Einführung und Lesung des Predigttextes
So, meine Lieben, seid doch noch aufnahmefähig. Den ganzen Tag zuhören zu müssen, ist ja wirklich eine große Herausforderung! Ich habe zwei Vorteile: Ich kann stehen, da fällt das Schlafen schwer. Und ich muss sprechen, auch das macht das Einschlafen schwierig. Ihr müsst sitzen und zuhören. Ich könnte euch anbieten, aufzustehen, aber sprechen könnt ihr dabei nicht – das ist ein bisschen ungünstig.
Ich lese den Predigttext, der im Johannes Kapitel 3 steht, und ich lese einige Verse daraus. Die meisten von euch kennen den Text.
Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Ihr wisst, wie es wäre, wenn jemand Wasser bringen müsste – das wäre super, ich weiß. Bei mir macht die Stimme manchmal Probleme, versteht ihr? Ja, das passt gut, ich trinke nicht alles. Manchmal belaste ich meine Stimmbänder ein wenig.
Ein Oberster der Juden kam also zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, Gott ist mit ihm.“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Nikodemus sprach zu ihm: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?“
Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: „Wie kann das geschehen?“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Du bist der Lehrer Israels, und du weißt das nicht?“
Soweit der Text. (Johannes 3,1-10)
Die Herausforderung des Verständnisses von Wiedergeburt
Wenn es zu Bekehrung und Wiedergeburt kommt, rauscht es hier übrigens so laut. Können Sie das abstellen oder nicht? Das ist unangenehm, so laut. Hören Sie das auch oder nicht? Oder ist es nur bei mir?
Na ja, vielleicht sind meine Ohren schon taub, ich weiß es nicht. Aber Nicodemus sagt: „Wie soll das geschehen?“ Es ist interessant, wenn man heute mit Menschen über Wiedergeburt und Bekehrung spricht. Da herrscht viel Verwirrung. Es scheint so klar zu sein, aber die wenigsten wissen wirklich, wie es damit steht.
Das erinnert mich, und ich sage das öfter: Einmal stand ein Mann in der Fußgängerzone mit einem T-Shirt, auf dem „mbif“ stand. Einer kam vorbei und fragte: „Was heißt das?“ Da antwortete er: „Das heißt ‚Mensch, bin ich verwirrt‘.“
Der Fragende sagte: „Aber ‚verwirrt‘ schreibt man mit V.“ Daraufhin antwortete er: „Jetzt kannst du mal sehen, wie verwirrt ich schon bin.“
Dasselbe gilt oft für die Wiedergeburt. Auch hier gibt es viel Verwirrung.
Die Notwendigkeit der Wiedergeburt und verschiedene Lebensformen
Warum muss ein Mensch wiedergeboren werden?
Es gibt verschiedene Arten von Leben. Prinzipiell unterscheidet man das Pflanzenleben, das Tierleben und das Menschenleben. Ich möchte das anhand eines Vergleichs verdeutlichen.
Eine Blume zum Beispiel besitzt Leben. Angenommen, die Blumen hier stehen im Wasser und sind lebendig. Das erkennt man daran, dass sie ihre Blüten bei Nacht öffnen und bei Tag schließen – zumindest tun das manche. Wenn ich dieser Blume jedoch einen Ball zuwerfe, wirft sie ihn mir nicht zurück. Das ist eigentlich überraschend, denn die Blume lebt. Was das Ballspielen angeht, ist die Blume jedoch tot, obwohl sie lebt.
Bei uns auf dem Bauernhof haben wir einen Hund namens Selin. Er ist schwarz-weiß und lebt. Wenn ich ihm einen Ball zuwerfe, bringt er ihn zurück. Übrigens gibt es einen riesigen Unterschied zwischen einem lebendigen und einem toten Hund – ich habe schon ein paar tote Hunde gesehen. Die bewegen sich nicht mehr. Wenn ich aber diesem lebendigen Hund einen Ball zuwerfe, bringt er ihn zurück. Das ist sein Sport.
Wenn ich jedoch Aline erkläre, wie wunderbar das Universum ist und wie barmherzig Gott ist, schaut sie nur blöd, obwohl sie lebt. Was die Barmherzigkeit Gottes angeht, ist dieser Hund tot, obwohl er lebt.
