Ich durfte eine Woche lang Vorträge zum Thema „Der Weg der Heilung“ in Wolfsburg halten.
Während dieser Zeit hatte ich keine Gelegenheit, den Podcast zu erstellen.
Deshalb gibt es für dich nun meine neueste Predigt über Dämonologie.
Einführung in das Thema Dämonologie
Ja, Dämonologie ist ein Unterpunkt der Angelologie, falls ihr das noch nie gehört habt. Angelologie ist die Lehre von den Engeln, Dämonologie hingegen von den bösen Geistern.
Ich beginne mit einer Folie, die fünf Fehleinschätzungen enthält – fünf Dinge, die wir über Dämonen nicht denken sollten.
Erstens: Wir sollten nicht glauben, dass es Dämonen gar nicht gibt. Das wäre wirklich ein großer Fehler. Genau das möchte der Teufel erreichen – immer wieder dieses „Haha, da gibt es gar nichts“. Nein, wir wissen, dass da etwas ist.
Zweitens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen keine real existierenden Wesen sind, sondern nur eine Art Bild oder Versinnbildlichung des Bösen. Die Bibel macht deutlich, dass es Wesen mit Persönlichkeit sind. Sie haben Gedanken, sind klug und handeln absichtlich. Da steckt mehr dahinter, als nur eine Kraft oder Energie.
Drittens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen für jede Sünde verantwortlich sind. Den größten Teil des Unsinns, den wir im Leben anstellen, müssen wir selbst verantworten. Kein Dämon beeinflusst uns dabei.
Viertens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen für jede Form von körperlichem Leid verantwortlich sind. Ja, es gibt Beispiele in der Bibel, wo körperliches Leid und Krankheit von Dämonen verursacht werden. Aber das meiste Leid im Körper ist ganz normal und hat andere Ursachen.
Fünftens: Dass Dämonen für jede Form von Geisteskrankheit verantwortlich sind, ist ebenfalls falsch. Wie bei den körperlichen Leiden können Dämonen psychische Erkrankungen verursachen, aber sicherlich nicht alle.
Klärung von Missverständnissen und Glaubensgrundlage
Also, fünf Fehleinschätzungen: Dämonen sind reale geistliche Wesen, die zwar für viel Leid in dieser Welt verantwortlich sind, weil sie Menschen steuern und sie dazu bringen, Dinge zu tun, die falsch sind, aber sie sind bei weitem nicht für alles verantwortlich.
Wir dürfen an sie glauben, im Sinne von: Wir dürfen sie ernst nehmen. Aber wir müssen wirklich nicht hinter jedem Busch einen Dämon vermuten und inzwischen auch nicht hinter jedem Problem einen Dämon sehen. Das wäre dann völlig übertrieben.
Die Frage ist: Warum glaube ich im einundzwanzigsten Jahrhundert an die Existenz von Dämonen? Wer mich kennt, weiß, ich bin zur einen Hälfte Vollblut-Naturwissenschaftler. Logisch, wer mal Biochemie studiert hat, kann nicht anders sein. Das macht man nicht einfach nur zum Spaß. Auf der anderen Seite bin ich Vollblut-Theologe.
Wie passt das zusammen? Wie kann ein denkender Mensch, der nicht völlig verrückt ist und keine Latte vor dem Kopf hat, im einundzwanzigsten Jahrhundert noch an Dämonen glauben? Die Antwort: Weil es in der Bibel steht.
Ich habe vor ungefähr dreißig Jahren entschieden, dass ich das glaube, was in der Bibel steht. Das hat sich an allen Stellen bewährt. Deshalb gehe ich auch an dieser Stelle davon aus, zumal in beinahe jedem neutestamentlichen Buch tatsächlich von Dämonen die Rede ist.
Jesus sagt, dass es sie gibt. Er treibt sie aus, was etwas bedeuten muss. Und die Jünger von Jesus haben es an keiner Stelle anders gemacht. Sie gingen auch davon aus, dass es Dämonen gibt und trieben sie ebenfalls aus. Das haben wir gerade von Paulus gelesen.
Deshalb glaube ich an die Existenz tatsächlich böser Engel.
