Trost finden: Fünf Impulse aus dem Wort Gottes, die dich im Glauben wachsen lassen. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Gottes Trost, Teil 1.
Gottes tröstende Liebe und der Messias als Trost
In der letzten Episode haben wir gesehen, dass Gott als ein Gott allen Trostes Menschen mitten in ihrer Not trösten will. Das ist wohl auch der Grund, warum er sich in Jesaja 66 mit einer Mutter vergleicht.
Jesaja 66,13: „Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten.“
Gott ist ein Gott, der uns mit der tröstenden Liebe einer Mutter begegnen will. Wenn es darum geht, den Messias zu beschreiben und seinen Dienst in dieser Welt, dann lesen wir in Lukas 2,25: „Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch mit Namen Simeon, und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels. Und der Heilige Geist war auf ihm.“
Man merkt: Der Messias ist der Trost Israels, auf den Simeon wartete. Deshalb kann die Ankunft des Messias auch bei Jesaja so frenetisch gefeiert werden.
Jesaja 49,13: „Juble du Himmel und jauchze du Erde, und ihr Berge, bricht in Jubel aus, denn der Herr hat sein Volk getröstet und über seine Elenden erbarmt er sich.“
Oder Jesaja 52,9: „Brecht in Jubel aus, jubelt allesamt, ihr Trümmerstätten Jerusalems, denn der Herr hat sein Volk getröstet, hat Jerusalem erlöst.“
Lasst uns das nicht vergessen: Gott ist ein Tröstergott.
Trost in der Trauer und durch Gottes Gegenwart
Gestern war mir Matthäus Kapitel 5, Vers 4 besonders wichtig, weil ich in ihm einen für die Seelsorge und Heiligung bedeutsamen Vers entdeckt habe.
Matthäus 5,4: Glückselig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Gott tröstet uns, wenn wir trauern, wenn wir ihm unsere Sorgen bringen und ihm in unserer Schwäche begegnen. Doch Gott hat noch mehr Möglichkeiten, uns zu trösten. Um diese soll es ab heute gehen.
Beginnen wir aber noch einmal mit dem Punkt, den wir bereits kennen: Gott tröstet uns zuallererst durch seine Gegenwart. Der bekannteste Vers dazu dürfte Psalm 23,4 sein: Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir. Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Psalm 23 dreht sich um Gott, und Gott selbst wird mit dem Bild eines guten Hirten beschrieben, der sich um seine Schafe kümmert. Bei ihm, dem guten Hirten, finden seine Schafe Trost. Wodurch? Durch deinen Stecken und deinen Stab, die mich trösten.
Das klingt poetisch, ist aber auch irgendwie unverständlich. Deshalb kurz zu den Begriffen: Der Stecken, besser gesagt die Keule, dient dem Hirten zur Verteidigung. Mit ihr konnte er auf Büsche schlagen, um Insekten und Schlangen zu vertreiben oder sich gegen wilde Tiere zu verteidigen. Von der Form her ist sie eher eine Keule als das, was wir unter einem Stab verstehen.
Der Begriff taucht deshalb auch noch in Psalm 2,9 auf, wenn davon die Rede ist, dass der Messiaskönig seine Feinde mit eisernem Stab zerschmettert. Ebenso in Jesaja 10,5 werden die Assyrer als die Rute des Zornes Gottes beschrieben. Oder in 2. Mose 21,20, wo von einem Stock die Rede ist, mit dem man einen Sklaven erschlagen kann. Das war der Stecken, die Keule.
Der Stab hingegen ist ein Hirtenstab, länger und dazu gedacht, dass sich der Hirte darauf stützt, wenn er über die Schafe hinwegblickt. Wahrscheinlich greift er damit auch lenkend ein und bringt einzelne Schafe wieder in die Spur.
Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich – um diesen Ausdruck geht es.
Trost durch das Vertrauen auf den guten Hirten
Wie finde ich bei Gott Trost? Wenn ich mich daran erinnere, dass er mein guter Hirte ist, der mich verteidigt und lenkend im Blick hat, entsteht Trost. Dieser Trost entsteht genau dort, wo mein Blick weg von den Problemen, weg vom Tal des Todesschattens auf den guten Hirten ruht, der vorangeht.
In Psalm 23 schaut das Schaf auf den Stecken und den Stab, also auf den Knüppel und den Hirtenstab. Dieser Blick auf den Hirten und das Wissen um seine Gegenwart, um seinen Schutz und seine Fürsorge, spendet Trost – dem Schaf und uns. Wir, die wir es wie die Schafe aus Psalm 23 sind, müssen ebenfalls lernen, von den Problemen weg auf den Hirten zu schauen.
Trost entsteht dort, wo ich mir bewusst mache, dass Gott da ist. Dass wir in Jesus einen Immanuel haben, der mit uns geht, uns beschützt und uns nie im Stich lassen wird. Aber um das auch ganz klar zu sagen: Dazu müssen wir uns auf die Haltung von Schafen einlassen. Solange wir fixiert bleiben auf die Probleme und nicht auf die Möglichkeiten des Hirten vertrauen, wird es nichts mit dem Trost.
Gottes Gegenwart ist also tröstlich, aber genauso ist es natürlich auch bei seinem ganz konkreten Eingreifen.
Trost als Folge von Gottes Hilfe und Rettung
Psalm 86,17: Wirke an mir ein Zeichen zum Guten, damit die, die mich hassen, es sehen und beschämt werden, weil du, Herr, mir geholfen und mich getröstet hast.
Trost als Folge von Rettung, weil Gott mir geholfen hat – eine Art von Trost, die wir uns alle wünschen, oder? Doch wir sollten dabei nie vergessen, wer den Zeitplan für unsere Rettung im Blick hat. Das sind nämlich nicht wir.
Das zeigt sich sehr deutlich an der Bekehrungsgeschichte des Paulus. Er darf eine ganze Weile die Gemeinde Gottes verfolgen, bevor er sich vor Damaskus bekehrt. Erst danach heißt es etwas später in Apostelgeschichte 9,31: So hatte denn die Gemeinde durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut, wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost des Heiligen Geistes.
Der Zeitplan liegt in Gottes Hand. Er weiß, wann es an der Zeit ist, den Apostel Paulus zu berufen und ihm zu begegnen. Erst dann findet die Gemeinde Frieden und wächst durch den Trost des Heiligen Geistes.
Rettung ist da, Gott tröstet – aber zu seiner Zeit.
Trost nach dem Tod und abschließende Gedanken
Und um ganz ehrlich zu sein, gibt es auch die Möglichkeit, dass uns dieser Trost erst nach dem Tod erreicht. Über den armen Lazarus sagt Abraham zu dem reichen Mann in Lukas 16,25:
„Abraham aber sprach: Kind, denk daran, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus ebenso das Böse. Jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.“
Halten wir das bitte fest: Trost als Folge von Rettung kommt. Aber auch wenn uns das nicht schmecken mag, liegt der Zeitplan für diese Art von Trost ganz und gar in Gottes Hand.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte darüber nachdenken, wie sich ein Schaf fühlt, das durch ein dunkles Tal voller gefahrvoller Schatten läuft, sich aber in der Gegenwart seines Hirten sicher weiß.
Das war’s für heute. Du kannst den Frogwords Podcast übrigens auch über die Audible-App oder auf Amazon Music hören.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.