
Herzlich willkommen zu unserem Wortreich-Podcast. Ich bin der Jojo.
Und ich bin Markus. Gemeinsam reden wir über christliche Themen, die uns beide bewegen und hoffentlich auch dich interessieren. Viel Freude bei der heutigen Folge!
Nicht mehr lange, dann feiern wir das Fest, auf das wir den ganzen Herbst schon gewartet haben: den Reformationstag.
Nein, so denken vielleicht viele nicht, aber manche schon. Den könnte man auf jeden Fall gut feiern. Könnte man, ja.
Aber wie sieht es mit Halloween aus? Das ist in unserer Kultur doch ein bisschen beliebter als dieser komische Reformationstag, bei dem eh die meisten keine Ahnung haben, was da passiert ist.
Also fällt beides auf denselben Tag. Hier haben wir ein christliches Fest – ja, wir feiern, dass Luther die Kirche reformiert hat. Vielleicht ist das zu groß gesagt, aber er hat eine Reformationsbewegung losgetreten. Gleichzeitig gibt es hier ein ganz anderes Fest, das aus ganz anderen Richtungen kommt.
Ich weiß nicht, vielleicht seid ihr als Zuhörer auf Halloween-Partys eingeladen oder überlegt, was man machen könnte, wenn das alles bald kommt.
Wie sieht das eigentlich aus? Können wir als Christen Halloween feiern? Darum soll es in dieser Folge gehen.
Aber bevor wir in diese Frage hineingehen, Markus, wo hattest du schon Berührungspunkte mit Halloween in deinem Leben?
Das ist ganz spannend. Manche von euch haben wahrscheinlich am Halloween-Tag oder am Reformationstag frei. Du hast ja gesagt, dass der Reformationstag weniger bekannt ist und sich gerade erst geändert hat. Ich glaube, vor etwa zwei Jahren haben mehrere Bundesländer den Reformationstag wieder als Feiertag eingeführt. Mittlerweile sind es neun Bundesländer, die den Reformationstag feiern. Fünf Bundesländer feiern am nächsten Tag, also am Dienstag, Allerheiligen. Nur zwei Bundesländer haben keinen dieser Feiertage.
Welche Bundesländer sind das? Darunter sind wir, Hessen und Thüringen. Demnächst feiern wir dort nichts, also haben wir keinen Feiertag an diesen Tagen.
Wo habe ich Berührungspunkte? Ich war mal ein Jahr in den USA im Auslandssemester. Dort war Halloween natürlich schon damals, vor etwa neunzehn Jahren, richtig groß. In den letzten zehn Jahren ist Halloween meiner Meinung nach noch viel größer geworden.
Vor ein paar Jahren haben auch bei uns Kinder geklingelt. Das hilft ein bisschen, weil wir in einem Mehrfamilienhaus wohnen, also in einer Mietwohnung. Dort klingeln die Kinder eher nicht so oft an den Türen. Ich glaube, bei freistehenden Häusern gehen sie eher von Tür zu Tür.
Die Kinder bekommen das schon im Kindergarten mit. Allerdings muss man sagen, dass wir ein bisschen die christliche Perspektive haben, weil sie in einem evangelischen Kindergarten sind. In der Bekenntnisschule wird Halloween nicht so stark gefeiert. Trotzdem denke ich, dass die Kinder Halloween mindestens so sehen wie Fasching – als ein Verkleidungsfest. Man sieht die Kinder an diesem Tag durch die Straßen ziehen.
Wie war das bei dir persönlich? Warst du als Kind mal an Halloween unterwegs?
Nee, als ich ein Kind war, gab es Halloween eigentlich noch kaum. Es war kaum ein Thema. Ich würde sagen, dass Halloween erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren mehr geworden ist. Meine Kinder haben jetzt viel mehr Berührungspunkte mit Halloween.
Ich erinnere mich ein bisschen an meine Grundschulzeit, wo man sich verabredet hat: „Hey, gehen wir dann rum?“ Dann hatten wir unsere Verkleidung und sind tatsächlich von Tür zu Tür gegangen.
