Einführung in den Brief und die Zielgruppe
Ich freue mich, dass ihr da seid. Das wird eine tolle Woche. Dieser Brief ist wirklich großartig. Ich hoffe, ihr könnt euch mit mir darüber freuen. Es ist ein wunderbarer Abschnitt aus der Bibel.
Wir setzen dort an, wo wir im ersten Petrusbrief aufgehört haben. Wir sind noch ganz am Anfang. Wie ich euch gestern gesagt habe, schreibt der Apostel Petrus an Christen in Kleinasien, etwa im Gebiet der heutigen Türkei. Er möchte sie in sehr schwierigen Zeiten ermutigen. Er ermutigt sie, daran zu glauben, dass sie in der wahren Gnade Gottes stehen.
Gestern haben wir uns die Spannung angesehen, in der die Gläubigen damals lebten – und in der wir heute auch stehen. Auf der einen Seite sind sie Fremdlinge, sie passen nicht richtig hierher. Auf der anderen Seite sind sie von Gott gewollt, geliebt, ans Vaterherz gedrückt und auserwählt.
Was sie durchmachen, weiß Gott. Der Heilige Geist wird es für ihre Heiligung nutzen. Und gerade das zeichnet sie als Bundesgenossen Gottes aus.
Heute möchte ich euch im ersten Vortrag zunächst 1. Petrus 1,3-12 anschauen. Ich möchte euch zeigen, was für Menschen das sind, an die Petrus hier schreibt. Dabei möchte ich auch 1. Petrus 1,8 erwähnen. Es sind nämlich Christen, die in einer ganz lebendigen Beziehung zu ihrem Herrn Jesus leben.
Die lebendige Beziehung zu Jesus als Grundlage
Und ich weiß nicht, ob ihr Bibelverse auswendig lernt. Eigentlich wäre es schön, wenn ihr zu jedem Vortrag einen Bibelvers auswendig lernen könntet. Immer so einen, bei dem ihr sagt: „Den möchte ich mir merken, das wäre toll.“
Das ist der Vers, den ich auswendig gelernt habe. Ich habe den Vortrag vorbereitet, und dann dachte ich: Boah, was für ein Vers! Ich lese ihn euch mal vor:
„Jesus, den ihr liebt, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, an den ihr glaubt, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, über den ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt.“
Wenn man sich über dieses große Thema Gedanken macht – Umgang mit Verlust oder Leid, Schwierigkeiten, vielleicht sogar Verrat – dann ist die entscheidende Komponente in diesem ganzen Denken die folgende: Wie stehe ich eigentlich zu dem Herrn Jesus?
Es geht nämlich nicht – und das ist ganz wichtig, dass wir das verstehen – es geht nicht um die Frage, wie stark ich bin. Es geht immer um die Frage: Bleibe ich in Jesus?
Ich möchte euch das am Anfang sagen: Ich werde jeden Kampf in diesem Leben gewinnen, wenn es mir gelingt, in Jesus zu bleiben. Ich sage das noch einmal: Ich werde jeden Kampf in diesem Leben gewinnen, wenn es mir gelingt, in Jesus zu bleiben.
Und wie bleibt man in Jesus? Die Bibel sagt etwas darüber: Indem ich seine Gebote halte, indem ich Liebe lebe. Vielleicht ist das nur die Oberfläche, aber dieser Vers sagt mir, wie man eigentlich in Jesus drinbleibt.
Ich bleibe in Jesus, wenn die Umstände meines Lebens – egal wie verrückt sie auch sein mögen – mich nicht davon abbringen können, ihn zu lieben, ihm zu vertrauen, obwohl ich ihn nicht sehe, und mich von ganzem Herzen an ihm zu freuen.
Und wenn du nur eine einzige Frage von heute Abend mitnehmen willst, wenn du sagst: Eine Frage reicht mir, dann nimm diese eine Frage mit: Liebe ich, glaube ich, freue ich mich von Herzen an Herrn Jesus? Gehört ihm meine Loyalität, gehört ihm mein Glaube, mein Vertrauen, gehört ihm meine Begeisterung?
Und wenn du das hast, wenn du sagst: Ja, das ist so, genau so ist es, dann hast du das Fundament, auf dem du jeden Sturm deines Lebens durchleben kannst.
Das ist der Standpunkt, von dem aus tatsächlich ein Leben gewonnen wird. Das ist, wenn man so will, die Verteidigungslinie, hinter die ich mich immer wieder zurückziehen kann, egal was kommt.
Ich möchte einer sein wie diese Leute hier, die Jesus lieben, an ihn glauben und über ihn mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlocken, die sich das einfach nicht nehmen lassen.
Ermutigung durch Bewusstsein des Besitzes
Und jetzt stellt sich die Frage: Wie ermutigt man solche Christen?
Man ermutigt sie, indem man ihnen zuerst zeigt, was sie haben. Es ist immer gut, uns einfach vor Augen zu führen, was wir besitzen.
In 1. Petrus 1,3-4 heißt es: Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat, und zwar erstens zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten und zweitens zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch.
Jesus trifft auf Nikodemus (Johannes 3) und sagt ihm: „Wenn jemand nicht von neuem geboren oder von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Johannes 3,3).
Wenn dich jemand fragt: „Was muss ich tun, um von neuem geboren zu werden?“, dann lautet die Antwort: Du musst glauben. Du musst glauben, und dann macht Gott mit dir etwas, nämlich Wiedergeburt.
Du kannst nicht von neuem geboren werden aus dir selbst heraus, sondern das ist etwas, was Gott dir schenkt, wenn du glaubst. Wir können uns nicht selbst von neuem hervorbringen, wir können kein neues Leben in uns machen. Aber einer kann das, und das ist hier im Text der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Er kann das, und wer will das? Er will das, weil er ein barmherziger Gott ist. Unser Gott hat Mitleid mit uns, hat Erbarmen mit den Menschen, die schwach sind. Er weiß, was wir brauchen.
Und das, was wir brauchen, ist ein ganz radikaler Neuanfang. Den schenkt er uns. Und er schenkt uns noch mehr: Wir sind nämlich nicht einfach nur wiedergeboren, sondern wir sind wiedergeboren zu etwas. Erstens zu einer lebendigen Hoffnung und zweitens zu einem unvergänglichen Erbteil.
Die Bedeutung der lebendigen Hoffnung
Ich möchte euch zunächst die lebendige Hoffnung näherbringen. Was bedeutet eigentlich lebendige Hoffnung? Was für ein Begriff ist das, lebendige Hoffnung? Mir hilft es oft, das Gegenteil zu betrachten. Was ist das Gegenteil von lebendiger Hoffnung? Es ist eine tote Hoffnung.
