Das Leben als Geschenk und Ausdruck der Gottesverehrung
Unser Leben ist ein Geschenk Gottes. Deshalb sollen wir zu seiner Ehre leben. Jede Stunde meines Lebens soll dem Lob Gottes gehören. Solange ich lebe, will ich lieben. Solange ich lebe, will ich loben.
Unser Leben ist ein Wandel voller Dorngestrüpp. Doch lausche einen Augenblick: Ist es nicht auch voll von lieblich singenden Vögeln? Wer das Summen der Bienen im Heidekraut, das Gurren der Tauben im Wald, den Gesang der Vögel, das Rauschen des Bächleins und das Seufzen des Windes in den Fichten vergisst, darf sich nicht wundern, wenn sein Herz den Gesang verlernt und seine Seele düster wird.
Ein kräftiger Schluck Seeluft oder ein tüchtiger Spaziergang im Wind füllt zwar nicht die Seele mit Gnade, doch den Körper mit Sauerstoff – was das nächstbeste ist. Wir müssen das, was wir glauben, in einem tätigen Leben verwirklichen. Wenn ein Mensch in Christus wandelt, handelt er so, wie Christus handeln würde. Sein Leben ist ein Abbild Jesu.
Vertrauen und bewusste Lebensführung
Lieber lass dich hundertmal betrügen, als dass du im steten Argwohn lebst, denn das ist etwas Unerträgliches. Die wahre Verlängerung des Lebens besteht darin, bewusst zu leben und keine Zeit zu vergeuden. Stattdessen soll jede Stunde für die höchsten Zwecke genutzt werden.
Wer vergisst, Gott zu loben und dankbar zu preisen, verschmäht sein eigenes Heil. Schwache Seelen werden gestärkt und wankende Herzen ermutigt, wenn sie hören, dass wir fröhlich rühmen können.
Wir können den Herrn am besten loben, indem wir seinen Namen verkündigen. Lass dich nicht davon abbringen, die göttliche Botschaft weiterzusagen: Gnade ist für jeden da. Sage den Sündern, dass die Sünde sie nicht zugrunde richten wird und dass Christus allein die Sünde überwinden kann.
Die Gemeinde als Träger der göttlichen Botschaft
Die Gemeinde hat die Aufgabe, denen nachzugehen, die am tiefsten gefallen und am unwissendsten sind – auch wenn dies ermüdend sein mag. Das Evangelium gilt ebenso denen, die den Glauben verfolgen. Es richtet die Pfeile der Liebe gegen die Herzen der Feinde.
Eine Gemeinde, die nicht in den Elendsvierteln der Stadt wohltut, die das Böse nicht bekämpft und Irrlehren nicht überwindet, die sich nicht auf die Seite der Armen stellt, Ungerechtigkeit nicht anprangert und Gerechtigkeit nicht öffentlich vertritt, hat keine Daseinsberechtigung.
Lebt für andere. Macht allen Menschen, mit denen ihr zusammenkommt, klar, dass Zweck und Ziel eurer Existenz nicht ihr selbst seid. Setzt euch für andere Menschen ein, damit durch euer Tun Gott verherrlicht wird.
Das Ziel der Gotteskindschaft: Gottes Verherrlichung
Das Verlangen, der Trübsal zu entfliehen, ist ein selbstsüchtiger Wunsch. Vielmehr sollte unser Sehen und Sorgen darauf gerichtet sein, dass wir Gott durch unser Leben verherrlichen, solange es ihm gefällt – selbst mitten in Kampf, Mühe und Leiden.
Das höchste Ziel unserer Gotteskindschaft muss sein, dass wir unseren Herrn und Meister verherrlichen. Wir verherrlichen Gott, wenn wir uns auf seine Verheißung berufen: „Vertraue auf den Herrn und warte in Geduld auf ihn.“ Wie kannst du Gott verherrlichen, wenn du vor Furcht hingerissen wirst? Dein Herz sei getrost und fürchte dich nicht.
Wir sollten mehr von der Güte des Herrn sprechen, damit andere in ihrem Vertrauen zu dem treuen Gott gestärkt werden.
Die Kraft des Lobes und Dankes
Wer Gott für seine Barmherzigkeit lobt, dem wird es nie an Barmherzigkeit fehlen, für die er Gott danken kann. Lob Gottes ist niemals unzeitgemäß.
Lob und Dank sind unser Schutz gegen den Götzendienst der Irrlehren. Sie sind auch unser Trost unter dem Druck der frechen Angriffe auf die Wahrheit.