Ergänzende Gedanken zu Gottes Namen und den Oststämmen
Zwei kleine Nachträge zu dem Vers:
Kapitel 22 ist die Parallele zu Psalm 50, Vers 1. Dort heißt es: Der Gott der Götter, Yahweh, der Gott der Götter – oder besser übersetzt: Der Mächtige, Gott, Yahweh. Der Mächtige, Gott, Yahweh – genauso steht es im Psalm 50, Vers 1. Dort finden wir diese drei Namen hintereinander: El, Elohim, Yahweh – der Mächtige, Gott, der Herr. Er redet.
Es gibt noch einen vierten Namen Gottes, das ist Adonai, was Herr oder Gebieter bedeutet.
Das war der erste Nachtrag.
Der zweite Nachtrag betrifft einen sehr wertvollen Gedanken von einer Schwester. Wir hatten ja schon mehrmals die Frage bewegt, wie das jetzt mit den zweieinhalb Oststämmen ist. Der ursprüngliche Gedanke, Plan A, war, dass alle Stämme nach Westen ziehen. Alle Stämme sollten ins Westjordanland kommen – das war Gottes Plan.
Es kam dann anders: Mose hat den zweieinhalb Stämmen das Ostjordanland zugeteilt, und Gott hatte es offensichtlich auch anerkannt. Das war gar keine Frage. Aber Plan A ist immer besser als Plan B, das ist auch in unserem Leben oft so.
Gott ist ja kein starrer Gott im Umgang mit uns Menschen. Gott geht auf Menschen ein, Gott ist beweglich. Hier war das so: Wären die zweieinhalb Stämme mitgezogen, dann wären sie mit in den Westen gezogen. Dann wären viel mehr Menschen im Westen gewesen, also im Westjordanland, in Kanaan.
Dadurch wäre der Druck viel größer für das Volk gewesen, alles einzunehmen. Außerdem wären sie mehr gewesen. Die anderen waren schon dabei, die Soldaten, jedenfalls die, die es konnten. Aber der Druck wäre auf alle Fälle größer gewesen; sie hätten ja mehr Raum gebraucht. Die Vertreibung der Kanaaniter wäre schneller vonstatten gegangen.
Plan A wäre also eindeutig besser gewesen. Die ganze Not, die wir jetzt in Kapitel 22 sehen, hätte man sich auch erspart.
Wir haben ja auch bei Wiersbi gelesen, dass es zum Nachteil war: Das Ostjordanland hatte gewisse Nachteile. Sie waren viel mehr den Feinden ausgesetzt als im Westen. Und dieser Jordan dazwischen war immer ein Hindernis, das war öfter ein Problem.
Plan A ist immer besser.
Die Theokratie Israels zur Zeit Josuas
Drittens möchte ich hier noch einen weiteren Gedanken hinzufügen. Ich habe eine Folie zum Thema Theokratie vorbereitet, die ich an dieser Stelle kurz ansprechen möchte.
Wir merken, dass Josua kein König in Israel ist, ebenso wenig wie Mose. Josua ist einfach ein General, ein Feldherr. Mose war ein Führer, der das Volk herausgeführt und durch die Wüste geleitet hat. Josua führt das Volk ins Land. Josua ist nicht der Boss im Land. Wir werden sehen, dass er alt wird und sich in Timnaserach, seiner Stadt, zurückzieht. Er ist nicht derjenige, der alles regelt und alles tut, sondern führt das Heer als Heerführer an, aber nicht als König des Volkes.
Das Volk hat keine zentrale Hauptstadt. Wir finden keine Hauptstadt wie eine Königsstadt, von der aus alles regiert wird. Timnaserach ist nicht die Hauptstadt, Silo eigentlich auch nicht. Silo ist nur der Ort, an dem die Bundeslade steht. Sichem ist ebenfalls keine Hauptstadt. Später, wenn Israel einen König bekommt, wird es auch eine Hauptstadt geben. Aber zu dieser Zeit ist Israel eine Theokratie, das heißt eine Gottesherrschaft. Das wird hier sehr deutlich.
