll sein, Jesus ähnlicher zu werden. Paulus sagt das in Römer 8,29: Gott hat uns vorherbestimmt, im Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein. Das ist meine Bestimmung – also Jesus ähnlicher zu sein.
Das erleben wir in der Bibel und auch in der Kirchengeschichte. Menschen sind ziemlich weit auf diesem Weg gekommen. Ich denke da an Apostelgeschichte 7, wo Stephanus, als die Frommen ihn steinigen, ruft: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!“ Wenn man das liest, bleibt einem echt die Spucke weg. Denn hallo, die bringen dich um, und du betest: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Das ist nicht menschlich. Aber so würde Jesus reagieren. Das heißt, Stephanus war Jesus ziemlich ähnlich.
Oder ich denke auch an die Christen in Mazedonien. Paulus bescheinigt ihnen, sie waren echt arm, aber sie haben Paulus darum gebeten, andere Christen mit ihrem wenigen Geld, das sie hatten, zu unterstützen. Auch darin waren sie dem Herrn Jesus ziemlich ähnlich, der ja auch das Motto hatte: geben, geben, geben.
Das Erkennungszeichen, ob jemand geistlich gewachsen ist, ist natürlich auch die Liebe. Das war die Frage, die Jesus dem Petrus am Ende von drei Jahren Bibelschule stellte. Und diese Frage zählt hundertprozentig: Petrus, hast du mich lieb?
Und worum es beim geistlichen Wachstum auch geht, ist, Gott und den Herrn Jesus zu kennen. Johannes nennt in seinem ersten Brief als Kennzeichen der Väter in Christus, dass sie den kennen, der von Anfang ist.
Ich habe das gelesen und immer gedacht: Was ist das für ein Kriterium? Gott als Vater kennen, das machen doch auch schon die geistlichen Kinder. Da muss ich doch nicht erst geistlicher Vater werden. Klar. Aber Johannes meint hier: Ich weiß ziemlich genau, wie Gott denkt, fühlt und handelt. Und das ist eben die Frucht davon, dass ich mich intensiv über lange Jahre mit Gott beschäftigt habe.
Gott zu kennen hat also etwas mit Beziehung zu tun. Wenn ich geistlich wachse, dann wird meine Beziehung zu Gott tiefer werden.
Wenn ich das zusammenfassen darf, könnte man sagen: Geistliches Wachstum bedeutet, dass jemand dich im Alltag erlebt und entdeckt oder feststellt, dass du dich wie Jesus verhältst – als Endziel. Das sieht man vor allem an der Liebe zu Gott und spürt es an der Liebe zu den Mitmenschen. Außerdem hast du eine ganz tiefe Beziehung zu Gott. Du kennst ihn, wie er wirklich ist.
Das sind die grundsätzlichen Erkennungszeichen für einen Christen, bei dem Gott am Werk ist und der sich verändern lässt. Die Bibel zeigt dann auch immer wieder konkrete Auswirkungen von Wachstum. Ich denke da zum Beispiel an Galater 5,22: Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.
Das sind sehr konkrete Beschreibungen eines Christen, der von Jesus geprägt worden ist.
Und damit wir konkret bleiben: Wie kommt jetzt diese Frucht des Geistes, die sich ja in neun Kennzeichen entfaltet, in unser Leben? Das ist eine wirklich gute Frage.
Ich finde es ganz wichtig zu betonen, dass geistliches Wachstum nicht über Nacht geschieht. Genauso wie wir als Menschen Zeit brauchen, um zu wachsen, brauchen wir auch als Christen Zeit, um zu wachsen. Deshalb ist wahrscheinlich auch das Bild der Frucht von einem Baum gewählt worden, denn das geschieht ebenfalls nicht sofort. Es ist ein langsamer Prozess.
Der Schreiber des Hebräerbriefs ermahnt zum Beispiel seine Leser in Hebräer 5: Ihr solltet längst Lehrer sein, aber ihr braucht immer noch Milch und keine feste Speise. Das heißt, es gab eine bestimmte Zeit, bis zu der sie ein bestimmtes Wachstumsziel erreicht haben sollten. Aber dafür braucht man eben Zeit.
