Einführung und persönliche Ansprache
Der zweite Timotheusbrief, Vers für Vers – Gottes Wort für dich.
Ich brauche eine Auszeit. Deshalb bekommt ihr in den nächsten Wochen eine ganz neue Reihe von mir zum zweiten Timotheusbrief.
Mein Name ist Jürgen Fischer. Ich wünsche euch beim Zuhören Gottes Segen und viele hilfreiche geistliche Impulse für euer Leben.
Fünf Schritte zu einem gottgefälligen Leben
Wenn du sagst: Ja, ich möchte ein Gefäß zur Ehre sein. Ich möchte, dass Gott mit mir etwas anfangen kann, dann beachte diese fünf Punkte.
Erstens: Schmeiß die jugendlichen Sünden raus.
Zweitens: Mach dich auf und strebe nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden. Das sind die wirklich wichtigen Themen, die obersten Prioritäten. Darüber darfst du jeden Tag nachdenken: Wie komme ich da einen Schritt weiter? Wenn du an diesen Stellen arbeitest, wirst du merken, dass du keine Zeit mehr für andere Themen hast. Denn das ist schwer und herausfordernd. Der Teufel wird dir bei jedem einzelnen Punkt immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen. Das Letzte, was er will, ist, dass du dich um Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden kümmerst.
Solange du dich mit Fragen beschäftigst wie: Wofür steht die 666 in der Offenbarung? Oder wer ist mit dem ersten weißen Reiter gemeint? – solche Themen, ebenfalls aus der Offenbarung –, solange lässt der Teufel dich in Ruhe. Aber in dem Moment, in dem du anfängst zu sagen: Ich will Gerechtigkeit, ich will Glauben, ich will Liebe, ich will Frieden, wirst du sofort sehen, dass der Widerstand kommt. Das ist logisch und muss so sein.
Drittens: Wehre Irrlehre ab.
Viertens: Streite nicht.
Fünftens: Gehe weise mit Gegnern und Widersachern um.
Wenn du das gelernt hast, dann bist du nützlich. Das ist es, was Gott sucht. Solche Leute braucht er in der Gemeinde.
Die Bedeutung der letzten Tage
Und er braucht sie deshalb, weil wir jetzt Zweiter Timotheus Kapitel drei erreicht haben. Er braucht sie, weil wir in sehr bösen Zeiten leben. Diese bösen Tage dauern nun schon zweitausend Jahre an – das ist der Punkt. Wir leben also in den letzten Tagen.
Zweiter Timotheus 3,1: Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden.
Diese letzten Tage liegen für Timotheus, wie wir gleich sehen werden, nicht in der Zukunft, sondern sie sind bereits Gegenwart. Ihr werdet das gleich erkennen. Deshalb muss uns klar sein: Wir leben auch in den letzten Tagen.
Wann haben diese begonnen? Das ist eine wichtige Frage. Die Antwort lautet: vor zweitausend Jahren. In der Apostelgeschichte 2,17, wo Pfingsten gefeiert wird, finden wir den Anfang dieser Zeit. Dort zitiert Petrus: „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch.“
Pfingsten markiert also bereits die letzten Tage. Vielleicht sollten wir uns die letzten Tage eher wie ein Theaterstück vorstellen. Es gibt irgendwann den letzten Akt, und dieser läuft gerade. In diesem letzten Akt wird es eine Zeit geben, in der Menschen sich sehr stark um sich selbst drehen.
Warnung vor Egoismus und falschen Prioritäten
Im Jakobusbrief wirft Jakobus einigen Leuten in der Gemeinde vor: „Euer Gold und Silber ist verrostet, und euer Rost wird zum Zeugnis sein gegen euch, und euer Fleisch fressen wie Feuer.“ Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Und das geht nicht. Man sammelt in den letzten Tagen keine Schätze für sich. Punkt. Das ist einfach nicht dran.
Die letzten Tage sind dazu da, weil es der letzte Akt ist, dass wir alles in den Ring werfen, um jetzt das Reich Gottes mit jeder Phase unseres Lebens voranzubringen. Mit jeder Zeit, die wir haben, mit allen Ressourcen an Geld und an Talent. Jetzt ist einfach nicht die Zeit, dass wir uns um uns selber drehen. Jetzt ist nicht die Zeit, im übertriebenen Maß Dinge zu tun, die einfach unnütz sind.
