
Nach meiner Uhr ist es fünf nach halb, ist das korrekt? Ja, ich denke, dann können wir auch bald anfangen.
Ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Frank Huck. Ich bin einer der Pastoren hier im Gemeinde- und Missionswerk Aiche. Das ist meine Frau Norma. Sie ist ebenfalls seit vielen Jahren hier tätig und leitet die Musik. Wie gesagt, wir wirken zusammen in verschiedenen Bereichen, auch im musikalischen Bereich.
Heute haben wir ein wunderbares Thema: Es geht um Lobpreis. Es gibt einige Konzepte, die ihr, wenn ihr wollt, gerne jetzt schon mitnehmen könnt. Ihr müsst also nicht so viel mitschreiben. Wir haben ein ausführliches Konzept erstellt, weil ich nicht wusste, ob das Seminar mitgeschnitten wird oder nicht. Das heißt, ihr könnt einfach zuhören und später auch zuhause alles nachverfolgen.
Ich möchte zu Beginn mit uns beten, danach starten wir.
Vater, ich danke dir, dass du uns berufen hast, dir nachzufolgen und dich zu ehren. Danke, Herr, dass wir unser Leben einsetzen und dir als Opfer weihen dürfen. Danke, dass wir persönlich ein Lobpreis für dich sein dürfen. Ich danke dir auch dafür, dass wir heute miteinander in der Heiligen Schrift studieren dürfen, was das bedeutet und wie es praktisch aussieht.
Ich danke dir, in Jesu Namen, Amen!
Ja, ihr Lieben, das Thema lautet Lobreis, Lobreis leiten. Ich frage einfach mal: Gibt es Geschwister, die in diesem Dienst involviert sind? Wir müssen nachher noch eine Begriffsklärung vornehmen. Es gibt ja auch eine bestimmte Phase im Gottesdienst, auf die wir im zweiten Teil zu sprechen kommen. Diese nennt man auch Lobreis, in besonderer Weise Gesang. Gibt es da Geschwister, die in ihren Gemeinden involviert sind? Die meisten, ja? Okay, gut.
Das Thema ist also Lobreis leiten, aber auch insgesamt Lobreis in der Gemeinde. „Dienen“ ist die Überschrift zum Segen der Gemeinde. Das ist unser Ziel: Wie schaffen wir das?
Der Obertitel unserer Konferenz lautet „Gott beim Wort nehmen“. Was denkt ihr, hat das etwas damit zu tun? Lobreis dienen zum Segen der Gemeinde und Gott beim Wort nehmen? Oder sind das zwei völlig verschiedene Themenbereiche – Lobreis auf der einen Seite und Gottes Wort auf der anderen?
Also, ich weiß nicht, welche Hintergründe ihr habt. Wir können heute in das Thema einfach nur mal in ganz bestimmte Dinge reingehen. Je nachdem, welchen Hintergrund ihr habt oder was ihr im Internet anschaut, aus welchen Gemeindehintergründen ihr kommt, hat man natürlich ein völlig unterschiedliches Verständnis davon, wo man die Schwerpunkte beim Lobreis setzt.
Weil ich eben nicht weiß, wo ihr alle herkommt, möchte ich, damit wir uns eine Grundlage erarbeiten, zunächst mal ganz grundsätzlich in die Bibel schauen und ein bisschen theologisch mit uns herausarbeiten, was die Bibel eigentlich über Lobreis sagt. Denn die Bibel muss definieren, wenn wir in diesem Dienst stehen, was das eigentlich bedeutet – und nicht so sehr, was vielleicht der Zeitgeist mittlerweile unter Lobreis versteht oder daraus macht.
Also, ihr Lieben, eine korrekte Definition, glaube ich, ist der Schlüssel, damit wir auch miteinander in der Gemeinde alle Geschwister mitnehmen können. Denn ich denke, es ist wichtig, dass Lobreis – und da kommen wir nachher noch zu – so verstanden wird, dass es nicht nur eine Aufgabe von Spezialisten ist oder vielleicht von uns, die wir in besonderer Weise die Gemeinde damit anleiten, sondern dass Lobreis eine Aufgabe der gesamten Geschwister ist.
Auch für solche, die vielleicht nicht eine besondere Affinität zur Musik oder zum Gesang haben oder die vielleicht nicht musikalisch sind. Das ist ganz wichtig.
Also, was ist Anbetung? Wie sollen wir anbeten? Wann sollen wir anbeten? Wen sollen wir anbeten? Schauen wir doch, was die Heilige Schrift dazu sagt.
Der englische Begriff für Lobpreisanbetung ist „Worship“. Viele kennen diesen Begriff, und es gibt auch eine Menge Literatur dazu. Im Deutschen ist das nicht so verbreitet. Im Neuen Testament gibt es griechische Begriffe für Anbetung. Einer davon ist Proskyneo. Ich will euch nicht langweilen, aber dieser Begriff bedeutet im Grunde, sich vor einem Herrscher niederzuwerfen und ihn zu Füßen zu liegen, also fast die Füße zu küssen. Es geht dabei um absolute Unterwerfung, Verehrung, Hingabe, das Vorgotttreten und auch um Dienen.
Es gibt noch verschiedene weitere Begriffe im griechischen Original, nicht immer nur Proskyneo, aber das ist der Bereich, in dem wir uns bewegen. Bei all diesen Stellen wird uns deutlich, worum es beim Lobpreis im Ursprung geht: Es geht nicht um Menschen, es geht nicht in erster Linie um den Leiter, sondern um Gott. Und zwar in erster Linie um die Ehre Gottes und um die Verherrlichung Gottes.
Das ist das eigentliche Ziel, warum Gott uns Menschen überhaupt gemacht hat. Wenn ihr ein Konzept habt, das dazu steht, dann seht ihr zum Beispiel Jesaja 43 siebenmal erwähnt. Dort heißt es: „Jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen habe.“ Gott hat uns Menschen geschaffen, um ihn zu ehren und zu verherrlichen.
Nicht weil er einsam war, denn Gott war nicht einsam. Der dreieinige Gott hatte schon vorher eine wunderbare Gemeinschaft miteinander, ohne dass der Mensch schon da war. Diese Gemeinschaft war von Liebe geprägt. Aber das Ziel Gottes ist eben, uns zu seiner Ehre zu schaffen und dass wir auch zu seiner Ehre leben.
Eine weitere Stelle ist Epheser 1,11-12. Wenn ihr eure Bibel habt, könnt ihr gerne nachschlagen, oder ihr hört zu. Dort heißt es: „In ihm haben wir ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt. Wir waren vorherbestimmt, und jetzt kommt das Ziel: damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien.“
Das ist das Ziel unseres Daseins, unseres Lebens. Könnt ihr das bejahen? Amen! Damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit sein.
Und ihr Lieben, das klingt doch sehr umfassend, oder nicht? Zum Preise seiner Herrlichkeit sein mit dem Leben – das klingt sehr umfassend. Es ist nicht beschränkt auf bestimmte Veranstaltungen, zum Beispiel den Sonntagmorgen, und auch nicht auf bestimmte Teile, wenn wir singen.
Diese Grunddefinition verknüpft Musik und Gesang nicht einmal als notwendiges Element damit. Dieser Auftrag Gottes ist sehr universell. Dazu noch zwei weitere Bibelstellen.
Eine davon ist 1. Korinther 10,31: „Was ihr auch tut oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.“ Alles zur Ehre Gottes! Das heißt, dieser Auftrag, Gott zu preisen und zu loben, gilt umfassend.
Jetzt werden wir etwas konkreter. Jesus erklärt uns auch etwas über Lobpreis. Jesus Christus spricht darüber – das ist interessant. Wusstest du, dass es eine Stelle gibt, in der er über Lobpreis und Anbetung spricht? Diese Stelle findet sich im Johannesevangelium, Kapitel 4, Verse 20 bis 24.
Jesus sitzt dort in Samaria, in der Mittagshitze, an einem Brunnen. Eine Frau aus Samaria nähert sich ihm, und sie kommen ins Gespräch. Im Rahmen dieses Gesprächs geht es um Anbetung, genauer gesagt um wahre Anbetung. Das ist spannend, denn wir hören oft darüber, was wahre Anbetung ist und was geistlich ist. Jesus erklärt der Frau etwas Wichtiges.
Die Frau fragt ihn: Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet – das war der Berg Garizim – und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, an dem man anbeten muss. Jesus antwortet ihr in Vers 20: „Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da werdet ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten.“ Er fügt hinzu: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden.“
Dann sagt Jesus in Vers 23: „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt da, mit meiner Ankunft, da die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden.“ Die wahren Anbeter beten also im Geist und in der Wahrheit an. Und jetzt kommt es: Auch der Vater sucht solche Anbeter als seine Anbeter.
Wenn wir also überlegen, dass wir Gott anbeten wollen – für uns selbst und auch um anderen dabei zu helfen – ist es gut, dass wir hier sehen, wie Jesus diese Anbeter beschreibt. Der Vater sucht solche Anbeter. Das unterstreicht Jesus noch einmal in Vers 24: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
Die Begriffe „Geist“ und „Wahrheit“ sind hier entscheidend. Es steht nichts von besonderen Orten. Das ist für die Juden damals vielleicht neu, denn der Tempel in Jerusalem war sehr wichtig, und zu bestimmten Zeiten gingen sie dorthin, um anzubeten. Vielleicht denkst du auch an Anbetung als etwas, das schön ist, wenn man in der Kirche oder in einem besonderen Gebäude ist. Aber Jesus erklärt, dass das nicht der Kern von Anbetung ist.
Wahre Anbeter beten den Vater im Geist und in der Wahrheit an. An dieser Stelle in der Bibel, die ihr kennt, singen die beiden nicht. Die Grundlage ist also: Lobpreis ist mehr als nur am Sonntag zu singen. Keine Lobpreisband, keine Lobpreissänger, kein Chor, kein Gesang, keine Instrumente – keine Gitarren, Keyboards, Orgeln, Pauken, Lauten oder Zimbeln sind dabei, wenn Jesus hier mit der Frau über wahre Anbetung spricht.
Ich denke, das ist für viele von uns selbstverständlich, aber vielleicht nicht für alle. Deshalb habe ich gesagt: Die Bibel ist unser Kompass, auch hier. Deshalb müssen wir auch darüber sprechen – ein bisschen Theologie. Vielen Dank für eure Geduld, aber das ist wichtig.
Wenn wir also nur denken, Lobpreis sei ein echter, guter Lobpreis, wenn wir im Gottesdienst singen, dann haben wir ein verkürztes Verständnis. Anbetung soll im Geist und in der Wahrheit stattfinden.
Ja, was heißt das? Da müssen wir ein bisschen genauer hinschauen. Gott ist Geist. Brauchen wir diesen Geist Gottes, um anbeten zu können? Oder habt ihr diesen Geist schon in euch? Ja, das ist das Schöne.
Viele sagen, wenn wir jetzt anbeten, dann holen wir die Gegenwart Gottes herunter. Dann kommt Gott, wenn wir in rechter Weise von uns aus etwas tun, dann kommt er. Aber es ist genau umgekehrt. Die Bibel sagt: Gott ist Geist, und wir wissen, dass wir als natürliche Menschen diesen Geist erst einmal überhaupt nicht haben. Wir sind geistlich tot.
