Ich hoffe, ihr hattet einen guten Skitag. Es war heute etwas eisig. Gestern hat es bis zum Gipfel hoch geregnet, zwar nicht viel, aber genug. In der Nacht ist es dann gefroren, weshalb die Piste heute so hart ist. Das kommt zwar nicht oft vor, aber ab und zu passiert es.
Zu den Programmen, die Johnny vorgestellt hat, möchte ich zwei besonders hervorheben. Im Frühjahr, im April, also in der letzten Skiwoche, findet eine Minibibelschule statt. Auch in der letzten Sommerwoche gibt es eine Minibibelschule.
Das ist ein großes Vorrecht. Es sind zwei meiner geistlichen Brüder oder Väter, von denen ich viel gelernt habe und die einen großen Einfluss auf mein Leben hatten. Mit ihnen darf ich diese Wochen gemeinsam gestalten.
Geistliche Begleiter und besondere Angebote
Im April kommt Peter Wiegand, der Leiter von Schloss Klaus. Er hat eigentlich auch Dauernhof begonnen, und zwar im Jahr 1963, als er den ersten Vertrag unterschrieb. Später gründete er Schloss Klaus, das heute das größte Fackelträgerzentrum weltweit ist. Dort arbeiten 70 hauptamtliche Mitarbeiter.
Das Zentrum betreibt eine Bibelschule und einen Freizeitbetrieb. Außerdem gibt es zwei Behindertenwerkstätten, in denen etwa 40 bis 50 Menschen mit Behinderungen betreut werden. Zusätzlich laufen sechs bis sieben Missionsarbeiten in Indien, im Sudan und anderen Ländern.
Peter Wiegand ist inzwischen pensioniert, aber er kommt im April zu Besuch. Er ist einer meiner Lieblingslehrer.
Im September, in der letzten Sommerwoche, wird ein anderer lieber Bruder von mir da sein, von dem ich viel gelernt habe: Hans Joachim Eckstein. Er ist Professor für Neues Testament in Tübingen. Durch die Fackelträger ist er zum Glauben gekommen, und seitdem verbindet uns eine enge Freundschaft.
Hans Joachim Eckstein ist natürlich Professor für Theologie und schreibt Bücher, deren Inhalt ich nicht immer ganz verstehe. Das Schöne ist aber, dass er auch ganz normal predigen kann. Dafür bin ich sehr dankbar.
Soweit ich weiß, sind bei beiden Veranstaltungen noch Plätze frei. Das kann ich nur empfehlen.
Empfehlungen für geistliche Literatur
Dann habe ich noch ein paar Buchempfehlungen, die ich gerne teilen möchte.
Zum einen „Leben aus der Kraft Gottes“. Dieses Buch lese ich zusammen mit meiner Frau schon seit etwa drei Jahren, meistens zum Frühstück zusammen mit dem Losungsbuch. Es enthält kurze Andachten, die nur etwa 60 Sekunden dauern – genau die Zeit, die wir morgens haben. Wir lesen es immer noch mit Gewinn und Freude. Ich kann es nur empfehlen.
Ein weiteres Buch von Gerhard Derstegen heißt „In Gottes Gegenwart“. Dieses Buch spricht mich sehr an, weil es sich mit dem Thema Gebet beschäftigt, und ich habe hier noch viel zu lernen. Ich lese es immer wieder gerne. Es ist kein Buch, das man von vorne bis hinten durchliest, sondern eher eines, in das man zwischendurch hineinschaut, zwei Seiten liest und dann darüber nachdenkt.
Letztes Jahr habe ich „Warum Gott?“ von Timothy Keller gelesen. Er ist Pastor in New York und ein sehr kluger Mann. Seine Sprache ist allgemein verständlich. Wenn man intellektuell interessiert ist oder jemanden kennt, der Antworten auf schwierige Fragen des Lebens und des Christseins sucht, kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es ist wirklich sehr gut.
Ein alter Bestseller von Wilhelm Busch ist „Jesus unser Schicksal“. Das ist immer noch eines der besten Bücher zum Weitergeben und zum Verständnis der Frage: Wer ist Jesus? Was bedeutet das? Vorgestern kam ein Mann ins Büro, der dieses Buch gelesen hatte. Er fragte: „Was ist das, was meint ihr damit?“ Unser Pfarrer, Gerhard Krömer, der ein leidenschaftlicher Evangelist ist, war zufällig anwesend. Innerhalb von zehn Minuten hat er den Mann wohl zum Glauben geführt. Das war schön zu erleben.
Ein Buch von mir selbst möchte ich auch empfehlen. Es heißt „Nach dem Amen bete weiter“. Wenn ich reise, sagen die meisten Menschen, dass dies das Buch von meinen Werken ist, das sie am meisten geprägt hat. Einige sind dadurch zum Glauben gekommen oder konnten Christus besser verstehen. Deshalb möchte ich es besonders erwähnen.
Ein ganz ähnliches Buch, das zufällig gerade hier liegt, ist von Bruder Lorenz und Frank Laubach: „Leben in Gottes Gegenwart“. Das empfehle ich ebenfalls sehr oft. Es ermutigt mich immer wieder zum Beten, daher gebe ich diese Empfehlung gerne weiter.