Schade ist nur, dass diese Christen in diesem Abschnitt des Hebräerbriefs Rückschritte gemacht hatten. Sie waren sozusagen rückständig geworden. Das zeigt, dass es nicht automatisch so ist, dass Christen sich immer positiv entwickeln. Man kann im Glauben auch Rückschritte machen.
Wenn wir bei diesem Bild bleiben: Was wären dann sozusagen hochkalorische Mittel, die dem Wachstum wieder einen Schub geben? Auf jeden Fall ist das die Bibel. Petrus sagt nicht umsonst in 1. Petrus 2: Seid begierig nach der unverfälschten Milch, damit ihr durch sie wachst zur Rettung. Der Zusammenhang macht klar, dass Petrus hier vom Wort Gottes spricht.
Paulus ermahnt die Römer und sagt: Wisst ihr denn nicht, dass man um etwas leben zu können, es auch wissen muss? Und um etwas zu wissen, muss ich mich informieren, ich muss lesen und hören. Wenn ich Gottes Wort nicht lese, werde ich nicht wachsen. So einfach ist das eigentlich.
Wenn ich Jesus ähnlich werden möchte, muss ich mir immer wieder anschauen, wie er ist. Das ist, als ob ich ein Bild abmale. Ich schaue nicht nur einmal auf das Original, gehe dann zur Seite und zeichne die Kopie. Ich schaue immer wieder auf das Original, damit die Kopie mehr und mehr genau so aussieht wie das Original.
Ich kann nicht sagen: Jesus ist mein Vorbild, wenn ich mich nur sehr oberflächlich mit ihm beschäftige. Wenn ich mehr Zeit mit Netflix und anderen Dingen verbringe, muss ich mich nicht wundern, dass ich geistlich nicht weiterkomme.
Es gibt ja so ein einfaches Kinderlied, das es aber gut auf den Punkt bringt. Dort heißt es: Lies die Bibel jeden Tag, wenn du wachsen willst. Das ist natürlich eine sehr pauschale Aussage, aber im Grunde genommen eine ganz zentrale Wahrheit.
Das ist jetzt etwas, was man eher als geistliche Disziplin bezeichnen könnte, die zum Wachstum führt. Also zunächst das Bild vom Wachstum und dann etwas, das du selbst tun musst.
Wo liegt die Grenze zu einem verkrampften Christsein? Denn das kann man auch falsch angehen: So und so viele Minuten, so und so viele Minuten – das Ergebnis kann es ja nicht sein. Nein, das kann es nicht sein.
Die Bibel zeigt mir beides. Sie fordert mich heraus, mich auf dieses Wachstum einzulassen, indem ich mir Zeit für Gottes Wort nehme. Dabei gibt Gott keine Abkürzung vor. Andererseits macht er mir auch deutlich, dass ich mich als Mensch anstrengen kann, wie ich will – das reicht nicht aus.
Das ist ja auch beim normalen Wachstum so: Ich werde keinen Zentimeter größer, nur weil ich mich anstrenge und einen roten Kopf bekomme. Der Herr Jesus bringt es in Johannes 15,5 sehr gut auf den Punkt. Er sagt: „Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, der bringt viel Frucht. Getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“
Es geht also darum, in Jesus zu bleiben. Dann wächst in unserem Leben automatisch Frucht. Wir sollen uns nicht ständig um diese Frucht drehen, sondern um den Herrn Jesus.
Ich muss also verstehen, dass der Herr Jesus in meinem Leben wohnt. Wenn ich ihn wirken lasse, wird sein Leben letztendlich in meinem Alltag sichtbar. Wenn die Menschen in meinem Leben Jesusähnlichkeit sehen – wovon wir am Anfang gesprochen haben – dann sehen sie im Grunde genommen ihn selbst.
Johannes der Täufer sagt es so: „Ich muss abnehmen, er muss zunehmen.“ Das heißt, ich muss zurücktreten, damit Jesus sichtbar werden kann.
