Hört mir zu, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dir will ich meine Herrlichkeit offenbaren.
Doch ich sagte: Ich habe mich angestrengt umsonst, ich habe meine Kraft verzehrt ohne Erfolg. Aber mein Recht ist beim HERRN, und mein Lohn bei meinem Gott.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an gebildet hat, der mich vom Schoß meiner Mutter an als seinen Knecht berufen hat, um Jakob zu bekehren zu ihm, damit Israel zu ihm zurückkehrt – ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke.
Er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um Jakob wieder aufzurichten und Israel zurückzubringen. Ich will dich auch zum Licht der Völker machen, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
So spricht der HERR, der den Himmel erschaffen hat und ihn ausgebreitet, der die Erde und ihre Produkte hervorbringt, der den Menschen auf ihr geschaffen hat: Ich, der HERR, habe dich berufen in Gerechtigkeit und will dich halten; ich gebe dich zum Bund für das Volk, zum Licht für die Nationen,
damit du die Blinden sehend machst, die Gefangenen aus dem Gefängnis führst und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name; ich gebe meiner Herrlichkeit keinem anderen und meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Hört mich, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an gebildet hat, der mich vom Schoß meiner Mutter an als seinen Knecht berufen hat: Ich werde meine Hand nicht von dir lassen und dich nicht verlassen.
Ich mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht für die Nationen,
damit du die Blinden sehend machst, die Gefangenen aus dem Gefängnis führst und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name; ich gebe meiner Herrlichkeit keinem anderen und meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Erhebt eure Augen und schaut euch um! Wer hat diese Dinge geschaffen? Er, der ihre Schar herausführt wie ein Heer, sie alle ruft er mit Namen. Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft fehlt nicht einer.
Warum sagst du, Jakob, und sprichst, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber?
Hast du es nicht erkannt? Hast du es nicht gehört? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat. Er wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft und dem Unvermögenden vermehrt er die Stärke.
Knaben werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Hört mich, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Hört auf mich, ihr Inseln, und ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
So spricht der HERR: In der Zeit der Gnade habe ich dich erhört, am Tag des Heils habe ich dir geholfen; ich habe dich bewahrt und dich zum Bund für das Volk gemacht, zum Licht für die Nationen,
um die Blinden sehend zu machen, die Gefangenen aus dem Gefängnis zu führen und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name, und meine Herrlichkeit gebe ich keinem anderen, meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Erhebt eure Augen und schaut euch um! Wer hat diese Dinge geschaffen? Er, der ihre Schar herausführt wie ein Heer, sie alle ruft er mit Namen. Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft fehlt nicht einer.
Warum sagst du, Jakob, und sprichst, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber?
Hast du es nicht erkannt? Hast du es nicht gehört? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat. Er wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft und dem Unvermögenden vermehrt er die Stärke.
Knaben werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Hört mich, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an gebildet hat, der mich vom Schoß meiner Mutter an als seinen Knecht berufen hat: Ich werde meine Hand nicht von dir lassen und dich nicht verlassen.
Ich mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht für die Nationen,
damit du die Blinden sehend machst, die Gefangenen aus dem Gefängnis führst und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name; ich gebe meiner Herrlichkeit keinem anderen und meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Erhebt eure Augen und schaut euch um! Wer hat diese Dinge geschaffen? Er, der ihre Schar herausführt wie ein Heer, sie alle ruft er mit Namen. Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft fehlt nicht einer.
Warum sagst du, Jakob, und sprichst, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber?
Hast du es nicht erkannt? Hast du es nicht gehört? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat. Er wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft und dem Unvermögenden vermehrt er die Stärke.
Knaben werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Hört mich, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an gebildet hat, der mich vom Schoß meiner Mutter an als seinen Knecht berufen hat: Ich werde meine Hand nicht von dir lassen und dich nicht verlassen.
Ich mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht für die Nationen,
damit du die Blinden sehend machst, die Gefangenen aus dem Gefängnis führst und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name; ich gebe meiner Herrlichkeit keinem anderen und meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Erhebt eure Augen und schaut euch um! Wer hat diese Dinge geschaffen? Er, der ihre Schar herausführt wie ein Heer, sie alle ruft er mit Namen. Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft fehlt nicht einer.
