Herr Präsident, ganz herzlich willkommen zum BSK-Abendvortrag heute Abend. Das Thema lautet: „Wenn wir aber unsere Sünde bekennen – Plädoyer für die Wiederentdeckung der Beichte.“
Vielleicht haben Sie beim Lesen dieses Themas gedacht: Was ist jetzt los? Werden im BSK etwa Beichtstühle aufgestellt? So weit hergeholt ist das vielleicht gar nicht.
Wenn wir einen kirchengeschichtlichen Rückblick machen, sehen wir in alten lutherischen Kirchen manchmal noch Beichtstühle. Oft sind sie zweckentfremdet, etwa als Besenkammer. Ich weiß das von der Insel Pellworm: In der alten Kirche steht tatsächlich noch ein solcher Beichtstuhl, der heute als Besenkammer genutzt wird.
Doch stellt sich die Frage: Ist das noch zeitgemäß? Ist die Beichte etwas für Menschen, die vielleicht weniger katholisch sozialisiert sind?
Ich möchte uns zunächst ein Zitat von Max Frisch, dem Schweizer Schriftsteller und evangelisch, übrigens, vorlesen. In seinem Roman Mein Name sei Gantenbein schrieb er Folgendes:
Ein Katholik hat die Beichte, um sich von seinem Geheimnis zu erholen – eine großartige Einrichtung. Er kniet nieder und bricht sein Schweigen, ohne sich den Menschen auszuliefern. Danach erhebt er sich, erlöst von dem unseligen Verlangen, von Menschen erkannt zu sein.
„Ich“, so schreibt Max Frisch, „habe bloß meinen Hund, bloß meinen Hund.“ Heute sind wir das geworden, was man eine beichtlose Gesellschaft nennen kann: eine vergebungslose, eine belastete Gesellschaft.
Vielleicht erinnern wir uns an den Ausspruch unseres Gesundheitsministers vor einigen Monaten, als er sagte: „Angesichts der momentanen Situation werden wir einander viel zu vergeben haben.“ Vielleicht hängt das damit zusammen, dass wir nicht mehr wissen, wohin mit der Schuld. Wir wissen auch nicht mehr, was mit der Schuld unseres Gegenübers geschehen soll – mit der Schuld vielleicht sogar von Politikern, aber auch von ganz alltäglichen Menschen, die uns begegnen. Wir wissen nicht mehr, wohin mit deren Schuld.
Deshalb mein erster Punkt: die beichtlose Gesellschaft.
Jeder kennt sie, die bekannten Promi-Beichten. Prominente aus Musik oder Sport inszenieren dann ein Buchspektakel, öffentlich in den Medien. Da kommen schuldige Geständnisse, entweder unter dem medialen Druck oder weil ein kollektives Verständnis dafür entstanden ist.
Oft sind die medialen Anklagen sehr hart. Sie legen den wunden Punkt menschlicher Unzulänglichkeiten offen. Ganz krass ist das heute wohl in den sozialen Medien. Dort gehen regelrechte Shitstorms los, und man kann überhaupt nicht vergeben. Ein Wort gibt das andere, es wird immer härter, und es signalisiert immer weniger Vergebungsbereitschaft.
Das ist in den Köpfen der Leute drin: diese mangelnde Vergebungsbereitschaft in den digitalen Medien.
Auch in den öffentlichen Medien gibt es Beichten, zum Beispiel in Talkshows. Eberhard Hahn hat davon gesprochen, dass Talkshows – glücklicherweise gibt es ja gar nicht mehr so viele – Beichtstühle vor Millionen sind. Allerdings fehlt diesen medialen Beichtstühlen der Vergebungszuspruch. Es sind Beichtstühle vor Millionen, aber ohne Vergebungszuspruch. Danach werden die Leute allein gelassen.
Für die meisten Menschen ist eine Beichte, sei sie christlich fundiert oder säkular umgangssprachlich verstanden, kein Spektakel fürs Publikum. Vielmehr handelt es sich um ein Geschehen in einem Schutzraum der Vertraulichkeit, das unter vier Augen oder sogar anonym stattfindet.
Ich glaube, das, was Christa Tamara Cole beschreibt, ist genau das, was sich viele wünschen: einen Schutzraum, in dem sie tatsächlich einmal ungeschützt über ihre Schuld und das, was sie im Innersten belastet, sprechen können.
Interessant ist, dass für manche Menschen das Internet diesen Schutzraum bietet – allerdings ohne den Zuspruch der befreienden Vergebung. Letztlich bleibt der Beichtende wieder allein gelassen. Es gibt inzwischen Portale im Internet, auf denen man seine Schuld reinschreiben oder sogar reinsprechen kann. Dann erscheint eine Nachricht mit Glockengeläut: „Deine Schuld ist dir vergeben.“
Man könnte denken, die Klickzahlen solcher Portale sind gering. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Klickzahlen sind relativ hoch. Der Mensch scheint also etwas zu brauchen, wo er seine Schuld loswerden kann. Das Aussprechen von Verfehlungen – egal, ob vor einem Gott, im Internet oder vor einer völlig neutralen Person – ist ein Akt der erlösenden Befreiung.
In der Psychologie liest man heute bereits aus dem Jahr 2007, dass viele religiöse Traditionen, so auch das Beichtritual, einen psychologischen Nutzeffekt haben, der über die religiöse Bedeutung hinausgeht. Allein der bloße Akt des seelsorgerlichen Gesprächs, in dem man einer anderen Person erzählt, welche zurückliegenden Ereignisse einem auf der Seele lasten, tut gut.
Zu diesem wichtigen Schluss kam nach zwei Jahrzehnten intensiver Forschung James Pennebaker von der University of Texas in Austin. Zwei Jahrzehnte dafür zu brauchen, finde ich etwas lang, aber sei es drum. Er fand heraus, dass eine messbare Verbesserung der psychischen und physischen Gesundheit einsetzt, wenn man einer anderen Person seine Probleme erzählt oder sich nur fünfzehn Minuten am Tag Zeit nimmt, um sie aufzuschreiben.
Solange man die emotionalen Einzelheiten schildert und sich seinen Gefühlen stellt, nimmt man dem Bereuen seinen Stachel. Schon interessant. Das reine Aussprechen der Schuld, die man hat, wirkt reinigend. Wenn man 15 Minuten am Tag aufschreibt, was man im Laufe des Tages an Irritationen und Schuld angehäuft hat, führt das schon allein zu einer spürbaren Besserung des psychischen und physischen Wohlbefindens.
Vielleicht ist das auch eine sehr nachdenkenswerte Sache, wenn man die momentane Situation bedenkt, in der viele Menschen diese direkte, persönliche Ansprache nicht mehr haben. Da könnte sich recht viel anstauen.
Vielfach tritt heute der Psychologe an die Stelle des klassischen Beichtvaters. Doch auch hier fehlt bei vielen Schuldproblemen die Basis zur vergebenden Entlastung. Bis heute, so berichten Psychologen, hat die Psychologie und auch die Psychiatrie keine Antwort auf die Frage: „Wohin mit meiner Schuld?“ Sie können sich das anhören, und manchmal wird dann von dem berühmten Schuldkomplex gesprochen.
Aber das ist eben nicht Schuldvergebung. Wenn ich weiß, ich habe einen Schuldkomplex, und der wird mir wegtherapiert, ist meine Schuld immer noch nicht bewältigt. Vielmehr ist das ein Verdrängungsmechanismus.
Eine recht bedeutende Person unserer Gegenwart hat es in seiner Selbstbiografie folgendermaßen ausgedrückt: Die Ohrenbeichte ist eines der katholischen Rituale, über die der Rest der Welt den Kopf schüttelt. Skeptiker können zwar nicht begreifen, wie man sich in einen Schrank zwängen und einem unsichtbaren Fremden Intimes erzählen kann.
Sie legen sich aber mindestens genauso auskunftsfreudig auf die Couch des Therapeuten, um hinterher unter Zurücklassung eines größeren Geldbetrags unerlöst wieder nach Hause zu gehen.
Ich, so schreibt Thomas Gottschalk, habe die leise seufzenden Beichtväter im Halbdunkel immer als hilfreich empfunden. Das ist ja auch ein Bekenntnis dieses doch recht prominenten Moderators.
Zweitens: Christen ohne Beichtmöglichkeit.
Wir haben den Fokus bisher auf die beichtlose Gesellschaft gelegt und dieses Thema nur gestreift. Nun wollen wir uns dem Umstand zuwenden, dass es viele Christen gibt, die nicht wissen, wohin sie mit ihrer Schuld sollen.
Als einer der Ersten und vielleicht Prominentesten hat Dietrich Bonhoeffer auf dieses Phänomen hingewiesen. Bevor wir uns jedoch Bonhoeffer zuwenden, ist es sinnvoll, einen Blick auf die historische Entwicklung der Beichte zu werfen.
Von der Reformationszeit her gab es auch im protestantischen Bereich eine lebendige Beichtpraxis. Martin Luther hatte zunächst die Beichte aus dem Sakramentenreigen herausgenommen. Übrig blieben das Abendmahl und die Taufe.
