Lieber Herr, am Abend dieses Tages sind wir müde und bewegt von vielem, was dieser Tag gebracht hat. Wir wollen vor dir still werden, hören und dich bitten, dass du unsere Gedanken auf dich, den mächtigen Herrn, lenkst. So können wir dir danken und uns freuen, dass du auch die Geschicke unseres Lebens führst.
Wir legen unsere Sorgen, Nöte und Ängste in deine Hand. Lass uns ganz neu fröhlich werden über dir. Du weißt, was uns bedrückt, und wie wir mittragen an Leid und Not der Menschen um uns herum.
Durch dein Wort wird dein Ziel, deine Ewigkeit, für uns ganz groß. Gib auch heute Abend, dass uns das Kleine klein und das Große groß erscheine.
Amen.
Einführung in den Jakobusbrief und seine Bedeutung
Wir wollen mit dem Jakobusbrief beginnen. Er steht ganz hinten im Neuen Testament, kurz vor der Offenbarung, direkt hinter dem Hebräerbrief.
Heute hört man in der Schule oder im Gemeindeleben ab und zu einige Schlagworte, die irgendwo einmal erzählt wurden. Diese Schlagworte sind oft Stereotype, die immer wieder zitiert werden. Dazu gehört auch ein angeblich negatives Urteil von Martin Luther über den Jakobusbrief.
Wenn man den Jakobusbrief liest, wie wir es hier tun wollen, wird man beeindruckt sein, wie Gott durch diesen Brief zu uns spricht. Es kann allerdings vorkommen, dass im fortwährenden theologischen Streit Bibelworte verdreht werden. Dann sagt jemand ärgerlich – und Luther war manchmal ein spontaner Mensch – ein ärgerliches Urteil.
Wenn man einen Gegensatz zwischen dem Jakobusbrief und der Lehre des Paulus konstruieren will, ist man auf dem Holzweg. Das werde ich gern zeigen, denn der Jakobusbrief ergänzt die Lehre des Paulus auf richtige Weise.
Der Jakobusbrief spricht vor allem von der praktischen Lebensgestaltung. Er hat nicht einmal eine große Gliederung, sondern ist eine Sammlung von Ermahnungen, ähnlich wie wir sie in der Bergpredigt finden. Diese Ermahnungen sind aneinandergereiht, und genau deshalb ist der Brief so praktisch und hilfreich. Jakobus spricht die Christen in einer seelsorgerlichen Weise an.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das, was man Martin Luther immer wieder in Bezug auf den Jakobusbrief zuschreibt, bezieht sich darauf, dass er sagte, man werde nicht durch den Glauben allein gerecht, sondern auch durch die Werke. Damit wollte er ausdrücken, dass ein bloßer, oberflächlicher Glaube, der sich nicht in Taten zeigt, keinen Wert hat.
Wir hatten es auch am Sonntag bei unserem Psalmwort: Es ist wichtig, dass der Glaube durch das Hören zum Gehorsam in unserem Leben führt. Paulus hat das nie ausgeschlossen, und deshalb ergänzen sich Jakobus und Paulus.
Wir kennen beide falschen Wege: Zum einen die Auffassung, man könne sich den Himmel durch ein anständiges Leben verdienen. Zum anderen die Haltung, dass Gott einem sowieso vergibt und man sich deshalb nicht darum kümmern muss, wie man Gott gehorsam wird.
Das wäre einmal zum Brief insgesamt gesagt: Ein wichtiger und bedeutsamer Brief in der Bibel, der uns – da bin ich sicher – in den nächsten Wochen viele neue Impulse geben wird.
Wer war Jakobus? Seine Rolle in der Urgemeinde
Wer war denn Jakobus? Im Neuen Testament kommen vier Jakobus vor. Zwei werden öfter genannt, zwei andere nur einmal. Bei den Jakobus, die öfter genannt werden, ist einer der Bruder des Johannes. Diese beiden sind immer als die Söhne des Zebedäus bezeichnet.
Hier jedoch, im ersten Vers, im ersten Wort, wird nur „Jakobus“ gesagt. So beginnt der Text, also muss es sich um einen ganz besonderen Jakobus handeln, der keine weitere Erklärung braucht. Das war in der Urchristenheit, in der ersten Christengemeinde von Jerusalem, ein Bruder Jesu, ein leiblicher Bruder Jesu, der Jünger Jesu war. Er war auch zuerst dabei, als die Familie Jesus zurückholen wollte, weil sie ihn bedrängten: „Komm doch heim!“ Doch Jesus sagte: „Nein, nein, meine wahre Familie, meine Schwestern und Brüder sind die, die mein Wort hören und tun.“
Jetzt haben Sie ja eine Bibel dabei, das ist gar nicht schlecht. Schlagen wir die Stelle einmal auf, und zwar Matthäus 13, Vers 55. Dort wird er auch genannt. Als Jesus in der Synagoge von Nazareth von den Bewohnern der Stadt abgelehnt wird, sagen sie: „Wer ist denn der? Der ist doch der Sohn vom Zimmermann. Wir kennen ihn doch, er wohnt doch im Gessle nebenan. Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas?“
Ganz klar, das sind die leiblichen Brüder Jesu. Das unterscheidet uns von der Auslegung der katholischen Kirche, die aufgrund der Lehre von Maria meint, Jesus hätte keine leiblichen Geschwister gehabt. Doch hier ist das gar nicht anders zu verstehen.