Ich bin nicht so typisch christlich erzogen worden, auf jeden Fall nicht evangelikal. Durchaus mit christlichen Elementen, aber mit diesen Themen sind wir sehr locker umgegangen. Es war keine Frage, ob ich als Christ nicht mitmachen könnte oder so.
Heutzutage erleben die Kinder Halloween als ein übliches Fest, das gefeiert wird, ähnlich wie Fasching. Spannend wird es, wenn man etwas tiefer hinschaut und sich fragt, was die Leute, die Halloween feiern, eigentlich feiern und was der Hintergrund davon ist.
Ja, und vielleicht bevor wir diese Frage einfach beantworten, wie man als Christ damit umgehen soll – ob man es feiern sollte oder nicht – müssen wir auf jeden Fall erst einmal schauen, was da eigentlich gefeiert wird. Also, welches Fest steht hier im Mittelpunkt?
Spannend ist, dass es kein Fest ist, das schon seit langer Zeit existiert, sondern ein Fest, das gerade in den letzten Jahren sehr groß geworden ist. Seine Wurzeln reichen zwar einige hundert Jahre zurück, aber ich würde nicht von Tausenden sprechen.
Das, was heute so gefeiert wird – mit dem Umhergehen, "Süßes oder Saures" und Kürbissen – kommt ganz klar aus Amerika. Halloween stammt also aus den USA. Deshalb gibt es auch erst seit kurzem durch die Werbeindustrie und verschiedene Aktionen viele Süßigkeiten in Halloween-Form. Das ist in den letzten Jahren aus den USA zu uns herübergeschwappt.
Wenn man weiter zurückblickt, wie es überhaupt in die USA kam, liegt das daran, dass viele irische Auswanderer während der Hungersnot dorthin gegangen sind. Das Fest hat tatsächlich einen keltischen Ursprung.
Wir dürfen dabei auch kein Blatt vor den Mund nehmen: Es ist ein recht okkulter Anlass. Viele verbinden Halloween nur mit dem nächsten Tag, dem Allerheiligen. Weißt du, wie der Name Halloween entstanden ist? Ich könnte es gerade nicht genau sagen, aber wenn du es sagst, erinnere ich mich daran, weil ich es schon mal gehört habe.
Am nächsten Tag, dem 1. November, feiern die katholischen Christen Allerheiligen. Halloween ist eine Verballhornung, ein Zusammenschnitt aus dem englischen Begriff "All Hallows Evening" – also der Abend vor Allerheiligen. So ähnlich wie Heiligabend am 24. Dezember ist Halloween der "Allerheiligenabend". Daher kommt der Name Halloween.
Aber es ist eben nicht so, dass Halloween unbedingt etwas mit Allerheiligen zu tun hat. Ich weiß auch nicht genau, welche Heiligen da gefeiert werden, da ich nicht katholisch bin. Tatsächlich liegt der Ursprung in der keltischen Mythologie.
Dort feiert man eine Gottheit namens Samhain, die ein Todesgott ist – ziemlich krass. Man glaubte, dass in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November die Tore zur Unterwelt geöffnet sind. Die Trennung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten wird durchbrochen, und Geister können in der realen Welt auftauchen.
Diese Nacht war also sehr offen für das Übernatürliche, und die Menschen hatten große Angst vor dem Tod. Sie glaubten, dass Geister Menschen greifen und in den Tod ziehen können. Daher kommt auch die Furchtkomponente an diesem Tag.
Es gibt ein Gegenfest, ein Lebensfest in der keltischen Mythologie, das am 1. Mai gefeiert wird. Das liegt genau sechs Monate auseinander und hat mit dem Jahreswechsel zu tun. Wir kennen vielleicht nur den Frühlings- oder Herbstanfang, aber für die Kelten war der Jahreswechsel vom 31. Oktober auf den 1. November.