Als Luther jedoch bemerkte, dass bestimmte Strömungen innerhalb der Reformation die Beichte komplett ablehnten, schrieb er nach seiner Rückkehr von der Wartburg ein feuriges Plädoyer für die Beichte. Dieses Plädoyer ist in einer der acht Inwokawit-Predigten enthalten, die er gehalten hat.
Martin Luther war es unglaublich wichtig, dass die gute Art der Beichte auch für Protestanten, insbesondere für Lutheraner, erhalten bleibt. Er selbst hat bis zu seinem Lebensende mindestens einmal pro Woche gebeichtet und wahrscheinlich auch unzähligen Menschen die Beichte abgenommen.
Wenn man also behauptet, der Protestantismus sei eine beichtlose Konfession, ist das angesichts der Anhänger falsch. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es in der Abgrenzung von den Katholiken so weit, dass man die sogenannte Ohrenbeichte, also die Beichte, die zwischen zwei Brüdern oder Schwestern stattfindet, ablehnte.
Diese Ablehnung etablierte sich dann über den Pietismus und die Erweckungsbewegung, wodurch die Beichte eher in den Hintergrund gedrängt wurde.
Dietrich Bonhoeffer war einer der Ersten, der die Beichte wieder aktivierte. Im Rahmen der Ausbildungsstätte der Bekennenden Kirche in Finkenwalde, deren Rektor er war, führte er die Beichte unter seinen Vikarsanwärtern wieder ein.
Er forderte jeden auf, sich unter seinen Kommilitonen einen Beichtvater zu suchen. Bonhoeffer selbst ging auf einen Studenten zu – wen genau, konnte ich heute nicht herausfinden, ich vermute Eberhard Bethke – und bat ihn, sein Beichtvater zu sein.
Als Finkenwalde geschlossen wurde, hinterließ Dietrich Bonhoeffer vor allem seinen Studenten ein Vermächtnis. Viele kennen wahrscheinlich sein kleines Büchlein "Gemeinsames Leben".
In diesem Büchlein gibt es relativ zum Schluss einen Abschnitt über das Abendmahl und die Beichte. Interessanterweise geht Bonhoeffer dabei gar nicht auf das Abendmahl ein. Vielmehr ist es im Grunde ein feuriges Plädoyer für die Beichte.
So wollen wir uns nun dieses Zitat ansehen, das er uns hinterlassen hat. Er schreibt: „Bekennet einer dem anderen seine Sünden“ und bezieht sich dabei auf Jakobus 5,16.
Wer mit seinem Bösen allein bleibt, so fährt er fort, der bleibt ganz allein. Es kann sein, dass Christen trotz gemeinsamer Andacht, gemeinsamen Gebets und trotz aller Gemeinschaft im Dienst allein gelassen werden. Der letzte Durchbruch zur Gemeinschaft erfolgt nicht. Das liegt daran, dass sie zwar als Gläubige, als fromme Gemeinschaft miteinander verbunden sind, aber nicht als die Unfrommen, die Sünder sind.
Die fromme Gemeinschaft erlaubt es ja keinem, Sünder zu sein. Deshalb muss jeder seine Sünde vor sich selbst und vor der Gemeinschaft verbergen. Wir dürfen nicht Sünder sein. Das Entsetzen vieler Christen ist unausdenkbar, wenn plötzlich ein wirklicher Sünder unter die Frommen geraten würde.
Darum bleiben wir mit unserer Sünde allein, in der Lüge und der Heuchelei, denn wir sind nun einmal Sünder. Was für ein Resümee von Bonhoeffer! Das Nicht-Aussprechen der Sünde, das Alleinbleiben mit der Sünde führt zur Lüge und Heuchelei.
Etwas zugespitzt könnte man sagen: Eine beichtlose Christenheit ist eine Gemeinschaft der Lügner und der Heuchler. Und da erschrickt man dann doch.
Ich möchte in diesem Zusammenhang zunächst noch etwas zur Sünde sagen. Ich glaube, dass wir da nicht immer ganz scharf trennen. Die Sünde ist zum einen diese Beziehungsstörung zwischen Mensch und Gott.
Diese Beziehungsstörung wird durch den Kreuzestod Jesu beseitigt, der für die Sünde gestorben ist. Wenn wir zu diesem Kreuzestod Jesu Ja sagen, zu diesem Sühnetod, dann ist zwischen Gott und uns nichts mehr.
Nun kennt aber jeder, dass auch ein Christ wieder in die Muster des Sündigens zurückfällt. Meines Erachtens – und ich schließe mich dabei unter anderem Johann Philipp Jakob Spener an, der das wunderbar in seinem Katechismus ausgeführt hat – unterscheidet er zwischen dem Sündigen, was die Beziehungsstörung anbelangt, und der Wirklichkeit der Sünde in unserem Leben.
Diese Wirklichkeit der Sünde rüttelt nichts mehr an der Beziehungsstörung. Dennoch belastet sie unser Leben, unser Miteinander und auch unsere Beziehung zu Gott äußerst stark.
Wenn Bonhoeffer davon redet, dass wir nun einmal Sünder sind, bedeutet das nicht, dass wir keine Beziehung zu unserem himmlischen Vater haben. Es bedeutet vielmehr, dass die Wirklichkeit der Sünde in unserem Leben auch als Christen durchaus eine ernstzunehmende Realität ist.
Jetzt wollen wir uns einmal Gedanken machen: Was hat das für Auswirkungen auf das Gemeindeleben?
Hier ist es mir wichtig aufzuzeigen, dass wenn wir wieder in der Gemeinde zu einer Beicht- und Busspraxis kommen würden, das das allerbeste Gemeindeaufbauprogramm wäre, das es überhaupt gibt.
Was sind denn die Folgen, die Auswirkungen? Ich greife das auf, was Bonhoeffer gesagt hat: Eine Gemeinde, eine christliche Gemeinschaft, die keine Beichte kennt, die kein Bekennen der Schuld kennt, ist eine Gemeinschaft, die in der Lüge und in der Heuchelei Zuflucht sucht.
Ich habe das immer wieder bei jungen Christen beobachtet, die so im Alter von 16 Jahren sind. Die haben wirklich fröhlich und frei alles nach außen getragen. Doch dann merkten sie: „Oh, jetzt wird es gefährlich in der Gemeinde, jetzt kriege ich Ermahnungen und kluge Worte usw.“ Im Lauf der Zeit konnte man beobachten, dass sie sich darauf einschliffen, in der Gemeinde nicht mehr alles zu erzählen. Im Hauskreis hielten sie Dinge zurück. Sie redeten von der Anbetung, aber nicht mehr von der Beichte und von der Buße.
Mir schien es manchmal so, als würden wir diesen jungen Leuten beigebracht haben, wie man am besten die Sünde zuheuchelt. Fast möchte ich sagen: wie man ein Doppelleben als Christ führen kann.
Und wenn man dann in der Seelsorge manchmal hinter die Fassade blickt – und ja, nicht nur in der Seelsorge, sondern auch im eigenen Leben – dann merkt man, auf welche Abgründe und auf welche Müllhaufen man nicht selten stößt.
Einsamkeit ist das Nächste, auf das Bonhoeffer auch hingewiesen hat. Diese nicht vergebene Sünde, dieses Zudecken der Sünde in meinem Leben, führt zu einer Vereinsamung. Ich kann ja nicht als der leben, der ich wirklich bin. Ich muss sozusagen immer eine Schutzwand vor mir hertragen, die Leute abhält, mich als den kennenzulernen, der ich eigentlich bin: verletzlich und schuldbehaftet.
Ich glaube, dass genau diese Einsamkeit dann zu einem Doppelleben führen kann. Plötzlich versuche ich, ein anderer zu sein, als der ich eigentlich bin.
Im Neuen Testament wird für das Wort „heucheln“ das Wort „hypokrino“ verwendet oder „hypokrites“. Das bezeichnet zunächst einen Schauspieler. Also: Ich versuche, jemanden zu spielen, der ich eigentlich gar nicht bin. Ich setze die Maske eines reinen, eines schuldlosen Christen auf, obwohl hinter der Maske ein ganz anderer steckt. Ich schauspielere. Und schon sind wir beim Doppelleben.
Dann führt die unvergebene Schuld zu einer Blockade – zu einer Blockade durch eben diese Schuld. Ich weiß ja, die Schuld ist da, und sie blockiert mich natürlich auch im Dienst und im Umgang miteinander.
Vielleicht verkündige ich das Wort Gottes im Hauskreis oder sogar von der Kanzel herunter. Und ich weiß genau, dass da einer steht, der unvergebene Schuld hat. Das blockiert natürlich.
Ich glaube, dass Gott dennoch wirken kann. Gott wirkt – ich möchte fast sagen – unabhängig von unserer Schuld. Gott hat kein Problem damit, Menschen mit seinem Wort zu erreichen, auch wenn ich schuldig bin.
Aber es geht ja um meinen Willen, es geht um mich und um diesen zerstörerischen Zustand, in dem ich stecke. Dieser Zustand wirkt sich natürlich auf das gemeindliche Umfeld aus.
