
Herzlich willkommen zum Podcast der IFA Stuttgart. Mein Name ist Thomas Powileit.
Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen. Heute liegt der Schwerpunkt darauf, ganz praktisch als Christ zu leben.
Dazu haben wir Katharina eingeladen, die ehrenamtlich in unserem Jugenddienst mitarbeitet. Herzlich willkommen, schön, dass du da bist.
Danke für die Einladung.
Wie kann ich Gott erleben? Diese Frage stellen sich viele Christen.
Der Erlebnisbericht von Katharina macht Mut, sich Gott zur Verfügung zu stellen und ihm zu vertrauen. Katha, du hast genau das getan und erlebt, wie Gott handelt.
Du hast so viele Erlebnisse mit Gott gemacht, dass wir daraus sogar zwei Podcasts produzieren. Der zweite Podcast erscheint dann nächste Woche am Mittwochmittag.
In diesem Podcast geht es um den Bau eines ganz besonderen Hauses. Erzähl doch mal, was du beruflich machst, wenn wir schon über Hausbau sprechen. Katha, bist du Innenarchitektin oder arbeitest du für irgendeine Baufirma?
Nein, ich bin Verkaufsleiterin in einer kleinen Handwerksbäckerei.
Das heißt, du hast mit Bau gar nichts zu tun?
Gar nichts, nein.
Aber wenn du keine Architektin bist, warum war es dir denn wichtig, in Kenia ein Haus zu bauen? Wie bist du darauf gekommen?
Also, das hat damit angefangen, dass ich während meines Missionseinsatzes, als ich damals in Kenia war, eine liebe Frau kennengelernt habe. Die habe ich immer wieder besucht, wenn ich dort im Urlaub war. Natürlich habe ich auch ihre Familie kennengelernt, unter anderem ihre Schwester, die ich dann eigentlich jedes Jahr mitbesucht habe, wenn ich dort war.
Im Januar 2019, als wir dort waren, erzählte sie uns, dass sie sehr große Angst hat, in ihrem Haus zu leben. Es war eine Blechhütte, und die Nachbarschaft wurde immer größer. Sie hatte einfach Angst, dort drin zu wohnen. Sie fragte uns, ob wir ihr helfen könnten, ein stabileres Haus zu bauen.
Persönlich haben wir dann gleich gesagt – ich war mit einer Freundin dort – wir haben von Anfang an abgelehnt. Wir sagten, nein, ein Haus bauen kann ich nicht, ich weiß nicht, wie das geht, und auch in Kenia habe ich keine Ahnung.
Wir hatten also sehr viel Zeit, und das Thema kam immer wieder im Gespräch auf. So haben wir dann das Land ausgemessen. Meine Freundin, die dabei war, hat einfach einen Plan gemalt, ohne wirklich zu glauben, dass wir da etwas machen könnten.
Die Frau zeigte den Plan einem Maurer aus ihrer Kirche. Der hat die Kosten berechnet und kam auf etwa 26.000 Euro. Stange Geld.
Ja, das habe ich auch gedacht. Für mich war es von vornherein klar: Never, niemals kann ich das machen. Ich habe so viel Geld nicht, und woher soll ich das kriegen?
Wir haben immer wieder gesagt, dass wir dafür beten.
Als wir dann zurück auf der Missionsstation waren, war ein deutscher Baumeister zu Besuch. Ich habe ihm das erklärt und den Plan gezeigt. Er hat das mit den damaligen Kosten berechnet und meinte, es wären etwa 10.000 Euro.
Man muss dazu sagen, der kenianische Maurer hat wohl auch gesehen, dass zwei weiße Frauen dort sitzen und klar Geld winken. Ich denke, das hat eine Rolle gespielt.
So sind wir mit diesem Gedanken nach Deutschland zurückgegangen und haben gesagt, wir beten für sie.
Als wir in Deutschland mit Leuten darüber gesprochen haben, sagten sie, wir könnten ja basteln oder Sachen verkaufen, um der Frau mit ihrem Haus zu helfen.
Am Anfang fand ich das sehr unrealistisch und war unsicher, ob das überhaupt funktionieren kann. Nach einiger Zeit haben wir dann aber tatsächlich damit begonnen, Dinge zu basteln und zu verkaufen, um das Haus zu finanzieren.
Wie haben wir das verkauft? Haben wir uns auf die Straße gestellt, wie kleine Kinder? Nein. Ich habe eine Kollegin in der Bäckerei, die mich unterstützen wollte. Sie war zwei Jahre zuvor mit in Kenia und hatte die Familie kennengelernt. Sie sagte: „Ich kann nicht basteln, aber ich kann gut reden und verkaufen. Ich stelle mich auf die Straße.“
So hat sie sich dann an Markttagen auf die Straße gestellt und die Sachen verkauft. Außerdem durften wir in der Bäckerei, in der ich arbeite, viele Dinge verkaufen. Eine Kollegin von mir hat eine Schwester, die in einem Floristenladen arbeitet. Dort durfte ich ebenfalls einiges verkaufen.