Ohne den Geist Gottes können wir Gott gar nicht erkennen, wir können ihn nicht lieben. Deswegen können wir ihn auch nicht anbeten. Das heißt, Gott muss zuerst etwas tun – zuerst etwas tun. Jesus Christus persönlich muss uns seinen Geist schenken. Wir müssen dieses neue Leben aus Gott haben, damit wir überhaupt wach werden, Gott erkennen, Gott lieben und ein Herz haben, das auf Gott ausgerichtet ist.
Wir brauchen auch die Kraft, die wir in unserem Fleisch nicht haben, um zu Gottes Ehre zu leben. Natürlich auch, um in Gemeinschaft zu Gottes Ehre zu leben, um Gott in dieser Gemeinschaft zu begegnen – auch am Sonntag – und andere Menschen dahin zu führen. Dazu komme ich später noch.
Also: Es ist Jesus Christus persönlich, der uns aus freier Gnade auf der Grundlage seines Opfers, seines Werkes und seiner Verdienste diesen Geist Gottes schenkt. Ein Geschenk, Halleluja! Das heißt, Anbetung beginnt nicht bei dir, sie beginnt bei Gott. Das ist wunderbar. Das ist auch die Freude, die mich immer wieder so antreibt. Und das ist auch ein Zeichen von Anbetung.
Anbetung ist nicht in erster Linie aus dem Bord Gottes, aber sie wirkt auf unser Herz. Dann bleibt es nicht ohne Reaktion des Menschen, auch nicht ohne Freude und Emotionen.
Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist das fleischgewordene Wort Gottes, die Erfüllung und Verwirklichung aller alttestamentlichen Verheißungen und Schattenbilder, ebenso wie des Tempels. Jesus selbst ist der wahre Tempel, wo Anbetung stattfindet. Das sagt Jesus von sich: „Ich bin der wahre Tempel. Brecht diesen Tempel da in Jerusalem ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.“ Er redete aber vom Tempel seines Leibes. Das ist auch ganz wichtig.
Wir haben gesehen: Anbetung kommt von Gott. Anbetung ist nicht gebunden an Zeit oder Örtlichkeiten, sondern an eine Person – an Jesus Christus, den auferstandenen Herrn. Das ist in doppelter Hinsicht so: Erstens ist er der Urheber der Anbetung. Ohne ihn laufen wir mit unserem natürlichen Verstand fehl. Wir packen es nicht.
Aber er gibt uns seinen Geist. Zweitens ist er auch der Gegenstand unserer Anbetung, das Ziel. Wir haben ja gehört: In Geist und in Wahrheit anbeten – da bewegen wir uns.
Was ist der Geist? Darüber haben wir schon gesprochen. Was ist die Wahrheit? Das ist das Wort Gottes, das Evangelium. Jesus ist der rote Faden, der sich durch die ganze Bibel zieht. Wenn wir vom Wort Gottes sprechen, sagt Jesus ja: „Ich bin das Wort.“ Das sind genau die Elemente, die Jesus auch genannt hat: Geist und Wort.
Also müssen wir sagen: Die Bibel, die Wahrheiten aus der Bibel, und Jesus Christus als der Kern und die Zusammenfassung der göttlichen Weisheit und der Lehre der Schriften sind wichtig, damit wir Lobpreis richtig verstehen und in rechter Weise ausüben können.
Das heißt, die Bibel und das, was darin steht, ist nicht parallel zum Lobpreis oder zum Heiligen Geist, oder gar überflüssig, sondern existenziell und fundamental. Gottes Wort bestimmt den Inhalt unseres Lobpreises. Es definiert ihn.
Das ist auch wichtig. Wir kommen später noch darauf, was wir im Gottesdienst singen: Geht es um mich, um Gefühle oder um wie viel Theologie ist in den Liedern? Haben wir Gottes Wort drin?
Gottes Wort ist dazu da, den Inhalt unseres Lobpreises zu bestimmen, zu definieren, zu lenken und uns zur Anbetung zu inspirieren.
Lobpreis ist – dazu komme ich noch – auch, wenn du zuhause die Bibel liest. Dann merkst du: Gott redet, Gott wirkt, Gott überführt. Es ist eine Freude. Wir leben aus der Gnade.
Ihr Lieben, wir sind nicht diejenigen, die denken, Gott schmeißt uns raus, wenn wir versagen oder wenn unsere Heiligung nicht so ist wie bei meinem Bruder. Dann hat Gott mich nicht mehr lieb. Nein, aus der Bibel heraus merken wir, dass wir so beschenkt sind. Wir werden eingeladen, die Bibel zu lesen und uns daran zu erfreuen, sie umzusetzen – aber selbst wenn wir versagen, vergibt Gott uns jeden Tag.
Ich merke, dass ich durch das Bibellesen Gott mehr liebe und ihm danke. Das müssen wir wissen, ihr Lieben. Das ist auch ein Anliegen hier auf der Konferenz: Gott beim Wort nehmen.
Das heißt, wir müssen uns ganz klar und in rechter Weise positionieren: Gott beim Wort nehmen. Ein Anbeter Gottes, besonders jemand, der andere dazu anleitet, sollte – und ich sage: muss – Gottes Wort kennen, es von Herzen lieben, darin lesen und studieren.
Denn das Wort Gottes ist vom Lobpreis nicht getrennt. Das gilt auch für den Lobpreis im Gottesdienst selbst. Wir werden später noch auf praktische Dinge eingehen, da wird auch Norma darauf eingehen.
Wenn unser Lobpreis nicht klar auf Gottes Wort ausgerichtet, fundiert und basiert ist, wenn wir unsere Anbetungslieder nicht Gottes Selbstoffenbarung im Heiligen Wort unterordnen, sondern irgendetwas anderes machen, dann laufen wir Gefahr, uns an unseren Wünschen zu orientieren.
Dann folgen wir unseren eigenen guten Ideen, wie wir es auch schon bei manchen Predigten gehört haben. Das hat zur Folge, dass wir einen Gott anbeten, der eigentlich nicht der Gott der Bibel ist. Wir kreieren einen Gott nach unseren menschlichen Vorstellungen und laufen ihm nach, der uns vielleicht gefällt.
Aber wir schaffen es nicht, den wahren lebendigen Gott so anzubeten, wie er es möchte und wie Jesus es uns sagt: „Der Vater sucht solche Anbeter.“
Ich weiß nicht, aus welchen Kreisen ihr kommt. Manchmal geschieht es, dass man das Wort Gottes auf die eine Seite stellt – das ist irdisch, das ist Verstand – und das Wirken des Geistes auf die andere Seite stellt – das ist Erfahrung, das sind Gefühle.
Man stellt sie so einer Art Zweiteilung gegenüber. Das ist nicht gesund, ihr Lieben. Das brauchen wir nicht. Gottes Wort ist auch heiliger Geist pur.
Wenn wir sagen, wir wollen im Geist und in der Wahrheit anbeten, dann muss der Heilige Geist dafür sein. Ich meine, ihr wisst, wir als Arche kommen aus einem bestimmten Hintergrund. Ich glaube auch, dass Gott heute weiter durch seinen Geist wirkt. Das glauben eigentlich alle.
Die Frage ist bei den Geistesgaben usw. Da sind wir auch sehr, sehr positiv. Aber ich sage euch, Leute, wir sind schon 25, 30 Jahre unterwegs. Ihr wisst ja, wie alt ich bin.
Wir haben gewisse Hintergründe, die ihr auch kennt aus unserer Gemeinde. Da haben wir gesehen, dass manche Leute das so ein bisschen auseinanderdividiert haben. Auch Leute, die bei der Predigt rausgingen und beim Lobpreis reinkamen. Das ist irgendwie nicht gut, habt ihr verstanden?
Alle Schrift ist von Gottes Geist eingegeben – wow! Ausgehaucht, nützlich zur Belehrung, Überführung und Zurechtweisung. Gottes Wort ist heiliger Geist pur, hundert Prozent Kraft Gottes.
Gottes Wort ist untrennbar, unfehlbar und verbunden mit der Autorität des Heiligen Geistes. Ich merke das auch, und einige von euch dienen ja in verschiedener Hinsicht. Gott selber wirkt, wenn du Gottes Wort sagst.
Das hat Kraft, das überführt. Selbst wenn ein Mensch vorher mit anderen Gedanken reingekommen ist, vielleicht innerlich gar nicht offen war, trifft ihn Gottes Wort.
Was ich uns nur sagen möchte, ihr Lieben: Der Heilige Geist ist integraler Bestandteil aller Heiligen Schrift. Es gehört zusammen: Wort Gottes und Heiliger Geist – auch im Lobpreis.
Bob Kauflin, ein ziemlich bekannter Mann, der auch Bücher in diesem Bereich geschrieben hat – ich weiß nicht, ob ihr von Together for the Gospel gehört habt – das ist eine bekannte Bewegung in den USA, bei der mehrere Kirchen Konferenzen veranstalten.
Im nächsten Jahr machen wir so eine Co-Konferenz: E21 und Together for the Gospel. Er leitet dort oft den Lobpreis. Er sagt: „Every church or individual Christian who claims to be Spirit-led must be Word-fed.“
Das heißt: Jede Kirche oder jeder Christ, der sagt, er ist vom Geist geleitet, muss vom Wort genährt sein. Das Wortspiel passt gut: Spirit-led, Word-fed.
Ja, ihr Lieben, so dürfen auch wir uns als Anbeter Gottes verstehen. Das meint nicht nur die einzelnen, die am Sonntag im Dienst sind, sondern uns alle.
Wir dürfen uns mit den Wahrheiten der Heiligen Schrift füllen – im Alltag –, die voller Kraft, Liebe und Weisheit Gottes sind. Wenn das geschieht – und ich habe euch das schon mal gesagt, bei mir ist das nicht nur am Sonntag – dann wirkt das auf mein Herz.
Diese Wahrheiten bringen Freude, weil es letztlich immer um Jesus geht, um das, was er getan hat, auch in der Nachfolge. Er hilft uns durch den Heiligen Geist zu überwinden, er vergibt uns und schenkt uns die Liebe, die wir nicht haben, schenkt uns Geduld, die wir nicht haben.
Wir leben in ständiger Abhängigkeit von Gott – auch in deiner persönlichen Zeit oder im Gottesdienst, wo das ja auch betont werden soll. Es geht um Jesus, da kommen wir noch drauf.
Dann bildet das die Grundlage für Dankbarkeit und Freude. Du kannst auch weinen, wenn du magst, hinknien, dich freuen. Das möchte ich auch.
Vielleicht gibt es unter uns auch Menschen, die Probleme mit Emotionen haben und denken, das sei gefährlich und müsse unterdrückt werden, damit es geistlich bleibt. Auf dieser Ebene bin ich überhaupt nicht, sondern ganz klar auf der Bibel.
Du merkst: David hat sich auch gefreut, und das ist nicht ungeistlich. Es ist manchmal unweise, wenn man der Einzige im Gottesdienst ist, der herumspringt. In Afrika war ich mit Christian Wegert. Da war es blöd, wenn wir saßen. Da ist man aufgefallen.
Das ist schon unterschiedlich. Aber deswegen sage ich jedem: Das Seine. Guckt nicht runter auf jemanden, der sich freut.
Auch nicht, wenn es zum Beispiel gerade mal eine alte Hymne ist und du sagst, das ist doch irgendwie … Da kommen wir noch drauf: Ist es wirklich die Melodie oder die Art der Musik, die das ausmacht? Nein, wir haben gehört: Tut alles zur Ehre Gottes.