Auch im Buch der Richter finden wir dieses Prinzip. Die Richter waren keine Könige, sondern Führer des Volkes, die es im Krieg anführten und in Friedenszeiten Recht sprachen. Deborah war zum Beispiel eine Rechtssprecherin, aber es gab kein Königtum. Gottes ursprünglicher Gedanke war, sein Volk als Theokratie zu regieren. Das heißt, Gott ist der König, die Gottesherrschaft, das Gotteskönigtum. Er ist der König, und das Volk richtet sich nach ihm aus.
Das zeigt sich auch im Buch Josua immer wieder. Josua verpflichtet das Volk auf Mose, auf das Gesetzbuch Mose. Dem Gesetzbuch müssen sie gehorchen, nicht Josua selbst. Das ist der beste Weg für das Gottesvolk: sich nach Gottes Wort auszurichten. Jedes Mitglied des Volkes soll sich an Gottes Wort halten.
Es gab Älteste, Stammesfürsten und Älteste in den Städten, und es herrschte Ordnung. Aber diese Führer waren keine Könige, keine oberste Autorität. Die oberste Autorität war immer Gott. So war es unter Josua, so war es unter Mose – eine direkte Regierung Gottes.
Im Buch der Richter lesen wir später, dass es in der Praxis Probleme gab, weil das Volk sich nicht mehr stark an Gott hielt. Wenn das Volk sich nicht an Gott hält, entsteht Anarchie, es herrscht niemand. Gott musste das Volk züchtigen. Dann kehrten sie zurück zu Gott, und alles war wieder in Ordnung. Doch sie fielen erneut ab, es folgte wieder Anarchie, Feinde kamen, versklavten sie, und sie riefen wieder zu Gott. Gott half ihnen erneut heraus.
So zeigt das Buch der Richter immer wieder, dass Gott König ist, auch wenn das Volk ihn nicht haben will. In Richter Kapitel elf gibt es ein Plädoyer, in dem Gott mit dem Volk spricht. Er sagt, dass er ihnen so oft geholfen hat, sie ihn aber immer wieder verlassen haben. Es klingt fast so, als ob Gott nun genug hat. Doch wenn sie sich demütigen und beten, ist der Herr barmherzig und hilft ihnen erneut.
So geht es weiter, bis schließlich der Gedanke des Königtums aufkommt. Zum ersten Mal taucht der Gedanke des Königtums bei Jephtha auf. Jephtha möchte eine Dynastie errichten, also dass seine Nachkommen die Führung übernehmen. Er möchte Anführer sein, spricht aber noch nicht von König. Dennoch heißt es: "Herrsche du über uns." Gleichzeitig sagt er: "Der Herr soll über euch herrschen." Im Geheimen wünscht er sich die Herrschaft. Die Dynastie Jephthas endet jedoch schnell, denn seine Tochter wird zu ewiger Jungfräulichkeit verurteilt, und damit ist die Dynastie beendet.
Dann kommt Gideon. Bei ihm ist der Gedanke eines Königs bereits vorhanden, allerdings nicht bei ihm selbst, sondern beim Volk. Sie sagen: "Sei du unser König!" Gideon weist dies jedoch zurück. Später macht sich Abimelech, ein Sohn Gideons, zum König. Sein Name bedeutet "Mein Vater ist König." Er will selbst König sein. Doch durch Gottes Gnade wird diese Herrschaft abgewehrt. Abimelech wird als Tyrann bezeichnet.
Simson ist wieder ein ganz normaler Richter, hat aber große Probleme. Nach der Richterzeit wird die Frage nach einem König immer drängender. Eli war Priester, Samuel Prophet, aber es gab noch keinen König.