Warum sagst du, Jakob, und sprichst, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber?
Hast du es nicht erkannt? Hast du es nicht gehört? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat. Er wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft und dem Unvermögenden vermehrt er die Stärke.
Knaben werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Hört mich, ihr Inseln, und achtet darauf, ihr Völker von fern! Der HERR hat mich berufen von Mutterleib an, vom Schoß meiner Mutter hat er meinen Namen genannt.
Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand verbarg er mich; er machte mich zu einem scharfen Pfeil, und in seinem Köcher hielt er mich verborgen.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an gebildet hat, der mich vom Schoß meiner Mutter an als seinen Knecht berufen hat: Ich werde meine Hand nicht von dir lassen und dich nicht verlassen.
Ich mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht für die Nationen,
damit du die Blinden sehend machst, die Gefangenen aus dem Gefängnis führst und die im Dunkeln sitzen aus dem Kerker.
Ich bin der HERR, das ist mein Name; ich gebe meiner Herrlichkeit keinem anderen und meinen Lobpreis den Götzenbildern nicht.
Erhebt eure Augen und schaut euch um! Wer hat diese Dinge geschaffen? Er, der ihre Schar herausführt wie ein Heer, sie alle ruft er mit Namen. Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft fehlt nicht einer.
Warum sagst du, Jakob, und sprichst, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber?
Hast du es nicht erkannt? Hast du es nicht gehört? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat. Er wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft und dem Unvermögenden vermehrt er die Stärke.
Knaben werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Berufung und Verheißung Gottes an seinen Knecht
Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf: Der Herr hat mich berufen von Mutterleibe an. Er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schosse der Mutter war.
Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht. Mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.
Ich aber dachte, ich arbeite vergeblich und verzehre meine Kraft umsonst und unnütz. Wie wohl mein Recht bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott ist!
Und nun spricht der Herr, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knecht bereitet hat, dass ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde. Darum bin ich vor dem Herrn wertgeachtet, und mein Gott ist meine Stärke.
Er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen. Sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.
So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der verachtet ist von den Menschen und verabscheut von den Heiden, zu dem Knecht, der unter Tyrannen ist: Könige sollen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des Herrn Willen, der treu ist, um des heiligen Israels Willen, der dich erwählt hat.
Die Sendung des Knechtes und die Verheißung der Rettung
So spricht der Herr: Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört und dir am Tag des Heils geholfen. Ich habe dich behütet und zum Bund für das Volk bestimmt, damit du das Land aufrichtest und das verwüstete Erbe zuteilst.
Du sollst sagen: „Den Gefangenen geht hinaus, und die im Dunkeln sitzen, kommen hervor!“ Auf den Wegen werden sie weiten Raum haben, und auf allen kahlen Höhen werden sie Weide finden.
Sie werden weder Hunger noch Durst leiden. Weder Hitze noch Sonne werden sie stechen, denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an Wasserquellen leiten.
„Ich will alle meine Berge zu ebenen Wegen machen, und meine Pfade sollen gebrannt sein.“ Siehe, diese werden von fern kommen, von Norden, vom Meer und vom Land her. Sie werden kommen und Freude bringen.
Jauchze, du Himmel, freue dich, Erde! Lobe, du Berge, mit Jauchzen! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Elenden erbarmt.
Die Zusage Gottes an Zion trotz Verlassenheitsgefühlen
Zion aber sprach: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mich vergessen.
Kann auch ein Weib ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes?
Und ob sie ihn vergäße, so will ich doch dich nicht vergessen.
Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet, deine Mauern sind immer vor mir.
Die Bedeutung von Geschichte und Tradition für das Verständnis des Textes
Normalerweise bekommt man von den Banken nichts geschenkt. Wir bezahlen unsere Schuldzinsen, und die Banken nehmen das gerne an. Aber wenigstens einmal im Jahr, bei meiner und ihrer großen Hausbank, bekommt man zu Weihnachten doch etwas. In diesem Jahr war es ein schöner großer Kalender, eigentlich wie jedes Jahr.
Dieser Kalender der Landesgirokasse ist beachtenswert. Ich möchte keine Werbung für diese Bank machen, aber vor 175 Jahren hat Königin Katharina, die Frau von Wilhelm I. aus Württemberg, der hier seine Königsloge hatte, etwas Bedeutendes initiiert. Sie war eine kluge Frau – Katharina aus Russland. Sie gründete die Universität Hohenheim aus einem ganz bestimmten Anlass.