Zeitschriftenempfehlung und Übergang zum Thema
Okay, dann schaue ich noch ein letztes Mal auf ein Zeitschriftenfaktum dieses Schweizer Verlags. Ganz liebe Leute, die das machen, kenne ich persönlich. Ich schreibe auch ab und zu mal einen Artikel, obwohl dies nicht mein Magazin ist. Ich liebe es, denn ich lese kaum christliche Magazine. Dieses hier ist eines, das ich lese. Es verbindet Wissenschaft und Glauben, was mich sehr interessiert. Außerdem behandeln sie immer aktuelle Themen.
So etwas kann ich euch nur empfehlen zu abonnieren, falls ihr so gestrickt seid wie ich. Jeder ist halt verschieden.
Okay, das war's. Dann möchte ich noch gemeinsam beten und danach schauen wir ins Thema für den heutigen Abend.
Lieber Vater, wir danken dir, dass wir so viele Quellen haben, auch gute Quellen, von denen wir lernen können, wie wir mit dir und miteinander leben. Danke, Herr, dass du ein Beziehungswesen bist, dass du ein persönlicher Gott bist, bereits in der Dreieinigkeit Beziehung pflegst und dass du uns geschaffen hast, um in Beziehung zu leben – mit dir und miteinander.
Vater, ich danke dir, dass es nicht nur Worte sind, sondern dass du uns hilfst, das ins Leben umzusetzen. Danke, Herr Jesus, dass du derjenige bist, der uns Leben gegeben hat. Dass wir lernen dürfen, im Alltag miteinander, mit anderen Menschen, mit dir und mit uns selbst zurechtzukommen, zu gesunden und leben zu lernen. Dafür danke ich dir, Herr.
So segne uns auch den heutigen Abend. Rede du in deiner Liebe und mach uns einfach groß, wer du bist. Ich bete, dass du uns lieber wirst jeden Tag und wir die Liebe zu dir ganz neu immer wieder entdecken.
Darum bete ich in deinem Namen. Amen.
Ganzheitliche Heiligung als Gottes Wille
Im 1. Thessalonicher 5,23 findet sich der Vers, auf dem unser Motto basiert. Dort stehen die Begriffe Körper, Seele und Geist – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Im 1. Thessalonicher 5,23 lese ich euch den Vers vor:
Der Apostel Paulus schreibt an die Christen in Thessaloniki: „Der Gott des Friedens heilige euch völlig und vollständig. Mögen euer Geist, eure Seele und euer Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“
Paulus betet also für diese Gemeinde, dass Geist, Seele und Leib bewahrt bleiben. Das ist sein Gebet. Von hier stammt auch die Dreiteilung Geist, Seele, Leib, beziehungsweise Körper, Seele, Geist.
Es ist offensichtlich Gottes Wille, dass wir geheiligt werden – und zwar an der gesamten Person. Wir sind überzeugt, dass Jesus Christus uns im umfassenden Sinne heilen möchte.
Deshalb gibt es im Deutschen auch das schöne Wort „Heiland“ für Jesus. Heute ist der Heiland geboren, der uns heil machen will.
Warum brauchen wir einen Heiland? Weil wir in verschiedenen Bereichen krank sind. Das kann Stolz sein, Minderwertigkeitsgefühle, Schuld oder Zorn – ganz unterschiedliche Dinge, an denen Gott uns heilen möchte.
Die Unterscheidung von Leib, Seele und Geist
Wenn man die drei Dinge Leib, Seele und Geist betrachtet, stellt sich die Frage: Was ist was, und worin liegt der Unterschied?
Zunächst einmal ist es ziemlich offensichtlich, dass der Mensch aus einem Leib besteht. Wenn du deinen Nachbarn zwickst oder ihm einen Klaps gibst, erkennst du seine Leiblichkeit ganz klar. Die Bibel sagt, der Mensch wurde aus der Erde gemacht. Das heißt, die Materialien, aus denen das Stück Fleisch besteht, das gerade neben dir sitzt, findest du alle in der Erde.
Jemand hat sich einmal die Mühe gemacht, das Material des Menschen zu studieren. Es ist nicht so kompliziert. Rein materiell besteht der Mensch aus Fett – genug, um sieben Stück Seife herzustellen –, aus Eisen, genügend, um einen Hunderternagel zu machen, Zucker, ungefähr eine Zuckerdose voll, Phosphor, genug für 2200 Zündholzköpfe, sowie Magnesium, Schwefel, Wasser und einigen anderen Stoffen.
Der Mann, der das untersucht hat, sagte, das Ganze kannst du im Baumarkt für ungefähr zwanzig Euro kaufen. Das heißt, rein materiell ist das, was jetzt leiblich neben dir sitzt – oder du selbst bist – etwa zwanzig Euro wert. Und eines Tages wird irgendein Pfarrer auch über dich sagen: „Erde zu Erde, Staub zu Staub.“ Dann werden wir wieder das, wovon wir gekommen sind – das ist der Leib.
