Die Suche nach der eigenen Berufung
Was ist deine Berufung? Die eigene Berufung zu finden, ist ein großes Lebensthema – auch für mich.
Ich bin Friedemann Kuttler, Pfarrer in Großbottwar, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Außerdem bin ich Vorsitzender der Christusbewegung Lebendige Gemeinde, die hier zusammen mit CFI und Hilfe für Brüder die Jumiko veranstaltet und organisiert.
Für mich ist mein Beruf auch meine Berufung. Zunächst habe ich als Rechtsanwalt gearbeitet, doch ich merkte, dass das nicht meine Berufung war, sondern einfach nur ein Job. Es war mir irgendwie zu wenig, es fehlte mir etwas.
Dann habe ich erlebt, wie Gott mich in meine wahre Berufung hineingeführt hat. Das war das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte: Ich durfte und konnte den Entschluss fassen, Pfarrer zu werden. Dabei habe ich erfahren, dass das genau meine Berufung ist – mein Ding. Das will ich machen.
Ich tue genau das, was ich immer schon machen wollte, auch wenn ich zu meiner Zeit als Anwalt noch nicht wusste, dass ich eigentlich Pfarrer werden wollte.
Was ist deine Berufung? Viele christliche Ratgeber sind voll mit Tipps, wie man die eigene Berufung findet. Doch es ist gar nicht so einfach, sie zu entdecken.
Lebst du deine Berufung?
Berufung als göttlicher Ruf und Lebenssinn
Ich möchte eine Geschichte erzählen. Als der britische Landarzt Harold Carr im Jahr 2007 im gesegneten Alter von neunundachtzig Jahren verstarb, war das für seine Neffen und Nichten zunächst ein harter Schlag. Doch dann erfuhren sie, dass der Doktor aus Newcastle ausgerechnet sie als Erben eingesetzt hatte.
Nachdem die erste Trauer überwunden war, machten sie sich daran, das Haus zu durchsuchen. Sie sahen sich alle persönlichen Hinterlassenschaften an und überprüften, was alles vorhanden war. Doch das, was sie im Schuppen des Onkels fanden, übertraf alle Erwartungen.
Es war ein verstaubtes Auto, von dem kein Familienmitglied etwas wusste. Ein über siebzig Jahre alter Bugatti Atalante 57 S. Onkel K. hatte die Karre aus welchen Gründen auch immer im Jahr 1990 eingemottet und bis zu seinem Tod nicht mehr ausgepackt.
Ich möchte uns jetzt nicht mit einem Oldtimer vergleichen oder gleichsetzen, aber ist es die Berufung eines Autos, in der Garage zu stehen? Eines Autos, das so viele PS unter der Haube hat? Warum haben wir überhaupt ein Auto? Eigentlich, um von A nach B zu kommen.
Menschen fahren Autos, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Der Zweck eines Autos ist es, Menschen zu transportieren, aber nicht, um in der Garage zu stehen.
Mit unserer Berufung ist das ganz ähnlich. In der Berufung steckt das Wort „rufen“. Und tatsächlich hat es etwas mit „rufen“ zu tun, denn wer berufen wird, der wird von Gott angesprochen oder auch angerufen beziehungsweise berufen.
Im Grunde geht es um eine göttliche Erwählung. Gott sucht sich Menschen aus und erwählt sie. Wenn Gott beruft, dann ist er der Aktive und wir sind diejenigen, die hören.
Wozu beruft dich Gott? Hast du eine besondere Befähigung, die du als Auftrag Gottes empfindest? Wir suchen nach unserer Berufung, weil wir auch nach dem Sinn dessen fragen, was wir tun.
Vielleicht fragst du dich auch: Wozu kann ich auf dieser Welt beitragen? Wie kann ich etwas verändern? Für mich ist es irgendwie wichtig, meinem Leben eine gewisse Relevanz zu geben. Es soll nicht belanglos sein, was ich mache.
So einfach vor sich hinzuleben genügt mir nicht. Darum geht es: nicht nur etwas zu tun, sondern in dem, was ich tue, auch meine Erfüllung zu finden.
Berufung als Erfüllung und Lebenssinn erleben
Vielleicht fühlst du dich wie dieser Bugatti 57 S Atalante, der all seine PS auf die Straße bringen will, aber in der Garage vergessen wurde – voll ausgebremst, so wie ich mich gefühlt habe.