Im Jahr 1816/17 herrschte in unserem Land eine entsetzliche Hungersnot. Katharina sagte damals, es genügt nicht, bei der nächsten Hungersnot wieder Lebensmittel aus dem Ausland einzuführen. Vielmehr müssten die Landeskinder so erzogen werden, dass sie hier im Land mehr pflanzen und besser anbauen können. So gründete sie diese Universität – eine sehr weitsichtige Frau im letzten Jahrhundert.
Heute studieren dort etwa 6000 Studenten, und die Uni befindet sich im Schloss, wie es heißt. Der Kalender ist folgendermaßen gestaltet: Jedes Bild wird von einer Folie überlagert. Auf der Folie sieht man zum Beispiel einen modernen Hörsaal im herzoglichen Schloss, und darunter auf dem Bild den alten Bau. Oder auf der Folie eine Bibliothek, darunter das Privatgemach des Regenten. Oder auf der Folie ein Forschungslabor, darunter das alte Gemäuer.
Die Bilder auf der Folie und auf dem Bildblatt stammen aus ganz verschiedenen Zeiten, aber sie gehören zusammen. Sie erklären sich gegenseitig und bedingen einander.
Genau so müsste ich es hier machen: mit Ihnen gleichsam ein Seminar, ein theologisches biblisches Seminar abhalten. Wir legen die Folie der Offenbarung auf dieses Kapitel, wirklich die Folie der Offenbarung auf dieses Kapitel. Dann stellen Sie Erstaunliches fest.
In der Offenbarung ist die Rede vom Pilgerweg der Jesu Gemeinde durch die Zeiten. Und hier auf dem Blatt ist der Pilgerweg der Gottesgemeinde durch die Zeiten der Gefangenschaft dargestellt. In der Offenbarung ist es das Lamm, hier ist es deckungsgleich der Gottesknecht. In der Offenbarung ist es Jesus Christus, hier der Prophet. In der Offenbarung ist es Jerusalem, hier Babel.
Jesaja und die Offenbarung sind durch Jahrhunderte getrennt, aber sie sind foliengleich – eine hochinteressante Entdeckung, wie zwei Bücher über Jahrhunderte hinweg zusammengehören. Aber das nur als Vorbemerkung.
Die Erfahrung von Vergeblichkeit und Frustration im Leben
Unser Thema, nämlich „Wenn man vergeblich arbeitet“, wird bereits in Vers vier angesprochen. Dort taucht das Wort „vergeblich“ auf, lateinisch „frustra“. Heute sagen wir dazu „frustriert“. So heißt es auch im Psalm 90: „Unser Leben wäre siebzig Jahre, und wenn es hochkommt, so sind es achtzig Jahre. Und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe.“ Es ist, als flögen wir davon – es ist nur vergeblich, nur „frustra“, nur frustriert.
„Vergeblich“ ist ein schlimmes Wort, das uns krank machen kann. Zum Beispiel, wenn man vergeblich gearbeitet hat. Wenn man an seine Schulzeit zurückdenkt – dreizehn Jahre –, und nicht zu den Faulen gehörte, hat man wirklich gearbeitet, gelernt und geackert. Ja, die Lampe war kaputt, aber das tat nichts. Was ich sagen will: gearbeitet.
Und wenn man mich heute fragen würde, ob ich das Abitur noch mitmachen könnte, gäbe es riesige Lücken. Vieles wäre überhaupt nicht mehr da. Vergeblich gelernt? Durchgefallen? Vergeblich? Oder war die Berufszeit vergeblich, nicht nur die Schulzeit?
Ich kenne einen Kaufmann, der sich vor ungefähr zwanzig Jahren unheimlich Mühe gab, sein ganzes Lohnbuchsystem auf Lochkarten umzustellen. Es kostete ihn unendlich viel Mühe. Er zeigte mir seine vielen Lochkarten, die er angelegt hatte. Über eine spezielle Maschine konnten sie ihm nun die Arbeit erleichtern.
