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Jesu Leben und Lehre | Episode 466

Jesu Leben und Lehre, Teil 467/581
03.10.2024Johannes 10,1-6

,,Gott wird Mensch
Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 466
Der Hirte, der die Schafe ruft, Teil 2.

Jesus ist der Hirte, der seine Schafe ruft, um sie hinaus auf die Weide zu führen.
Johannes Kapitel zehn, die Verse eins bis drei.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.

Der Hirte geht durch die Tür, es geht hier also darum, auf welchem Weg sich eine Person den Schafen nähert. Der Messias kann nicht irgendwie zu den Schafen kommen, sondern er muss die Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllen. So muss er ein Nachfahre Davids sein, er muss in Bethlehem geboren werden, er muss aussergewöhnliche Wunder tun und das Evangelium predigen, so wie Jesus es selbst den Jüngern des Johannes bezeugt, als die kommen, um ihn zu fragen, ob er der Messias ist.

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen:
Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht. Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt und Taube hören und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt.

Es reicht nicht, dass jemand sich selbst einfach nur durch seinen politischen Einfluss oder sein Charisma zum Messias macht. Der wahre Messias geht durch die Tür der alttestamentlichen Prophezeiungen. Er tut das, um den gläubigen Überrest des Volkes Israel aus dem alten Bund herauszurufen, um mit ihnen den nächsten Schritt der Heilsgeschichte zu gehen.

Es sind die Israeliten, die bereits zu Gott gehören und die der Vater jetzt dem Sohn anvertraut. Und noch etwas ist an diesen Leuten interessant: Sie haben ein tiefes Verständnis vom Wort Gottes, sie kennen die Stimme Gottes, und deshalb heisst es

Johannes Kapitel zehn Vers vier:
Wenn er die eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.

Wir kennen Schafe und Hirten eigentlich immer nur in der Verbindung mit Hirtenhunden. Die Hirtenhunde gibt es zurzeit Jesu aber nicht. Damals ging der Hirte einfach vor den Schafen her und führte sie durch seine Stimme. Und die Schafe, weil sie mit der Stimme des Hirten vertraut sind, folgen ihm.

Ich denke persönlich, dass man dieses Prinzip noch etwas weiter fassen darf. Hier geht es zuerst einmal um Juden, aber wenn wir weiterlesen, dann stellen wir fest, dass auch die Heidenchristen als Schafe bezeichnet werden.

Johannes Kapitel zehn, Verse sechzehn:
Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind, auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören. Und es wird eine Herde, ein Hirte sein.

Auch die Heiden hören die Stimme des Hirten und folgen ihm. Jetzt sind Heiden wohl kaum vertraut mit dem Wort Gottes. Was ist es dann, dass diesen Schafen die Sicherheit gibt, genau diesem Hirten zu folgen?

Und jetzt sind wir wieder bei der Liebe zur Wahrheit, über die wir uns schon in Kapitel neun Gedanken gemacht haben. Mir scheint, dass Jesus durch seine Worte auch Menschen überzeugen kann, die überhaupt kein alttestamentliches Vorwissen haben. Er tut das, weil er die Wahrheit sagt. Und jeder, der auf der Suche nach Wahrheit ist, merkt instinktiv, dass er Recht hat.

Lasst uns deshalb einfach fröhlich das predigen, was Jesus gesagt hat. Auch wenn das an einigen Stellen dem Zeitgeist widerspricht. Die Menschen, die auf der Suche nach Wahrheit sind, werden es hören und reagieren.

Aber gehen wir zurück zum Anfang des Kapitels.
Johannes Kapitel zehn, die Verse vier und fünf.

Wenn er die eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.

Muss der gläubige Überrest Israels sich Sorgen machen, dass er auf einen falschen Messias hereinfällt? Nein, muss er nicht. Die Israeliten, die zum Überrest gehören, werden einen falschen Messias als einen Fremden wahrnehmen, dessen Stimme sie nicht kennen, sie werden sogar vor ihm fliehen.

Wir werden also dann nicht auf falsche Messiasse hereinfallen, wenn wir die Stimme des guten Hirten kennen. Was heisst das für uns? Es bedeutet ganz praktisch, dass wir uns viel mit der Bibel und besonders mit den Evangelien beschäftigen sollten.

Ich sehe aktuell, wie ganz unterschiedliche Irrlehren Christen verführen. Und ich bin als Bibellehrer betroffen, weil falsche Lehre immer auch zu einem falschen Leben führt. Dabei machen Irrlehrer eigentlich immer dasselbe. Paulus beschreibt sie so:

Erste Timotheus Kapitel sechs Vers drei:
Wenn jemand anders lehrt und sich nicht zuwendet den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und der Lehre, die gemäss der Gottesfurcht ist.

Merkt ihr, Irrlehrer wenden sich nicht den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus zu. Sie weichen davon ab. Und um Irrlehrer zu entlarven, muss ich genau das Gegenteil tun. Ich muss mich so viel mit dem beschäftigen, was der Herr Jesus gesagt hat, dass ich seine Stimme gut kenne.

Und mit Stimme ist hier natürlich nicht die natürliche Stimme gemeint, sondern der Inhalt dessen, was er gesagt hat. Seine Stimme kennen steht für: ,,Wissen, wie er über das Leben denkt, was ihm wichtig ist.

Ich habe etwas den Eindruck, dass wir uns zu viel mit den Briefen und womöglich zu wenig mit den Evangelien beschäftigen. Natürlich sind die Briefe wichtig, und ich verstehe auch, dass sie sich leichter auslegen lassen als die Evangelien. Trotzdem ist es auch wichtig, dass wir uns immer wieder und genug mit den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus beschäftigen.

Nicht umsonst mahnt der Apostel Paulus an anderer Stelle:

Kolosser Kapitel drei Vers sechzehn:
Das Wort des Christus wohne reichlich in euch, in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig.

Warum ist das so wichtig, dass wir uns mit O-Ton Jesus beschäftigen? Ganz einfach. Weil Jesus uns die Perspektive Gottes aufzeigt, wie es sonst niemand kann. Und wer diese Perspektive kennt, der ist immun gegen die Irrlehren der falschen Messiasse.

Johannes Kapitel zehn, die Verse fünf und sechs:
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.

Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen, Sie aber verstanden nicht, was es war, dass er zu ihnen redete.
Jesus redet in einem Gleichnis, aber die Zuhörer verstehen nicht, was er sagen will.

Dabei ist das, was er sagt, von allergrösster Bedeutung. Es ist deshalb von allergrösster Bedeutung, weil nur die Juden, die den Messias erkennen und ihm folgen, durch Glauben gerettet werden können. Wer zurückbleibt, weil er seine Sicherheit im Alten Bund sucht und ihm der Status quo lieber ist, der wird verloren gehen.

Jesus mag eine Provokation darstellen, aber nur bei ihm gibt es Sicherheit und Versorgung, aber das sehen wir dann in der nächsten Bildrede.

Du jetzt tun. Denke darüber nach, wie du dich mehr mit den Worten Jesu auseinandersetzen könntest. Dieser Podcast ist schon mal ein guter Anfang.

Das war's für heute.
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Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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