Ich möchte heute etwas über Vorfreude sprechen – über die Vorfreude auf den Himmel. Die Predigt trägt den Titel „Lust auf Himmel“.
Ich habe mich gefragt: An welcher Stelle in unserem Leben spüren wir Vorfreude besonders stark? Für mich ist es so: Anfang Dezember habe ich Karten für die Schlössernacht in Potsdam gekauft. Vielleicht kennt das jemand. Es ist eine Veranstaltung, bei der die Karten eine Stunde nach Verkaufsstart – das war am 8. Dezember um zehn Uhr – bereits ausverkauft sind.
Der ganze Schlosspark wird abgeriegelt. Überall leuchten bunte Lichter, und es herrscht eine unglaublich romantische Abendstimmung. Es gibt viele kleinere und größere Konzerte, Tanzvorführungen, Theater und Literaturvorträge. Stellt euch vor: Zwischen Sanssouci und dem Neuen Palais laufen kostümierte Künstler umher. Zum Abschluss des Abends gibt es ein großes Feuerwerk.
Wenn das Wetter gut ist, kann man den ganzen Abend dort verbringen, durch die Veranstaltung schlendern, sich alles anschauen und zwischendurch etwas essen. Ich freue mich schon sehr darauf, fast so wie Friedrich der Große mit der Frau unter dem Arm durchzulaufen und diese barock berauschende Atmosphäre zu genießen. Das ist Vorfreude. Man freut sich auf etwas und denkt: Wann wird es endlich warm, wann wird es endlich schön?
Ich muss allerdings noch ein bisschen warten – bis zum 16. August, glaube ich. So ähnlich ist es auch, wenn wir über den Himmel nachdenken. Ich hoffe, wir haben Vorfreude auf den Himmel.
Deshalb möchte ich mit euch darüber nachdenken: Wie wird es im Himmel sein? Worauf freuen wir uns eigentlich? Ich habe vier Punkte vorbereitet. Der erste ist etwas länger, deshalb nehme ich mir dafür ein bisschen mehr Zeit.
Der erste Grund, warum wir uns auf den Himmel freuen können, freuen sollen und eigentlich auch freuen müssen, ist folgender: Im Himmel erleben wir eine Errettung in Vollendung. Das klingt vielleicht seltsam, oder? Errettung in Vollendung. Eigentlich denkt man ja, Christsein bedeutet, dass ich schon gerettet bin. Und jetzt sage ich: Der Himmel bedeutet Errettung in Vollendung.
Um das zu verstehen, holen wir gemeinsam unsere Bibeln heraus und lesen zusammen. Wir schlagen den 2. Korintherbrief auf, Kapitel 5. Genau, wir haben noch einige Bibeln da vorne, falls jemand keine dabei hat. Also: 2. Korinther 5, Vers 17 lautet: „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Wenn jemand in Christus ist – das bedeutet, wenn er eine Beziehung zum Herrn Jesus hat, wirklich gläubig ist – dann ist er auf eine bestimmte Weise ein neuer Mensch. Jetzt stellt sich die Frage: Inwiefern ist er ein neuer Mensch? Dazu schauen wir uns den Römerbrief an, Kapitel 6, Vers 4.
Römer 6,4: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“
Paulus vergleicht hier zwei Dinge miteinander: unsere Taufe und das Sterben Jesu. Ich möchte betonen, dass die Taufe hier als Ritus verstanden wird. Dabei ist im Hinterkopf natürlich eine Ganztaufe, also nicht das Besprengen eines Babys, sondern die Taufe eines Erwachsenen, der sich nach seiner Bekehrung ganz unter Wasser tauchen lässt und wieder auftaucht. Nur so können wir das Bild richtig verstehen.
Die Taufe symbolisiert, was im Moment der Bekehrung bei einem Menschen passiert. Und zwar Folgendes: Der alte Jürgen wird begraben, so wie Christus begraben wurde. Beim Untertauchen im Wasser sieht man nichts mehr von ihm. Dann kommt er wieder hoch. So wie Jesus begraben wurde und auferstanden ist, zeigt die Taufe: Ich werde auch begraben. Mein alter Mensch ist tot, den gibt es nicht mehr. Und ich bin auferstanden. Ich bin nicht mehr derselbe, sondern lebe in Neuheit des Lebens.
Das heißt: Bekehrung ist der Moment, in dem ich mir mein Leben vorstelle wie eine Autofahrt. Ich lasse das Steuer los, rücke auf den Beifahrersitz und sage: Jesus, du darfst jetzt mein Lebensauto fahren. Der alte Jürgen ist Vergangenheit, er ist gestorben, den gibt es nicht mehr. Der neue Jürgen möchte jetzt in der Kraft Jesu leben.
