
Ja, und jetzt wollen wir zur Botschaft kommen. Wir haben bereits in den Liedern und allem, was gesagt wurde, gehört, worum es heute geht: um die Geburt Jesu Christi.
Dazu möchte ich aus dem Lukasevangelium lesen, Lukas 2, die Verse 8 bis 14. Bei der Auslegung werde ich mich jedoch auf einen Vers beschränken.
Lukas 2, Vers 8: Die sogenannte Weihnachtsgeschichte nach Lukas.
„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf freiem Felde und blieben des Nachts dort und hielten Wache über ihre Herde. Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird, denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in David Stadt.
Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.
Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Herrscharen. Engel lobten Gott und sprachen: ‚Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens.‘“
Noch einmal dieser letzte Vers, um den es mir geht: „Herrlichkeit oder Ehre Gott in der Höhe und Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens.“
Friede auf Erden, heißt es hier in Vers 14 von Lukas 2. Es ist erst wenige Tage her, da begann wieder ein neuer Krieg auf dieser Erde, und zwar im Gebiet zwischen Somalia und Äthiopien.
Seit dem Zweiten Weltkrieg haben mehr als 200 bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Staaten stattgefunden, vor allem in den letzten 15 Jahren. Das Phänomen Krieg scheint wie eine neunköpfige Hydra zu sein: Immer wenn ein Kopf abgeschlagen wird, wachsen zwei neue nach.
Es ist noch nicht lange her – ich erinnere mich noch sehr gut daran – da gab es eine KSZE-Konferenz in Paris, Ende 1990. Damals schien es, als hätten die Völker das Kriegsbeil endgültig begraben. Doch die internationale Staatengemeinschaft wurde getäuscht. Schon kurze Zeit später begann der erste Golfkrieg, und die Welt kam an den Rand eines dritten Weltkrieges.
Inzwischen läuft der zweite Golfkrieg schon mehr als drei Jahre.
Und nun stellt sich die Frage: Warum gelingt es trotz aller gut gemeinten Parolen, Bewegungen und Bemühungen nicht, einen dauerhaften Frieden auf dieser Erde zu schaffen?
Die Engel auf den Feldern von Bethlehem hatten eine Botschaft in der Nacht der Geburt Jesu. Sie lautete: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Ich will versuchen, von der Bibel her eine Antwort zu geben, und lade jeden ein, meine Argumentation zu prüfen.
Die Heilige Schrift zeigt, dass es einmal einen globalen Frieden auf dieser Erde gab. Jawohl, es gab einmal Frieden auf Erden. Nachdem Gott diesen Planeten geschaffen und mit vielen Lebewesen bevölkert hatte, lag der Friede der Schöpfung, der Schalom Gottes, auf dieser Erde.
Als Gott dann das erste Menschenpaar gemacht und in den Garten gesetzt hatte, war der Schöpfer seinen Geschöpfen ganz nahe. Frieden kennzeichnete diese Welt und die Beziehungen bis in die Tierwelt hinein. Damals war wirklich buchstäblich Friede auf Erden.
Doch dann kam der Tag der großen Katastrophe. Satan, der Feind Gottes und der Feind unserer Seelen, brachte Unfriede in diese Welt hinein. Er führte Adam und Eva zur Übertretung des göttlichen Gebots.
Das Brechen göttlicher Gebote hat immer Unfrieden zur Folge. Das Einhalten der Gebote Gottes bringt und erhält Frieden, lehrt uns die Bibel. So heißt es zum Beispiel in Psalm 119, Vers 165: „Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln.“ Hier erkennen wir den Zusammenhang von Frieden und sich nach Gottes Willen richten.
Oder wiederum sagt der Prophet Jesaja: „O, dass du auf meine Gebote geachtet hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.“ Frieden und das Beachten der Gebote stehen hier im Zusammenhang.
Gilt diese Klage Gottes – „O dass du auf meine Gebote geachtet hättest!“ – über sein Volk nicht auch für unser persönliches Leben? In wie viel Jammer und Herzeleid haben wir uns schon gebracht, auch ich, wenn wir Gottes Gebote missachtet haben?
Wenn ich zurückblicke auf die bald fünfzig Jahre meines Lebens, dann sehe ich: Immer dann, wenn ich Gottes Ordnungen außer Acht gelassen habe, bin ich in Jammer und Herzeleid geraten.
Darum wollen wir festhalten: Das Tun des Willens Gottes bringt immer Frieden. Ungehorsam hingegen bringt immer Unfrieden. Das ist wirklich so einfach. So war es auch damals. Darum wurde nach der Sünde unserer Ureltern der Friede von der Erde genommen.