Dann kommt die Zeit Sauls. Das Volk kommt zu Samuel und verlangt einen König. Samuel warnt sie vor den Nachteilen eines Königs, doch sie bestehen darauf. Gott gibt ihnen Saul als König. Anfangs läuft alles gut, doch sobald Saul sich von Gott entfernt, wird es schlimm. Gott erwählt einen neuen König, der lernt, in Abhängigkeit von Gott zu stehen. So ist die Monarchie eigentlich eine Scheinkönigsherrschaft. Der König ist nur der äußere Repräsentant. Eigentlich sollte Gott König bleiben.
Wenn der König in totaler Abhängigkeit von Gott steht, geht es gut. Wenn nicht, dann nicht. Der ursprüngliche Gedanke ist Theokratie – übrigens auch in der Gemeinde Gottes. Jesus Christus ist König, aber ein unsichtbarer König. Alle anderen richten sich nach diesem göttlichen König aus.
Das sollte nur zeigen, wie die Theokratie zur Zeit Josuas wirklich funktioniert hat. Wir gehen weiter.
Die Führung nach Josua und die Rolle der Ältesten
Noch eine Frage: Wie sollte es nach Josua weitergehen? Hat Josua vergessen, eine Nachfolge zu regeln, oder wie sollte das Volk geführt werden?
Ja, die Führung durch die Ältesten war vorgesehen. Die Hohenpriester waren für den Gottesdienst zuständig, also für die Beziehung zu Gott, die Opfer und Ähnliches. Was die politische Führung betrifft, zum Beispiel bei Kriegen, sollten die Ältesten das Volk anführen. Es gab keinen Einzelnachfolger, sondern nur die Ältesten als Führungsgremium.
Später, als die Ältesten gestorben waren, entstanden Nöte in Israel. Schließlich erweckte Gott Richter, also wieder einzelne Personen, als Führer. Die Nachfolger Josuas waren also eine Pluralität von Führern, nämlich die Ältesten.
In der Gemeinde Jesu nennen wir diese Führungspersonen ebenfalls Älteste oder Hirten. Hirte ist ein noch schönerer Begriff, der wirklich zutrifft: viele Hirten, möglichst viele, damit die Last auf viele Schultern verteilt wird.
Das Volk aber hat eine persönliche Beziehung zum König direkt. Wenn diese persönliche Beziehung nicht besteht, funktioniert alles andere nicht. Deshalb muss in der Gemeinde Gottes heute besonders betont werden: Jeder Christ muss sich den Weisungen Gottes verpflichten, auf das Wort Gottes hören und eine enge Beziehung zum König haben. Das gilt neben der Tatsache, dass Unterhirten für die Belange der Gemeinde eingesetzt sind.
Josuas abschließende Worte an das Volk (Kapitel 23)
Wir kehren nun zurück zur Gliederung von Joshuas abschließenden Worten, Kapitel 23, Verse 1 bis 16, also dem gesamten Kapitel.
In den Kapiteln 23 und 24 finden sich zwei Schlussworte Joshuas an das Volk. Zuerst richtet er sich eigentlich an die Ältesten des Volkes, die als Vertreter sprechen. Dann folgt in Sichem eine offizielle Volksversammlung, bei der Joshua erneut zum Volk spricht. Die Schwerpunkte der beiden Kapitel sind unterschiedlich: In Kapitel 23 liegt die Betonung auf der Absonderung von den Völkern, also auf der äußeren Beziehung zu den Völkern. Es wird stark betont, dass sie Gott treu bleiben müssen, indem sie sich nicht mit den Völkern vermischen. Kapitel 24 hingegen legt den Schwerpunkt auf die Liebe zu Gott, auf die Liebe zu Yahweh und darauf, ihm zu dienen.