Wir gehen einmal weiter: Wo taucht Jakobus wieder auf? In Apostelgeschichte 1, Vers 14. Dort heißt es: „Diese alle waren stets beieinander einmütig im Gebet zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ Also gehörten vor Pfingsten die Brüder Jesu schon mit Maria zur Gemeinde.
Wo war die Wende im Leben von Jakobus eingetreten? Es gibt einen wichtigen Hinweis, und den erwähnt Paulus in 1. Korinther 15. Wem das Aufschlagen zu viel wird, der kann auch einfach zuhören.
In 1. Korinther 15, Vers 7 heißt es: In der langen Kette der Erscheinungen des Auferstandenen, angefangen bei den zwölf Jüngern, denen Jesus nach der Auferstehung erschienen ist, ist er den fünfhundert Brüdern erschienen. Danach ist er im Jakobus erschienen.
Das war bestimmt die Lebenswende, die Erscheinung des Auferstandenen im Leben Jakobus. Deshalb ist er für uns ein wichtiger Zeuge des Evangeliums.
Nun machen wir noch ein paar Stellen weiter, wo er öfter in der Bibel vorkommt. Vorher, bei Apostelgeschichte 1, hatten wir gerade vor dem Vers, den wir gelesen haben, noch einen Jakobus verfehlt. Das war Jakobus, der Sohn des Alphäus, ein anderer Jakobus. Aber der „Herrnbruder“, man sagt immer „Jakobus, des Herrn Bruder“, das ist der, um den es heute geht.
Jakobus als Führer in der Jerusalemer Gemeinde
Nun schlagen wir Apostelgeschichte 12, Vers 17 auf. Das finden Sie alles, wenn Sie eine gute Konkordanz haben, in der man nachschlagen kann. Dann findet man solche Stellen. Oder man benutzt ein Bibellexikon. Das Bibellexikon gibt es ja jetzt sehr günstig, das Rienicker Bibellexikon, um was sind das 38 Mark? Wunderbar, in einer Sonderausgabe, die wir auch am Büchertisch haben. Dort kann man alles über Jakobus nachschlagen. Man liest das oft nicht, und fragt sich, woher man das hat. Ganz einfach kann man es immer so nachschlagen. Im Kopf kann man das nicht alles behalten.
Apostelgeschichte 12, Vers 17: Ich muss kurz ausholen, um was es in dem Kapitel geht. Gerade der erste Vers erzählt, dass ein Jakobus ums Leben kam. Das ist der Jakobus, der Bruder des Johannes, also der Sohn des Zebedäus. Er ist ums Leben gekommen. Interessant ist, dass in der ersten Christenheit nicht nur Wunder passiert sind. Es gab auch schlimme Katastrophen. Es sind doch relativ wenige Wunder geschehen, wenn man es mal vergleicht.
Dass schon ganz früh ein Apostel, Bruder des Johannes, des Evangelisten, ums Leben kam durch eine Unrechtstat des Herodes, war doch schon schlimm. Man muss doch hoffen, die Gemeinde sei dadurch erschüttert gewesen. Aber Petrus erlebte zur gleichen Zeit die Befreiung aus dem Gefängnis. So kann das also verschieden sein: Der eine erlebt Wunder, der andere erlebt das Schwere.
Als Petrus befreit war, klopfte er bei den Jüngern an. Die meinten, es sei ein Geist oder was auch immer, das gebe es ja gar nicht, dass das Petrus sei, der da draußen steht. Er sagte: "Herr!" Sinte berichtet dies dem Jakobus und den Brüdern. Auch in der Apostelgeschichte wird Jakobus immer wieder auffallend herausgegriffen. Es heißt: "Berichtet dies dem Jakobus und den Brüdern." Also hatte Jakobus schon eine Führungsrolle.
Das ist für uns auch ein bisschen wichtig. Konfessionsstreitigkeiten machen es immer noch interessant und halten uns jung. Wir sagen immer wieder: Von einem absoluten Vorrang des Petrus steht im Neuen Testament nichts. Denn Jakobus hatte mindestens in der ersten Christenheit ebenso eine Führungsrolle wie Paulus. Wenn ich mir die Schriftstellen nebeneinander hinlege, kann ich unmöglich aus dem Neuen Testament behaupten, Petrus wäre der unangefochtene Führer gewesen. Jakobus war ganz stark auch ein Führer. Es gab verschiedene Kreise mit Führergestalten, dazu gehörte Jakobus in einem gewissen Teil.
