Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare. Ich bin Christian, und heute bekommst du wieder einen praktischen Tipp, der dir helfen kann, deinen Nächsten einen Schritt näher zu Jesus zu führen.
Bevor wir starten, habe ich eine kleine Bitte: Wir möchten mit dem Podcast möglichst vielen Christen in ihrer Alltagsmission helfen. Wenn dir der Podcast also gefällt, hinterlasse uns bitte eine gute Bewertung. Empfiehl ihn auch gerne weiter an deine Freunde oder an Geschwister aus der Gemeinde.
Lass uns Alltagsmission gemeinsam leben. Deshalb teilt auch gerne eure Erfahrungen mit der Community. Wie das geht, erfahrt ihr am Ende der Folge.
Aber genug der Ankündigungen – legen wir los!
Heute stelle ich die Frage: Wie kann ich meinem Nächsten etwas Gutes tun? Wenn die Bibel davon spricht, Gutes zu tun, geht es nicht nur darum, irgendwie nett zu anderen zu sein. Natürlich können wir zum Beispiel unseren Kollegen dienen, indem wir gute Arbeit leisten. Das gilt auch für unseren Vorgesetzten oder Chef, indem wir einfach als Team zusammenarbeiten.
Doch die Bibel geht noch viel weiter. In Epheser 2,10 heißt es: „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor vorbereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ Hier geht es um konkrete Werke, die Gott schon für uns vorbereitet hat. Das Wort „wandeln“ ist ein altes deutsches Wort. Es bedeutet, dass es keine einmalige Angelegenheit ist, sondern eine Lebenseinstellung, ein fortlaufendes Tun.
In meiner Jugendzeit habe ich das Nähen für mich entdeckt. Das ist schon lange her. Ich habe einfache Topflappen gemacht, Eierwärmer, aber auch ein Hochzeitskleid. Naja, nicht ganz alleine, aber ich habe mitgearbeitet. Es hat mir großen Spaß gemacht, die genähten Sachen später zu verschenken.
Warum erzähle ich euch das? Weil es in dieser Folge ziemlich viel ums Nähen gehen wird. Aber keine Sorge, machbar ist jetzt nicht plötzlich ein Nähpodcast geworden. Wenn ihr den Teaser zu dieser Folge gesehen habt, erinnert ihr euch vielleicht, dass ich angekündigt habe, euch diesmal eine Meisternäherin vorzustellen, von der wir viel lernen können.
Wen meine ich? Ich rede von Tabitha oder Dorcas, von der wir in Apostelgeschichte 9,36-41 lesen. Ich möchte den Text gerne mit euch lesen.
Da heißt es in Apostelgeschichte 9,36: In Joppe aber war eine Jüngerin namens Tabitha, das übersetzt Dorcas heißt. Diese war reich an guten Werken und Almosen, die sie übte.
Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Als man sie gewaschen hatte, legte man sie in ein Obergemach. Da aber die Brüder nahe bei Joppe waren, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und baten: „Zögere nicht, zu uns zu kommen.“
Petrus aber stand auf, ging mit ihnen. Als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach. Alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm die Unter- und Oberkleider, die Dorcas gemacht hatte, während sie bei ihnen war.
Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sprach: „Tabitha, steh auf!“ Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Er gab ihr die Hand, richtete sie auf. Er rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor.
Richtig großartig, was hier passiert ist. Gute Werke sind der Zentralpunkt christlicher Heiligung. Achtung: Gute Werke sind nicht der Zentralpunkt der Errettung. Wir sind durch Glauben und nicht durch Werke gerettet. Aber gute Werke sind der Zentralpunkt der Heiligung, also des Prozesses, Jesus immer ähnlicher zu werden in der Nachfolge.
Und da darf uns Tabitha ein großes Vorbild sein, denn wir lesen hier über sie: Tabitha war reich an guten Werken und Almosen. Sie ist ein Musterbeispiel echter christlicher Heiligung.
Heiligung bedeutet, dass wir uns und unser Leben für Gott absondern. Wir sind heilig, für ihn beiseite genommen. Das ist kein theoretisches Konstrukt. Heiligung muss praktische, greifbare Auswirkungen haben, um echt zu sein.
Das Neue Testament befiehlt uns eindringlich, gute Werke zu tun, zum Beispiel in Titus 2,14: Christus hat uns losgekauft von der Gesetzlosigkeit und hat sich ein Eigentumsvolk gereinigt, eifrig in guten Werken. Dahin führt gelebte Heiligung.
Oder Titus 3,8: Die Gläubigen sollen Sorge tragen, gute Werke zu betreiben.
2. Timotheus 3,16 sagt, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.
Und viele andere Verse mehr, etwa Hebräer 13,16: „Des Wohltuens, des Mitteilens vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott wohlgefällig.“
Gute Werke tun also – aber wie kann das konkret aussehen? Ich habe bereits erwähnt, dass wir viel von Tabitha lernen können. Deshalb wollen wir uns ihre Geschichte genauer anschauen.