Am 1. Mai feierte man das Leben, in der Nacht zum 1. November den Tod. Das ist schon heftig – die Menschen sollten an diesem Tag bewusst Angst haben, weil Geister umhergingen.
Deshalb machten sie sich Gedanken, wie sie sich schützen können. Ein Schutz war die Maskierung, Fratzen oder irgendwelche Dinge vor das Haus zu stellen, die die Geister abhalten sollten. Dabei wurde viel mit okkulten Praktiken gearbeitet, um die Geister fernzuhalten.
Was ich immer witzig finde: Vor Geistern, vor denen man Angst hat, stellt man Fratzen vor das Haus – und die Geister sollen dann abgeschreckt werden. So als hätten die Geister richtig Angst und würden dann nicht in das Haus gehen.
Wir haben hier im Mühlteil, so heißt der Ort, an dem Jugend für Christus ist und wo wir wohnen, einen ganz besonderen Bezug zu Halloween. Direkt vor unserer Nase liegt die Burg Frankenstein, was ich sehr spannend finde. Die Burg Frankenstein erhielt ihren Namen bereits durch einen Grafen, noch bevor es den Roman gab. Eigentlich hat das nicht viel miteinander zu tun, aber es führte dazu, dass die beiden Namen – Monster und Frankenstein – miteinander verbunden wurden. So entstand die Idee: „Ach komm, das passt doch gut, wir machen hier eine große Halloweenfeier.“
Die Burg Frankenstein ist der Halloween-Hotspot im gesamten Rhein-Main-Gebiet. An Halloween kommen Busse voller Menschen hierher. Wenn du dort hochgehst, kannst du von allen Seiten erschreckt werden. Man lässt sich auf gruselige Sachen ein, und das ist schon heftig. Denn es ist nicht einfach nur ein bisschen Sensation, sondern man hört auch, dass sich dort Randgruppen treffen. Parallel zu Halloween findet nämlich auch der Feiertag der Satanisten statt.
Ja, das ist wirklich so. Natürlich gibt es auch den kommerziellen amerikanischen Eventcharakter. Ich glaube, der wird hier natürlich auch bedient. Alle Leute, die sich ein bisschen gruseln wollen, kommen hierher. In den USA ist das noch krasser. Dort gibt es sogenannte „haunted houses“, also verfluchte Häuser oder Geisterhäuser. Leute schmücken ihre Häuser und man kann wie in einer begehbaren Geisterbahn hineingehen. Auch hier auf der Burg Frankenstein ist das natürlich alles auf Vampire, Hexen, Särge und Skelette ausgerichtet.
Mittlerweile hat das Ganze mehr den Charakter eines Events mit Bands, Gruseleien und sogenannten „Gestalten“. Ich habe auf der Homepage gesehen, wie sie das bewerben. Es gibt dort Wesen und Gestalten, die herumgehen. Das sind natürlich Schauspieler oder Leihenschauspieler. Sie haben mittlerweile einen Kodex und Regeln, was sie mit den Besuchern machen dürfen und was nicht.
Ich habe aber auch gehört, dass es in den Anfangsjahren dieses Events auf der Burg Frankenstein noch nicht so geregelt war. Damals wurden tatsächlich Leute einfach gepackt, in einen Sarg gesperrt und der Deckel zugemacht. Toll, oder? Wenn man sich dann vorstellt, dass auch ein paar Satanisten dabei sind, die einen mit Blut oder ähnlichem beschmieren, wird das schon sehr heftig.
Ich kenne mich mit Satanismus eher von außen aus als von innen, aber was man immer wieder hört, fand ich spannend. Philipp Mickenbecker hat vor seinem Tod noch einmal sehr darauf hingewiesen, dass es in Deutschland eine große satanische Szene gibt. Dort ist Kinderpornografie ein großes Thema, ebenso andere Straftaten. Die Polizei führt ein umfangreiches Register zu Straftaten aus der satanischen Szene.