Um es praktisch zu machen: Wenn ich zum Beispiel einen Impuls zur Sünde in meinem Leben spüre, muss ich diesem Impuls nicht folgen. Ich weiß, ich bin in Jesus, und Jesus in mir ist stärker als dieser Impuls.
Es ist immer noch meine Entscheidung, ob ich Ja oder Nein zur Sünde sage. Aber ich kann nur Nein sagen, weil der Herr Jesus in mir ist.
Wenn ich jedoch versuche, den Herrn Jesus selbst zu kopieren, werde ich krachend auf die Nase fallen. Dann glaube ich nicht, was Jesus selbst sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Das Erkennungszeichen, dass ich das verstanden habe, ist, dass ich bete. Ich bitte Gott um sein Eingreifen, weil ich erkannt habe, dass ich es nicht alleine schaffe, so wie Jesus zu werden.
Um dieses Bekenntnis komme ich nicht herum: Ich schaffe es nicht selbst, wenn ich geistlich wachsen will.
Auch die Stelle aus dem Galaterbrief, die ich vorhin zitiert habe, macht das sehr deutlich: Es ist die Frucht des Geistes, die man in meinem Leben entdecken kann. Es ist nicht meine Frucht.
Wenn ich das verstanden habe, ist es meine Aufgabe, in Jesus zu bleiben. Dann entsteht ganz automatisch Frucht. Und das ist kein verkrampftes Christsein mehr.
Das Bild vom „In Jesus bleiben“ finde ich zunächst sehr eingängig, aber in der Praxis ist es oft gar nicht so einfach umzusetzen. Was bedeutet es eigentlich ganz genau, in Jesus zu bleiben?
Voraussetzung ist natürlich, dass ich Gottes Kind werde. Das heißt, ich erkenne mich als Sünder, kehre zu Jesus um und bitte ihn, mir meine Schuld zu vergeben. Das ist der erste Schritt. Dazu gibt es auch einen Podcast zum Thema Buße, in dem das noch ausführlicher erklärt wird.
Für mich gilt dann das, was Paulus im 1. Korinther 1,30 sagt: „Aus Gott aber kommt es, dass ihr in Christus seid.“ Das bedeutet, Gott hat mich – und das ist auch ein Bild – in Christus hineinversetzt. Das kann ich nicht aus eigener Kraft tun. Ich soll in Christus bleiben, und dort werde ich wachsen. Er hat mich mit ihm hineingesetzt. Letztendlich hängt also alles von Gott ab, wenn man das so sieht.
Es gibt ja auch verschiedene Bilder, die diese Beziehung beschreiben. Wir haben das Wachstumsbild mit der Frucht des Geistes und dem Weinstock, in dem wir in Gott bleiben. Gleichzeitig gibt es aber auch Bilder, die eher in Richtung Kampf gehen. Sind das dann Wachstumsschmerzen, wenn man das Wachstumsbild betrachtet? Oder wie soll man das verstehen?
Beide Perspektiven zeigen unterschiedliche Seiten des Themas. Auf jeden Fall gehören Schmerzen zum Wachstum dazu. Im Leben ist es manchmal so, dass Teenager beim Wachsen Schmerzen haben. Ähnlich ist es auch im geistlichen Leben.
Galater 5 spricht davon: „Lebe im Geist, und du wirst die Begierden des Fleisches nicht erfüllen.“ Das Fleisch ist mein altes Betriebssystem, das sich immer wieder zu Wort melden möchte und meine alten Reaktionsmuster aktiviert. Wenn du mir zum Beispiel blöd kommst, reagiere ich entsprechend. Oder wenn es darum geht, einem anderen etwas zu gönnen, meldet sich mein Egoismus und verbietet mir das, weil ich befürchte, zu kurz zu kommen. Das ist das alte Muster.