Der Mensch war einmal voll lebendig und empfänglich für ein Leben mit Gott. Adam und Eva lebten jeden Tag in der Gewissheit, dass Gott bei ihnen ist und lebt. Doch in dem Moment, als sich der Mensch von Gott abnabelte – man nennt das den Sündenfall – sagte der Mensch: „Ohne Gott machen wir jetzt weiter. Wir schaffen das alleine.“ Von diesem Moment an war der Mensch zwar immer noch lebendig in Leib und Seele, aber er war tot für die Empfängnis von Gott.
Obwohl Gott unter dem Baum gesagt hatte: „An dem Tag, an dem du von der Frucht isst, wirst du sterben“, lagen da keine zwei Leichen. Adam und Eva lebten weiterhin körperlich und seelisch, aber geistlich waren sie tot.
Die geistliche Bedeutung der Wiedergeburt
Nun, warum braucht es eine neue Geburt, damit das geistliche Leben, das im Menschen gestorben ist, wieder lebendig wird?
Darum hat Jesus gesagt: Was aus dem Fleisch geboren wird, das ist Fleisch. Das sind Körper und Seele, so wie jedes Tier auch. Aber was aus dem Geist geboren wird, das ist Geist.
Deshalb musst du, um wirklich zu leben, einmal vom Fleisch geboren werden, das heißt von deiner Mutter. Dann musst du aus dem Geist geboren werden, damit du auch empfänglich bist für Gott.
Darum kann ein Mensch, der nicht wiedergeboren ist, sehr religiös sein. Doch er ist nicht empfänglich für Gott, weil das in ihm gestorben ist, obwohl er lebt.
Die Trennung durch Sünde und das Wesen der Sünde
Bevor ich jetzt auf die Wiedergeburt eingehe, muss ich zunächst kurz etwas zur Sünde sagen. Es ist die Sünde, die uns von Gott getrennt hat. Bei der Sünde ist es ähnlich wie bei der Wiedergeburt: Mensch, ich bin verwirrt. Viele wissen nicht genau, was Sünde eigentlich ist. Ich möchte es so erklären:
Am leichtesten verstehen wir Sünde, wenn wir das Leben Jesu mit unserem Leben vergleichen. Jesus Christus war perfekt und sündlos, unser Leben ist es nicht. Bevor Jesus ans Kreuz genagelt wurde, wurde er von den zwei höchsten Gerichten seiner Zeit befragt. Beide Gerichte befanden ihn als unschuldig, doch dennoch wurde er verurteilt.
Jesus stand vor dem höchsten religiösen Gericht, dem Sanhedrin, und vor dem höchsten weltlichen Gericht, dem römischen Gericht. In einer Sache waren sich beide einig: Dieser Mensch ist ohne Sünde. Darum konnte Jesus sagen: „Wer von euch kann mir eine einzige Sünde vorwerfen?“ Und niemand konnte ihm antworten.
Das heißt, das Leben Jesu war sündlos, und er lebte in enger Abhängigkeit von seinem Vater. Nun ein Wort von Jesus: Er sagt: „Und hier erkennen wir Sünde: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut ihr auch ihnen.“ Wenn du dieses Wort ernst nimmst, dann weißt du, dass du ein Sünder bist.
Ich möchte, dass jeder Mensch freundlich zu mir ist, aber ich bin sehr oft nicht freundlich zu anderen. Ich möchte, dass Menschen meine Anliegen verstehen, doch ich bringe oft wenig Verständnis für die Anliegen anderer auf. Ich möchte, dass Menschen mich akzeptieren, so wie ich bin, aber ich tue mich oft schwer, andere zu akzeptieren, wenn sie ganz anders sind als ich. Ich möchte, dass Menschen großzügig mir gegenüber sind, aber ich bin sehr oft kleinlich gegenüber anderen.
Wenn du dieses Wort ernst nimmst, dann weißt du, wie schlecht du im Vergleich zu Jesus eigentlich bist. Menschen, die nicht glauben, dass sie schlecht sind, haben noch nie versucht, wirklich gut zu sein. Wenn ich das Wort Jesu ernst nehme, komme ich zum Schluss: Ich kann es nicht. Ich kann nicht immer das tun, was ich will, dass andere mir tun. Und ehrlich gesagt, ich will es gar nicht immer, weil ich dann ein Vollidiot wäre. Warum soll ich denen das tun? So denkt man.