Doch dann, vor einigen Jahren, kam der Computer. Ich sehe ihn noch, wie er seine Lochkarten in Kartons hinausgetragen und hinter dem Haus gestapelt hat. Wochen, Monate – vergeblich gearbeitet. Frustrierend, sagte er, als er mir die Kartons zeigte, die hinter seinem Haus aufgestapelt waren.
Oder vergeblich gewartet: Man ging auf Kur, erhoffte sich Linderung, verlängerte die Zeit um zwei oder vier Wochen und kam nach Hause. Hat es geholfen? Die Zeit im Sanatorium war vergeblich, vergeblich.
Viele von uns sind frustriert. Und wenn man frustriert ist, fragt man sich: Was hilft denn eigentlich? Hilft Chemie? Hilft Therapie? Hilft Philosophie?
Die Antwort Jesajas: Gott als Helfer in der Frustration
Jesaja bringt frustrierten Menschen Theologie, genauer gesagt Theos – Gott – ins Spiel. Er beantwortet nicht die Frage „Was hilft?“, sondern stellt die Frage „Wer hilft?“ Wer hilft, wenn man frustriert ist?
Er beginnt mit den Worten: „Hört mir zu!“ Ein ewiger Klang zieht durch die Welt und durch die Zeit, durch alle Völker. „Hört mir zu, ihr, die ihr aus dem Lärm des Tages kommt. Hört mir zu, ihr, die ihr die Schlagzeilen schon gar nicht mehr lesen könnt. Hört mir zu, ihr, die ihr von den Wortkaskaden eines ganzen Arbeitstages geradezu erschlagen seid. Hört mir zu, ihr, die ihr jenes Geschwätz nicht mehr ertragen könnt, das immer wieder an euer Ohr dringt. Hört mir zu, ihr Inseln und Völker in der Ferne!“
Dieses Hören auf Gott, dieses Hören mit der ganzen Gemeinde quer durch die Jahrtausende verbindet die Menschen.
Heute Abend haben wir Jesaja 49 aufgeschlagen, und ich habe es Ihnen vorgelesen. Das ist im Jahr 1993, wo wir hier Frieden haben – Gott sei Dank – aber um uns herum schon Kriege, Blutvergießen und großes Leid herrschen.
1943, an dieser Stelle, hat Prälat Hartenstein dieses Kapitel aufgeschlagen. Hier saßen junge Kriegerwitwen, hier saßen junge Krüppel, die aus dem Krieg zurückgekehrt waren – solche, die man draußen an der Front nicht mehr gebrauchen konnte. Hier saßen Menschen unter diesem Kapitel, die auf den nächsten Alarm warteten und nicht wussten, ob sie wieder gesund nach Hause kommen würden. Das war 1943.
Man könnte sagen, nicht nur im Jahr 1900, sondern auch 1943 saß Luther über diesem Kapitel, drei Jahre vor seinem Tod. Er war in großer Angst vor dem Fehlschlag seiner Reformation, angefochten von der Frage, ob seine Thesen und das Herausgeben der Bibel überhaupt etwas genützt hätten.
Im Jahr 43 n. Chr. saß Paulus darüber und buchstabierte seinen Brief an die Gemeinden. Und 543 v. Chr. war es die Gemeinde in Babel, hinter der medischen Mauer, in der Gefangenschaft.
Sehen Sie, wie eine ewige Posaune dieses Wort durch die Zeiten trägt und Menschen zu seiner Gemeinde der Wandernden und Wartenden verbindet, die dem Ruf folgen.
Es ist fast wie eine Antwort auf die Frage, wer denn ein Christ sei. Ein Christ ist ein Hörender, ein Höriger, ein Horchender, ein Gehorchender – jemand, der diesem Herrn gehört und seinem Ruf folgt.
Deshalb weiß auch Jesaja nichts Besseres, als vor frustrierten Menschen – und an einer Stelle unseres Herzens sind wir alle solche frustrierten Menschen – seinen Knecht vorzustellen, der uns helfen kann, wenn wir von der Vergeblichkeit angekratzt oder gar von der Vergeblichkeit geplagt und krank gemacht sind.