Israel ist zu dieser Zeit ein armes und unterdrücktes Land. Es gibt keine staatlichen Hilfen für Witwen und Waisen, so wie wir das heute kennen. Wer hilft ihnen also? Manche betteln, andere können sich noch einen spärlichen Lebensunterhalt verdienen, aber mehr ist kaum möglich.
In dieser Situation tritt Tabitha auf den Plan. Sie näht Kleider und Unterwäsche für die Witwen. Vielleicht zunächst nur für diejenigen, die sie persönlich kennt. Doch ihre Barmherzigkeit wird bekannt, und mit der Zeit kommen immer mehr Witwen zu ihr, in der Hoffnung auf Unterstützung.
Tabitha arbeitet unermüdlich für die Bedürfnisse anderer. Sie näht Kleidungsstück um Kleidungsstück für die Hilfsbedürftigen. Bedenken wir: Zu dieser Zeit gibt es noch keine vollautomatischen Nähmaschinen. Alles ist echte Handarbeit – harte Arbeit, die Schwielen an den Händen verursacht, Nadelstiche und müde Gelenke.
Und doch tut sie es. Sie weiß genau, welche praktische Auswirkung ihr Dienst auf das Leben anderer hat. Ganz konkret ist Tabitha für die hilflosen Witwen eine Heldin.
Vielleicht unterschätzen wir manchmal in unseren Gemeinden den Wert guter Werke. Oft fehlt es an Fantasie, wenn es um praktische Dienste an anderen geht. Manchmal haben wir auch nicht den Blick dafür, wo die Not am größten ist und was wir selbst tun könnten. Oder vielleicht wollen wir uns nicht die Mühe machen und warten darauf, dass sich jemand anders engagiert.
Vielleicht sehen wir die Not, denken aber: „Na ja, das kann jemand anders machen.“ Tabitha ist anders. Sie hat ein echtes Anliegen für die hilfsbedürftigen Menschen in ihrem Umfeld und investiert viel, um ihnen zu helfen.
Aber dann der Schock: Tabitha verstirbt plötzlich. Sie wird mitten aus dem Leben, mitten aus ihrem Dienst gerissen, und ihre Werke nehmen ein jähes Ende. Wie kann es sein, dass diese Frau, die so viel Gutes getan hat, plötzlich stirbt?
Wir brauchen nicht viel Fantasie, um uns vorzustellen, wie bestürzend diese Nachricht für die Menschen ist, die ihr nahestehen und von ihrem Werk, von ihrem Einsatz profitiert haben.
Hast du gehört? Hast du schon gehört, Tabitha ist gestorben? Oh nein, es darf ja wohl nicht wahr sein! Tabitha ist gestorben, ausgerechnet Tabitha – so eine herzensgute, tüchtige Frau, die gibt es doch nicht noch mal. Wie kann Gott sie uns bloß wegnehmen?
Petrus wird von zwei Männern aus dem 25 Kilometer entfernten Lydda geholt. Er soll irgendetwas tun. Auf dem Weg dorthin denkt er sicher viel nach. Er betet, wie er in dieser Situation brauchbar für Gott sein kann. Vielleicht würde Gott erlauben, dass Tabitha von den Toten auferweckt wird. Immerhin war das bei den Propheten und bei Jesus auch mehrfach vorgekommen.
Wir finden das natürlich großartig, die Vorstellung, wenn jemand, den wir lieben, wieder aus den Toten auferweckt wird und zurückkommt ins Leben. Aber wie war das wohl für Tabitha? Wollte sie wohl gern zurückkommen und sich die Finger wieder wundnähen?
Ich bin sicher, dass niemand, der im Himmel angekommen ist, auch nur für eine Minute zurück auf diese Erde möchte. Wer die Herrlichkeit des Himmels und die geniale Gegenwart bei Jesus erlebt hat, möchte nicht mehr tauschen, möchte nicht zurück.
Es gibt also einen Grund, warum der Herr sie doch auferweckt.
Aber der Reihe nach.
In Vers neununddreißig, ja hier, zeigen die Witwen Petrus die gesammelten Werke der Tabitha – all das, worin Tabitha so viel investiert hat: ihre Zeit, ihr Geschick beim Nähen, ihre Kreativität, das Geld für die Materialien, die langen Arbeitsstunden und ihre Zugewandtheit zu den Menschen. Sie sammeln alle Kleidungsstücke, die sie genäht hat, jedes Gewand, das von ihrer Einsatzbereitschaft und Liebe zeugt. Das lesen wir hier.
Ja, und sie bereiten alles für Petrus vor. Und was macht Petrus? Er treibt alle hinaus, um ganz allein mit Gott zu sein, ihn anzuflehen, hier ein Wunder zu tun, einzugreifen und seine Macht zu zeigen. Gott erhört sein Flehen. Er wendet sich dem Leichnam zu und spricht: „Tabitha, steh auf!“ Sie schlägt ihre Augen auf, und als sie Petrus sieht, setzt sie sich auf.
Was sieht Tabitha? Klar, sie sieht Petrus. Aber sie sieht auch all die Kleidungsstücke, die sie für die Witwen genäht hat. Zum ersten Mal sieht sie selbst alles auf einen Haufen, was sie gemacht hat. Dann trifft sie die Frauen und das Leben, das sie verändert hat. Sie sieht, wem ihr Dienst alles zugutegekommen ist.