Es ist interessant, einmal hineinzuschauen und zu sehen, was an Halloween alles passiert. Welche Rituale dort durchgeführt werden, ist wirklich unschön. Die Leute haben das Gefühl, dass sie an diesem Abend frei austoben können, als gäbe es einen rechtsfreien Raum. Das geht sogar so weit, dass Kinder denken, sie könnten an diesem Tag Scheiben mit Farbe beschmieren oder Eier werfen.
Das ist ein großes Thema, wenn es um Satanismus geht. Aber man muss auch sagen: Der Ursprung dieses keltischen Festes war tatsächlich, dass Menschen bewusst Angst gemacht werden sollte. Man glaubte, dass die Geisterwelt in dieser Nacht besonders aktiv ist, dass sie kommen kann und Macht über einen hat, wie sonst nicht.
Da stellt sich die Frage: Warum feiern wir das? Warum wollen wir das überhaupt feiern, wenn doch der Glaube an Jesus gekommen ist, um uns von dieser Angst und Macht zu befreien? Warum wollen wir als ursprünglich christliches Volk wieder zu so etwas zurückkehren? Es gibt letztlich keinen christlichen Anknüpfungspunkt an dieses Fest.
Man könnte jetzt sagen: Wenn wir nur den amerikanischen Aspekt betonen, also den Eventcharakter, dann feiern wir eine Halloween-Party. Wir stellen Kürbisse vor die Tür, weil es einfach schön aussieht mit dem Teelicht darin. So haben wir einen schönen Anlass, mal wieder eine Party zu feiern. Und wir sehen das nicht als etwas mit satanischen Hintergründen an, die lassen wir einfach weg.
Aber selbst dann stellt sich die Frage: Warum willst du das feiern? Warum willst du dich darauf einlassen? Klar, man kann sagen, dass das nichts damit zu tun hat. Gesellschaftlich betrachtet haben wir einfach eine gute Zeit. Aber es scheint mir ein Punkt zu sein, an dem wir als Christen wirklich klare Grenzen ziehen sollten. Denn wenn wir das hier nicht machen, wo dann?
Hier wird der Tod verherrlicht, es ist ein Hochfest der Satanisten, und wir feiern mit. Was ist das? Ich möchte einfach sagen: Gerade wenn Leute kleine Kinder in der Familie haben oder wenn ihnen das so verkauft wird, dass sie Süßigkeiten bekommen können – letztlich ist das der Trick, um Leute zu fangen. Über die Süßigkeiten-Schiene versucht man, Kinder zu begeistern, dieses Fest mitzufeiern.
Aber Kinder haben sowieso schon Angst. Selbst Kinder, die wohlbehalten aufwachsen, haben in einem gewissen Alter Angst im Dunkeln. Deshalb wollen sie ein Nachtlicht anhaben, möchten, dass die Eltern nochmal zu ihnen kommen und mit ihnen singen, oder rufen nochmal, wenn es nachts dunkel ist. Kinder haben einfach Angst.
Die Frage ist: Warum will man Kindern noch mehr Angst machen? Es ist einfach nicht kindgerecht, ein Fest zu feiern, bei dem Kindern bewusst Angst gemacht wird. Natürlich gruseln sie sich. Ich weiß nicht, was im Herzen von Menschen vorgeht, die sich bewusst gruseln wollen. Klar, es ist etwas anderes, ob man in eine Geisterbahn auf dem Rummel geht – das finde ich nicht so schlimm, auch wenn es nicht mein Stil ist.
Aber Kindern bewusst Angst zu machen und das dann über die Süßigkeiten-Schiene zu versuchen, finde ich wirklich verdreht, um ehrlich zu sein. Deshalb würde ich meinen Kindern bewusst ein anderes Programm anbieten, anstatt sie an diesem Fest teilnehmen zu lassen.
Ich finde es auch gut, dass viele Gemeinden dazu übergegangen sind, an diesem Tag etwas anderes anzubieten – ein helles Fest und kein dunkles Fest. Man spielt etwas, erzählt Geschichten. Es bietet sich an, auch etwas von Luther zu erzählen, weil der 31. Oktober eben der Tag ist.