Jetzt ist die Zeit, dass wir das Reich Gottes vorantreiben. Und deswegen müssen wir uns jetzt wirklich für die Dinge, die wir tun, Rechenschaft geben. Ich möchte dich ermutigen, dir die Frage zu stellen: Warum tue ich Dinge? Gerade jetzt auch an die Älteren gerichtet: Ihr Älteren, ihr habt unendlich Zeit. Ihr seid die, wehe, ihr verschleudert eure Zeit!
Ihr Älteren müsst auf den Knien liegen, weil ihr die Beter der Gemeinde seid. Ich hoffe, dass jeder, der hier im Raum ist und schon Rentner ist – Rentner sind diejenigen, die Geld bekommen, ohne zu arbeiten – entschuldigt, wenn ich das aus meiner Sicht so formuliere. Ich möchte euch fragen, ob euer Leben und die Masse an Zeit, die ihr habt, wirklich sinnvoll eingesetzt ist.
Ich würde das gerne von euch wissen. Ihr müsst das nicht mir gegenüber verantworten, aber ihr habt die Zeit und die Erfahrung. Ihr müsstet das wirklich einsetzen. Bitte vergeudet nicht diese Jahre und Jahrzehnte als Rentner, indem ihr irgendeinem Blödsinn nachgeht oder einem Hobby, das niemanden voranbringt.
Weißt du, was so völlig absurd ist? Wenn man sagt: „Was willst du denn damit? Das bringt doch niemanden voran.“ Die Rentner will ich ansprechen: Ihr seid eine Bank für jede Gemeinde. Ihr seid wahrscheinlich diejenigen, die drei Stunden am Tag beten können, wo die anderen sagen: „Das schaffe ich nicht, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“
Ihr seid die, die beten, wo die Mütter einfach keine Zeit haben. Das gleicht ihr aus. Ihr seid die, die mit einem wachen Geist verstanden haben: „Mann, dieses Leben ist endlich, ich weiß nicht, wie viel Zeit ich noch habe, ich ballere es einfach ein.“ Die letzten Tage sind nicht dazu da, dass wir Schätze sammeln, dass wir uns um uns drehen oder jetzt überlegen, wie ich aus diesem Leben möglichst viel Spaß raushole, damit es mir gefällt.
Hey, wir gefallen nicht uns selbst. Der Herr Jesus hat sich nicht gefallen, er hat für uns gelitten. Und deswegen, wenn das stimmt, dass die letzten Tage sind und wir wirklich nicht wissen, wann der Herr Jesus wiederkommt, dass morgen Schluss sein kann, dann werde ich heute keinen Apfelbaum pflanzen. Ehrlich nicht. Ich wüsste auch nicht, warum. Denn ich kann die Äpfel bei Rewe kaufen. Das macht für mich einfach keinen Sinn.
Aber vielleicht werde ich noch einen Podcast schreiben, weil das für mich Sinn macht. Und vielleicht wirst du noch jemanden besuchen gehen. Vielleicht wirst du noch für jemanden beten. Und vielleicht wirst du noch an deiner Stelle dienen.
Bitte lasst uns an dieser Stelle ganz nüchtern sein. Wir leben in einer Welt, die uns Tag für Tag dazu verführt, uns um unnütze Dinge zu drehen. Und wir predigen uns ganz schnell, wenn wir uns auf bestimmte Angebote einlassen, das Evangelium von einem guten Leben. Ein Leben, das dadurch gut wird, dass ich genug Urlaub habe, genug Freizeit, mir meine Lieblingsserien anschaue und körperlich fit genug bin.
Wir predigen uns dieses Evangelium durch bestimmte Gewohnheiten. Das Problem ist nur, dass, wenn ich so lebe, mein Herz Stück für Stück von dem Herrn Jesus wegrutscht. Und deswegen: wieder zurückkommen.
Warnung vor den Herausforderungen der letzten Tage
Dies aber wisse: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten eintreten. Wir brauchen jetzt genaues Nachdenken, um in diesen schwierigen Zeiten zu überleben.
Du musst dich selbst fragen, ob etwas von dem, was in der folgenden, langen Aufzählung genannt wird, in deinem Leben immer mehr Raum einnimmt. Hier heißt es zum Beispiel: Die Menschen werden selbstsüchtig sein.