Was ist eine tote Hoffnung? Eine tote Hoffnung entsteht, wenn man sein Vertrauen auf Dinge setzt, die man im Leben zurücklassen muss, wenn man stirbt. Dinge, die nicht mitgehen können und mit uns sterben. Sie sind heute schon tot und können eigentlich keine Hoffnung vermitteln. Das sind zum Beispiel gute Werke, eine beeindruckende Biografie oder die Zugehörigkeit zu einer Kirche – all das sind Dinge, die nichts nützen.
Jetzt sagt Petrus: Als Christen haben wir keine tote, sondern eine lebendige Hoffnung. Warum? Weil wir auf jemanden hoffen, der auferstanden ist. Wir hoffen auf Jesus. Weil Jesus lebt – durch seine Auferstehung aus den Toten – haben wir eine lebendige Hoffnung. Er lebt heute, und weil wir auf ihn hoffen, leben auch wir heute. Wir haben eine Zukunft, denn wir teilen heute schon sein Leben und werden es in alle Ewigkeit tun.
In diesem Sinne gibt es für Heiden keine Hoffnung. Wer einen Blick in die griechische Literatur wirft, merkt, wie verbreitet Pessimismus war. Ich habe hier ein Beispiel von Sophokles, der behauptet, es wäre am besten, gar nicht geboren zu sein. Die zweitbeste Alternative sei, gleich nach der Geburt zu sterben. Das klingt absolut pessimistisch.
Wenn man heute mit Menschen spricht, hört man oft ähnliche Gedanken. Frag doch mal deine Nachbarin: „Hallo Monika, wie geht es dir? Wenn du stirbst, was passiert dann mit dir?“ Und wenn sie antwortet, frag weiter: „Wie lange hast du darüber nachgedacht?“ Wenn man solche Antworten hinterfragt, merkt man oft, dass dahinter nichts anderes als maskierte Hoffnungslosigkeit steckt.
Zum Beispiel bei Agnostikern, die sagen: „Ach, ich weiß es nicht, man kann das alles nicht sagen.“ Oder bei denen, die an Reinkarnation glauben: Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann eben beim zweiten oder beim x-ten Mal. Oder im theologischen Gewand die Idee der Allversöhnung: „Na ja, alle kommen schon irgendwo an, es wird schon irgendwie werden.“ Das ist alles maskierte Hoffnungslosigkeit und das genaue Gegenteil von lebendiger Hoffnung.
Die einzige Hoffnung, die wirklich trägt, ist die lebendige Beziehung zu dem Einzigen, der gestorben und auferstanden ist. Wenn ich in den Tunnel gehe, der Tod heißt, weiß ich, dass ich am anderen Ende herauskomme und wer dort auf mich wartet. Auf diesen vertraue ich, weil sein Leben heute schon in mir ist.
Jesus war tot, doch er hat den Tod durchbrochen und ist in eine neue Qualität von Leben eingetreten. Weil er auferstanden ist und sein Geist in mir wohnt, werde auch ich auferstehen (vgl. Römer 8,11). Das ist das einzige Fundament, das ich habe. Alles andere wird sich als tote Hoffnung erweisen. Du wirst es zurücklassen und später zurückblicken und dich fragen, wie du jemals glauben konntest, dass das irgendetwas bringt.
Genau dazu sind wir wiedergeboren. Wenn Gott uns neues Leben schenkt, dann, damit wir das begreifen. Wir müssen keine Angst mehr vor dem Tod haben. Ist dir das klar? Du wirst sterben – das ist garantiert, mit wenigen Ausnahmen, wenn der Herr vorher wiederkommt. Aber für 99 Prozent trifft es zu. Der Tod kommt sicher.
Doch du musst keine Angst davor haben. Du darfst wissen, dass du auf diesen Punkt zugehst. In dem Moment, in dem du sagst: „Jetzt ist es vorbei“, beginnt das eigentliche Leben erst richtig. Das ist Hoffnung.
Das unvergängliche Erbteil als zweite Dimension
Und das ist nur die eine Seite, das ist nur das Vorspiel. Denn es geht weiter: Wir sind wiedergeboren zu einem Erbteil. Das ist schön.
Petrus sagt, wir werden reich sein. Er schreibt das an Christen, die wahrscheinlich durch ihren Glauben das Erbe, das sie einmal auf der Erde hatten, verloren haben. Jetzt sagt er: Ihr habt hier auf der Erde wahrscheinlich alles verloren, ihr nehmt nichts mit.
Für mich ist das persönlich ein Punkt, der mich ein bisschen trifft. Durch meine persönliche Geschichte habe ich mein Erbe auch verloren und werde nichts kriegen. Aber dann lese ich so einen Vers, und obwohl in meiner Biografie ein Moment ist, in dem ich mich ärgern könnte über Leute, die einfach zu feige waren, das zu tun, was sie eigentlich hätten tun müssen, kommt jetzt Gott und sagt: „Ey, ganz entspannt, Freund, ich habe da was viel Besseres für dich. Ich habe ein Erbteil für dich, das ist unvergänglich, unbefleckt und unverwüstlich.“
Das wäre schon mal wild, wenn man drei so Begriffe hintereinander packt: unvergänglich, unbefleckt, unverwüstlich. Was heißt das? Das heißt, was Gott für dich vorbereitet hat, dein ganz persönliches Erbe, das kann dir weder vom Tod genommen werden, noch vom Bösen, noch von der Zeit. Es ist ein für alle Mal deins. Super, oder? Es ist doch einfach herrlich.
Du trittst hier vielleicht ab als jemand, der nichts hat, und kommst am anderen Ende raus und sagst so: „Wo ist es denn, mein Häuschen?“ Ich war heute mit meiner Frau beten, und da haben wir überlegt, wie wir einen Freund unterstützen können, der in die Mission gehen will.
Für uns ist das so: Wenn wir darüber nachdenken, dass wir Geld weggeben, dann sehen wir in unserem geistigen Auge ein Haus, das wir uns im Himmel bauen. Ja, und wir sind ein bisschen verrückt, vergeben uns das, aber wir haben einfach gesagt: Komm, lass uns ihm das Geld geben.
Dann habe ich sie gefragt: „Kannst du schon den Keller sehen?“ – „Welchen Keller?“ – „Na, von dem Haus im Himmel.“ Ja, wir bauen da unser Haus im Himmel.