Die Bibel ermutigt mich, diesen Impulsen zu widerstehen. Wenn mein Egoismus sich durchsetzt, bekomme ich vielleicht mehr oder vermeintlich bessere Dinge. Wenn aber Jesus sich durchsetzt, wird sein Leben in meinem Alltag sichtbar. In diesem Moment kann ich Gottes Handschrift in meinem Leben entdecken.
Das ist der Weg, wie ich wachse und Jesus ähnlicher werde. Wenn ich wachsen will, muss ich den Impulsen des Geistes Gottes folgen. Dabei ist Gehorsam der Schlüssel, um geistlich voranzukommen.
Oft habe ich kein Wissensproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Ich weiß, was Gott von mir will, aber ich tue es nicht. Deshalb ist es gut, die Aussage von Jesus auch persönlich zu lesen: „Was nennst du mich Herr, Herr und tust nicht, was ich dir sage?“
Jesus geht sogar so weit, dass er an einer Stelle sagt: „Wenn dich dein Auge ärgert, weil es dich mit unehelichen sexuellen Gedanken füttert, dann reiß es aus!“ Zum Glück ist das nur ein Bild, aber Jesus macht damit deutlich, dass Konsequenz manchmal auch hart sein kann.
Egal welche Sünde es ist – hier geht es gerade um eine Sünde im sexuellen Bereich – wenn Sünde die Beziehung zu Jesus lähmen will, ist es sehr wichtig, sich selbst gegenüber vehement aufzutreten und das zu tun, was Jesus sagt.
Entweder weiche ich der Sünde aus oder, wenn das nicht möglich ist, halte ich mich innerlich an Jesus fest und bete: „Herr, du siehst diese Versuchung. Danke, dass du stärker bist und dass ich nicht das tun muss, wozu die Sünde mich reizt.“ Das ist geistliches Training, das letztlich zum Wachstum führt.
Manchmal geht man mit sich selbst auch durchaus mal hart um. Das mit dem vehementen Gegen-sich-selber-Reden habe ich letztes Mal bei einer Schwester gelesen, ich glaube auf einem Blog aus Südamerika. Genau weiß ich es nicht mehr, deshalb sage ich es nicht genauer. Sie hat erkannt, dass sie auch zu ihrer Seele sprechen kann. Nicht nur Gedanken sind einfach da, sondern man kann zu sich selbst sagen: „Hier, stopp! Jetzt musst du gehorsam sein!“
Das ist die eine Seite, unser Part. Das Wachstumsbild ist aber auch mehr Gottessache. Als Bauer kannst du aussäen, bewässern, pflügen oder jäten – aber das Wachstum schenkt immer noch Gott.
So sind das also zwei Seiten, die zusammengehören.
In Johannes 15 spricht der Herr Jesus davon, dass wir in ihm bleiben sollen, denn ohne ihn können wir nichts tun. Diese zentrale Wahrheit wird durch andere Bibelstellen noch einmal unterstrichen und vertieft.
So heißt es zum Beispiel in Römer 12: „Werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Denkens.“ Hier wird deutlich, dass Gott unser Denken erneuert. Dadurch verändert sich auch unser Handeln. Es ist also nicht allein unsere eigene Kraft, die uns verändert, sondern Gottes Wirken in uns.
Ein weiteres Beispiel finden wir in Hebräer 13,21: „Der Gott des Friedens vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Ich erinnere mich gut daran, wie ich diesen Vers in meiner Bibel gelesen habe und mich fragte: Was steht hier eigentlich? „Gott vollende mich in allem Guten, und das macht er, damit ich seinen Willen tue. Sein Wille ist ja, dass ich das Gute in meinem Leben tue. Aber er macht es, indem er selbst in mir schafft, was ihm gefällt.“
Die Betonung liegt darauf, dass Gott es ist, der wirkt. Es ist nicht unsere eigene Leistung, sondern Gottes Handeln in uns. Wie macht er das? Der Vers sagt: „durch Jesus.“ Darüber haben wir ja schon gesprochen: Ich muss in Jesus bleiben. Er ist das neue Leben in mir, das sichtbar werden will.