Ich finde diese Stelle so genial, so großartig, denn sie gibt uns eine Perspektive auf die Ewigkeit. Ja, genau, ihr habt richtig gehört: Tabitha starb, sie wurde auferweckt und dann sah sie all ihre Werke. Wenn sie nicht gestorben wäre, hätte sie das alles auf einen Haufen hier nicht gesehen.
Aber warum ist das so wichtig für uns? Was lernen wir daraus? Uns wird es auch so gehen. Wer an Christus glaubt und gute Werke tut, dem folgen die Werke nach. Seine Mühen auf dieser Erde werden vom Tod nicht vergessen, denn es gibt eine Auferstehung. Es ist nach dem Tod nicht einfach vorbei. Unsere Werke werden offenbar werden, und Gott wird sie sogar noch würdigen.
In Matthäus 10,42 spricht der Herr davon, dass selbst ein Glas Wasser, das wir jemandem um Jesu Willen anbieten, nicht unvergolten bleiben wird. Und in 1. Korinther 15,58 schreibt Paulus: „Seid allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühen im Herrn nicht vergeblich sind.“
Was ist das doch für eine Motivation, für den Herrn zu arbeiten und mit guten Werken Menschen etwas von der Liebe Gottes zu zeigen, oder?
Ich finde das großartig. Es ist nicht ihr missionarischer Eifer, von dem hier in der Apostelgeschichte 9 berichtet wird, und auch nicht, wie oft sie betete. Vielmehr war sie reich an guten Werken und Wohltätigkeit. Sie nähte Röcke und Kleider für die Witwen der Stadt. Sie nutzte also ihre Zeit, ihre Gaben und ihr Geld, um den Menschen in ihrer Stadt Gutes zu tun.
Zusammengefasst: Was können wir daraus lernen?
Erstens ist es wichtig, dass wir einen Blick dafür entwickeln, wo Hilfe benötigt wird. Jeder von uns kann ganz praktisch dienen – egal, ob das am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder im Studium ist. Überlege ganz bewusst, welche Bedürfnisse es in deinem Umfeld gibt und inwiefern du helfen kannst. So wie Tabitha hier die Kleidung für die Witwen nähren konnte, die diese dringend brauchten.
Vielleicht brauchen Mütter in deiner Umgebung einen Babysitter. Oder es gibt Kinder in deiner Gegend, die gerne ein Instrument lernen würden, aber kein Geld dafür haben. Vielleicht gibt es auch eine Obdachlosenhilfe in deiner Nähe oder viele Obdachlose, aber keine ausreichende Unterstützung. Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn du dich aufrichtig umschaust und überlegst, wo du helfen kannst. Da bin ich mir sicher. Und dann wirst du etwas finden – ganz bestimmt.
Zweitens sehen wir nicht immer sofort die Früchte unseres Dienstes. Das heißt aber nicht, dass es keine gibt. Vieles werden wir erst in der Ewigkeit bei Gott erfahren. Lass dich also nicht entmutigen, sondern vertraue darauf, dass Gott dich gebraucht.
Mach einfach treu weiter und tue die Werke, die Gott für dich schon vorbereitet hat.
Ich möchte mit dem Vers aus Matthäus 5,16 schließen. Jesus sagt dort zu seinen Jüngern – und damit auch zu uns: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Hier betont Jesus, dass unsere guten Werke nicht nur für uns selbst oder unsere unmittelbare Gemeinschaft von Bedeutung sind, sondern auch ein Zeugnis für die Menschen um uns herum darstellen – für deinen Nächsten. Das ist deine Alltagsmission, deine Chance dafür.
Wenn Menschen unsere Taten der Liebe, der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sehen, erkennen sie darin die Gegenwart und das Wirken Gottes. Und das ist so beeindruckend. Genau das führt dazu, dass sie Gott loben. Das wäre doch klasse, wenn du das erleben darfst und es dazu kommt.
Das bedeutet, dass unsere gelebte Liebe und gute Werke eine Brücke sein können, die Menschen zu Gott führt. Es ist ein praktischer Ausdruck unseres Glaubens, der sichtbar und erlebbar wird. Durch unsere Taten zeigen wir die Liebe Gottes, und das kann andere inspirieren, diese Liebe ebenfalls zu suchen und Gott zu ehren. Das ist sehr ermutigend.
Was tust du oder wirst du den Menschen in deinem Umfeld Gutes tun? Lass es uns wissen und schreibe uns gerne an: machbar@heuckelbach.org.
In der Alltagsmission sind wir keine Einzelkämpfer. Wir wollen uns gegenseitig helfen, Tipps geben und ermutigen. Zum Beispiel machen wir das auch mit dem Machbar-Newsletter. Melde dich doch gleich dafür an, falls du es noch nicht getan hast, und lies, wie andere Christen Alltagsmission leben.
Übrigens gibt es für jede Einsendung auch ein nützliches Machbar-Giveaway.
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Soweit erst mal. Ich sage Tschüss und danke fürs Zuschauen und Zuhören. Bis zum nächsten Mal!