Außerdem haben wir auf Weihnachtsmärkten und Adventsmärkten in Gemeinden ein bisschen verkauft.
Okay, aber du hattest jetzt eben gesagt, die Frau hat euch gefragt, ihr habt mal ein bisschen was gezeichnet, aber ihr seid eigentlich bei eurem Nein geblieben. Wie kam denn da die Änderung? Also wenn du jetzt Sachen verkaufst, dann hört sich das so an wie: okay, wir gehen mal in diese Richtung.
Genau, als wir dann zurück in Deutschland waren, haben wir dafür gebetet und das mit vielen Leuten geteilt. An meinem Geburtstag standen dann zwei kleine Kinder da mit gebastelten Sachen und haben gesagt: „Kata, das ist für dein Haus in Kenia.“ Ich habe diese Kinder angeschaut und gedacht: So kleine Kinder haben so großen Glauben, dass mit so wenig Gebasteltem so ein Haus finanziert werden kann. Das war eine sehr große Bestätigung.
Als wir dann die Schritte in diese Richtung gegangen sind, durfte ich zweimal erleben, wie Gott versorgt – auch finanziell. Er hat wirklich Leute berufen, Geld zu geben, ohne dass wir etwas gesagt haben.
Aber das heißt, die Leute sind auf dich zugekommen, auf der Straße oder was, und haben dir Geld gegeben?
Nein, es war eher so, dass ich mit einer Freundin gesprochen habe. Freunde von mir haben das auch wieder mit einer anderen Familie geteilt. Diese Familie hat dann meinen Freunden Geld gegeben. Die haben mich angerufen und gesagt: „Ja, es wurde etwas für dich hier hinterlegt.“ Ich bin vorbeigekommen und da waren knapp 1.400 Euro in einem Briefumschlag. Ich kenne die Familie bis heute nicht. Sie hatten gehört, dass jemand ein Haus in Kenia bauen will, und haben das unterstützt.
Ein weiterer junger Mann kam auf mich zu und fragte: „Machst du das mit deinem Projekt noch?“ Ich sagte: „Ja.“ Dann hat er mir einen Briefumschlag in die Hand gedrückt, und darin waren am Ende 1.000 Euro. Für mich war das unglaublich – ich kann es kaum fassen, dass Gott so versorgt, auch mit so großen Summen von Menschen, von denen ich es nie erwartet hätte.
Das heißt, das hast du so als Bestätigung Gottes genommen? Waren das so die drei Zeichen, wo du gedacht hast: okay, wir gehen in die Richtung – die Kinder und die zwei Geldgaben? Oder gab es noch weitere Bestätigungen?
Ja, das waren die drei Hauptbestätigungen. Meine Voraussetzung war von Anfang an, dass wir wirklich niemanden um Geld bitten. Wenn Gott möchte, dass wir diese Schritte gehen, dann soll es sein Projekt sein. Wir, die alle mit dabei sind, wollen für ihn arbeiten und das tun, ohne jemanden um Geld zu bitten.
Also kein Fundraising im Internet oder so?
Nein, gar nichts.
Als ich dann das bekommen hatte, war das für mich eine sehr große, also eine sichere Bestätigung, dass wir diese Schritte gehen sollen – so wie Missionare der alten Schule, die sagen: Gott, du musst es tun, dann.
Genau, ja.
Schön. Wie kann man sich das denn vorstellen: Ein Haus in Afrika. Die Bausubstanz ist sicher etwas anders als bei uns. War das denn so blechmäßig, oder wie habt ihr das auf eurem Plan dargestellt?
Also die Frau hat ja vorher in einer Blechhütte gewohnt. Das Blech war so dünn, dass man es wirklich mit der Hand eindrücken konnte. Unser Plan war: Wenn wir bauen, dann richtig. Also wirklich Stein auf Stein, mit einem festen Fundament. Das wurde auch so berechnet. Von Anfang an war klar, dass wir, wenn wir diese Schritte gehen, nur ein richtiges Steinhaus bauen würden.
Genau. Okay, das heißt also, Gott hat es bestätigt, in eine gewisse Richtung zu gehen. Ihr seid konkret in diese Richtung gegangen. Aber natürlich muss man dann auch irgendwann mal anfangen. Man muss Termine machen, Leute ansprechen. Hattet ihr schon eine belastbare Zeichnung? Oder war das die, die du dann auf der Missionsstation gezeigt hattest, und wo ein paar Leute gesagt haben: „Doch, so 26.000, das passt dann“?
