Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Episode 155: Mose klagt an.
Die Herausforderung der Nachfolge und die Kosten der Bekehrung
In der letzten Episode sind wir im Johannesevangelium bei der Frage stehen geblieben: Was hält Menschen eigentlich davon ab, in Jesus ihren persönlichen Retter zu finden? Die Antwort klingt fast ein wenig banal. Menschen verpassen das ewige Leben, weil sie mehr darum besorgt sind, was andere Menschen über sie denken könnten, als darum, was Gott über sie denkt.
Johannes 5,44: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht?“ Das geht einfach nicht. Ich muss mich entscheiden, für wen ich lebe: Entweder für den Applaus der Menschen, dafür, dass sie mich gut oder wenigstens normal und nett finden, oder ich lebe für Gott.
Bekehrung ist immer eine Umkehr in die Nachfolge. Ich will Jesus folgen, er soll mein Herr sein. Und das kann ganz schön herausfordernd werden. Es ist so herausfordernd, dass Jesus Menschen davor warnt, sich zu bekehren, ohne vorher die Kosten zu überschlagen.
Auch wenn das heute nicht unser Thema ist, dürfen wir wissen: Bekehrung zu Gott kostet mich immer mein ganzes Leben. Denn ich bekomme ein ganzes Leben geschenkt. Weniger geht nicht. Aber wenn ich bereit bin, alles zu geben, dann bekomme ich auch mehr, als ich mir überhaupt vorstellen kann.
Es ist kein Fehler in diesem Leben, alles zu wagen, um das ewige Leben zu bekommen und nicht verloren zu gehen.
Die Hoffnungen der Menschen angesichts des Todes
Wir alle müssen sterben. Irgendwann ist Schluss. In diesem einen entscheidenden Moment kommt es darauf an, mit einer Hoffnung zu sterben, die sich nicht als falsch herausstellt.
Jeder Mensch geht mit irgendeiner Hoffnung in den Tod. Die drei häufigsten Hoffnungen sind wohl folgende: Erstens, nach dem Tod ist alles aus – Funkstille, Würmer, Entropie, Game Over. Zweitens, nach dem Tod ist alles gut. Egal, wie man gelebt hat, es geht weiter und irgendwie auch besser. Das sind die typischen Grabreden, wenn jemand sagt: „Jetzt hatte er es gut.“ Da fragt man sich dann, woher die Person das weiß, die das so sagt.
Drittens gibt es die Hoffnung, dass es für alle gut ausgeht, die sich angestrengt haben. Nur die ganz Bösen, bei denen weiß man nicht so genau, was sein wird. Das ist aber auch egal, weil man selbst sich ja immer angestrengt und nie jemanden umgebracht hat.
Diese drei Hoffnungen scheinen mir die Top-Hoffnungen zu sein, die Menschen davon abhalten, sich intensiver mit der Ewigkeit zu beschäftigen. Es sind halbgare Hoffnungen, die ausreichen, um nicht jede Nacht schweißgebadet vor Todesangst aufzuwachen, die aber trotzdem keinen retten.
Ich kann – und ganz viele Menschen tun das – einer falschen Hoffnung vertrauen, die nicht hält, was sie verspricht.
Mose als Ankläger im Gericht Gottes
Und genau das tun die Gegner Jesu. In Johannes 5,45 heißt es: „Meint nicht, dass ich euch beim Vater verklagen werde; da ist einer, der euch verklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.“
Hier geht es um das Gericht. Der Herr Jesus muss sich nicht einmal die Mühe machen, seine Gegner anzuklagen. Das übernimmt gern jemand anderes für ihn, nämlich Mose. Für seine Gegner ist das besonders verrückt, denn sie setzen ihre ganze Hoffnung auf Mose. Sie glauben, Mose stehe auf ihrer Seite.
Was meint Jesus damit? Er sagt, dass sie ihn ablehnen, weil er am Sabbat heilt. Für sie ist eine Heilung am Sabbat ein Grund, Jesus als falschen Messias abzulehnen. Sie sind sich sicher: Solange sie die Gebote im mosaischen Gesetz befolgen, kann ihnen nichts passieren. Ihre Gesetzestreue ist ihre Hoffnung. Sie denken: „Wir machen alles richtig, also kann Gott uns keine Vorwürfe machen.“
Doch das ist falsch – aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist, dass das mosaische Gesetz mehr umfasst als nur den Sabbat.
Mose als Hinweis auf den kommenden Messias
Warum wird gerade Mose die Gegner des Herrn Jesus im jüngsten Gericht maßnehmen? Ganz einfach: Johannes 5,46-47 sagt dazu: „Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ Mose hat also von Jesus geschrieben.
Sie lehnen Jesus ab, weil er ihnen nicht jüdisch genug erscheint und weil er Dinge in Frage stellt, von denen sie glauben, dass niemand sie in Frage stellen darf. Dabei übersehen sie, was Mose über den Messias geschrieben hat. Schauen wir uns das kurz einmal an.
5. Mose 18,15.18-19 heißt es: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern erstehen lassen; auf ihn sollt ihr hören. Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen: Der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.“
Merkt ihr, was Gott hier durch Mose verheißt? Ein zweiter Mose wird kommen. Mose war für die Juden die absolute Überfigur. Vielleicht kam gerade noch Abraham oder David an ihn heran, aber dann wird die Luft schon sehr dünn.
Mose prophezeit, dass ein zweiter Mose kommen soll: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.“ Das sagt Gott zweimal, deutlicher geht es nicht.
Ein zweiter Mose – das heißt wohl auch ein zweiter Exodus, ein zweiter Bund, ein zweites Gesetz. Genau das wird angedeutet. Im mosaischen Gesetz ist bereits enthalten, dass es ein Ablaufdatum hat und dass etwas Neues kommen wird.
Jetzt, mit Jesus, ist dieser Prophet da, dieser zweite Mose, der das Neue bringt. Aber obwohl Mose ihn selbst ankündigt, will man ihn nicht annehmen.
Die Konsequenz des Unglaubens an Mose und seine Schriften
Johannes 5,46-47: "Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?"
Genau das ist das Problem. Wenn ich meine Hoffnung auf Mose setze, aber nicht wirklich alles glaube, was Mose geschrieben hat, sondern mir nur das herauspicke, was mir passt – was übrigens ganz typisch für religiöse Menschen ist, die nicht wirklich gläubig sind –, dann glaube ich nicht wirklich an Mose und seine Schriften.
In Wirklichkeit vertraue ich dann nur mir selbst. Genau das wird Mose ihnen später vorwerfen. Sie behaupten, an die Schriften des Mose zu glauben, doch Jesus zeigt ihnen hier, dass sie das in Wirklichkeit nicht tun.
Das wird ihnen zum Verhängnis, denn es sind die heiligen Schriften, die auf Jesus hinweisen. Wenn seine Kritiker den Schriften nicht glauben, wie sollen sie dann den Worten Jesu glauben? Das ist leider unmöglich.
Einladung zur persönlichen Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, welche Hoffnung dich im Tod trägt. Woher nimmst du die Gewissheit, dass diese Hoffnung nicht nur eingebildet ist?
Das war's für heute.
Heute werde ich wieder drei Gebetsanliegen für den kommenden Monat veröffentlichen. Du findest sie in der App oder kannst dich über frogwords.de in die Liste der E-Mail-Empfänger eintragen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.