Ich habe als Anwalt gearbeitet und dabei gemerkt, dass ich darin keine Erfüllung finde. Eigentlich habe ich nur darauf gewartet, bis mein Arbeitstag vorbei war und ich wieder Jugendarbeit machen konnte. Ich habe mich auf die Freizeiten gefreut, die ich organisieren durfte. Anwalt sein war für mich irgendwie nur ein Job: Streiten, andere verklagen – und dadurch hat sich ja nichts geändert. Kein Streit wurde jemals beigelegt, sondern es ging immer weiter, nur auf einer anderen Ebene.
Ich fühlte mich wie das Auto, das in der Garage eingesperrt ist. Ich habe gespürt, dass in mir noch viel mehr steckt, als das, was ich als Anwalt tun konnte. Aber ich war in dieser Garage gefangen. Erst wenn ich abends wieder zu Hause war und Jugendarbeit machen konnte oder Schülerfreizeiten organisierte, fühlte ich mich wirklich wie dieser Bugatti, der all seine PS auf die Straße bringen kann. Dann habe ich meine Berufung und Erfüllung gefunden und gezeigt, was in mir steckt.
Was ist deine Berufung?
Berufung als Botschafter der Versöhnung
Ich lese uns aus 2. Korinther 5, Verse 17 bis 21:
Darum ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben hat, die Versöhnung zu predigen.
Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber. Er rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet.
So sind wir nun Botschafter an Christi statt. Denn Gott ermahnt durch uns: So bitten wir nun an Christi statt, lasst euch versöhnen mit Gott.
Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
Botschafter für Jesus zu sein – was für ein Vorrecht, was für ein Vertrauensbeweis an uns, dass wir die Botschaft von Jesus Christus weitergeben dürfen.
Jesus hat dich und mich als Botschafter berufen, obwohl er uns kennt. Gott hat dich selber zu seinem Botschafter gemacht. Gott hat dich berufen.
Gott hat uns mit Jesus am Kreuz versöhnt, und wir haben Frieden mit Gott. Wir sind Botschafter, die Gottes Botschaft der Versöhnung predigen, leben und weitergeben sollen.
Die Bedeutung guter Beziehungen für die Botschafterrolle
Wir können als Botschafter Gottes am besten wirken, wenn wir in guten Beziehungen leben. Gute Beziehungen sind notwendig, damit Gottes Botschaft auch wirklich ankommt.
Wie ein Botschafter eines Staates, der gute Beziehungen zu den Regierungen des Landes pflegen muss, in dem er sich aufhält, damit er manches sagen und durchsetzen kann, so ist es auch für uns wichtig, in guten Verhältnissen zu leben.
Ein Botschafter kann auch zwischen den Zeilen lesen und ist sensibel für sein Gegenüber. Ebenso sollten wir darauf achten, wie unser Gegenüber uns hört und versteht. So können wir ihm das Evangelium auf passende Weise nahebringen. Dem einen müssen wir klar sagen, dass sein Lebenswandel so nicht geht. Hier sind deutliche Anweisungen nötig, und wir müssen zur Umkehr aufrufen. Beim anderen reicht es vielleicht aus, einfach das zu leben, was wir glauben. Manchmal braucht es gar kein Wort, denn der andere sieht in unserem Tun und Verhalten Jesus selbst.
Eines ist aber absolut sicher: Gott handelt durch dich. Gott spricht durch dich, wirkt durch dich, ja, und der schöne Gott wirkt sogar trotz uns.
Die Botschaft der Versöhnung weitergeben
Dann lesen wir: „Denn Gott ermahnt durch uns.“ Ermahnen ist für mich persönlich kein besonders positiv besetzter Begriff. Ich denke dabei oft an den erhobenen Zeigefinger. Doch Paulus meint eigentlich etwas ganz anderes.
Paulus verwendet hier ein griechisches Wort, das nicht nur „ermahnen“ bedeutet, sondern auch „bitten“, „trösten“ und „mahnen“. Es handelt sich um ein Ermahnen, das eher einer Bitte im Sinne eines einladenden Zuspruchs entspricht. Paulus schreibt über die Versöhnung, die Gott möglich macht. Würde da ein erhobener Zeigefinger eigentlich passen? Nein, es ist vielmehr eine Bitte, ein dringliches Flehen, etwas Nachdrückliches.