Kapitel 23 beginnt mit den Worten: Es geschah nach vielen Tagen. Joshua ist inzwischen sehr alt geworden, sogar älter als in Kapitel 13. Er ist bald hundertzehn Jahre alt. Nachdem Yahweh Israel Ruhe verschafft hatte von allen Feinden ringsum, rief Joshua, der nun hochbetagt war, ganz Israel zusammen. Ganz Israel bedeutet hier seine Ältesten, die Vertreter von ganz Israel, nicht jeden Einzelnen. Er rief also seine Ältesten, Häupter, Richter und Vorsteher zusammen und sagte zu ihnen:
„Ich bin alt geworden, hochbetagt, und ihr habt alles gesehen, was Yahweh, euer Gott, all diesen Völkern euretwegen getan hat. Denn Yahweh, euer Gott, er ist es, der für uns gekämpft hat.“
Joshua betont in seiner Rede, was Gott getan hat. Das ist sehr weise: Immer wieder die Großtaten Gottes vor Augen zu führen. Gottes Führerschaft muss ins Zentrum gestellt werden. Immer wieder soll daran erinnert werden, was er für das Volk getan hat, seine Kämpfe, denn er ist es, der für sie kämpft (Vers 3).
In Vers 4 sagt Joshua weiter: „Seht, ich habe euch diese übrigen Völker durch das Los als Erbteil zufallen lassen nach euren Stämmen, vom Jordan an sowie alle Völker, die ich ausgerottet habe, bis an das große Meer gegen Sonnenuntergang. Und Yahweh, euer Gott, er selbst wird sie vor euch ausstoßen und vertreiben.“
Hier liegt schon eine Ermutigung: So wie Gott es in der Vergangenheit getan hat, wird er es auch weiterhin tun. Er wird die Völker vor euch ausstoßen und vertreiben. Und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, so wie Yahweh, euer Gott, es euch verheißen hat.
Nun folgt die Bedingung. Gott wird weiterhin für sie kämpfen, aber sie müssen eine Bedingung erfüllen. Joshua sagt: „So haltet denn sehr fest daran, alles zu beachten und zu tun, was im Buch der Weisung Moses geschrieben ist.“
Das Joshua-Buch beginnt und endet mit dieser Aufforderung. Man soll sehr genau darauf achten, was im Buch geschrieben steht. So hat Gott es am Anfang Joshua gesagt, und jetzt gibt Joshua es seinen Ältesten weiter. „Haltet sehr fest daran, alles zu beachten und zu tun, was im Buch der Weisung Mose geschrieben ist, damit ihr weder zur Rechten noch zur Linken davon abweicht.“
Diese Worte erinnern an Joshua 1,7, wo dieselbe Aufforderung zu finden ist. Das Buch beginnt und endet mit der Mahnung, nicht von Gottes Wort abzuweichen.
Der Grund dafür ist, dass sie nicht unter diese Völker kommen sollen, die bei ihnen übrig geblieben sind. Sie sollen den Namen ihrer Götter nicht erwähnen, nicht bei ihnen schwören, ihnen nicht dienen und sich nicht vor ihnen niederwerfen.
Diese vier Dinge sind eine Steigerung im Götzendienst: Zuerst erwähnt man den Namen dieser Götter in Formeln, dann schwört man bei ihnen, dann dient man ihnen kultisch, und schließlich betet man sie an und wirft sich vor ihnen nieder.
Der Feind geht immer wieder so vor. Deshalb müssen wir bei uns selbst achten: Was führe ich im Mund? Welche Namen spreche ich aus? Schon im Sprachgebrauch kann sich heidnisches Denken zeigen, vielleicht noch nicht in den Gedanken, aber im Reden. Dann geht es einen Schritt weiter: Schwören bei ihnen, dann dienen und schließlich Anbetung. All das ist Götzendienst.
Stattdessen soll man Yahweh, den eigenen Gott, anhängen, so wie man es bis zu diesem Tag getan hat (Vers 8). Das ist dieselbe Aufforderung, die schon in Kapitel 22 an die Oststämme gegeben wurde.