Nein, auf der Missionsstation hat ein Maurermeister die Zeichnung in seinem Computerprogramm noch einmal richtig professionell aufgezeichnet – für mich sah das professionell aus. Wir hatten ja nur auf einem Schmierpapier unsere Zeichnung gemacht. Er hat damals ungefähr zehntausend Euro berechnet. Genau das war das, was ich in der Hand hatte. Mehr hatte ich nicht.
Er hatte das Land vorher nie gesehen. Er hatte nur unsere Zeichnung und hat sie dann übernommen. So hat er unsere Gedanken mitgenommen und das Ganze berechnet. Weitere Unterlagen hatten wir nicht.
Aber du brauchst ja jetzt jemanden, der das Haus baut. Hast du da irgendeine Firma in Afrika angeschrieben? Oder wie macht man das so?
Nein, ich habe keine Firma angeschrieben. Ich hatte an einen jungen Mann gedacht, den ich von der Mission kannte. Er war Maurer und hatte wirklich eine Gabe für so etwas. Ich habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, in der Nähe von Nairobi dieses Haus zu bauen. Er hat zugestimmt.
Allerdings wartete er auf ein Visum für Deutschland, weil dort seine Verlobte war. Er hat das Visum bekommen und ist dann weg. Somit war auch mein gedachter Bauleiter nicht mehr da. Und ja, dann hatte ich erst mal niemanden mehr.
Wie ging es dann weiter?
Es gab lange hin und her. Unser Limit war, dass wir mit dem Bau starten können, sobald wir 8 Euro zusammenhaben. Wir haben lange darüber nachgedacht. Ich habe versucht, gerade diesen deutschen Maurermeister zu fragen, der aber schon wieder aus der Mission weg war. Ich habe ihn gefragt, ob er noch jemanden kennt, doch alles war so unsicher. Ich hatte kein wirkliches Vertrauen in die Leute, sodass ich sagen konnte: Ja, das wäre wirklich gut, dass wir das machen könnten.
So kam es, dass ich einen Flug gebucht habe – im Vertrauen darauf, dass wir rechtzeitig noch jemanden finden würden. Am 2. November habe ich eine Freundin besucht, die auch in Kenia mit mir war. Sie ist eine Kenianerin. Mit ihr habe ich über den ganzen Hausbau gesprochen und sie nach ihren Erfahrungen gefragt, weil sie selbst schon ein Haus gebaut hatten.
Sie fragte mich dann: Wer baut denn dieses Haus? Ich antwortete, dass ich im Moment noch nicht genau weiß, wer das sein wird.
Du hattest also den Flug gebucht, ohne zu wissen, wer das Haus baut?
Genau. Anfang Oktober habe ich den Flug gebucht. Im November war ich dann bei ihr zu Besuch, und wir haben darüber gesprochen. Sie scrollte durch ihr Handy und fragte dann, ob sie mal schauen soll, ob sie jemanden in der Nähe kennt. Sie rief jemanden an und fragte, ob er jemanden kennt, der mich unterstützen könnte. Allerdings war das alles noch sehr unsicher. Sie sagte nur: „Ich schaue mal.“ Es war nichts Sicheres und Handfestes.
Ich dachte mir dann: Okay, gut, dann soll er mal schauen. Ich bin gespannt.
Kommen wir nochmal zum Flug zurück. Du hattest also eine feste Zeit eingeplant, wann du nach Kenia fliegst, und den Flug gebucht. Wie hast du diese Zeit festgelegt?
Also, ich hatte von Januar bis März ein Gespräch mit meinem Chef in der Bäckerei, bei dem ich freigestellt wurde. Weihnachten war vorbei, und alles war etwas entspannter. Ich habe lange gebetet, ob es jetzt richtig ist zu fliegen – für drei Monate – oder ob ich es doch erst später machen soll, besonders wenn ich noch niemanden für den Bau habe.
Ich habe gebetet: Wenn ich einen Flug unter 500 Euro finde, will ich sofort buchen. So war ich immer auf Flugsuche. Immer wieder sah ich Flüge, die 503 Euro kosteten. Ich dachte dann: Ach, komm, die drei Euro mehr sind okay. Aber ich blieb bei meinem Ziel: Der Flug soll unter 500 Euro sein, also mit einer Vier vorne.
Am 2. Oktober habe ich dann tatsächlich einen passenden Flug gefunden und sofort gebucht. Ich wurde für diese drei Monate freigestellt und habe den Flug für genau diese Zeit gebucht.