Wenn man zu diesem Punkt kommt, stellt man fest: Ich akzeptiere, was Jesus gesagt hat – du bist ein Sünder. Jesus hat einmal gesagt in Lukas 11: „Ihr, die ihr böse seid, wisst aber, wie man Gutes tut.“ Damit tun wir uns heute schwer, weil Psychologie, Pädagogik und Philosophie alle sagen, der Mensch sei von Grund auf gut, habe aber auch die Kapazität, Böses zu tun. Das kann man ja nicht leugnen.
Jesus sagt das Gegenteil. Er sagt, der Mensch sei von Grund auf böse, habe aber die Kapazität, Gutes zu tun. Und die Realität bestätigt eigentlich, dass Jesus Recht hat.
Interessant: Meine Kinder – ich habe drei – sind, als sie klein waren, so aufgewachsen, dass ich sagen darf, sie wurden geliebt. Sie sind sogar auf dem Land aufgewachsen, konnten sich frei bewegen und waren relativ sicher. Ich habe meinen Kindern nie gezeigt, wie man lügt, und doch haben sie alle gelogen. Ich habe ihnen auch nicht gezeigt, wie man stiehlt, aber sie haben schon mal etwas genommen. Ich habe ihnen nicht beigebracht, selbstsüchtig zu leben, und doch waren sie es alle.
Ich weiß, warum: Sie haben die sündhafte Natur der Mutter geerbt. Aber was zeigt das? Die Kinder sind von Grund auf selbstsüchtig – man muss es ihnen nicht beibringen. Aber wisst ihr, was ich meinen Kindern immer wieder lernen muss und was ich selbst lernen muss? Ich muss ihnen immer wieder beibringen, die Wahrheit zu sagen. Das kommt nicht von alleine. Ich muss sie immer wieder ermutigen, nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern auch auf die anderen. Das kommt ebenfalls nicht von alleine.
Das heißt, die Erfahrung des Lebens zeigt eigentlich, dass Jesus Recht hat. Sünde hat uns zum einen von dem himmlischen Vater getrennt, uns abgenabelt. Zum anderen sind wir durch diese Abnabelung böse geworden. Und schau dich in der Welt um – das ist ja nicht schwer zu erkennen.
Die Bedeutung der Wiedergeburt als Rückkehr zu Gott
Nun, was bedeutet Wiedergeburt? Das heißt, Jesus gibt uns das Leben zurück, das wir im Garten Eden verloren haben. Wenn ein Mensch wiedergeboren wird, dann kehrt Gott in das Leben dieses Menschen zurück, und damit wird der Mensch wieder vollkommen.
Ich habe vor kurzem einen Film gesehen, der heißt „Der letzte Kaiser“. Hat jemand von euch den Film gesehen? Ein guter Film, der auch geschichtlich sehr interessant ist. Er berichtet über den letzten Kaiser von China. Dieser wurde Kaiser, als er etwa drei oder vier Jahre alt war. Er wuchs in einem Palast in der Verbotenen Stadt auf, umgeben von tausend Eunuchen, die ihm dienten.
Als er ungefähr acht oder neun Jahre alt war – der Kaiser wurde ja regelrecht angebetet – kam sein Bruder von außen zu Besuch. Der Bruder lebte ein normales Leben und durfte seinen Bruder, den Kaiser, besuchen. Der Kaiser wurde von den Eunuchen getragen, während sein Bruder nebenherlief.
Interessanterweise fragte der Bruder den Kaiser: „Wie ist das, wenn du etwas Schlimmes tust? Wirst du dann auch bestraft?“ Der Kaiser antwortete: „Selbstverständlich! Wenn ich böse bin, wird mein Diener verprügelt. Wenn ich etwas Böses tue, muss einer meiner Diener bestraft werden.“
Und wisst ihr, was gewaltig ist? Jesus hat diesen Brauch umgekehrt. Wenn der Diener böse ist, wird der Meister bestraft. Das ist Karfreitag. Das heißt, Jesus hat voll bezahlt für unsere Schuld. All das hat er getan.