Was man natürlich auch noch sagen muss: Wenn dann die Schuld öffentlich wird – also wenn so das klassische „Nach-oben-Blubbern“ der Schuld passiert, wenn irgendetwas offenbar wird –, wir kennen das vielleicht aus unseren Gemeinden, vielleicht auch schmerzhaft aus unserem eigenen Leben, dass auf einmal etwas, was wir verborgen wollten, nach oben kommt, dann beschmutzen wir.
Ja, vielleicht auch unsere Ehre, aber ich denke oft: Wir Menschen wissen ja voneinander, zu was wir fähig sind. Aber wir beschmutzen vor allem die Ehre Jesu.
So sind sie, die Christen. Die Christen sind doch auch nicht besser. Und wenn wir daran denken, was das gerade anrichtet, wenn solche Skandale wie jetzt momentan in der katholischen Kirche passieren – aber ich glaube, dass das nicht allein an der katholischen Kirche hängt, das ist eine Not –, dann wirft natürlich jeder seinen Dreck auf die Christen und vielleicht auch auf Christus allein.
Das Bild von Christen in der Welt wird dann verschoben, und bei vielen ist das irgendwie noch nicht angekommen: Christen sind ja nicht irgendwelche reinen Leute.
Christen zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie zu ihrer Sünde, zu ihren Defiziten, auch zu dem, was sie willentlich falsch gemacht haben, wo sie andere verletzt haben, dazu stehen.
Und der Unterschied zu denen, denen sie sonst begegnen, ist ja, dass sie das bekennen. Wenn sie es nicht bekennen, dann gibt es keinen Unterschied zu allen anderen Menschen.
Der Unterschied macht eben genau das Bekennen der Schuld. Und vielleicht macht ja auch dieses Bekennen der Schuld etwas demütig.
Man muss oft daran denken, wenn mit Inbrunst und Überzeugung eine heile, eine geheiligte Welt dargestellt wird, vielleicht sogar eine Scheinwelt, und hinter der Fassade die Sünde steckt, und man hochmütig nach vorne schaut, obwohl man doch sieht, was man selber innen drin hat.
Auch die Kreuzestat Jesu wird klein gemacht, wenn ich Schuld selbst bewältigen will. Sei es nur, dass ich sie in mich reinfresse, dass ich sie eben nicht rauslasse.
Wenn ich Schuld auf diese Weise selbst bewältigen will, dann mache ich das Kreuz klein.
Viel einfacher ist es, die Schuld zu bekennen, das Kreuz anzunehmen, und dann ist es wieder gut. Jesus ist ja sowieso dafür gestorben, und Jesus kennt unsere Schuld, ob wir sie bekennen oder nicht.
Christen, die mit unbewältigter Schuld leben, haben nur sehr eingeschränkt Anteil an dem, was wir aus dem 2. Korintherbrief als die neue Kreatur verstehen, die wir sind.
Sie haben einen eingeschränkten Anteil an dieser neuen Kreatur und können das neue Leben in Christus nicht richtig leben.
Das heißt, sie nehmen sich auch etwas von dem Leben, das sie eigentlich in Christus haben könnten, durch die nicht bekannte Schuld.
Vielleicht kann man es auch so formulieren: Bekennende Schuld beichten macht frei und macht fröhlich.
Und was man auch noch feststellt in Gesprächen – aber man merkt das ja auch bei sich selbst –, wenn man diese unbewältigte Schuld in sich hat, wenn man weiß: „In mir sieht es eben nicht so aus, als könnte ich meines Heils gewiss sein“, dann ist man auf einmal auch nicht mehr seines Heils gewiss.
Das, was man als Heilsgewissheit versteht – dass ich weiß, wenn ich jetzt sterbe, werde ich bei Jesus sein –, diese Heilsgewissheit nimmt mit der angehäuften Schuld, die ich in mir habe, zunehmend ab.
Es kann sogar sein, dass ich sie völlig verliere und in die Angst eines Unerlösten hineingerate.
Ein Zitat von Martin Luther hat mir sehr geholfen. Er schrieb es bereits relativ früh in seiner universitären Tätigkeit. Ich würde sagen, es stammt aus der Zeit, in der er seinen reformatorischen Durchbruch erlebte – oder, um es moderner auszudrücken, in der er sich bekehrte.
Zu dieser Zeit hielt Luther eine Vorlesung über den Römerbrief. Kenner wissen, dass Martin Luther seine reformatorische Erkenntnis auf der Grundlage von Römer 1,17 gewann. Er erkannte darin, dass Gott gnädig ist. In der Vorlesung über den Römerbrief, die er 1515 und 1516 hielt, schreibt er zu Römer 4,7:
„Die Heiligen sind von innen gesehen immer Sünder. Deshalb werden sie immer von außen gerechtfertigt. Die Heuchler aber sind von innen gesehen immer gerecht, daher sind sie von außen immer Sünder. Von innen sage ich, das heißt so, wie wir uns selbst in unseren Augen, also nach unserer eigenen Meinung, sehen. Von außen dagegen meine ich, wie wir vor Gott und in seinem Urteil dastehen. Von außen sind wir also gerecht, wenn wir weder aus uns selbst noch wegen unserer Werke, sondern ausschließlich kraft göttlichen Urteils gerecht werden.“
Was bedeutet das? An einer anderen Stelle in derselben Römerbriefvorlesung, die er auf Latein hielt, fasste Luther es mit der Formel zusammen: Wir sind simul justus et peccator – wir sind zugleich gerecht und zugleich Sünder.
Genau das ist der Kern. Wir erkennen uns selbst als Sünder in unserem Innern, und von außen wird uns die Gerechtigkeit zugesprochen: Deine Schuld ist dir im Namen Jesu vergeben. Wenn wir diesen Zuspruch jedoch nicht annehmen, wenn wir nicht zulassen, dass uns gesagt wird „Deine Schuld ist dir vergeben“, dann bleiben wir Sünder und müssen nach außen den Gerechten mimen.
Nun wollen wir uns etwas mit der Bibel beschäftigen, denn es ist uns sehr wichtig, dass wir alles biblisch verankern. Dabei muss ich sagen, dass es in der Bibel keine explizite Erwähnung des Wortes „Beichte“ gibt. Ebenso wenig findet man dort den Beichtstuhl, das sage ich Ihnen ohne Geheimnis.
Es gibt Menschen, die sagen, dass ein Ritual der Beichte in der Bibel gar nicht vorkommt, und deshalb praktizieren sie es auch nicht. Das muss man aber genau betrachten. Gerade David ist uns ein großes Vorbild, und wir erhalten einen tiefen Einblick in sein Innerstes durch seine Psalmen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich an Davids Stelle mein Innerstes so offen nach außen gekehrt hätte. Das ist ja über dreitausend Jahre her, und dennoch ist es uns überliefert.
Wenn man in dreitausend Jahren noch von meiner Schuld spricht, dann mache ich mir schon Gedanken. Aber wenn man in dreitausend Jahren noch von der Vergebung meiner Schuld spricht – so muss man es ja verstehen, was David zum Beispiel im Psalm 32 sagt – dann ist das etwas Besonderes.
Wir wollen uns einige Zeilen dieses Psalms, auch als zweiten Bußpsalm bekannt, einmal genauer ansehen. Es ist eine Unterweisung Davids, die in meiner Lutherbibel den Titel „Die Freude der Buße“ trägt. Beim BSK hatten wir einmal einen Vortrag, der genau davon handelte: von der fröhlichen Art der Buße. Damals gab es sogar Mails mit der Frage, wie man einen Vortrag so nennen kann – „Von der fröhlichen Art der Buße“.
Doch es ist etwas Ermutigendes. Es ist, als ob man nach einem Tag voller harter Arbeit, Schweiß und Dreck unter die Dusche geht. An so einem Tag ist es eine Wohltat, wenn der Schmutz von einem abfließt. So muss man Psalm 32 von David verstehen – als ein Jauchzen unter der Dusche der Sündenvergebung.
David sagt: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist, wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Falsch ist.“ Man kann also sagen: Du bekommst Lebensqualität in dem Maß, wie du Sünde bekennst.
David gibt uns einen Einblick in sein Innerstes, wenn er sagt: „Da ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen.“ Hier wird beschrieben, was auch ein Psychologe am Anfang unseres Zitats sagte: Nicht bekannte Schuld hat Auswirkungen nicht nur auf die Seele und den geistlichen Zustand, sondern auch auf den Körper.
Ich habe das in der Seelsorge oft erlebt: Menschen kommen mit körperlichen oder psychosomatischen Beschwerden. Im Laufe der Gespräche stellt sich dann heraus, dass nicht unbedingt Überlastung im Beruf oder in der Familie die Ursache war, sondern eine Schuld, die sie über Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte mit sich herumgetragen haben. Diese Schuld führte zu den körperlichen Beschwerden.
David beschreibt weiter: „Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, da mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.“ Das zeigt ein dürres, kraftloses Leben. Übrigens bekommen wir hier auch einen Einblick in Gott: Es kann sein, dass Gott uns eine Belastung gibt, damit wir ins Nachdenken kommen.
Das bedeutet aber nicht, dass jede Belastung im Leben auf Schuld zurückzuführen ist. Das wissen wir. Dennoch möchte ich das auch nicht völlig ausschließen.