Dämonen als böse Engel und ihre Zukunft
Bisher habe ich immer vorausgesetzt, dass ihr glaubt, dass Dämonen böse Engel sind. Schauen wir uns das einmal in Matthäus 25 an. Dort, in Matthäus 25, Vers 41, wird von ihnen gesprochen. Ja, es handelt sich um ein Gleichnis. Ich konzentriere mich jetzt nur auf dieses Gleichnis, weil es mir wichtig ist, dass ihr Folgendes versteht:
Es gibt die guten Engel, die auf der Seite Gottes stehen, und die bösen Engel, die auf der Seite des Teufels stehen. In Matthäus 25,41 heißt es: „Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.“
Wir müssen uns keine Sorgen machen, wenn diese Zeit vorbei ist und die Ewigkeit beginnt – ich nenne das immer „Erde 2.0“. Dann wird es keine Dämonen mehr geben. Das ist also nur ein zeitliches Phänomen. Wir müssen jetzt mit ihnen klarkommen, aber nicht in der Ewigkeit. Das sind der Teufel und seine Engel.
Natur, Macht und Moral der Dämonen
Frage: Was können wir über die Natur, die Macht und die Moral dieser Engel sagen?
Beginnen wir mit der Natur. Dämonen sind Geistwesen. Als Geister sind sie von Natur aus körperlos. Sie bestehen also nicht aus Fleisch und Blut und sind nicht greifbar. Dennoch können sie Menschen heimsuchen und sogar Wunder wirken. Trotzdem bleiben sie Geistwesen.
Engel können, wie es an einigen Stellen der Bibel deutlich wird, gelegentlich menschliche Gestalt annehmen. Interessanterweise sind diese Gestalten immer junge Männer. Es gibt keine Bibelstelle, die beschreibt, dass Dämonen oder Engel als junge Frauen erscheinen. Das ist eine spannende Beobachtung, hat aber keine tiefere geistliche Bedeutung, sondern ist einfach nur interessant.
Zur Macht dieser Geistwesen: Ihre Kraft liegt darin, Menschen von innen heraus zu beeinflussen und zu steuern. Ihr Ziel ist es, so viel Kontrolle über Menschen zu gewinnen, dass sie deren Denken und Verhalten lenken können. Diese innere Steuerung ist ihre eigentliche Macht.
Was die Moral betrifft, so hilft ein Blick auf die Bezeichnungen, die die Bibel für Dämonen verwendet. Sie werden als böse Geister, unreine Geister und verführerische Geister bezeichnet. Wenn etwas als böser Geist bezeichnet wird, bedeutet das, dass es das Gute hasst. Ein unreiner Geist liebt die Sünde. Ein böser und unreiner Geist versucht, viel Leid ins Leben der Menschen zu bringen.
Als verführerische Geister sind sie darauf aus, Irrlehren und Götzendienst zu fördern. Ihr starkes Interesse liegt darin, Menschen vom Glauben fernzuhalten oder sie durch falsche Lehren zu verwirren, sodass sie entweder gar nicht erst zum Glauben kommen oder vom Glauben abfallen.
Der geistliche Kampf und seine Bedeutung für Gläubige
Für uns als Gläubige ist es wichtig, beim Predigen zu verstehen, dass wir im geistlichen Bereich in einem Kampf stehen. Nur weil wir die unsichtbare Welt nicht sehen, dürfen wir sie nicht ignorieren.
Paulus macht das in Epheser 6,12 sehr deutlich: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut.“ Oft entsteht der Eindruck, dass die Probleme in dieser Welt nur von Menschen verursacht werden. Doch hinter den Menschen, die uns Schwierigkeiten bereiten, stehen letztlich geistliche Mächte.
Auch hinter einer Person wie Putin wirken solche Mächte, die darauf aus sind, diese Welt zu zerstören. Sie wollen, dass Menschen sich gegenseitig wie Wölfe behandeln, sich zerfleischen, sich töten und das Leben schwer machen.
Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, was hier steht: Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt (Epheser 6,12).
Diese geistigen Mächte der Bosheit sind die Dämonen, die bösen geistlichen Mächte, gegen die wir kämpfen.
Hierarchie unter den bösen Mächten und Abschluss
Und der Clou daran – das macht die Sache nicht besser – ist, dass es die Bösen und die Böseren gibt.
In einem Gleichnis sagt der Herr Jesus, dass es so eine Art Hierarchie gibt. Er erzählt, wie jemand einen Dämon austreibt. Doch wenn man nicht aufpasst, kann es passieren, dass der Dämon zurückkommt und noch sieben andere mitbringt, die „böser als er selbst“ sind.
Wir sollen uns nicht zu sehr damit beschäftigen. Vielmehr geht es darum, zu verstehen, dass es so etwas gibt.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und schenke dir seinen Frieden. Amen.