In Vers 9 heißt es: „Und Yahweh hat große und starke Völker vor euch vertrieben, und niemand hat vor euch Stand gehalten bis auf diesen Tag. Ein Mann von euch jagt tausend, denn Yahweh, euer Gott, er ist es, der für euch kämpft.“
Man merkt, wie Joshua in seiner Rede mehrmals betont, dass Yahweh für sie kämpft. Auch für uns Gläubige ist es wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass es der Herr ist, der in unserem Leben wirkt. Es ist seine Kraft, sein Kampf. Nicht wir müssen kämpfen, nicht wir müssen predigen oder Dienst tun, sondern wir stellen uns zur Verfügung. Das Wesentliche tut der Herr.
Darum heißt es: „Behütet eure Seelen wohl, habt Acht auf eure Seelen, euer Leben, dass ihr Yahweh, euren Gott, liebt.“ Hier wird wieder die Verbindung zwischen Anhangen und Lieben deutlich. Man hängt an Gott und man liebt ihn. Das ist nicht emotionales Lieben, sondern Liebe in der Tat. Gott lieben bedeutet, auf ihn zu achten, seine Gebote zu halten und mit ihm in Verbindung zu bleiben.
Jesus sagt in Johannes 14,15: „Wenn ihr mich liebt, haltet ihr meine Gebote.“
Wenn ihr euch aber von Yahweh abwendet und euch an die übrigen Völker hängt, die bei euch übrig geblieben sind, wenn ihr euch mit ihnen verschwägert und unter sie kommt oder sie unter euch, dann wisst gewiss, dass Yahweh, euer Gott, nicht fortfahren wird, diese Völker für euch zu vertreiben.
Man soll sich also an Gott anhängen und sich nicht an die übrigen Völker hängen, die noch da sind. Man soll sich nicht mit ihnen vermischen, zum Beispiel indem man seine Töchter ihnen gibt oder ihre Töchter nimmt. Das wäre eine Vermischung, geistlich gesprochen ein Ehebruch.
Jakobus 4,4 spricht vom geistlichen Ehebruch. Übertragen auf das Neue Testament bedeutet das, dass man keine Gemeinschaft mit der Finsternis pflegen soll.
2. Korinther 6,14-18 fragt: „Was hat Licht mit Finsternis gemeinsam? Was hat der Tempel Gottes mit den Götzen zu tun?“ Es geht hier um Gemeinschaft mit dem Weltsystem. Das Weltsystem ist ein eigenes, in sich geschlossenes System, das von Gott unabhängig ist. Deshalb muss man sich an Gottes Wort halten und nicht an das, was die Nachbarn sagen oder was gerade Trend ist.
Joshua warnt: Wisst gewiss, dass Yahweh nicht fortfahren wird, diese Völker von euch zu vertreiben. Dann wird kein Sieg mehr da sein.
Aber nicht nur das: Diese Völker werden euch zur Schlinge und zum Fallstrick. Die Schlinge ist eine Falle, die euch um den Hals oder die Füße gelegt wird. Der Fallstrick ist eine weitere Falle, die euch zu Fall bringt. Sie werden euch zur Geißel an euren Seiten und zu Dornen in euren Augen.
Das wird euch schließlich zu Fall bringen und Schmerzen bereiten, bis ihr umkommt aus diesem guten Land, das Yahweh, euer Gott, euch gegeben hat.
Leider hat die Geschichte Israels gezeigt, dass dies früher oder später geschehen ist. Das Land hat seine Bewohner ausgestoßen.
In Vers 14 heißt es weiter: „Und siehe, ich gehe heute den Weg der ganzen Erde.“ Joshua sieht seinen Tod herannahen. „Ihr sollt erkennen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, dass kein Wort gefehlt hat von all den guten Worten, die Yahweh, euer Gott, über euch gesagt hat.“
Dieser Satz ähnelt dem in Kapitel 21, Vers 45, wo es heißt, dass kein Wort von den guten Worten, den Verheißungen Gottes an Abraham, Isaak, Jakob und Mose, ausgeblieben ist.