Errettung in Vollendung als Grund der Vorfreude auf den Himmel
Vers 5: Denn wenn wir mit der Gleichheit seines Todes verwachsen sind, werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. Das bedeutet, mit der Gleichheit seines Todes verwachsen zu sein.
Wenn ich Jesus am Kreuz hängen sehe und sterben sehe, und ehrlich sagen kann: „Da gehöre ich hin.“ Ich sehe ihn, wie er gekreuzigt ist, und ich weiß, er hängt da. Aber er hängt da nicht, weil er so viel Böses getan hat, sondern er hängt da an meiner Stelle. Ich bin schuldig, ich müsste eigentlich sterben, aber Jesus nimmt meine Schuld auf sich und stirbt für mich. Wenn ich sagen kann: Ja, das glaube ich, ich glaube, dass Jesus da am Kreuz für mich hängt, stirbt und meine Schuld bezahlt, dann ist das, was Paulus hier sagt: Wir sind verwachsen mit der Gleichheit seines Todes. Ich glaube, dass Jesus für mich gestorben ist.
Ich bringe das jetzt durch die Taufe zum Ausdruck. Und dann sagt der Text: Wenn wir das tun, denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. Das heißt: Als Christ ist nicht einfach nur meine Schuld bezahlt, meine Sünde gesühnt. Es gibt eine zweite Seite. Die zweite Seite ist, dass ich jetzt ein Auferstehungsleben führe.
Paulus kann an einer Stelle sagen: „Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Das ist das Neue, dass ich in einer lebendigen Gemeinschaft mit Jesus lebe, dass ich als Kind Gottes so eng mit Gott verbunden bin, dass es eine neue Dimension in meinem Leben gibt. Eine Dimension, die mich prägt. Die Bibel nennt das den Heiligen Geist: dass etwas Neues in mein Leben hineinkommt, was mich anspornt zu lieben, was mich anspornt, Jesus ähnlicher zu werden, was mich nicht ruhig sein lässt und einfach so weiterleben lässt wie vorher.
Nochmal Vers 5: Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. Dabei erkennen wir, dass unser alter Mensch – das ist der alte Jürgen – mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, damit wir der Sünde nicht mehr dienen.
Ihr versteht alle, was Petrus meint, wenn er sagt, bei Paulus sei manches schwer zu verstehen. Ja, das verstehe ich auch. Das ist nicht einfach. Deswegen lasst es mich erklären: Der Leib der Sünde ist abgetan – besser: Der Leib der Sünde, dieses sündige Moment, das in mir steckt. Dieses, was ich nicht erklären kann, aber wo jeder Mensch merkt, in mir steckt etwas, was mich dazu antreibt, zu sündigen. Und wer das nicht glaubt, der mag die Zeitung aufschlagen.
Es ist einfach so, es ist verrückt: Wir sind Menschen, die kaputtmachen. Wir sind Menschen, die, wenn man ihnen freien Lauf lässt, anderen Menschen Schaden zufügen. Wir leben in einer Welt, die geprägt ist davon, dass Menschen anderen Menschen Schaden zufügen.
Jetzt sagt Paulus hier: In dem Moment, wo wir uns zu Gott bekehren, ist dieser Alte, dieser alte Leib, dieser sündige Impuls, dieses zwanghafte Sündigen-Müssen abgetan. Aber es ist nicht einfach völlig weg, sondern man müsste das eigentlich besser übersetzen mit: Es verliert seine Wirksamkeit.
Aus einem Sklaven der Sünde, jemand, der nicht anders kann als sündigen, wird jemand, der als Kind Gottes, in dem der Heilige Geist wohnt, in der Kraft Christi jetzt anders kann und plötzlich vor der Wahl steht: Will ich anders oder will ich nicht? Vorher musste ich, jetzt kann ich.
Gott wünscht sich, dass wir anders werden. Damit wir anders werden können, müssen wir zwei Dinge verstehen. Das eine steht hier in Vers 11: „So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus.“ Das ist einer der ganz wichtigen Verse im Neuen Testament.
Paulus sagt: Du musst im Kopf etwas verstanden haben: Haltet euch der Sünde für tot. Warum fällt das nicht leicht? Es fällt uns deshalb nicht leicht, weil durch die Bekehrung zu Gott hin die alten sündigen Verhaltensmuster ja nicht mit einem Schnipp weg sind.
Du kommst aus einem Leben raus, du hast Dinge gesehen, du hast Dinge gemacht, du hast Dinge an dir erfahren, du hast Prägungen mitgekriegt, du hast falsches Denken im Kopf, du erlebst an jeder Ecke irgendwelche Versuchungen.
Manchmal, ich glaube, jeder, der als Christ entschieden lebt, wird das unterstreichen: Manchmal kommt man an den Punkt, wo man denkt, egal wie ich mich anstrenge, irgendwie habe ich den Eindruck, so richtig schaffen tue ich es nicht. Es ist ein steter Kampf.