Dieses Ermahnen, dieses Mahnen, ist auch immer ein Hinweis darauf, dass es Gott noch gibt. Allein wenn wir sagen: „Hey, Gott gibt es noch“, ist das auch eine Ermahnung an den anderen. Es zeigt ihm, dass Gott da ist. Es gibt so viele Menschen, die schon vergessen haben, dass sie vergessen haben, dass es Gott gibt. Wie sollen Menschen mit Gott in Berührung kommen, wenn sie ihn vergessen haben?
Wir sind als Botschafter nicht nur Ermahner, sondern auch Mahner und Aufrüttler. Mahner, die den Menschen sagen, dass es Gott noch gibt und dass Gott eine Relevanz für ihr Leben hat. Wir sind Botschafter, die mit unserem ganzen Reden und Tun auf Gott hinweisen.
Manchmal braucht es dafür ganz schön viel Mut, wenn wir dem anderen sagen, dass er Jesus nachfolgen soll und dass er Jesus braucht, um gerettet zu werden. Es erfordert Mut, diese Wahrheit auszusprechen und auszuhalten, gerade angesichts all dessen, was uns dann entgegenweht.
Diese Wahrheit wird vielleicht nicht gern gehört, weil sie ans Eingemachte geht. Der andere kann vielleicht nicht mehr so weiterleben wie bisher. Ich glaube, wir alle kennen das Gefühl, wenn man eine Wahrheit hört, die einem gar nicht passt. Vielleicht gehen wir erst in Abwehrhaltung. Doch mit der Zeit merken wir, dass wir froh sind, wenn uns jemand die Wahrheit sagt.
Ein Freund, der mir die Wahrheit sagt, ist etwas Wunderbares. Ein Freund, bei dem ich sagen kann: „Ja, er sagt mir auch, wenn ich auf dem falschen Weg bin.“ Und das tut er in Liebe – das ist das Wichtige.
Gerade als Botschafter sind wir diejenigen, die anderen in Liebe sagen können, dass sie Jesus brauchen. Wir zeigen ihnen, dass Jesus eine Relevanz für ihr Leben hat. Wir sprechen die Wahrheit über das Evangelium – im Reden und im Tun.
Die Freiheit in der Botschafterrolle und das Ringen um Menschen
Wenn ein Botschafter um etwas bittet oder mit einem anderen Staat eine Vereinbarung trifft, hat das eine Wirkung. Der Botschafter spricht für sein Land, und alles, was vereinbart wird, hat rechtliche Konsequenzen sowohl für das Land, in dem er sich befindet, als auch für das Land, aus dem er kommt.
So heißt es hier auch: „So bitten wir nun an Christi statt.“ Jesus hat um Menschen gerungen und sie zur Nachfolge aufgerufen. Jetzt haben wir diese Aufgabe anstelle von Jesus, nämlich um die Menschen um uns herum zu ringen.
Interessant ist, dass nach dem Ermahnen nun diese Bitte folgt, dieses Ringen. Paulus zeigt uns, dass Gottes Angebot der Versöhnung nichts Zwanghaftes sein will.
Wer in einer Partnerschaft lebt, kennt solche Situationen. Als ich meine Frau kennenlernte, war das natürlich sehr aufregend – Schmetterlinge im Bauch. Ich spürte: Ja, das ist sie. Wenn sie um die Ecke kam, schlug mein Herz schneller. Irgendwann kam dann der entscheidende Moment: Ich fragte sie, ob sie mit mir gehen wolle, ob sie mit mir zusammen sein wolle.
Eine einfache Frage, die alles verändert. Obwohl es eine Frage ist, steckt darin eigentlich ein Wunsch, eine sehnliche Bitte: Geh mit mir, sei mit mir zusammen. Was wäre wohl passiert, wenn ich zu meiner Frau gegangen wäre und gesagt hätte: „Du gehst jetzt mit mir, du bist mit mir zusammen“? Ich glaube, das wäre schneller vorbei gewesen, als es angefangen hätte.
Es geht um diese Frage, um dieses Ringen um den anderen – ein Ringen, das dem anderen Freiheit lässt, aus ganzem Herzen Ja zu sagen und sich nicht gedrängt fühlt. So ist auch die Bitte, das Angebot der Versöhnung anzunehmen.