David sagt: „Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhielt ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen – da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.“ Hier folgt eine Pause, die zum Nachdenken einlädt.
David fährt fort: „Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst. Wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen.“ Auch wenn es wirklich eng wird für die Gläubigen, ist die vergebene Schuld eine Art Bedrängnisprophylaxe.
Wir könnten hier weitermachen, denn wir kennen ja auch die sehr berührende und bewegende Geschichte von David, dem Ehebrecher und Mörder. Er hat nicht nur die Ehe mit Bathseba gebrochen, sondern auch einen hinterhältigen Plan geschmiedet, der den Mann von Bathseba das Leben kostete – und anderen ebenfalls.
David machte zunächst weiter, als wäre nichts geschehen. Er bekannte die Schuld nicht, heiratete die Frau, und alle dachten, er sei ein Wohltäter. Das war die Außensicht. Die Innensicht war jedoch eine ganz andere. David wusste sehr wohl, was für ein Lump er war.
Sobald Bathseba ausgetrauert hatte, ließ David sie in sein Haus holen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Nun kommt die Zäsur: Das war der Außenblick, jetzt folgt der Blick nach innen. Wir wissen aus der Geschichte, dass Gott das Herz anschaut. Aber dem Herrn missfiel die Tat, die David getan hatte.
Fast müsste man jetzt auch bei sich selbst eine Zäsur machen. Was kommt einem in den Sinn, wenn man darüber nachdenkt, was Gott missfallen könnte in deinem Leben? Warum trägst du das noch mit dir herum? Das ist doch nur belastend.
Manchmal ist es tatsächlich so, dass eine Schuld die nächste gebiert, wie bei David. Wir wissen, wie wohltuend es letztlich war, als der Prophet Nathan ihn konfrontierte. Nathan sprach ein messerscharfes, fast gnadenloses Urteil über eine imaginäre Person – und dann sagte er: „Du bist der Mann!“
Ich werde inzwischen skeptisch bei Menschen, die bei anderen immer nur die Schuld sehen. Wenn man unter vier Augen ist, habe ich manchmal gewagt zu fragen: „Du redest immer so viel über die Schuld bei anderen. Darf ich dich mal persönlich fragen: Was ist denn bei dir? Was drückt dich, dass du immer auf andere mit dem Finger zeigen musst?“
Nicht selten bricht dann heraus, wie bei David: „Ich habe gesündigt vor Gott und der Welt, vergib!“
Dann kommt dieser großartige Bußpsalm, den wir zeitlich nicht ganz lesen können, aber vielleicht lesen Sie ihn einmal für sich persönlich: Psalm 51, der Bußpsalm Davids.
Immer wieder haben Leute zu mir gesagt: „David hat seine Schuld ja vor Gott bekannt, aber nicht vor Menschen.“ Das ist ein großer Irrtum.
David hat seine Schuld vor Gott bekannt, denn nur Gott kann Sünde vergeben – das werden wir gleich sehen. Aber er hat sie natürlich auch nach außen bekannt, zunächst vor Nathan. Danach hat er einen Kirchenlied-Psalm geschrieben – Psalm 51.
Bis heute wissen wir, dass diese Peinlichkeit im Leben Davids offenbar Wort geworden ist. Und wie vielen hat diese Ehrlichkeit geholfen, zu der David durchgedrungen ist – im Bitten um Vergebung, im Bekennen seiner Schuld und auch im öffentlichen Bekennen.
Wir machen einen Sprung ins Neue Testament hinein. Im Neuen Testament kommt uns wahrscheinlich zuerst die Geschichte aus Johannes 8 in den Sinn. Leider können wir nicht alle Stellen lesen, da es ja nur ein Abendvortrag ist. Ich empfehle Ihnen, einmal ein ausführliches Seminar am Bibelstudienkolleg zu besuchen, das wird bestimmt irgendwann mal angeboten. Jetzt kann ich die Geschichte nur skizzieren.
Da bringen also Leute, denen es äußerlich wichtig war, ein absolut reines Leben darzustellen, eine Frau zu Jesus. Wie es hinter der Fassade aussah, offenbart diese Geschichte. Sie bringen diese Frau und gleich den Gesetzestext mit. Sie stellen sie vor Jesus und sagen: „Herr Jesus, diese Frau wurde beim Ehebruch ertappt, und das Gesetz schreibt vor, sie zu steinigen. Was sollen wir jetzt tun? Was ist dein Urteil?“
Das Gesetz ist klar, die Tat offensichtlich, sie wurde auf frischer Tat ertappt. Was sagt Jesus dazu? Zunächst sagt er gar nichts. Er schreibt etwas in den Sand. Bis heute rätseln Theologen und Wissenschaftler, was er da geschrieben hat. Können wir spekulieren? Dann sagt er zu ihnen: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.“
Sehr berührend ist, dass daraufhin alle Ankläger, die Ältesten zuerst, weggehen. Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich diese Szene. Es kommen viele Gedanken: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Ich staune über diese Pharisäer, die den Mut aufbringen zu sagen: „Ich gehe, ich habe Schuld.“
Dann schaut Jesus auf die Frau und fragt: „Hat dich niemand verurteilt?“ Es bleibt einer da, der nicht wegging: Jesus, der ohne Schuld war. Von ihm kommt das befreiende Wort: „So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“
Oder diese Geschichte aus Matthäus 9,1-8: Freunde bringen einen gelähmten Mann zu Jesus. Sie können nicht zu Jesus vordringen, weil ihnen die Frommen im Weg stehen. Also decken sie das Dach ab und lassen den Mann durch das Dach vor Jesus herunter. Sie erwarten natürlich, dass Jesus ihn heilt.
Jesus sagt aber zuerst: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Die scharfe Reaktion der Theologen und Pharisäer ist: „Was erlaubt er sich? Sünden vergeben kann allein Gott.“ Die Lizenz, Sünden zu vergeben, hat nur Gott.
Wir wissen, die Geschichte geht weiter. Es ist leichter zu sagen: „Geh hin, deine Sünden sind dir vergeben“ oder „Nimm dein Bett, steh auf und geh.“ Dann wird der Mann geheilt. Aber wir müssen festhalten: Gott allein kann Sünden vergeben.
Die Frage bezüglich der Beichte stellt sich natürlich: Wie können wir Menschen dann die Beichte abnehmen und ihnen Vergebung zusprechen? Muss der nicht allein vor Gott treten?
Schauen wir weiter, wer noch Sündenvergebung im Neuen Testament erfährt. Ein Beispiel ist der Schächer am Kreuz, Lukas 23. Er war zu Recht gekreuzigt, ein Mörder mit Schuld auf dem Gewissen. Am Kreuz wendet er sich an Jesus, der ihn ins Paradies und in die Ewigkeit bringen kann. Jesus vergibt ihm die Schuld.
Das ist an dieser Stelle ein wichtiger Punkt: Die Hinwendung zu Jesus, gerade mit meiner Schuld, bewirkt bei Jesus und bei meinem himmlischen Vater etwas. Wenn ich Sünde bekenne, kann Gott gar nicht anders, als mir zu vergeben.
Oder etwas flapsiger gesagt: Das ernst gemeinte Gebet um Sündenvergebung hat Erhöhungsgarantie. So etwas gibt es sonst nicht einmal auf einem Wahlzettel. Aber hier haben wir es.
Nun kommen wir an die Stelle, an der der Staffelstab sozusagen weitergegeben wird. Es ist eine etwas eigenartige Stelle im Johannesevangelium. Jesus gibt nämlich jetzt die Vollmacht zur Zusprache der Sündenvergebung an seine Jünger weiter.
Jesus, der Auferstandene, ist unter seinen Jüngern und hat sie mit „Friede sei mit euch“ begrüßt. Und jetzt sagt er das noch einmal in Johannes 20,21-23:
Da sprach Jesus abermals zu ihnen: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Hier haben wir einen Sendungsauftrag. Sendung heißt auf Lateinisch „Mission“. Also haben wir hier den Missionsauftrag. Wozu sendet Jesus seine Jünger? Zunächst einmal gar nichts. Zunächst haucht er sie an – das kennen wir aus der Schöpfungsgeschichte. Als er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach: „Nehmt hin den Heiligen Geist.“
Ich wurde schon ab und zu gefragt: „Moment, der Heilige Geist wurde doch erst an Pfingsten ausgeteilt?“ Ja, hier wird das Zeichen gegeben. Das Johannesevangelium ist das Evangelium der Zeichen. Hier ist das Zeichen die Botschaft, und die Erfüllung kommt dann an Pfingsten. Aber wir halten fest: Zu der Mission, zu dem Auftrag, zu dem Jesus seine Jünger sendet, brauchen sie den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist ist nichts anderes als Gott in mir. Und jetzt kommt der Auftrag, den er ihnen gibt: „Wem ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; wem ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“ Es ist also eigentlich ein Auftrag zur Sündenvergebung – und zwar gegenüber dem Bruder, aber natürlich auch gegenüber denen, die noch gar keine Sündenvergebung erfahren haben, bei denen die Beziehungsstörung zu Gott noch besteht.