In Kolosser 3,17 heißt es: „Alles, was ihr tut mit Worten und mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Tut es alles zur Ehre Gottes.“
Anbetung bedeutet, den Herrn, deinen Gott, zu lieben, zu ehren, zu loben und zu verherrlichen – mit unserem ganzen Leben, aus tiefem Herzen und in jedem Augenblick unseres Lebens. Das gilt sowohl an schlechten als auch an guten Tagen.
Das ist mein Input für euch. Ihr könnt darüber nachdenken, was das für euch bedeutet. Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung dazu, was eigentlich richtiger Lobpreis ist. Für mich ist das die Grundlage.
Hiob und Joseph sind für mich genauso große Anbeter wie David, obwohl sie nie ein Lied komponiert oder gesungen haben. Durch diese biblische Definition von Lobpreis können wir Lobpreis insgesamt so verstehen und sollten es auch so sehen: Lobpreis ist nicht nur das Singen von Liedern am Sonntagmorgen. Das wäre eine Verkürzung des ganzheitlichen biblischen Ansatzes von Lobpreis.
In Römer 1 finden wir diese Grundlage. Dort wird deutlich, dass Lobpreis viel mehr umfasst.
Lobpreis findet selbstverständlich auch im Gottesdienst statt. Wenn ihr in der ersten Reihe sitzt, kann es schon mal warm werden und ihr schwitzt. Das lässt sich aber lösen. Manchmal ist es zu kalt, manchmal zu warm – diese Diskussion gibt es in vielen Gottesdiensten, vielleicht auch in eurer Ehe, wenn es ums Schlafen geht: Fenster auf oder Fenster zu.
Ihr Lieben, Lobreisanbetung gehört natürlich auch zum Gottesdienst dazu.
Bevor ich jetzt weitermache, muss ich noch etwas sagen. Ist Lobpreis und Anbetung im Gottesdienst nur ein Thema während des Singens? Patrick, du bist doch jemand, der involviert ist. Was denkst du?
Wow, genau. Dieser junge Mann hat wahrscheinlich ein paar schlaue Bücher gelesen. Studierst du eigentlich? Nein? Okay.
Zum Beispiel schreiben Referenten, die ihr hier kennt – wir hatten sie ja schon mal zu Gast –, solche Leute schreiben über Lobpreis. Hier haben wir ein Vorwort von Sproul und auch Al Mohler schreibt über Lobpreis. Sie sagen genau das, was Patrick gesagt hat: Lobpreis ist eine Verkürzung. Sie warnen sogar davor, den Begriff „Lobpreisleiter“ nur für den Musiker zu verwenden. Denn auch der Pastor ist ein Lobpreisleiter.
Wenn wir zum Beispiel Abendmahl feiern – was ist das? Lobpreis. Wir bekennen, dass Jesus für uns gestorben ist, dass wir dazugehören und dass er sein Blut vergossen hat. Oft machen wir das parallel zum Loben, indem wir Lieder singen. Aber wir müssen wissen: Die Lieder allein bringen es nicht.
Der ganze Gottesdienst, auch das Gebet für die Kranken, ist Anbetung. Wenn als Gemeinde das Wort Gottes kommt, dann ist es wichtig, Gott durch Aufmerksamkeit zu ehren, es mitzuschreiben und es aus dem Herzen wirken zu lassen. Das ehrt Gott. Das ist deine Aufgabe: Du sollst Gott verherrlichen.
Es ist klar, dass du nicht rausgehst, wenn die Predigt kommt. Ich rede hier von Extrembeispielen, die wir vor etwa dreißig Jahren in der Gemeinde hatten – einige von euch waren damals noch nicht geboren. Aber damit ihr wisst: Solche Dinge gibt es heute immer noch, aber nicht bei uns.
Anbetung Gottes findet im Gottesdienst statt, geht aber auch am Montag und Dienstag zuhause weiter. Sie hört nicht mit dem Verlassen der Kirche auf. Das ist das Grundprinzip.
Anbetung geschieht – schaut mal auf die Uhr –, wir haben noch ein halbes Stündchen Zeit, auch in Gemeinschaft im Gottesdienst. Besonders dann, wenn wir zusammen singen und unsere Stimmen erheben, um dem Herrn zu danken. Das wird in manchen Gemeinden konkret als Lobpreis und Anbetung bezeichnet.
Auch dafür gibt es eine biblische Grundlage, liebe Gemeinde. Das ist wichtig. Man kann bei diesem Thema auf die eine oder andere Seite übertreiben. Manche mögen es gar nicht mehr und sagen: „Nur das Wort und singen, na ja.“ Nein.
Im Alten und Neuen Testament gibt es einige Bibelstellen, die ihr in eurem Konzept findet. Es gab und gibt den gemeinsamen Lobpreis des Volkes Gottes als Ausdruck von Dank und Anbetung. Im Alten Testament war das oft für die erlebte Befreiung, zum Beispiel die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten oder die Rettung vor Feinden.
Aber ihr wisst: Unser größter Feind ist der Teufel. Das setzt sich auch im Neuen Testament fort. Wir danken im Gesang für das, was Jesus für uns getan hat: für die Errettung und Befreiung von der Sünde und für die Versöhnung mit Gott. Das ist der Schwerpunkt.
Dazu gibt es einige Bibelstellen. Ich habe eine irgendwann im Text abgedruckt, die können wir auch mal vorziehen: Kolosser 3,16. Wer also denkt, das sei in der Bibel nicht fundiert, der kann an dieser Stelle etwas finden.
Kolosser 3,16 steht im Konzept etwas später: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen, lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit, mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt Gott dankbar in euren Herzen.“
Ja, okay, jetzt ein bisschen: Wie setzen wir das praktisch um? Auch jetzt und da komme ich dazu – ich weiß nicht, mit welcher Erwartung du ins Seminar gekommen bist. Vielleicht hast du gedacht: „Was redet der jetzt so allgemein, so viele Einführungen? Ich will doch hören, wie es beim Lobpreis im Gottesdienst zugeht, und zwar, wenn wir singen.“ Dazu komme ich jetzt.
Aber das andere habt ihr schon gemerkt: Ihr merkt, das ist ein bisschen mehr als nur Musik und Lobpreis. Also, als wenn du jetzt gut singen kannst, okay, dann bist du derjenige, der in der Gemeinde auf die Bühne kommt und die Gemeinde im Lobpreis leitet. So haben wir das nicht, weil wir eben diese Grundlage haben, wie ich sie eben genannt habe.
Das heißt, nach unserem Verständnis, wie wir es als Arche Hamburg haben, unserem biblisch angemessenen Verständnis von Lobpreis, sagt: Die geistliche Gesamtleitung hat der Pastor. Wir haben ja mehrere Pastoren, manche nennen sie Älteste, egal – aber das ist so und bleibt so während des ganzen Gottesdienstes. Nicht, dass jetzt jemand denkt, der Pastor hat sich hingesetzt, jetzt ist er weg, jetzt hat er nichts mehr zu sagen, jetzt kommen wir oder so. Das ist nicht entsprechend dem, was eigentlich die Bibel überhaupt mit Anbetung verbindet.
Bob Kauflin, ein super Musiker, sagt zum Beispiel: Der Pastor ist der erste Anbetungsleiter. Das ist so. Er soll als Vorbild vorangehen. Das ist ja logisch, wenn das unser gesamtes Leben ist, in dem wir Gott verherrlichen.
Denn die Aufgabe des Lobpreisleiters oder Anbetungsleiters ist im Schwerpunkt geistlich. Manche sagen sogar, es ist ein pastoraler Leitungsdienst, je nach Ausgestaltung, was derjenige da macht. Das kommt später noch drauf. Es ist kein bloßer Musikdienst.
Deswegen haben wir es bei uns nicht so, dass wir das einfach an besonders begabte Sänger delegieren. Die haben wir auch dabei, das ist ganz wichtig. Wenn wir singen, helfen Menschen anderen, die Töne richtig zu treffen. Aber es ist nicht so, dass das reicht. Sie müssen auch eine Herzenseinstellung haben. Dazu kommen wir noch, ich will nicht vorgreifen.
Es ist auch nicht gut, wenn jemand auf der Bühne präsent ist, der im Alltag nicht mit Jesus lebt oder gewisse Dinge hat – das geht auch nicht.
Aber wir dürfen nicht sagen: Da oben sind die Geistlichen, die machen Lobpreis, und unten ist die Gemeinde, das ist egal. Das ist eine Aufgabe von allen. Aber bei der Leitung kommt es eben auf die Geistlichkeit an, auf diesen Leitungsdienst, der im Schwerpunkt geistlich ist.
Es ist gut, wenn eine musikalische Begabung dabei ist. So machen wir das auch. Unser Pastorenteam ist gemischt. Die Pastoren leiten immer mehr auch den Teil des Gottesdienstes im Gesang und werden durch eine Musikleitung ergänzt. Das heißt, es ist ein gemeinsamer Leitungsdienst: pastoral und musikalisch. Dann sind Sänger und Team dabei.
Oder wir haben Leute, die selbst pastoral oder geistlich sind und musikalisch begabt. Die müssen nicht unbedingt Älteste sein, das haben wir auch. Das ist dann eine Einzelperson, der wir diese Aufgabe anvertrauen. Aber auch da nicht unbedingt während des ganzen Gottesdienstes, sondern der Pastor kann auch zeitweise dazukommen und die Anbetungsleitung übernehmen.
So haben wir das. So kenne ich das auch aus Amerika, von verschiedenen Gemeinden. Der Pastor, habe ich ja schon erwähnt, ist derjenige, der die geistige Leitung hat. Er kann das auch machen, und das funktioniert gut.
Der Pastor gibt dann auch Inputs oder Reaktionen, etwa nach einer Predigt. Wir haben auch teilweise Anbetungen nach der Predigt, die Reaktionen der Leute auffangen. Die ergänzen sich dann: Musikleiter und Pastor.
Wie die Zusammenarbeit aussehen kann, wird Norma nachher noch ein bisschen erklären.
Dann habe ich eine Aufgabenbeschreibung eines Lobpreisdienstes als Vorschlag erwähnt, wie sie zum Beispiel in dem Buch Worship Matters von Bob Kauflin genannt wird. Ich habe leider nur englische Literatur.
Wie ihr vielleicht wisst, arbeiten wir auch mit Sovereign Grace zusammen. Das ist eine Bewegung, die ursprünglich aus dem charismatischen Bereich kommt, aber sie haben gemerkt, dass wir eine gesunde Theologie brauchen. Deshalb sind sie mit den reformierten Presbyterianern und Baptisten in Kontakt gekommen und bilden jetzt, wie wir mit Together for the Gospel oder Gospel Coalition, eine Einheit – aus meiner Sicht weiterhin offen.
Auch vom Musikstil sind sie modern, aber sie haben auch Hymnen-CDs gemacht.
Bob Kauflin schreibt Folgendes, das ihr im Konzept nachlesen könnt: Für ihn ist ein Lobpreisleiter, wie er sich die Aufgabe vorstellt, ein treuer Diener Gottes, der die Größe Gottes in Jesus Christus erhebt. Dies tut er in der Kraft des Heiligen Geistes, indem er mit Geschick die Wahrheiten des Wortes Gottes mit Musik verknüpft und dadurch die versammelte Gemeinde anregt, das Evangelium von Jesus Christus zu bekennen und zu verkündigen, sich an der Gegenwart Gottes zu erfreuen und das ganze Leben zur Ehre Gottes einzusetzen.
