Einleitung: Der gefährlichste Platz auf der Welt
Der gefährlichste Platz auf der Welt – so lautet heute Abend unser Thema. Ich weiß nicht, was diejenigen, die gestern Abend hier waren und die Ankündigung gehört haben, sich gedacht haben. Was wird jetzt wohl kommen? Wir wohnen doch nicht in der Nähe eines Atomkraftwerks, oder etwa doch?
Der gefährlichste Platz auf der Welt. Jemand hat einmal gesagt, der gefährlichste Platz auf der Welt ist der Mutterleib. Im Mutterleib sterben die meisten Menschen. Das ist heute Abend zwar nicht mein Thema, aber da ist etwas Wahres dran.
Ich habe mir ein paar Zahlen aufgeschrieben, die wirklich erschütternd sind. Jede Minute stirbt ein Kind im Mutterleib. Eine Stunde hat sechzig Minuten, ein Tag vierundzwanzig Stunden, ein Jahr 365 Tage, das sind 525.600 Minuten im Jahr. Die Dunkelziffer liegt aber noch viel höher.
Ich habe gerade einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation gelesen. Dort stand, dass in Russland eine Frau im Durchschnitt acht Abtreibungen im Leben hat. Im Durchschnitt acht Abtreibungen im Leben. Natürlich gibt es viele Frauen, die nie ein Kind abtreiben, besonders Christen. Andere jedoch umso mehr. Der Durchschnitt liegt bei acht in Russland.
Ich hatte vor einigen Jahren eine Evangelisation in Moskau. Dort kam eine Frau in die Seelsorge. Natürlich lief alles mit einem Übersetzer, aber ich hatte einen sehr guten Übersetzer, so dass es wunderbar funktionierte. Die Frau kam in die Seelsorge und weinte. Ich glaube, ich habe noch nie eine Frau so weinen gesehen wie sie.
Die Frau sagte, dass sie 32 Kinder abgetrieben habe. Wie so etwas überhaupt möglich ist, kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe gehört, als ich in Kirgisien war, dass es dort eine Frau gibt, die 50 Kinder abgetrieben hat. Wie der Körper das überhaupt mitmacht, ist für mich unbegreiflich. Aber so etwas soll es geben.
Gestern Abend habe ich dieses Thema an einer Stelle auch ganz kurz angesprochen. Wie weit muss ein Mensch von Gott entfernt sein, um so etwas tun zu können?
Im letzten Jahr, im November, hatte ich eine Evangelisation in Frunse – jetzt heißt die Stadt Bischkek, die Hauptstadt von Kirgisien. Am Sonntagmorgen nach der Predigt kam eine Frau nach vorne. Sie fiel auf die Knie – eine Kirgisin, eine Frau, die aus dem Islam kam.
Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie bei einer solchen Versammlung. Sie hatte aber schon eine Weile Kontakt zu Christen gehabt. Man hatte ihr viel von Gott und Jesus erzählt, und sie hatte sich schon intensiv damit beschäftigt.
Nun hörte sie zum ersten Mal eine Predigt über die Liebe Gottes, die ich hielt. Dann kam sie nach vorne, fiel auf die Knie und weinte und weinte. Das war mir sehr peinlich, da ich kein Russisch konnte. Mit dem Übersetzer versuchten wir, sie zu beruhigen, aber das war fast unmöglich.
Die Frau weinte. Ich verstand nicht, was sie sagte. Laut schrie sie: „Ich bin der schlechteste Mensch in der ganzen Stadt, ich bin eine große Sünderin, und Gott kann mir nicht vergeben, was ich alles getan habe.“ Dann nannte sie ihre Sünden laut mit Namen – eine Frau, die völlig verzweifelt war.
Wir nahmen sie zur Seite und konnten dann mit ihr allein weiterreden. Ich erklärte ihr den Heilsweg von Golgatha, die Zeichnung, die ich hier vor ein paar Abenden gezeigt hatte, erklärte ich ihr. Sie sah sich alles an und fragte: „Gilt das auch für mich? Glaubst du wirklich, dass Gott mir all das vergeben kann?“
Die Frau traf eine ganz klare Entscheidung für Jesus.
Einige Abende später waren wir in einem großen Theater, in dem unsere Evangelisation stattfand. Am letzten Abend sah ich die Frau wieder in den Seelsorgeraum kommen. Ich kannte sie ja nun gut von der Begegnung her. Da dachte ich: Warum kommt sie wohl wieder?
Neben ihr war ein Mann – ihr Mann. Am letzten Abend bekehrte sich auch ihr Mann. Das war ein Erlebnis.
Ach, das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen, aber es fiel mir eben ein.
Was ist eine Evangelisation?
Wir sind hier bei einer Evangelisation. Was bedeutet das eigentlich? Eine Evangelisation ist eine christliche Versammlung.
In einer Evangelisation spricht man hauptsächlich über Gott und über den Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, wie das Thema heißt, welcher Bibeltext gelesen wird oder wie der Evangelist heißt. Es ist immer so: In einer Evangelisation geht es um Gott und den Menschen.
Manchmal spricht jemand etwas mehr über Gott und etwas weniger über den Menschen. Ein anderer wiederum spricht etwas mehr über den Menschen und etwas weniger über Gott. Doch diese beiden Themen ziehen sich durch jeden Abend hindurch.
Der Redner versucht dabei immer, so gut wie möglich anhand der Bibel Gott so zu zeigen, wie er wirklich ist, und den Menschen so darzustellen, wie er wirklich ist.
Ich habe es an einem Abend schon einmal gesagt: Die Bibel sagt, dass Gott ein heiliger Gott ist und dass der Mensch ein sündiger Mensch ist.
Die Trennung zwischen Gott und Mensch nach dem Sündenfall
War nicht immer so. Als Gott den Menschen geschaffen hatte, war der Mensch gut, er war sogar sehr gut. Gott hatte große Pläne mit dem Menschen, und zwischen Gott und dem Menschen herrschte eine wunderbare Harmonie.
Aber dann kam diese große Katastrophe: der Sündenfall. Das war die schlimmste Katastrophe, die diese Welt je gesehen hat. Seit dem Sündenfall ist der Mensch von Gott getrennt. Zwischen dem heiligen Gott und dem sündigen Menschen steht eine ganz dicke Wand. Jetzt geht der Mensch seinen eigenen Weg, der Ewigkeit entgegen.
Mit jeder neuen Sünde entfernt er sich weiter und weiter von Gott. Eines Tages macht er den letzten Atemzug, eines Tages schlägt sein Herz das letzte Mal, und der Mensch tritt in die Ewigkeit ein. Doch Sterben ist nicht das Letzte.
Die Bibel spricht an vielen Stellen über die Auferstehung. Der Mensch wird auferstehen und dann vor seinem Richter erscheinen müssen. Dort wird er sein Urteil empfangen von einem unbestechlichen, heiligen Gott.
Die Bibel sagt uns aber nicht nur viel über Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit, sondern auch über Gottes Liebe. Vorhin haben wir bereits einen Text gelesen, der von der Liebe Gottes spricht: Gott ist Liebe.
Gott will eigentlich gar nicht, dass auch nur ein einziger Mensch in seiner Sünde stirbt. Er möchte, dass der Mensch, bevor sein letzter Atemzug kommt, seine ganze Schuld vergeben bekommt und als Erlöster, als Geretteter, in die Ewigkeit geht.
Zu diesem Zweck hat er seinen Sohn in diese Welt gesandt. Jesus Christus starb für uns, für die Sünde der Welt. Wer in diesem Leben mit seiner Schuld zu Jesus kommt, ihm seine Sünde bekennt und um Vergebung bittet – egal, ob er einen katholischen, islamischen, jüdischen, buddhistischen, kommunistischen oder evangelischen Hintergrund hat –, das ist für Gott ganz egal. Das interessiert Gott nicht.
Wenn ein Mensch mit seiner Sünde zu Jesus kommt und ihn um Vergebung bittet, nennt die Bibel das Bekehrung. Wenn ein Mensch dann Jesus Christus im Glauben in sein Herz und Leben aufnimmt, wird er ein Kind Gottes.
Die Bibel sagt, er wird noch einmal geboren, er wird von neuem geboren. Sein Leben fängt noch einmal ganz von vorne an. Alles, was er bis zu diesem Moment gelebt hat, wird ausgestrichen, so als wäre es nie gewesen.
Er wird ein Kind Gottes, und in diesem Augenblick wird sein Name in Gottes Buch eingeschrieben – ins Lebensbuch des Lammes. Er wird dort geführt, in der himmlischen Kartei. Er ist ein Erbe Gottes, ein Miterbe Jesu Christi.
Und er kommt nicht ins Endgericht, sagt Jesus. Er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Gleichnis vom großen Abendessen: Einladung und Ablehnung
Ich möchte jetzt einen Text aus dem Lukasevangelium lesen, Kapitel 14, ab Vers 16. Dort steht:
Jemand gab ein großes Abendessen und lud viele dazu ein. Er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendessens aus, um den Geladenen zu sagen: „Kommt, denn es ist alles bereit.“
Doch sie ließen sich alle nacheinander entschuldigen.
Der Erste sagte zu ihm: „Ich habe einen Acker gekauft und muss hingehen, um ihn anzusehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“
Der Zweite sagte: „Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und gehe jetzt hin, um sie mir anzusehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“
Der Dritte sagte: „Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen.“
Der Knecht kam zurück und berichtete dies seinem Herrn.
Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: „Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe Arme, Verkrüppelte, Blinde und Lahme herein.“
Der Knecht kam wieder und sagte: „Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast. Es ist aber immer noch Platz da.“
Der Herr sagte zu dem Knecht: „Dann geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird.
Ich sage euch aber, dass keiner von denen, die zuerst eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.“
Wir haben in diesen Tagen Lieder gesungen und gehört. Wir haben Zeugnisse und Anspiele gesehen und gehört. Immer wieder haben wir das Evangelium von dieser Stelle gehört.
Ich denke, es ist allen aufgefallen: Es ging immer und immer wieder um eine Person. Sein Name kam jeden Abend vor, auch in unseren Gebeten. Es ging um Jesus.
Jesus Christus – das Zentrum der Bibel und des Glaubens
Ihr Lieben, Jesus Christus ist einzigartig. Diejenigen, die an dem Abend dabei waren, als ich die Zeichnung mit dem breiten und schmalen Weg an der Wand machte, haben sicherlich erkannt, wie groß und wichtig diese Wahrheit ist: Jesus Christus ist einzigartig.
An diesem Abend wurde auch gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen Christentum, Islam, Buddhismus und anderen Religionen ist. Jemand erzählte dazu eine Geschichte. Sie ist erfunden, aber ich möchte sie euch trotzdem erzählen, so gut ich sie noch weiß. Es ist eine interessante Geschichte, die viel aussagt. Eine erfundene, aber hilfreiche Geschichte.