Es ist also ein Missionsauftrag und zugleich ein Auftrag, dem Bruder oder der Schwester die Sünden zu vergeben. So gesehen ist es ein Beichtauftrag.
Warum ist der Heilige Geist dazu notwendig? Weil ich natürlich als Albrecht Wandel oder Sie an den Monitoren keine Sünden vergeben können, weil wir besonders tolle Menschen sind. Sondern wir können das nur, weil Gott selbst durch seinen Heiligen Geist in uns ist. Deshalb haben wir die Kompetenz, Sünden zu vergeben. Aber wir haben nicht nur die Kompetenz, wir haben auch die Verpflichtung dazu.
Wenn man den Beichtauftrag an einer Stelle ganz konkret festmachen kann, dann an dieser. Es gäbe noch viel zu sagen, auch über die korrektive Gemeindeseelsorge – früher nannte man das Gemeindezucht. Doch ich möchte gleich zu Galater 6,1-2 springen. Dort werden wir sehen, dass es auch im Vorfeld zu diesem bekannten Spruch aus Galater 2 tatsächlich um Sündenvergebung geht.
Paulus schreibt:
„Brüder und Schwestern, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist – ihr, die ihr geistlich seid, die ihr den Geist Gottes in euch habt.“
Da sind wir wieder bei unserer Stelle aus Johannes 20. „Sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.“ Das gilt beim Zurechtbringen des Bruders oder der Schwester. Dann kommt der bekannte Spruch: „Einer trage des Anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
Der Zusammenhang ist also die Verfehlung, die mein Bruder oder meine Schwester begangen hat. Ich soll helfen, indem ich diese Last mittrage. Ich möchte schon andeuten, dass wir beim Tragen vorsichtig sein müssen. Ich trage die Last, um sie sofort wieder an Jesus abzugeben. Das ist der Vorgang, wenn ich von einem Bruder oder einer Schwester die Beichte abnehme – wenn ich das einmal so kirchlich sagen darf.
Wenn ich die Beichte abnehme, gebe ich diese Last sofort wieder an Jesus weiter. Mir ist das immer ein interessantes Bild gewesen. Sie wissen, ich beschäftige mich viel mit der römischen Kultur und Geschichte. Es gibt in Matthäus 5,41-42 eine etwas eigenartige Stelle:
„Wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.“
Das klingt etwas merkwürdig. Dahinter steckt folgender Umstand: Wenn römische Legionäre durch ein Dorf gingen, hatten sie ihre ganze Ausrüstung und Dreckwäsche auf dem Rücken – insgesamt, wenn ich richtig informiert bin, etwa 25 Kilogramm. Manchmal wurde das Gepäck zu schwer, und sie schwitzten. Dann durften sie jemanden am Wegrand herpfeifen, der ihnen tausend Doppelschritte dieses Gepäck tragen musste.
Ein Doppelschritt entspricht genau einer halben Meile, also tausend Doppelschritte sind exakt eine Meile. Wenn der Träger den tausendsten Doppelschritt erreicht hatte, durfte er dem Legionär das Gepäck vor die Füße werfen. Das war ein Triumph, weil der Legionär es wieder aufheben und tragen musste.
Stellen Sie sich vor, jemand trägt das Gepäck bis zum 998., 999. Doppelschritt. Der Legionär rechnet damit, dass das Gepäck jetzt krachend zu Boden fällt. Doch der Träger geht weiter, lächelt den Legionär an und sagt: „Ich will deine Last tragen.“ Warum? „Weil ich Jesus gehöre, und Jesus hat meine Last getragen.“
Ich habe mir oft überlegt, wie oft Christen wohl mit Legionären bei dieser zweiten Meile ins Gespräch gekommen sind. Das vielleicht als kleine Anekdote am Rande, wie wir unserem Bruder oder unserer Schwester auch diese stinkende Last der Sünde tragen können.
Dann natürlich die großartige Stelle aus Matthäus 11,28:
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“
Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei der Beichte. Versuchen Sie nicht, wenn jemand bei Ihnen Schuld bekennt, ein anderes Trage- oder Schuldbewältigungsmodell vorzuschlagen. Sätze wie: „Ach, ist doch gar nicht so schlimm“, „Ach, es gibt doch auch noch andere“, „Ach, das ist doch alles menschlich“, „Ach, das geht mir genauso“, oder „Das brauchst du jetzt nicht so dramatisch zu nehmen, jetzt schweig drüber“ richten nur Schlimmeres an.
Lassen Sie das! Kommentieren Sie nicht, wenn jemand seine Schuld vor Ihnen bekennt. Reichen Sie die Last weiter an den, der gesagt hat, dass wir zu ihm kommen sollen und die Last auf ihn abladen sollen – ganz praktisch.
Wenn ich in einem seelsorgerlichen Gespräch bin, und das Gespräch auf die Beichte kommt oder sogar der Anlass des Gesprächs die Beichte selbst ist, dann gebe ich das anschließend meinem Herrn ab. Ich sage: „Herr Jesus, nimm mir jetzt alles, was der da erzählt hat, nimm es mir aus dem Hirn, aus dem Verstand und von der Seele. Auf dich lade ich es ab.“
Ich habe diesen Punkt bereits angesprochen, möchte aber noch einige Stellen hinzufügen, weil mir das sehr wichtig ist. Die Bibel spricht immer davon, dass Sündenvergebung – zumindest vom Messias her im Alten Testament und von Jesus her im Neuen Testament – bedingungslos ist.
Ich erlebe immer wieder, dass Christen gesagt wird: „Na ja, die Sünde ist erst vergeben, wenn…“ Seien Sie vorsichtig, solche Aussagen zu verwenden und vorsichtig, wenn Ihnen jemand so etwas sagt. Wenn man die Sündenvergebung an eine menschliche Bedingung oder Mitwirkungspflicht knüpft, ist das nicht richtig. Sünde wird bedingungslos vergeben. Wenn jemand versucht, das zurechtzubiegen, hat das nichts mit der Sündenvergebung zu tun.
In Micha 7, vermute ich fast, hat der Prophet es herausgerufen oder herausgesungen: „Wo ist solch ein Gott wie du, der die Sünden vergibt und die Schuld erlässt denen, die als Rest seines Erbteils geblieben sind? Der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade. Er wird sich wieder unser erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefe des Meeres werfen.“
Das geschieht, wenn ein Mensch auf der Grundlage der Sühnung durch Jesus seine Schuld bekennt – dann ist sie weg.
Oder Jesaja 1,8, eine ganz bekannte Stelle: „Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden.“ Hier wird etwas gewandelt, nicht durch uns, sondern durch den lebendigen Gott.
Nicht zu schweigen von der Stelle, die uns gleich noch einmal begegnen wird, aus 1. Johannes 1,7-9: „Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander. Das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, Selbstbetrug. Und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Sünde bekennen, die Treue Gottes erfahren, Vergebung erleben und Reinigung erfahren – das ist der Weg.
Diese Sündenvergebung, dieses Vergeben der Schuld, hat wirklich auch Platz in der Gemeinde. Es wird auch so formuliert, dass einer dem anderen die Schuld direkt vergibt. Das lesen wir in Jakobus 5,16. Dort ist interessanterweise die Rede von den Ältesten und einem Kranken, über den sie beten: „Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr gesund werdet. Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
Sie werden keinen Arzt finden, der ihnen die Schuld wegtherapiert, keinen Chirurgen, der ihnen die Schuld wegoperiert, und keinen Apotheker, der sie von der Schuld kuriert. Aber Jesus bringt es fertig, wenn wir mit ihm reden.
Jetzt kommen wir zum Beichtgespräch. Wenn Sie schon in den Startlöchern stehen und denken: „Kann ich das nicht Gott selbst bekennen?“, bleiben Sie noch ein bisschen dran. Wir werden später noch Fragen beantworten, und eine davon behandelt genau dieses Thema.
Wie geht man vor, wenn jemand ein Beichtgespräch sucht? Zunächst möchte ich betonen: Man muss dafür nicht zu einem ordinierten Pastor, Pfarrer oder einem anderen Würdenträger gehen. Wir haben gelesen, dass die Sündenvergebung ein Geschäft jedes einzelnen Christen ist.
Wenn also jemand zu Ihnen kommt – oder wie bei Bonhoeffer, der zu seinem Studenten kam – wie verläuft das dann? Wichtig ist, dass man einem Menschen das nicht einfach aufzwingt. Es sollte nicht heißen: „Ich habe den Eindruck, du musst jetzt deine Schuld bekennen“ oder „Ich glaube, bei dir ist unvergebene Schuld, die du bekennen musst.“ Die Bitte um Sündenvergebung, die Bitte um Beichte, muss vom Betroffenen selbst kommen, ohne jeglichen geistlichen Zwang.
Oft ist es hilfreich, wenn man einmal die Perspektive desjenigen einnimmt, der seine Sünde bekennt. Es kann sinnvoll sein, sich vorher aufzuschreiben, was einen belastet. Dabei sollte man nicht zwanghaft nach unvergebener Schuld suchen. Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist uns wohl dosiert zeigt, wo wir Schuld haben. Wir haben ja am Anfang festgehalten, dass diese Art von Sünde einen Christen nicht von Gott trennt, wohl aber die Beziehung belastet.