Jetzt werden wir gleich feststellen, wo Jakobus hingehört, wenn wir Apostelgeschichte 15 aufschlagen. In der ersten Christenheit gab es auch sehr viel Spannung. Manche meinen, das sei immer alles bloß ganz ideal gewesen. Aber es gibt nichts Ideales, keine ideale Gemeinde – außer man schließt zu Hause die Tür im Zimmer zu und ist allein. Dann ist es ganz friedlich. Aber sonst ist es immer spannungsreich, auch in christlichen Gemeinden – ob man in die Freikirche oder Landeskirche geht, das ist ganz klar, weil wir in dieser Welt leben.
Auch in der ersten Christenheit gab es schwere Spannungen. Wir denken an die sozialen Spannungen, als die hebräischen Witwen übersehen wurden. Das war schlimm. Sie sagten: "Immer bekommen es bloß die anderen, wir kriegen es nicht." So war es bei den Speisungsaktionen. Dann war da noch die Geschichte mit Ananias und Saphira und vieles mehr.
Es gab auch schwere theologische Streitigkeiten. Da ist man nie enthoben. Das ist ein Trick des Teufels, dass er uns immer wieder Not machen will. Es gab also Spannungen darüber, wie weit man das jüdische Gesetz einhalten muss. Das ist ja verständlich. Gott hat das im Alten Bund gegeben. Müssen wir jetzt nicht die ganzen Waschungen machen? Die Judenchristen hielten das alles noch. Die Judenchristen in Israel halten auch den Sabbat und nicht den Sonntag.
Aber wie sollen die ersten Christen aus den Heiden das machen? Müssen die auch noch das ganze Gesetz halten? Und eine Frage war: Muss man die kleinen Säuglinge beschneiden? Oder wenn ein älterer Mann zum christlichen Glauben übertritt, muss der nicht auch das ganze jüdische Gesetz noch einmal durchmachen?
Es gab eine große Auseinandersetzung in Jerusalem. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung erzählt Apostelgeschichte 15, Verse 13 bis 21, wie Jakobus das Wort ergreift. Jakobus war ausgerechnet der, der erstaunlich weit den Heiden entgegenkommt. Wenn man die Bibel genau kennt, muss man sagen: Jakobus war sogar der Vertreter der etwas strengeren Judenchristen.
Man hätte das heute Abend ganz anders machen können. Ich hätte Ihnen einfach eine spannende Geschichte von der ersten Christenheit erzählen können, wie da die Spannungen liefen und die Leute zu Jakobus kamen. Jakobus war vermutlich der, der in Jerusalem das Haupt der Gemeinde war und das Haupt der Judenchristen.
Er sagte dann: Es ist schön, wenn jetzt die Heiden auch zu Jesus kommen. Wir wollen nur, dass sie das geschächtete Fleisch meiden und kein Blut im Fleisch essen. Dass sie die Reinheitsgesetze in Sachen Hurerei und Unreinheit beachten und sich vom Götzendienst enthalten. In den übrigen Fragen sind sie frei. Das war für Jakobus ein ganz erstaunliches Wort.
Hier wird die Rede, die Jakobus hielt, ausführlich erzählt. Noch einmal begegnet uns Jakobus an zwei Stellen im Galaterbrief, wo Paulus über ähnliche Vorgänge spricht. In Galatien gab es Spannungen in den Gemeinden. Neue Prediger sagten, man müsse jetzt auch noch das Gesetz einführen und die alten Vorschriften beachten. Wenn man richtig Christ sein wolle, müsse man all das beachten, was im mosaischen Gesetz steht.
In Galater 1, Vers 19 erzählt Paulus, wie er nach seiner Bekehrung in Jerusalem von den Aposteln niemanden sah – nur den Jakobus. Das zeigt, dass Jakobus eine wichtige Figur in Jerusalem war.
In Galater 2, Verse 6 bis 9 erzählt Paulus, wie er sich mit den Aposteln auseinandersetzte, ob er das ganze jüdische Gesetz wirklich denen auferlegen müsse. Er sagt, er habe mit den Spitzen gesprochen. In Vers 9 ist noch einmal klar: Er habe mit den höchsten Aposteln gesprochen. Sie erkannten die Gnade, die ihm gegeben war. Jakobus, Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, gaben ihm und Barnabas die rechte Hand und sagten: "Schluss, so ist es okay. Geht euren Weg, es ist richtig, was ihr tut."