Da fällt jemand in eine tiefe Grube. Er steht bis unter die Arme im Schlamm und schreit immer wieder um Hilfe. Nach einiger Zeit kommt Lenin vorbei. Lenin, der große Religionsstifter des Marxismus-Leninismus – auch das kann man als Religion sehen. Lenin schaut in die Grube und sagt: „Das hast du selbst schuld, warum gehst du so dicht daran?“ Dann geht er weiter. Der Arme schreit weiter um Hilfe.
Nach einiger Zeit kommt Buddha vorbei. Auch Buddha schaut in die Grube hinein und sagt: „Tja, du musst in deinem früheren Leben ein schlechter Mensch gewesen sein. Jetzt musst du das in diesem Leben irgendwie tragen.“ Denn er glaubt an Reinkarnation: Man kommt immer wieder auf die Welt, mal als Tier, mal als Fliege und so weiter. Deshalb darf man keine Kuh töten, weil darin die Seele der Großmutter sein könnte. Auch eine Ratte darf man nicht töten, denn darin könnte die Seele eines Vorfahren sein. „Du musst in deinem Leben ein sehr schlechter Mensch gewesen sein. Jetzt hast du davon.“ Dann geht Buddha weiter.
Nach einiger Zeit kommt Mohammed vorbei. Er schaut in die Grube und sagt: „Du Armer, das ist Schicksal. Allah ist Gott. Das macht Allah einfach so, da kann man nichts dran ändern.“ Dann geht Mohammed weiter.
Schließlich kommt Jesus. Er hat gerade einen anderen Menschen gerettet und freut sich, diesen hier zu finden. Er sagt: „Ich suche dich schon so lange.“ Jesus steigt in die Grube hinab, um den Armen zu retten.
Diese Geschichte ist nur erfunden, doch sie veranschaulicht eine große Wahrheit. Die Bibel ist die Geschichte eines Mannes, und dieser Mann heißt Jesus. Aber er war nicht irgendein Mann, sondern Gott selbst. Durch ihn ist sogar die ganze Welt geschaffen.
Die Bibel sagt, dass durch Jesus Christus alles gemacht ist, was gemacht ist. In ihm hat alles seinen Bestand. Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Jesus Christus ist das Zentrum aller Ziele und Planungen Gottes.
Die Bibel: Zwei Bücher, ein roter Faden
Wenn heute jemand zum ersten Mal eine Bibel in die Hand bekäme, hätte er so etwas noch nie gesehen und noch nichts davon gehört. Er wüsste gar nicht, was das ist. Angenommen, er erhielte nur das Alte Testament. Die Bibel besteht ja aus dem Alten und dem Neuen Testament.
Da vorne ist das Alte Testament, und da hinten ist das Neue Testament. Wenn er also nur das Alte Testament von vorne bis hinten durchlesen würde, würde er merken, dass dieses ganze Buch eigentlich über einen Mann spricht, der kommen soll und etwas ganz Bestimmtes tun wird. Das Buch endet, aber der Mann ist immer noch nicht da.
Bekäme er dann das Neue Testament, zum ersten Mal in seinem Leben, und würde es von vorne bis hinten lesen, würde er feststellen, dass dieses ganze Buch von der ersten bis zur letzten Seite über einen Mann spricht, der gekommen ist, der etwas ganz Bestimmtes hier auf der Erde getan hat und dann wieder weggegangen ist, zurück dorthin, wo er hergekommen ist.
Das Alte Testament – das will ich jetzt sagen – wurde geschrieben, als Jesus noch gar nicht da war. Es wurde abgeschlossen, bevor er gekommen ist. Das Neue Testament hingegen wurde geschrieben, als Jesus schon längst wieder weg war.
Das Alte Testament spricht vorausschauend, größtenteils prophetisch, über Jesus, der kommen soll. Das Neue Testament spricht rückblickend über Jesus und über das, was er getan hat.
Die Bibel besteht eigentlich aus zwei Büchern. Wir haben sie heute in einem Buch, aber eigentlich sind es zwei: das Alte und das Neue Testament. Wer sich ein wenig auskennt, weiß aber, dass das noch nicht die ganze Wahrheit ist.
Das Alte Testament besteht eigentlich aus 39 einzelnen Büchern, die in großen Zeitabständen von verschiedenen Leuten geschrieben wurden. Das Neue Testament besteht aus 27 einzelnen Büchern. Zusammen sind das 66 verschiedene Bücher.
Diese 66 Bücher wurden alle zusammengetan, und daraus entstand unsere heutige Bibel.
Ihr Lieben, das ist ein so gewaltiges Wunderwerk. Stell dir das einmal vor: 66 verschiedene Bücher, geschrieben über einen Zeitraum von 1500 Jahren, von Schreibern, die sich zum Teil überhaupt nicht kannten und sogar unterschiedliche Sprachen sprachen.
Und diese 66 Bücher aus einem Zeitraum von 1500 Jahren wurden alle zusammengefügt und zu einem Buch gemacht. Wenn du dieses Buch heute liest, hast du nicht den Eindruck, dass es aus 66 Büchern besteht. Du hast auch nicht den Eindruck, dass es zwei oder drei Bücher sind.
Stattdessen ist es ein Buch, ein Geist, eine Linie, eine Harmonie von der ersten bis zur letzten Seite. Es wirkt, als hätte es einer geschrieben. Das ist das Werk des Heiligen Geistes.
Heilige Männer haben geschrieben, getrieben vom Heiligen Geist. Sie haben nicht ihre eigenen Ideen veröffentlicht, sondern das aufgeschrieben, was Gott ihnen eingegeben hat. Darum nennen wir die Bibel das Wort Gottes.
Das Blut Jesu als zentrales Thema der Bibel
Vom Anfang bis zum Ende der Bibel fließt ein roter Strom: Blut, Blut, Blut. Die erste Sünde war gerade geschehen, da begann es schon. Oh, wie viele Opfertiere haben ihr Leben gelassen, um als Opfer dargebracht zu werden!
Doch all diese Opfertiere, die im Alten Testament über viele tausend Jahre geschlachtet wurden, waren eigentlich nur Anschauungsmaterial. Den Höhepunkt finden wir dann auf Golgatha, wo Jesus Christus, der Sohn Gottes, sein Blut vergoss für die Sünde der Welt.
Die Bibel nennt Jesus das Lamm Gottes. Jesus war das Lamm Gottes. Er hat nie eine Sünde getan, doch er gab sein Blut als Lösegeld für eine sündige, verlorene Welt.
Golgatha ist kein Zufall. Dort ist nicht zufällig ein guter Mensch in böse Hände geraten. Manche sagen, das war der größte Justizirrtum aller Zeiten. Das ist nicht so! Golgatha ist kein Justizirrtum, sondern lag genau im Plan und im Willen Gottes.
Jesus war von Ewigkeit her beim Vater. Als es noch keine Menschen gab, gab es Jesus schon. Jesus ist Teil der Gottheit. Wir sprechen vom dreieinigen Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Jesus war immer da, als es noch keine Engel gab und noch kein Universum. Alles andere kam später. Jesus Christus kam dann auf die Erde, nachdem der Vater ihn verheißen hatte. Er wurde Mensch und gab sein reines Blut als Lösegeld für die verlorene Welt.
In der Bibel steht: Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünde. Jesus kam eigentlich nur zu dem Zweck auf diese Erde, um für uns zu sterben.
Alles andere, was Jesus sonst noch getan hat, hätte genauso gut auch ein anderer für ihn tun können. Gott hätte auch Propheten beauftragen können, das zu sagen, was Jesus sagte. Gott hätte Menschen bevollmächtigen können, Kranke gesund zu machen und so weiter.
Alles, was Jesus sonst tat, hätten auch andere für ihn tun können. Aber einst konnte niemand für eine verlorene Welt sterben. Das kann niemand. Darum kann Mohammed keinen Menschen erlösen. Mohammed ist ein Sünder, genauso sündig wie du und ich.
Darum kann Buddha keinen Menschen erlösen. Diese Religionen können nicht retten. Alle diese Religionen sind zum Teil gut gemeint, aber Erfindungen von Menschen, menschliches Bemühen.
Ich sagte an einem Abend: Im allerbesten Fall, im allerbesten Fall ein ganz primitiver Versuch einer Selbsterlösung. Aber Selbsterlösung gibt es nicht.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist der einzige, der ohne Sünde war. Darum ist er der einzige, der diese Welt erretten kann.
Als Jesus am Kreuz auf Golgatha starb, da starb er für dich, für mich, für die anderen, für jeden Menschen. Er tat viel auf der Erde, aber eigentlich kam er nur zu diesem Zweck, um für uns zu sterben.
Dreieinhalb Jahre wirkte Jesus in der Öffentlichkeit, predigte viel. Mit ihm nahm das Christentum seinen Anfang, aber...
Jesus bringt keine neue Religion, sondern einen neuen Lebensweg
Und es ist mir auch ganz wichtig, Ihr Lieben: Jesus ist nicht gekommen, um ein neues Glaubensbekenntnis neben die anderen zu stellen. Er ist nicht gekommen, um eine neue Religion einzuführen. Religionen können ja nicht retten.
Durch Jesus Christus kam eine Umwertung aller Werte. Jesus hat gesagt: „Ich mache alles neu.“ Ich fliege da nicht herum, ich repariere nichts, sondern Jesus hat gesagt: „Ich mache alles neu.“ Jesus verkündete einen ganz neuen Lebensweg, einen total neuen Lebensweg.
Aber Jesus hat gesagt: „Das ist der einzige Weg, der zum Vater zurückführt, der Weg, den ich euch zeige.“ Er hat jedoch nicht gesagt, dass von jetzt an nur noch dieser eine Weg existiert. Jesus sagte nicht: „Ich gehe jetzt ans Kreuz, sterbe für die Welt, und damit ist automatisch die ganze Welt erlöst, und jetzt gibt es nur noch einen Weg zurück.“
Nein, nein, Jesus hat gesagt, es gibt zwei Wege. Es gibt einen breiten Weg, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die darauf wandeln. Und es gibt einen schmalen Weg, der zum Leben führt, und nur wenige sind es, die ihn finden.
Bildhafte Erklärung der Bekehrung
Ich möchte das mit einem Bild erklären. Stell dir vor, du bist auf der Autobahn, hast es eilig und willst einen Schwerkranken besuchen. Hoffentlich lebt er noch, wenn du ankommst. Du fährst schnell auf der Autobahn. Plötzlich merkst du: Mensch, ich bin auf der verkehrten Seite! In der Aufregung hast du die falsche Auffahrt erwischt und fährst jetzt mit hoher Geschwindigkeit genau in die entgegengesetzte Richtung.
So wie du das merkst, entsteht in deinem Herzen der Wunsch: Ich möchte auf der anderen Seite sein. Ich bin auf der verkehrten Seite. Dann überlegst du, was du jetzt tun sollst. Schließlich triffst du die Entscheidung: Bei der nächsten Abfahrt fahre ich runter und kehre um.