Dazu komme ich gleich noch, und Norma wird auch mit einsteigen.
Ein Lobpreisleiter steht also als treuer Diener da. Dieser Dienst ist nicht anders zu bewerten als andere Dienste in der Gemeinde. Paulus gibt uns da einen guten Hinweis in 1. Korinther 4,1: Wie soll man uns betrachten? Als Pastoren, als Leiter, als Christi Diener? Verwalter der göttlichen Geheimnisse – das ist das Wort: Verwalter des Wortes. Das heißt, nicht unser Ding machen, nicht unsere eigenen Sachen produzieren, sondern Verwalter dessen, was Gott uns gegeben hat – und zwar mit einem dienenden Herzen. Christi Diener – das ist wichtig, die Haltung ist sehr, sehr wichtig, nicht nur die Fähigkeit.
Dann sagt Paulus auch: Von Verwaltern wird nur verlangt, dass sie treu erfunden werden. Das heißt, treu sein ist das Kriterium in erster Linie. Nicht, eine gewisse Performance zu haben, modern zu sein. Mein Hemd ist auch ein bisschen modern, finde ich zumindest. Vielleicht sagst du als Zwanzigjähriger: „Ne.“
Aber es geht nicht darum, cool oder hip oder clever zu sein, um sich zu profilieren oder im Vordergrund zu stehen. Nein, am besten bist du gar nicht sichtbar, sondern du machst Jesus groß.
Genau wie der Heilige Geist, der auf Jesus scheint, soll auch der Mensch, der Pastor nicht ist, genau dasselbe tun – ob er predigt oder nicht. Es geht um Jesus, der erhoben und die Größe Gottes gerühmt wird.
Das ist der zweite Punkt: Das ist es, was der Lobpreisleiter der Gemeinde vor Augen führen soll – die Größe und die Herrlichkeit Gottes. Wer Gott ist, was er getan hat, was das bedeutet: Du bist errettet, du bist erlöst – für die Gegenwart und für die Zukunft.
Da spielt Theologie eine Rolle. Die Bewahrung der Gläubigen – habe ich das oder glaube ich das nicht? Ich kann euch sagen, mein Durchbruch in echtem Lobpreis war, als ich die Lehre von der Bewahrung der Gläubigen verstanden habe. Wenn ich denke, ich drehe morgen ab und bin plötzlich mit dem Herzen woanders und komme dann doch in die Hölle, wie kann ich mich da auf eine ewige Herrlichkeit freuen, für die Gott sagt – und haben wir gestern gehört –, dafür soll ich leben?
Theologie ist so eine Kraftquelle, so eine Power und ja, für den Lobpreis sehr wichtig.
Das heißt, der Lobpreisleiter ist auch selbst dabei – das merkt man bei mir auch – mit Herz und Verstand. Er ist involviert in diese Wahrheiten, die im Herzen sind, und die strahlt er aus.
Auf die Songauswahl kommen wir noch zu sprechen. Aber er soll die Gemeinde daran erinnern, wer Gott ist. Er soll das beschreiben. Das heißt, er kann auch etwas sagen zwischen den Liedern – im Gebet, im begleitenden Reden, im Psalmlesen, im Ermutigen oder im Betonen bestimmter Dinge, die in den Liedern stecken. Auch wenn er eine passende Schriftstelle dazu liest oder Schriftstellen wiederholt, wird Jesus verherrlicht und gepriesen.
Das ist die Grundlage.
Und auch hier natürlich: Wo sehen wir die Herrlichkeit Gottes? In 2. Korinther 4,6 steht: „Der Gott, der aus der Finsternis Licht hervorleuchten ließ, hat es auch in unseren Herzen leuchten lassen.“
Wenn man das liest, ist das allein eine Kraftquelle zum Lobpreis. Du warst in Finsternis, du warst total verloren. Wenn du das der Gemeinde sagst und sagst: „Und er hat es in unseren Herzen Licht werden lassen zur Erleuchtung und Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes“ – jetzt sehen wir Gott, die wir vorher völlig woanders waren.
Wie sehen wir Gott? In Jesus. Die Herrlichkeit Gottes sehen wir im Angesicht Jesu Christi. Und da sind wir wieder bei dem, was wir gesagt haben: Jesus ist der Urheber und das Ziel unserer Anbetung. Getrennt von ihm kann es keinen wahren Lobpreis geben.
Darum ist das Rühmen des Erlösungswerks Jesu Christi auch während der Lobpreiszeit ganz zentral. Es sollte stetig geschehen, klar und deutlich. Auch dass wir verloren sind, dass wir in Sünde sind, das darf man sagen. Aber Gott hat uns getroffen, unsere Schuld.
Wenn du solche Verse liest, hat das Kraft.
Ich sage nachher so etwas: Wir machen ja auch bestimmte Songs. Irgendwann haben wir gemerkt, dass die Lieder, die es vor 20, 25 Jahren gab, das nicht hatten. Dann sind wir in Kontakt gekommen und haben auch im englischsprachigen Bereich Sachen gesehen. Wir haben angefangen, eigene Lieder zu machen und auch diese biblischen Inhalte, das, was der Pastor predigt, im Rahmen des Liedguts umzusetzen.
Dazu sage ich nachher noch etwas. Wir haben verschiedenste Lieder gemacht, übersetzt, auch eine CD und ein Songbook.
Gut, also: Das Erlösungswerk Jesu, auch hier in der Kraft des Heiligen Geistes, sollen wir den Lobpreis führen und leiten. Das bedeutet einerseits auch, dass wir immer abhängig sind. Wir sind nicht die Macher. Wenn du denkst, du hast ein Amt, aber denk nicht, du hast alles im Griff, du weißt von vornherein, wie es abläuft. Sondern du bist immer demütig, ein Beschenkter von Gott, der die Wahrheiten Gottes betonen darf.
Aber du bist doch immer auch in der Quelle deiner eigenen Herzenshaltung und in deinem Leben von Gott und seiner Kraft und seinem Geist abhängig, der auch Dinge lenkt.
Das kennt auch ein Prediger: Du hast die Predigt vorbereitet, plötzlich kommt ein Impuls, und du betonst einen bestimmten Vers aus der Bibel. Ich weiß, dass das alle machen, nicht nur diejenigen, die sich Charismatiker nennen.
Manchmal haben wir eine Theologie gebaut, wo ich einfach sehe, dass Gott auch zu allen Menschen redet, die im Gebet Dinge klar machen, Dinge überführen.
So ist es auch, wenn du den Dienst auf der Kanzel tust oder auch sonst, wenn du anbetest.
Hier kommt es darauf an, mit Geschick die Wahrheiten des Wortes Gottes mit Musik zusammenzubringen. Das heißt, wir haben es schon erwähnt: Gottes Wort und seine Wahrheiten sind für den Lobpreisleiter zentral, nicht seine eigenen Ideen, nicht sein persönlicher Geschmack.
Er ist ein Verwalter der Geheimnisse Gottes. Die Heilige Schrift ist die Autorität. Sie bestimmt, welche Lieder er wählt und wie er die Songauswahl lenkt.
Dazu wird Norma uns jetzt noch ein bisschen etwas sagen: Nach welchen Kriterien wählen wir Lieder aus?
Oh oh oh oh oh oh oh, der Himmel erfüllt mein Herz. Oh oh oh oh oh oh oh, der Himmel erfüllt mein Herz. Klingt hier so toll, oder? Das heilt so schön. Ja, so nach dem tollen Rhythmus, dem mitreißenden Rhythmus. Heyo, wie heißt das nochmal? Heyo, jetzt will ich tanzen, Heyo.
Ja, es ist doch besser als dieses, was wir auf der CD auf dem Lobreister haben, oder? Also nicht nur nach dem mitreißenden Rhythmus, der schönen Melodie, die mich zu Tränen rührt, oder dem Bekanntheitsgrad. Zuerst kommt der Inhalt, das ist uns wirklich ganz wichtig. Das haben wir ja auch gehört. Nicht die tolle Melodie oder der Rhythmus.
Mir ist das schon oft so ergangen, dass ich mir ein Lied angehört habe und gedacht habe: „Oh, das klingt aber toll!“ Dann habe ich mir den Text ohne Musik durchgelesen und festgestellt: doch nicht ganz so toll. Wenn der Inhalt nicht stimmt, dann kann ich Gott ja auch nicht wahrhaftig anbeten. Deswegen mache ich das oft so, dass ich bei neuen Liedern mir zunächst den Text ohne Musik durchlese. So kann man den Inhalt besser erfassen. Melodie und Rhythmus können über den Inhalt hinwegtäuschen.
Wir wollen uns jetzt ein paar Liedtexte anschauen, die aus bekannten christlichen Liederbüchern stammen, die auch aktuell sind. Da gibt es ein Lied, das hat zum Beispiel diesen Text: „Ich habe eine ganz große Liebe in mir, ich habe eine ganz große Liebe in mir, ich habe eine ganz große Liebe in mir, ich habe eine ganz große Liebe in mir, und sie wirbelt und windet sich, dreht und bewegt sich in meinem Herz, eine ganz große Liebe, sie lodert und tobt, pulsiert und vibriert mit riesiger Kraft, eine ganz große Liebe.“
Was ist das Zentralthema von diesem Lied? Emotionen. Und was noch? Ich weiß nicht, ob ihr das so registrieren konntet. Und was habe ich in mir? Also eigentlich ist das, wenn man das so betrachtet, auch ein Liebeslied. Es ist ja nicht verkehrt, ein Liebeslied zu singen, aber das ist irgendwie austauschbar. Kommt da Jesus vor in dem Lied? Oder das Kreuz? Also, du musst sagen, das ist der ganze Text, oder? Ja. Also ich könnte das auch mein Mann singen, oder? Ja, es gibt einige schöne Lieder, die du mir singen könntest, ja.
Ja, also es fehlt der Jesusstab für meine Sünden und so weiter, das ist jetzt nicht christuszentriert. Oder noch so ein Beispiel: „Ich will dich allein, sonst will ich nichts, denn ich bin hoffnungslos verliebt in dich.“ Schön, sie weiter. Ein anderes Beispiel: „Du glaubst an mich, traust mir was zu und forderst mich heraus. Deine Liebe ist ein Wasserfall auf meinem Wüstensand.“ Wo steht das, in welchem Buch? Das sage ich jetzt nicht. Vielleicht möchte einer das einführen. Das sagen wir hinterher. In Love is Jesus wahrscheinlich. Ja, ist ja kein Geheimnis immer.
Was ist mit dieser Aussage? Das heißt, ich glaube an mich, sondern ich glaube an Gott. So hat es zu sein. Ja, genau. Also, das sind jetzt nur Beispiele, dass man wirklich ganz genau hinguckt und sich die Liedtexte ganz genau anschaut. Ihr müsst das in Bezug setzen zu dem, was ich eben gesagt habe: Entdecke die Potenziale in dir oder so, du, und dann kann Gott und wird er. Und wenn man halt die Musik dazu hat, die Melodie, dann denkt man: „Oh, toll“, oder? Und deswegen ist es schon ganz gut, dass man mal nur den Text so liest, alleine.