Ich kann dir an dieser Stelle natürlich die Arbeit nicht abnehmen. Du musst dir Gedanken machen: Bin ich selbstsüchtig? Selbstsüchtig zu sein bedeutet, dass ich mich nur um mich selbst drehe, um meine eigenen Bedürfnisse. Ich bin nicht bereit, mich zu verleugnen oder mich in das Leben eines anderen zu investieren, auch wenn es mich etwas kostet. Das kann ganz klein anfangen und immer größer werden.
Bist du selbstsüchtig? Bist du geldliebend? Das ist der nächste Punkt. Die Menschen werden geldliebend sein – das wird die letzte Zeit prägen. Sie leben für das Geld. Sie definieren sich über ihr Geld, ihr Bankkonto, ihr Aktiendepot. Sie messen sich an ihren Statussymbolen und wollen immer mehr davon.
Frage dich: Ist das bei dir auch so? Bist du jemand, der sagt: „Eigentlich, wenn du mich fragst, was mir wirklich wichtig ist und worüber ich mir im Leben den Kopf mache, dann ist es Geld.“
Ihr Jungen wisst noch nicht, wovon ich rede, weil ihr noch nichts verdient habt. Aber die Älteren, die schon etwas haben, ich glaube, ihr wisst, wovon ich spreche. Wie schnell es passieren kann, dass man, wenn man mehr hat, weniger abgibt. Das ist total spannend: geldliebend.
Prahlerisch sein bedeutet, dass jemand sich mit seinen Worten in den Mittelpunkt stellen will, seine eigene Ehre sucht. Der nächste Punkt ist Hochmut: Jemand, der sich für besonders hält.
Ich weiß nicht, was in deinem Herzen vorgeht, aber ich weiß eines: Diese Versuchungen stehen nicht da, damit wir uns hinstellen und sagen: „Ja, die böse Welt da draußen ist ja so anders.“
Dieses Bild mag ich: ein U-Boot. Jeder von euch kennt ein U-Boot oder hat schon mal eines gesehen. Wenn U-Boote tief tauchen, drückt von allen Seiten das Wasser auf sie ein. Wer schon mal einen U-Boot-Kriegsfilm gesehen hat, weiß, dass, wenn um das U-Boot herum Wasserbomben explodieren, das Wasser mit großer Kraft eindringt, wenn irgendwo ein kleiner Riss oder eine Öffnung ist.
So ist der Zustand, in dem wir uns befinden. Wir sind wie ein U-Boot und leben in einer Welt, die auf uns eindrückt und ständig irgendwelche „Angebotsbomben“ wirft. Und wehe, unser U-Boot bekommt irgendwo einen Riss – dann drückt das Wasser richtig rein.
Das heißt: Wenn du irgendwo merkst, nehmen wir den nächsten Begriff, Lästerer zu sein – wenn du dich erlaubst, andere Menschen mit Worten schlecht zu machen, und das können auch Politiker sein, nur um das einmal zu sagen – dann ist das so, als hättest du an deinem U-Boot einen kleinen Riss, durch den Wasser eindringt.
Glaubst du wirklich, dass es aufhört, wenn du an einer Stelle anfängst, schlecht über jemanden zu reden? Nein, der Riss wird größer, und das fängt an einer kleinen Stelle an.
Wir als Gläubige sind dazu berufen, das zu erkennen, weil wir das Wort Gottes haben. Ich kann darüber nachdenken: Habe ich in den letzten vier Wochen angefangen, über irgendjemanden schlecht zu reden? Ich darf jeden Tag darüber nachdenken: Habe ich gestern schlecht über jemanden gesprochen? Denn ich müsste das ja heute bekennen, wenn ich mit Gott rede und meine Sünden bekenne.
Wenn wir feststellen, dass wir eigentlich Lästerer sind, müssen wir an dieser Stelle handeln. Das geht nicht.
Ein weiterer Punkt ist, den Eltern ungehorsam zu sein. Hier kann man sagen, die meisten von uns sagen: „Ja, das betrifft doch nur Kinder.“ Vorsicht! Auch Erwachsene sind hier angesprochen, denn Eltern haben auch im Alter ein Recht auf Fürsorge. Sie haben von Gott her das Recht, dass ihre Kinder sich kümmern.
Natürlich kann ich mir auch die Frage stellen: Kümmere ich mich um meine Eltern, oder sind sie mir einfach egal?
Ausblick und Abschluss
In der nächsten Episode wird diese Reihe fortgesetzt.
Mit dem regulären Podcast geht es am 14. November 2022 weiter. Viele alte Episoden sind ebenfalls in der App und in den meisten Podcast-Playern verfügbar.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