Das ist ein gutes Bild, um die Bekehrung zu erklären. Ich kehre um, fahre runter und durch die enge Pforte auf die andere Seite. Dann fahre ich auf der anderen Seite wieder auf die Autobahn und fahre in die richtige Richtung.
Ihr Lieben, genau das geschieht hier auf der geistlichen Ebene. Ich war zwanzig Jahre lang auf der verkehrten Seite, und ich wusste es nicht einmal. Wenn jemand auf der Autobahn auf der verkehrten Seite ist und es nicht weiß, ist das nicht so schlimm, oder? Man sagt: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Aber ob du es weißt oder nicht – wenn du auf der verkehrten Seite bist, bist du auf der verkehrten Seite.
Ich war zwanzig Jahre auf der verkehrten Seite und wusste es nicht. Dann kam das Evangelium, und Gott hat mir in seiner Liebe die Augen geöffnet. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich verstanden: Ich bin ein Sünder. Ich bin nicht besser als andere Leute. Ich bin verloren.
Ich bin nicht dadurch gerettet, dass ich getauft, konfirmiert oder geimpft bin oder etwas für das Rote Kreuz gegeben habe. Das machen andere auch, das gehört einfach dazu. Ich werde in dem Augenblick gerettet, in dem ich meine Verlorenheit erkenne, mich bekehre und umkehre, zu Jesus komme, auf die andere Seite komme und dann mit Jesus in einem neuen Leben wandle.
Die Frage Gottes an Adam und die Bedeutung der Selbsterkenntnis
Als der Sündenfall gerade geschehen war, kam Gott in seiner Liebe zu Adam und rief: „Adam, Adam, wo bist du? Adam, was hast du gemacht?“
Als ich vor vielen, vielen Jahren, als ich noch nicht lange Christ war, zum ersten Mal über diese Stelle richtig nachdachte, kam ich in große Not. Ich dachte: Das ist irgendwie komisch. Warum fragt Gott denn? Gott ist doch allwissend, Gott weiß doch alles. Oder kann man sich vor Gott verstecken? Adam hat sich versteckt, hinter den dicken Bäumen im Garten. Und Gott rief: „Adam, wo bist du?“
Kann man sich vor Gott verstecken? Nein, das kann man nicht. Gott hat es überhaupt nicht nötig, zu fragen: „Wo bist du?“ Gott wollte mit dieser Frage Adam zum Nachdenken bringen. Gott wusste genau, wo er war, Gott wusste, was geschehen war. Aber Adam wusste nicht, was geschehen war.
Oh, wie viele Tausende und Abertausende von Menschen, unsere Mitbürger, unsere Nachbarn zum Teil, wissen überhaupt nicht, wie weit sie von Gott weg sind. Das ist so furchtbar. Viele Leute merken gar nicht, wie weit sie von Gott entfernt sind. Gott ruft Adam – das heißt auf Deutsch: Mensch, Mensch, Mensch, wo bist du? Überlege doch mal, was du da machst!
Ich weiß, Sündigen kann Spaß machen. Sündigen kann Spaß machen, ich weiß es aus eigener Erfahrung. Manche Leute sind beim Sündigen reich geworden, manche sind berühmt geworden. Sündigen kann Spaß machen, aber wohin führt das? Adam, was hast du gemacht? Millionen Menschen haben keine Zeit, überhaupt mal darüber nachzudenken.
In der Bibel steht: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Es gibt so viele Leute, die haben unheimlich viel Zeit und Geld, um für ihre leiblichen, irdischen Bedürfnisse zu sorgen. Ich möchte dich einmal fragen, lieber Zuhörer: Was tust du für deine Ewigkeit? Du sollst ja jetzt nicht laut antworten, einfach mal nachdenken.
Die meisten Menschen haben kein Auge für ewige Werte. Das ist schlimm. Sag, was tust du für deine Ewigkeit? Wenn ich jetzt fragen würde: Was tust du für deinen Leib? – dann könntest du nur so antworten, das wird nur so sprudeln: Was tun wir nicht alles für unseren Leib! Und das ist auch in Ordnung so: Essen, Trinken, Ruhen, Körperpflege – das muss ja sein.
Was tun wir nicht alles für unseren Leib? Was tust du für deine Ewigkeit? Es geht um mehr als um deinen Leib. Deine Seele hat Verlangen, deine Seele hat Hunger. Da innen drin ist ein leerer Raum, den kann nur Gott füllen.
Es gibt Menschen, die sind so schrecklich blind, da sagt zum Beispiel jemand: „Gesundheit ist das größte Gut.“ So ein Quatsch! Wenn das wahr wäre, müssten alle gesunden Menschen überglücklich sein, und alle kranken Menschen müssten todunglücklich sein. Manchmal ist es sogar umgekehrt. Wie viele gesunde Menschen sind todunglücklich!
Gesundheit ist ein großes Gut, man kann nicht dankbar genug sein, wenn man gesund ist, aber doch nicht das größte Gut. Einer sagt: „Geld müsste man haben. Oh, wenn ich nur mehr Geld hätte, dann wüsste ich, was ich täte.“ Wie viele reiche, steinreiche Menschen gibt es, die sich das Leben nehmen? Schau mal hinein in ihre Ehen, schau mal hinein in ihre Familien, wie viel Not oft gerade in den Familien der Reichen ist. Nein, das ist nicht das größte Gut.
Geld ist nur ein Zahlungsmittel, und alles, was man für Geld kaufen kann, ist nur für den Leib. Aber du hast noch andere Bedürfnisse als die leiblichen. Ein anderer sagt: „Wenn ich berühmt wäre, wenn ich schön wäre, wenn ich nach Hollywood ginge, wenn ich angesehen wäre, das wäre doch etwas.“ Wie viele berühmte Leute haben einen Abschiedsbrief geschrieben und gesagt, es war unerträglich einsam, ich halte es nicht mehr aus, und sind freiwillig ausgestiegen.
Das ist nicht der Weg zu einem erfüllten Leben. Wie viele berühmte Leute enden im Alkohol, in Drogen – berühmte Leute, steinreiche berühmte Leute! Ein anderer sagt: „Macht müsste man haben, man müsste etwas zu sagen haben. Nicht Arbeitnehmer, sondern Arbeitgeber müsste man sein, in der Regierung müsste man sein, Minister müsste man sein, das wäre es doch.“
Oh, wie viele mächtige Leute können nicht einmal vor die Haustür gehen, ohne sich mit Leibwächtern zu umgeben. Ihr ganzes Leben ist eine einzige Hetze, und wo sie gehen und stehen, sind sie in Lebensgefahr.
Ich will zwei ganz wichtige Dinge sagen, zwei ganz wichtige Wahrheiten, liebe Zuhörer:
Der einzige Weg zu einem erfüllten Leben hier auf der Erde heißt Jesus. Ich war nicht immer bei ihm. Zwanzig Jahre habe ich ohne ihn gelebt, und inzwischen habe ich Tausende und Abertausende von Menschen getroffen, seitdem ich in diesem Dienst bin. Ein halbes Jahr nach meiner Bekehrung hielt ich meine erste Predigt, alles abgeschrieben von Werner Heugelbach damals.
Dann kamen andere dazu, und einige Jahre später habe ich meinen Beruf aufgegeben und kam in die Reichsgottesarbeit. Und jetzt bin ich schon bald 36 Jahre im evangelistischen Dienst. Oh, wie viele Menschen habe ich kennengelernt! Ich weiß, was ich sage: Der einzige Weg zu einem erfüllten Leben hier heißt Jesus.
Und wenn du ihn nicht hast, kannst du alles andere haben, und im tiefsten Grunde wirst du unbefriedigt sein, auch wenn du in einem Palast wohnst. Deine Seele wird verhungern.
Die andere Wahrheit: Der einzige Weg zum ewigen Leben heißt auch Jesus! Ohne Jesus bist du ewig verloren. Ein Dichter sagt: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? Wer deckt sie mit schützenden Fittichen zu? Nein, nein, hier ist sie nicht! Die Heimat der Seele ist droben im Licht.“
Das ist biblische Wahrheit, davon sind wir überzeugt. Das Vaterhaus ist immer nah, wie wechselnd auch die Lose. Es ist das Kreuz von Golgatha, Heimat, Heimat für Heimatlose! „Blutstropfen sind's von Golgatha“, sagt der Dichter, „Heimat, Heimat für Heimatlose!“
Jesus sagt: „Wer da will, der komme zu mir.“ Lieber Mann, auch du darfst kommen.
Wir haben in diesen Tagen nicht ein einziges Mal zu der einen oder anderen Gemeinde eingeladen. Diese Evangelisation wird in Gemeinschaft von vier Gemeinden durchgeführt. Ich finde das unheimlich gut, dass sich vier Gemeinden eins werden und sagen: Wir wollen jetzt mal zusammen evangelisieren.
Aber wir sind davon überzeugt, dass keine von diesen vier Gemeinden einen Menschen retten kann, das geht nicht. Keine Kirche kann selig machen, keine Freikirche kann selig machen, keine Gemeinschaft kann selig machen – das kann nur Jesus.
Ich bin froh, dass es die Gemeinden gibt, da hören wir Gottes Wort, da erleben wir Gemeinschaft. Gott will das, ja, Gott will das. Aber gerettet werden wir nicht durch eine Kirche oder Gemeinschaft, sondern Jesus allein kann das tun.
„Wer da will, der komme zu mir.“ Liebe Frau, du darfst kommen.
Hier sind Leute heute Abend, die haben vielleicht schon manches über Gott, die Bibel und Jesus gehört. Hier sind Leute heute Abend, die haben noch nie in ihrem Leben diese Entscheidung für Jesus getroffen. Mach doch das heute Abend. Heute Abend darfst du kommen, und Jesus macht dein Leben. Jesus sagt: „Ich mache alles neu.“
Wenn du dich heute Abend bekehrst – inzwischen weiß jeder, was das ist, oder? – hast du eingesehen: So darf es nicht weitergehen. Ich bin nicht besser als andere Leute, ich bin ein sündiger Mensch, aber Gott liebt mich, Gott hat auch für mich seinen Sohn gegeben.
Wenn ich mit meiner Sünde zu Jesus Christus gehe im Gebet und ihm mein altes Leben bringe wie ein schmutziges Kleid und sage: „Jesus, vergib mir, vergib mir!“ – das ist Bekehrung. Du bringst dein ganzes altes Leben in einem einzigen Gebet zu Jesus.
Eine normale Bekehrung dauert nicht Tage oder Stunden. Eine normale Bekehrung ist eine Sache, die ganz schnell passiert. Der Mensch kommt in einem Gebet zu Jesus und mit einem ganz ehrlichen Herzen bringt er sein ganzes altes Leben wie ein schmutziges Kleid zu Jesus und sagt: „Herr Jesus, hier ist es. Ich bringe dir meine Kindheit, meine Jugend, meine ganze Vergangenheit. Ich bringe das jetzt dir, Herr Jesus, nimm es mir weg, vergib mir alles, wasche mich in deinem Blut.“
Vielleicht hat er das Bedürfnis, einige Dinge mit Namen zu nennen: „Herr, das und das und das und das, oh, ich erinnere mich so gut daran, damals das, das tut mir alles so leid.“ Vielleicht sagt er auch: „Herr Jesus, ich kann mich ja längst nicht an alles erinnern, aber du weißt alles, du kennst mich durch und durch. Ich bringe dir alles, vergib es mir.“ Das ist Bekehrung.