Nun stellt sich die nächste Frage: Was ist die Seele? Da wird es schon etwas komplizierter, denn die Seele findest du nicht im Menschen. Es gibt ja auch Atheisten, die berechtigterweise sagen: Sie sezieren einen Leichnam, einen Menschen, der gerade gestorben ist, zerschneiden ihn in alle Einzelheiten und forschen nach. Aber sie finden keine Seele.
Die Schlussfolgerung lautet: Es gibt gar keine Seele, der Mensch ist nur Materie. Das hat eine gewisse Logik. Man kann es aber auch anders betrachten. Zum Beispiel hatten wir vor kurzem hier einen Orgelbauer – es gibt nicht viele von denen. Du kannst eine Orgel, besonders die alten großen Instrumente, in alle kleinen Teile zerlegen: die Tasten, die Hämmerchen, die Pfeifen, jedes Schräublein. Aber ich kann dir eins versprechen: Wenn du so zerlegst, wirst du keine Musik finden.
Die Schlussfolgerung daraus ist: Es gibt keine Musik. Die Seele im Menschen ist so etwas wie die Musik in der Orgel. Die Musik drückt das aus, was in der Orgel ist, oder die Orgel drückt das aus, was lebt. Und die Seele ist das, was unsere Persönlichkeit ausdrückt, unsere Lebendigkeit.
Ich versuche jetzt, Worte zu verwenden, um zu beschreiben, was die Seele ist. Die Seele beschreibt unsere Wünsche, unsere Bedürftigkeit. Sie beschreibt unsere Sehnsucht nach Leben. Die Seele ist das, was wir hoffen, was wir glauben und was wir denken.
In Psalm 42,6 schreibt der Psalmist. Er betet eigentlich gar nicht, sondern redet zu sich selbst. Er sagt: „Was bist du so unruhig in mir, meine Seele?“ Da ist eine Seele in ihm, die unruhig ist, die ein Verlangen und eine Bedürftigkeit hat, die nicht gestillt wird.
Und genauso, wie du die Musik der Orgel nicht in ein Reagenzglas einfangen kannst, kannst du auch die Seele nicht einfangen. Aber sie ist der Ausdruck des Lebens.
Die Seele als Ausdruck des Lebens und biblische Perspektiven
Im 1. Mose 2, Vers 7 lesen wir, dass Gott den Menschen formte und ihn zu einer lebendigen Seele machte. Ich zitiere euch diesen Vers: Ganz am Anfang der Bibel, als Gott den Menschen schuf, steht es so beschrieben: „Da bildete Gott der Herr den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase den Atem des Lebens, und so wurde der Mensch eine lebende Seele.“
Übrigens ist das ein wunderschönes Bild. Gott hauchte dem Menschen in die Nase. Man kann es mit dem ersten Kuss vergleichen. Es beschreibt bereits die Intimität. Gott möchte Beziehung mit den Menschen und haucht ihnen Leben ein. Er beseelt den Menschen. Deshalb steht im Alten Testament die Seele oft synonym für das Leben selbst. Das ist die Seele.
Es gibt ja auch das Notsignal am Berg: S-U-S. Wisst ihr, was das bedeutet? Save our soul. Dabei fragen die Menschen nicht nach einem Pfarrer, sondern nach dem Bergrettungsdienst. Sie wollen, dass ihr Leben gerettet wird – ihr ganzes Leben.
Mir ist das selbst schon passiert. Ich war inzwischen bei vielen Beerdigungen. Bei uns sind die Särge teilweise noch offen, vor allem bei Hausbeerdigungen. Dort ist der Sarg noch mindestens einen Tag lang offen, und man kann den Toten anschauen. Das hat mich oft fasziniert. Wenn ich den Toten sah, sagte ich zu mir selbst: Das ist nicht mehr die Person. Das ist nur noch die Hülle. Die Person ist nicht mehr da, denn die Seele fehlt, das Leben fehlt.
Das Problem bei unserem Denken ist, dass wir vom griechischen Denken geprägt sind. Im griechischen Denken werden Körper und Seele getrennt, als wären es zwei verschiedene Substanzen. Das nennt man Dualismus. Im religiösen Denken ist diese Trennung oft noch behaftet: Der Leib gilt als böse, minderwertig und ungeistlich, während die Seele als unsterblich, geistlich und göttlich angesehen wird.
Dieses Denken hat sich auch ins Christentum eingeschlichen. Zum Beispiel hat sich Martin Luther selbst gegeißelt, weil er dachte, der Körper müsse gestraft werden. Der Körper sei böse und minderwertig, die Seele aber das Wichtige. Das ist jedoch völlig unbiblisch. Es ist griechisches Denken.
In der Bibel werden Körper, Seele und Geist nie getrennt. Die Bibel sieht den Menschen immer als Ganzes. Man trennt nicht, sondern betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit. Vor allem wird der Mensch in seinen Beziehungen gesehen, nicht getrennt in Körper, Seele und Geist.