Das heißt, du hattest einen festen Flug gebucht und wusstest, wann du nach Kenia gehst – aber du hattest keine Ahnung, wer das Haus baut?
Genau.
Okay, und wie bist du dann an denjenigen gekommen, der es schließlich gebaut hat? Genau, das war sehr spannend. Ich war ja am zweiten November bei dieser Freundin, und am vierten November hat sie mich angerufen und gesagt, dass es einen Amerikaner gibt, der die Bauleitung übernehmen könnte.
Ich habe gefragt, woher sie ihr Netzwerk hat. Tatsächlich ging es über den Mann, den sie zwei Tage davor angerufen hatte, und über fünf weitere Ecken kamen wir an diesen Bauleiter. So sind wir dann über WhatsApp in Kontakt gekommen und haben uns kennengelernt. Ich habe ihm unsere Pläne und Gedanken geschickt, ihm gesagt, wo das Land liegt, und versucht, ihn mit der Hausbesitzerin in Kontakt zu bringen.
Er hat sich das vor Ort angeschaut und dann zusammen mit einem Kollegen, einem Ingenieur, richtige Pläne gemacht. Sie haben mir die Pläne und die Kosten geschickt. Es wurde lange hin und her diskutiert, damit alles in unserem Budget bleibt.
Nach etwa vier Wochen haben wir ihm dann gesagt, dass er die Leitung übernehmen darf, also den ganzen Hausbau. Er hat dann schon angefangen, als ihr noch in Deutschland wart, oder wie war das?
Genau, am 2. Dezember haben wir ihm das Okay gegeben, dass sie das machen. Dann haben sie alles fertig geplant. Aufgrund von Corona und dem Lockdown waren viele Leute in Kenia arbeitslos und haben sehnsüchtig auf Arbeit gewartet.
Am 10. Dezember haben sie mit dem Fundament gestartet. Sie hatten alle Maschinen, das war perfekt. Sie sind mit Baggern und LKWs angerollt und haben alles gebracht. Wenn ich das organisiert hätte, hätten die Leute von Hand buddeln müssen. So war alles wirklich da, was für mich ein riesiges Wunder war.
Sie hatten wirklich alles in der Hand. Ich saß in Deutschland und bekam nur Fotos, wie es gerade steht und läuft. Ich konnte mich da ganz auf sie verlassen.
Das heißt, der Ingenieur oder Bauleiter hat das alte Haus erst abgerissen, bevor er etwas Neues gebaut hat?
Nein, das hat die Familie gemacht. Sie wussten ja, dass ich gebucht hatte. Ich hatte vorher gehört, dass drei Monate für einen Hausbau in Kenia reichen. Sie haben immer wieder angerufen und gefragt, ob sie das Haus jetzt abreißen können. In der Zeit sind sie in ein Nachbarshaus gezogen. Am dritten November habe ich ihnen dann einfach gesagt: Reiß es runter, weil ich ja komme und wir das Haus bauen müssen.
Okay, also haben sie das Haus abgerissen, bevor du überhaupt wusstest, wer das neue bauen würde.
Genau, ja.
Oh, das ist schon ein Risiko.
Ja.
Und das heißt, du bist dann zu Beginn des Jahres nach Kenia aufgebrochen. Bist du allein geflogen?
Nein, auch das hat Gott wunderbar geführt. Ich habe noch einen Zimmermann mitgenommen, der etwa eineinhalb Monate vorher bei uns in Renningen vorbeikam. Dort hat er ein junges Mädchen kennengelernt und unsere Bastelaktionen mitbekommen.
Wir kamen ins Gespräch. Er erzählte mir, dass er freigestellt von seinem Betrieb ist und ins Ausland gehen will. Er und sein Freund machen eine Abenteuertour. Ich erzählte ihm, dass ich ebenfalls drei Monate ins Ausland gehe, nach Afrika, um ein Haus zu bauen.
So blieben wir in Kontakt. Das war an einem Dienstagabend. Am Mittwochabend rief er mich an und fragte: "Katha, kann ich mit dir nach Afrika kommen?" Ich sagte: "Hä, du wolltest doch nach Israel, nach Syrien." Er antwortete: "Das fällt alles ins Wasser. Kann ich mit dir mitkommen?"
Ich war gerade unterwegs und sagte: "Ja klar, gerne." Später habe ich erst realisiert, ob er wirklich bereit ist, das Leben in Afrika und Kenia mitzumachen – zum Beispiel Duschen in der Schüssel, Plumpsklo, wenig Privatsphäre und all diese Dinge.
Dann habe ich ihn nochmal angerufen, und er meinte: "Ja, klar, gar kein Problem, ich mache alles mit."