Lieber Mann, liebe Frau, lieber junger Mensch: Wenn du das heute Abend tust, dann wird er dir alles vergeben, und du wirst so rein, von einer Minute auf die andere, als hättest du noch nie in deinem Leben gesündigt. Das ist Bekehrung.
Und dann nimmst du Jesus auf in dein Herz und Leben, auch im Gebet. Du sagst es ihm einfach: „Herr Jesus,“ in der Bibel steht: „Wer dich aufnimmt, wird ein Gotteskind.“ Ich habe schon so viel von dir gehört, aber heute Abend möchte ich das erleben: Herr Jesus, komm in mein Leben. Ich entscheide mich jetzt für dich. Ich sage ja zu dir. Ich will dein sein, du sollst mein sein. Ich will dir immer gehören.“
Und in dem Augenblick, wo du diese Entscheidung triffst und ihn hineinnimmst in dein Leben, wirst du wiedergeboren, wirst du ein Gotteskind. Der Friede Gottes kommt in dein Herz, du bekommst Heilsgewissheit, und dann darfst du mit Jesus gehen. Dein Name steht von diesem Augenblick an bereits im Lebensbuch. Du bist ein Erbe Gottes, ein Miterbe Jesu Christi.
Ihr Lieben, das, was ich hier jetzt gerade sage, das predigen viele. In derselben Minute predigt das jemand irgendwo in Österreich oder in Schweden. Das, was ich hier jetzt gerade sage, wird auf dem ganzen Erdenrund gepredigt, jeden Tag, an Tausenden von Orten. Seit Jahrhunderten wird das gepredigt. Das predigte Jesus damals.
Und die Leute saßen da, so wie ihr heute Abend, nicht auf Stühlen, sie saßen da am Ufer oder im Gras und hörten diese Botschaft, genau das, was ich heute Abend hier sage. Sie hörten es damals, und weißt du, was sie getan haben? Ich habe es vorhin gelesen: Sie fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen.
Ich habe heute Nachmittag lange darüber nachgedacht, und mir wurde das Herz so schwer. Ich hatte da so eine Phase heute Nachmittag beim Nachdenken und Beten und habe gedacht: Warum ist es nur so schwer, einen Menschen für Jesus zu gewinnen? Es gibt Leute, denen kann man das so deutlich sagen, wie es nur geht, und hinterher wundert man sich: Komisch, haben die das immer noch nicht verstanden? Wie ist das nur möglich, dass ein Mensch nach einer solchen Predigt weggeht?
Und das alles möglich. Habe ich es nicht richtig erklärt? Habe ich es nicht gut genug gesagt? War da keine Vollmacht? Hat der Heilige Geist nicht gewirkt? Woran liegt es denn nur? Heute Nachmittag habe ich mich damit beschäftigt, und mit einem Mal musste ich so denken: Ja, Jesus hat bestimmt besser gepredigt als ich. Davon bin ich überzeugt, er hat bestimmt besser gepredigt.
Und sie fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen. Und was die sich alles ausgedacht haben! Der eine sagt: „Ich habe einen Acker gekauft, und ich gehe jetzt hin.“ Ja, und muss ihn besehen. Er hing an seinem Besitz. Pastor Kemmer sagte einmal: „Beneide nie einen Reichen.“
Es gibt reiche Leute, die können sich alles leisten, aber sie sind so mit ihrem Reichtum beschäftigt, die haben nicht mal Zeit, einen Vers in der Bibel zu lesen, haben keine Zeit für die Bibelstunde, haben keine Zeit für die Evangelisation. Pastor Kemmer sagt: „Beneide nie einen Reichen.“ Und wenn er zwei Frauen hat und drei Häuser und vier Autos, beneide ihn nicht. Er hat ungeheuer viel vor Gott zu verantworten.
Gott wird ihn einmal fragen: „Was hast du mit deinem Reichtum gemacht? Was hättest du alles tun können? Aber dein Besitz war dein Gott.“ „Ich habe einen Acker gekauft, jetzt muss ich hin und ihn besehen.“ Ausgerechnet jetzt, wo der Herr ihn einlädt. Er hing an seinem Besitz.
Der andere sagt: „Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft.“ Einen Ochsen brauchte man, um zu überleben. Wenn man zwei hatte, war man schon wohlhabend. Er hatte fünf Gespanne gekauft, wahrscheinlich hatte er schon einige. Es muss ein Großgrundbesitzer gewesen sein, und das ist ja erlaubt, das darf man ja.
Wenn man trotzdem Zeit hat für Gott und auch mit seinem Besitz Gott dient, ist das ja in Ordnung. Aber dieser Mann sagt: „Ich kann nicht kommen, ich kann nicht kommen.“ Er war ein Sklave der Arbeit. Es gibt Menschen, die arbeiten Tag und Nacht. Einige bringen es auch zu etwas, wir staunen darüber, was die in ein paar Jahren so aus der Erde rausstampfen.
Aber Jesus hat gesagt: „Wenn er die ganze Welt gewänne und nähme Schaden an seiner Seele, was ist das für ein schlechtes Geschäft!“ Der normale Arbeiter arbeitet acht Stunden, dann geht er nach Hause. Und der Reiche – es gibt Leute, die haben so viel, dass sie dreimal davon leben könnten, es gibt Leute, die haben so viel, dass sie fünfmal davon leben könnten – aber die können nicht nach acht Stunden aufhören.
Sie sind noch bis in die Nacht am Computer, auf Reisen und Geschäfte. Wenn sie keinen Handschlag mehr machen würden, hätten sie mehr, als sie für den Rest des Lebens bräuchten. Aber da ist irgendwo irgendwann eine falsche Weichenstellung passiert, und die meisten haben es nicht einmal gemerkt.
Was ist das für ein schlechtes Geschäft? Einmal wird man deine Seele von dir fordern, und was wird dann sein mit dem, was du erworben hast?
Der Dritte sagt – also das ist noch schlimmer beim Dritten – „Boah,“ der sagt, „ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.“ Dieser Arme, der ist erst ein paar Stunden verheiratet und schon unter dem Pantoffel. „Ich habe ein Weib genommen, jetzt kann ich nicht kommen.“
Er hätte sagen müssen: „Ich will nicht kommen. Ich will nicht kommen. Ich bin zwar schon lange eingeladen, ich weiß es schon seit Wochen, dass ich da hinkommen soll, und jetzt kommt extra noch mal ein Knecht rüber und sagt: Du, es ist so weit, man erwartet dich.“ Dann sagt er: „Du, das geht nicht, ich habe geheiratet, ich kann nicht kommen.“ Sein Fehler war einfach, dass er die falsche Frau genommen hat.
Wie viele Jungs, wie viele junge Männer, die so verheißungsvoll angefangen haben, sind an die falsche Adresse geraten, und seitdem funktioniert es nicht mehr. Wie manch ein Mädchen, das einmal für Jesus brannte, ist heute weg vom Fenster, weil es an der Stelle die falsche Entscheidung getroffen hat.
Gleich nach der Bekehrung – das ist die wichtigste Entscheidung im Leben – ist die Entscheidung für den Ehepartner ganz bestimmt die zweitwichtigste Entscheidung, die es überhaupt gibt. Wie viele Leute haben nicht nach dem Willen Gottes gefragt und haben dann sehr Schaden genommen.
Dieser Mann hätte sagen müssen: „Meine Frau ist dagegen.“ Vielleicht wäre er sogar gern gekommen, aber seine Frau ist dagegen. Wie manch eine Frau muss das heute sagen: „Ich würde ja gern kommen, aber mein Mann ist dagegen.“ Das ist schon eine schlimme Sache. Da waren die Familienbande das Hindernis.
Es gibt viele andere Entschuldigungen. Der eine sagt: „Ich möchte mich gern bekehren. Ich möchte eigentlich auch gern Christ werden, aber die Frommen haben mich enttäuscht.“ Ach, wie oft habe ich das schon gehört! „Herr Pahls, es gibt so viele Heuchler in der Kirche, es gibt so viele Heuchler in der Gemeinde, die reden fromm, und wenn man sie dann näher kennenlernt – nein!“
„Ich würde ja gern Christ werden, aber es gibt so viele Heuchler in der Gemeinde.“ Sag mal, ist das eine Entschuldigung? Die Frommen haben mich enttäuscht. Ich kann dir sagen, die haben mich auch schon enttäuscht. Ich habe schon Fromme kennengelernt, da hatte ich eine große Meinung davon. Und als ich den Mann ein bisschen näher kennenlernte, war ich ganz, ganz enttäuscht.
Ich dachte, das hätte ich nie von dem gedacht. Ich dachte, das wäre so ein Frommer, aber nur eine fromme Fassade, nichts dahinter. Das gibt es. Das gibt es ab und zu mal, dass einer so fromm tut, und es ist nichts dahinter. Solche Leute kannst du auch in den besten Gemeinden manchmal finden. Die tun so fromm, und wenn du sie näher kennenlernst, bist du bitter enttäuscht. Das ist so, wir können sie ja nicht ausmerzen.
Aber sag mal, ist denn das eine Entschuldigung? Würdest du sagen: „Ich gehe nicht zum Arzt, ich gehe nie zum Arzt, ich habe da früher mal einen Kurpfuscher erlebt und seitdem habe ich die Nase voll, gehe nie mehr zum Arzt.“ Natürlich gibt es auch Kurpfuscher, aber es gibt auch gute Ärzte.
Du kannst doch nicht diese ganze Zunft ablehnen, nur weil da irgendwo ein Kurpfuscher ist. Und du kannst doch nicht Jesus, die Bibel, das Evangelium, die biblische Wahrheit einfach auf die Seite schieben, nur weil da irgendwo so ein Heuchler dich mal enttäuscht hat.
Jemand sagt: „Ich würde gern Christ werden, aber ich schäme mich.“ Das ist auch so ein Ding. Wie viele Leute den Himmel nie sehen werden, nur darum, nur darum, weil irgendein Gottloser ihnen wichtiger war als Gottes Meinung. Ich schäme mich. Vor wem schämst du dich? Vor den Gottlosen? Vor deinen Kollegen?
Heute ist ja fast jeder in irgendeinem Verein, in irgendeiner Clique. Bis hin zu den ganz Alten, die sind da irgendwo in ihrem Seniorenclub, und da, der im Sportverein, Strickverein, Angelverein, Singverein, Musizierverein – jeder ist ja irgendwo drin.
Und jetzt soll ich mich bekehren, Christ werden? Mensch, wenn die das hören, die kriegen das bestimmt mit. Wenn die das hören im Sportverein, dass ich mich bekehrt habe, dann fangen die an zu lachen. Also das halte ich nicht aus.