Natürlich sind das unterschiedliche Aspekte. Der Körper ist das, was ich anfassen kann, die Seele hingegen nicht. Aber ich lebe als ganzer Mensch mit meinem Körper. Nichts ist mehr oder weniger wichtig.
Dieser Körper ist deshalb wichtig. Paulus sagt einmal, dass leibliche Übung wenig nützt. Das steht im 1. Timotheus 4. Oft wird dieser Satz von denen zitiert, die sagen, Sport sei ungesund oder sogar „Sport ist Mord“. Doch man muss den Satz ganz lesen. Paulus sagt, leibliche Übung nützt wenig, weil dieses Leben in diesem Leib vergänglich ist.
Wir bekommen einen neuen Leib – das ist das Gewaltige daran. Wenn du stirbst, lebst du nicht nur in der Erinnerung Gottes weiter, sondern du erhältst einen neuen Leib. Der Grund, warum dieser Leib jetzt nicht gleichwertig ist, liegt darin, dass wir ihn wieder abgeben. Das heißt, wir ändern ihn.
Aber solange ich in diesem Leib lebe, ist er extrem wichtig. Wenn ich jetzt tot umfalle, könnte meine Seele auch nichts anfangen. Der Leib ist wichtig. Deshalb ist diese Leibfeindlichkeit nicht biblisch. Sie stammt aus dem griechischen Denken – nur nebenbei erwähnt.
Der Geist als Beziehungsfähigkeit und moderne Erkenntnisse
Aber jetzt zum Dritten: Was ist dann der Geist?
Da wird es jetzt noch ein bisschen interessanter, denn von der Seele findest du schon etwas, aber vom Geist findest du überhaupt nichts, wenn du die Leiche sezierst. Was ist also der Geist im Menschen?
Nun, der Geist im Menschen beschreibt die Beziehungsfähigkeit. Dabei geht es um die vertikale Beziehung zu Gott – ich nenne es mal so – und die horizontale Beziehung zu anderen Menschen. Diese Beziehungsfähigkeit ist der Geist im Menschen. Der Mensch ist ein Gegenüber zu Gott. Und das geschieht im Geist. Der Mensch ist als Geist das Ebenbild Gottes.
Was daran faszinierend ist: Die moderne Medizin hat erkannt, dass der Mensch viel mehr ist als nur Leib. Der Mensch ist eben nicht nur Materie. Das sieht man auch daran, dass es nicht immer genügt, nur die körperliche Krankheit zu heilen, so wichtig das auch ist. Soma, der Leib, der Körper – ich bin dankbar für die moderne Medizin und dafür, dass der Leib geheilt werden kann. Aber das allein reicht sehr oft nicht.
Denn der Mensch ist häufig auch an seiner Seele krank. Deshalb braucht es heute die Psychosomatik. Die Psyche, wie der Mensch lebt, ist krank, und sie muss geheilt werden – ebenso wie der Leib, um gesund zu sein.
Inzwischen hat man auch erkannt, dass es nicht genügt, nur den Soma, den Leib, zu heilen, und auch nicht nur die Psyche, die Seele. Der Mensch besteht auch noch aus etwas anderem: Er kann in seinen Beziehungen gestört sein. Wenn ein Mensch in seinen Beziehungen gestört ist, ist er ebenfalls krank.
Das nennt man in der Medizin heute die Pneumapsychosomatik. Pneuma bedeutet Geist, das sind die Beziehungen; die Psyche ist unsere Seele, wie wir leben, mit unseren Bedürfnissen und Erwartungen; und das Soma ist der Leib. Alle drei gehören zusammen.
Das fasziniert mich sehr, und das ist so schön an der Bibel. Übrigens müsst ihr nie Angst haben, Psychologie oder Pädagogik zu studieren. Ich habe schon Christen getroffen, die gesagt haben: „Das ist alles nicht gut, wegen der Bibel und so weiter.“ Natürlich brauchen wir die Bibel, aber ich bin so dankbar für manche psychologischen Bücher, die ich gelesen habe. Diese haben vieles anders aufgeschlüsselt und für mich verständlich gemacht. So sehe ich die Wahrheit dann auch in der Bibel.
Das heißt, mir hat sehr oft ein anderes Buch geholfen, die Bibel besser zu verstehen. Darum sollten wir da lernen. Christen brauchen keine Angst zu haben. Manche Christen haben so viel Angst und sagen: „Dies darfst du nicht, das darfst du nicht.“
Lass dich auf Neues ein, prüfe alles und behalte das Gute. Manche Brüder und Schwestern kritisieren alles und prüfen nur das Schlechte. Aber behalte einfach das Gute und freue dich daran. Was nicht so gut ist, vergiss es einfach, aber gehe weiter mit dem Guten.
Heilung durch Jesus an Körper, Seele und Geist
In der Bibel ist unübersehbar, dass Jesus, unser Heiland, Menschen geheilt hat. Er hat sie körperlich geheilt, und davon gibt es viele Geschichten in den Evangelien. Die meisten von euch kennen die Geschichte vom blinden Mann. Auch verkrüppelte Menschen hat er geheilt.