So haben wir in kurzer Zeit einen Flug gebucht, damit wir gemeinsam fliegen konnten. Er hat noch alle Impfungen bekommen, und am 4. Januar sind wir zu zweit ausgereist.
Okay, das war natürlich eine Zeit, in der hier in Deutschland wegen Corona viel lahmgelegt war.
Afrika hat ja bekanntermaßen nicht so viele Möglichkeiten für Hygienemaßnahmen. Hattest du davor keine Angst?
Vor Corona? Nein, gar nicht. Ich habe gedacht, wenn Gott mich ruft, das Haus zu bauen, sorgt er auch um alles andere. Er passt auf meine Gesundheit auf.
Okay, gut. Also seid ihr dort angekommen. Kannst du dich noch erinnern, da stand schon etwas vom Haus?
Ja, die Bauleute waren so schnell, das hätte ich nie gedacht. In 13 Tagen haben sie das komplette Haus aufgebaut – vom Fundament bis hoch aufs Dach mit Leitungen.
Als wir kamen, haben sie schon angefangen, die Decke einzuziehen. Da konnte Boas gleich mit Hand anlegen. Das ist derjenige, der mit dir gekommen ist?
Genau, der Zimmermann, und er konnte natürlich gleich mithelfen.
Okay, und dann kam die weiße Frau mit einem Rucksack oder Koffer voller Geld? Wie soll ich mir das vorstellen? In Afrika hat ja nicht jeder ein Konto.
Das war am Anfang eine große Sorge: Wie bezahle ich die Leute? Ich dachte sehr naiv, ich gehe auf die Bank, hebe Geld ab und bezahle dann die Leute. So war mein Plan.
Missionare haben zu mir gesagt: "Katha, du weißt schon, dass das sehr viel Geld ist, wenn du tausend Euro jeden Tag abhebst? Das könnte gefährlich für dich werden."
Umgerechnet sind das zehn Euro in Kenia-Schilling, tausend Schilling, und das ist der höchste Schein. Wenn ich jeden Tag tausend Euro abhebe, könnt ihr euch vorstellen, wie viele Scheine das sind. Da brauchst du sicher einen großen Rucksack.
Am Anfang war ja noch geplant, dass ich alleine fliege. Das war natürlich auch eine Sorge. Ich wusste oft nicht, wie ich das machen sollte, dachte aber: Wenn mir nichts anderes übrig bleibt, bezahle ich halt bar.
Aber auch das hat Gott perfekt geführt. Der Bauleiter konnte ich am Ende alles über eine App aufs Handy schicken, sodass das Geld direkt auf ihr Konto ging. Ich habe sehr wenig Gebühren bezahlt und musste keinen Schilling abheben.
Sie haben am Ende alle Mitarbeiter bezahlt. Das heißt, es kam sozusagen von den Bauleitern und nicht von der weißen Frau, die da steht und das Geld bar auszahlt. Sie haben die ganze Verantwortung übernommen.
Aber wenn diese Frau ins Dorf kommt, haben die anderen Bewohner nicht auch mitbekommen, dass die Frau, die vorher in einer Blechhütte gelebt hat, nun ein Haus finanziert bekommt? Das fördert natürlich Neid. Kamen dann nicht auch andere Leute und wollten von dir schnell ein Haus finanziert haben?
Es kamen tatsächlich Leute auf mich zu. Die Nachbarn kamen und fragten, ob ich ihnen eine Brücke bauen könne, da wir ja schon mal dabei sind.
Ich habe ihnen erklärt, dass dieses Geld eine Gebetserhörung ist und das Haus ein Gebetserhörungsprojekt. Es ist nicht mein Konto, ich habe das Geld nicht selbst, sondern dass Gott es so geführt hat.
Das habe ich ihnen aus meiner Sicht auch so gesagt. Es ist gut angekommen. Ich hatte auch gute Gespräche mit den Leuten.
Ich habe sie versucht, mit einzubeziehen, damit sie das Haus miterleben dürfen. So hatten wir eine schöne Gemeinschaft mit den Nachbarn.
Ja, und du warst dann so eine Art Innenarchitektin? Also wenn die Mauern standen, hast du gesagt, das und das sollte man noch bauen? Wie war das genau?
Ja, so war das. Es war perfekt, dass Boas dabei war. Er hat alles umgesetzt, was ich gedacht habe.
Zum Beispiel hat er passende Betten in die Zimmer eingebaut, Regale an die Wand geschraubt, Regale für die Küche gebaut und einen Schreibtisch für die Kinder zum Lernen.
All diese Dinge, die mir einfielen und die noch fehlten, konnte er umsetzen.