Es ist auch oft hilfreich, regelmäßig zu beichten. Sie waschen sich ja auch nicht nur einmal im Jahr oder alle zehn Jahre. Das wäre für Ihre Mitmenschen nicht angenehm. Stattdessen tun Sie es immer wieder in einem regelmäßigen Rhythmus.
Hilfreich kann auch ein Beichtspiegel sein. Zum Schluss werde ich Ihnen noch Literatur vorstellen, in der solche Beichtspiegel enthalten sind. Ich weiß nicht, ob das Dokument Ihnen zugänglich gemacht werden kann, aber im Anhang ist auch ein Beichtspiegel enthalten. So etwas kann zum Beispiel das Vaterunser oder die Zehn Gebote durchgehen, um herauszufinden: Wo ist bei mir Schuld? Was kommt bei mir zum Klingen?
Nun zum Ablauf des Beichtgesprächs:
Zunächst sitzt der Beichtende – oder vielleicht sind Sie selbst der Beichtende – vor dem Beichthörer. Der Beichthörer eröffnet das Gespräch mit einem Dankgebet. Er dankt, dass Jesus Lasten abnimmt, dass wir einander die Sünden vergeben können und dass Jesus vor zweitausend Jahren für unsere Sünden gestorben ist. Gleichzeitig bittet er um ein ehrliches Bekenntnis der Schuld. Zum Beispiel könnte er beten: „Herr, gib dem Beichtenden den Mut, seine Schuld wirklich zu bekennen. Nimm ihm die Hürden.“ Außerdem bittet er um eine demütige Haltung für sich selbst als Beichthörer.
Denn es kann passieren, dass jemand seine Schuld bekennt und man innerlich denkt: „So schlimm bin ich noch nicht wie der.“ Das sollte vermieden werden. Man bittet um Demut, damit man sich nicht über den Bruder oder die Schwester erhebt.
Als nächstes kann der Beichthörer sagen – das ist kein Muss, aber ein möglicher Ablauf: „Bekenne nun vor dem allmächtigen Gott und deinem Erlöser Jesus Christus deine Schuld.“ Dabei sollte man darauf hinweisen, dass die Schuld nicht haarklein beschrieben werden muss. Unser Herr weiß genau, wie die schuldhafte Situation war, das braucht nicht alles erzählt zu werden. Trotzdem ist es wichtig, die Sünde laut zu bekennen. Das ist sowohl psychologisch als auch geistlich wichtig. Es hilft, zu hören, wozu man fähig war, und es auszusprechen – vielleicht sogar vor der unsichtbaren Welt, damit auch sie es hört. So wird die Vergebung zugesprochen. Aber man sollte nicht zwanghaft nach Schuld suchen.
Dann ist der Beichtende an der Reihe. Er bekennt seine Schuld nicht vor dem Bruder oder der Schwester, sondern vor Gott in Gegenwart der Zeugen. Die Brüder und Schwestern, die die Beichte hören, sind Zeugen, die später bestätigen können: „Du hast deine Schuld bekannt, sie ist weg, Jesus hat sie ins tiefste Meer geworfen.“ Sie sprechen im Namen Gottes die Vergebung zu, sind Sprachrohre Gottes, aber nicht die eigentlichen Ansprechpartner in Sachen Schuld. Das ist der lebendige Gott.
Lassen Sie es zu, wenn Tränen fließen, wenn Pausen entstehen oder wenn die Peinlichkeit den Beichtenden übermannt.
Im nächsten Schritt fordert der Beichthörer den Beichtenden auf, im Gebet zu sagen: „Jetzt sagst du Jesus, deinem himmlischen Vater, dass du in seinem Namen um Vergebung der Schuld bittest und dass du mit Gottes Hilfe die Sünde hassen und lassen möchtest.“
Meines Erachtens gehören beides dazu: das Schuldbekenntnis und der menschliche Wille, der um das göttliche Vollbringen bittet, in diese Schuld nicht mehr hineinzufallen. Wir wissen, wie schwach der menschliche Geist ist. Ich denke immer daran, als Jesus zu Petrus sagte: „Du musst siebenmal siebzigmal vergeben.“ Das ist eine unendliche Zahl, die er von Petrus verlangt. Dann wird Jesus es doch selbst mindestens siebenmal siebzigmal siebzigmal tun.
Danach kommt der Beichthörer wieder ins Spiel: „In Jesu Namen vergebe ich dir deine Sünde.“ Ich spreche das immer dazu. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich die Sünde vergebe. Aber durch Jesu Auftrag in Johannes 20 könnte ich sagen: „Ich vergebe dir deine Sünde“, weil ich den Geist Gottes in mir habe. Damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich das mache, sage ich immer: „In Jesu Namen vergebe ich dir deine Sünde, die du bekannt hast.“
Es handelt sich nicht um eine Generalabsolution. Es kann sein, dass das Wichtigste noch zurückgehalten wurde. Daher signalisiere ich: Die Vergebung gilt nur für das, was du bekannt hast.
Jesus Christus sagt in 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Zum Schluss ermutige ich den Beichtenden mit den Worten: „Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“
Danach gebe ich Raum zum Aufatmen und frage manchmal: „Wie geht es dir jetzt?“ Manche sagen: „Ich bin jetzt sehr erleichtert.“ Andere sagen: „Na ja, ich spüre jetzt gar nichts.“
Ich antworte dann: „Das ist völlig egal. Egal, ob du überschwänglich bist oder nichts spürst – das Wort Jesu gilt. Das Wort der Heiligen Schrift, dass Sünde vergeben ist, wenn du sie bekannt hast, gilt und triumphiert über alle Gefühle.“
Dann schließen wir mit einem Dankgebet: „Vielen Dank, Herr Jesus, dass die Sünde jetzt weg ist.“ Wir können das sagen, weil er es uns zugesichert hat.
Mir ist noch ein achter Punkt wichtig: Die Vergebung ist bedingungslos. Nach der Beichte sollten keine Auflagen zu Verhaltensänderung oder Wiedergutmachung gemacht werden.
Das mag Ihnen merkwürdig vorkommen, weil Sie vielleicht gelernt haben, dass man sagt: „Wenn du etwas in Ordnung bringen kannst, dann mache das.“ Das betrifft aber die Vergebung oder Wiedergutmachung gegenüber Mitmenschen. Es hat zunächst nichts damit zu tun, dass Gott dir die Sünde vergeben hat.
Ich bin von der Kirchengeschichte her etwas skeptisch. Im Laufe der Geschichte hat sich schnell die Vorstellung eingeschlichen, dass die Sünde zu 98 Prozent vergeben ist, aber 2 Prozent musst du selbst noch wiedergutmachen oder Strafe tragen. Nein! Wenn Jesus vergibt, vergibt er hundert Prozent.
Du musst keine Wiedergutmachung leisten, gerade nicht, weil er alles gut gemacht hat. Und die Vergebung hängt nicht davon ab, ob du deinen Nächsten um Entschuldigung bittest. Das ist hilfreich für die Beziehung zu deinem Nächsten, aber es betrifft nicht die Vergebung, die du durch Gott erfahren hast.
Man kann darauf hinweisen, mit einem Seelsorger daran zu arbeiten. Ich trenne das aber bewusst. Nach dem Beichtgespräch beginne ich nicht sofort mit einer seelsorgerlichen Beratung oder sage: „Jetzt schauen wir mal, wie du das auf die Reihe kriegst.“ Stattdessen sage ich: „Entweder suchst du dir einen Seelsorger, vielleicht hast du schon einen, oder ich bin dein Seelsorger. Dann treffen wir uns morgen Nachmittag noch einmal und schauen gemeinsam, wie wir das sündige Verhalten künftig vermeiden können.“
Mir persönlich ist diese Trennung zwischen Beichte und seelsorgerlicher Beratung sehr wichtig, um die Bedingungslosigkeit der Sündenvergebung zu signalisieren.
Ich weiß, dass es unterschiedliche Ansichten gibt. Seien Sie sich Ihrer Meinung gewiss und denken Sie über das nach, was ich gesagt habe.
Abschließend sei gesagt: Sie müssen sich nicht an bestimmte Worte, Floskeln oder Formulare halten. Aber ein gewisser Ablauf drängt sich fast von selbst auf. Es kann hilfreich sein, ihn als kleinen Anhaltspunkt zu nehmen.
Jetzt kommen wir zur fünften Frage. Eigentlich würden wir jetzt Fragen sammeln, die Sie haben, und dann schauen, was von den Fragen übrig bleibt, die ich mir ausgedacht habe. In den letzten zwanzig Minuten möchte ich Ihnen noch stichwortartig einige Fragen skizzenhaft beantworten.
Die erste Frage habe ich eigentlich schon beantwortet: Wie beichte ich? Sehen Sie das nicht als etwas Dramatisches an. Sie haben Schuld, und Sie gehen zu einem Bruder. Ich glaube tatsächlich, dass es gut ist, wenn man das geschlechtsspezifisch macht, also Bruder zu Bruder, Schwester zu Schwester. Eine Ausnahme mag durchaus sein, dass man zu einem Pastor oder Pfarrer geht. Diese sind in besonderer Weise Vertrauenspersonen und, wenn man so will, Amtspersonen.