Luther hat das ganz bewusst gemacht, weil er wusste, dass Allerheiligen ein Hochfest war und die Leute am 1. November in die Kirche gingen. Er hat sich gesagt: Dann nagle ich eben am Abend zuvor diese Thesen an, damit jeder, der am 1. November in die Kirche kommt, sie sieht. Das war eine bewusste Wahl.
Ich denke, es ist wirklich gut, an diesem Tag bewusst etwas anderes zu veranstalten. Sonst werden Kinder und Jugendliche einfach mit hineingezogen, weil sie mitmachen.
Ja, du sprichst einen ganz spannenden Punkt an: Warum wollen wir uns eigentlich gruseln? Was ist es in uns, das uns dazu bringt? Ich erinnere mich an meine Jugend und an meinen Cousin, der im selben Haus gewohnt hat. Er durfte schon mit zwölf Jahren Spiele spielen, die eigentlich erst ab achtzehn freigegeben waren. Ich war gern bei ihm unten und weiß noch, wie mir das Angst gemacht hat, aber gleichzeitig auch total fasziniert hat. Manche Spiele, die ich als Zwölfjähriger mitgespielt habe, haben meiner Seele nicht besonders gut getan.
Wir saßen auch oft zusammen und schauten Sendungen, die gruselig waren, zum Beispiel „X-Factor“ oder „Das Unfassbare“. Dabei handelt es sich nicht um die Talentshow aus Amerika, sondern um eine Sendung, in der Gruselgeschichten erzählt wurden. Dort gab es schreckliche Storys mit Geistern und Tod. Am Ende wurde immer die Frage gestellt: „Ist das wahr oder falsch?“ Und dann wurde es aufgelöst. Manche Geschichten wurden als wahr dargestellt.
Ich konnte jahrelang nicht mehr in den Spiegel schauen, weil ich Angst hatte, dort einem Leichnam zu begegnen. Das hat meiner Kinderseele wirklich geschadet. Aber woher kommt diese Faszination, sich einer Gefahr zu nähern, Angst zu haben und gleichzeitig den Kitzel zu suchen? Es scheint mir überhaupt nicht geistlich zu sein.
Ich glaube aber, dass diese Faszination etwas ganz Elementares ist, das es schon immer gegeben hat. Sie hat mit der Trennung zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, also der übernatürlichen Welt, zu tun. Diese Trennung hat Gott bewusst hergestellt, damit wir Dinge nicht sehen, die die Engel sehen. Deshalb sehen wir auch keine Engel hier. In der Bibel gibt es Momente, in denen Menschen Einblick in diese Welt bekommen haben. Dabei waren es aber meist Engel, nicht Dämonen oder das Böse, das es ebenfalls gibt.
Eine Bibelstelle, die mir dazu einfällt, ist 5. Mose 18,9. Sie gehört zum Gesetz Mose. Als das Volk Israel noch in der Wüste war, bevor es ins gelobte Land gehen sollte, gab Gott ihnen klare Verbote. Er sagte, sie sollen keine abscheulichen Dinge tun wie die Bewohner des Landes. Dort sollten keine Menschen gefunden werden, die ihre Kinder durchs Feuer gehen lassen – also Kinderopfer – oder die Wahrsagerei, Zauberei, Beschwörung, Magie, Totenbeschwörung oder das Befragen von Totengeistern betreiben.