Jakobus war eine wichtige Säule der Gemeinde Jesu. In Apostelgeschichte 21, Vers 18, sehen wir noch einmal, dass es auch Spannungen mit Jakobus gab. Aber ich will jetzt nicht alles erzählen. Die letzte Stelle, die wir aufschlagen, ist Apostelgeschichte 21, Vers 18. Dann haben wir genug gearbeitet.
Paulus war nach Jerusalem gekommen. Da nahmen ihn die Brüder mit Freunden auf. Am nächsten Tag ging Paulus mit ihnen zu Jakobus, und es kamen alle Ältesten dorthin. Das war der Sammelpunkt! Jakobus war der Chef in Jerusalem – der Bruder des Herrn, Sammelpunkt der Gemeinde, ein wichtiger Orientierungspunkt und auch eine Säule der Gemeinde Jesu.
Eröffnung des Jakobusbriefs: Freude in Anfechtungen und Weisheit im Glauben
Meine lieben Brüder, haltet es für reine Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt. Denn ihr wisst, dass euer Glaube, wenn er sich bewährt, Geduld hervorbringt.
Die Geduld aber soll ihr Werk bis zum Ende vollenden, damit ihr vollkommen und ohne Tadel seid und keinen Mangel habt. Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott darum. Gott gibt jedem gern und macht keine Vorhaltungen. Dann wird sie ihm gegeben werden.
Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht. Denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin und her geworfen wird. Ein solcher Mensch soll nicht denken, dass er etwas vom Herrn empfangen wird. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.
Ein Bruder, der arm ist, rühme sich seiner Erhöhung. Wer aber reich ist, rühme sich seiner Niedrigkeit. Denn wie eine Blume auf dem Feld wird er vergehen. Die Sonne geht auf mit ihrer Glut und versengt das Gras. Die Blume fällt ab, und ihre schöne Gestalt vergeht. So wird auch der Reiche vergehen mit allem, was er unternimmt.
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet. Denn nach seiner Bewährung wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheißen hat, die ihn lieben.
Wir sehen, es sind verschiedene Gedanken, die hier angesprochen werden. Er spricht über Anfechtungen – das ist ein Thema für sich. Oder er spricht über Reich und Arm, eine soziale Frage. Und er spricht über die Bewährung des Lebens: Wie wird man am Ende seines Lebens selig?
Wir gehen aber der Reihe nach vor.
Der Begriff „Knecht“ und die Adressaten des Briefes
Bleibt mir unvergesslich, wie hier in der Passionssuche Walther Glach über den Knecht Gottes gesprochen hat. Er sagte: Wenn Sie sich noch erinnern, kann „Knecht“ nicht mit „Sklave“ übersetzt werden. Das habe ich früher auch getan, weil im Griechischen dasselbe Wort verwendet wird. Aber Paulus wollte nie Sklave sein. Knecht ist ein Ehrentitel aus dem Alten Testament, wie bei Gottes Knecht in Jesaja 53, der sein Leben hingibt.
„Knecht“ ist die schönste Bezeichnung für das Dienen bei Jesus – seine Zeit, seine Kraft und seine Gaben zur Verfügung zu stellen. Das ist ein Ehrentitel. Ich habe Ihnen vielleicht schon erzählt, dass mein Vater wollte, dass auf seiner Todesanzeige nicht nur „Vater“, „Mutter“, „Tante“ oder „Onkel“ steht – wie es sonst üblich ist –, sondern: „Gott holte seinen Knecht zu sich.“ Das war ihm wichtig. Ich wollte das auch sein.
Da sagte einer meiner Brüder: „Aber das klingt doch so wie Knecht Ruprecht.“ Ja, das kann sein, aber wir müssen den biblischen Sinn wieder erkennen. Wir haben ähnliche Bezeichnungen bei der Magd, wie Maria sie in ihrem Lobgesang nennt (Lukas 1). Ein ganz wunderbares Wort. Dass unsere Umwelt heute nicht mehr „Knecht“ und „Magd“ annehmen will, macht nichts aus. Für uns ist es ein wichtiges Wort – nicht, weil wir Menschenknechte sein sollen. Wir sind nie Knechte der Menschen; die sollen gar nicht unsere Herren sein. Aber um Jesu Willen sind wir Knechte für ihn.
Dann tun wir vieles in Demut und Bescheidenheit. Es geht nicht um unsere äußere Erscheinung. Nehmen Sie das als Hilfe für Ihren Platz in der Welt: Vor Jesus sind wir Knechte, wir tun seine Dienste auf sein Kommando. Um Jesu Willen machen wir das. Wir putzen den Leuten den Dreck weg – nicht, um Menschenknechte zu sein, sondern weil wir Jesu Knechte sind.