Denn Friede ist zuerst und vor allem eine geordnete Beziehung zu Gott. So beginnt es immer: Eine geordnete Beziehung zu Gott, die sich dann auch fortsetzt in geordneten Beziehungen zu Menschen. Der Mensch verlor die Gemeinschaft mit Gott, und es war kein Friede mehr auf der Erde.
Die Bibel sagt: „Die Gottlosen haben keinen Frieden“ (Jesaja 57,21). Auf dieser Erde herrschen Unfriede, Streit, Hass, Neid, Zank, Zwietracht und Krieg. Seither ist die Menschheitsgeschichte mehr oder weniger davon geprägt – im Kleinen wie im Großen.
Der Mann, der Ehemann, gegen die Ehefrau; die Eltern gegen die Kinder und Schwiegerkinder; Nachbarn gegen Nachbarn; ein Arbeitskollege gegen den anderen; eine Familie oder Sippe gegen die andere; ein Volk gegen das andere – und letztlich alle zusammen gegen Gott.
Jawohl, alle unsere Sünden richten sich direkt gegen den lebendigen Gott. Er ist unser Feind und strenger Richter geworden. Gott und die meisten Menschen befinden sich bis zum heutigen Tag im Kriegszustand.
Ich fürchte, es sind auch einige unter uns heute Abend hier, die noch nicht diesen Frieden mit Gott kennen. Noch einmal: Die Gottlosen, die von Gott losgelösten Menschen, haben keinen Frieden.
Schaut, und in diese verfahrene Situation der Menschheit drang schon zur Zeit des Alten Testaments die frohe Botschaft vom kommenden Gottesfrieden.
Der Prophet Jesaja weissagte siebenhundert Jahre vor Christi Geburt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Er heißt Wunderrat, Gottheld, Ewigvater, Friedefürst.“ Friedefürst wird er genannt, damit seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende sei auf dem Thron Davids.
Hier wird die Geburt eines Kindes angekündigt, das in einer ganz besonderen Beziehung zu dem Frieden auf dieser Erde stehen würde. Doch derselbe Jesaja sah nicht nur das Kind in der Krippe. Durch den Heiligen Geist prophezeite er auch von dem Mann am Kreuz. Damit deutete er an, dass es kein leichter Weg sein würde, den Frieden auf diese Erde zurückzubringen.
Jesaja 53,4-5: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Die Strafe lag auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“
Das war im Jahr 700 v. Chr. Jahrhunderte vergingen, bis endlich der Erlöser geboren wurde. Als die Engel auf den Feldern von Bethlehem diese Sätze sagten, die wir eben gelesen haben: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden, in den Menschen seines Wohlgefallens.“
Dann ging dieser Mensch über diese Erde und lebte ein vollkommenes Leben, ohne Sünde. Er brach nie die Gebote Gottes und übertrat sie nicht. Am Ende ging er zielstrebig seinen Weg ans Kreuz auf dem Hügel Golgatha.
Dort geschah die Beendigung des Kriegszustandes. Der Friede mit Gott wurde gebracht, doch er erforderte einen hohen Preis. Zuerst musste einer allen Unfrieden, alle Schuld und Sünde unseres Lebens auf sich nehmen. Er musste das gerechte Gericht Gottes tragen und sein unschuldiges Blut vergießen.
Es war niemand anderer als Jesus von Nazareth. Er hat Frieden gemacht durch das Blut an seinem Kreuz, sagt die Bibel. Von diesem Frieden sangen die Engel hier auf den Feldern von Bethlehem: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens.“
Hier ist der Kreuzesfriede gemeint, der unsere Herzen und Gewissen zur Ruhe bringen kann. Es ist nicht von einem politischen Frieden die Rede, den die UNO oder irgendeine andere Organisation bringen kann. Denn dieser Friede beginnt nicht außen durch Veränderung der gesellschaftlichen oder politischen Umstände, sondern er beginnt innen.
Darum habe ich mehrmals betont, als ich diesen Vers gelesen habe: „Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens.“ So steht es hier ganz wörtlich da. Er beginnt innen.
Schaut, es gibt einfach ein biblisches Prinzip, einen Grundsatz: Was echt ist, muss immer im Kleinen entstehen und von innen nach außen wachsen. Noch einmal: Was echt ist, muss immer im Kleinen entstehen und dann von innen nach außen wachsen.
Innerlich im Herzen muss also dieser Friede beginnen. Und dieser Friede ist kein Zustand, nicht nur ein Waffenstillstand, auch nicht nur ein schönes Gefühl.