Er ist in die Stadt gefahren, hat Holz gekauft, gestrichen, zugesägt und zusammengebaut. Das war sehr perfekt.
Und heute wohnt die Frau mit ihren Kindern dort. Man kann fast sagen, dass Gott dieses Haus in Afrika gebaut hat als sein Zeugnis, oder?
Ja, sie wohnt heute dort. Nach 67 Tagen durften wir das Haus beziehen. Wir waren vor Ort und konnten die Freude miterleben.
Sie hat ein eigenes Kind und ein angenommenes Kind von ihrer Nichte, die nicht mehr bei ihr lebt. Jetzt wohnen sie mit den zwei Kindern in diesem Haus.
Du hast mir mal erzählt, dass es für den Bauleiter eines der letzten Projekte war, die er überhaupt gebaut hat.
Ja, genau. Der amerikanische Bauleiter ist nach vier Wochen verstorben.
Wir waren noch im Urlaub und mussten dann seine Beerdigung miterleben.
Seine Familie hat uns angerufen und benachrichtigt, dass er gestorben ist.
Es war erschütternd, wie Gott mir so jemanden zur Seite gestellt hat, der die komplette Leitung übernommen und alles fertig gemacht hat. Und wir durften am Ende sogar seine Beerdigung miterleben.
Wenn du das ganze Projekt überblickst, hast du nie Zweifel bekommen, so nach dem Motto: "Was mache ich hier eigentlich?"
Oh doch, das gab es immer wieder. Auch in Deutschland hatte ich das schon beim Basteln. Ich habe oft gedacht, was machen wir eigentlich mit so vielen Sachen.
Aber Gott hat es immer geführt.
Zum Beispiel, wenn eine Bastelaktion fertig war, dachte ich: Was machen wir als Nächstes, wie geht es weiter?
Gott hat immer die richtigen Menschen zur Seite gestellt, die neue Ideen hatten.
Auch in Kenia gab es Zweifel. Nach unserer Ankunft hatte ich ein Gespräch mit den Bauleitern, die sagten, dass noch viel gemacht werden muss und das kostet so und so viel Geld.
Ich dachte: Das war nicht ausgemacht, ich habe das Geld nicht, ich kann das nicht.
Da bin ich ins Zweifeln gekommen und habe mich gefragt, was ich nur getan habe.
Aber es war gut, als Boas zu mir sagte: "Es ist normal, dass beim Hausbau noch Kosten dazukommen."
Für mich war das so, als wäre das Haus wie in der Bäckerei: Das kostet das und keinen Cent mehr.
Ich durfte mich immer wieder daran erinnern, dass es nicht mein Projekt ist, sondern Gottes Projekt.
Ich habe gesagt: "Herr, wenn du willst, dass es weitergeht, dann musst du für das Geld sorgen. Du weißt, dass sich niemand um Geld bitten wird, du weißt, wie viel noch fehlt. Du kannst dafür sorgen, und ich will lernen, dir zu vertrauen."
Gott kam immer rechtzeitig, manchmal nur einen Tag vorher.
Der Deutsche plant ja gerne und will alles im Voraus wissen. Da gab es schon Tage, an denen die Luft dünner wurde.
Aber das heißt, du hast gerade in diesem Projekt Gott erlebt.
Wenn du jetzt zurückblickst, was hast du geistlich in dieser Zeit gelernt? Wie ist deine Beziehung zu Gott gewachsen, auch durch dieses Projekt?
Ich durfte die Abhängigkeit von ihm neu lernen, wirklich in allen Dingen von ihm abhängig zu sein.
Er versorgt immer rechtzeitig und kommt nie zu spät.
Alles ist mit ihm möglich.
Wenn ich eigentlich nicht fähig bin, kann er vieles daraus machen.
Vielen Dank, Katha, das finde ich sehr motivierend.
Wir freuen uns schon auf den zweiten Podcast mit dir.
Das war der Podcast der Evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart.
Wir hoffen, ihr konntet einen Impuls für euer Leben mit Gott mitnehmen.
Vor allem vielleicht, dass es sich lohnt, sich Gott ganz zur Verfügung zu stellen und ihm zu vertrauen.
Neben dem Hausbau, bei dem man immer wieder Gottes Handschrift sehen konnte, hat Gott Katha mit weiteren Dingen in Kenia überrascht.
Darum wird es im zweiten Podcast gehen, bei dem wir wieder gedanklich mit Katha in Kenia unterwegs sind.
Übrigens, generell zu unserem Podcast: Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und viele Erlebnisse mit Gott.
Seid ihr dort angekommen? Kannst du dich noch erinnern? Da stand schon etwas vom Haus, oder? Die Bauleute waren so schnell, das hätte ich nie gedacht. In nur 13 Tagen haben sie das komplette Haus aufgebaut – vom Fundament bis hoch aufs Dach und haben die Leitungen gelegt.