Denn noch ein Beispiel: „Wer hält sie auf, wer kann ihr widerstehen, sie nimmt ihren Lauf, wer kann ihr Werk schon sehen? Wie die Flut, wie ein heiliger Wind, wie ein stiller Orkan, brichst du dir Bahn, wie die Flut, deren Kraft niemals ruht, sanfter Sturm in der Nacht, du kommst mit Macht, wie die Flut.“ Was ist die Zentralaussage? Ja, also da ist mir jetzt auch aufgefallen, dass es, okay, wenn man das so dreimal liest, dann ist eine Aussage aber sehr kompliziert und schwer zu verstehen. Und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Wie kann ich Gott loben, wenn der Text eines Liedes möglicherweise auch nicht ganz biblisch ist oder sehr oberflächlich ist oder schwer zu verstehen? Wenn mir groß wird, was Jesus für mich getan hat, dann kann ich ihn wahrhaftig anbeten und ihm danken. Deswegen sind die Inhalte so wichtig, das haben wir ja eben gehört.
Der nächste Punkt: Was sagt der Inhalt aus? Gibt es ein Thema, einen Aufbau, einen roten Faden? Oder ist es einfach eine Aneinanderreihung verschiedener Themen? Das ist mir sehr oft aufgefallen bei Liedern, dass das einfach irgendwie nicht falsch ist, die Aussage, weil da ist kein Zusammenhang, irgendwas wird einfach so gesagt. In alten Liedern mit mehreren Strophen findet man häufig wirklich einen guten zusammenhängenden Aufbau und starken Inhalt. Dann ist der Text klar verständlich, das hatten wir eben, nicht, dass ich ihn erst dreimal durchlesen muss, um den Inhalt wirklich zu verstehen.
Deswegen singen wir bei uns im Gottesdienst auch nicht Englisch, weil uns wirklich die Verständlichkeit wichtig ist und nicht jeder versteht Englisch. Im Jugendgottesdienst schon, aber im großen Gottesdienst nicht. Und wir sind auch sehr dankbar, dass unsere Jugend da mitzieht und auch die älteren Geschwister ehrt, weil die können uns ja nicht verstehen. Und ja, sind wir wirklich sehr glücklich, wir haben eine Gemeinde von Alt und Jung.
Die Liedauswahl erfolgt erst an zweiter Stelle. Ob die Melodie schön ist, ob sie gut singbar ist, eingängig ist, ob der Rhythmus nicht zu schwierig für die Gemeinde ist und so weiter. Früher hatten wir das so, da hatten wir auch nicht immer inhaltsstarke Texte in unserer Gemeinde. Das hat sich über die Zeit auch erst entwickelt, und wir müssen also wirklich sagen, dass wir erlebt haben, dass es ein großer Segen ist, christuszentrierte Lieder in der Gemeinde zu haben.
Der nächste Punkt: Liedauswahl für den entsprechenden Sonntag. Da ist es gut, dass man eine Gemeindeliederliste hat. Das heißt, das ist eine feste Zusammenstellung oder eine Auswahl von guten Liedern für die Gemeinde. Die muss man sich ja dann manchmal selber erst mal so zusammenstellen. Ja, die auch mit den Pastoren abgestimmt ist oder mit der geistlichen Leitung, weil es geht ja ähnlich, wie wir predigen und Inhalte vermitteln.
So haben wir eine sehr gute Kooperation mit den Musikleitern. Früher hatten wir ja ein festes Liederbuch, so das Pfingstjubel oder was auch immer ihr hattet, und heutzutage hat man ja einen Beamer. Die Gemeindeliederliste sollte aus christuszentrierten Liedern bestehen, modernen sowie alten Hymnen, und dann auch nach und nach erweitert werden. Auch alte Kirchenlieder haben ja oft einen sehr guten Inhalt.
Kurze Frage: Autoren der Lieder – soll ich da draufgucken, welche Autoren die Lieder haben? Also es ist zum Beispiel so, dass die Lieder von Sovereign Grace sehr gut sind, also die sind alle inhaltlich gut. Oder auch im Sturm als Lieder nochmal zu nennen? Also man kann das nicht pauschal sagen, man muss schon Lied für Lied durchgucken. Man kann nicht sagen, das Lied von dem Autor ist einfach gut oder schlecht.
Gibt es Autoren und Lieder von welcher Meinung? Gut, es gibt natürlich Leute, wo du weißt, die sind reformiert und glauben. Townend, Getty und so weiter sind gut, und Sovereign Grace ist auch eine Bewegung, da sind die Melodien manchmal ein bisschen schwieriger, muss man halt auch sehen, ob man sie einführt, weil die Gemeinde muss ja folgen können.
Was ist mit Hillsong? Singt ihr so etwas in der Gemeinde oder ist es verboten? Ja, also pass auf, genau, das kann ich nicht gut unterstreichen. Denn da sind eben diese Dinge, die ich jetzt hier mit Schwerpunkt gesagt habe, oft nicht vom Ansatz her theologisch. Musikalisch sind die oft sehr gut, zumindest für jüngere Leute, das ist jetzt meine persönliche Meinung. Gute Melodien, aber über Jahre waren die Texte, auch gerade die deutschen Übersetzungen, unmöglich. Auch die englischen Lieder waren oft inhaltlich überhaupt nicht so stark wie die anderen, die ich beschrieben habe. In den letzten ein, zwei Jahren haben sie sich anscheinend ein bisschen bemüht.
Wir gucken ganz genau und gut. Die Frage ist, wenn man so ein Lied singt und das steht dann da, bedeutet das, dass ich das unterstütze? Dass dann meine Jugend, die das nicht so unterscheidet, plötzlich darauf abfährt, weil da ist ja sehr viel Emotion und es wird auch minutenlang ein Vers gesungen. Das mag der eine mögen. Ich sage mal so: kann man mögen, aber man muss das im Blick behalten, was ich gesagt habe. Umgekehrt sind manche Lieder eben theologisch aus unserer Sicht, auch gerade der früheren, nicht so, dass sie die Qualität haben.
Wir gucken immer: Hat ein Lied ein gewisses Niveau? Es braucht ein Melodinieniveau und einen Text, der ein Niveau hat. Und wir führen ja nicht hundert Lieder gleichzeitig ein. Wenn das Niveau des Inhalts eben nicht so ist oder sogar theologisch falsch, habe ich eben gesagt, dann singen wir dieses Lied nicht. Aber bei einigen ist es der Fall.
Das ist jetzt so mal die Antwort dazu, wie wir das handhaben. Vielleicht können wir da nachher die Fragen machen. Machen wir vielleicht weiter und haben nachher noch eine Fragezeit.
Ja, also wir waren jetzt bei alten Liedern, die auch sehr gut sind oft. Und dann muss man dazu sagen: Das ist ja die Frage, wie interpretiert man ein altes Lied, ob das jetzt auch noch vielleicht heute attraktiv ist. Da möchte ich das mal ganz kurz demonstrieren.
„Nun danket alle Gott!“ Wenn man das jetzt so singt – ich meine, das ist natürlich immer eine Geschmacksfrage – aber ja, „Nun danket alle Gott“, nur Tante, gute Träne, von der Aussicht, also ist ja vielleicht ein bisschen hoch, so, oder? Oder könnt ihr da gut mitsingen? Ähm, ja, nein, auch nur „Nun danket alle Gott“. Nun tanzen wir Trotteln! Also Begleitung ist so leicht zu trennen. Spielt ihr auch noch Ballett? Oder... Ähm, sorry!
„Nun danke ich, danke mal, was Herzenfutter sind, denn je jünger der Kostentier zu haben, aber Trotteln!“ Da muss man vielleicht mal so vorsingen, oder? In manchen Gemeinden nicht, aber in anderen passt das. Es ist ein bisschen schwierig, auch so der Rhythmus. Da muss man halt auch gucken, das Lied nicht vielleicht zu sehr zu verfremden.
Da spielt es ja auch noch eine Rolle, welche Akkorde man wählt. Also „Nun danket alle Gott mit Herzen und Ohr und Herr“ und „allen Enden“ – könntet ihr so mitsingen? Ja, also das wäre schon eigentlich singbar für die Gemeinde, würde ich jetzt so sagen. Unattraktiv, eigentlich vielleicht ein bisschen ausdrucksvoller als die erste Variante, oder? Er kommt wahrscheinlich an. Die Gemeinden haben unterschiedliche Schwerpunkte in der Musik, das ist ja klar. Da ist oft nicht richtig oder falsch.
Ich wollte eigentlich damit nur sagen, dass man auch alte Lieder schön, wirklich schön singen und ausdrucksvoll singen kann.
Ja, dann noch mal zu dieser Sache: Ach so, ja okay, dass man sein Instrument gestimmt hat, ist vielleicht auch ganz gut. Noch mal zu dieser Sache: Und wenn ein Sänger natürlich immer total schief singt und der so laut ausgesteuert ist, dann lenkt das natürlich auch die Gemeinde ab. Ist dann auch nicht so ganz schön.
Ja, noch mal zur Liederliste: In der Arche werden auch in den Hauskreisen diese Lieder aus der Liederliste gesungen, und das ist auch sehr gut, weil wir dann auch einheitliche Lieder haben. Und nicht, dass sie sich selber ihre Lieder wieder von irgendwo her auswählen.
Zum Musikstil: Wähle die Lieder nicht nur nach deinem persönlichen Geschmack aus. Das ist eine Bereicherung, wenn man Lieder in verschiedenen Stilrichtungen hat, auch mal Klassik, alte Hymnen. Das ist ein Segen für die ganze Gemeinde, bringt Abwechslung und ist ein Dienst an verschiedenen Altersgruppen.
Habt ihr das, dass ihr auch mal so ein klassisches Stück singt? Das geht ja in erster Linie nicht darum, dass mein Musikgeschmack verwirklicht wird, sondern: Bin ich auch bereit zu dienen, auch wenn es nicht meiner Vorstellung, meinem Musikgeschmack entspricht?
Dann haben wir das bei uns so, dass Vortragsstücke zur Aufbauung, Ermutigung und Anbetung dienen. Ja, hat John Piper zum Beispiel betont, dass das auch Anbetung ist und die Gemeinde gut mitnehmen kann.
Das haben wir schon sehr oft erlebt, dass ein Lied gesungen wurde und das genau für eine bestimmte Person war, der Text.
Die Liedauswahl für Sonntage erfolgt aus dieser Liederliste. Die Lieder werden aus der Gemeindeliederliste passend zum Predigtthema in Absprache mit den Pastoren oder einem von ihnen eingesetzten Leiter ausgewählt.
Zurzeit haben wir in der Arche eine Predigtreihe, das heißt, die Predigtthemen und Bibeltexte stehen schon länger fest, und danach werden passende Chorusse ausgewählt.
Spontanität: Das kann ja auch mal sein, wenn man das Predigtthema weiß und die Liederliste für den Sonntag erstellt hat, dass man während der Predigt merkt, dass die Schwerpunkte doch anders gesetzt sind als in der Auswahlliste. Das kommt sehr oft vor bei uns, und der eine oder andere Chorus würde sehr gut passen, auch wenn er nicht in der Liste steht.
Da ist es gut, wenn man auch die Möglichkeit hat, spontan zu sein. Auch als Musiker kann man spontan sein. Hilfreich ist es, den einen oder anderen Chorus zu Hause mal auswendig beziehungsweise nach Gehör zu üben oder den Text schon mal zu singen.
Die Arche-Musiker und Sänger bei uns müssen öfter mal spontan sein, nicht wahr? Ja, dann ist es gut, dass man die Inhalte der Lieder kennt, dass man weiß, was man da singt. Dafür ist es wichtig, dass man die Texte und Inhalte gut kennt, um auch reagieren zu können.