Und das stimmt: Das Eigentliche kommt. Du kannst dieses Leben gerne investieren in das Reich Gottes. Du kannst es machen, du kannst alles weggeben, was du nicht brauchst, und noch ein bisschen mehr. Du kannst dich restlos in diesem Leben an Jesus verlieren. Tu es einfach! Trachte zuerst nach seinem Reich und erlaube dir, ein klein bisschen gaga zu sein.
Die drei Bekehrungen und die Lebensentscheidung
Ihr kennt doch die drei Bekehrungen der Christen, oder? Ein Christ bekehrt sich dreimal.
Das erste Mal bekehrt er sich dazu, artig zu sein. Christen sind artige Menschen, die nicht lügen, nicht stehlen und ihre Steuern zahlen. Das ist die Bekehrung zur Artigkeit.
Dann gibt es, sehr modern, die Bekehrung zu unserer Berufung. Leute fragen: Was hast du denn für eine Gabe? Wie kannst du diese Gabe einbringen? Dann tun wir etwas in der Gemeinde und für das Reich Gottes.
Und dann gibt es eine dritte Bekehrung – das ist jetzt ein bisschen flapsig ausgedrückt. Die dritte Bekehrung findet sich in 1. Korinther 4,10. Dort steht: „Wir sind Narren um Christi willen.“ Wir bekehren uns zum „Gagasein“, wir bekehren uns zu einem Lebensstil, der das Leben der anderen als das darstellt, was es eigentlich ist: Irrsinn. Denn wir wissen, wofür es sich zu leben lohnt.
In diesem Leben lohnt es sich, egal was kommt, alles auf die Karte Jesus zu setzen. Denn das eigentliche Erbe, das, was dir gehört, dein eigentlicher Besitz – alles, was du jetzt hast, ist ja nur geliehen. Du bist nur Verwalter. Das Eigentliche kommt erst noch.
Egal wie viel du hast, egal ob du hier vorgefahren bist – was weiß ich – mit einer verrosteten Schüssel oder mit einem großen, neuen Auto, das spielt keine Rolle. Das ist alles nur geliehen, das gehört dir gar nicht.
Das eigentliche Auto bekommst du noch. Also, falls es da Autos gibt – ich weiß es nicht – aber irgendetwas wird es ja geben, worauf du dich freust. Das kommt erst noch, und du bist wiedergeboren zu diesem Erbteil.
Gott sagt: Ich bereite das schon mal vor. Sei du nur, bevor du stirbst, einfach treu. Geh mit dem, was ich dir anvertraue, richtig um. Und ich garantiere dir, am anderen Ende wartet alles, was du dir wünschst, auf dich.
Du musst nicht traurig sein, wenn du in diesem Leben nicht den großen Reibach machst. Du darfst nicht traurig sein, wenn du nicht am oberen Ende der Nahrungskette stehst.
Du kannst einfach warten. Du kannst dich für Gott einsetzen, und du bist wiedergeboren zu einem Erbteil, das unvergänglich, unbefleckt und unverderblich ist.
Ist das nicht schön? Ich finde das so schön. Dieses Wissen befreit mich von so vielem: Das Beste kommt noch.
Die Bewahrung durch Glauben und Gottes Kraft
Und jetzt gibt es Leute, die fragen: Was, wenn ich nicht durchhalte? Was, wenn ich in diesem Leben mein Christsein nicht durchhalte?
Wenn das dein Problem ist und du denkst: „Was ist, wenn ich in diesem Leben nicht durchhalte?“, dann musst du nicht Vers 8, sondern Vers 5 auswendig lernen. Denn das ist der Mutmachvers für alle, die manchmal Angst haben und denken: „Was, wenn ich es nicht schaffe?“
Hier steht: „die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden.“ Habt ihr verstanden, was da steht? Vers 5!
(Oh, ist das nicht Vers 4? Dann ist das hier falsch. Das muss ich nachher mal ändern. Oder hat jemand einen Stift gerade? Ich ändere es gleich. Es ist Vers 5, wahrscheinlich, oder? Ja, Vers 5, danke schön. Dann ist das hier falsch, das muss ich ändern.)
1. Petrus 1,5 – also Vers 5 auswendig lernen, nicht Vers 4. Wenn du sagst: „Ich habe manchmal Angst davor, dass ich es nicht schaffen könnte“, dann ist Vers 5 der Vers. Noch einmal: „die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden.“
Der Vers bleibt der gleiche und die Aussage auch: Wer bewahrt dich? In wessen Kraft kommst du an? Es ist die Kraft Gottes, die uns bewahrt. Es ist nicht deine eigene Kraft. Und wie fließt die Kraft Gottes durch uns hindurch? Durch den Glauben.
Das Einzige, was du tun musst, ist Glauben. Wo echter, rettender Glaube ist, da ist auch Gottes Kraft – eine Kraft, die uns bewahrt zur Errettung bis zum Schluss. Derselbe Glaube, der Christen dort in der Türkei in der Gesellschaft ihre Probleme bringt, macht sie zu Kindern Gottes, die durch ihren himmlischen Vater bewahrt werden.
Ich komme nicht ans Ziel meines Lebens, weil ich so stark bin. Ich komme ans Ziel, weil Gott mich stark macht. Und das Ziel heißt Errettung.
Errettung in der Bibel hat drei Seiten. Es gibt eine vergangene Form von Errettung: Da sind wir von der Schuld der Sünde errettet – das ist schon passiert. Dann gibt es eine gegenwärtige Form der Errettung: Da werden wir von der Macht der Sünde errettet, dort, wo die Sünde versucht, unser Leben heute noch kaputtzumachen.
Petrus spricht hier von einer zukünftigen Seite. Das ist die Erfüllung dessen, was eigentlich das Wort „Errettung“ verdient: die ultimative Errettung. Wenn wir nicht mehr Fremdlinge sind in einer gottfeindlichen Welt, sondern Erben in dem Zuhause, das Gott für uns vorbereitet hat.
In der letzten Zeit, ganz am Ende, wird das geoffenbart werden. Ein toller Blick, oder?
Die Freude trotz Schwierigkeiten
Ich sage den Leuten: Hey, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann euch Folgendes zusprechen: In eurem Leben gibt es eine unglaubliche Hoffnung. Ihr habt die Hoffnung, dass ihr eine lebendige Hoffnung besitzt und dass ein Erbe auf euch wartet. Ihr könnt ganz getrost nach vorne schauen.
Und das könnt ihr, obwohl eure Lebensumstände schwierig sind. Darin frohlockt ihr (1. Petrus 1,6). Ich weiß nicht, ob ihr auch manchmal frohlockt. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, ob ihr so manches Mal denkt: „Mann, ist das schön. Ich habe eine Hoffnung, die mich durchträgt. Das Schönste kommt noch.“
Ich merke, es macht Sinn, manchmal über das nachzudenken, was noch kommt. Es macht Sinn, sich nicht nur an dem zu freuen, was ich hier habe, oder mich über das zu ärgern, was ich nicht habe. Es macht sehr viel Freude, einfach darüber nachzudenken, was noch kommt.