Die Geburt und Berufung des Knechtes als Zeichen göttlicher Annahme
Er stellt uns seinen Knecht vor, zuerst seine Geburt. Immer wieder erzähle ich von Kinderheimen, von jenem Kinderheim, das ich auch heute nicht vergessen kann. Es gibt es ja heute nicht mehr. Kinderheime sind heute nicht mehr notwendig, weil Kinder gar nicht mehr zur Welt kommen. Damals wurden sie noch gebraucht – Kinder, die keine Eltern hatten, vielleicht Mütter, die sie nicht wollten.
Wenn man ein solches Kinderheim besuchte, war man immer wieder tief betroffen. Einerseits von der Fröhlichkeit und Unbeschwertheit einer Kinderschar, die an den Schürzen ihrer Tanten hing. Doch wenn man genauer hinschaute, und die Leiterin ein solches Kind auf den Arm nahm und sagte: „Und jetzt schauen Sie doch einmal diesem Kind in die Augen“, dann entdeckte auch jemand, der wenig mit Kindern bis dahin zu tun hatte, in diesen Augen einen unendlichen Schmerz. Nämlich der Schmerz, ein nicht gewolltes Kind zu sein, ein unerwünschtes Kind. Einer, der aus Versehen auf die Welt gekommen ist und deshalb in ein Kinderheim gebracht wurde, weil es keinen anderen Raum in dieser Welt für ihn gab.
Liebe Freunde, es ist schwer zu tragen, unerwünscht gewesen zu sein. Hier heißt es: Gott hat seinen Knecht Jesus von Mutterleib an berufen. Jesus, der Knecht, ist kein unerwünschtes Kind. Es gab und gibt eine theologische Strömung, die sagt, Jesus sei als ganz normaler Mensch geboren worden. Dann habe Gott dieses Menschenkind Jesus adoptiert und ihm nach und nach seine Weihen erteilt. Schließlich sei er zu seinem eigenen Sohn geadelt worden, bis Jesus der Erlöser war. So nach dem Motto: „Vom Tellerwäscher zum Präsidenten“ oder „vom U-Boot zur Kanzel“. Oder wie man in Norddeutschland sagt: „Vom Fikar Nimes zum Bischof“.
Sehen Sie, Jesus war nie ein Herr Nimes. Er war nie einer, der unbekannt war. Unser Herr wurde schon unter dem Herzen der Maria empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Gott hat von der ersten Sekunde an nur auf diesen einen seine Hand gelegt und sein Auge auf ihn gerichtet. Das ist mein lieber Sohn! Diesen Vers könnte man auch so übersetzen: Über dem einen Knecht Jesus steht der Himmel offen.
Das, was die Religionen immer versucht haben und versuchen, nämlich von uns aus den Himmel zu öffnen, das ist schon hier an diesem Sohn passiert. Der Himmel ist offen. Und wer ihm angehört, diesem Knecht, der erfährt es genauso einmal: Meine Geburt war nicht vergeblich. Von der ersten Sekunde an hat Gott uns so gewollt, und zwar so, wie wir sind!
Vielleicht hat mein Vater mich nicht gewollt, vielleicht hat meine Mutter mich anders gewollt, vielleicht waren sie beide mit mir überfordert. Aber wissen Sie, was unser Gott geschaffen hat? Das will er auch erhalten.
Und wenn Sie heute Abend hier auf dem Stuhl sitzen mit jener tiefsten Frustration, nämlich ein unerwünschtes Kind zu sein, ein nicht gewolltes und einer, der bis heute letztlich nicht angenommen ist von den anderen – wer so frustriert ist, der höre noch einmal die Aussage dieses Textes für sich: Gott hat Sie gewollt. Gott hat Sie so gewollt. Gott hat Sie so gewollt, wie Sie heute Abend hier auf diesem Stuhl sitzen.
Und für Sie gilt auch das andere, was von den Knechten gilt: Über ihnen ist der Himmel offen. Wie oft sage ich es hier an dieser Stelle meinen jungen Ehepaaren und Brautleuten: Sehen Sie, als Luther in den Bann getan wurde und in die Reichsacht kam, als er vogelfrei war, wurde er gefragt: „Wo willst du denn bleiben, wo denn?“ Und dann antwortete er: „Ich bleibe sub zölode“, zu Deutsch: „Ich bleibe unter dem offenen Himmel Gottes.“
Sehen Sie, so wie Sie heute Abend hier sind, so hat Sie Gott gewollt. Und über Ihrem vermeintlich dunklen Himmel und unter Ihren vermeintlich schweren Wolken wissen Sie: Sie leben unter dem offenen Himmel Gottes. Und wem der Himmel offen ist, dem sind auch die schwersten, dunkelsten und schwierigsten Wege sonnenhell.