Und dann lassen wir manches auf uns sitzen. Bei manchem schlagen wir nicht zurück, um Jesu Knechte zu sein. Jakobus bezeichnet sich selbst als Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus. An welche Zwölf Stämme schreibt er denn? Die Zwölf Stämme Israels gab es ja schon lange nicht mehr. Wissen Sie eigentlich seit wann? Seit 722 v. Chr. sind die Zwölf Stämme Israels verschwunden. Dann gab es aber noch Juda.
Die Juden, die anderen Stämme, sind verloren gegangen. Es gibt Theorien, manche behaupten sogar, Engländer seien vielleicht ein verlorener Stamm Israels. Aber sie sind irgendwo in der Weite der Diaspora aufgegangen. Deshalb meint Jakobus nicht nur die Juden. Er schreibt nicht bloß an die Juden, sondern nimmt das für das Gottesvolk, für das neue Gottesvolk. Das ist interessant: Schon im Neuen Testament wird gesagt, wir sind Israel.
Deshalb hört die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel nicht auf. Wir sind eingetreten in die großen, mächtigen Verheißungen. Hier sehen wir es: An die Zwölf Stämme meint er die Heiden und die Christen. Auch wenn er sich vornehmlich an Judenchristen richtet, meint er doch alle, die unter den Völkern verstreut sind – also in der Diaspora lebend.
Und da denkt er natürlich an die Welt, die verstreut ist, wo so viel Gottlosigkeit herrscht. Das ist bei Gott gar nicht unabsichtlich, dass sie alle allein sind. Der eine kommt heute Abend vom Daimler, der andere von der Uni, und jeder ist ganz allein, verstreut. Doch als Knecht Gottes wirkt und arbeitet er dort – verstreut unter den Völkern, aber unter dem Dienstkommando Jesu.
Damit haben wir eine wichtige Evangelisationsaufgabe, auch an all den Plätzen, wo wir leben.
Freude und Anfechtung im christlichen Leben
Freude – das ist der ganze Lebensinhalt. Manche meinen, es sei Ausdruck des Christenlebens, wenn man traurig und missmutig daherläuft. Doch Freude gehört natürlich dazu. Wir sollen uns öfter ermutigen. Es ist etwas Schönes, wenn wir fröhlicher sind und schon am Morgen fröhlich aufstehen. Das ist eine Gnadengabe des Heiligen Geistes. Liebe, Freude und Friede gehören ebenfalls zu den Gaben des Heiligen Geistes.
Eine wichtige Gabe, die man auch entwickeln muss, hat Zinzendorf einmal den jungen Leuten gesagt, die ihn fragten, was sie tun sollen. Er antwortete: Seid fröhliche Leute des Heilands. Lebt fröhlich, freut euch!
Er spricht dann gleich ein Thema an, das offenbar damals unter den Christen viel Not verursachte: die Anfechtung. Die Anfechtung ist der große Störenfried. Wenn man daran denkt, was so alles erlebt wird – unsere liebe Familie Wagner hat es erlebt. Wie alt war euer Neffe? Neunzehn Jahre. Ein junger Mann, der plötzlich keine Luft mehr bekommt und so weiter. Die Ärztin hat das simuliert, und er stirbt. Man weiß nicht, ob es ein Virus im Kopf war oder was. Vor wenigen Tagen im Bürgerhospital der Familie Wagner oder was man so erlebt – ein Leid, das es überall in dieser Welt gibt.
Man könnte eine Geschichte nach der anderen hinzufügen, auch von dem Schweren, das ertragen wird. Am Sonntag haben wir besonders tief an Psalm 40 gedacht, wie viel Leid und Schweres geschehen kann, wenn man in die tiefe Grube kommt und im Schlamm beinahe versinkt.
Jetzt sagt Jakobus, der Bruder des Herrn und eine Säule der Gemeinde: „Achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen seid.“ Nicht nur in einer, sondern in verschiedenen Anfechtungen, die euch von verschiedenen Seiten widerfahren.
Anfechtung ist nie harmlos, wenn man weiß, was das bedeutet. Das ist, wenn jemand fröhlich die Straße entlanggeht und plötzlich jemand ihm den Fuß stellt, sodass er mit großem Krachen zu Boden fällt. Oder wenn jemand Rad fährt und ein anderer seinen Spazierstock in die Speichen steckt. Das ist Anfechtung. Wenn jemand aufgehalten und gestoppt wird – Sie wissen, wie das ist, wenn man Schweres erlebt.
Ich finde es immer wieder schade, wenn wir so wenig voneinander wissen. Auch unsere liebe Frau Amelung – es ist mir ein Eindruck, weil Helmut Thielicke davon erzählt, wie sie an einem Trümmerhaufen stand. Thielicke kam vorüber, und sie sagte: „Heute Nacht ist mein Haus hier zusammengebombt, mein Mann liegt drunten.“ Frau Amelung, nicht wahr? Es ist eine lange Wegstrecke, die man dann als Witwe geht.