Und du darfst an der Stelle gerne ein bisschen kindisch sein. Du darfst gerne mit dem, was du dir so zusammenreimst, dir die Zukunft einfach mal vorstellen. Du darfst dir gerne das Haus am See vorstellen – ohne die zwanzig Kinder. Ja, du darfst gerne davon träumen, wie es sein wird, irgendwann mal das Musikinstrument zu lernen, das du immer lernen wolltest, aber für das du einfach keine Zeit hattest.
Du darfst davon träumen, wie es sein wird, irgendetwas zu machen, was jetzt einfach nicht geht. Ich träume davon, in Ruhe manche Filme noch mal in 3D nachzuschauen. Ja, ich kann nicht dreidimensional sehen, und diese ganzen 3D-Kinos, die jetzt aufmachen, ärgern mich immer, weil ich denke: „Kann ich wieder nicht anschauen, muss wieder warten, bis es in der Videothek rauskommt und dann in 2D nachgucken.“
Ich werde irgendwann 3D schauen können. Das wird toll. Ja, ich werde keine Brille tragen, und irgendwie werde ich merken: Oh, das ist räumliches Sehen – spannend. Die meisten von euch wissen, wie das geht und wie sich das anfühlt, ich weiß das nicht.
Irgendwann wird mein Körper von dem Fluch der Sünde befreit sein, und die Krankheit meiner Augen wird weg sein. Ich werde durch eine Welt gehen und sagen: „Ah, 3D, toll, einfach nur toll, ja, das ist 3D.“
Vielleicht hast du andere Träume. Aber träume davon, freu dich auf das, was kommt. Darin frohlockt ihr – ja, das wird so sein.
Und ich habe manchmal Angst, dass wir so durch die Welt gehen und denken: „Ach, das geht schief. Das habe ich auch nicht. Hm, ja, warum, warum?“
Die Vergänglichkeit von Leid und seine Bedeutung
Darin frohlockt ihr, sagt Petrus. Freut euch darüber! Wir brauchen Lieder – Lieder vom Himmel, wie es dort sein wird. Goldene Straßen und Perlentore sprechen uns vielleicht im Moment nicht so sehr an. Vielleicht muss man das jetzt mit anderen Worten sagen, damit die Leute merken: „Boah, wenn das so ist, das möchte ich auch, das finde ich gut.“ Auf alle Fälle haben sie es verstanden: Das, was kommt, wird super.
So frohlockt ihr darin. Und jetzt geht es weiter: „Ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid.“ Zwei Lektionen, zwei ganz wichtige Lektionen zum Umgang mit mancherlei Versuchungen, also mit allen Arten von Schwierigkeiten.
Erstens: Sie sind nur eine kleine Zeit.
Zweitens: Nur wenn nötig.
Paulus und Petrus machen uns in ihren Briefen deutlich – und vergebt mir, wenn ich das so sage, aber es ist einfach so – sie machen uns klar, dass Leid überbewertet wird und dass wir dazu neigen, im Blick auf Leid eine falsche Position einzunehmen, eine falsche Perspektive.
Ich gebe euch noch zwei Bibelverse dazu. In 2. Korinther 4,17-18 heißt es: Paulus – und das müsst ihr euch auf der Zunge zergehen lassen, von jemandem, der im Gefängnis saß, der gesteinigt wurde, der Schiffbruch erlitt, der verraten wurde, der gehungert hat – sagt: „Das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal bewirkt uns ein über die Maßen überreiches ewiges Gewicht von Herrlichkeit, da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.“
Und die Frage ist, ob du schon so jemand bist, der ab und zu einen vielleicht ganz verstohlenen Blick auf das Unsichtbare wirft und glauben kann, dass das, was kommt, wenn es denn mal da ist, uns zurückschauen lässt auf unser Leben, egal mit wie viel Leid es durchzogen ist, und uns sagen lässt: „Das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal.“
Es kommt mir fast weltfremd vor, und es geht wahrscheinlich nur, wenn man es im Glauben ergreift. Aber das ist die Perspektive, wenn ich meine, dass Leid überbewertet wird, dass Leid dazu tendiert, unser ganzes Denken gefangen zu nehmen und uns irgendwie zwingen will zu sagen: „Ich bin das Wahre, ich bin das Eigentliche, du musst dein Leben aus meiner Perspektive, aus der Leidperspektive betrachten.“
Und jetzt kommt Paulus und sagt: „Dazu bin ich nicht bereit. Ich bin nicht bereit, dem Sichtbaren das Recht zu geben, zu bestimmen, wie ich zu denken habe.“
Oder an anderer Stelle, Römer 8,18: „Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen werden gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.“
Bitte versteht mich nicht falsch: Ich will Leid, Probleme, Schmerzen, Ablehnungen – egal was passiert – nicht verharmlosen. Ich habe Freunde, die im Moment sehr leiden, und ich wünsche mir nichts mehr, als dass dieses Leiden aufhört, von ganzem Herzen. Ich habe Angst, dass unter dem Leid Ehen zerbrechen, Leute vom Glauben abfallen, ich habe richtig Angst, ich bete viel dafür.
Und trotzdem müssen wir das Leid in einen größeren Zusammenhang stellen. Und wenn ich jetzt aus meiner Komfortzone heraus so etwas sagen würde, dann könnte jeder sagen: „Na du Spinner!“ Aber die, die das hier schreiben, Petrus und Paulus, das sind Männer, die für ihren Glauben gelitten und letztendlich auch gestorben sind.
Deshalb betont Paulus, dass Leid nicht alles ist, dass alle Arten von Schwierigkeiten nur eine kleine Zeit sind – das heißt, im Vergleich zur Ewigkeit ein kurzes Leben lang unser Dasein prägen.
Und dann sagt er etwas: Leid ist nicht sinnlos. Das wird oft gedacht – Leid sei sinnlos. Wenn Leid sinnlos wäre, das wäre schlimm. Aber in seiner Souveränität schafft Gott, dass Leid nötig wird.
Die Frage ist: Wozu? Was kann ich damit anstellen, wenn Leid in meinem Leben ist? Du kannst unter Leid zerbrechen, das ist ganz einfach. Aber du kannst dich auch hinstellen und sagen: Ich werde Leid benutzen. Ich werde Leid benutzen, um das mit dem Leid zu machen, was Leid tun kann.