Jetzt stellt sich die Frage: Was müssen wir tun? Alles, was wir tun müssen, ist, dieses Geschenk anzunehmen, umzukehren und Jesus zu empfangen, um wiedergeboren zu werden.
Darum sagt die Bibel so oft: „Ihr müsst Buße tun.“ Was heißt Buße tun? Dieses Wort verwendet kaum noch jemand, außer in der Kirche. Buße tun bedeutet nichts anderes als umkehren.
Ich erkläre es so: Wir sind jetzt an einem Ort namens Hinzolshöhe. Angenommen, meine Frau erwartet mich morgen am Bahnhof in München. Ich steige in den Zug und fahre aber in Richtung Hannover. Ich will meine Frau in München treffen, fahre aber in die falsche Richtung.
Auf halbem Weg nach Hannover kommt der Schaffner zu mir, und wir kommen ins Gespräch. Er fragt, wohin ich will. Ich sage: „Ich fahre nach München, ich möchte meine Frau treffen.“ Er antwortet: „Das ist das Problem, denn du fährst in die falsche Richtung.“
Beim nächsten Bahnhof tue ich Buße: Ich steige aus, steige in den Zug in die andere Richtung ein und ändere meine Fahrtrichtung. Das heißt Buße tun – ich ändere meinen Kurs. Bisher bin ich falsch gefahren, jetzt kehre ich um und fahre in die richtige Richtung.
Aber Buße tun ist noch nicht das Ziel. Ich sitze jetzt im Zug nach München, aber das Ziel ist, meine Frau in München in die Arme zu schließen. Das ist das Ziel – und das ist die Wiedergeburt.
Buße tun ist nur die Umkehr. Ich sage: „Bis jetzt habe ich ohne Gott gelebt, ab jetzt möchte ich mit Gott leben. Ich kehre um, ich denke jetzt anders, und ich empfange Jesus Christus.“ Das ist das Treffen mit meiner Frau in München.
Ich empfange Christus als meinen Herrn und Heiland. Das heißt: Umkehren ist meine Angelegenheit. Die Wiedergeburt ist, in die Arme meines himmlischen Vaters genommen zu werden – das ist, was er tut.
Die Bedeutung und Herausforderung der Wiedergeburt im Christentum
Und hier kommt das Geheimnis vom Christsein: die Wiedergeburt. Dieses Treffen ist so, als würdest du deine liebste Freundin nach Jahren wiedersehen. Es ist das Schönste, was einem Menschen passieren kann. Zugleich ist es aber auch das größte Ärgernis des Christentums.
Es ist die härteste Rede Jesu. Das sieht man an der Begegnung mit Nikodemus, als Jesus zu ihm sagt: „Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, kannst du das Reich Gottes nicht sehen.“ Nikodemus antwortet: „Wie kann ein Mensch, wenn er alt ist, wieder geboren werden? Soll er etwa in den Leib seiner Mutter zurückkehren und noch einmal geboren werden?“ Diese Antwort war entweder frech oder dumm. Doch Nikodemus war sprachlos und wusste nicht mehr, was er sagen sollte.
Angenommen, Jesus hätte zu Nikodemus gesagt – und Nikodemus war ein religiöser Mensch: „Du betest einmal am Tag, das ist gut, aber du solltest dreimal beten. Du liest täglich eine halbe Stunde in der Bibel, das ist gut, aber eigentlich solltest du eine Stunde lesen. Du fastest einmal im Monat, aber es wäre besser, einmal die Woche zu fasten. Du gibst den Zehnten von allem, was du hast, doch da du viel Geld hast, solltest du eigentlich den Zwanzigsten geben.“
Genau so machen wir das in Österreich, oder? Ihr denkt euch, das ist super. Hätte Jesus das gesagt, wäre Nikodemus als fröhlicher Mensch nach Hause gegangen und hätte gesagt: „Dieser Jesus hat mich durchschaut. Ich tue wirklich zu wenig für Gott. Ich werde mich jetzt noch ein bisschen mehr anstrengen und ab morgen wird alles besser.“ Das hätte Nikodemus verstanden.