So hat jeder seine Anfechtungen und fragt: Warum gibt Gott mir das in jungen Jahren? Warum werde ich so geführt? Warum bin ich krank? Warum bin ich invalide? Warum haben sich meine Lebenspläne zerschlagen? Und er mutet uns das zu: „Achtet es für lauter Freude.“ Nicht weil es schön wäre. Anfechtungen sind schrecklich, grausam und schlimm.
Wir müssen aufpassen, dass wir es den Leuten nicht zu schnell sagen, besonders den Ungläubigen. Vielmehr sollen wir sagen: „Ich kann mitfühlen, ich weiß, wie schlimm das ist.“ Aber das müssen wir erst dem zeigen, der es verstehen kann, dass Gott an ihm arbeitet. Nur der kann es verstehen, weil euer Glaube bewährt ist. Nur wo Glaube ist, kann man das Weitere erzählen.
Glaube ist das Wirkliche. Leben mit Jesus heißt Vertrauen, Gehorsam und Mit-Jesus-Leben. Dort, wo ihr das lebt, miteinander, wird er bewährt. Für uns alle ist es schwer, wenn wir durch tiefe Leidensstunden gehen, aber wenn wir zurückblicken, wollen wir sie nicht mehr missen. Das sind die großen Zeiten unseres Lebens gewesen.
Seien Sie vorsichtig, das jetzt so schnell anderen zu sagen, aber nehmen Sie es für sich mit. Ich habe mir jetzt im Urlaub wieder das Büchlein von Johann Tobias Beck mitgenommen, wo er einem Freund schreibt, der in großer Trauer war. Seine Frau, die Professorengattin in Tübingen, ist von vielen Kindern gestorben. Er schreibt dort: „Das, was mir Gott in dieser schweren Zeit geschenkt hat, war so groß und wunderbar, dass ich, wenn er mir heute wieder den Verlust zurückgeben würde und ich das wieder hergeben müsste, es nicht wollte. Denn das, was er mir dazwischen gab, war noch größer als das, was ich hatte.“
So verstehen Sie, was gemeint ist. Da macht man Entdeckungen und Erfahrungen. Deshalb gilt es nicht mehr, das als Spruch weiterzugeben, sondern dass wir miteinander aushalten – auch in schweren Anfechtungen – und das mittragen und mitleiden.
Wir kennen das ja von Gemeinden, die durch Verfolgung gingen. Verfolgungen sind immer grausam. Aber dort, wo man dranbleibt, kann man erleben und erfahren: Der Glaube wird bewährt, er wirkt Geduld.
Geduld ist das Allerschwierigste. Geduld hat niemand von Natur aus. Geduld lernt man erst. Wer am Sonntag sagt: „Harren, Harren“, der meint damit das Ausharren.
Wenn ich bei der Vorbereitung bin, frage ich mich immer, wie ich Ihnen das erklären kann. Dann gehe ich in meinen Bücherschrank und hole das Büchlein von Paul Müller heraus: „Unter Leiden prägt der Meister.“ Ich glaube, viele von Ihnen haben es gekauft, wie wir es auf dem Büchertisch hatten. Zurzeit ist es nicht vorrätig. Frau Geier, bringen Sie uns bitte wieder zehn Exemplare mit. Im Geier Verlag ist es erschienen, Heilbronn. Die Eltern haben es, nicht wahr?
Dann sind wir wieder zum Büchertisch gegangen. Das wäre vielleicht gut. Paul Müller, der zwei Jahre nach seinem Referendariat an Multipler Sklerose erkrankte – ein so befähigter Mann – und wie das ganze Buch voll davon ist, was Gott tut. Er sagt: Es gibt einen falschen Trost, einen seelischen Trost und einen geistlichen Trost. Was ihm wichtig wurde, habe ich noch gekannt. Seit 1945 war er im Ruhestand. Er wurde 1896 geboren. Die Anfänge der Hofhackervereinigung fanden oft in seiner Wohnung statt, weil er im Rollstuhl saß.
Wir haben ihn irgendwann noch bei einer Hofhacker-Konferenz in den Siebzigerjahren in der Liederhalle im Rollstuhl hochgehoben. Er wollte nur ein paar Worte sagen. Er sagte fünf, sechs Punkte für Menschen im Leiden. Es war so eindrücklich, dass das in einem Heftchen abgedruckt wurde.
Ich dachte, es wäre jetzt sinnvoll, das heute Abend wiederzugeben. Ich kann nur daran erinnern: Gehen Sie mal in Ihren Bücherschrank. Sie haben sicher viele tolle Lebensbeschreibungen, auch von Bodelschwing, der vier Kinder verlor. Es gibt so viele ergreifende Zeugnisse darüber, was Menschen im Leid erfahren haben.