Das ist die Wahrheit.
Die Berufung als scharfes Schwert und spitzer Pfeil: Trennung und Zielgerichtetheit
Seine Geburt, zweitens sein Beruf – sein Beruf. Hier werden zwei Symbole für seinen Beruf genannt, nämlich ein scharfes Schwert und ein spitzer Pfeil.
Ein scharfes Schwert ist sein Beruf. Das Schwert ist ein Instrument der Trennung. Man kann es sich so vorstellen: Ein Mensch ist von Krebs befallen. Dieser Mensch kann nur gerettet werden, wenn der Krebs entfernt wird. Die Operation tut weh, sie verursacht Schmerzen und Leiden. Doch die Operation ist der einzige Weg zur Heilung.
Liebe Freunde, vielleicht haben wir keinen Krebs, aber wir haben Schuld und Sünde. Das ist dasselbe, ob wir sagen, wir haben Krebs oder wir haben Sünde. Wir sind damit todkrank. Und diese krebsgeschwürte Sünde frisst sich weiter und ist absolut tödlich. Nur er kann trennen, und sein Skalpell ist das scharfe Schwert. Es tut weh, es verursacht Schmerzen und Leiden, aber es ist der einzige Weg der Rettung.
Manchmal ist es gar kein Geschwulst in uns, sondern ein anderer Mensch, der keinen guten Einfluss ausübt, eine schlechte Gesellschaft oder sogar eine unmögliche Familie. Dieser Knecht mit seinem Schwert trennt – trennt Freunde, angebliche Freunde, trennt Bekanntschaften, trennt Familien. Er sagt: „Lasst die Toten ihre Toten begraben, du aber gehe hin und lebe.“
Wenn Gott Schmerzen durch Trennung verursacht, liebe Freunde, dann will er heilen.
Und ein Pfeil – Schwert und Pfeil. Sehen Sie, an diesem Bild erkennt man es wieder. Man könnte das Folienbild der Offenbarung nehmen. Dort ist genau dasselbe Bild zu sehen. Dort wird vom Weißen, vom Ritter, von dem Reiter berichtet, der einen Pfeil in seinen Händen hält.
Ein Pfeil – das ist seine Absicht. Ein Pfeil will treffen, nicht streifen, nicht kitzeln, nicht ein paar Unannehmlichkeiten verursachen. Ein Pfeil will einen Blattschuss erzielen, möglichst ins Herz gehen.
Dieser Knecht, Jesus Christus, zielt auf unser Herz. Manchmal haben wir den Eindruck, dieser Knecht mit seinem Wort wolle uns nur ein wenig kitzeln, ein paar nette Gedanken bringen oder uns in andere Gedankengänge führen. Er soll uns Angenehmes sagen.
Doch es ist so, dass Jesus mit seinem Pfeil in unser Herz will. Er will uns treffen, so wie dieses Wort einst den Grafen von Zinzendorf getroffen hat. Er schrieb: „Ich bin durch manche Zeiten in meinem Geist gereist. Nichts hat mir das Herz genommen, nichts hat mir das Herz getroffen, als ich da angekommen auf Golgatha. Gott sei es gepreist.“
Das Geheimnis der Verhüllung und Einfachheit im Wirken des Knechtes
Noch ein interessanter Zusatz: Hier heißt es nämlich von dem spitzen Pfeil, dass er im Köcher verwahrt sei. Und hier heißt es von dem Schwert, das mit der Hand bedeckt sei. Ich habe mir überlegt, was das wohl bedeuten könnte. Doch in diesem Nebensatz steckt ein großes Geheimnis.
Alles wirklich Große trägt den Stempel des Verhüllten, merken Sie es! Alles wirklich Große in dieser Welt trägt den Stempel des Verhüllten, der Schlichtheit und der Verborgenheit. Wir sind ja oft dabei, das Große daran zu messen, wie glänzend es ist, wie erfolgreich oder wie gewaltig es auftritt.