1. Petrus 1,6-7: „Damit die Echtheit oder die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer erfunden wird als die des vergänglichen Goldes, das aber durch Feuer erprobt wird zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.“
Wir leiden, damit die Echtheit unseres Glaubens gesehen werden kann, und wir leiden, damit wir dafür Lob und Herrlichkeit und Ehre bekommen, wenn Jesus wiederkommt.
Unser Glaube soll kostbarer sein als Gold. Wisst ihr, wie man Gold erprobt? Eigentlich heißt das Wort „erprobt“ in diesem Zusammenhang, wie man Gold reinigt. Man erhitzt es.
Der Schmelzpunkt von Gold liegt bei etwas über tausend Grad. Man erhitzt es, bis es schmilzt. Dann gibt es bestimmte Sachen, die verbrennen einfach, und andere Sachen, die schwimmen oben auf – Verunreinigungen, so eine Schlacke. Die kann man abheben. Am Ende bleibt reines Gold übrig.
Genauso wie man Gold reinigt, indem man es heiß macht – es wird durch Feuer erprobt – so wird auch unser Glaube durch Feuer erprobt, nämlich durch Leid, Ablehnung und Probleme.
Diese mancherlei Versuchungen in unserem Leben bringen das Nichtechte unseres Glaubens, quasi die Verunreinigung unseres Glaubens, ans Licht. Gott setzt uns unter Druck.
Wenn dir das zu brutal gesagt ist, dann formuliere es so: Gott benutzt den Druck im Leben. Ja, aber er benutzt ihn, und er sagt, es ist nötig, damit die defizitären Aspekte unseres Glaubens ans Licht kommen.
Warum? Und das ist jetzt wichtig: Weil nur kostbarer, echter Glaube uns retten kann.
Vers 9: „Und so erlangt ihr das Ziel des Glaubens, die Errettung der Seelen.“ Da wollen wir doch hin, oder? Wir wollen dahin, dass unsere Seelen errettet werden. Zumindest ich möchte dahin.
Und was brauche ich an der Stelle, damit ich da ankomme? Ich weiß, woher ich die Kraft kriege. Die Kraft kommt von Gott, aber sie kommt durch Glauben. Deshalb ist es von allerhöchster Bedeutung zu wissen, was mein Glaube taugt, ob er taugt für die Errettung meiner Seele.
Und das ist eben mehr als nur so ein halbherziger Schönwetterglaube, der beim ersten Problem hinschmeißt.
Jesus selbst beschreibt diesen Glauben im Sämannsgleichnis, Lukas 8,13: „Die aber auf dem Felsen sind, die, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen.“ Es gibt Menschen, die ganz schnell sagen: „Oh ja, ich möchte auch gerettet werden. Na klar, logisch, wer will nicht gerne in den Himmel? Wer hätte nicht gerne so eine Erbe? Ja logisch, möchte ich haben.“
Und jetzt ist die Frage: Wie echt ist der Glaube? Diese haben keine Wurzel. Für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.
Du musst wissen, ob dein Glaube echt ist. Und wenn du wissen möchtest, wie echt er ist, dann sind Probleme, Schwierigkeiten und Versuchungen Chancen. Chancen, sie sind nötig, und es macht überhaupt keinen Sinn, davon zu laufen.
Was sind das für mancherlei Versuchungen? Ich habe mal überlegt, was das so sein könnte. Das können zum Beispiel Menschen sein, mit denen du in einer Gemeinde bist. Das kann der Druck sein, der auf dich einströmt, weil du versuchst, Arbeit, Familie und Reich Gottes irgendwie unter einen Hut zu bringen.
Das ist vielleicht die Tatsache, dass du der Letzte in der Klasse bist, der noch nicht mit einem Mädchen geschlafen hat. Das ist vielleicht so dieser mitleidige Blick von den alten Schulfreunden, die im Leben etwas erreicht haben und dich für einen Loser halten, weil du in die Gemeinde gehst und vielleicht viel zu viel Zeit in Gemeinde statt in Karriere investiert hast.
Es kann eine Krankheit sein, es kann finanzielle Not sein, es kann ein fehlender Ehepartner sein. Und du spürst diese Not, und du spürst sie eigentlich nur deshalb, weil du mit Jesus leben möchtest. Und du sagst: Ich bin nicht bereit, einen anderen Weg zu gehen als den mit Jesus.
Und dieser Weg wird schwierig. Und du fragst dich: Warum, Gott? Und die Antwort, die Petrus gibt, lautet: Weil es nötig ist. Es ist nötig, um deinen Glauben zu testen. Es ist nötig, das Unechte daran im Feuer der Probleme zu verbrennen.
Geh bitte einfach mal davon aus, dass dein Glaube nicht allein dadurch schon echt ist, dass du im Gottesdienst auftauchst und jeden Tag in der Bibel liest. Das ist noch nicht der Glaube, der rettet.
Gott sucht echten Glauben. Glauben, der mitten im Leid Jesus liebt, an Jesus glaubt, über Jesus jubelt und sich einer himmlischen Hoffnung bewusst ist. Das ist echter Glaube.
Und echter Glaube wird im Feuer echter Schwierigkeiten geschmiedet. Deshalb muss Jesus in der Wüste versucht werden. Ist euch das aufgefallen? Das macht doch gar keinen Sinn: Warum schickt man Jesus in die Wüste, warum die Schwierigkeiten? Weil an dieser Stelle echter Glaube wächst.
Deshalb muss die Gemeinde Jesu Christi seit zweitausend Jahren durch Verfolgung gehen. Denn an der Stelle entsteht echter Glaube – ein Glaube, der durch dick und dünn an Gott hängt, egal was kommt.
Ein Glaube, der zutiefst in unsere Seele, in unser Wesen eingebrannt ist und überhaupt nur dazu passt, dass wir sagen: Wir sind Kinder Gottes.
Kinder Gottes sind immer auch solche, die das Wesen Gottes teilen. Und er ist absolut vertrauenswürdig und sagt: Ich möchte das von dir auch sehen.
Verfolgung ist nötig. Denn noch gefährlicher als Verfolgung und Versuchung ist es, wenn du dich über die Qualität deines Glaubens täuschst.
Wir brauchen einen Glauben in unserem Leben, der über jeden Zweifel erhaben ist, mit dem wir sterben können.
Weißt du, du brauchst einen Glauben, mit dem du auf deinem Sterbebett liegen kannst und weißt: Mein Glaube ist der, den man braucht für die Errettung der Seelen. Ich kann jetzt sterben. Ich weiß das.
Und woher weiß ich das? Ich weiß es daher, dass ich mit diesem Glauben durch Schwierigkeiten hindurchgegangen bin.