Lieber Freund, diese Leute, vor denen du dich heute fürchtest, diese Leute werden dich verfluchen am Jüngsten Tag und werden sagen: „Der war in der Evangelisation, der hat die Wahrheit gehört, der hat genau gewusst, dass wir alle verloren sind und hat uns nichts gesagt. Der hat doch mit Schuld, dass wir hier sind.“
Ihr Lieben, in dem Augenblick, wo Gott uns Licht gibt, sind wir nicht mehr nur für uns verantwortlich, sondern in dem Augenblick sind wir sogar noch für die anderen mitverantwortlich.
In einem Lied heißt es: „Wer im Moor die festen Wege kennt und sie verschweigt, sie nicht zeigt, der ist schuld daran, wenn andere untergehen.“ Du hast die Wahrheit gehört, du hast das Evangelium gehört, du weißt, wie man gerettet wird. Und du weißt genau: Meine Kollegen leben in der Sünde, sind nicht gerettet.
Und weil du dich schämst vor diesen Gottlosen, bekehrst du dich nicht und lässt die anderen auch in der Sünde sterben. Also das ist wirklich eine ganz, ganz schlimme Sache.
Jemand sagt: „Ich würde mich gern bekehren, aber ich bin zu schlecht.“ Wie oft ich das schon gehört habe! Das ist ja so, als ein Kranker sagt: „Ich gehe nicht zum Arzt, ich bin zu krank. Ich wasche mich nie mehr, ich bin zu dreckig.“
Ja, gerade dann brauchst du ein rechtes Bad. Und wenn jemand das erkannt hat: „In meinem Leben ist viel verkehrt gegangen,“ gerade dann brauchst du Vergebung.
Jemand sagt: „Ich kann mich nicht einfach ändern.“ Nein, das kannst du auch nicht. Aber Jesus kann dich ändern, du musst nur zu ihm gehen.
Jemand sagt: „Ich wollte mich schon mal bekehren, ich habe das schon mal probiert, aber ich kam nicht durch, ich fiel zurück.“ Lieber Zuhörer, dann komm wieder. Komm heute Abend. Irgendwas hat da nicht richtig geklappt, vielleicht war die Beratung nicht so ganz, vielleicht hat man sich nicht genug Zeit genommen, vielleicht lag es auch an dir. Bitte mach heute Abend eine klare Sache, und du wirst heute Abend gerettet werden für die Ewigkeit.
Da sagt jemand: „Ich möchte mich gern bekehren.“ Hört mal, was ich jetzt sage, das habe ich schon so oft gehört, es macht mich fast krank. Da sagt jemand: „Ich werde mich einmal bekehren. Ich war jetzt dreimal hier, habe mir das alles angehört, und das ist so – habe ich es noch nie gehört – das ist alles so einfach eigentlich, so einleuchtend, so deutlich. Also ich werde mich bestimmt mal bekehren.“
Sag ich: „Wie mal? Wollen Sie sich nicht jetzt bekehren? Das muss ja nicht heute Abend sein.“ „Ich werde mich bestimmt mal bekehren, aber nicht heute. Ich werde mich mal bekehren, aber nicht heute.“
Im Hebräerbrief steht, Kapitel 3, Vers 10: „Heute, so ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht.“
Weißt du, ob du morgen noch kannst? Weißt du, ob Gott dich überhaupt noch einmal ruft?
In einem Lied heißt es: „Komm noch heute, komm noch heute, Seele, sage nie mehr: Morgen ist bessere Zeit. Heute mahnt dich der Geist, heute ruft dich der Herr, eile und komme noch heute.“
Der gefährlichste Platz auf der Welt ist die lange Bank.
Jetzt sind wir beim Thema: Der gefährlichste Platz ist die lange Bank. Das ist ein Schleudersitz für Gleichgültige, für Ahnungslose, der gefährlichste Platz auf der Welt. Weißt du, wo der Teufel die meisten Menschen abholt? Von der langen Bank.
Der gefährlichste Platz auf der Welt! Jemand hat einmal gesagt: Das berühmteste Möbelstück des Teufels ist die lange Bank. Da holt er tatsächlich die meisten Menschen ab. Sie schieben es auf, sie schieben es noch einmal auf, sie tun so, als lebten sie noch drei Jahre.
In Wirklichkeit leben sie vielleicht nur noch drei Monate. Mancher tut so, als lebte er noch drei Wochen, todkrank. Man sieht, er liegt im Sterben, aber will das nicht wahrhaben. Tut so, als lebte er noch drei Wochen, in Wirklichkeit lebt er nur noch drei Tage.
Wir tun immer so, als hätten wir noch weiß Gott wie viel Zeit. Der gefährlichste Platz auf der Welt: die lange Bank. Wer hat das nie vergessen? Es ging mir damals wirklich unter die Haut.
Ein Geschäftsmann, der in der Nähe des Zeltes wohnte, kam jeden Abend ins Zelt. Ein Multimillionär! In der ganzen Gegend gab es kaum einen Bürger, der nicht bei ihm schon viel Geld abgeladen hatte. Nun, er hatte ein Geschäft, ich denke, das war ein sauberes Geschäft, das ist ja auch alles so weit in Ordnung, aber das reicht ja nicht.
Seine Frau war im Krankenhaus, und da hat dieser Mann sich irgendwie Zeit genommen. Er war über sechzig und kam jeden Abend ins Zelt, und wir haben gedacht, der bekehrt sich bestimmt. Was der jetzt alles gehört hat!
Und die Evangelisation war zu Ende, und er bekehrte sich nicht. Dann hat einer aus der Gemeindeleitung der Freikirche ihn öfter besucht, mit ihm Gespräche geführt, gesprochen und irgendwie gedacht: Der muss es doch verstanden haben. Wie kann man nur so weiterleben, nachdem man das alles so gehört hat?
Eines Tages kam ich aus der Schweiz zurück von einer Evangelisation. Ich hatte ganz kurz bei unserem Büro gehalten und da ein paar Worte gewechselt mit jemandem, und dann fuhr ich weiter.
Meine Frau hatte das gesehen, dass ich da gehalten hatte. Dann kam sie mir entgegen, wir begrüßten uns, und nach ein paar Minuten fragt sie: „Hast du schon gehört?“ Das ganze Dorf sprach ja davon. Vielleicht hat sie gedacht, da am Büro hat es mir jemand schon gesagt: „Hast du schon gehört in Wienhausen?“
„Nein, was? Was meinst du?“
„Der Herr Soundso ist tot.“
Das ging mir eiskalt über den Rücken. Der ist tot. Herzinfarkt, Herzinfarkt. So schnell, da war keine Möglichkeit mehr, irgendwas mit Gott ins Reine zu bringen.
Oh, was ist das nur für eine Not! Da kann Gott rufen und klopfen und werben und noch mal und noch mal und noch mal seine Hand ausschrecken. Und der Mensch ist so arrogant, so arrogant: Der liebe Gott, der soll mal wieder vorbeikommen.
Und eines Tages macht dein Herz den letzten Schlag. Und du hast die Gnadenzeit versäumt.
Ich evangelisierte in einer Reithalle in der Schweiz, in der Nähe von Zürich. Eine riesige Reithalle, wo sonst die Reiter mit ihren Pferden ihre Runden drehen. Man hatte das alles schön glatt gemacht und gewalzt, irgendwie alles gespritzt mit irgendeiner Sache und dann gewalzt. Das war richtig fest. Wie ein Teppich, wunderschön. Da konnten Stühle stehen, die machten nicht einmal Löcher. Das war ein richtiger fester Untergrund, man konnte nichts riechen.
Und da hatten wir unsere Evangelisation, eine Riesenbühne in der Reithalle. Viele Menschen kamen Abend für Abend, viele bekehrten sich, es war eine wunderbare Zeit, eine richtige Segenzeit für das Zürcher Oberland.
Und dann kam ein Abend, es bekehrten sich zwei junge Männer. Und ich mache das immer so, wenn Leute in die Seelsorge kommen, dass ich frage: „Braucht jemand von Ihnen ein Auto? Wir haben einen Fahrdienst, dann können die Leute sich melden.“ Wir schreiben mal schnell auf: Ja, wohin, dahin, dahin, dahin, und dann ist das gut.
Es war eine Menge Leute da im Seelsorgeraum, und dann fragte ich: „Braucht jemand ein Auto?“ Und dann meldeten sich diese beiden jungen Männer. „Wohin?“ „Winterthur.“ Oh, ziemlich weit von da. Schön, Autos haben wir genug, denn wir sind zuhergekommen.
Dann erzählten sie mir: „Wir sind zu dritt gekommen.“ Ein Freund war noch dabei, und dieser – ach, der Freund ist ja schon weg, ja, schon weggefahren.
Dann sagten sie mir: Der war so wütend, der war so wütend. Sie sind rausgegangen aus der Reithalle. Der andere hatte das Auto, und da haben diese beiden gesagt, sie möchten sich bekehren.
Und der andere war dagegen. Und als diese beiden dann einfach darauf bestanden: „Doch, wir wollen das heute Abend machen,“ da hat der andere Ausdrücke gebraucht und hat angefangen, Gott zu lästern, richtige schlimme Ausdrücke gebraucht.
Und dann ist er eingestiegen: „Jetzt, wollt ihr mit oder nicht? Sonst fahre ich.“ Und dann fuhr er mit quietschenden Reifen davon, fluchend, böse Worte über Gott und Jesus und Bibel, und man kann das hier nicht nachsprechen. Manches habe ich auch vergessen.
Gut, diese beiden bekehrten sich. Am anderen Abend waren wir in der Gebetstunde. Das machen wir ja immer so vor der Predigt, treffen sich einige und beten noch für den Abend, dass Gott uns segnen möge.
Wir waren im Gebet, und beim Beten hat man normalerweise die Augen geschlossen. Die Tür geht auf, und wieder Leute kommen und gehen, das ist ja dann so eine offene Gebetzeit.
Mit einem Mal stößt mich jemand an, dieser junge Mann, der eine von den Zweien: „Können Sie mal rauskommen?“ Ich stehe auf, gehe raus, da steht der andere. „Und was ist los?“
Dann sagen sie: „Der Freund ist tot.“
„Wie bitte? Unfall?“
„Arbeitsunfall.“
Die beiden konnten fast nicht reden. Sie wollten ihn abholen. Sie wollten am Abend bei ihm vorbeifahren und wollten einfach noch mal versuchen, ob er sich jetzt vielleicht doch anders überlegt hat und vielleicht doch mitkommt.
Und kommen wir dahin, und dann hören sie die ganze Geschichte, was passiert war: Der junge Mann lernte Elektriker. Sie hatten an dem Tag Hochspannungsleitungen gelegt, Freileitungen. Die Freileitungen sind ja nicht isoliert, normalerweise.
Und als sie Feierabend hatten und er sein Werkzeug zusammenlesen wollte, merkt er mit einem Mal, die Kombizange fehlt, seine große Isolierzange. Dann fällt ihm ein: Die habe ich da hinten bei dem Eisenmast gebraucht. Ja, die habe ich da oben so reingehängt, die ist da oben noch auf dem Eisenmast.