Also wenn jetzt der Pastor etwas gepredigt hat, dann fällt mir zum Beispiel nicht sofort etwas ein, und sie weiß immer ein passendes Lied. Und ja, die Pastoren sind oft wirklich sehr dankbar.
Wie wird ein neuer Chorus eingeführt? Zum Beispiel haben wir das häufig so gemacht, dass der Chor den Chorus erst mal als Vortragslied bekannt macht. Der Chor singt den Chorus vor, so wird die Gemeinde mit dem Lied schon mal vertraut gemacht. Dann wird das am nächsten Sonntag wiederholt, und die Gemeinde kann dann schon mitsingen.
An dieser Stelle möchte ich einmal betonen, was für ein Vorrecht es ist, wenn es einen Chor in der Gemeinde gibt. In vielen Gemeinden wurde der Chor ja abgeschafft zugunsten des Lobpreises, aber ein Chor kann ein großer Segen für die Gemeinde auch am Lobpreis sein.
Man kann die Chorusse mehrstimmig einüben und so weiter, und das ist ja eine Bereicherung und eine Ergänzung, nicht ein Gegeneinander von Lobpreis und Chor.
Dann der nächste Punkt: Lernen durch Wiederholung. Es ist gut, einen neuen Chorus mehrere Sonntage hintereinander zu wiederholen, damit die Gemeinde ihn richtig lernt.
Mir ist aufgefallen, dass das Zeit braucht, um nicht nur die Melodie eines Liedes zu lernen, sondern auch den gesamten Inhalt zu erfassen. Wenn ich mich zu Hause mit Liedtexten und Übersetzungen beschäftige, dann hat mich das schon oft im Vorwege überwältigt, wenn ich mir den Inhalt durchgelesen habe.
Wenn das Lied dann später eingeübt wurde, kommt das Aha-Erlebnis der Sänger meistens nicht gleich beim ersten Mal, sondern nach mehrmaligem Wiederholen. Das bedeutet, wir dürfen nicht zu viel Neues auf einmal lernen und der Gemeinde beibringen.
Ja, vielen Dank. Ich mache so ein bisschen weiter. Wir sind bei Punkt 36.
Also das Wort Gottes ist wichtig, ist die Grundlage und wird mit Musik verknüpft und kombiniert. So ist die Definition, indem wir Gott erheben wollen, dort auch als Leiter.
Verknüpfen, kombinieren heißt nicht, dass die beiden in Wettstreit miteinander treten. Oh, was ist der Text und dann die Musik und der Text. Sondern dass sie nicht isoliert betrachtet werden, sondern dass sie in einer Form zusammen gespielt werden: Gesang und Musik, dass es zueinander passt.
Hier sagt Bob Kauflin ganz wichtig, dass die Musik diese Botschaft unterstützt, dass also nicht der Rhythmus prägend ist, sondern die Botschaft im Vordergrund steht. Wir haben ja gesagt, das Wort Gottes ist es, was wirkt.
Die Musik muss die Botschaft unterstützen und dienlich sein. Er sagt: Die Musik muss dem Text dienen.
Das hat in der Anwendung einige Konsequenzen. Ich habe nur ein paar Beispiele, wie wir es machen, ihr könnt selber überlegen, was für euch passt.
Das bedeutet zum Beispiel, dass die Lautstärke der Musikbegleitung so zu wählen ist, dass der Text gut verständlich ist, auch für die Gemeinde.
Dann sollten die Texte der Gemeinde gut lesbar zur Verfügung stehen, gerne durch den Beamer oder sonst.
Der Lobpreis soll dazu dienen, dass sich die anwesende Gemeinde fest auf Jesus konzentriert, aber nicht auf die musikalischen oder gesanglichen Fähigkeiten eines Mitwirkenden.
Jesus ist unser Held, immer steht er schon im Kinderbuch „The Jesus Storybook Bible“ – „Gott hat dich lieb“, Bibel – deswegen bleibt Jesus auch das Zentrum im Lobpreis.
Das bedeutet, auch wenn wir begabt sind, sind wir nicht im Mittelpunkt. Und das können wir auch ausdrücken, dass sich die Gemeinde auf Jesus konzentriert.
Da macht es keinen Sinn, dass du eine absolut schrille Frisur hast, wenn du kommst, oder eine Kleidung, die für deine Gemeinde völlig aus der Reihe fällt. Die gucken nur hin: „Wie siehst du denn aus?“ und das lenkt ab.
Ich habe nicht gesagt, dass das jetzt Sünde ist oder so, aber es ist unweise, wenn man im Grunde Jesus dienen will.
Deswegen ist eine gemäßigte Performance sinnvoll: keine schrille Kleidung, keine aufreizende Kleidung.
Auch deswegen ist es völlig normal, wenn wir als Gemeinde mal sprechen, wenn einer das nicht weiß. Darauf kommt es nicht an.
Ihr merkt, ich kann alles Mögliche anziehen: einen Anzug, eine Krawatte oder je nachdem, wo ich bin, ziehe ich etwas Lockeres an. Darauf kommt es echt nicht an.
Aber weil wir eben dienen, sollten wir auch nicht auf bestimmte Dinge bestehen.
Die Hauptsache soll nämlich betont und nicht abgelenkt werden.
Das bedeutet auch zum Beispiel Instrumenten-Solos: Wenn du Gitarrist bist, haben wir das ja auch mal drin. Da war dann so einer, der solo gespielt hat. Das ist natürlich eher ablenkend.
Das bedeutet aber auch, dass wir durchaus Abwechslung in der Gemeinde haben, weil das manchmal den Text betont.
Zum Beispiel wenn alle Instrumente mal schweigen, betont das plötzlich den Text.
Oder auch mal Textzeilen wiederholen oder das Schlagzeug bleibt mal weg.
Da sollte man schon eine gewisse Variation haben, und es ist gut, wenn der Musikleiter das steuert.
Ganz entscheidend, ihr Lieben: Das kann nur funktionieren, wenn wir alle, egal ob als Musiker oder Leiter, die richtige Herzenseinstellung haben.
Wenn dann die Haltung da ist, dass wir uns zeigen wollen, damit wir geachtet werden, damit wir gesehen werden, wenn wir der Gemeinde imponieren wollen, dann merken wir, dass es nicht funktionieren kann.
Denn es ist nicht so, dass wir im Lobpreis in erster Linie Spaß haben und uns freuen. Aber das sollte nicht der Vordergrund sein, dass du Spaß hast, dein Instrument zu spielen, und deswegen soll das auch nicht besonders gehört werden.
Oder gerade auch, wenn du in der Band spielst, kann man auch so machen, dass die Gitarre einen besonderen Part bekommt. Dann ist sie wirklich etwas Besonderes. Oder sie ist einfach nur ein Begleitinstrument, vielleicht auch mal simpel, aber dennoch dienst du in der Gesamtheit besser.
Das ist einfach wichtig, sich dem Ganzen unterzuordnen.
Wir haben schon gehört: Es geht nicht um deinen Geschmack.
Was auch wichtig ist: Wenn wir wirklich diese dienende Herzenshaltung haben wollen, unser Leben zur Ehre einzusetzen, dann ist es nicht wichtig, dass unser Instrument besonders zu hören ist oder dass wir unbedingt mit einem bestimmten Musiker oder Sänger immer zusammen singen wollen.
Oder umgekehrt: mit dem will ich aber gerade nicht zusammen singen. Also ich mache ja gerne Lobpreis, aber alles muss stimmen, Performance, und das sind meine Freunde, also mit denen mache ich.
Ja, es war in Hannover ein Dienst. Die Arche hatte in Hannover einen Zweck. „Oh nein, da kommt der nicht mit, oh, ist auch weit, ich kann nicht, geht nicht.“ Merken wir, ihr Lieben: Dienen heißt, lass dich rufen.
Auch wenn es manchmal nicht passt, und es passt manchmal auch nicht, dass dann eben nicht alles perfekt ist.
Gerade wenn ihr eine kleinere Gemeinde seid – wir haben zwar hier eine große, aber wir haben auch zwei Gemeinden – da ist vieles im Beginn begriffen, und da muss man gewisse Kompromisse machen.
Das wäre schön, wenn wir das lernen, dass wir nicht darauf bestehen, dass es bestimmte Leute sein müssen oder mit dem nicht, sondern dass wir uns da einpassen, wenn die Leiterschaft sagt: „Wir haben da einen Auftrag, eine Gemeinde zu gründen, oder wir wollen hier einen Lobpreis haben, kannst du da mitmachen?“ und man sagt: „Ja, okay, ich kann mich da einfügen.“
Das ist eine gute Herzenshaltung, denn wir wollen ja Jesus ehren.
Was auch gut ist: Wir haben ja alle mit unserem Stolz zu kämpfen. Wir müssen auch wissen, wenn es verschiedene Musiker gibt, dass vielleicht auch mal ein anderer vorne zu sehen ist.
Denn letztlich ist es nicht wichtig, ob ich gerade mal vorne bin oder ob ich bei der Veranstaltung, wo ich sonst bin, derjenige bin, der predigt oder den Lobpreis macht.
Sondern dass wir wissen: Lobpreis ist eine Aufgabe der gesamten Gemeinde.
Das kann ich genauso gut machen, wenn ich unten stehe und mich am Herrn freue, als wenn ich oben bin.
Es ist ganz wichtig, dass wir das verstehen.
Sonst beten wir letztlich nicht Gott an, sondern beten unsere Fähigkeiten an.
Umgekehrt: Wenn du eine Gabe hast, das habe ich auch schon erlebt, dann haben wir Geschwister gebeten, auch hier bei der G21-Konferenz, wenn jemand ausgefallen ist, ob du dann mal einspringen kannst.
Obwohl er die Gabe hat, würde ich ihn auch ermutigen, das zu überdenken.
Okay, ganz kurz noch die letzten Punkte.
Also wir haben gesagt: Er kombiniert Wort und Musik, dadurch wird die gesamte Gemeinde angeregt und motiviert.
Das heißt, wenn ich da vorne stehe, ist das nicht einfordernd: „Jetzt aber, jetzt stehen wir alle auf!“ oder einpeitschend oder manipulierend.
„Du kannst Musik, kannst du spielen?“ So richtig meditativ.
Das kennen auch bestimmte Prediger, die durch bestimmte Sachen versuchen, Dinge zu schaffen oder zu manipulieren.
Ihr habt die Probleme nicht, aber ich erwähne es mal, das ist nicht unsere Arbeit.
Auch nicht, der Gemeinde Schuldgefühle vermitteln, wenn Sonntagmorgen die Gemeinde zu leise singt und irgendwie müde ist.
„Jetzt stehen wir doch mal alle auf, ihr seht ja so müde aus, na ja, komm, wer nimmt noch den Herrn hier?“ und dann fängt an, die Leute anzuschimpfen oder so.
Nee, ich erzähle das, weil ich in 25 Jahren alles erlebt habe.
Gut, also die Anleitung geschieht aus einer demütigen Haltung des Leiters heraus, der der Gemeinde die Herrlichkeit Gottes vor Augen malt und der die Gemeinde motiviert, Jesus Christus zu bekennen.
Jesus starb an unserer Stelle, stellvertretend für unsere Sünden, so dass wir jetzt auf ewig bei Gott angenommen sind und mit ihm versöhnt sind als seine Kinder in der Herrlichkeit.