Es könnte der Gedanke hochkommen: Na ja, das stimmt einfach nicht, dass die Sünde, die Macht der Sünde zerbrochen ist, dass Jesus durch mich dieses Auferstehungsleben leben will. Das stimmt einfach nicht.
Und wenn der Gedanke hochkommt, dann ist der Vers wichtig: Haltet euch der Sünde für tot. Vergiss nicht, dass in dir der Heilige Geist wohnt, der ein Geist der Kraft ist, der dich befähigen möchte, anders zu sein.
Gott gibt uns sein Wort, damit wir ein neues Denken bekommen. Deswegen ist es so wichtig, die Bibel zu lesen, damit wir verstehen, wie Gott denkt, und dann genauso denken können. So können wir das, was wir da vorgedacht bekommen, nachleben, uns ändern in unserem Leben.
Aber Gott lässt uns nicht aus der Verantwortung raus. Er sagt nur: Vergiss das nicht, haltet euch der Sünde für tot, begreift, dass die Sünde die Macht verloren hat.
Dann folgen Vers 12 und Vers 13 mit der Aufforderung: So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Lüsten gehorche. Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit.
Deshalb werden wir nicht den ganzen Satz verstehen, aber wir begreifen, wo es hingeht. Das eine ist zu begreifen, dass die Macht der Sünde gebrochen wurde, dass in uns etwas Neues steckt, ein neues Leben, das anders will und anders kann.
Das andere ist, dass ich begreifen muss: Leben mit Gott heißt immer wieder – und zwar jeden Tag und auch mehrmals am Tag – ganz bewusst die Entscheidung zu treffen: Ja, ich will heilig leben. Es ist ein Nein zur Sünde und ein Ja zum Gehorsam.
Wenn ich das mache, dann lebe ich in einem Veränderungsprozess. Dann schenkt Gott mir, dass ich in kleinen Schritten das Richtige tue.
Das ist nicht immer spaßig, das will ich jetzt gar nicht sagen. Dieser Veränderungsprozess, gerade wenn ich anfange, an Stellen heranzukommen, wo sich falsche Gewohnheiten über Jahrzehnte eingeschlichen und eingeschliffen haben, das tut auch mal weh.
Das ist manchmal sogar ein bisschen frustrierend, weil ich denke – es wird euch auch passieren, mir passiert das zumindest so –, dass man in dem Moment, wo man denkt: So, jetzt habe ich es geschafft, jetzt bin ich durch, zack, da passiert wieder etwas, wo du denkst: Ich dachte, jetzt hätte ich es gelernt.
Du merkst, auf der einen Seite weiß ich, was richtig ist, und ich habe auch die Kraft, es oft zu tun. Heiligung heißt, es öfter zu tun, klüger zu werden im Umgang mit Sünde, klüger zu werden, wenn es um den Punkt geht, wie ich richtig liebe.
Auf der anderen Seite steckt ein erlöster Jürgen in einem nicht erlösten Jürgenkörper. Dieser Körper ist immer noch offen für alle Arten von Versuchungen und Verführungen.
Manchmal kommen Dinge da heraus, wo ich denke: Was ist denn jetzt los? Und ich merke, obwohl ich neu gemacht bin, obwohl Gott in mir wohnt – mit Himmel hat das noch nicht so viel zu tun.
Manchmal möchte ich an der Stelle einfach seufzen und sagen: Ah, schon wieder versagt. Und das ist auch richtig so. Das ist auch genau das, was die Bibel sagt, nämlich in Römer 8.
Diesen Vers wollen wir uns noch anschauen: Römer 8, da heißt es in Vers 22...
Das Seufzen der Schöpfung und die Erwartung der Erlösung
Römer 8,22: Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammenseufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Paulus sagt also, dass dieses ganze Universum, in dem ich lebe, irgendwie nicht ganz gesund ist. Es sehnt sich danach, befreit und erlöst zu werden.
Sünde, als etwas, das unser Leben kaputt macht und prägt, betrifft auch die Schöpfung. Wir leben in einer Welt, die nicht unendlich gut und schön ist, sondern ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Vers 23: Nicht nur die Schöpfung seufzt, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben. Auch wir seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft, die Erlösung unseres Leibes.
Merkt ihr das? Wir seufzen. Wenn du sagst, ich möchte Gott ähnlicher werden, ich will es wirklich schaffen, da wo Gott mir etwas zeigt, möchte ich ihm ähnlich sein. Ich möchte lernen zu lieben, so wie Jesus mich geliebt hat. Ich möchte annehmen, was er für mich getan hat. Ich möchte wirklich für Gott da sein und für Gott leben.