Jesus hat Menschen auch seelisch geheilt. Zum Beispiel die Frau am Brunnen. Sie war körperlich gesund, soweit wir wissen, aber ihre Seele war krank, und Jesus hat sie geheilt.
Er hat Menschen auch am Geist geheilt. Nikodemus war körperlich gesund und auch seelisch stabil. Er hatte ein gutes Umfeld und war ein anerkannter Mann. Doch sein Geist war krank und musste geheilt werden. So hat Jesus die Menschen an Körper, Seele und Geist geheilt.
Ich durfte das auch in meinem eigenen Leben erfahren. Ich habe euch gestern erzählt, wie es mit meiner seelischen Situation aussah – meinem Minderwertigkeitskomplex. Über die Jahre und durch die Beschäftigung mit dem Wort Gottes habe ich festgestellt, dass da etwas heil geworden ist.
Auch eine körperliche Heilung habe ich erlebt. Bevor ich zum Dauernhof kam, war ich hauptberuflich Bergführer. Dabei war ich viel auf Hütten unterwegs, auf Gletschern und so weiter. In einem Sommer, bevor ich zum Dauernhof kam, bekam ich eine starke Sonnenallergie. Doch es war keine Allergie, sondern etwas anderes, das die Ärzte nicht erklären konnten.
Ich bin zu vielen Ärzten gegangen, aber sie wussten nicht weiter. Kortison linderte die Beschwerden ein wenig, konnte sie aber nicht heilen. Während eines Winters am Dauernhof konnte ich nicht mehr ohne Gesichtsmaske aus dem Haus gehen, weil es so schmerzte. Die Haut war stark angeschwollen und voller Wasser – es war extrem unangenehm.
Nach etwa zwei Jahren habe ich mir Jakobus 5 durchgelesen: „Wenn du krank bist, dann rufe die Ältesten, damit sie für dich beten, und Gott wird dich heilen.“ Doch ich hatte nie wirklich Frieden darüber. Noch zwei Jahre später habe ich mich dann entschieden, die Ältesten zu rufen. Wir haben gebetet, und zwei Tage später waren die Beschwerden weg.
Ich bin sehr dankbar für diese körperliche Heilung. Das geistliche Leben, das ich erfahren durfte, ist für mich jedoch das größte Geschenk. Als ich 15 Jahre alt war, hat ein Jugendwart uns von Jesus erzählt. Da habe ich erkannt, dass Jesus die Wahrheit ist. Ich weiß nicht genau, warum ich das erkannt habe, aber ich wusste, dass das, was er sagte, wahr ist.
Darum möchte ich für alle, die Jugendarbeit machen, sagen: Macht weiter! Es ist eines der wichtigsten Dinge. Gebt euch mit ganzer Kraft in die Jugendarbeit und Kinderarbeit und erzählt ihnen von Jesus. Das ist eine der größten Chancen, die es gibt.
Das ist eine schöne Erfahrung, die ich gemacht habe. Aber ich habe über die Jahre auch das Gegenteil erlebt. Ich habe gesehen, dass liebe gläubige Menschen, obwohl sie glauben, nicht gesund wurden. Ich habe erlebt, dass gläubige Menschen an der Seele litten und nicht unbedingt geheilt wurden.
Noch mehr habe ich erlebt, dass Christen, die sich Christen nennen, durch ihren Glauben krank wurden. Es gibt krankmachenden Glauben, den man in der Psychologie „religiöse Neurosen“ nennt. Diese gibt es tatsächlich.
Ein falscher Glaube kann dich krank machen – auch ein falscher christlicher Glaube kann dich krank machen, an Körper, Seele und Geist. Deshalb ist es nicht immer so, wie man oft hört: „Wenn du nur genug glaubst, wirst du geheilt.“ Es kann auch das Gegenteil der Fall sein: Du musst von einem falschen Glauben geheilt werden.
Es kann sein, dass dein Glaube geheilt werden muss, wenn er ein falscher Glaube ist. Das kannst du im Timotheusbrief und im Titusbrief nachlesen. Ich gebe euch eine Stelle: Titus 1, Vers 13. Dort spricht der Apostel Paulus genau darüber.
In Titus 1,13 heißt es: „Dieses Zeugnis ist wahr; darum weise sie streng zurecht, damit sie im Glauben gesund werden.“ Hier ging es um falsche Lehrer oder christliche Lehrer, die etwas Falsches lehrten. Paulus sagt: „Euer Glaube ist krank, hier muss der Glaube gesund werden.“
Gottes Anliegen: Heilung und Rettung
Wir wissen aus der gesamten Bibel, sowohl dem Alten als auch dem Neuen Testament, dass es Gottes Anliegen ist, uns gesund zu machen. Eine meiner Lieblingsstellen ist 2. Mose 15,26. Dort stellt sich Gott seinem Volk Israel vor und sagt: „Ich bin der Herr, euer Arzt.“ In einer anderen Übersetzung heißt es: „Ich bin der Herr, der euch heilt.“
Im Neuen Testament, als Jesus geboren wird, lesen wir: „Heute ist euer Retter geboren.“ Gott ist unser Arzt und unser Retter. Deshalb können wir mit Gewissheit sagen, dass es Gottes Anliegen ist, dass wir gesund und gerettet werden.
