Weinert Apologetik für junge und jung gebliebene Christen
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt
Nachfolgepraktisch
Dein geistlicher Impuls für den Tag
Einführung in das Thema Leid und Gottes Handeln
Mein Name ist Bärbel Fischer, und heute wollen wir lernen, wie man zum Thema „Warum beendet Gott nicht einfach alles Leid?“ argumentieren kann.
Hallo, ich bin’s, Mia. Hast du noch Zeit?
Klar, ich habe gerade Musik gemacht.
Du, ich muss dir etwas erzählen. Du weißt doch, dass bei uns zuhause ein Hauskreis stattfindet.
Du meinst den evangelistischen Hauskreis, für den sonntags im Gottesdienst immer eingeladen wird, damit jeder vorbeikommen kann, der mehr über die Bibel wissen will?
Genau, genau der.
Also, der Hauskreis war heute. Es waren fünf Leute da, und ich dachte mir, ich frage mal in die Runde, warum Gott das Leid der Welt nicht einfach wegnimmt.
Und?
Na, wir haben zusammen gegessen. Am Anfang habe ich gefragt, ob ich eine Frage stellen darf. Papa hat ja gesagt, und ich habe meine Frage gestellt.
Es war so cool, absolute Stille. Man hat richtig gemerkt, dass alle die Antwort wissen wollten.
Die Frage nach dem Ursprung des Leids
Und dann? Dann habe ich mal wieder erlebt, was für einen coolen Vater ich habe. Ich meine, ich hatte ihm vorher ja nichts gesagt.
Und was hat er gesagt? Erst hat er mich gefragt, wie ich auf die Frage komme. Ich habe ihm dann von unserem Gespräch erzählt, du weißt schon, warum ein guter Gott Leid zulassen kann beziehungsweise warum unser Umgang mit Leid eigentlich ein Beweis dafür ist, dass wir für eine andere Welt geschaffen sind. Deshalb interessiert mich die Frage, warum Gott das Leid nicht einfach wegmacht.
Und du hättest die fragenden Blicke der Anwesenden sehen müssen. Erst schauten sie auf mich, dann auf meinen Vater. Und der meinte einfach: „Roboter oder Gericht.“ Coole Antwort.
Lass mich raten, du hast zuvor gecheckt, was er meinte? Na klar, das liegt doch auf der Hand. Also vorhin hat das keiner gecheckt. Und ich kenne ja meinen Vater, der macht das immer so: Er sagt zuerst etwas Wildes und erklärt es dann.
Aber in diesem Fall muss er gar nicht viel erklären. Die Frage war: Warum beendet Gott nicht einfach alles Leid auf der Welt? Wenn man die Frage beantworten will, muss man schauen, wo Leid herkommt. Und da gibt es doch eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder sind es Menschen, die mir Leid zufügen, oder es sind Sachen wie Naturkatastrophen, Krankheiten usw.
Die Konsequenz von Leidbeseitigung durch Gott: Roboter statt Menschen
Du argumentierst genau wie mein Vater. Kann Gott das Leid beseitigen, das Menschen anderen Menschen zufügen? Na klar, ganz einfach: Er müsste uns einfach nur zu Robotern machen, die nichts Böses tun können.
Stell dir vor, du willst lügen, und in dem Moment bleibt dir die Luft weg. Du kannst es einfach nicht. Vielleicht willst du es noch, aber es geht nicht. Oder du willst dir einen neuen Pullover kaufen, musst aber gegen deinen Willen alles Geld, das du übrig hast, für hungernde Kinder spenden.
Wenn Gott Leid beseitigen will, dann bräuchte er uns nur zu Robotern machen, die nichts anderes können, als immer nur das Gute zu tun. Und das Gute wäre dabei viel mehr als nur etwas Gutes.
Die ganze Welt wäre dann wie ein Computerspiel, aber es gäbe nur einen Spieler: Gott. Auf der Strecke blieben Dinge wie freier Wille, Kreativität, Spontaneität und damit all die Eigenschaften, die uns als Menschen ausmachen.
Papa meinte noch, dass wir ohne Freiheit auch nicht mehr lieben könnten, weil Liebe Freiheit voraussetzt. Das stimmt. Wenn Gott den Menschen dazu geschaffen hat, mit seinem Schöpfer eine Beziehung einzugehen – es heißt ja: Du sollst Gott lieben – dann geht das nur, wenn er eben kein Roboter ist.
Gottes Haltung zum Leid und die Hoffnung auf eine neue Welt
Dabei ist Gott natürlich trotzdem voll gegen Leid. Papa meinte, er ist sogar so sehr dagegen, dass er einmal einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, auf denen es gar kein Leid mehr gibt.
Siehst du, Gott mag das Leid nicht, kümmert sich darum und nimmt es weg. Hier kommt das Thema Jüngstes Gericht ins Spiel: Wenn er das tut, ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem kein Mensch mehr Buße tun kann.
Warum beendet Gott das Leid nicht einfach früher? Weil der Moment, in dem er es tut, auch der Moment ist, an dem kein Mensch mehr ewiges Leben finden kann. Und wir hatten das ja schon: Starkes Leid macht nachdenklich.
Ich glaube, dass es gerade das Leid ist, das Menschen dazu bringt, über Gott nachzudenken. Das hat mein Vater auch gesagt und einen Vers aus Hiob zitiert, wo es heißt, dass Gott Leid im Leben von Menschen benutzt, damit sie vom Licht des Lebens erleuchtet werden. So ungefähr heißt es da.
Das bedeutet aber auch: Weniger Leid heißt weniger Bekehrungen. Und wenn Gott mit dem Leid abrechnet – also beim Jüngsten Gericht – ...
Bedeutung und Folgen des jüngsten Gerichts
Warum heißt das Ganze eigentlich "Jüngstes Gericht"?
Der Begriff stammt daher, dass es das letzte Gericht ist. So wie das jüngste Kind das letzte Kind ist, das geboren wurde, so bedeutet das Jüngste Gericht das Ende der Weltgeschichte.
Im Jüngsten Gericht wird mit dem Leid abgerechnet, beziehungsweise mit den Menschen, die anderen Böses zugefügt haben.
Wenn Menschen fragen, warum Gott nicht einfach alles Leid beendet, könnte man antworten: Er tut es doch. Aber wenn er das tut, dann ist die Weltgeschichte vorbei. Gleichzeitig endet damit auch die Chance auf ewiges Leben für alle, die noch nicht Christen geworden sind.
Fazit: Leid als Herausforderung und Chance
Ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell du Dinge durchschaust. Es war ja nicht schwer, wie gesagt: Warum beendet Gott das Leid nicht einfach? Weil er Menschen will und keine Roboter. Außerdem hat Leid auch eine gute Seite, denn es bringt Menschen zum Nachdenken.
Und der Moment, wenn Gott sich um Naturkatastrophen und Krankheiten kümmert, wenn er eine neue Erde schafft, auf der es all das nicht mehr gibt – wenn dieser Moment kommt, dann ist zwar das Leid weg. Aber auch die Chance auf Vergebung, Bekehrung und ewiges Leben ist dann vorbei.
Dann ist Leid eigentlich gar keine so schlimme Sache. Stimmt, denk nur ans Kreuz.
Abschluss und Verabschiedung
Du, kann ich mich in einer halben Stunde noch einmal melden? Meine Mutter hat gerade gerufen, sie braucht mich zum Aufräumen in der Küche. Der Hauskreis ist gerade aus. Das war es für heute.
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Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