Als wir ankamen, hatten sie bereits angefangen, die Decke zu machen. Genau da konnte Boas gleich mit Hand anlegen. Er ist derjenige, der mit dir gekommen ist, der Zimmermann. Er konnte sie natürlich gleich unterstützen.
Dann kam die weiße Frau mit einem Rucksack oder Koffer voller Geld. Wie soll ich mir das vorstellen? In Afrika hat ja nicht jeder ein Konto. Das war am Anfang eine große Sorge: Wie bezahle ich die Leute? Ich habe da sehr naiv gedacht. Mein Plan war, zur Bank zu gehen, Geld abzuheben und die Leute zu bezahlen.
Missionare haben zu mir gesagt: „Katha, du weißt schon, dass das sehr viel Geld ist, wenn du tausend Euro jeden Tag abhebst? Das könnte gefährlich für dich werden.“ Umgerechnet sind das zehntausend Kenia-Schilling, und tausend Schilling ist der höchste Schein. Wenn ich jeden Tag tausend Euro abhebe, könnt ihr euch ausrechnen, wie viele Scheine das sind. Da braucht man sicher einen großen Rucksack.
Am Anfang war noch geplant, dass ich alleine fliege. Das war natürlich auch eine Sorge und ein Gedanke, bei dem ich oft nicht wusste, wie ich es machen sollte. Ich dachte aber: Wenn mir nichts anderes übrig bleibt, bezahle ich halt bar.
Doch auch das hat Gott so perfekt geführt. Die Bauleiter konnte ich am Ende alles über eine App auf dem Handy schicken. Das Geld kam direkt auf ihr Konto. Ich habe sehr wenig Gebühren bezahlt und musste keinen Schilling abheben. Am Ende haben sie alle Mitarbeiter bezahlt. Sie haben die Verantwortung übernommen.
Das heißt, es kam sozusagen von den Bauleitern und nicht von der weißen Frau, die da steht und das Geld bezahlt. Sie haben die ganze Verantwortung getragen.
Aber wenn diese Frau in das Dorf kommt, haben ja auch die anderen Bewohner mitbekommen, dass die Frau, die vorher in der Blechhütte gelebt hat, nun ein Haus finanziert bekommt. Das fördert natürlich Neid.
Kamen dann nicht auch andere Leute und wollten von dir vielleicht auch noch schnell ein Haus finanziert haben oder Ähnliches? Tatsächlich kamen Leute auf mich zu, die Nachbarsmänner beispielsweise, und haben gefragt, ob ich ihnen eine Brücke bauen kann – so nach dem Motto: „Da wir schon mal dabei sind.“
Ich habe ihnen dann aber auch versucht zu erklären, dass dieses Geld wirklich eine Gebetserhörung ist und dass dieses Haus eine Gebetserhörung ist. Es ist nicht mein Konto, und ich bin nicht diejenige, die das ganze Geld auf dem Konto hat oder in Deutschland von Bäumen gepflückt hat. Vielmehr habe ich ihnen erzählt, dass wir gebetet haben und dass Gott es so geführt hat.
Ich habe versucht, das aus meiner Sicht so ehrlich zu sagen, und es ist wirklich gut angekommen. Ich hatte gute Gespräche mit den Leuten. Ich habe sie auch versucht, mit einzubeziehen, sodass sie wirklich das Miterleben durften. So hatten wir eine schöne Gemeinschaft mit den Nachbarn.
Ja, du warst also so ein bisschen als Innenarchitektin unterwegs? Also, wenn die Mauern schon standen, hast du gesagt, was noch gebaut werden sollte? Wie war das genau?
Ja, so war das. Natürlich war es perfekt, dass Boas dabei war. Er hat alles umgesetzt, was ich mir vorgestellt hatte. Zum Beispiel hat er passende Betten in die Zimmer eingebaut. Er hat Regale an die Wände geschraubt, Regale für die Küche gebaut und einen Schreibtisch für die Kinder zum Lernen hergestellt.
All diese Dinge, die mir eingefallen sind und bei denen ich dachte, das fehlt uns noch, konnte er umsetzen. Er ist in die Stadt gefahren, hat Holz gekauft, es gestrichen, zugesägt und zusammengebaut. Das war natürlich sehr perfekt.
Heute wohnt die Frau mit ihren Kindern in dem Haus. Man kann fast sagen, dass Gott dieses Haus in Afrika gebaut hat – als sein Zeugnis.
Sie lebt jetzt dort. Nach 67 Tagen durften wir das Haus besichtigen. Wir waren vor Ort und konnten die Freude über das Haus miterleben.