Dabei trägt alles Edle und Große den Stempel des einfachen Lebens, liebe Freunde. Alles Große und Edle trägt den Stempel des einfachen Lebens. Das gilt auch für den Knecht. Es heißt hier nicht, das Wort war glänzend, das Wort war Feuerwerk oder ein Strahl am Himmel, sondern das Wort war Fleisch, war gering, war unansehnlich – so wie in Vers 3: „Du bist mein Knecht, aber durch dieses Fleisch will ich mich verherrlichen.“
Alles Echte trägt den Stempel des Einfachen, des verhüllten Lebens. Ich denke an jene Frau, die inzwischen alt ist und fünf Kinder großgezogen hat. Der Mann ist früh gestorben. Eine Frau, die keine Verdienstmedaille bekam, keine Schlagzeilen machte – eine Frau immer im Hintergrund. Und trotzdem weiß jeder, der ihr begegnet, dass sie jenen Stempel trägt, der bleibt.
Oder jener Kollege dort oben auf einem Albdorf. Als Dekan hat ihn niemand gefragt. Eine Berufung kam in seinem ganzen Leben nie. Er predigt seinen Bauern schon seit fünfunddreißig Jahren und begleitet sie durch die Jahre bis auf den Friedhof. Und trotzdem trägt auch er diesen Stempel, den Stempel der Verhüllung, das Edle und Große.
Liebe Freunde, manche unter uns denken: Ich habe vergeblich gearbeitet, ich wurde nie gelobt, mein Chef hat für mich kein Essen gegeben, die Zeitung hat für mich noch keine Silbe gebracht. Sat 1 hat mich nie um ein Interview gebeten, Herr X oder Frau Y haben noch nie von mir gehört. Viele tragen schwer daran, dass sie eigentlich unbekannt sind und deshalb vergeblich gearbeitet oder sogar vergeblich gelebt hätten.
Liebe Freunde, wenn Sie den Stempel dieses Knechtes tragen, haben Sie mehr als alle anderen. Wer kennt den Artikel, das Bild oder das Radiointerview noch nach wenigen Tagen? Gott kennt den Stempel der Verhüllung.
Wir müssen nicht groß herauskommen, Freunde. Keiner muss groß herauskommen! Aber jener Stempel des Knechtes soll tief in uns hineinkommen. Darum geht es in diesem Leben. Seien Sie geprägt vom Stempel der Verhüllung. Seien Sie nicht frustriert über Ihr angeblich kleines Leben, das nicht zum Zuge kam.
Sie tragen durch diesen Herrn den Stempel der Verhüllung, und der ist mehr wert als alle anderen Auszeichnungen.
Die Arbeit des Knechtes unter dem Zeichen des Kreuzes
Seine Arbeit viertens – da musste mal Herr Friedrich wieder ran. Lassen Sie mich, Herr Friedrich. Jetzt ist es heiß, jetzt kommen Sie nicht mehr nahe.
Bei ihm, bei seiner Arbeit, geht es durch die Tiefe, durch die Enttäuschung, durch die Niederlage, durch das Sterben. Sein Lebenslicht ist gelöscht, aber seine Arbeit ist nicht vergeblich. Nun sagt er: „Ich bin vor dem Herrn wertgeachtet, und er hat mich zum Licht der Heiden gemacht.“
Sehen Sie, seine Arbeit stand total unter dem Zeichen des Kreuzes. Genau dort ist sie zur Wertarbeit geworden. Hier stellt sich die Frage: Unter welchem Vorzeichen steht meine Arbeit? Steht sie unter dem Zeichen des Erfolges, unter dem Zeichen des Geldes oder unter dem Zeichen der Konkurrenz, die mich antreibt?
Unter all diesen Zeichen, die uns bekannt sind, stehen wir oft unter dem Zeichen der Vergeblichkeit. Wir sagen: „Ich habe vergeblich gearbeitet.“ Nur an seiner Seite kann ich erleben, dass die Arbeit, die mir schwerfällt, die nicht den gewünschten Erfolg zeigt, die klein, bescheiden und mickrig erscheint und auch so ausfällt, in seinen Händen zur Wertarbeit wird.