Die Biografie von Eva von Thiele-Winkler ist besonders eindrucksvoll, immer mit Leid verbunden. Auch Traugott Hahn, Anni Hahn – es gibt einen lebendigen Gott und zahlreiche Bücher, die Sie alle in Ihrem Bücherschrank haben.
Erfahrungen im Leid lehren Geduld, und das ist schwer. Das Harren macht einen fast verrückt. Aber man muss auch seine alte, sündige Art erkennen. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende.
Es ist interessant, dass Gott die großen Früchte nicht durch unsere Hände wirken lässt, sondern uns oft in Zeiten des Misserfolgs hineingibt. Denn dann kommt die Frucht wirklich nur aus dem Gebet und der Stille, wenn Gott Frucht schenkt. Auch Erweckungen sind oft so geschehen.
Das muss bei Ihnen selbst durchstritten werden, in jedem einzelnen Abschnitt. Dann wollen wir in Geduld festbleiben, und die wird bis ans Ende ihr Werk tun, damit ihr vollkommen seid.
Das Wort „vollkommen“ wird bei uns oft missverstanden, auch wenn Jesus in der Bergpredigt sagt: „Ihr seid vollkommen.“ Das heißt ganzheitlich. Im Griechischen heißt es „teleios“, was auch „zielgerichtet“ bedeutet. Ihr sollt aufs Ziel ausgerichtet sein.
Vollkommene Menschen gibt es in dem Sinne, wie wir das heute verstehen, nicht. Wir sind alle Menschen. Wie sagt man: Man wirft eine Tasse runter, verpasst einen Termin, lässt die Brille und Geld liegen. Das zeigt, dass wir auch Versuchungen ausgesetzt sind und nicht vollkommen sind.
Wer meint, er sei vollkommen, begeht den schlimmsten Fehler, den man haben kann. Aber die Bibel meint das nicht so. Ihr sollt euch aufs Ziel hin ausrichten, immer unterwegs sein, damit die Geduld an euch arbeiten kann. Ihr sollt euch immer mehr auf Christus ausrichten. Das Schöne ist, dass er an euch arbeiten kann, sodass ihr ohne Tadel seid und keinen Mangel aufweist.
Jetzt spricht Jakobus gleich vom schlimmsten Mangel. Ach, da hat er etwas vergessen, das auch interessant ist. Im Griechischen heißt Geduld wörtlich übersetzt „drunterbleiben“. Geduld ist das Drunterbleiben, das Akzeptieren von Dingen im Leben. Fertig werden kann man mit ihnen nie. Man kann sie nur annehmen und als vom Herrn gegeben akzeptieren. Darunterbleiben ist Geduld.
Und jetzt sagt er: „Wenn es euch an Weisheit fehlt...“ Bei Weisheit denken wir natürlich oft an Logarithmen, Formeln, Algebra und tolle Erkenntnisse. Weisheit ist in der Bibel aber viel mehr mit dem Leben verbunden.
Die Bibel sagt, dass jemand blitzgescheit sein kann und sechs Doktortitel haben, aber trotzdem strohdumm ist, weil er nicht versteht, was Leben bedeutet.
Wenn jemand nur so gescheit und professoral ist, aber nicht merkt, dass er sterben muss, ist er dumm. „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen“, heißt: „Lehre uns klug zu werden.“
Im Römerbrief heißt es: „Die Herzen und Gedanken der Menschen sind finster geworden.“ Das bedeutet, sie sind zwar klug und rechnen wie Maschinen, aber sie sind für die einfachsten Lebensdinge unfähig. Sie wissen nicht mehr, wozu Mann und Frau da sind, wozu die Güter da sind. Sie haben alles missbraucht. Paulus sagt, im Zorn Gottes ist alles durcheinandergekommen, weil sie unweise und dumm sind.
Jakobus geht von einem ganz anderen Begriff der Weisheit aus – wir würden sagen: Lebensweisheit, das Verständnis dessen, was das Leben bedeutet.
Unsere Zeit ist vielleicht besonders arm an Lebensweisheit. Diese Weisheit, die Gott schenkt, wird im Neuen Testament oft erwähnt. Sie bedeutet, dass ich weiß, ich bin klein und unbedeutend, der Herr aber groß ist. Ich kann mein Leben einschätzen und kenne die Möglichkeiten Gottes.
Oetinger sprach immer von der Weisheit im Staube. Das war die höchste, tiefste Gotteserkenntnis: sich selbst in aller Schwachheit zu kennen, aber viel von den Gnadenstrahlen Gottes aufzunehmen.
Gott will mich weise machen – so, dass ich auch das Schwere tragen kann, die Welt verstehe und mich nicht gegen alles auflehne. Bitte Gott, und er gibt dir Weisheit. Bitte ihm im Glauben.