Dieser Friede hat einen Namen, er ist eine Person: Jesus Christus. Die Bibel sagt, er ist unser Friede. Er.
Und die Frage heute Abend, wenn wir dieses Christgeburtsfest 2006 feiern, lautet: Kennst du diese Person? Kennst du den Frieden, den er gebracht hat?
Liebe Freunde, eines muss ich ganz deutlich sagen: Der Friede im Leben eines Menschen beginnt mit Jesus Christus. Oder er beginnt in Ewigkeit gar nicht.
Wo Christus nicht wirklich einkehren kann, da wird es immer nur heißen: Friede, Friede. Doch in Wirklichkeit ist kein Friede da – bis hin zum Sterbebett.
Man kann zwar vielleicht mit einer Morphiumspritze ruhig sterben, aber nicht unbedingt im Frieden. Und trösten wir uns nicht mit Grabsteininschriften wie „Hier ruht in Frieden“. Wer zu Lebzeiten keinen Frieden mit Gott gefunden hat, wird ihn auch im Grab nicht finden.
Im Frieden leben und sterben ist nur dort möglich, wo Jesus, der Gekreuzigte und Auferstandene, der Erlöser und Herr des Lebens geworden ist. Dort, wo Menschen den Sohn Gottes als ihren persönlichen Retter erkannt und angenommen haben.
Es gab damals schon solche Menschen, kurz nach der Geburt Jesu Christi, wenige Monate danach, Wochen oder Monate später. Kurze Zeit danach kam der Greis Simeon, ein alter Mann, von dem im selben Kapitel Lukas 2 berichtet.
Er kam, nahm das Jesuskind auf den Arm und sagte folgende Worte: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland, deinen Retter, gesehen.“
Wir merken: Dieser Mann hat Frieden gefunden, als er den Heiland, den Retter, sehen konnte. Damals war Jesus noch ein kleines Baby, aber das genügte Simeon. Er konnte im Frieden sterben.
Dieser alte Mann hielt nur ein unscheinbares Baby auf dem Arm, aber er wusste, dass aus diesem Baby ein Mann werden würde. Und dieser Mann wird einmal stellvertretend für die Schuld aller Menschen sterben – auch für seine eigene Schuld.
Das wusste Simeon, und darum nennt er ihn Heiland, Retter.
Weihnachten ist nicht nur eine sentimentale Geschichte. Es geht um Errettung und darum, dass wir Frieden mit Gott finden.
Das möchte ich auch mit Deutlichkeit sagen: Wenn wir Weihnachten ohne persönliche Beziehung zu Gott und ohne diesen Frieden mit Ihm feiern, begehen wir nur den Geburtstag unseres Richters. Dieser Richter wird uns eines Tages wirklich richten, vor dem wir stehen müssen.
Darum sollten wir den Frieden suchen, von dem die Bibel spricht. Wir sollten ihn ergreifen und annehmen. Wir sollten zum Wesentlichen kommen – weg von allen anderen Geschenken – hin zum wahren Grund von Weihnachten.
Wir haben nun bis hierhin gehört, was Gott unternommen hat, um den Frieden auf diese Erde zurückzubringen. Inzwischen sind jedoch zweitausend Jahre vergangen. Wie sieht es heute in unserer Welt aus? Wo ist der versprochene Friede geblieben?
Wir können wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es niemals zuvor eine solche Sehnsucht nach Frieden gegeben hat wie heute. Es gibt Friedenstauben, Friedensmärsche, Friedensparolen, Friedenskonzile, eine Friedensbewegung, Friedensforscher und Friedensnobelpreisträger. Viele Menschen bemühen sich um den Frieden, oft mit erstaunlichem Ernst. Das möchte ich keinesfalls kleinreden – all das ist wichtig und in Ordnung.
Aber warum sind bisher so kümmerlich wenig Ergebnisse daraus entstanden? Der Apostel Paulus gab schon damals die Antwort. Er sagte im Römerbrief: „Den Weg des Friedens wissen sie nicht, denn es ist keine Furcht Gottes bei ihnen.“ Menschen, die Frieden schaffen wollen, ohne Gott zu fürchten und ohne Gott ernst zu nehmen – ohne Gott und seine Gebote – wird es nicht gelingen, den Frieden zu schaffen.
Das ist auch der Grund, warum die neun Friedensverträge, von denen man in der Geschichte weiß, im Durchschnitt nur etwa zwei Jahre lang gehalten haben. Obwohl die meisten von ihnen eine ewige Gültigkeitsdauer haben sollten, hielt der Friede kaum länger an.