Gott ist immer bei dir, er führt dich.
Da sind wir beim nächsten Punkt: Wir dürfen uns an Gottes Gegenwart erfreuen. Der Heilige Geist ist da, die Geschwister, die dort sitzen, sie sind manchmal mutlos, sie sind vom Teufel angegriffen, sie haben negative Gefühle, sie haben Nöte, sie haben Ängste.
Und dann sitzen sie am Sonntag da, und du darfst ihnen die Wahrheit des Wortes Gottes, wenn es denn dein Dienst ist, entweder unterstützend als Sänger oder Musiker zusingen.
Oder wenn du dann auch einen Part hast, wo du mal einen Psalm liest oder etwas dazu sagst, darfst du sie damit konfrontieren, du holst sie heraus.
Ich habe das schon gehört, auch wir haben hier einige Lobpreis-CDs. Es ist wirklich so, dass das Kraft hat.
Wir kriegen Feedback, wo Menschen sagen: „Ich war depressiv, ich war in einem Loch und ich höre die immer, und das führt mich hin zu Gott, holt mich raus.“
Ja, insofern glaube ich, dass das auch wichtig ist, im Lied und auch in der Ermutigung, immer den Menschen Jesus Christus großzumachen.
Amen, soweit, ihr Lieben.
Vielleicht haben wir gleich noch ein paar Fragen.
Aber bevor wir die Fragen stellen: Ich habe hier zwei Songbücher mitgebracht und auch zwei CDs.
Ich möchte die aber nicht wieder mit nach Hause nehmen, sondern wer gerne sagt: „Ich möchte auch versuchen, mal reinzuschauen, auch unser Team in meiner Gemeinde damit bereichern, dass wir auch ein paar neue Lieder lernen, die World Wide sind“, weil diese Lieder sind im Grunde World Wide, die meisten.
Dann frage ich einfach mal: Wer hier ist, der den längsten Anweg hatte? Wer kommt von siebenhundert Kilometern oder mehr? Okay, das sind drei, vier, sagen wir mal neunhundert Kilometer und mehr. Zeigt mal auf. Neunhundert Kilometer und mehr.
Ja, aber jetzt nicht, ursprünglich bin ich in Kasachstan geboren, sondern du bist hier angereist. Angereist.
Wer ist achthundert Kilometer angereist? Da hinten ist eine Schwester, gut, nochmal.
So, und wer dient in einem Dienst im Rahmen eines Sängers oder Lobpreisleiters und hat drei oder mehr Kinder? Bitte schön.
Okay, ihr Lieben. Ihr könnt euch gerne mal nachschauen.
Wir haben hier für die Konferenz auch bestimmte Sonderpreise.
Ihr merkt, auch im Konferenzheft haben wir Lieder drin, nur das mal zur Erklärung.
Wir werden immer gebeten – da denkt man immer, das sind ja viele neue Lieder – aber die Leute sagen: „Wir wollen auf den Konferenzen neue Lieder kennenlernen.“
Und das hängt ja auch mit Rechten zusammen, die wir dann nach Hause mitnehmen können.
Also haben wir immer die Aufgabe, solche Lieder zusammenzusuchen, und immer kommen zwölf neue Lieder in das Heft rein.
Dann denkst du natürlich: „Mann, Mann, Mann, da kennen wir das alles nicht.“
Aber das Fernziel ist: Ihr solltet eine Chance kriegen, die Sachen mitzunehmen, zuhause durchzulesen.
Die haben eigentlich eine gewisse Relevanz auch inhaltlich, sowohl in unserem Programmheft.
Wir haben natürlich nicht die reingenommen, die wir jetzt gerade hier auch haben.
So habt ihr eine Chance, 25 oder 26 Lieder mitzunehmen, und vielleicht ist auch für euch etwas Passendes dabei, was ihr dann in der Gemeinde einführen könnt.
So, ihr Lieben, ich denke, die Zeit ist rum.
Jetzt ist die Frage: Wollen wir jetzt direkt essen? Wir haben eigentlich noch eine Viertelstunde.
Oder wollen wir die zehn Minuten noch zusammenbleiben und ein paar Fragen klären?
Was ist euer Wunsch?
Fragen, ja, okay, dann bitte, nochmal. Du kannst auch gerne kommen. Meinst du die, die nicht so selbstzentriert sind, oder vom Inhalt her? Ja, manchmal ist ja auch ein Wechsel drin. Manchmal sind sogar beides in einem Lied enthalten. Zum Beispiel fällt mir gerade „Glücklich ist nur der“ ein. Da geht es im Chorus weiter mit „Jesus, dein Blut macht mich von Sünden rein“. Das ist ein Wechsel: Im Vers ist es auf Gott zentriert, im Chorus auf „ich“.
Ich denke, dass auf jeden Fall deutliche Schwerpunkte vorhanden sein müssen. Man kann zum Beispiel auch ein Lied haben, das die Schöpfung rühmt. Jesus war ja auch Schöpfer, das steht in der Bibel, weiß ich nicht genau, aber klar, es gibt bestimmte Lieder, die man auch beim Abendmahl singt. Jetzt haben wir auch bestimmte Lieder, da geht es ganz klar ums Wort Gottes. Es gibt also gewisse Schwerpunkte, auch in einem einzelnen Lied.
Richtig ist, wenn es immer um die Potenziale eines Menschen geht, also was ich kann und tue, würde ich das nicht betonen. Aber eine Reaktion auf das, was Gott getan hat, wenn das im Lied vorkommt, ist gut. Denn die Gemeinde zu ermutigen ist ja auch ein Ziel. Aber man sollte sie nicht erdrücken und auch nicht vermitteln, dass ich durch meine Leistungen mich bei Gott angenehmer mache. Das ist eine große Not, die auch in der Theologie mancher Gemeinden besteht.
Wir waren gerade jetzt in Brasilien. Die müssen das richtig lernen, das Evangelium so zu verstehen und in dieser Gnade zu leben und zu baden. Und dann wirst du nicht faul, sondern bist so überwältigt von der Liebe Gottes. Das ist ein Motor für Heiligung, sage ich euch, und auch für Lobpreis.
Vielleicht noch eine Frage: Da hinten der Junge, du bitte, wie heißt du? Tim? Wie heißt du? Robin? Okay, Robin. Ja, ich habe das eben kurz erwähnt. Es ist ja beides. Zum Beispiel merke ich das: Ich bin Pastor und verheiratet mit einer professionellen Musikerin. Und ich merke, wir brauchen beides. Der Pastor kann nicht alleine entscheiden, die Theologie muss stimmen. Aber manchmal ist die Melodie so, dass sie der Gemeinde nicht zumutbar ist. Das kann der Musiker besser beurteilen.
Das heißt, wir haben eine Kombination. Vorschläge kommen, die Musikleitung schaut sie vorher durch. Die sind auch letztlich geschult, muss ich sagen. Aber wenn ein Text theologisch zweifelhaft ist, kommt das auch schon mal in unsere Pastorenschaft. Da haben wir darüber geredet. Vorschläge kommen natürlich auch von anderen Gemeindegliedern oder von den Pastoren selbst. Die Entscheidung geschieht gemeinsam.
Im Grunde genommen gibt es eigentlich keinen einzigen Chorus, den nicht ein Pastor gesehen und abgesegnet hat. Keinen einzigen, den wir singen, auch kein Chorstück, nicht immer alle Pastoren, aber mindestens einer. Du hattest dich gemeldet? Okay, da hinten, ich weiß nicht, wie dein Name ist. Fabian? Okay.
Du kennst die Lieder, bei denen die letzte Strophe sich damit befasst, auch gerade die von Townend und Getty. Du kannst mal ein paar Beispiele aus dem Heft nehmen. Die Hefte sind weg. Wir haben dieses Thema auf jeden Fall auch drin. Heutzutage geht es uns zu gut, deswegen sind diese Themen oft in den Liedern nicht mehr drin. Ich muss aber erst mal gucken. Vielleicht hätten wir vorher die Fragestunde machen und dann die Sachen weggeben sollen.
Mir sind zwei, drei Lieder klar, die haben einen Aufbau. Am Schluss landet man dann bei diesem Thema. Das heißt, es ist nicht nur allein, sondern es ist eine Entwicklung, wo es dann nicht mehr so komisch wirkt, sondern man führt die Gemeinde heran: die Herrlichkeit, was geschehen ist, was jetzt ist und wie die Zukunft aussieht. Das ist schön.
Der Herr, das haben wir doch eigentlich schon in vielen Liedern drin. „Alle Ehre sei meinem Retter“, kennst du das? Die sind in diesen Büchern. Das, was wir heute gesungen haben, ist auch drin. Also, wie gesagt, ich kann euch nur ermutigen: Es ist nicht super teuer, ihr solltet euch das mal mitnehmen. Wenn du Verantwortung hast, hast du auch die Verantwortung, es durchzuschauen und zu gucken. Dann entscheidest du, ob du es machst. Da steht das drin.
Also, wir haben das doch eigentlich in vielen Liedern drin. Ich sehe sie jetzt nicht alle auf. Warte mal, „Before the Throne“ ist auch da drin. Ja, „Before the Throne“ ist drin. Es ist auch auf der neuen CD. Wir haben es sogar sehr häufig in den Liedern drin. Und wie gesagt, der dritte Vers baut sich auf. Ja, genau, das singen wir auch in der Gemeinde, wenn am Ende die Kräfte schwinden.
Ja, sehr, sehr schön. Wir sind am Anfang unsere eigenen Wege gegangen. Wir haben eine bestimmte Richtung, wo wir herkommen, und das war manchmal nicht einfach. Aber jetzt hast du den Eindruck, genau wie bei E21, da hat sich etwas entwickelt. So hat sich das auch entwickelt. Mittlerweile merken wir, dass viel mehr Leute uns zustimmen und das gut finden.
Vor 20 Jahren haben das nur wenige verstanden und es gab Schwierigkeiten. Mittlerweile hat Norma auch gesagt, wir bekommen sehr positives Feedback, nicht von allen, aber gerade von Leuten, die sagen: „Mann, sowas in den Liedern drin, solche Texte, wow, solche Botschaften in Deutschland.“ Das sind Leute, die sich danach sehnen, dass das Evangelium wieder hochgehoben wird, ähnlich wie wir es auch in den Predigten hören.
Ich darf noch eine Sache zwischenschieben: Wir haben das so gemacht mit der Liederliste, dass wir nicht gleich alles ausgetauscht haben, sondern immer neue Lieder hinzugefügt haben. Irgendwie haben wir festgestellt, dass die Leute den Unterschied selbst gemerkt haben: „Ach ja, das ist ein toller Text.“ Die meisten in der Gemeinde, also nicht alle.
Okay, das war Marvin, ne? Okay. Chris Tomlin hat auch sehr gute Texte, zum Beispiel. Man kann sagen, dass wir auch mal ein Lied von Hillsong singen, aber man muss wirklich genau gucken. Es ist auch so, dass nicht das ganze Lied vom Text her falsch ist, sondern vielleicht nur eine Zeile. Man muss da halt auswählen.
Ja, das haben wir ja gesagt: Christine Getty und Stuart Townend, und wie heißt der andere? Die beiden Gettys sind ja ein Ehepaar. Die haben gute Lieder gemacht. Da sage ich, meistens ist das richtig und gut. Melodisch musst du gucken, ob es in deine Gemeinde passt. Da gibt es auch Dinge, die vom Gemeindeumfeld her besser passen oder nicht.