5. Mose 18,9-12 lautet: „Wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, versuche ja nicht, so abscheuliche Dinge zu tun wie seine Bewohner. Bei dir soll keiner gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt; keiner, der Wahrsagerei betreibt, keiner, der Zauberer, Beschwörer oder Magier ist, kein Bannsprecher oder Totenbeschwörer, keiner, der einen Totengeist oder Wahrsager befragt. Denn Jahwe verabscheut jeden, der so etwas tut, und wegen dieser Abscheulichkeiten vertreibt Jahwe, dein Gott, sie vor dir her.“
Schon vor Tausenden von Jahren suchten die Menschen diese Schwelle, die eigentlich die Trennung zur unsichtbaren Welt herstellt, zu durchbrechen. Sie wollten wissen, was die Toten sagen, wollten Wahrsagegeister befragen und Geister befriedigen – oft durch schreckliche Rituale wie Kindesopfer. Das ist Gott ein Gräuel. Wir sollen diese Grenze respektieren und uns mit Gott beschäftigen, aber nicht die toten Geister oder unsichtbaren Mächte suchen.
Halloween führt das ad absurdum. Dort wird genau dazu eingeladen, diese Grenze zu überschreiten. Zum Thema gibt es zwar keine direkte Bibelstelle, aber der gesamte Verfasserbrief (vermutlich Epheserbrief) befasst sich mit geistlichen Mächten. Dort wird von der geistlichen Waffenrüstung gesprochen. Es heißt, unser Kampf geht nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Himmelsmächte, die Fürstentümer, Gewalten und Mächte in den himmlischen Regionen.
Ich denke wirklich, Halloween ist ein Tag, an dem viele dieser Dinge verherrlicht werden. Satanisten feiern ihr Hochfest. Deshalb sollten wir nicht mitfeiern oder das Fest partymäßig nebenbei begehen und so dasselbe feiern. Stattdessen sollten wir dagegen beten und es als geistliches Anliegen sehen.
Wenn ich an Halloween denke, habe ich oft das Gefühl: Hier treffen sich bestimmt einige Kreise, die nichts Gutes wollen. Sie wollen Flüche aussprechen oder Rituale tun, die auch gegen uns Christen gerichtet sind. Und wir sind irgendwo auf einer Party und feiern mit – das ist schwierig.
Ja, zum einen stellt sich jetzt für die Hörer die Frage, wie sie damit umgehen, wenn sie zu einer Party eingeladen werden, und es eine Verkleidungsparty ist. Mir macht das auch Spaß. Ich finde es cool, sich zu verkleiden und so eine Motto-Party oder Ähnliches zu haben.
Es ist dann die gleiche Frage, wie wir mit Karneval umgehen. Wahrscheinlich haben die, die aus dem Rheinland kommen, eine andere Meinung als jemand aus Hamburg oder einer anderen Region. Das ist vielleicht auch eine kulturelle Sache. Letztlich ist es bei Halloween ähnlich: Es wird oft gesagt, es sei einfach nur Kultur und deshalb nicht schlimm. Das ist wirklich die Frage, die jeder für sich beantworten muss: Wie weit gehe ich bei Kultur und Festen mit, und wo sage ich, dass ich nicht mitgehe?
Ich möchte nie hundertprozentig sagen, man dürfe an so einer Feier nicht teilnehmen oder sich nicht zu Karneval verkleiden. Unsere Kinder wollen sich auch gerne verkleiden. Aber bei Halloween kann man natürlich sagen: Okay, wir gehen mit den Kindern von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten. Wenn man schon auf die Idee kommt, das mitzumachen, sollte man vielleicht überlegen, ob man den Menschen nicht auch etwas Gutes tut. Zum Beispiel ein gemaltes Bild schenkt oder Blumen mitbringt. Das würde ich sagen, wenn meine Kinder das wollten. Es ist ja auch schwierig mit Gruppenzwang und so.
Da würde ich ganz bewusst sagen: Wenn wir schon an Haustüren klingeln, dann wollen wir den Menschen, die öffnen, etwas Gutes tun. Dann kann ich ihnen auch eine Karte beim Bibelfest geben. Vielleicht haben sie sowieso Süßigkeiten da, und die Kinder freuen sich darüber. Also auch da würde ich die Gelegenheit nutzen, um eine andere Botschaft zu überbringen.
Noch besser wäre es, wenn man ein eigenes Fest veranstaltet. Es muss ja nicht unbedingt ein Luther-Thema haben, aber es geht letztlich darum, dass wir eine Botschaft haben, die nicht Angst macht, sondern von Angst befreit. Denn sie nimmt uns die größte Sorge und Last ab.