Doch es bleibt immer ein Rest an Seufzen übrig, an Stellen, wo wir es nicht schaffen, wo wir merken, dass wir zu kurz greifen. Genau das greift Paulus hier auf und sagt: Ja, das ist so, und dieses Seufzen ist normal. Warum? Weil wir etwas noch nicht haben, nämlich die Erlösung in Vollendung. Wir erwarten noch Erlösung, wir sind noch nicht fertig. Und wir werden auf dieser Erde auch nicht vollständig fertig werden.
Ich möchte das Gute, aber ich schaffe es nicht. Und ich möchte noch etwas ergänzen: Das Problem ist viel größer. Es lautet etwa so: Ich bin von meiner Vergangenheit geprägt, und ich werde diese Prägung auf dieser Erde nicht vollständig loswerden.
Manchmal, wenn meine Frau nicht da ist, gibt es persönliche Geschichten. Manchmal liegen wir gemütlich im Bett, und meine Frau liegt in meinem Arm. Dann fragt sie mich: „Schatz, bist du glücklich?“ Ich horche in mich hinein und stelle fest, dass ich eigentlich nicht weiß, wie sich Glücklichsein anfühlt.
Ich weiß, dass meine Frau genau in diesem Moment glücklich ist und dass, wenn wir uns so aneinander kuscheln, in ihrem Inneren eine Seite angeschlagen wird, die sie dazu bringt, diese Frage zu stellen: „Bist du auch glücklich?“ Denn das ist die Frage, bei der ich merke, dass ich diese Seite nicht habe.
Manchmal weiß ich dann gar nicht, was ich antworten soll. Und weißt du, was für mich Himmel ist? Himmel ist für mich der Moment, wenn ich so glücklich sein kann wie meine Frau.
Du musst mich jetzt nicht bemitleiden und sagen: „Boah, was ist denn das für ein Seelenkrüppel da vorne?“ Denn wir alle sind auf die eine oder andere Weise gleich schlimm dran. Wir alle haben unsere Dellen mitbekommen. Wir alle sind krank.
Vielleicht schaffen wir es, uns einzureden, dass wir nicht so schlimm dran sind, dass wir schon gesund sind. Aber das stimmt nicht. Wir haben alle unsere Dellen. Es kann sein, dass den einen ein bisschen schlimmer erwischt hat, den anderen etwas weniger. Aber ich bin mir sicher: Jeder von uns hat seine Grenzen, seine Ängste, seine Empfindlichkeiten.
Wenn wir das ehrlich zugeben, dann wissen wir, was Himmel ist: die Hoffnung an der Stelle, wo ich merke, ich bin irgendwie kaputt. Natürlich gibt es Dinge, die Jesus hier auf der Erde schon heilt oder erträglicher macht. Aber es gibt genug Dinge, bei denen wir ein Stückchen deformiert bleiben. Wir werden nie wirklich auf dieser Erde gesund werden.
Und das ist Himmel: Himmel heißt, Erlösung zu erleben in einem umfassenden Sinn. Wo jetzt meine Grenzen sind, wo ich merke, ich bin nicht fertig, dort wirklich fertig zu sein, voll zu sein, gesund zu sein, angenommen zu sein.
Die Verheißung der Auferstehung als Vollendung der Erlösung
Ich möchte euch das noch mit einer letzten Stelle aus dem ersten Korintherbrief zu diesem Thema belegen, und zwar aus 1. Korinther 15. Paulus beschreibt hier den Übergang von dieser Welt in die nächste Welt. Er schildert das folgendermaßen:
In 1. Korinther 15,42 spricht er über die Auferstehung der Toten. Er sagt: „So ist auch die Auferstehung der Toten.“ Dann beschreibt er, wie es gesät wird in Verweslichkeit. Das bedeutet, was stirbt, ist verweslich. Der menschliche Körper ist auf Degeneration angelegt. Ihr bekommt keine neuen Zähne, sondern verliert sie. Jeder Zahnarztbesuch, wenn er schlecht verläuft, bedeutet, dass man ein Stück weniger Zahn hat – vielleicht nicht den ganzen, aber jedes Mal verlässt man die Praxis mit weniger Zahn, nicht mehr.
Es ist nicht so, dass man den Mund aufmacht und plötzlich ein neuer Zahn wächst. Das wäre schön, aber so ist es nicht. Wir sind nicht wie Haie, bei denen das Gebiss von hinten nachwächst. Wir sind auf Verweslichkeit, auf Degeneration hin angelegt. Es wird schlechter, je älter man wird. Ich versuche gerade, Bibelverse auswendig zu lernen, aber es will nicht so richtig klappen. Es wird weniger, es wird langsamer.
Paulus sagt: Es wird gesät in Verweslichkeit, und dann wird es auferweckt in Unverweslichkeit. Wir können uns kaum vorstellen, was das bedeutet: einen Körper zu haben, der nicht mehr altert, der dem Alterungsprozess nicht mehr unterworfen ist, der immer topfit ist. Zum Beispiel habe ich letzte Woche noch mit Herpes zu tun gehabt – das ist sehr unangenehm. Es wird eine Zeit geben ohne Herpes.