Die Frau hat ein eigenes Kind und ein angenommenes Kind, das ihrer Nichte gehört. Die Nichte lebt nicht mehr bei ihr. Jetzt lebt sie mit diesen zwei Kindern in dem Haus.
Du hast mir einmal erzählt, dass es für den Bauleiter eines der letzten Projekte war, die er überhaupt gebaut hat. Ja, genau dieser amerikanische Bauleiter ist nach vier Wochen verstorben.
Wir waren zu dieser Zeit noch im Urlaub unterwegs. Danach mussten wir seine Beerdigung miterleben. Seine Familie hat uns angerufen und benachrichtigt, dass er gestorben ist.
Es war wirklich erschütternd, wie Gott mir so jemanden zur Seite gestellt hat, der die komplette Leitung übernommen und alles fertiggestellt hat. Am Ende durften wir sogar noch seine Beerdigung miterleben.
Wenn man dieses ganze Projekt überblickt, über das wir jetzt gesprochen haben, hast du nie Zweifel bekommen oder gedacht: „Hey, was mache ich hier eigentlich?“?
Oh doch, das gab es schon immer wieder. Auch in Deutschland hatte ich das schon. Beim Basteln habe ich immer wieder gedacht: Was machen wir eigentlich mit so vielen Sachen? Aber da hat Gott es wirklich immer geführt.
Es war zum Beispiel so: Wenn eine Bastelaktion fertig war, dachte ich, was machen wir denn als Nächstes? Wie geht es jetzt weiter? Und Gott hat immer die richtigen Menschen zur Seite gestellt, die neue Ideen hatten.
Aber auch in Kenia war das so. Ich hatte ein Gespräch mit den Bauleitern nach unserer Ankunft. Sie sagten mir: „Katharina, das muss noch alles gemacht werden und das kostet noch so und so viel Geld.“ Da dachte ich: Das war nicht ausgemacht. Ich habe das Geld nicht und ich kann das nicht.
Da bin ich schon ins Zweifeln gekommen: Was habe ich nur getan? Aber es war auch gut, als gerade Boas zu mir sagte: „Es ist normal, wenn du ein Haus baust, dass da noch Kosten dazukommen.“ Für mich war das, was auf dem Papier stand, der Preis für das Haus. So wie in der Bäckerei. Genau, das habe ich gerechnet – und keinen Cent mehr.
Ich durfte mich immer wieder daran erinnern: Es war nicht mein Projekt, sondern Gottes Projekt. Ich habe gesagt: Herr, wenn du willst, dass es weitergeht, dann musst du für dieses Geld sorgen. Du weißt, dass sich niemand um Geld bitten wird, und du weißt, wie viel noch fehlt. Du kannst dafür sorgen, und ich will lernen, dir zu vertrauen.
Gott kam immer rechtzeitig. Manchmal wirklich nur einen Tag vorher. Und wir Deutschen planen ja sehr gerne und wollen alles im Voraus wissen. Da gab es schon Tage, an denen die Luft immer dünner wurde.
Das heißt, ich habe gerade in diesem Projekt Gott erlebt. Wenn du jetzt zurückblickst: Was hast du geistlich in dieser Zeit gelernt? Wie ist deine Beziehung zu Gott gewachsen – auch in dieser Zeit oder durch dieses Projekt gerade?
Also die Abhängigkeit von ihm durfte ich wirklich neu lernen. Wirklich in allen Dingen abhängig zu sein von ihm. Er versorgt immer rechtzeitig, er kommt nie zu spät. Und dass wirklich alles mit ihm möglich ist.
Also, wenn ich eigentlich nicht fähig dazu bin, kann er wirklich vieles daraus machen.
Vielen Dank, Katha, das finde ich sehr motivierend. Wir freuen uns schon auf den zweiten Podcast mit dir. Denn das war schon wieder der Podcast der Evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart.
Wir hoffen, ihr konntet nicht nur einen Impuls für euer Leben mit Gott mitnehmen, sondern vielleicht vor allem auch, dass es sich lohnt, sich Gott ganz zur Verfügung zu stellen und ihm zu vertrauen.
Neben dem Hausbau, bei dem man ja immer wieder Gottes Handschrift sehen konnte, hat Gott Kata mit noch weiteren Dingen in Kenia überrascht. Darum wird es in unserem zweiten Podcast gehen, bei dem wir wieder gedanklich mit Kata in Kenia unterwegs sind.
Übrigens: Generell zu unserem Podcast – wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und natürlich auch viele Erlebnisse mit Gott.
Übrigens, generell zu unserem Podcast: Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und natürlich viele Erlebnisse mit Gott.