Doch warum beschreibt sich Gott als unser Arzt? Ganz einfach: weil wir krank sind. Warum muss der Retter geboren werden? Ebenfalls aus einem einfachen Grund: weil wir verloren sind.
Ich arbeite im Bergrettungsdienst. Den Bergrettungsdienst gibt es nur, weil es am Berg Verlorene gibt. Gäbe es keine Verlorenen, könnten wir einen Pfeifenclub gründen oder etwas Ähnliches – einen Bergrettungsdienst bräuchte man dann nicht.
Wenn Jesus als unser Retter kommt, bedeutet das, dass wir verloren sind. Wenn Gott sagt: „Ich bin der Herr, euer Arzt“, dann heißt das, dass wir krank sind und Heilung brauchen. So ist die Geschichte der Menschheit: eine gefallene Menschheit, in der die Sünde uns krank macht. Gott aber kommt, um uns zu heilen.
Glaube trotz Leid und das Beispiel eines langjährigen Kranken
Ich treffe immer wieder Menschen, die zu mir sagen: „Was heißt das, Hans-Peter? Ich kann an Gott nicht mehr glauben, weil all das Böse, was in dieser Welt geschieht oder was mir widerfahren ist, nicht passieren würde, wenn es einen Gott gäbe.“
Diesen Menschen kann man ganz ehrlich antworten – oder ich sage es ihnen –, dass genau das der Grund ist, warum ich an Gott glaube. Denn der Gott, der in der Bibel beschrieben wird, zeigt uns, dass diese Welt böse ist. Das steht in der Bibel. Die Bibel beschreibt nicht, dass diese Welt in Ordnung ist. Sie sagt auch nicht, dass es Christen immer gut geht. Das findet man nicht in der Bibel. In der Bibel steht, dass die Menschen krank sind und dass Gott als unser Heiland gekommen ist, um uns gesund zu machen. Das steht in der Bibel.
Darum glaube ich an Gott – gerade weil so vieles Böses in der Welt ist.
Ein wunderbares Beispiel möchte ich noch kurz erzählen, um vielleicht die Geister etwas zu wecken. Es ist eine Geschichte, in der Jesus einen Menschen heilt. In dieser Geschichte sieht man die Realität eines kranken Lebens und die Realität eines lebendigen Heilers, nämlich Jesus.
Schlagt bitte alle die Bibel auf Johannes Kapitel 5 auf. Johannes 5. Christian, kannst du das auch schon mal Simon zeigen? Oder nicht? Okay, das lernen wir morgen, okay? Ich kann es auch nicht, dann sollen es Simon und ich gemeinsam lernen. Simon kann das immer, er findet schnell die Bibelstelle.
Schlagt also auf Johannes 5 auf, und ich möchte die Verse 1 bis 5 lesen:
„Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem bei dem Schaftor ist ein Teich, der auf Hebräisch Bethesda genannt wird und fünf Säulenhallen hat. Dort lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer und Dürre. Im Vers 4, der nicht in allen Bibeln steht, aber in deiner Fußnote zu finden ist, heißt es: ‚Die auf die Bewegung des Wassers warteten, denn ein Engel des Herrn stieg zu bestimmten Zeiten in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nach der Bewegung des Wassers zuerst in den Teich stieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war.‘
Es war aber ein Mensch dort, der achtunddreißig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war.“
Hier war also ein Mann in Bethesda, der zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre krank war. Freunde, das ist eine lange Zeit. Die meisten von euch sind noch nicht einmal so alt. Das ist fast die Hälfte eines Lebens. 38 Jahre lag dieser Mann krank, und das war seine Realität, mit der er jeden Tag lebte.
Man fragt sich – ich habe es gestern schon angeschnitten – wo nimmt ein solcher Mann überhaupt den Willen her, noch einen weiteren Tag zu leben? Ein verkrüppelter, gelähmter Mann liegt 38 Jahre da. Warum will er überhaupt noch einen weiteren Tag leben? Diese Frage stellt man sich bei vielen Menschen. Wo nimmt derjenige die Kraft her, überhaupt weiterzuleben?
Und wisst ihr, ich glaube, es ist die Hoffnung. Auch Menschen, die extrem verzweifelt sind, über Jahre, sogar Jahrzehnte, haben noch eine Hoffnung. Sie denken: „Es muss doch der kommen, bei dem es besser wird.“
Dieser Mann hat vielleicht gedacht: „Vielleicht bin ich einmal der Erste, der tatsächlich geheilt wird in diesem Wasser.“ Nach 38 Jahren war die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering. Wenn du in 38 Jahren nicht reingekommen bist, warum sollte es jetzt klappen? Das ist ähnlich wie beim Hoffen auf einen Lottogewinn. Die Erfüllung ist sehr unwahrscheinlich.