Der nächste Punkt ist: Es wird gesät in Unehre. Unehre bedeutet, dass wir hier in kläglichen Bemühungen stecken, wo wir sagen: „Ich habe es mal wieder nicht geschafft.“ Das ist unser jetziges Leben, das ist das, was stirbt. Aber es wird auferweckt in Herrlichkeit. Das heißt, dort, wo jetzt Dinge nicht so klappen, wo wir immer Mittelmaß sind, wird der Himmel geprägt sein von Gelingen. Dort wird das, was wir tun, funktionieren, und wir werden es schaffen.
Der dritte Punkt lautet: Es wird gesät in Schwachheit, in Hilflosigkeit, in Unwissenheit. Aber es wird auferweckt in Kraft. Ich bekomme einen vollkommenen Leib, einen Körper, der passend ist für die Begegnung mit Gott.
Das ist der erste Grund, warum ich mich auf den Himmel freue: Ich freue mich auf den Himmel, weil ich Errettung in Vollendung erlebe. Ich merke, dass Gott in mir etwas Neues anfängt. Ich habe schon ewiges Leben, und dieses ewige Leben pulsiert in mir. Es bewirkt Veränderung und bewegt mich auf ein Ziel zu. Aber ich merke auch, dass dieses Ziel so weit weg ist, dass ich es nie allein schaffen werde.
Doch Gott sagt: „Doch, nicht aus eigener Kraft, nicht durch dein Anstrengen und Mühen, nicht durch noch so viele kluge Entscheidungen. Aber du gehst deinen Weg mit mir.“ Dann kommt der Punkt, an dem wir das, was wir haben, wie ein Samenkorn begraben. Und dahinter wächst die eigentliche Pflanze, das eigentliche Neue, das ewige Leben.
Dann wird alles, worüber du jetzt seufzt und denkst: „Boah, ist das schwierig!“, Vergangenheit sein. Himmel bedeutet Errettung in Vollendung. Ich sage das so:
Die Zurückhaltung der Bibel bei der Beschreibung des Himmels
Und dann stelle ich fest: In der Bibel gibt es eigentlich kaum Beschreibungen über den Himmel. Ich weiß nicht, ob ihr euch jemals hingesetzt habt, um darüber nachzudenken, wo denn in der Bibel etwas über den Himmel steht.
Hätten wir den Koran gelesen, würden wir feststellen, dass dort sehr viel über den Himmel steht – und zwar sowohl längere als auch kürzere Beschreibungen. Diese sind zwar sehr ähnlich und kommen immer wieder vor. Es ist ganz wichtig, zu sagen, wie der Himmel beschrieben wird.
Ich lese euch mal die längste Beschreibung vor, die es im Koran zum Himmel gibt. Dort heißt es: „Und Gott vergalt ihnen dafür, dass sie geduldig waren, mit einem Garten.“ Das ist ganz wichtig, denn im Koran ist es immer der Garten, den man sich vorstellen kann. Ich habe ein Wüstenvolk, das sich auf einen Garten freut, und auf Kleider aus Seide.
Sie liegen darin behaglich auf Ruhebetten und erleben weder Sonnenhitze noch schneidende Kälte. Die Schatten des Gartens reichen tief auf sie herab, und seine Früchte sind ganz leicht zu greifen. Man macht unter ihnen die Runde mit Gefäßen aus Silber, Gläsern aus Silber, die beim Eingießen genau bemessen sind.
Sie bekommen darin einen Becher Wein zu trinken – das war für einen Moslem eine sehr große Sache, weil er eigentlich keinen Alkohol trinken darf. Dieses Getränk ist mit Ingwer gewürzt und stammt aus einer darin befindlichen Quelle, die Salsa Biel genannt wird. Ewig junge Knaben machen unter ihnen die Runde.
Und wenn du dich dort umsiehst, siehst du nichts als Wonne und große Herrlichkeit. Sie haben grüne Gewänder aus Brokat an, andere tragen Gewänder aus einem anderen Brokat und sind mit Armbändern aus Silber geschmückt. Ihr Herr gibt ihnen reines Getränk zu trinken.
Zu ihnen wird gesagt: „Dies komme euch als Lohn zu. Ihr findet jetzt für euren Eifer Dank und Anerkennung.“ Der Himmel ist also der Ort, wie ein Schlaraffenland, wo ich das bekomme, was ich nicht habe.
Ich habe mir vor kurzem ein Buch gekauft: „Reiseführer Himmel und Hölle“. Das ist so ein Mischmasch aus den gängigen Vorstellungen von Himmel und Hölle. Zum Beispiel vom Jade-Palast der chinesischen Göttin Xi Wang Mu über den hinduistischen Nektarsee – wie der heißt, habe ich mir auch notiert: Ayramada – bis Walhalla.