Er geht los, um seine Isolierzange zu holen. Da braucht man ja keine Steigeisen, das ist ja fast wie eine Leiter, da kann man ja so hochsteigen auf den Eisenmast. Und er sieht schon da oben seine Zange und angelt die Zange daraus.
Er weiß nicht, dass sein Arbeitskollege inzwischen Strom eingeschaltet hat. Und er kommt mit dem Kopf unbedeckt gegen die Hochspannungsleitung, kriegt da oben einen fürchterlichen Schlag, hat unheimlich geschrien, aber das war das Letzte, was aus seinem Mund kam.
Dann ist er abgestürzt, oben von diesem Mast runter, aber er war da oben schon tot. Und diese beiden Jungs standen da und konnten mir das fast nicht erzählen.
Ihr Lieben, das ist jetzt ein Beispiel. Das andere von einem Kaufmann mit Herzinfarkt. Das sind jetzt zwei Beispiele. Ich könnte jetzt, ohne mich darauf vorbereitet zu haben, weitermachen und könnte ein Beispiel nach dem anderen erzählen. Das will ich ja nicht.
Ich habe jetzt nur mal diese beiden Beispiele erzählt, um zu zeigen, wie ein alter Mann und wie ein junger Mann verkehrt entscheiden kann und tut so, als hätte er noch weiß Gott wie viel Zeit. Setzt sich nieder auf die lange Bank, das berühmteste Möbelstück des Teufels, der gefährlichste Platz auf der Welt.
Lieber Zuhörer, wir haben heute den letzten Abend unserer Evangelisation. Jetzt will ich keinen unter Druck setzen. Ich hoffe, dass mich niemand falsch versteht, aber ich kann euch sagen, das macht mir oft das Herz schwer.
Wenn so eine Evangelisation zu Ende ist, ich habe das schon manchmal gehabt, als ich anschießend rausging und mich ins Auto setzte und bevor ich den Schlüssel umdrehte, noch mal so nachdachte über die Woche oder über die beiden Wochen.
Auf der einen Seite überglücklich über all die schönen Erlebnisse, über all die Bekehrungen, die wir erleben durften, und mein Herz jubelt, und ich bin dankbar. Und dann plötzlich kommt diese andere Seite.
Da muss ich daran denken: Wie viele Leute sind in dieser Zeit durchs Zelt gegangen? Wie viele Leute waren in der Stadthalle? Wie viele waren da im Gemeindezentrum? Haben die Botschaft gehört, genau wie die anderen, und haben sich nicht bekehrt.
Werden sie noch einmal eine Gelegenheit haben? Werden sie noch einmal an einem solchen Ort sein? Werden sie überhaupt noch Interesse dafür haben, überhaupt bereit sein, sich noch einmal einladen zu lassen?
Sie kommen, sie hören, sie gehen nach Hause, und das alte, verlorene Leben geht weiter. Hier sitzen Leute heute Abend, Männer, Frauen, junge Männer, junge Mädchen, die wissen genau: Ich bin nicht gerettet. Du weißt es genau. Wenn du so in die Ewigkeit gehen würdest, wärst du ewig verloren.
Jesus sagt: „Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen.“ Wer nicht von neuem geboren wird, wird das Reich Gottes nicht sehen. (Johannes 3,3)
Zwei wichtige Wahrheiten: Jesus als Weg zum erfüllten Leben und zur Ewigkeit
Ich möchte zwei ganz wichtige Dinge sagen, zwei grundlegende Wahrheiten, liebe Zuhörer.
Der einzige Weg zu einem erfüllten Leben hier auf der Erde heißt Jesus. Ich war nicht immer bei ihm. Zwanzig Jahre habe ich ohne ihn gelebt. Inzwischen habe ich Tausende und Abertausende von Menschen getroffen, seitdem ich in diesem Dienst bin.
Ein halbes Jahr nach meiner Bekehrung hielt ich meine erste Predigt. Alles war damals von Werner Heugelbach abgeschrieben. Dann kamen andere dazu. Einige Jahre später gab ich meinen Beruf auf und begann mit der Reichsgottesarbeit. Jetzt bin ich schon bald 36 Jahre im evangelistischen Dienst. Oh, wie viele Menschen habe ich kennengelernt! Ich weiß, was ich sage: Der einzige Weg zu einem erfüllten Leben hier heißt Jesus.
Wenn du ihn nicht hast, kannst du alles andere besitzen. Doch im tiefsten Inneren wirst du unbefriedigt sein, selbst wenn du in einem Palast wohnst. Deine Seele wird verhungern.
Die andere Wahrheit lautet: Der einzige Weg zum ewigen Leben heißt ebenfalls Jesus! Ohne Jesus bist du ewig verloren.
Ein Dichter sagt:
„Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh?
Wer deckt sie mit schützenden Fittichen zu?
Nein, nein, hier ist sie nicht!
Die Heimat der Seele ist droben im Licht.“
Das ist biblische Wahrheit, davon sind wir überzeugt. Das Vaterhaus ist immer nah, egal wie wechselhaft auch die Lebensumstände sind. Es ist das Kreuz von Golgatha – Heimat, Heimat für Heimatlose!
„Blutstropfen sind’s von Golgatha“, sagt der Dichter, „Heimat, Heimat für Heimatlose!“
Jesus sagt: „Wer da will, der komme zu mir.“ Lieber Mann, auch du darfst kommen.
Die Rolle der Gemeinden und die Einladung zur Entscheidung
Wir haben in diesen Tagen nicht ein einziges Mal zu der einen oder anderen Gemeinde eingeladen. Diese Evangelisation wird in Gemeinschaft von vier Gemeinden durchgeführt, und ich finde das unheimlich gut.
Dass sich vier Gemeinden zusammenschließen und sagen: „Wir wollen jetzt mal zusammen evangelisieren“, ist etwas Besonderes. Aber wir sind davon überzeugt, dass keine dieser vier Gemeinden einen Menschen retten kann. Das geht nicht. Keine Kirche kann selig machen, keine Freikirche kann selig machen, keine Gemeinschaft kann selig machen – das kann nur Jesus.
Ich bin froh, dass es die Gemeinden gibt. Dort hören wir Gottes Wort und erleben Gemeinschaft. Gott will das, ja, Gott will das. Aber gerettet werden wir nicht durch eine Kirche oder Gemeinschaft, sondern Jesus allein kann das tun.
Wer will, der komme zu mir. Liebe Frau, du darfst kommen. Hier sind heute Abend Leute, die vielleicht schon manches über Gott, die Bibel und Jesus gehört haben. Hier sind aber auch Menschen, die noch nie in ihrem Leben diese Entscheidung für Jesus getroffen haben. Mach das doch heute Abend.
Heute Abend darfst du kommen, und Jesus macht dein Leben neu. Jesus sagt: „Ich mache alles neu.“ Wenn du dich heute Abend bekehrst – inzwischen weiß jeder, was das ist, oder? – hast du eingesehen, dass es so nicht weitergehen darf. Du bist nicht besser als andere Leute, du bist ein sündiger Mensch. Aber Gott liebt dich. Gott hat auch für dich seinen Sohn gegeben.
Wenn du mit deiner Sünde zu Jesus Christus gehst, im Gebet, und ihm dein altes Leben bringst wie ein schmutziges Kleid und sagst: „Jesus, vergib mir, vergib mir“, dann ist das Bekehrung. Du bringst dein ganzes altes Leben in einem einzigen Gebet zu Jesus.
Eine normale Bekehrung dauert nicht Tage oder Stunden. Eine normale Bekehrung ist eine Sache, die ganz schnell passiert. Der Mensch kommt in einem Gebet zu Jesus und bringt mit einem ganz ehrlichen Herzen sein ganzes altes Leben wie ein schmutziges Kleid zu Jesus und sagt: „Herr Jesus, hier ist es. Ich bringe dir meine Kindheit, meine Jugend, meine ganze Vergangenheit. Ich bringe das jetzt dir, Herr Jesus. Nimm es mir weg, vergib mir alles, wasche mich in deinem Blut.“
Vielleicht hat derjenige das Bedürfnis, einige Dinge mit Namen zu nennen: „Herr, das und das und das und das, oh, ich erinnere mich so gut daran, damals das, das tut mir alles so leid.“ Vielleicht sagt man auch: „Herr Jesus, ich kann mich ja längst nicht an alles erinnern, aber du weißt alles, du kennst mich durch und durch. Ich bringe dir alles, vergib es mir.“
Das ist Bekehrung.
Lieber Mann, liebe Frau, lieber junger Mensch: Wenn du das heute Abend tust, dann wird er dir alles vergeben. Du wirst so rein, von einer Minute auf die andere, als hättest du noch nie in deinem Leben gesündigt. Das ist Bekehrung.
Und dann nimmst du Jesus auf in dein Herz und Leben, auch im Gebet. Du sagst es ihm einfach: „Herr Jesus, in der Bibel steht, wer dich aufnimmt, wird ein Gotteskind.“ Ich habe schon so viel von dir gehört, aber heute Abend möchte ich das erleben. Herr Jesus, komm in mein Leben. Ich entscheide mich jetzt für dich. Ich sage ja zu dir, ich will dein sein, du sollst mein sein. Ich will dir immer gehören.
In dem Augenblick, in dem du diese Entscheidung triffst und ihn in dein Leben aufnimmst, wirst du wiedergeboren. Du wirst ein Gotteskind. Der Friede Gottes kommt in dein Herz. Du bekommst Heilsgewissheit. Dann darfst du mit Jesus gehen. Dein Name steht von diesem Augenblick an bereits im Lebensbuch. Du bist ein Erbe Gottes, ein Miterbe Jesu Christi.
Die Herausforderung der Evangelisation: Ablehnung und Ausreden
Ihr Lieben, das, was ich hier gerade sage, predigen viele. In derselben Minute predigt es jemand irgendwo in Österreich oder in Schweden. Das, was ich hier jetzt gerade sage, wird auf der ganzen Erde gepredigt – jeden Tag, an Tausenden von Orten. Seit Jahrhunderten wird es gepredigt, denn Jesus predigte es damals schon.
Die Leute saßen damals so da wie ihr heute Abend. Nicht auf Stühlen, sondern am Ufer oder im Gras, und sie hörten diese Botschaft – genau das, was ich heute Abend hier sage. Sie hörten es damals, und weißt du, was sie taten? Ich habe es vorhin gelesen: Sie fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen.
Ich habe heute Nachmittag lange darüber nachgedacht, und mir wurde das Herz so schwer. Ich hatte so eine Phase heute Nachmittag beim Nachdenken und Beten. Ich habe gedacht: Warum ist es nur so schwer, einen Menschen für Jesus zu gewinnen? Es gibt Leute, denen kann man es so deutlich sagen, wie es nur geht, und hinterher wundert man sich: Komisch, haben die das immer noch nicht verstanden? Wie ist das nur möglich, dass ein Mensch nach einer solchen Predigt weggeht? Und das alles ist möglich.