Wir bitten in Jesu Namen als seine Botschafter. Unsere Bitte ist ein ehrliches Fragen und kein Reden, das dem Gegenüber jeden Entscheidungsspielraum nimmt. Vielmehr lässt sie ihm diesen Raum und sagt trotzdem deutlich: Kommt zu Jesus! Gott will keine zwanghaften Beziehungen. Er will eine Beziehung, die von ganzem Herzen kommt.
Die Glaubwürdigkeit der Botschafter und das Leben der Versöhnung
Und wir können als Botschafter Christi von ganzem Herzen diese Bitte äußern, weil wir selbst bereits die Versöhnung erlebt haben, die Gott bewirkt hat. Wir geben weiter, was wir leben und was wir glauben. Wir bitten um nichts, was wir nicht selbst wirklich erfahren hätten.
Wir kommen in Jesu Namen und sind seine Botschafter – Botschafter, die ein wahrhaftiges Beispiel dafür sein wollen, was Versöhnung mit Gott bedeutet. Durch uns wird erlebbar, was Versöhnung bewirkt. Unsere Aufgabe ist es, Versöhnung zu leben, damit unsere Bitte glaubhaft ist.
Hätte meine Frau ja gesagt, wenn sie sich nicht sicher gewesen wäre, dass ich wirklich in sie verliebt bin? Hätte sie ja gesagt, wenn sie gemerkt hätte, dass ich ihr nur etwas vormache? Ich glaube nicht. So ist es auch, wenn wir an Christi statt bitten. Gerade dann sollten wir ein Leben führen, das jedem zeigt, was es bedeutet, versöhnt mit Gott zu sein. Der andere spürt, dass es uns wichtig ist, dass es unser Leben verändert und prägt, dass wir mit Gott versöhnt sind.
Und dann dieser Ruf: Lasst euch versöhnen mit Gott! Es geht eben nicht nur darum, dass wir ein Leben führen, das versöhnt ist mit Gott, sondern auch darum, unsere Freunde, unsere Familie und andere Menschen um uns herum auf diese Versöhnung hinzuweisen.
Wir brauchen diese Versöhnung mit Gott, damit unser Leben eine neue Qualität bekommt. Wie kann unser Leben gelingen, wenn wir unversöhnt mit Gott sind? Ein Leben, das unversöhnt mit Gott lebt, führt zu Verbitterung und entfernt uns von unserer Berufung. Gott leidet an dieser Trennung, wenn wir unversöhnt mit ihm sind.
Die Versöhnung durch Christus als Grundlage der Berufung
Aber er sieht auch, dass diese Versöhnung nicht von uns aus gelingen kann. Wir selbst können aus eigener Kraft keine Versöhnung erreichen. Deshalb schickt Gott seinen besten Mann – er kommt selbst. Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst.
Gott steht nicht einfach unter dem Kreuz und schaut als unbeteiligter Dritter zu. Nein, Gott ist mittendrin. Er geht selbst ans Kreuz, gibt seinen Sohn ans Kreuz und vollzieht selbst, was nötig ist, damit Versöhnung möglich wird. Gott macht es selbst für uns.
Nichts von all dem, womit wir die Beziehung zu Gott aufkündigen oder mit Füßen treten, rechnet er uns an. Nach Karfreitag bleibt nichts davon an uns hängen. Gott versöhnt die Welt und vor allem sich selbst.
Jesus, der selbst nie einen Gedanken an Sünde verschwendet hat, muss plötzlich für uns ans Kreuz. Er muss auf sich nehmen, was eigentlich Sünde zur Folge hat. Er muss erleiden, was nach Gottes Ordnung uns treffen müsste.
Wir sind fein raus, weil Gott selbst alles für uns getan hat. Er hat alles getan, was diese Versöhnung benötigt.
Paulus formuliert diesen Vers im Griechischen in der Vergangenheitsform, die einen unabgeschlossenen Prozess beschreibt. Aber nicht, weil Gott mit dieser Versöhnung noch nicht fertig ist, sondern weil diese Versöhnung sich vollendet, wenn wir anfangen, mit Jesus, mit Gott zu leben. Wenn wir uns für Jesus entscheiden, vollzieht sich die Versöhnung.