Walhalla ist der Ort, an den die tapfer gefallenen germanischen Krieger kommen. Dort wird tagsüber ein Wildschwein gejagt, das am nächsten Morgen immer wieder lebendig ist. Und nachts wird gefeiert. Jeder sucht sich so aus seiner Kultur das heraus, was er als Himmel ansieht.
Himmel heißt irgendwie das, was ich am liebsten tue. Jemand hat mal gesagt: „Ich spiele gern Siedler.“ Und dann stellt man sich vor, hundert Jahre Siedlerspiel zu spielen oder hundert Jahre ein Schaumbad zu nehmen – oder was auch immer man gerne macht.
So stellt man sich das gängigerweise vor. Auch die Zeugen Jehovas haben ein Buch geschrieben: „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben.“ Wenn man dort reinschaut, sieht man nette, bunte und freundliche Bilder. Man hat den Eindruck, es ist der Versuch, eine ideale Welt zu schaffen.
Dann schaue ich in die Bibel und stelle fest: Irgendwie gibt es in der Bibel nicht viel Text zum Thema Himmel. Eigentlich sind es nur fünf Verse: Offenbarung 21,1-5. Danach folgen Beschreibungen von der heiligen Stadt Jerusalem, Toren aus Perlen, Straßen aus durchsichtigem Gold und dem Baum des Lebens.
Man glaubt gerne, das wäre auch eine Beschreibung des Himmels. Das macht dieser Reiseführer hier auch falsch. Aber wenn man genau hinschaut, stellt man fest, dass es in dieser Passage, ab Offenbarung 21,10, gar nicht mehr um den Himmel geht, sondern um die Gemeinde Gottes.
Das heißt, wirklich um den Himmel dreht sich in der Bibel nur in fünf Versen. Ich möchte euch jetzt bitten, euch zwei bis drei Minuten Zeit zu nehmen und Offenbarung 21,1-5 anzuschauen. Ihr habt das auch als Frage auf den Predigtnotizen stehen.
Bitte blättert jetzt nicht auf Seite zwei, dort sind die Antworten. Bleibt auf Seite eins der Predigtnotizen, dort steht die Frage. Das ist Seite zwei, Thomas, also bleibt auf Seite eins. Lest euch Offenbarung 21,1-5 durch.
Die Frage lautet: Welche drei Merkmale finden sich über den Himmel in diesen fünf Versen? Wenn jemand noch einen Stift braucht, ich habe noch welche hier.
Okay, ich denke, ihr habt überflogen. Es sind auch drei offensichtliche Punkte oder zumindest halbwegs offensichtlich. Schauen wir uns den ersten an. Ihr könnt jetzt alle umdrehen, dann habt ihr die Antwort.
Die drei Merkmale des Himmels in Offenbarung 21,1-5
Der erste Punkt, der hier genannt wird, lautet: „Im Himmel ist alles neu.“
Offenbarung 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“
Vers 5: „Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu.“
Egal, wie du dir die Ewigkeit vorstellst, du wirst dich irren. Warum? Weil alles neu sein wird. Wir werden einen Auferstehungskörper haben, der ganz neue Eigenschaften besitzt. Wir werden in einem Kosmos leben, in dem es kein Böses mehr gibt. Dort gelten vielleicht ganz andere Regeln, als wir uns heute vorstellen können. Genauso wenig, wie wir uns vorstellen können, wie es ist, als Fisch zu leben. Stell dir vor, du hättest Kiemen und würdest unter Wasser leben – das kann man sich kaum vorstellen. Man kann ein Gefühl dafür entwickeln, aber wirklich vorstellen kann man es sich nicht. Oder schwerelos zu sein – was wäre es, schwerelos zu sein? Solange du es nicht erlebt hast, kannst du es dir nicht vorstellen.
Ebenso können wir aus unserer begrenzten Perspektive die Ewigkeit nicht beurteilen. Es ist einfach falsch zu glauben, dass die Ewigkeit funktioniert wie ein Lkw-Reifen, bei dem man, wenn das Profil abgefahren ist, einmal rundum erneuert oder noch ein bisschen tiefer schneidet, um wieder Profil zu haben. Das ist nicht Ewigkeit. Gott sagt: „Ich mache einen neuen Himmel, ich mache eine neue Erde, und alles wird neu sein.“
So wie am Anfang steht: „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1. Mose 1,1) – das ist der Anfang der Bibel – so gibt es hier am Ende der Bibel die Verheißung einer zweiten Schöpfung. Lass uns glauben, dass Gott bei dieser zweiten Schöpfung nicht einfach nur ein Update 2.0 macht, bei dem alles so aussieht wie vorher. Sondern dass Gott, der einmal kreativ war, auch weiß, wie er uns etwas schafft, das so neu sein wird, dass wir sagen: „Boah, das kennen wir ja noch gar nicht.“
Erwarte also nicht, dass du über die Erde gehst und sagst: „Ach, hier war früher Berlin, den Hügel kenne ich noch.“ Das wird wahrscheinlich nicht passieren. Es wird komplett neu sein.