Habe ich es nicht richtig erklärt? Habe ich es nicht gut genug gesagt? War da keine Vollmacht? Hat der Heilige Geist nicht gewirkt? Woran liegt es denn nur? Heute Nachmittag habe ich mich damit beschäftigt, und auf einmal musste ich so denken: Ja, Jesus hat bestimmt besser gepredigt als ich. Davon bin ich überzeugt, er hat bestimmt besser gepredigt. Und sie fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen. Und was sie sich alles ausdachten!
Der eine sagt: Ich habe einen Acker gekauft, und ich gehe jetzt hin, ja, und muss ihn besehen. Er hing an seinem Besitz. Pastor Kemmer sagte einmal: Beneide nie einen Reichen. Es gibt reiche Leute, die können sich alles leisten, aber sie sind so mit ihrem Reichtum beschäftigt, dass sie nicht einmal Zeit haben, einen Vers in der Bibel zu lesen. Sie haben keine Zeit für die Bibelstunde, keine Zeit für die Evangelisation.
Pastor Kemmer sagt: Beneide nie einen Reichen. Und wenn er zwei Frauen hat, drei Häuser und vier Autos – beneide ihn nicht. Er hat ungeheuer viel vor Gott zu verantworten. Gott wird ihn einmal fragen: Was hast du mit deinem Reichtum gemacht? Was hättest du alles tun können? Aber dein Besitz war dein Gott.
„Ich habe einen Acker gekauft, jetzt muss ich hin und ihn besehen.“ Ausgerechnet jetzt, wo der Herr ihn einlädt! Er hing an seinem Besitz.
Der andere sagt: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft. Einen Ochsen brauchte man, um zu überleben. Wenn man zwei hatte, war man schon wohlhabend. Er hatte fünf Gespanne gekauft, wahrscheinlich hatte er schon einige. Es muss ein Großgrundbesitzer gewesen sein. Und das ist ja erlaubt, das darf man ja. Wenn man trotzdem Zeit hat für Gott und auch mit seinem Besitz Gott dient, ist das ja in Ordnung.
Aber dieser Mann sagt: Ich kann nicht kommen, ich kann nicht kommen. Er war ein Sklave der Arbeit. Es gibt Menschen, die arbeiten Tag und Nacht. Einige bringen es auch zu etwas, wir staunen darüber, was die in ein paar Jahren so aus der Erde rausstampfen. Aber Jesus hat gesagt: Wenn er die ganze Welt gewänne und nimmt Schaden an seiner Seele, was ist das für ein schlechtes Geschäft!
Der normale Arbeiter arbeitet acht Stunden und geht dann nach Hause. Und der Reiche – es gibt Leute, die haben so viel, dass sie dreimal davon leben könnten, es gibt Leute, die haben so viel, dass sie fünfmal davon leben könnten. Aber sie können nicht nach acht Stunden aufhören und sich dann zur Familie setzen und am Abend gemütlich in die Bibelstunde gehen.
Sie sind noch bis in die Nacht am Computer, auf Reisen und Geschäften. Wenn sie keinen Handschlag mehr machen würden, hätten sie mehr, als sie für den Rest des Lebens bräuchten. Aber irgendwo ist irgendwann eine falsche Weichenstellung passiert, und die meisten haben es nicht einmal gemerkt.
Was ist das für ein schlechtes Geschäft? Einmal wird man deine Seele von dir fordern. Und was wird dann sein mit dem, was du erworben hast?
Der Dritte sagt – also das ist noch schlimmer beim Dritten – boah, der sagt: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Dieser Arme, der ist erst ein paar Stunden verheiratet und schon unter dem Pantoffel.
„Ich habe ein Weib genommen, jetzt kann ich nicht kommen.“ Er hätte sagen müssen: Ich will nicht kommen. Ich will nicht kommen. Ich bin zwar schon lange eingeladen, ich weiß es schon seit Wochen, dass ich da hinkommen soll. Und jetzt kommt extra noch mal ein Knecht rüber und sagt: Du, es ist so weit, man erwartet dich. Dann sagt er: Du, das geht nicht, ich habe geheiratet, ich kann nicht kommen.
Sein Fehler war einfach, dass er die falsche Frau genommen hat. Wie viele Jungs, wie viele junge Männer, die so verheißungsvoll angefangen haben, sind an die falsche Adresse geraten. Und seitdem funktioniert es nicht mehr.
Wie manch ein Mädchen, das einmal für Jesus brannte, ist heute weg vom Fenster, weil es an der Stelle die falsche Entscheidung getroffen hat. Gleich nach der Bekehrung – das ist die wichtigste Entscheidung im Leben – ist die Entscheidung für den Ehepartner ganz bestimmt die zweitwichtigste Entscheidung, die es überhaupt gibt.
Wie viele Leute haben nicht nach dem Willen Gottes gefragt und haben dann sehr Schaden genommen. Dieser Mann hätte sagen müssen: Meine Frau ist dagegen. Vielleicht wäre er sogar gern gekommen, aber seine Frau ist dagegen.
Wie manch eine Frau muss das heute sagen: Ich würde ja gern kommen, aber mein Mann ist dagegen. Das ist schon eine schlimme Sache. Da waren die Familienbande das Hindernis.
Es gibt viele andere Entschuldigungen. Der eine sagt: Ich möchte mich gern bekehren. Ich möchte eigentlich auch gern Christ werden, aber die Frommen haben mich enttäuscht. Ach, wie oft habe ich das schon gehört!
Herr Pahls, es gibt so viele Heuchler in der Kirche, es gibt so viele Heuchler in der Gemeinde. Die reden fromm, und wenn man sie dann näher kennenlernt, nein. Ich würde ja gern Christ werden, aber es gibt so viele Heuchler in der Gemeinde.
Sag mal, ist das eine Entschuldigung? Die Frommen haben mich enttäuscht. Ich kann dir sagen, die haben mich auch schon enttäuscht. Ich habe schon Fromme kennengelernt, da hatte ich eine große Meinung von ihnen. Und als ich den Mann ein bisschen näher kennenlernte, da war ich ganz, ganz enttäuscht.
Ich dachte, das hätte ich nie von dem gedacht. Ich dachte, das wäre so ein Frommer, aber nur eine fromme Fassade, nichts dahinter. Das gibt es. Das gibt es ab und zu mal, dass einer so fromm tut, und es ist nichts dahinter.
Solche Leute kannst du auch in den besten Gemeinden manchmal finden. Die tun so fromm, und wenn du sie näher kennenlernst, dann bist du bitter enttäuscht. Das ist so, wir können sie ja nicht ausmerzen.
Aber sag mal, ist denn das eine Entschuldigung? Würdest du sagen: Ich gehe nicht zum Arzt, ich gehe nie zum Arzt? Ich habe da früher mal einen Kurpfuscher erlebt, und seitdem habe ich die Nase voll, gehe nie mehr zum Arzt.
Natürlich gibt es auch Kurpfuscher, aber es gibt auch gute Ärzte. Du kannst doch nicht diese ganze Zunft ablehnen, nur weil da irgendwo ein Kurpfuscher ist. Und du kannst doch nicht Jesus, die Bibel, das Evangelium, die biblische Wahrheit einfach auf die Seite schieben, nur weil da irgendwo so ein Heuchler dich mal enttäuscht hat.
Jemand sagt: Ich würde gern Christ werden, aber ich schäme mich. Das ist auch so ein Ding. Wie viele Leute den Himmel nie sehen werden, nur darum, nur darum, weil irgendein Gottloser ihnen wichtiger war als Gottes Meinung.
Ich schäme mich. Vor wem schämst du dich? Vor den Gottlosen? Vor deinen Kollegen? Heute ist ja fast jeder in irgendeinem Verein, in irgendeiner Clique. Bis hin zu den ganz Alten, die sind da irgendwo in ihrem Seniorenclub, da der im Sportverein, Strickverein, Angelverein, Singverein, Musizierverein – jeder ist ja irgendwo drin.
Und jetzt soll ich mich bekehren, Christ werden? Mensch, wenn die das hören, die kriegen das bestimmt mit. Wenn die das hören im Sportverein, dass ich mich bekehrt habe, dann fangen die an zu lachen. Also das halte ich nicht aus.
Lieber Freund, diese Leute, vor denen du dich heute fürchtest – diese Leute werden dich verfluchen am Jüngsten Tag. Sie werden sagen: Der war in der Evangelisation, der hat die Wahrheit gehört, der hat genau gewusst, dass wir alle verloren sind, und hat uns nichts gesagt. Der hat doch Schuld, dass wir hier sind.
Ihr Lieben, in dem Augenblick, wo Gott uns Licht gibt, sind wir nicht mehr nur für uns verantwortlich. In dem Augenblick sind wir sogar noch für die anderen mitverantwortlich.
In einem Lied heißt es: Wer im Moor die festen Wege kennt und sie verschweigt, sie nicht zeigt, der ist schuld daran, wenn andere untergehen.
Du hast die Wahrheit gehört, du hast das Evangelium gehört, du weißt, wie man gerettet wird. Und du weißt genau: Meine Kollegen leben in der Sünde, sind nicht gerettet. Und weil du dich schämst vor diesen Gottlosen, bekehrst du dich nicht und lässt die anderen auch in der Sünde sterben.
Also das ist wirklich eine ganz, ganz schlimme Sache.
Jemand sagt: Ich würde mich gern bekehren, aber ich bin zu schlecht. Wie oft ich das schon gehört habe! Das ist ja so, als ob ein Kranker sagt: Ich gehe nicht zum Arzt, ich bin zu krank. Ich wasche mich nie mehr, ich bin zu dreckig.
Ja, gerade dann brauchst du ein rechtes Bad. Und wenn jemand das erkannt hat: In meinem Leben ist viel verkehrt gegangen, gerade dann brauchst du Vergebung.
Jemand sagt: Ich kann mich nicht einfach ändern. Nein, das kannst du auch nicht. Aber Jesus kann dich ändern. Du musst nur zu ihm gehen.
Jemand sagt: Ich wollte mich schon mal bekehren, ich habe das schon mal probiert, aber ich kam nicht durch, ich fiel zurück.
Lieber Zuhörer, dann komm wieder. Komm heute Abend. Irgendwas hat da nicht richtig geklappt. Vielleicht war die Beratung nicht so ganz, vielleicht hat man sich nicht genug Zeit genommen, vielleicht lag es auch an dir. Bitte mach heute Abend eine klare Sache, und du wirst heute Abend gerettet werden für die Ewigkeit.
Da sagt jemand: Ich möchte mich gern bekehren.
Hört mal, was ich jetzt sage. Das habe ich schon so oft gehört, es macht mich fast krank.