Alle guten Worte sind für euch gekommen, nichts ist ausgeblieben.
Vers 15 warnt: „Aber es wird geschehen, so wie jedes gute Wort über euch gekommen ist, so wird Yahweh, euer Gott, jedes böse Wort über euch kommen lassen, bis er euch aus diesem guten Land ausgerottet hat, das er euch gegeben hat.“
Es war ihre Aufgabe, die Feinde auszurotten. Wenn sie jedoch nicht gehorchen, wird Gott sie aus dem Land ausrotten und alles wird sich umkehren.
Das Land ist ein gutes Land, das Gott ihnen verheißen und gegeben hat.
„Wenn ihr den Bund Yahwes, eures Gottes, den er euch geboten hat, übertretet und anderen Göttern dient, sie verehrt und euch vor ihnen niederwerft,“ das heißt, sie anbetet oder ihnen huldigt, „so wird der Zorn Yahwes gegen euch entbrennen und ihr werdet schnell umkommen aus dem guten Land, das er euch gegeben hat.“
Diese Warnung richtet sich nochmals an die Ältesten.
Man sieht, wie Joshua ein guter Hirte ist, der in die Ferne blickt. Er möchte nicht nur, dass sie jetzt gehorsam sind, sondern dass ihnen das tief ins Herz geht und dass sie es auch an die nächste Generation weitergeben.
Er verpflichtet sie auf Gottes Wort.
Josuas Bundesschluss und abschließende Gedanken
Und dann folgt in Kapitel 24 Josuas Bundesschluss an sich, oder gibt es noch Gedanken zu Vers 23? Und eure Seite? Ja, möglicherweise beziehen sich diese Gedanken auf die Götzen der Kanaaniter, die noch da standen oder noch vorhanden waren. Vielleicht haben sie sich ja auch die Beute genommen. Man kann sich gut vorstellen, wenn sie die Beute nehmen durften, dass da natürlich auch Goldgegenstände dabei waren, die man sich geschnappt hat. Diese Gegenstände stammten aber von den Göttern der Kanaaniter, die verehrt wurden.
Die Söhne Jakobs hatten ja auch Götter, die sie von den Sichtern damals übernommen hatten. Dann heißt es bei 1. Mose 35: „Tut weg die fremden Götter unter euch.“ Am Anfang von 1. Mose 35 sagt er zu ihnen in Vers 2: „Tut die fremden Götter weg“ – also genau derselbe Vers wie hier.
Man kann sich gut vorstellen, dass die Gefahr bestand, dass sie kananitische Talismane oder Ähnliches ins Bücherregal gestellt haben. Vielleicht nicht zum Anbeten, aber so zum Anschauen. Das ist die Gefahr. Ich weiß es nicht genau, aber die Gefahr ist immer da. Wahrscheinlich war es in seiner Stadt oder vielleicht auch in Schilo oder irgendwo anders. Genau, es steht ja nicht da, wo genau, aber man könnte sich vorstellen, dass es bei ihm, in seiner Stadt, war.
Denn erst nachher, in Kapitel 24, versammelt er die Stämme Israels nach Sichem zu einer ganz offiziellen Versammlung.
Ja gut, ich denke, wir machen hier jetzt doch eine Pause. Wir haben nur noch zehn Minuten und sind auch müde. Ich denke, wir machen hier Pause, aber wir können uns noch Zeit zum Gebet nehmen. Gerade wenn wir an das denken, was Josua den Ältesten gesagt hat – so ein Plädoyer für Treue. Wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie diese Leute. Wir sind nicht besser. Die Gefahr, dass man es einfach nicht so ernst nimmt mit Gott, besteht immer wieder. Der Feind schläft nicht, und die Welt rundherum lockt. Beten wir noch!