In Römer 4, Vers 18 steht ein Bibelvers von Abraham: „Er hat gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt.“ Das ist ein starker Vers. Gegen jede Hoffnung hat er auf Hoffnung hin geglaubt. Im speziellen Fall sollte er noch ein Kind bekommen. Aber er war hundert und Sarah war neunzig. Wenn er Sarah anschaute, sah es hoffnungslos aus, und sie sah das bei ihm genauso.
Wenn die sich angeschaut haben, war das gegen jede Hoffnung. Aber sie haben gesagt: „Wir hoffen.“ Gegen Hoffnung auf Hoffnung. So muss dieser Mann gelebt haben – er hat gegen jede Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt.
Dann kommt die Frage Jesu an diesen Mann im Vers 6: Als Jesus ihn daliegen sah und wusste, dass er schon lange Zeit so da lag, spricht Jesus zu ihm den Hammersatz: „Willst du gesund werden?“
Was ist das für eine Frage? Der liegt da 38 Jahre krank, und Jesus fragt ihn: „Willst du gesund werden?“ Aber wisst ihr was, die Frage ist eigentlich sehr berechtigt.
Ich erlebe das oft in der Seelsorge, dass ein Mensch extrem leidet. Ich kann ihm vom Wort Gottes zeigen, wie Gott gesagt hat, dass er mit diesem Problem umgehen soll und wie sein Leben anders werden könnte. Manchmal wollen die Menschen gar nicht gesund werden. Sie baden in ihrem Selbstmitleid und könnten eigentlich herauskommen, wollen aber nicht.
Es ist zwar ein miserables Leben, es ist nur negativ, aber sie wollen nicht gesund werden.
Und es ist faszinierend: Hier fragt Jesus diesen Menschen: „Willst du gesund werden?“ Was willst du, dass ich bei dir heile? Manchmal wissen wir ja gar nicht genau, was uns fehlt.
Dieser Mann – und das ist für mich das Herausragendste in der ganzen Geschichte – der 38 Jahre krank da liegt, gibt Jesus zwei Antworten. Die erste Antwort ist so gewaltig, dass man nur schlucken kann, denn sie trifft heute auf viele Menschen zu.
Jesus fragt ihn: „Willst du gesund werden?“
Vers 7: Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen.“
Das war sein Problem. „Herr, ich habe keinen Menschen.“ Ich habe niemanden, der mich zum Wasser bringt.
Was war das wahre Problem dieses Mannes? Nicht in erster Linie seine körperliche Krankheit, sondern seine Einsamkeit. „Ich habe keinen Menschen.“ Es ist niemand da, der wirklich zu mir steht bis zum Ende.
Und Jesus, das gefällt mir hier so, weil er das natürlich weiß, spricht diesen Kranken an und fragt ihn: „Was willst du eigentlich, dass ich dir tun soll?“
Wenn du so bist wie ich: Wenn ich manchmal einen Bettler am Straßenrand sehe, gehe ich eher schnell vorbei. Manchmal wäre es vielleicht gut, wenn man sich fragt: „Gibt es etwas, was ich für dich tun kann?“ Jesus hat es getan. Er hat es nicht bei jedem getan, aber bei ihm hat er es so gemacht.
Und die zweite Antwort des Kranken war, dass er sagt: „Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, wenn das Wasser bewegt wird, in den Teich wirft, während ich komme. Ein anderer steigt vor mir hinein.“
Das heißt, der Kranke sagt zu Jesus: „Jesus, ich habe schon Beziehungen in dieser Säulenhalle. Da liegen schon andere Menschen jahrelang, aber es ist keine Beziehung der Liebe, sondern eine Beziehung der Rivalität. Jeder schaut nur, dass er der Erste ist.“
Übrigens heißt Bethesda „Barmherzigkeit“, und in diesem Haus Bethesda war niemand, der barmherzig genug war, um diesen Mann hineinzutragen.
Wie ist es bei dir in der Firma, in der Familie? Hast du Menschen, von denen du sagen kannst: „Ich habe einen Menschen, der mich liebt um meines Willens, hundertprozentig“? Oder sind deine Beziehungen eher so, dass du sagst: „Wenn ich das und das erfülle, dann wird er auch ein bisschen zu mir stehen.“ Das heißt, leistungsabhängig.
Hast du Beziehungen, in denen du wirklich geliebt wirst um deinetwillen? Darum geht es.
Dann sagt Jesus zu diesem Mann im Vers 8: „Steh auf, nimm dein Bett und geh umher.“
Das fasziniert mich hier auch: Jesus sagt zu diesem Mann, der 38 Jahre krank ist: „Weißt du was? Steh auf, nimm dein Bett und geh.“
Und was besonders ist an Jesus – und bitte merkt euch das – das ist kein Appell. Hans-Joachim Eckstein hat mal gesagt: Im Neuen Testament gibt es keinen einzigen Appell, wo Gott zu dir sagt: „Tu das, reiß dich zusammen!“ Sondern wenn Gott sagt: „Steh auf, nimm dein Bett und geh“, dann befähigt er dich, aufzustehen und zu gehen.