Aber als Jesus zu diesem religiösen Mann gesagt hat: „Du musst von Neuem geboren werden“, hat ihn das total aus der Fassung gebracht. Und, liebe Gemeinde, so ist es bis heute geblieben: Für den natürlichen Menschen gibt es nichts, was im Christentum so anstößig ist wie die Wiedergeburt.
Wisst ihr, ich finde es gar nicht schwer, mit Ungläubigen über Gott und Religion zu reden. Oft sitze ich abends in der Bar, wir haben dort eine nette Bardame, und gehen öfter mal hin. Wenn ich mit diesen Leuten rede, die nicht viel von Gott wissen wollen, wissen sie, dass ich ein bisschen extrem bin. Aber wenn sie ein paar Bier getrunken haben, reden sie auch mit mir.
Wenn ich zu ihnen sage: „Es wäre nicht schlecht, wenn du mal in die Kirche gehst“, dann sagen sie: „Eigentlich hast du recht, ich will da wirklich öfter hingehen.“ Wenn ich sage: „Lies mal in der Bibel“, sagen sie: „Ja, stimmt, ich sollte mal in der Bibel lesen.“ Wenn ich sage: „Gib ein bisschen Geld für Kinder in Not“, sagen sie: „Ja, eigentlich hast du recht.“ Das verstehen sie.
Aber wenn ich ihnen an der Bar sage: „Du musst von Neuem geboren werden“, schauen sie genauso blöd wie Nikodemus. Das irritiert die Menschen. Und wisst ihr, was sie dann sagen? „Nützt es nicht, wenn ich mal in die Kirche gehe, bete und Geld gebe?“ Das Neugeborenwerden irritiert sie total.
Aber wisst ihr, was Jesus gesagt hat? „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Es steht nicht da: „Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, ist es schwierig, ins Reich Gottes zu kommen.“ Es steht auch nicht: „Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, ist es extrem schwierig, ins Reich Gottes zu kommen.“ Es steht da: „Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, kannst du nicht ins Reich Gottes kommen.“
Das heißt, die Wiedergeburt ist der Schlüssel zur Gemeinschaft mit Gott. Denn dieser Geist, der gestorben ist, muss in uns geboren werden. Und wenn ein Mensch wiedergeboren wird, dann ist das das Schönste, was er erlebt.
Solange man nur darüber redet, bleibt es ein Ärgernis. Aber wenn du es erlebst, weißt du, was dann geschieht: Dann wirft die Blume den Ball zurück. Sie hat plötzlich ein Leben, das sie vorher nicht hatte. Du verstehst plötzlich, was in der Bibel steht. Du kannst auf einmal normal mit Gott reden, was du vorher nicht konntest. Und das ist die Wiedergeburt.
Zeichen der Wiedergeburt und Einladung zur Umkehr
Vielleicht fragst du dich jetzt: Bin ich wiedergeboren? Ich möchte dir dabei helfen, diese Frage zu klären.
Eines der sichersten Zeichen dafür, ob ein Mensch wiedergeboren ist oder nicht, ist, wenn er anfängt, nach dem Willen Gottes in seinem Leben zu fragen. Wenn du plötzlich wach wirst und dich fragst: Was will Gott eigentlich von mir? Ob du dann tatsächlich danach handelst, ist eine andere Sache. Aber du fragst dich plötzlich: Was will Gott von mir? Du beginnst, irgendwie zwischendrin mit Gott zu reden, und du erkennst, dass da jemand ist.
Wenn du nicht wiedergeboren bist, dann kann dich alles, was du jetzt hörst, sehr anrühren – das kann durchaus sein. Es kann dich sogar begeistern. Aber es wird dich nicht neu machen. Nächste Woche stehst du zu Hause auf, und es ist nichts von Gott da.
Eines der sichersten Zeichen, ob du wiedergeboren bist oder nicht, ist also, ob du nach dem Willen Gottes fragst.
Nun, wie wird ein Mensch wiedergeboren? Falls jemand hier ist, der noch nicht wiedergeboren ist, bitte ich dich: Bete jetzt zu Gott und nimm ihn an. Kehre um, und er empfängt dich mit offenen Armen.