Dann wird dieser unabgeschlossene Prozess plötzlich abgeschlossen – ein für alle Mal. Dann erleben wir, was am Kreuz und bei der Auferstehung getan wurde. Wir erleben die neue Qualität, versöhnt mit Gott zu leben.
Dann ist alles abgeschlossen, Versöhnung ist wirklich wirksam und vollzogen. Und plötzlich bist du mittendrin im Kreuzesgeschehen. Du stehst dann nicht mehr unterm Kreuz als unbeteiligter Dritter.
Nein, wir sind mittendrin, weil Gott mit uns beginnt, eine neue Geschichte zu schreiben. Eine neue Geschichte, die am Kreuz beginnt. Plötzlich wird deine Lebensgeschichte neu geschrieben, weil du versöhnt bist mit Gott.
Deine Lebensgeschichte und deine Berufung haben dann einen neuen Anfang. Lebe diese Berufung: Botschafter zu sein.
Überraschungen in der Berufung und Gottes Führung
Und manchmal merken wir gar nicht, was in uns steckt und wo vielleicht unsere Berufung liegt – vielleicht ähnlich wie bei diesem Bugatti 57 S Atalante.
Gehen wir zurück zur Geschichte: Die Neffen und Nichten haben dieses Auto von Harold Kahl gefunden. Sie holten einen Autoexperten hinzu. Was dabei herauskam, übertraf alle Erwartungen. Der Autoexperte sagte, von diesem Typ seien weltweit nur siebzehn Autos gebaut worden. Dieses Auto habe einen Wert von 3,4 Millionen Euro.
Man kann sich gut die Gesichter der Neffen und Nichten vorstellen, als sie diese Nachricht hörten. Vielleicht wollte Harold Kahl gar nicht, dass dieses Auto überhaupt fährt, sondern dass es da ist, um das Leben seiner Neffen und Nichten zu verändern. Er wollte vielleicht nicht, dass das Auto von A nach B fährt, sondern dass es das Leben aller Neffen und Nichten absichert und ihnen in finanzieller Hinsicht Sorgenfreiheit schenkt.
Ich glaube, genau so wie diese Überraschung in der Garage ist auch manchmal die Überraschung, wie Gott uns beruft und wozu er uns beruft. Manchmal ist es ganz anders, als wir denken oder erwarten.
Als ich Jura studierte, hätte ich jemanden, der gesagt hätte, du wirst einmal Pfarrer, für verrückt erklärt. Aber genau so führt uns Gott in einer Berufung dorthin, wo wir es vielleicht gar nicht für möglich halten – obwohl wir es schon irgendwie wollen.
Eines ist aber ganz sicher: Gottes Berufung führt dazu, dass Menschen Gott kennenlernen und Jesus nachfolgen.
Der Traum, als Botschafter Christi die Welt zu verändern
Mein Wunsch und absoluter Traum ist es, dass wir als Botschafter Christi diese Welt verändern. Doch es ist nicht nur mein Wunsch, sondern vor allem Gottes Wunsch, dass wir Menschen für ihn gewinnen.
Es geht darum, Menschen mit Jesus in Kontakt zu bringen, damit sie Jesus erleben. Damit sie erfahren, dass sie von Gott geliebt sind und Versöhnung mit Gott erleben. Ebenso sollen sie mit sich selbst und mit anderen versöhnt leben. So merken sie: Jesus ist für mich gestorben, damit ich gerettet bin.
Was passiert, wenn du deine Berufung konsequent lebst? Und wenn alle, die jetzt zuschauen – wirklich alle Christen weltweit – ihre Berufung konsequent leben? Ich glaube ganz sicher: Menschen werden Jesus kennenlernen, Menschen werden lernen, Jesus zu lieben. Sie werden erkennen, wer Jesus wirklich ist.
Lass diesen Wunsch Gottes in deinem Alltag Wirklichkeit werden. Bleib nicht in deiner Garage zurück, sondern lebe deine Berufung mit der ganzen Kraft, die in dir steckt. Bring das, was in dir steckt, auf die Straße. Bleib nicht zurück in deiner Garage und sag: „Ich kann das nicht.“ Sondern höre auf Gottes Berufung.
Bete vielleicht auch darum, dass er dir die Menschen zeigt, zu denen er dich senden will. Und dann geh einfach los. Um es bildlich zu sagen: Drück einfach auf die Tube, fahr los, gib Gas. Amen.