Ich wünsche dir diesen Glauben. Ich wünsche dir nicht die Probleme, die du hast. Ich wünsche dir nicht die Nöte. Aber ich wünsche dir diesen Glauben.
Und ich wünsche dir die Gewissheit eines Lebens mit Gott, der sagen kann: „Boah, du bist mein geliebtes Kind, ich liebe dich, du machst einen tollen Job.“
Und wo ich selber sagen kann: „Stimmt, ich mache einen tollen Job. Das war eine heftige Zeit. Ja, haben wir gut geschafft. Mein Glaube ist echt.“ Wow, das wünsche ich dir.
Und noch etwas: Wir sind privilegiert. Der Text geht ja weiter, was für uns so völlig normal ist, wo wir uns jetzt einfach in so einer Bibelstunde darüber unterhalten können.
Nämlich, dass wir wissen, wie Gott das mit der Sünde gemacht hat und mit der Gnade – das ist überhaupt nicht normal.
Wenn ich dich jetzt ansprechen könnte und sagen würde: „Komm doch mal nach vorne, erzähl doch mal das Evangelium!“ und du würdest dir vorkommen und sagen: „Was soll ich denn sagen?“
Na, das Evangelium: Wie kann ein Mensch Kind Gottes werden? Und du würdest sagen: „Na, das ist doch ganz einfach. Der muss an Jesus glauben.“
Ich könnte wahrscheinlich die Hälfte der Kinder, die sonntags hier vorne stehen, fragen: „Was muss jemand tun, damit er in den Himmel kommt?“ Und dann würden die sagen: „Muss an Jesus glauben.“
Aha, und die Älteren würden vielleicht sogar erklären: „Ja, wie geht das?“ Und die würden sich wahrscheinlich umdrehen und sagen: „Nein, doch ein Kreuz! Das ist doch ganz einfach. Jesus ist am Kreuz gestorben, damit ich nicht sterben muss. Er hat meine Schuld genommen und ist mit meiner Schuld am Kreuz gestorben für meine Schuld. Das ist doch ganz einfach, oder?“
Und weil ich daran glaube, öffnet sich für mich der Himmel. So einfach ist das Leben. Das ist nicht schwer.
Ich vertraue, dass das, was am Kreuz passiert ist, mir gilt. Super simpel, oder? Jeder Mensch kann dem Evangelium glauben, und jeder hier im Raum kann wahrscheinlich das Evangelium auf diese Weise erklären.
Es gibt Fragen, die sind noch schwieriger, das machen dann andere. Aber dieses ganz einfache: Wenn dein Nachbar kommt und sagt: „Ich habe da so ein Problem, ich fühle mich wie einer, der nicht weiß, wie man in den Himmel kommt,“ dann sagst du ihm das ganz einfach: „Komm, setzen wir uns hier hin. Jesus ist für deine Sünde gestorben.“
Aha, und wie kann ich das annehmen?
Na ja, das ist wie Weihnachten: Du musst Geschenke nehmen und auspacken.
Okay, und wie packt man es aus?
Na ja, bekenne deine Schuld vor Jesus, dass sie dir leidtut, und sag: „Komm in mein Leben, Herr, ich möchte jetzt mit dir leben, ich möchte an das glauben, was du für mich getan hast.“
So einfach?
Ja, so einfach. Ist doch wunderbar. Wir kennen das.
Aber wisst ihr eigentlich, wie absurd und unnormal das ist, so locker darüber reden zu können?
Hört euch mal Vers 10 an. Im Hinblick auf diese Errettung, auf dieses völlig normale Wissen: Gott ist gnädig, er hat seinen Sohn gesandt, er ist am Kreuz für meine Sünde gestorben, und durch Glauben werde ich gerettet.
Ich darf heute wissen, dass ich gerettet bin. Ich muss nicht bis zum Jüngsten Gericht warten, wo ich dann vielleicht reinkomme oder auch nicht. Sondern ich darf heute sagen: Ich träume schon mal von meinem Erbe.
Im Hinblick auf diese Errettung suchten und forschten Propheten, die über die an euch erwiesene Gnade weissagten.
Und wenn ich den Vers lese, muss ich öfter denken: Was hat sich wohl Jesaja gedacht, als er Jesaja 53 aufgeschrieben hat? Der muss ja gedacht haben: „Was schreibe ich denn da? Ich weiß gar nicht, wie das geht. Ich schreibe da von jemandem, der stellvertretend für die Schuld der Menschen stirbt. Wer soll das sein? Welcher Mensch kann denn für die Schuld anderer Menschen sterben?“
Doch gar keiner!
Oder wenn David im Psalm 16 davon schreibt, dass da einer aufersteht. Du schreibst das hin und denkst dir: Hm, bin ich das? Klingt ja schon ein bisschen komisch, dass da einer nicht im Tod bleibt und wieder lebendig wird, oder?
Die schreiben das und verstehen es nicht. Sie forschten.
Vers 11: „Die wollen natürlich mehr wissen. Die forschten, auf welche oder auf was für eine Zeit man auch übersetzen könnte: auf was für Umstände und was für eine Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach vorherbezeugte.“
Diese alten Propheten, die von Jesus schreiben, von dem Knecht, der leiden muss, aber natürlich auch von dem verherrlichten Knecht, der in alle Ewigkeit herrschen wird.
Die tragen denselben Geist in sich wie wir auch. Wir nennen ihn den Heiligen Geist, Petrus sagt hier, es ist der Geist Christi, der Geist, den der Christus uns gesandt hat.
So, inspiriert vom Heiligen Geist sprechen sie Prophezeiungen aus. Und dann haben sie ein Problem. Sie wussten schon, über wen sie sprachen, nämlich über den Christus oder über den Messias.
Aber sie wussten nicht, wann das, was sie da prophezeiten, eintreffen sollte. Sie hätten sich so sehr gewünscht, ein bisschen mehr zu verstehen, ein bisschen mehr von dem zu erleben, was sie da vorhersagen, aber sie durften es nicht.
Deshalb sagt Jesus zu seinen Zeitgenossen, Lukas 10,23-24: „Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! Hunderte von Jahren Prophetie erfüllt sich in einem Moment, und die Leute stehen am Straßenrand und kriegen es gar nicht richtig mit.“
Dutzende von alttestamentlichen, hochkarätigen Propheten hätten sich wahrscheinlich gewünscht, nur einen kurzen Blick auf diesen Jesus zu werfen, und die gaffende Menge versteht gar nichts.
„Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.“
Die Propheten mussten etwas lernen: Sie mussten lernen, dass der Dienst, den sie taten, weit über sie hinausgeht. Sie haben uns gedient.