Wie geht das? Es ist ganz einfach. Wende dich jetzt an Gott und sag: Herr Jesus, ich habe bis jetzt ohne dich gelebt. Ich war zwar religiös und habe religiöse Übungen gemacht, aber Herr Jesus, ich kenne dich nicht. Ich habe bis jetzt ohne dich gelebt. Ich möchte jetzt umkehren, Herr Jesus, und ab heute mit dir leben. Herr Jesus, vergib mir meine Schuld, die mich von dir getrennt hat. Alles, was ich tun konnte, waren religiöse Übungen, aber ich konnte nicht mit dir Gemeinschaft haben. Jesus, vergib mir und komm in mein Leben. Sei du mein Herr.
So einfach ist es. Es ist so einfach, dass auch ein fünfjähriges Kind es tun kann.
Vor ein paar Jahren habe ich unsere Eva, die Kleinste, gefragt: Hast du eigentlich Jesus mal in dein Leben aufgenommen? So nebenbei haben wir mal darüber gesprochen. Eva Maria hat dann gesagt: Ja, habe ich gemacht. Ich war ganz überrascht und habe gefragt: Echt, wann hast du das gemacht? Sie antwortete, dass wir ab und zu in Kalifornien waren, wo ich bei einer Konferenz gepredigt habe. Dort gab es auch eine große Veranstaltung für Kinder, und darum habe ich die Kinder mitgenommen. Eva war, glaube ich, fünf Jahre alt, und wir haben sie dort in die Kinderbetreuung gegeben, wo sie auf die Kinder aufpassen.
Ihr müsst euch vorstellen: Ich war der Hauptsprecher dieser Konferenz, und meine Tochter hat der Betreuerin einen Magenstrudler gegeben, so heftig, dass sie sich fast übergeben musste. Ich war mitten in der Konferenz und sagte: Wir müssen das Kind zurückgeben, sie schlägt unsere Betreuerinnen zusammen. Dann bin ich mit Eva raus, habe sie ein bisschen genommen, bin zurück und habe gesagt: Jetzt entschuldigst du dich bei ihr. Das hat sie unter Tränen getan.
Jahre später erzählte sie mir die Geschichte: An dem Tag wusste sie, wie schlimm sie eigentlich ist. Dort hat sie Jesus gebeten, in ihr Leben zu kommen, weil sie ihn braucht. Keine Ahnung, wie ernst es in dem Moment war, aber für sie war es auf jeden Fall ernst.
Seht ihr, das geschieht, wenn ein Mensch wiedergeboren wird. Aber wir müssen erkennen, dass wir Jesus brauchen. Solange du glaubst, ein guter Mensch zu sein, brauchst du Jesus nicht. Er kann im Himmel bleiben. Wenn du aber erkennst, dass du einen Retter brauchst, dann wende dich an ihn. Er kommt, und du wirst wiedergeboren vom Heiligen Geist.
Gebet zur Annahme Jesu und Abschluss
Ich bete noch ein Gebet, das jeder mitbeten kann, der Jesus noch nicht kennt. Ich möchte dich ermutigen, das zu tun.
Lieber himmlischer Vater, ich danke dir, dass du in Gemeinschaft mit uns kommen möchtest, obwohl wir uns von dir entfernt haben. Herr Jesus, ich bekenne dir, dass ich bis heute eigentlich ohne dich gelebt habe. Ich tue Buße, kehre um und wende mich heute an dich.
Ich möchte ab heute mit dir leben, in Gemeinschaft mit dir. Herr Jesus, ich bitte um Vergebung für all das, was uns getrennt hat. Ich danke dir, dass du, der Meister, voll bezahlt hast für mich, den bösen Diener.
Herr, ich möchte dich hier und heute empfangen und dich bitten, die Leitung meines Lebens zu übernehmen. Ab heute möchte ich fragen, was du von mir möchtest. Ich möchte lernen, jeden Tag neu mit dir und aus deiner Gnade zu leben.
Danke, Herr Jesus, für die Botschaft der Wiedergeburt. Danke, dass es das Schönste ist, was uns geschehen kann, wenn wir wieder in Gemeinschaft mit unserem Gott kommen und damit vollständige Menschen werden.
Danke, Herr Jesus, dass du da bist, wirkst und mich liebst. Amen!