Da sagt jemand: Ich werde mich einmal bekehren. „Ich war jetzt dreimal hier, habe mir das alles angehört, und das habe ich so noch nie gehört. Das ist alles so einfach eigentlich, so einleuchtend, so deutlich. Also ich werde mich bestimmt mal bekehren.“
Sag ich: Wie mal? Wollen Sie sich nicht jetzt bekehren? Das muss ja nicht heute Abend sein.
„Ich werde mich bestimmt mal bekehren, aber nicht heute. Ich werde mich mal bekehren, aber nicht heute.“
Im Hebräerbrief steht, Kapitel 3, Vers 10: Heute, so ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht.
Weißt du, ob du morgen noch kannst? Weißt du, ob Gott dich überhaupt noch einmal ruft?
In einem Lied heißt es: Komm noch heute, komm noch heute. Seele, sage nie mehr: Morgen ist bessere Zeit. Heute mahnt dich der Geist, heute ruft dich der Herr. Eile und komme noch heute.
Der gefährlichste Platz auf der Welt ist die lange Bank.
Der gefährlichste Platz auf der Welt: Die lange Bank
Jetzt sind wir beim Thema. Der gefährlichste Platz ist die lange Bank. Das ist ein Schleudersitz für Gleichgültige und für Ahnungslose – der gefährlichste Platz auf der Welt.
Weißt du, wo der Teufel die meisten Menschen abholt? Von der langen Bank. Jemand hat einmal gesagt: Das berühmteste Möbelstück des Teufels ist die lange Bank. Dort holt er tatsächlich die meisten Menschen ab.
Sie schieben es auf, sie schieben es noch einmal auf. Sie tun so, als lebten sie noch drei Jahre, obwohl sie in Wirklichkeit vielleicht nur noch drei Monate zu leben haben. Mancher tut so, als lebte er noch drei Wochen, obwohl er todkrank ist. Man sieht, dass er im Sterben liegt, aber er will es nicht wahrhaben. Er tut so, als lebte er noch drei Wochen, in Wirklichkeit lebt er nur noch drei Tage.
Wir tun immer so, als hätten wir noch wer weiß wie viel Zeit. Der gefährlichste Platz auf der Welt ist die lange Bank.
Wer hat das nie vergessen? Es ging mir damals wirklich unter die Haut.
Ein Geschäftsmann, der in der Nähe des Zeltes wohnte, kam jeden Abend ins Zelt. Ein Multimillionär! In der ganzen Gegend gab es kaum einen Bürger, der nicht schon viel Geld bei ihm abgeladen hatte.
Nun, er hatte ein Geschäft. Ich denke, das war ein sauberes Geschäft, und das ist ja auch alles so weit in Ordnung. Aber das reicht ja nicht.
Seine Frau war im Krankenhaus, und dieser Mann nahm sich irgendwie Zeit. Er war über sechzig und kam jeden Abend ins Zelt. Wir dachten, er bekehrt sich bestimmt, nachdem er alles gehört hatte.
Die Evangelisation war zu Ende, und er bekehrte sich nicht.
Dann hat einer aus der Gemeindeleitung der Freikirche ihn öfter besucht, mit ihm Gespräche geführt und irgendwie gedacht: Der muss es doch verstanden haben. Wie kann man nur so weiterleben, nachdem man das alles so gehört hat?
Eines Tages kam ich aus der Schweiz zurück von einer Evangelisation. Ich hatte ganz kurz bei unserem Büro gehalten und dort ein paar Worte mit jemandem gewechselt. Dann fuhr ich weiter.
Meine Frau hatte gesehen, dass ich dort gehalten hatte. Sie kam mir entgegen, wir begrüßten uns, und nach ein paar Minuten fragte sie: Hast du schon gehört? Das ganze Dorf sprach ja davon. Vielleicht dachte sie, im Büro hätte es mir schon jemand gesagt.
Hast du schon gehört in Wienhausen? Nein, was? Was meinst du? Der Herr so und so ist tot.
Das ging mir eiskalt über den Rücken. Er ist tot. Herzinfarkt. So schnell. Da war keine Möglichkeit mehr, irgendetwas mit Gott ins Reine zu bringen.
Oh, was ist das nur für eine Not! Da kann Gott rufen, klopfen und werben – immer wieder seine Hand ausstrecken. Und der Mensch ist so arrogant, so arrogant. Der liebe Gott soll mal wieder vorbeikommen.
Und eines Tages macht dein Herz den letzten Schlag. Und du hast die Gnadenzeit versäumt.
Beispiel aus der Schweiz: Die plötzliche Tragödie
Ich evangelisierte in einer Reithalle in der Schweiz, in der Nähe von Zürich. Es war eine riesige Reithalle, in der sonst Reiter mit ihren Pferden ihre Runden drehen. Man hatte den Boden schön glatt gemacht und gewalzt. Irgendwie war alles mit einer speziellen Substanz besprüht und dann nochmals gewalzt worden. Das Ergebnis war ein richtig fester Untergrund, fast wie ein Teppich. Darauf konnten Stühle stehen, ohne dass sie Löcher hinterließen. Man konnte nichts riechen, und genau dort fand unsere Evangelisation statt.
Es gab eine riesige Bühne in der Reithalle, viele Menschen kamen Abend für Abend. Viele bekehrten sich, es war eine wunderbare Zeit, eine echte Segenzeit für das Zürcher Oberland.
Eines Abends bekehrten sich zwei junge Männer. Ich handhabe es immer so, dass ich, wenn Leute zur Seelsorge kommen, frage, ob jemand ein Auto braucht. Wir haben einen Fahrdienst, und die Leute können sich melden. Dann schreiben wir schnell auf, wohin sie möchten, und das ist gut. An diesem Abend waren viele Leute im Seelsorgeraum. Ich fragte also, ob jemand ein Auto braucht. Daraufhin meldeten sich die beiden jungen Männer und sagten, sie müssten nach Winterthur. Das ist ziemlich weit von hier, aber wir hatten genug Autos, denn wir waren ja zu Hause angekommen.
Dann erzählten sie mir, dass sie zu dritt gekommen seien. Ein Freund war noch dabei, aber dieser Freund war schon weggefahren. Die beiden sagten, er sei sehr wütend gewesen. Sie seien aus der Reithalle gegangen, der andere hatte das Auto. Die beiden wollten sich bekehren, aber der Freund war dagegen. Als die beiden darauf bestanden, dass sie es an diesem Abend tun wollen, benutzte der Freund schlimme Ausdrücke und begann, Gott zu lästern. Er stieg ins Auto und fragte, ob sie mitfahren wollten oder nicht. Dann fuhr er mit quietschenden Reifen davon und fluchte über Gott, Jesus und die Bibel mit Worten, die man hier nicht wiederholen kann. Manche habe ich auch vergessen.
Die beiden jungen Männer bekehrten sich dennoch.
Am nächsten Abend waren wir in der Gebetstunde. Das machen wir immer vor der Predigt: Einige treffen sich und beten für den Abend, dass Gott uns segnen möge. Während wir beteten, schloss man normalerweise die Augen. Plötzlich öffnete sich die Tür, und Leute kamen und gingen, denn es war eine offene Gebetszeit.
Auf einmal stieß mich einer der beiden jungen Männer an und bat mich, mit ihm rauszugehen. Ich stand auf und ging hinaus. Dort stand der andere junge Mann. Ich fragte, was los sei. Sie sagten mir: „Der Freund ist tot.“ Ich fragte ungläubig: „Wie bitte? Unfall?“ Sie antworteten: „Arbeitsunfall.“ Die beiden konnten kaum sprechen.
Sie wollten den Freund abholen. Sie wollten an diesem Abend bei ihm vorbeifahren und noch einmal versuchen, ob er sich vielleicht doch anders überlegt und mitkommt. Als sie dort ankamen, erfuhren sie die ganze Geschichte.
Der junge Mann lernte Elektriker. An diesem Tag hatten sie Hochspannungsleitungen, Freileitungen, verlegt. Diese Leitungen sind normalerweise nicht isoliert. Als Feierabend war und er sein Werkzeug zusammenpacken wollte, bemerkte er plötzlich, dass seine Kombizange fehlte – seine große Isolierzange.
Da fiel ihm ein, dass er die Zange hinten am Eisenmast gebraucht hatte. Sie hing dort noch oben am Mast. Er ging los, um die Zange zu holen. Dafür brauchte man keine Steigeisen, denn der Mast ist fast wie eine Leiter. Er stieg hoch und sah die Zange. Er angelte sie heraus, ohne zu wissen, dass sein Arbeitskollege inzwischen den Strom eingeschaltet hatte.
Er kam mit dem ungeschützten Kopf gegen die Hochspannungsleitung, bekam einen fürchterlichen Schlag und schrie unheimlich laut. Das war das Letzte, was aus seinem Mund kam. Dann stürzte er vom Mast ab, war aber schon oben tot.
Die beiden jungen Männer standen da und konnten mir die Geschichte kaum erzählen.
Liebe Zuhörer, das ist ein Beispiel. Das andere handelt von einem Kaufmann, der einen Herzinfarkt erlitt. Das sind zwei Beispiele. Ohne Vorbereitung könnte ich viele weitere Beispiele erzählen, aber das möchte ich nicht.
Ich habe diese beiden Beispiele erzählt, um zu zeigen, wie ein alter Mann und ein junger Mann falsch entscheiden können. Sie tun so, als hätten sie noch viel Zeit und setzen sich auf die lange Bank – das berühmteste Möbelstück des Teufels und der gefährlichste Platz auf der Welt.
Abschlussappell: Die letzte Chance zur Umkehr
Lieber Zuhörer, heute ist der letzte Abend unserer Evangelisation. Ich möchte niemanden unter Druck setzen und hoffe, dass mich niemand falsch versteht. Dennoch macht mir das oft das Herz schwer.
Wenn eine Evangelisation zu Ende geht, habe ich das schon oft erlebt: Ich gehe hinaus, setze mich ins Auto und bevor ich den Schlüssel umdrehe, denke ich noch einmal über die Woche oder die beiden Wochen nach. Auf der einen Seite bin ich überglücklich über all die schönen Erlebnisse und die Bekehrungen, die wir erleben durften. Mein Herz jubelt, und ich bin dankbar.
Doch dann kommt plötzlich die andere Seite. Ich denke daran, wie viele Menschen in dieser Zeit durchs Zelt gegangen sind, wie viele in der Stadthalle waren oder im Gemeindezentrum. Sie haben die Botschaft gehört, genau wie die anderen, und doch haben sie sich nicht bekehrt. Werden sie noch einmal eine Gelegenheit bekommen? Werden sie noch einmal an einem solchen Ort sein? Werden sie überhaupt noch Interesse haben, sich noch einmal einladen zu lassen?
Sie kommen, hören zu, gehen nach Hause, und das alte, verlorene Leben geht weiter.
Hier sitzen heute Abend Männer, Frauen, junge Männer und junge Mädchen, die genau wissen: „Ich bin nicht gerettet.“ Du weißt es genau. Wenn du jetzt in die Ewigkeit gehen würdest, wärst du ewig verloren.
Jesus sagt: „Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen.“ Wer nicht von neuem...