Wir sind die Privilegierten. Wir reden über diese Dinge, als sei das das Selbstverständlichste der Welt.
1. Petrus 1,12: „Ihnen wurde es geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienten in dem, was euch verkündigt worden ist durch die, welche euch das Evangelium gepredigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist.“
Seid ihr euch darüber im Klaren, dass die Propheten euch gedient haben? Ihr seid privilegiert.
Da sind Männer im Alten Testament, die ihr Leben auf eine Weise gelebt haben, dass sie bis heute unser Vorbild sind. Und das, was sie geschrieben haben, dient uns.
Wir haben das Evangelium hören dürfen. Für uns ist es so eine Leichtigkeit, einfach so nachzulesen, was damals gesagt wurde. Es ist so simpel.
Wir haben das Evangelium gehört, davon, dass Jesus, der Christus ist, leiden muss, auferstehen wird, verherrlicht wird.
Hat sich das Paulus oder Petrus ausgedacht? Nein. Das steht im Alten Testament, und wir dürfen Jahrhunderte später das, was die Propheten vorhergesagt haben, in demselben Geist, den auch wir haben, einfach verstehen.
Ist das der Hammer? Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was das bedeutet.
Leute, die wir als große Helden feiern, hätten sich gewünscht, ein klein bisschen von dem zu verstehen, was du verstanden hast, wenn du nur eine einfache Kinderstunden-Lektion verstanden hast.
Du machst hier eine Kinderbibelwoche mit und lebst in einer Zeit, wo du mit einer Kinderbibelwoche mehr Evangelium verstehst, als Jesaja jemals hätte formulieren können.
Das sind wir. Wir sind nicht nur mit einer lebendigen Hoffnung ausgestattet. Wir haben nicht nur ein Erbteil, das uns keiner mehr wegnehmen kann.
Wir sind heute schon unglaublich privilegiert.
Und wenn euch das nicht reicht, zum Schluss noch 1. Petrus 1,12, der letzte Teil: „In welche Dinge Engel hineinzuschauen begehren.“
Ich mag das.
Du lebst dein Leben mit dem Herrn Jesus. Du hast etwas, das so persönlich und intim ist. Du hast Gnade gefunden, du trägst ewiges Leben in dir, du darfst Gott Papa nennen, du darfst in dieser vertrauensvollen, intimen Beziehung leben.
Da ist etwas zwischen Gott und dir, wo die Engel davorstehen und sagen: „Hm, da würden wir jetzt gerne mehr wissen, wir würden gerne verstehen, wie das geht, was da genau ist,“ aber sie können es nicht.
Ich weiß nicht, wie du über Engel denkst. Ich glaube, Engel sind mächtige Wesen, ich glaube, dass Engel fantastisch sind. Aber in dem, was du da verstanden hast und lebst, das, was die Propheten vorhergesagt haben, da schauen sie von außen wie Zuschauer zu und können fast nur den Kopf schütteln und sagen: „Boah, wenn ich da nur tiefer reinschauen könnte.“
Und ich hoffe, dass wir jetzt verstehen, warum ganz am Anfang es hieß: Gepriesen sei Gott!
Petrus schreibt an Außenseiter der Gesellschaft, die Gott wiedergeboren hat, um eine lebendige Hoffnung zu besitzen und auf ein grandioses Erbe zu warten.
Er schreibt an Nobody, an Niemanden, die in der Kraft Gottes durch echten Glauben – das ist ihm schon wichtig – durch echten Glauben ihre Seelen erretten.
Er schreibt an Loser, die von Gott privilegiert sind, mehr zu verstehen als die Engel und die alten Propheten.
Und wisst ihr was? Das seid ihr!
Das Privileg des Evangeliums und der Propheten
Und noch etwas: Wir sind privilegiert. Der Text geht ja weiter, und das, was für uns so völlig normal ist – dass wir uns jetzt einfach in einer Bibelstunde darüber unterhalten können –, ist alles andere als selbstverständlich.
Wir wissen, wie Gott mit der Sünde und der Gnade umgeht. Das ist überhaupt nicht normal. Wenn ich dich jetzt ansprechen könnte und sagen würde: „Komm mal nach vorne, erzähl doch mal das Evangelium“, dann würdest du dich vielleicht unsicher fühlen und fragen: „Was soll ich denn sagen?“
Das Evangelium ist doch ganz einfach: Wie wird ein Mensch Kind Gottes? Ganz einfach, er muss an Jesus glauben. Ich könnte wahrscheinlich die Hälfte der Kinder, die sonntags hier vorne stehen, fragen: „Was muss jemand tun, damit er in den Himmel kommt?“ Und sie würden antworten: „Er muss an Jesus glauben.“
Die Älteren könnten sogar erklären: „Wie geht das?“ Dann würden sie sich vielleicht umdrehen und sagen: „Nein, doch, ein Kreuz, das ist doch ganz einfach. Jesus ist am Kreuz gestorben, damit ich nicht sterben muss. Er hat meine Schuld genommen und ist für meine Schuld am Kreuz gestorben. Das ist doch ganz einfach, oder? Und weil ich daran glaube, öffnet sich für mich der Himmel.“
So einfach ist das Leben. Es ist nicht schwer. Ich vertraue darauf, dass das, was am Kreuz passiert ist, mir gilt. Super simpel, oder? Jeder Mensch kann dem Evangelium glauben, und jeder hier im Raum kann es wahrscheinlich so erklären.
Natürlich gibt es auch schwierigere Fragen, die dann andere beantworten. Aber dieses ganz einfache: Wenn dein Nachbar kommt und sagt: „Ich habe da so ein Problem, ich weiß nicht, wie man in den Himmel kommt“, dann sagst du ihm ganz einfach: „Komm, setzen wir uns hier hin. Jesus ist für deine Sünde gestorben.“
„Aha, und wie kann ich das annehmen?“ „Na ja, das ist wie Weihnachten: Du musst Geschenke nehmen und auspacken.“ „Okay, und wie packt man das aus?“ „Bekenne deine Schuld vor Jesus, dass sie dir leidtut, und sag: ‚Komm in mein Leben, Herr, ich möchte jetzt mit dir leben, ich möchte an das glauben, was du für mich getan hast.‘“
So einfach? Ja, so einfach. Ist das nicht wunderbar? Wir kennen das. Aber wisst ihr eigentlich, wie absurd und unnormal es ist, so locker darüber reden zu können?