Ein kleiner Einschub: „Das Meer ist nicht mehr.“ Was ist hiermit gemeint? Ich glaube, dass damit nicht das Wasser (H2O) gemeint ist, sondern dass das Meer in der Bibel oft für das Chaotische und Gottfeindliche steht. Hier wird ausgesagt, dass alles, was gegen Gott gerichtet ist, nicht mehr sein wird. Leider müssen wir bei der Offenbarung manchmal mit Bildern rechnen.
Der zweite Punkt: Offenbarung 21,2-3: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein.“
In der Ewigkeit wird die Trennung zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, wie wir sie heute kennen, überwunden sein. Heute können wir Gott nicht sehen. Wir sind sogar gezwungen, Gott als einen Unsichtbaren anzubeten. Wir können ihn nur ein Stück weit in der Schöpfung wahrnehmen, in dem, was er gemacht hat. Paulus betet Gott zum Beispiel im 1. Timotheusbrief an mit den Worten: „Dem König der Zeitalter, dem unverweslichen, unsichtbaren, alleinigen Gott.“
Ja, Gott ist unsichtbar, und wir müssen damit leben, dass Gott unsichtbar ist. Doch in der Neuschöpfung ist diese Trennung aufgehoben. Gott wird sichtbar sein. Heute leben wir im Glauben, dann werden wir im Schauen leben. Alles, was zwischen Gott auf der einen Seite und seinem Volk auf der anderen Seite trennt, wird plötzlich aufgehoben sein. Wir werden Gott ganz nahe sein.
Vielleicht denkst du jetzt: „Ich bin Gott doch jetzt auch schon an manchen Momenten nahe, wenn ich bete oder ihm begegne. Was kann der Himmel mir dann noch mehr bringen?“
Ich möchte das mit einem Bild erklären: Stell dir ein kleines Mädchen vor, dessen Vater Matrose ist. Dieses Mädchen kann mit dem Vater telefonieren, ihm E-Mails schreiben und ab und zu bekommt es ein Päckchen mit Geschenken. Das Mädchen kennt die Stimme seines Vaters, weiß genau, dass er es liebt, und genießt jede Ansichtskarte und jedes Telefonat.
Aber tief in diesem Mädchen steckt die Gewissheit: Es gibt mehr. Es gibt mehr als nur die Gaben zu genießen. Das Mädchen weiß, dass irgendwann der Moment kommt, in dem der Vater vor der Tür steht. In diesem Moment werden die E-Mails, die Telefonate, die Ansichtskarten und die Päckchen bedeutungslos. Warum? Weil das Mädchen sich dann in die Arme des Vaters werfen, sich auf seinen Schoß setzen und ihn als Person genießen kann.
Das ist Himmel. Himmel bedeutet, dass ich nicht nur die Gaben Gottes genieße – dass er mir Leben gibt, Ideen schenkt, Freunde gibt und all das, was er tut – sondern dass ich ihn selbst genießen kann. Ich weiß nicht, wie das genau aussehen wird, aber ich bin zutiefst überzeugt, dass es bedeutet, dass wir, losgelöst von unserer eigenen Vergänglichkeit, Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen werden. Er wird unsere tiefsten Bedürfnisse auf einer Tiefe stillen, die wir uns heute nicht einmal vorstellen können.
Die beste Vorstellung, die wir jetzt haben – der Moment, in dem du deinen Führerschein bekommen hast oder andere glückliche Momente – das ist es nicht. Ich glaube, wenn du vor Gott stehst und er dich seine Gegenwart genießen lässt, wirst du sagen: „Ja, das mit dem Führerschein war okay, aber es ist nichts im Vergleich.“
Das ist ungefähr so, als ich elf Jahre alt war und auf einem Schützenvereinsfest kleine selbstgemachte Spielzeuge verkauft wurden. Ich wollte unbedingt einen kleinen Frosch haben und habe so lange gequengelt und gehofft, bis ich ihn bekam. Ich war total glücklich mit meinem kleinen Frosch. Soll ich euch was sagen? Der kleine Frosch liegt irgendwo im Keller, und ich weiß nicht mehr, wo. Er spielt keine Rolle mehr.
So wird es auch mit den kleinen Dingen sein, die uns heute so unendlich glücklich machen. Vergebt mir, wenn ich das so sage, aber der kleine Frosch ist dann vielleicht das, was wir heute als die besten Momente in der Ehe betrachten. Die besten Momente im Job – das ist dann ein kleiner Frosch.