Wir beten oft zuerst um das Wegnehmen der Schwierigkeit. Das ist nicht Jakobus’ erste Priorität. Er sagt: Bitte um Weisheit, und er gibt sie.
Schlimm ist es, wenn man zweifelt. Heute wird das Zweifeln oft als etwas Positives dargestellt. Manche Theologen sagen, nur wer richtig zweifelt, glaubt. Das ist nicht biblisch.
Es ist sicher so, dass wir alle ein zweifelndes Herz haben, aber ich muss den Zweifel überwinden. Zweifel ist Sünde, Misstrauen gegen Gott.
Wir hatten auch erregte Debatten in unserer Gemeinde darüber, ob man das so sagen darf. Ich habe Mitleid und Verständnis mit jedem Zweifelnden und möchte ihm geduldig begegnen. Aber ich möchte ihn herausführen aus seinen Zweifeln.
Das muss klar sein: Ich verstehe den Zweifel und kann viele selbst mitfühlen, weil sie mich auch bedrängt haben. Aber ich möchte sagen: Im Zweifel wird man nicht selig. Man muss vom Zweifel zum Glauben kommen.
Hier steht: Wer wie eine Meereswoge hin- und hergetrieben wird, kann nichts von Gott empfangen. Ich darf und muss glauben. Ich darf Jesus einfach wie ein Kind vertrauen, dann empfange ich Weisheit.
Noch einmal ein hartes Wort in Vers 8: „Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“ Da muss ich beten und sagen: „Herr, vergib mir meine Zweifel, Herr, vergib mir meine Zweifel.“
Es ist oft so, dass wir alles, was uns an Zweifeln wichtig ist, festhalten wollen, als wäre es ein Faustpfand in der Hand.
Lesen Sie dann einmal wieder Gottes große Worte, wie er uns entgegenkommt: „Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der Gott der Heerscharen, wird nicht müde noch matt.“
Wollen Sie wirklich zweifeln, wenn Sie ihm ins Gesicht schauen und sich vergegenwärtigen, wie Sie vor Gott stehen? Zweifeln geht nicht.
Dann spricht Jakobus noch von den sozialen Spannungen, vom Armen. Der soll sich fühlen, dass er von Gott angenommen ist, ein Kind Gottes. Er soll sich seiner Größe bewusst sein.
Wer reich ist, soll wissen, dass er der Ärmste ist. Es gibt keine großen Ratschläge zur Verteilung des Geldes. Die Bibel zeigt einen großen Realismus. Es gibt keine Soziallehre, auch nicht in der Urchristengemeinde in Jerusalem, wie man das Geld verteilen soll.
Das heißt nicht, dass alles in Ordnung ist. Es bleiben große Unterschiede. Wichtig ist, dass ein Begüterter nie meint, er hätte etwas, und dass er eine besondere Verantwortung für seine Güter hat.
In der Bibel gibt es nie die Lehre, alles herzugeben. Jesus sprach mit dem reichen Jüngling darüber, aber das war, weil er sagte: „Ich will gut sein, und wenn du gut sein willst, dann mach das.“ Es gibt nie die Lehre, dass man nichts besitzen darf.
Aber man soll sich nichts auf seine Güter einbilden, keinen Stolz haben. Das ist wichtig. Und ein Armer soll sich nicht zurückgesetzt fühlen, weil er weniger hat.
Dann wird es hart gesagt: Wie eine Blume auf dem Felde wirst du vergehen. Die Sonne geht auf, das Gras verwelkt, und die schöne Gestalt vergeht.
Alles, was ich tue, auch als Reicher, hat keinen Bestand.
Jakobus spricht noch von der Krone des Lebens. Da muss man nichts mehr sagen: Wenn ich durch die Anfechtungen hindurchgehe, erlange ich die Krone des Lebens.
Das ist das höchste Ziel: die Anfechtungen bestehen und im Glauben nicht irre werden.
Man kann ja auch schon beten: „Mach es auch nur mit meinem Ende gut, Herr. Lass die Anfechtungen nicht so werden, dass ich dir untreu werde.“
Das ist uns immer wieder Angst, wenn eine besonders schwere Leidenszeit kommt. Und man darf das dem Herrn sagen: Dass er einen hindurchtragen und bewahren kann.
Das kann man oft von außen gar nicht verstehen, auch wenn viele Menschen besonders schweres Krankheitsleid tragen müssen.
Aber er kann mir die Krone des Lebens geben. Das ist das Ziel, auf das wir zugehen: An jenem Tag in der Ewigkeit bewährt zu sein – nicht fehlerlos, nicht ohne Sünde – sondern das Ziel erreicht zu haben, die Krone des Lebens.