Ich glaube, es ist wirklich wichtig, dass wir nicht einfach mitmachen, sondern eine ganz andere, nämlich eine gegenteilige Botschaft weitergeben.
Das finde ich sehr gut. Und auch das, was du am Anfang gesagt hast: Wenn man bei so einer Party ist, ist es nicht so, dass man sofort besessen ist oder so, nur weil man da ist. Man sollte das einfach selbst prüfen.
Wir wollen einfach einen Gedankenanstoss geben: Bist du dir eigentlich bewusst, was du feierst, oder machst du es einfach, weil es cool ist? Darf Gott auch in diesen Bereich deines Lebens hineinreden? Dann besprich das mit Gott.
Vielleicht hast du Lust, zu so einer Feier zu gehen, einfach um mit ein paar Leuten zu quatschen, über das Evangelium zu sprechen oder so. Dann mach das.
Ich habe mir oft gedacht, dass man die Gelegenheit, wenn Kinder an der Tür klingeln, gut nutzen könnte. Man könnte ihnen eine Süßigkeit geben, aber auch etwas mitteilen oder einen Flyer überreichen.
Ich habe mal bei Heuckelbach Halloween-Flyer bestellt, aber bisher noch nichts wirklich Kindgerechtes gefunden. Meistens ist das Material eher für Jugendliche oder Eltern geeignet. Etwas, das in Kindersprache erklärt, was Halloween ist oder was positiv am Reformationstag ist und vom Evangelium erzählt, habe ich noch nicht gefunden.
Falls hier unter den Zuhörern ein Designer ist, der super Material hat, wäre das wirklich sinnvoll.
Ich sehe das als Herausforderung an uns Christen: Wann gehen wir eigentlich aktiv raus, um unsere Botschaft zu verbreiten? Wenn die dunklen Mächte einen solchen Tag haben und es schon fast Allgemeinkultur geworden ist, dass Menschen von Haus zu Haus gehen und dich erschrecken oder mit Vergeltung drohen, wenn du ihnen nichts Süßes gibst, warum gehen wir nicht auch mal an einem Tag raus und machen etwas Gutes oder erzählen davon?
Man kann das als positive Herausforderung sehen: Da kommen sogar die sogenannten bösen Mächte an deine Tür und klopfen an. Wann gehst du eigentlich raus?
Klar, wir sollen jetzt nicht wie Zeugen Jehovas überall herumlaufen, aber es ist eine Challenge, die gute Botschaft aktiv weiterzugeben. Vielleicht an unserem großen Tag, nämlich an Ostern.
Wenn man als Gemeinde dieses Fest nicht nur im Gottesdienst, sondern wirklich als Fest zusammen feiert und dann auch gemeinsam rausgeht, wäre das spannend.
Ich denke, gerade Halloween bietet die Möglichkeit, die Botschaft ganz konkret zu sagen. Denn wenn die Leute erkennen, dass es bei Halloween um Angst geht und bei Jesus um Freiheit von Angst, dann sollte man dieses Fest in diesem Sinne nutzen.
Vielleicht sollte man sogar Halloween feiern, aber eben nicht das, wofür Halloween steht, sondern etwas ganz anderes und bewusst an Halloween, damit die Leute hören, was die wahre Botschaft ist.
Ich hoffe, das gibt ein paar Gedankenanstöße.
Wir würden gern hören, wie ihr das macht. Wenn Kinder an eure Tür klingeln, was würdet ihr ihnen geben? Wir haben eine Umfrage, und wer sich das auf Spotify anhört, kann daran teilnehmen. Wir freuen uns, von euch zu hören.
Das war die heutige Wortreich-Folge. Wenn du diese Folge auf Spotify mit dem Handy anhörst, kannst du einfach unten an unserer Umfrage teilnehmen.
Bis zum nächsten Mal, ciao!