Irgendetwas, worüber du jetzt staunst und sagst: „Boah, ich kann es kaum fassen vor Glück“ – das wird dann ein kleiner Frosch sein. Warum? Weil wir Gott persönlich begegnen. Er sagt: „Hey, jetzt bist du passend für den Himmel, passend für mich. Komm her, ich werde dich in einem Maß begeistern und segnen, wie du es dir auf der Erde nicht vorstellen kannst.“ Das ist Himmel.
Ein dritter Punkt: Ich glaube, die Bibel beschreibt den Himmel deshalb so kurz und zurückhaltend, weil er unbeschreiblich ist. Gott möchte gerade nicht, dass wir uns ein Schlaraffenland vorstellen oder denken wie in Sure 76, dass es einfach nur ein bisschen mehr von den besten Momenten ist. Deshalb diese Zurückhaltung.
Aber es gibt noch einen dritten Punkt beziehungsweise einen vierten, wenn wir den ersten mit dazunehmen: Im Himmel wird alles Übel dieser Welt vorüber sein.
Das Ende allen Übels als weiterer Grund der Vorfreude
Ich habe mir vor kurzem eine typische Woche von mir angeschaut und festgestellt, dass ich manchmal morgens mit Zahnschmerzen aufwache. Manchmal bin ich frustriert, weil ich keine Lust zum Beten habe. Ich mache mir Sorgen um Leute, für die ich verantwortlich bin, und habe Schwierigkeiten, manchmal meine Arbeit zu schaffen.
In der Woche hatte ich ein Buch gekauft, das ich dann doch nicht brauchte – also völlig unnütz. Dabei dachte ich mir: "Schon so ein Blödsinn." Außerdem tut mir mein Ellenbogengelenk weh. Und ich gehöre zur Sonnenseite des Lebens. Wahnsinn, oder? Mein Leben ist definitiv auf der Sonnenseite des Lebens.
In der gleichen Woche gab es Bilder von UNICEF. Ich habe euch da ein paar ausgedruckt. Von links nach rechts: Das erste zeigt ein elfjähriges Mädchen in Afghanistan, das mit einem 40 Jahre alten, ihm unbekannten Mann verheiratet wurde. Und ich dachte mir: Boah, geht's mir gut.
Daneben ist ein Junge aus Bangladesch zu sehen, der für weniger als einen Euro pro Tag arbeitet und nie die Chance bekommen wird, eine Schule zu besuchen. Das ist die Realität.
Das nächste Bild zeigt ein Mädchen namens Anna Lün, das mit seinen Eltern am Rand einer riesigen Müllkippe vor den Toren von Manila wohnt. Sie feiert gerade ihren Geburtstag, während sie auf einem ausrangierten Sessel herumhüpft.
Das vierte Bild zeigt Kinder in den Armen ihrer Eltern nach einem Bombenanschlag, wie sie schnell ins Krankenhaus gebracht werden.
Mal ganz ehrlich: Wir leben alle auf der Sonnenseite des Lebens. Trotzdem gilt, wenn du mal ein bisschen weiter über deinen kleinen Horizont hinausschaust, dass diese Welt ein absolut übler Platz zum Leben ist. Das ist die Realität.
Das, was wir erfahren, ist nicht die Realität – ja, unsere Realität, aber für ganz wenige Menschen. Ganz wenige Menschen leben so, wie wir leben. Die Realität ist: Es ist eine ganz üble Welt geworden, eine ganz üble Welt.
Eine Welt, in der es viele Dinge gibt, die einem das Leben vergällen, über die man stolpern kann, die einem Tränen in die Augen treiben, Schmerzen bereiten, Angst machen und in der es den Tod gibt.
Und jetzt kommt Gott und sagt in Offenbarung 21,4: "Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."
Ich kann nicht beschreiben, wie schön der Himmel sein wird. Aber ich kann dir eines sagen: Es wird der Moment und der Ort sein, an dem wir Gott genießen werden – und nichts wird diesen Genuss beschränken.
Egal welche Gräuelbilder dich verfolgen, egal welche Ängste dich aufschrecken lassen, welche Schmerzen du heute hast oder was dich lähmt – es wird vorbei sein. Das ist Himmel.
Deswegen wünsche ich uns, dass wir uns auf den Himmel freuen, auch wenn wir in einem Teil der Welt leben, in dem es uns schweinemäßig gut geht. Dass wir wissen: Das, was da kommt, ist einfach um ein Vielfaches besser.
Und dass wir wissen: Im Himmel erleben wir Errettung in Vollendung, im Himmel ist alles neu, im Himmel werden wir Gott genießen, und im Himmel wird alles Übel dieser Welt vorbei sein.
Deswegen lasst uns jetzt ein paar Lieder singen, dem Gott zur Ehre, der sich das alles ausgedacht hat.