Warum macht Gott es so? Damit er alle Herrlichkeit bekommt. Wenn Menschen unsere guten Werke sehen, sollen sie unseren Vater im Himmel preisen. Das ist ein guter Kommentar, der vom Herrn Jesus selbst stammt. Auch hier wird deutlich: Gott schenkt mir Wachstum. Ich muss mich nur darauf einlassen.
Das ist der entscheidende Punkt. Oft denken wir, dass wir alles selbst machen – durch Gebet, durch das Wort, durch Gehorsam und andere Dinge. Doch letztendlich ist es Gott, der das Wachstum schafft.
Diese Spannung im Leben wird erst in der Zukunft ganz aufgelöst, wenn wir ohne Sünde vor ihm stehen werden. Bis dahin dürfen wir lernen, uns auf Gottes Wirken zu vertrauen und in Jesus zu bleiben.
Das waren jetzt einige Bereiche, die bereits erörtert wurden. Gibt es noch etwas, um das Thema abzurunden?
Ich habe ja Gottes Wort, Gebet und Gehorsam angesprochen. Eine Sache fehlt noch, und zwar die Gemeinde oder die Kleingruppe. Ich brauche sie immer wieder, um Korrektur von anderen zu bekommen, damit ich mich nicht verlaufe. Auch benötige ich von anderen die Motivation, nicht schlappzumachen.
Hebräer 3 ist für mich sehr herausfordernd. Dort heißt es: Ermuntert einander jeden Tag, solange es „heute“ heißt, damit niemand von euch verhärtet wird durch den Betrug der Sünde. Wir sollen uns also gegenseitig helfen, damit Gott uns wachsen lässt. Eine Gemeinde oder eine verbindliche Kleingruppe fördert unser geistliches Wachstum wie ein Gewächshaus.
Wir verfolgen dasselbe Ziel: Jesus ähnlicher zu werden. Dabei können wir uns gegenseitig auf das „Unkraut“ hinweisen, das uns die Kraft rauben will. Außerdem können wir uns motivieren, in Jesus zu bleiben.
Leider nutze ich die Chance, im Rahmen der Gemeinde zu wachsen, zu wenig. Geistliches Wachstum mache ich zu selten zum Thema in persönlichen Gesprächen. Das sollte ich in Zukunft ändern.
Wenn wir uns alle mehr mit geistlichem Wachstum beschäftigen würden, würde vielleicht auch mehr in unserem persönlichen Leben passieren. Dadurch könnte auch mehr durch uns geschehen.
Letztendlich ist es unser Ziel, immer mehr wie Jesus zu werden. Dieser Wachstumsprozess ist eine normale Sache. Wenn man stehenbleibt, stimmt etwas nicht. Es ist klar, dass Wachstum auch dann ein Hauptthema bleibt, wenn man mit Christus zusammen ist.
Ich glaube, Leistungsgedanken führen weg von Gott. Aber wenn man Gott nahe ist, wächst man wie ein Baum. Das ist ganz natürlich.
Weil du die Gespräche erwähnt hast, kam mir sofort ein kurzer Gedanke in den Kopf, den ich jetzt auch mal ausspreche: Man könnte ja sagen, nach diesem Gottesdienst wird nur noch über Geistliches geredet. Das wäre die Art, wie man das als „Männchen“ durchsetzen würde.
Das bringt natürlich nichts, weil das im besten Fall Heuchelei oder Zwang hervorrufen würde. Aber wenn eine Gemeinde wächst und Wachstum einfach natürlich herauskommt, verändert das auch Gespräche und Ähnliches, wenn Gott wirkt.
Ja, das war es auch schon wieder in unserem Podcast von der Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart.
Wenn ihr Fragen zu diesen oder anderen Themen habt, sprecht gerne mit uns darüber oder schreibt uns Anmerkungen. Unsere E-Mail-Adresse lautet podcast@eva-stuttgart.de. Meldet euch einfach.
Wir wünschen euch auf jeden Fall für diese Woche und darüber hinaus Gottes Segen. Möge Gott in uns und in euch Frucht wirken und euch geistlich wachsen lassen.