Ich muss meine Arbeit im Zeichen des Kreuzes tun. Ich muss im wörtlichsten, im wahrsten Sinne des Wortes vor meiner Arbeit das Kreuz machen – tatsächlich, ich muss vor meiner Arbeit das Kreuz machen. Und dann sagen: „In deinem Namen, Herr, sei es getan.“ Dann wird ihre Arbeit, ihr kleines Tagwerk, in seinen Augen zur Wertarbeit.
Die Zeit der Gnade und die Hoffnung auf Aufrichtung
Und viertens seine Zeit. Liebe Freunde, es gibt eine Zeit des Gerichts und eine Zeit der Gnade. Die Zeit des Gerichts kennen wir, das sind die Zeiten des Zorns Gottes. Die Zeit der Gnade steht vor uns.
Zwischen der Zeit des Gerichts und der Zeit der Gnade steht dieser Knecht selbst. Er sagt, dass diejenigen, die eher durch die Zeiten des Gerichts gegangen sind, von ihm in die Zeit der Gnade gebracht werden. Schon hier entwickelt er ein Aufbauprogramm. Er wird das verwüstete Land aufrichten. So heißt es in Offenbarung 7: Es wird nicht mehr Hunger geben, sie werden nicht mehr hungern noch dürsten.
Es wird eine große Stunde der Heimkehr kommen – zu seiner Zeit. Das ist der Weg der Gottesgemeinde. Deshalb der Jubel zum Schluss: „Lobet ihr Berge mit Jauchzen!“
Nur noch ein Satz, ein Sätzlein, das ich Ihnen unterstreichen muss: Hier heißt es, „Ich will alle meine Berge zu ebenen Wegen machen.“ Es heißt also alle Berge. Ich stehe vor einem Berg, und Jesaja meint, jeder hat seinen Berg, jeder hat sein Gebirge, jeder hat seinen Himmel.
Nun wird vor dieses Wort ein kleines Wort gesetzt, genauer ein Buchstabe. Hier heißt es nicht „mein Berg“, sondern es ist sein Berg, der Jesus, der Knecht. Jesus sagt: So habe ich mich mit dir verbündet, dass dein Berg mein Berg sei, dein Leid mein Leid, dein Unglück mein Unglück, deine Not meine Not.
Also: Mein Krankheitsberg ist dein Berg, mein Familienberg ist dein Berg, mein Berufsberg morgen ist dein Berg. Du trägst ihn ab, du weist einen Weg hinüber. Es ist nichts vergeblich, Freunde, es ist nichts vergeblich. Der Herr hat sein Volk getröstet.
Gottes unvergessene Treue und die persönliche Zusage
Und Zion sprach dieses schreckliche „Aber“: Ist es denn wirklich wahr? Und deshalb das schönste Wort am Schluss, das Sie alle kennen: Siehe, in meine Hände habe ich dich gezeichnet.
Ich las ein Büchlein von Thomas Harley, die Geschichte der Barbara aus dem Hause Gräbe. Dort wird von einem Edmund Willis erzählt, einem Spielmann in England, der auf Anraten seines Schwiegervaters eine Bildungsreise antreten muss, um dann die Tochter des Hauses heiraten zu dürfen.
Interessant ist, dass dieser Mann geht und dann schreibt ihm diese Frau, sie habe ihn vergessen, sie könne sich ihn überhaupt nicht mehr vorstellen. Er solle ihr doch ein Bild von sich schicken. Daraufhin geht er in Pisa zu einem Steinmetz, der in zehn Tagen ein riesiges Standbild anfertigt, eine Büste, wunderbar gearbeitet, damit sie ihn nicht vergisst.
Aber diese Büste bleibt in Pisa stehen, sie ist nicht zu transportieren bis nach England. Die Frau ist ohne dieses Bild. Wer will kein Standbild machen? Er lässt kein Porträt malen, keine Fotografie. Er sorgt dafür, dass er immer bei ihr ist. Er tätowiert sich in die Hand.
Und selbst wenn einer sein Kind vergessen könnte, er vergisst es nicht, weil ich in seine Hand tätowiert bin.
Liebe Freunde, wissen Sie, Sie mögen vieles vergessen. Eins aber bleibt: Dieser Gott hat Sie in seiner Hand tätowiert. Er vergisst Sie in nichts, in keiner Sekunde hat er Sie vergessen. Er schaut auf seine Hand, er sieht Sie.
Nichts ist vergeblich in unserem Leben. Er hält Sie mit seiner Hand.