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Vom Fasten - Teil 2 - Gründe fürs Fasten

Jesu Leben und Lehre, Teil 137/653
16.05.2022
SERIE - Teil 137 / 653Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 137 vom Fasten, Teil zwei.

Einführung in das Thema Fasten bei Jesus und seinen Jüngern

Jesus und das Fasten, beziehungsweise Jesus und seine Jünger, die gerade nicht oder besser gesagt noch nicht fasten.

Gestern hatte ich behauptet, dass in der Bibel das Fasten im Zusammenhang mit Trauer, Angst, Buße, Fürbitte und in Zeiten wichtiger Entscheidungen erwähnt wird.

Da das Thema Fasten wichtig ist und der Herr Jesus davon spricht, dass wir fasten werden und dass der Vater im Himmel uns für unser Fasten belohnen wird, möchte ich meine Behauptung von gestern mit einigen Bibelstellen untermauern.

Fasten ist also bedeutend, aber gleichzeitig nicht so allgemein bekannt. Deshalb ist es wichtig, darauf einzugehen.

Fasten bei großen Verlusten: Beispiel aus dem Buch der Richter

Erstens fasten Menschen bei großen Verlusten. Schauen wir dazu ins Buch der Richter. Dieses Buch macht nicht unbedingt Spaß, aber man kann daraus viel über die Abgründe des Menschseins lernen.

Wir springen mitten in einen Krieg zwischen dem Stamm Benjamin und dem Rest von Israel. In Richter 20,24-26 heißt es: Die Söhne Israel näherten sich den Söhnen Benjamin am zweiten Tag. Benjamin zog ebenfalls am zweiten Tag aus Gibeah heraus, um ihnen entgegenzutreten. Dabei töteten sie unter den Söhnen Israels nochmals achtzehntausend Mann. Diese alle zogen das Schwert.

Daraufhin zogen alle Söhne Israel und das ganze Kriegsvolk hinauf und kamen nach Bethel. Dort weinten sie und saßen vor dem Herrn. Sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend. Außerdem opferten sie Brandopfer und Heilsopfer vor dem Herrn.

Wir sehen also, dass Weinen und Fasten gut zusammenpassen. Hier weinen Männer um Freunde, die in der Schlacht gefallen waren. Ihnen war im wahrsten Sinn des Wortes der Hunger vergangen.

Fasten in Zeiten großer Not als Suche nach Gottes Hilfe

Zweitens fasten Menschen in Zeiten großer Not, weil sie Gottes Hilfe suchen. Immer wieder lesen wir von Gläubigen, die in Schwierigkeiten geraten und mit Fasten darauf antworten.

So reagiert der König Joschafat auf einen Angriff der Moabiter und Ammoniter folgendermaßen: In 2. Chronik 20,3 heißt es: „Da fürchtete sich Joschafat und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen, und er rief ein Fasten aus in ganz Juda.“

Dasselbe tun Esther, ihre Dienerinnen und alle Juden in Susa, bevor Esther unter Lebensgefahr zum persischen König geht, um für ihr Volk zu flehen.

Als Esra seine abenteuerliche Reise aus der Verschleppung zurück nach Israel antritt, beginnt diese Reise mit einem Fasten. In Esra 8,21-23 steht: „Und ich rief dort am Fluss Ahava ein Fasten aus, damit wir uns vor unserem Gott demütigten, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten, für uns und für unsere Kinder und für alle unsere Habe. Denn ich hatte mich geschämt, vom König Soldaten und Pferde zu unserer Unterstützung gegen den Feind auf dem Weg zu erbitten. Wir hatten nämlich zum König gesagt: Die Hand unseres Gottes ist zum Guten über allen, die ihn suchen, aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen!“

Und so fasteten wir und suchten in dieser Sache Hilfe von unserem Gott, und er ließ sich von uns erbitten.

Fasten als Ausdruck von Busse und Umkehr zu Gott

Drittens fasten Menschen als Ausdruck ihrer Buße und ihrer Umkehr zu Gott. Wer könnte uns beim Thema Buße ein besseres Beispiel geben als die Stadt Ninive, die auf die Predigt des Jona hin zu Gott umkehrt?