Hört euch mal Vers 10 an: Im Hinblick auf diese Errettung, auf dieses völlig normale Wissen – Gott ist gnädig, er hat seinen Sohn gesandt, der am Kreuz für meine Sünde gestorben ist, und durch Glauben werde ich gerettet – darf ich heute wissen, dass ich gerettet bin. Ich muss nicht bis zum Jüngsten Gericht warten, wo ich dann vielleicht reinkomme oder auch nicht. Nein, ich darf heute schon sagen: Ich träume von meinem Erbe.
So, im Hinblick auf diese Errettung suchten und forschten Propheten, die über die an euch erwiesene Gnade weissagten. Wenn ich den Vers lese, muss ich oft daran denken, was wohl Jesaja gedacht hat, als er Jesaja 53 aufgeschrieben hat. Der muss sich gefragt haben: „Was schreibe ich da? Ich weiß gar nicht, wie das geht. Ich schreibe von jemandem, der stellvertretend für die Schuld der Menschen stirbt. Wer soll das sein? Welcher Mensch kann für die Schuld anderer Menschen sterben? Doch keiner!“
Oder wenn David im Psalm 16 davon schreibt, dass jemand aufersteht – du schreibst das hin und denkst dir: „Bin ich das? Klingt ja schon komisch, dass jemand nicht im Tod bleibt, sondern wieder lebendig wird.“
Die Propheten schrieben das, aber sie verstanden es nicht. Sie forschten, Vers 11: Sie wollten mehr wissen. Sie forschten, auf welche Zeit oder unter welchen Umständen der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach vorher bezeugte.
Diese alten Propheten, die von Jesus schreiben – von dem Knecht, der leiden muss, aber auch von dem verherrlichten Knecht, der in alle Ewigkeit herrschen wird – trugen denselben Geist in sich wie wir. Wir nennen ihn den Heiligen Geist. Petrus sagt hier: Es ist der Geist Christi, der Geist, den der Christus uns gesandt hat.
So, inspiriert vom Heiligen Geist, sprachen sie Prophezeiungen aus. Dann hatten sie ein Problem: Sie wussten zwar, über wen sie sprachen, nämlich über den Christus oder den Messias. Aber sie wussten nicht, wann das, was sie da prophezeiten, eintreffen sollte.
Sie hätten sich so sehr gewünscht, ein bisschen mehr zu verstehen, ein bisschen mehr von dem zu erleben, was sie vorhersagten – aber sie durften es nicht. Deshalb sagt Jesus zu seinen Zeitgenossen in Lukas 10,23-24:
„Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht.“ Hunderte von Jahren erfüllte sich die Prophetie in einem Moment, und die Leute standen am Straßenrand und merkten es kaum. Dutzende alttestamentlicher, hochkarätiger Propheten hätten sich wahrscheinlich gewünscht, nur einen kurzen Blick auf diesen Jesus zu werfen. Und die gaffende Menge versteht gar nichts.
„Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.“
Die Propheten mussten etwas lernen: Sie mussten verstehen, dass ihr Dienst weit über sie hinausgeht. Sie haben uns gedient. Wir sind die Privilegierten. Wir reden über diese Dinge, als seien sie selbstverständlich.
1. Petrus 1,12 sagt: „Ihnen wurde offenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienten in dem, was euch verkündigt worden ist, durch die, welche euch das Evangelium gepredigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist.“
Seid ihr euch darüber im Klaren, dass die Propheten euch gedient haben? Ihr seid privilegiert. Da sind Männer im Alten Testament, die ihr Leben so lebten, dass sie bis heute unser Vorbild sind. Und das, was sie geschrieben haben, dient uns.
Wir haben das Evangelium hören dürfen. Für uns ist es eine Leichtigkeit, einfach nachzulesen, was damals gesagt wurde. Es ist so simpel. Wir haben das Evangelium gehört: Jesus, der Christus, muss leiden, wird auferstehen und verherrlicht werden.
Hat sich das Paulus oder Petrus ausgedacht? Nein. Das steht im Alten Testament. Und wir dürfen Jahrhunderte später das, was die Propheten vorhergesagt haben, im selben Geist verstehen, den auch wir haben. Wir dürfen es einfach verstehen.
Ist das nicht der Hammer? Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was das bedeutet. Leute, die wir als große Helden feiern, hätten sich gewünscht, nur ein bisschen von dem zu verstehen, was du verstanden hast – selbst wenn du nur eine einfache Kinderstunden-Lektion verstanden hast.
Du machst hier eine Kinderbibelwoche mit und lebst in einer Zeit, in der du mit einer Kinderbibelwoche mehr vom Evangelium verstehst, als Jesaja jemals hätte formulieren können.
Das sind wir. Wir sind nicht nur mit einer lebendigen Hoffnung ausgestattet. Wir haben nicht nur ein Erbteil, das uns keiner mehr wegnehmen kann. Wir sind heute schon unglaublich privilegiert.
Die Bewunderung der Engel für die Gnade Gottes
Und wenn euch das noch nicht ausreicht, zum Schluss noch 1. Petrus 1,12 – der letzte Teil: „in welche Dinge Engel hineinzuschauen begehren“.
Ich mag das. Du lebst dein Leben mit dem Herrn Jesus. Du hast etwas, das so persönlich und intim ist. Du hast Gnade gefunden, du trägst ewiges Leben in dir, du darfst Gott „Papa“ nennen und in dieser vertrauensvollen, intimen Beziehung leben.
Da ist etwas zwischen Gott und dir, das die Engel fasziniert. Sie stehen davor und sagen: „Hm, da würden wir jetzt gerne mehr wissen, wir würden gerne verstehen, wie das geht, was da genau ist.“ Aber sie können es nicht.
Ich weiß nicht, wie du über Engel denkst. Ich glaube, dass Engel mächtige Wesen sind und irgendwie fantastisch. Aber in dem, was du da verstanden hast und lebst – das, was die Propheten vorhergesagt haben – schauen sie von außen wie Zuschauer zu. Sie können nur den Kopf schütteln und sagen: „Boah, wenn ich da nur tiefer hineinschauen könnte.“
Ich hoffe, dass wir jetzt verstehen, warum ganz am Anfang steht: „Gepriesen sei Gott.“
Petrus schreibt an Außenseiter der Gesellschaft, die Gott wiedergeboren hat, damit sie eine lebendige Hoffnung besitzen und auf ein grandioses Erbe warten. Er schreibt an „Nobody“, an niemanden, die in der Kraft Gottes durch echten Glauben – das ist ihm sehr wichtig – ihre Seelen erretten.
Er schreibt an Verlierer, die von Gott privilegiert sind, mehr zu verstehen als die Engel und die alten Propheten. Und wisst ihr was? Das seid ihr.