Sie gehen also hin und sagen: „Ich möchte beichten.“ Im Zweifelsfall sagt die Person: „Oh, das tut mir leid, ich weiß nicht, wie ich das jetzt mache. Such dir vielleicht besser einen anderen.“ Dann suchen Sie sich einen anderen Ansprechpartner. Darf ich so sagen: Wenn Sie einen Pastor, Gemeinschaftspastor oder Pfarrer haben, dann haben Sie schon mal einen Ansprechpartner. Im Zweifelsfall wenden Sie sich immer an diesen.
Nennen Sie die Schuld und die Sünde beim Namen. Achten Sie aber darauf, nicht alle Details der Schuld auszuformulieren. Ich spreche das offen an: Gerade im Bereich der sexuellen Verfehlungen lasse ich mir das nicht bis ins Detail erklären. Das steht unter dem Stichwort, dass ich nicht selbst zu Fall komme und meine Phantasie mit mir durchgeht. Hier müssen wir uns also nicht alles bis ins Detail erklären lassen, auch bei Eheverfehlungen oder ähnlichem.
Dann geschieht dieser fröhliche Wechsel. Nehmen Sie das auch bewusst wahr. Machen Sie sich deutlich: Sie steigen jetzt unter der Dusche der Vergebung hervor. Sie frösteln noch ein bisschen, aber Sie sind sauber. Ich möchte Ihnen ganz stark Mut machen, mit dem Beichten zu beginnen. Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der bei diesem Vortrag dabei ist. Oder Sie schicken jemandem nach dem Live-Vortrag den aufgenommenen Vortrag auf YouTube und sagen: „Hör dir das mal an, das würde ich gerne mal bei dir machen.“ Dann ist er auch informiert.
Was ist das Beichtgeheimnis? Ja, ich glaube, das ist etwas ganz Wichtiges, das wir ernst nehmen sollten. Für mich ist das ein extrem hohes Gut. Das Beichtgespräch soll in einer Atmosphäre stattfinden, in der der Beichtende hundertprozentig sicher sein kann: Das erfährt nur Gott, der Beichthörer und der Beichtende selbst.
Sie sind nicht berechtigt, als Beichthörer das auch nur mit Ihrer Ehefrau zu besprechen oder im Hauskreis zu sagen: „Ich sage es nur als Gebetsanliegen.“ Dann breiten Sie aus, was der Beichtende im Beichtgespräch gesagt hat. Das hat nichts zu suchen. Es hat auch nichts zu suchen in der zukünftigen Begegnung mit dem, der bei Ihnen gebeichtet hat. Denn die Schuld ist ja vergeben. Sie müssen ihn nehmen, als hätte er diese Schuld nie getan. Es sei denn, Sie begleiten ihn seelsorgerlich. Das ist natürlich dann ein anderer Fall.
Das Beichtgeheimnis: Manche meinen, sie hätten dann auch eine Berechtigung vor Gericht, die Aussage zu verweigern. Die Antwort ist Ja und Nein. Ja, das haben sie, wenn sie in einer Kirche arbeiten, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, und wenn sie in dieser Kirche ordinierte Pastoren oder Pastorinnen sind. Wichtig ist aber, dass es eine wirklich staatlich anerkannte Körperschaft des öffentlichen Rechts ist oder wenn sie von einem Ordinierten für ein bestimmtes Gespräch beauftragt sind.
Ich gebe zu, es ist etwas schwammig formuliert in der Gesetzgebung. Aber wenn Sie als ganz normaler Christ ein Beichtgespräch abnehmen und vor Gericht über den Inhalt dieses Beichtgesprächs aussagen müssen, dann müssen Sie aussagen. Im Zweifelsfall müssen Sie im Beichtgespräch sagen: „Ich muss dir sagen, wenn du jetzt verhaftet wirst, muss ich aussagen.“ Sie dürfen das vor Gericht nicht verweigern, es sei denn, die Person ist mit Ihnen verwandt.
Jetzt muss ich aber gleich in Klammern setzen: Ich bin Theologe und kein Jurist. Das heißt, das, was ich Ihnen sage, hat keine rechtsverbindliche Wirkung. Da müssen Sie einen Juristen fragen.
Also, das andere ist: Wenn jemand beichtet, er habe vor, in der nächsten halben Stunde jemanden umzubringen, dann müssen Sie das anzeigen. Das steht in § 138 des Strafgesetzbuches. Dazu zählen zum Beispiel, wenn jemand sagt, er möchte eine Bombe unter einem Politiker legen, jemanden töten oder entführen. Das ist gar nicht so weit hergeholt. Es gibt ja auch Entführungen eigener Kinder oder andere gemeingefährliche Verbrechen. Wenn Sie so etwas mitgeteilt bekommen und es noch nicht ausgeführt wurde, dann müssen Sie die Polizei einschalten. Wenn Sie das nicht tun, kann Ihnen bis zu fünf Jahren Haft drohen.
Es schwirren da also immer viele Gedanken durch die Köpfe, hier müssen wir vorsichtig sein. Ein Geistlicher muss das nicht, aber da ist natürlich immer auch eine ethische Komponente. Ich meine, Sie müssen auch damit zurechtkommen. Wenn jemand sagt: „Ich gehe jetzt und vergewaltige eine Minderjährige,“ dann müssen Sie überlegen, ob Sie dazu schweigen oder der Polizei davon berichten und die Tat verhindern.
Wir werden vor allem Leute sein, die nicht ordiniert sind durch eine Kirche, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist. Seien Sie hier vorsichtig und versprechen Sie nicht zu viel in der Beichte. Aber Sie werden auch nicht allzu oft jemanden haben, der einen Mord plant.
Und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Wenn Ihnen jemand den Mord beichtet, den er geplant hat, dann müssen Sie zu ihm sagen: „Ich behalte dir diese Sünde nicht.“ Da tritt der zweite Teil unseres Verses aus Johannes 23 in Kraft. Dann müssen Sie sagen: „Nur dass du weißt, das wird dir nicht vergeben.“
Wem kann ich die Beichte ablegen, und welche Qualifikation braucht der Beichthelfer? Diese Frage habe ich eigentlich schon beantwortet: Der Beichthelfer braucht die Qualifikation, den Heiligen Geist zu haben. Wie gesagt, noch einmal die Logik: Wir können die Sündenvergebung nicht aus eigener Kraft vollziehen. Der Mensch kann Sünde nicht vergeben; das kann allein Gott.
Das heißt, Christus muss in mir sein, Christus in uns – das ist nicht anders als der Heilige Geist. Sie müssen also ein wiedergeborener Christ sein, um wirklich effektiv jemandem die Sündenvergebung zusprechen zu können.
Ich gebe zu, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt. Ich versuche Ihnen das einmal anhand von Dietrich Bonhoeffer näherzubringen. Bonhoeffer hat ein sehr schönes Zitat formuliert, das auch verdeutlicht, wie das Verhältnis von Beichthörer und Seelsorger zu verstehen ist.
Vielleicht sollten Sie im Vorfeld wissen, dass Dietrich Bonhoeffer’s Vater Anfang des letzten Jahrhunderts einer der bedeutendsten Psychiater Deutschlands war und, wenn ich es richtig weiß, eine Professur in Berlin innehatte. Das ist wichtig, wenn Bonhoeffer hier auf psychologische Aspekte Bezug nimmt.
Bonhoeffer schreibt: „Wer unter dem Kreuze Jesu lebt, wer im Kreuze Jesu die tiefste Gottlosigkeit aller Menschen und des eigenen Herzens erkannt hat, dem ist keine Sünde mehr fremd.“
Das bedeutet, der Beichthörer muss vom Kreuz Jesu herkommen, also selbst die Vergebung Jesu in Anspruch genommen haben. Er muss Christ sein und den Heiligen Geist haben. Wer vor der Furchtbarkeit der eigenen Sünde, die Jesus ans Kreuz schlug, einmal erschrocken ist, der erschrickt auch vor der schwersten Sünde des Bruders nicht mehr.
Allein der Bruder, der unter dem Kreuz steht, kann meine Beichte hören. Nicht Lebenserfahrung, sondern Kreuzeserfahrung macht den Beichthörer aus. Der erfahrenste Menschenkenner weiß unendlich viel weniger vom menschlichen Herzen als der schlichteste Christ, der unter dem Kreuz Jesu lebt.
Die größte psychologische Einsicht, Begabung und Erfahrung vermögen das eine nicht zu begreifen, was Sünde ist. Sie weiß von Not, von Schwachheit und Versagen, aber sie kennt die Gottlosigkeit des Menschen nicht. Darum weiß sie auch nicht, dass der Mensch allein an seiner Sünde zugrunde geht und allein durch Vergebung heil werden kann. Das weiß nur der Christ.
Vor dem Psychologen darf ich nur krank sein, vor dem christlichen Bruder darf ich Sünder sein. Der Psychologe muss mein Herz erst erforschen und findet doch nie den tiefsten Grund. Der christliche Bruder weiß: Da kommt ein Sünder wie ich, ein Gottloser, der beichten will und Gottes Vergebung begehrt.