In Jona 3,5-7 und 9 heißt es: Die Leute von Ninive glaubten an Gott. Sie riefen laut aus, fasteten und kleideten sich in Sacktuch – vom Größten bis zum Kleinsten. Das Wort erreichte den König von Ninive. Er stand von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in den Staub.

Der König ließ in Ninive auf Befehl von sich und seinen Großen ausrufen, dass Menschen und Vieh, Rinder und Schafe, nichts zu sich nehmen sollten. Sie sollten weder weiden noch Wasser trinken.

Denn wer weiß, vielleicht wendet sich Gott, lässt es sich gereuen und kehrt um von der Glut seines Zorns, sodass wir nicht umkommen.

Eine ganze Stadt kehrt um, und ihr Fasten macht genau das deutlich. Interessant ist, dass hier sogar die Rinder und Schafe mitfasten müssen.

Fasten zur Unterstreichung der Ernsthaftigkeit in der Fürbitte

Viertens fasten Menschen, um die Ernsthaftigkeit ihrer Fürbitte hervorzuheben. Ein großartiges Vorbild in Bezug auf Fürbitte ist Daniel.

In Daniel 9, Verse 2 bis 4 heißt es: Im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Büchern oft auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des Herrn zum Propheten Jeremia ergangen war. Es war die Zeitspanne von siebzig Jahren, die über den Trümmern Jerusalems vergehen sollte.

Daraufhin richtete ich mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen. Ich tat dies in Fasten, mit Sack und Asche. Dabei betete ich zum Herrn, meinem Gott, bekannte meine Schuld und sprach zu ihm.

Was nun nach Vers 4 folgt, ist ein großartiges Fürbittegebet. Es endet mit den Worten aus Daniel 9, Vers 18: „Neige, mein Gott, dein Ohr und höre, tu deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, über der dein Name ausgerufen ist. Denn nicht aufgrund unserer Gerechtigkeiten legen wir unser Flehen vor dich hin, sondern aufgrund deiner vielen Erbarmungen.“

Das ist Fürbitte in Reinform – von einem Mann, der Gott mit Gebet und Flehen sucht und dabei fastet.

Fasten bei wichtigen Entscheidungen von Verantwortungsträgern

Fünftens fasten Menschen, weil sie als Verantwortungsträger wichtige Entscheidungen treffen müssen. Wenn es um bedeutende geistliche Entscheidungen geht, ist Fasten genau das Richtige.

Von den Propheten und Lehrern der Gemeinde in Antiochia lesen wir in Apostelgeschichte 13,2-3: „Während sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe.“ Da fasteten und beteten sie, und nachdem sie ihnen die Hände aufgelegt hatten, entließen sie sie.

Genial, oder? Ihr Dienst wird ganz normal vom Fasten begleitet.

Für den Apostel Paulus ist das Fasten so selbstverständlich im Dienst, dass er im 2. Korintherbrief, wo er sich gegen Vorwürfe zur Wehr setzt, schreiben kann: „Wir geben in keiner Sache irgendeinen Anstoß, damit der Dienst nicht verlästert werde, sondern in allem empfehlen wir uns als Gottes Diener.“ (2. Korinther 6,3-4)

Was jetzt folgt, ist eine Liste von Dingen, an denen man erkennen kann, dass jemand ein echter Diener Gottes ist. Mittendrin steht in Vers 4 „in Fasten“. Für den Apostel ist klar: Ein Diener Gottes fastet. Täte er es nicht, hätte er damit in Frage gestellt, ob er wirklich tadellos im Dienst steht.

Zusammenfassung und Ausblick

So viel zur Frage, wann in der Bibel Menschen fasten.

Erstens fasten sie bei großen Verlusten, zweitens in Zeiten großer Not, drittens als Ausdruck ihrer Buße, viertens um die Ernsthaftigkeit ihrer Fürbitte zu unterstreichen und fünftens als Verantwortungsträger im Dienst.

Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wie du selbst zum Thema Fasten stehst.

Das war’s für heute. Wie jede Woche wäre es schön, wenn du wieder für eine gute Entwicklung von der kleinen Marie beten könntest. Sie wiegt jetzt deutlich über eintausend Gramm.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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