Die Bibel betrachtet die gesamte Friedensthematik mit großer Nüchternheit. Herr Jesus prophezeite: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei.“ Paulus sagte, wenn die Menschen verkünden, es sei Friede und keine Gefahr bestehe, dann werde das Verderben schnell über sie hereinbrechen, wie der Schmerz einer schwangeren Frau, und sie werden nicht entkommen können (1. Thessalonicher 5).
Die Schrift kündigt im Vorfeld des Antichristen, des letzten dämonisierten Weltdiktators, eine Scheinfriedenszeit an. Doch danach wird der Friede von der Erde genommen werden. Einer der vier apokalyptischen Reiter in der Offenbarung steht für Krieg. Die sogenannten Posaungerichte in Offenbarung 8 und 9 bringen furchtbare Kriegsgeschehnisse mit sich.
Weder Friedensdemonstrationen noch Abrüstungsverhandlungen werden dies letztlich verhindern können. Viele Zeitgenossen setzen heute ihre Hoffnung darauf, doch sie rechnen nicht mit dem bösen Herzen des Menschen.
Der geniale Albert Einstein sah tiefer. Er stellte einmal ganz nüchtern fest: Das Problem dieser Welt ist nicht die Atombombe, sondern das menschliche Herz.
Dieser Satz stimmt hundertprozentig mit den Aussagen der Bibel überein. Dort heißt es: Das Herz des Menschen ist die Brunnenstube aller Ungerechtigkeit und allen Unfriedens.
Darum noch einmal: Wenn der Unfriede im Menschenherzen beginnt, dann muss auch der Friede im Menschenherzen anfangen. Wenn der Unfriede im Menschenherzen beginnt, dann muss auch der Friede dort anfangen. Und wenn er nicht dort beginnt, wird er nie beginnen. Dann ist jede noch so gut gemeinte Friedensaktivität letztlich nur Ideologie.
Die schöne Parole der sogenannten Friedensbewegung, damals „Frieden schaffen ohne Waffen“, trügt. Wenn das Problem nicht die Waffentechnik ist, sondern das böse menschliche Herz, dann könnten alle Waffen auf dieser Erde vernichtet werden – einschließlich der Spielzeugpistolen unserer Kinder – und wir würden trotzdem wieder aufeinander losgehen, mit der Faust oder mit der Keule wie Ruhlamann im Wald.
Man kann die Brandstiftung nicht dadurch beseitigen, dass man die Feuerwehr abschafft. Genauso wenig kann man das Böse in dieser Welt beseitigen, indem man den Krieg vermeidet. Das Problem ist das Böse in unseren Herzen. Hier muss der Friede beginnen.
Und darum hat Gott mit dem Kommen seines Sohnes bei der Wurzel angesetzt, nicht bei den Symptomen. Er hat nicht damit begonnen, ein großes Abrüstungsprogramm zu starten. Stattdessen hat er bei der Wurzel angesetzt: die große göttliche Friedensbewegung, die in der Ewigkeit begann und über die Stationen Bethlehem und Golgatha führte.
Diese Friedensbewegung wird auch wieder in die Ewigkeit einmünden. Erst nach der sichtbaren Wiederkunft Jesu werden die Schwerter für knapp tausend Jahre zu Pflugscharen umgerüstet. Danach wird es tausend Jahre Frieden auf dieser Erde geben – wirklichen Frieden und Gerechtigkeit.
Das liegt daran, dass der Teufel gebunden sein wird und die Herrschaft Jesu Christi Wirklichkeit auf dieser Erde ist, so sagt es uns das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung. Dann wird der große Friedefürst für immer und ewig mit seinen Erlösten im neuen Himmel und auf der neuen Erde zusammen sein.
Das wird kein Mensch, kein Krieg und kein Teufel verhindern können.
Es gibt ein Lied, das ich sehr liebe. In einer Strophe heißt es:
Es kann nicht Friede werden, bis Jesu Liebe siegt,
bis dass der Kreis der Erden zu seinen Füßen liegt.
Noch einmal:
Es kann nicht Friede werden, bis Jesu Liebe siegt,
bis dass der Kreis der Erden zu seinen Füßen liegt.
Und das ist nun die Frage am Schluss dieser Andacht am Heiligabend 2006: Hat Jesu Liebe in unserem Leben schon gesiegt? Haben wir uns schon seiner Herrschaft unterworfen? Haben wir Frieden mit Gott gefunden?