Der Psychologe sieht mich an, als wäre kein Gott, der Bruder sieht mich vor dem richtenden und barmherzigen Gott im Kreuz Jesu Christi. Es ist nicht Mangel an psychologischen Kenntnissen, sondern Mangel an der Liebe zu dem gekreuzigten Jesus Christus, wenn wir so armselig und untauglich sind für die christliche Liebe.
Bonhoeffer bringt damit noch einmal auf den Punkt, was die Qualifikation ist: Der schlichteste Christ, der vom Kreuz herkommt, ist qualifiziert. Damit müssen Sie sich selbst prüfen, ob Sie vom Kreuz herkommen und ob Sie die Grundvergebung der Sünde, die Sie von Gott trennt, in Anspruch genommen haben. Wenn ja, dann sind Sie qualifiziert.
Was geschieht beim Zuspruch oder der Verweigerung der Vergebung? Man nennt das mit dem Fachausdruck Absolution. Darüber haben wir schon einiges besprochen: Die Sünde wird wirklich weggenommen, wenn ich dem Bruder zuspreche. Gleichzeitig habe ich aber auch die Verantwortung, zu sagen: Nein, ich spreche dir jetzt die Vergebung nicht zu.
Wenn zum Beispiel die Vergebung im Voraus gewollt wird – etwa wenn jemand sagt: „Ich habe Folgendes vor und bitte dich, mir jetzt schon mal die Sünden zu vergeben“ – dann dürfen Sie das nicht tun. Oder wenn jemand sagt: „Ich bin halt nun mal so schlimm, ich werde das immer wieder tun, aber jetzt bin ich mal wieder gekommen, um das zu beichten.“ In solchen Fällen müssen Sie sagen: Nein, das muss ich dir verweigern.
Dabei darf ich nicht falsch verstanden werden. Es gibt Fälle, in denen Menschen immer wieder in dieselbe Sünde fallen. Jedes Mal versuchen sie neu, das in den Griff zu bekommen – mit Jesus, mit der Gemeinde und so weiter. Diesen Menschen spreche ich die Vergebung zu. Der Wille muss da sein. Aber wenn von vornherein der Plan besteht, die Sünde wieder zu tun oder sie sogar erstmalig zu begehen, dann dürfen Sie die Vergebung nicht zusprechen.
Gerhard Maier schreibt zu Johannes 20,23: Nach der Auferstehung gibt Jesus diese Vollmacht der Sündenvergebung an seine Jünger weiter. Das heißt, was die Jünger tun, hat bei Gott Gültigkeit. Gerade das besagen die Worte „sie vergeben“ beziehungsweise „sie behalten“. Man könnte hier sogar übersetzen: „Dem vergibt oder behält sie Gott.“ In Gestalt eines einfachen Jüngers, eines Bruders Jesu, kommt Gott selbst zu den Menschen.
Ich möchte die nächsten Fragen ganz stichwortartig beantworten: Trennt die Beichte von Gott? Nein, denn sie beichten um ihres Willens, nicht um Gottes Willen. Wie fühlt man sich nach dem Beichten? Diese Frage habe ich bereits beantwortet.
Und wenn ich nicht beichten möchte oder kann? Darf ich es zugespitzt sagen: Dann sind Sie ein armer Tropf. Tun Sie es doch! Sie nehmen sich etwas weg, das Ihnen zusteht. Sie nehmen sich etwas Wunderbares weg.
Und wenn ich niemanden habe, bei dem ich beichten kann? Ja, es stimmt tatsächlich, es gibt sehr wenige Beichthelfer, aber einen großen Bedarf an Beichte. Dann werden Sie wenigstens selbst Beichthelfer. Gönnen Sie sich einen Beichtvater oder eine Beichtmutter und werden Sie selbst Beichthörer. Gehen Sie einfach auf den Christenmenschen zu.
Wie gesagt, der Vortrag wird noch einige Tage – ich weiß gar nicht, Wochen, keine Ahnung, wie lange er stehen wird – nur eine Zeit lang. Dann können Sie das dem geben, zu dem Sie zum Beichten gehen wollen. Der soll sich das auch mal anhören oder ein Büchlein lesen.
Bonhoeffer plädiert sehr stark für die Beichte.
Jetzt möchte ich Ihnen noch Folgendes sagen: Es gibt Leute, die sagen: „Na ja, ich muss doch nicht zum Bruder. Das ist auch peinlich, wenn ich dem Bruder oder der Schwester meine Sünden sage. Ich kann doch gleich direkt zu Gott kommen.“ Ja, das können Sie.
Es gibt die sogenannten Herzensbeichten, bei denen Sie zu Gott kommen. Ich würde Ihnen tatsächlich empfehlen, auch dort die Sünde laut auszusprechen. Suchen Sie sich dieses berühmte Kämmerchen, in das Sie sich einschließen, und sprechen Sie laut Ihre Schuld vor Gott aus.
Aber ich gebe Ihnen eines zu bedenken: Wenn Ihnen das peinlich ist – was ist eigentlich peinlicher? Vor dem Bruder oder der Schwester, die genau weiß, was Sünde ist, die Sünde auszusprechen? Oder vor dem heiligen, gerechten Gott, bei dem keine Sünde ist, der von keiner Sünde überrascht wird?
Wie gesagt, Sie dürfen zu Gott kommen. Aber wenn es um die Peinlichkeit geht, wäre es mir peinlicher, vor Gott zu kommen. Aber Sie kommen ja auch beim Bruder zu Gott. Sie haben jemanden an Ihrer Seite, der Sie motiviert, der Ihnen hilft, das Unaussprechliche auszusprechen und der Sie daran erinnert: „Deine Sünden sind dir vergeben.“
Wo ich etwas skeptisch bin, ist bei der sogenannten Generalbeichte oder Generalabsolution. Das ist, wenn in der Gruppe gefragt wird: „Seid ihr bereit, die Sünde zu hassen und zu lassen?“ und alle mit „Ja“ antworten. Dann heißt es: „Deine Sünden sind dir vergeben.“
Bonhoeffer hätte dazu gesagt: Das ist billige Gnade, Gnade zum Schleuderpreis. Es ist nicht nur ein „Ja“ – Sünde will benannt werden.
Noch ein paar kurze Literaturhinweise:
Von Dietrich Bonhoeffer empfehle ich Ihnen auf jeden Fall das kleine Buch „Gemeinsames Leben“. Sie können es gerne in der alten Ausgabe lesen, denn seit 1940 hat sich daran nicht viel verändert. Alternativ können Sie auch die neueste Ausgabe, die im Brunnen Verlag erschienen ist, erwerben. Ich lege Ihnen dieses Buch sehr ans Herz – es lohnt sich, es wenigstens einmal im Leben zu lesen.
Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist „Lasten ablegen, befreit weitergehen“ von Friedhard Gutsche. Es ist ein sehr allgemeinverständliches und motivierendes Buch über die Beichte, das leicht zu lesen ist.
Ebenso empfehle ich das Buch von Peter Zimmerling „Beichte – Gottes vergessenes Angebot“. Auch dieses Buch ist allgemeinverständlich und bietet eine gute Anleitung.
Wer es etwas wissenschaftlicher und studienmäßiger mag, sollte das „Studienbuch Beichte“ von Peter Zimmerling lesen. Es fasst unterschiedliche historische Texte zum Thema zusammen. Dieses Buch empfehle ich zum Beispiel den BSK-Studierenden.
Ganz besonders empfehle ich auch das große Werk von Michael Herbst zur Seelsorge, das „Grundlagen und Praxisfelder evangelischer Seelsorge“ heißt. Dort schreibt er auf den Seiten 343 bis 398 ganz großartig über die Beichte.
Ich komme zum Schluss: Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Wonne der Sündenvergebung in der Augen- und Ohrenbeichte einmal erleben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie einmal Freudentränen weinen, weil ein Mensch in Ihrer Gegenwart seine Sünde abgeladen hat.
Von der fröhlichen und befreienden Art der Beichte haben wir gesprochen. Ich möchte mit Ihnen beten:
Herr Jesus, danke, dass du dir so etwas ausgedacht hast für das größte Problem der Menschheit: die Sündenvergebung. Das hat dich viel gekostet – deinen Tod am Kreuz. Ich danke dir, dass du am Kreuz für unsere Sünden gestorben bist und dass du uns das alles jetzt übereignest, damit wir frei werden können von dem, was uns im Innersten unseres Herzens belastet.
Danke, dass du uns auch Bruder- und Schwesternschaft gegeben hast, damit wir einander helfen können, das Unaussprechliche auszusprechen, Vergebung zu hören und daran erinnert zu werden: Es ist vergeben. Alles ist vollbracht. Es gibt das Leben. Amen.
Ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten und schönen Abend. Vielleicht denken Sie daran, dass Sie diese Abendvorträge und alles Weitere, was wir am BSK über YouTube bereitstellen, immer aktuell erhalten können. Wenn Sie unseren Kanal abonnieren, klicken Sie einfach bei YouTube auf „Abonnieren“. Dann sind Sie dabei und Teil dieser großen Community des BSK.
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In diesem Sinne: Dem Herrn befohlen, auf Wiederhören und Wiedersehen.