Seht ihr, wir als Christen haben oft Appelle. Wir sind ziemlich schnell: Jemand ist depressiv, und wir sagen: „Reiß dich zusammen, so schlimm kann es ja nicht sein!“ Jemand kämpft mit sich selbst, und wir sagen: „Tu halt mal ordentlich was, lies mehr in der Bibel, geh in den Gottesdienst, dann wird es schon.“
Oder jemand ist krank, und wir sagen: „Glaub halt ein bisschen mehr und bete länger, es wird schon.“
Oder jemand hat Beziehungsprobleme, und wir sagen: „Tu dies und das, dann wird es schon.“
Und wisst ihr was? Viele dieser Menschen haben keine Muskeln mehr, sie liegen schon 38 Jahre am Boden, sie können nicht aufstehen.
Und das ist der Unterschied bei Jesus: Wenn er sagt: „Steh auf“, dann befähigt er dich, aufzustehen. Das schätze ich so an ihm.
Ich habe gerade vorgestern ein Zitat von Doktor Benedikt Walck gelesen – den Namen kenne ich nicht genau –, aber er schrieb: „Eine Person, die wöchentlich sechzig oder siebzig Stunden arbeitet, mag am Sonntag nicht mehr hören, was sie noch alles tun sollte. Sie braucht in der Kirche Leute, die ihr helfen, zur Ruhe zu finden, die Gedanken zu ordnen, um mitten im Stress Gott zu erkennen.“
Seht ihr, Jesus ist nicht gekommen, um uns noch zusätzliche Aufgaben zu geben, damit unser Leben noch schwerer wird, als es ohnehin schon ist. Jesus ist gekommen, um die Kraft in uns zu sein, die uns hilft, die Aufgaben des Lebens zu meistern.
Aber sehr oft glauben wir: „Jetzt muss ich sowieso schon so viel tun – meine Karriere, meine Familie, meine Frau usw. – und da hört man dann oft: ‚Gott ist Nummer eins, Frau ist Nummer zwei, Kinder sind Nummer drei, Arbeit ist Priorität Nummer vier.‘ Jetzt beginnst du halt mal bei der Vier, weil die Arbeit musst du ja tun. Dann bei den Kindern, dann bei der Frau, und jetzt muss Gott auch noch zufrieden sein. Mir wird das alles zu viel.“
Das sind die Appelle, die wir immer hören. Jesus nicht. Das ist der große Unterschied.
Und dann gefällt mir das im Vers 9: „Sofort wurde der Mensch gesund, nahm sein Bett und ging umher. Es war aber an jenem Tag Sabbat.“
Die Juden sagten zu dem Geheilten: „Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen.“
Dann sagen sie das, und er antwortet ihnen – das ist wieder wunderbar –, er wusste ja nicht einmal den Namen von Jesus, er hatte keine Ahnung, wer das ist. Er sagte nur: „Der, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und geh umher.“
Alles, was dieser Mensch über Jesus wusste, war, dass er derjenige ist, der ihn gesund gemacht hat.
Ist das nicht einer der schönsten Namen für Jesus: „Der, der mich gesund gemacht hat“? Später erkennt er dann, dass es Jesus ist.
Ich möchte heute Abend einfach damit schließen. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Vielleicht bist du im Moment übersprudelnd vor Leben – wunderschön, genieße es. Vielleicht bist du aber auch 38 Jahre krank und hast keine Muskeln mehr.
Da möchte ich dir nur diese Frage stellen: Willst du gesund werden? Willst du wirklich gesund werden?
Wenn wir Ja sagen, kann es sein, dass Jesus uns verändert, weil er uns gesund machen will. Will ich das? Bin ich dazu bereit?
Und wenn ein Mensch gesund werden will, sagt Jesus Ja, und er rührt uns an – an Körper, Seele und Geist.
Es ist faszinierend, dass Menschen, deren Seele gesund wird, sich oft auch körperlich erholen und gesünder werden. Oder bei Menschen, die am Geist gesund werden, funktionieren Beziehungen wieder, und sie werden auch an der Seele gesünder.
Denn wir sind nicht drei verschiedene Dinge, sondern Mensch als Ganzes, und diesen Menschen möchte Jesus heilen und retten.
Willst du gesund werden? Das ist die Frage. Was willst du, dass Jesus gesund macht?
Abschlussgebet und Dankbarkeit für Gottes Schöpfung
Ich bete noch, lieber himmlischer Vater. Wir danken dir so sehr, dass dein Wort so klug ist und dass alles, was wir heute in der modernen Medizin entdecken, bereits in deinem Wort enthalten ist.
Danke, Vater, dass wir aus viel mehr bestehen als nur aus Materie. Obwohl Materie hier das Erste und Ansprechendste ist, weil wir sie anfassen und sehen können, wissen wir doch genau, dass es so viel mehr gibt.
Es ist nicht das Stück Fleisch, das mich ausmacht, oder die Materialien, aus denen ich bestehe. Es bin ich, die Seele, und ich stehe in Beziehungen – im Geist – mit dir und mit Menschen.
Danke, dass du uns genau so geschaffen hast.