Oder geht es uns wie jenem Japaner, der sich zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges immer noch im Dschungel versteckt hielt, weil er dachte, es sei noch Krieg zwischen Japan und Amerika? Er hatte nicht mitbekommen, dass der Krieg schon lange vorbei war, und hielt sich immer noch versteckt.
Ich denke immer wieder, dass es manchen Menschen auch so geht. Sie verstecken sich vor Gott, sie fliehen gar vor ihm. Sie haben nicht gehört, nicht verstanden oder wollen nicht wahrhaben, dass der Friedensvertrag von Gottes Seite schon geschlossen ist.
Gott wartet darauf, dass wir zu ihm kommen, dass wir uns mit der Schuld und Sünde unseres Lebens ihm nähern. Dass wir mit den zerbrochenen Dingen kommen, mit der zerbrochenen Tasse vom Tisch oder den anderen zerbrochenen Dingen unseres Lebens. Dass wir kommen mit dem Versagen, mit den Lügen, mit all der Unmoral, mit all den Dingen, die einfach schiefgegangen sind in unserem Leben.
Dass wir damit kommen, auch mit unseren angespannten und zerbrochenen Beziehungen zu anderen Menschen, mit allem Unfrieden. Und dass wir am Kreuz Jesu Christi Frieden finden.
Darum setze dein ganzes Vertrauen darauf, dass Jesus Christus auf diese Erde kam als ein Kind in Bethlehem, dass er an das Kreuz von Golgatha ging und dort die Schuld getragen hat. Dass er den Preis bezahlt hat und Gott versöhnt hat.
Dieser Sohn Gottes kann aus jedem Menschen, der zu ihm kommt, einen neuen Menschen machen. Einen Menschen des Friedens, einen Menschen, in dessen Herz Gottes Liebe ausgegossen ist, in dessen Herzen Gottes Friede wohnt.
Einen Menschen, der auch mit bereinigten Beziehungen leben will, der es gar nicht mehr aushält, wenn er mit irgendeinem Menschen im Unfrieden ist. So viel liegt ihm daran, dass er sich immer wieder entschuldigen möchte, immer wieder auf andere zugehen will und immer wieder um Frieden bemüht ist – zwischen sich und anderen und auch zwischen Dritten.
Und so wünsche ich einfach, dass hier heute viele sind, die in diesem Sinne Weihnachten feiern können. Die das von Herzen nachsprechen können: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens.
Wollen wir gemeinsam aufstehen und beten? Herr, unser Gott und Vater, wir danken dir von ganzem Herzen dafür, dass dir diese Erde nicht egal ist – diese Menschen, die hier leben, die vielen Menschen.
Du hast gesehen, in welchem Unfrieden wir Menschen waren. Du hast alles vom Himmel aus betrachtet, und es hat dich erbarmt, es hat dich wirklich bewegt. Deshalb hast du deinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, auf diese Erde gesandt.
Herr, wir wissen, dass das kein Weihnachtsmärchen war oder ist, sondern eine historische Wirklichkeit. Er kam wirklich auf diese Erde, wurde in Bethlehem geboren und ging ohne Sünde unter den Menschen. Er starb stellvertretend für uns am Kreuz.
Danke, Herr, dass dort Friede geschehen ist – Friede mit dir, dem Ewigen, dem Heiligen. Danke, dass alle Menschen, die zum Kreuz kommen, Frieden finden dürfen. Danke, dass auch ich zu dieser Gruppe gehören darf und Friede finden konnte, ebenso viele hier in diesem Raum.
So bitte ich dich, Herr, dass auch diese Botschaft heute, an Weihnachten 2006, Friede in unsere Herzen bringt. Wenn hier Menschen sind, die das noch nicht kennen, lass sie verstehen, dass Friede im Herzen beginnt und sich dann weiter ausbreiten möchte.
Ja, Herr, lass auch Friede in unseren Familien sein. Lass Versöhnung und gute Beziehungen entstehen. Herr, lass Friede in unserer Gemeinde hier sein und darüber hinaus. Wir bitten dich, dass Friede auch in den Konfliktgebieten dieser Welt herrschen möge. Dass es Menschen gibt, die besonnen sind und sich dafür einsetzen, dass Waffen schweigen.
Herr, wir bitten auch für solche Menschen, die die Botschaft des Friedens verkünden – das Evangelium vom Kreuz. Ja, Herr, wir danken dir, dass wir das heute neu hören und in unsere Herzen aufnehmen dürfen.
Wir wollen dich dafür preisen und anbeten, dass du Friede auf Erden geschaffen hast durch die Geburt, das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi. Amen.