Ja, Rudolf Thyssen, der hier auch ist, da muss man sagen, es gibt manche gute Versuche. Aber wir haben auch festgestellt, wenn man das mal vergleicht mit dem, was es sonst wo gibt, ist es natürlich gut, das zu fördern. Aber es muss aus unserer Sicht so sein, dass die Deutschen nacharbeiten müssen, um ein Niveau zu erreichen, wie wir es zum Beispiel als Übersetzung haben: Word, Faith und Spirit-led. Da sehe ich noch Luft nach oben.
Ich kann nur meine persönliche Meinung sagen. Deutsche Liedermacher sind schön, aber wenn man es vergleicht, ist es manchmal ein Unterschied zu den Texten hier. Ein Musiker, der von Gott begabt ist und auch theologisch echt fundiert ist, mit diesem Hintergrund, den man braucht, um solche Texte zu schreiben, ist zum Beispiel Rudi.
Man merkt, wenn er schreibt, dass es ein Niveau hat, einen roten Faden, einen Aufbau, bei dem eins nach dem anderen folgt. Ansonsten merken wir auch, dass Geschwister versuchen, etwas zu machen, sie reichen uns Dinge ein, wir arbeiten mit Verlagen zusammen, bewerten Übersetzungen oder andere Dinge. Das ist manchmal schön, aber ich sage dann doch: Ja, du kannst ein Homemade-Video drehen, das können wir alle. Oder du hast einen Kameramann, der macht ein Video.
Wenn du ein Lied hast, das du autorisierst und das in ganz Deutschland gesungen werden soll – das ist ja eine Vorgabe eines Gebets, eines vorformulierten Gebets, so bezeichne ich die Chorusse – dann sind wir der Meinung, dass wir ehrlich kommunizieren müssen, wann etwas ein Niveau hat, das wir generell verbreiten und empfehlen. Das heißt nicht für den Einzelnen.
Da würde ich sagen: In Deutschland haben wir da deutlich Luft nach oben. Das heißt nicht, dass du nicht einzelne Lieder magst oder machst, aber hier geht es darum, in welche Richtung wir als Evangelium 21 oder als Gemeinde gehen wollen. Da haben wir diese Dinge, die wir besonders betonen wollen.
Ja, das darf man. Also wenn das Lied älter ist als 70 oder 75 Jahre – das ändert sich ja manchmal – dann ist das Lied frei, und dann darf man auch Texte verändern. Das haben wir auch selbst gemacht, zum Beispiel bei „Mein Glaube fest sich bauen kann“ oder „Heilig, heilig, heilig“. Wir haben teilweise alte Lieder neu bearbeitet.
Das war auch interessant. Norma hat gerade gesagt, die Begleitung kann man ja machen, und es ist heutzutage auch gang und gäbe, auch in England und in den USA, dass Leute alte Hymnen nehmen, die Texte teilweise anpassen, einen Vers dazu nehmen und das durch einen Refrain aufpeppen. Das haben wir teilweise auch schon gemacht und Lieder neu übersetzt, in einer Sprache, die man versteht.
Es ist immer noch ein bisschen alt, weil die Melodie alt ist, aber so, dass es nicht völlig aus der Reihe fällt. Wir haben den Eindruck, dass das in der Kombination sehr gut ankommt. Das ist möglich, das haben wir auch mit drin.
Wir haben in diesem Heft von E21 auch ein Lied, genau, im Programmheft ist so ein Song drin. Im letztjährigen Programmheft ist mindestens ein oder zwei solche Songs drin. Wenn ihr dann geht: Wir haben jetzt sechs Jahre immer zehn bis zwölf Lieder drin, da findet ihr immer auch solche.
Auch das Lied „Before the Throne of God“ ist ursprünglich ein alter Text. Wer war das? Ja, hier, bitteschön. Genau. Ich glaube, da brauchen wir nichts ergänzen, kann ich unterstreichen.
Bei uns geht der Pastor nach oben, wenn es zu laut ist. Ja, das ist aber das Letzte. Also nochmal: Das ist das Letzte. Wir wollen die Tontechniker ehren, ehren. Wir ermutigen sie und versuchen, Freundschaften zu pflegen.
Es gibt Leute, die meckern nur, wenn es zu laut ist. Und dann hat der Tontechniker fünfmal alles gut gemacht, und einmal war der Solist nicht zu hören. Wir haben da auch mitzukämpfen, das sind auch Laien.
Man muss beides machen: den Tontechniker schätzen und ehren, sich bedanken. Aber gleichzeitig ist er nicht der absolute Manager. Die Gesamtleitung liegt bei der geistlichen Gemeindeleitung, beim Pastor. Wenn der Pastor meint, das Verhältnis stimmt nicht, dann wird das auch angesprochen.
Wir haben teilweise Profitechniker, die sonst für Leute CDs abmischen. Da weiß man, dass die Musik heute sehr laut ist, teilweise in der säkularen Szene noch mehr als in christlichen Kreisen. Das weiß der Techniker, dass hier anders gemischt wird. Das ist normal. So trifft man sich.
Was in der Jugend am Samstagabend okay ist, ist am Sonntagmorgen zu laut, das wissen wir auch. Vielen Dank, das war ein sehr guter Hinweis.
Manchmal tauschen sich Norma und der Cheftechniker aus. Er gibt zum Beispiel auch Rückmeldungen, wenn Leute singen und wir Fernsehaufnahmen haben. Dann stellt er etwas zusammen, sie hört es sich an, prüft, ob es fürs Fernsehen passt, wie die Lautstärke ist und wie es rüberkommt.
Zuerst sind die beiden Leiter in der Kommunikation, dann muss man schauen. Dann sagt man nochmal etwas, und der Tontechniker nimmt sich das auch selbst als Leiter der Tontechnik vor. So kann es laufen.
Wir spielen auf der Bühne mit der Technik, so dass wir gar nicht hören, wie laut es im Saal ist. Wenn ich Rückmeldungen bekomme, dass es zu laut war, spreche ich das mit den Technikern ab. Wir fragen auch mal in der Gemeinde, wie es empfunden wurde.
Das ist ein Thema für sich, das können wir nicht umfassend klären. Es ist ein Problemthema, das in jeder Gemeinde vorkommt.
Oh ja, liebe Leute, wir sind nach eins, das Essen wartet. Also noch drei Fragen machen wir.
Ganz hinten der junge Mann, ja, du. Wir haben da schon ein bisschen was zugesagt, dass wir das wünschen und auch mit Leuten sprechen. Das gibt es.
Man muss aber auch schauen: Wie ist es, wenn ich nicht wüsste, von wem das Lied ist, und es mit einem anderen vergleiche? Wie kommt es rüber? Da muss man schon schauen. Manche Lieder sind vielleicht nicht unbedingt geeignet, jetzt im Gottesdienst für alle zu singen.
Wir haben Lieder nicht nur von Norma, sondern auch von anderen, die wir als Lobpreislieder selbst geschrieben haben. Das kostet aber auch viel Zeit und Arbeit. Es ist oft eine Frage der Zeit.
Aber das machen wir selbstverständlich, dass wir das mit reinnehmen. Ja, das sollten wir machen. Das tun wir auch.
Die Lieder kommen in einen Pool, werden vorgeschlagen und herangetragen. Dann schauen wir es durch und vergleichen mit anderen Liedern. Dann wird ausgewählt und eingeübt.
Es ist bei uns nicht so spontan, dass wir ein neues Lied direkt singen. Es braucht Zeit und Vorlauf, weil wir nicht wollen, dass ständig neue Lieder jeden Sonntag gelernt werden. Das wäre zu viel.
Grundsätzlich ja, aber die Qualitätskriterien bleiben bestehen. Vielleicht so weit.
Ja, das machen wir auch. Die Vorbereitung erfolgt schon in der Woche für den Sonntag, ein paar Tage vorher. Die Liedauswahl erfolgt in Absprache mit den Pastoren als Vorbereitung.
Sonntags beten wir auch zusammen und bereiten alles vor. Wenn ich als Pastor dran bin, bete ich und schaue mir beides an. Der Verstand ist auch von Gott gegeben, und ich gucke, was passt.
Dann bete ich auch und nehme oft ein ermutigendes Wort, das ich betone oder lese oder aus einem Lied herausziehe. Das ist in der Vorbereitung. Der Heilige Geist ist ja auch schon da.
Der ist nicht erst am Sonntag da, sondern auch bei der Vorbereitung. Das ist klar.
Oft geschieht die Vorbereitung in Zusammenarbeit. Es ist unterschiedlich. Ein Pastor ist meistens involviert. Wenn der Lobpreisleiter erfahren ist, hat der Pastor manchmal mehr Vertrauen und kann es einfach abhaken.
Aber oft gibt es auch Input. Ich habe schon gesagt, dass ich gerne mal ein älteres Lied drin hätte, mal eine Hymne. Manchmal sind nur moderne Lieder drin.
Dann sage ich zum Lobpreisleiter: „Könntest du das machen? Oder beim Opferlied das nehmen? Das würde gut zu meiner Predigt passen.“ So ist die Kommunikation.
Natürlich ist beides wichtig. Ohne Gebet ist es nicht gut.
So, jetzt noch zwei Fragen. Wer hat noch nicht gefragt? Ich sehe jemanden mit erhobener Hand. Du? Stefan?
Genau, ich denke, da haben wir auch Beispiele von David und Saul. Das können wir aber nicht immer erklären. Aber ich glaube, vielfach wirkt die Wahrheit des Wortes Gottes auch im Text und in der Musik gut.
Das kann vielleicht noch verstärkt werden. Das hören wir, wenn Menschen zuhause oder im Auto unterwegs sind. Es ist ähnlich wie bei der Predigt. Das hat oft eine heilende, heilsame Wirkung, wenn Menschen das Wort Gottes hören. Ich würde das so zusammenfassen, vielen Dank.
So, der letzte noch. Wen haben wir noch? Okay, bitte.
Das ist schwierig, also nicht zu viel, sagen wir mal so. Dass wir zum Beispiel Leute rausschmeißen. Da sind wir vielleicht auch nicht hundertprozentig konsequent.
Wir haben teilweise Sachen noch von früher drin, von Bewegungen, wo ich weiß, dass die theologisch nicht so gut sind. Aber auf der anderen Seite sind wir auch so fair, dass wir sagen: Wenn der Text stimmt, dann haben wir das Lied trotzdem drin, wenn es insgesamt gut ist.
Ich glaube, der Schwerpunkt liegt darin, dass wir uns die Lieder fair anschauen. Umgekehrt nehmen wir auch nicht jedes Lied von Zoran Gres, wenn es oft vorkommt und textlich ein Problem hat. Manchmal ist es ein musikalisches Problem, wenn es schwer ist.
Manche Lieder machen wir so, dass wir sie vortragsmäßig für geeignet halten, aber nicht als Gemeindechor. Denn es gibt gewisse Ansprüche, die für den Chor passen, für eine kleine Gruppe oder einen Fernsehauftritt, bei dem wir auch Musiker haben.
Da muss jeder selbst schauen, wie seine Gemeinde ist.
Ja, wir haben schon manche Lieder, deren Theologie ich nicht teile, die von der Bewegung stammen, die das Lied herausgegeben hat.
Okay, ihr Lieben, dann danke ich euch ganz herzlich.