Es freut mich, euch heute Nachmittag hier noch zu sehen. Ihr habt euch nach dem Morgen und dem kleinen Imbiss nicht gleich auf den Heimweg gemacht, was manchmal ja auch Gründe haben kann. Stattdessen wollt ihr mit mir die Zeit verbringen, um den restlichen Text aus dem Buch Maleachi anzuschauen.
Ich gehe davon aus, dass euch der Text, den wir heute Morgen gelesen haben, noch in Erinnerung ist. Ihr wisst wahrscheinlich auch noch, in welchem Zusammenhang das ganze Buch geschrieben wurde: etwa 430 Jahre vor Jesus, also bevor Jesus gekommen ist. Das war ungefähr hundert Jahre, nachdem der Tempel in Jerusalem wieder in Betrieb genommen worden war. Ein Teil des Volkes war aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt.
Viele im Volk Israel waren oberflächlich, leichtfertig und heuchlerisch geworden. Äußerlich beteten sie noch Gott an, hielten den Tempel in Betrieb und brachten Opfer – weil sie es mussten. Doch ihr Herz war nicht mehr dabei. Gott wirft ihnen durch Maleachi vor, dass sie den Tisch des Herrn verunehren und ihn vor den Menschen lächerlich machen. Dabei habe Gott sie doch geliebt und erwählt, sogar den Stamm Levi.
Es wird gesagt, dass sie sich daran erinnern sollten, wie gut es lief, als sie in der Gegenwart Gottes lebten. Warum haben sie das jetzt aufgegeben? Dann folgen zum Teil recht scharfe Worte. Diese gehen aber noch nicht so weit, dass Gott sagt, er werde wegen ihrer Untreue den Bund verlassen. Das tut weder Gott noch später Jesus.
Gott hält an dem Bund mit Israel fest, warnt aber, dass es Strafe geben wird, wenn sie nicht umkehren. Wir lesen jetzt weiter im Kapitel 2 von Maleachi. Ich lese aus Vers 10:
„Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott erschaffen? Warum sind wir denn so treulos einer gegen den anderen und entweihen den Bund unserer Väter?“
Jude hat treulos gehandelt und Unrecht in Israel und Jerusalem verübt. Ich werde gleich noch etwas weiterlesen, vielleicht erst einmal nur so weit.
Hier steckt ein ganz wichtiger Gedanke: Wir stehen vor Gott nicht nur als Einzelpersonen, nicht nur als Individuen, sondern als Gemeinschaft. Es heißt hier, dass wir alle einen Vater haben. Gott hat uns alle geschaffen. Wir gehören zusammen.
Hier spricht er zu den Juden. Gehören wir als Juden nicht zusammen, weil wir Gott als Vater haben und weil Gott uns als Volk erwählt hat? Genau dasselbe können wir auch vom Neuen Testament sagen, nämlich von uns als Christen. Zum Beispiel sprechen wir das Vaterunser: "Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name." Damit sprechen Christen gemeinsam Gott als ihren Vater an – als unseren Vater, nicht nur als meinen einzelnen Vater.
Darüber hinaus wird im ersten Korinther Kapitel zwölf die Gemeinde mit einem menschlichen Körper verglichen. Es wird gesagt, dass wir alle Teile dieses Körpers sind. Wir sind Augen, Füße, Hände, Nase oder Ohren. Wir gehören als Teile zu diesem Körper dazu.
Daher können wir sagen: Genau das, was hier der Malachi für das Volk Israel sagt, gilt auch für uns. Können wir nicht auch sagen, dass Gott uns als Christen zu einem Volk gemacht hat? Ja, wir gehören zusammen zu dem einen Leib Jesu Christi, der die Gemeinde ist. Haben wir nicht einen Vater? Ja, gemeinsam sprechen wir: Vater unser im Himmel. Genau das gilt auch hier.
Dann steht: "Einer ist gegen den anderen treulos geworden." Juda hat, weil sie in Jerusalem den Tempeldienst nicht mehr so führen, wie sie es tun sollten, ganz Israel geschadet. Das steckt dahinter. Wenn ich Gott nicht mehr nachfolge, wie ich es tun sollte, schade ich nicht nur meiner Beziehung zu Gott. Es kann auch sein, dass ich von Gott gestraft werde. Gleichzeitig hat mein Verhalten negative Auswirkungen auf meine Geschwister, hier auf die anderen Juden.
Man könnte in Jerusalem sagen: "Okay, wir machen den Tempeldienst nicht so, wie wir sollten, aber dem Rest Israels geht es gut." Nein, sagt Malachi, einer ist gegen den anderen treulos geworden. Weil ihr gesündigt habt, hat das auch Auswirkungen auf den Rest Israels.
Für uns gilt genau dasselbe: Wenn wir nicht mehr auf Gott hören und nicht mehr so leben, wie wir leben sollten, hat unser falsches Leben Auswirkungen auf den Rest der Gemeinde – sowohl vor Ort als auch weltweit. Das wissen wir ja, das ist genau das, was Paulus im ersten Korinther zwölf sagt. Er beschreibt, dass, wenn das Auge sagt: "Ich will mit den Füßen nichts mehr zu tun haben" und weggeht, der Körper plötzlich blind wird. Wenn die Füße weglaufen, weil sie nichts mehr mit den Händen zu tun haben wollen, kann der Körper nicht mehr laufen. Wenn die Zunge sagt, sie geht weg, kann der Körper nicht mehr reden.
Das bedeutet: Jeder Teil des Körpers, der weggeht oder seine Aufgabe nicht erfüllt, schadet nicht nur sich selbst, sondern dem ganzen Körper – also der ganzen Gemeinde.
So müssen wir diesen Blick haben: Wir sind nicht nur Einzelne in der Beziehung zu Gott. Jeder Einzelne ist verbunden, aber wir sind auch Teil dieses Leibes, der Gemeinde. Wir sind Teil dieses Körpers, den Gott auf der Erde gebrauchen will. Wenn wir nicht so leben, wie wir leben sollten, schaden wir auch den Brüdern und Schwestern in der Gemeinde, nicht nur uns selbst.
Das wird hier ganz deutlich. Haben wir nicht einen Vater? Gehören wir nicht alle zusammen? Ist nicht einer gegen den anderen untreu geworden? Es wird davon gesprochen, dass sie nicht mehr tun, was Gott will. Wenn Menschen nicht mehr tun, was Gott will, werden sie auch einander untreu.
Zum Beispiel, wenn in der Gemeinde plötzlich keine Seelsorge mehr stattfindet, keine ordentliche Lehre, keine Verehrung Gottes, keine Evangelisation oder Diakonie, dann geschieht das, weil diejenigen, die es tun sollten, es nicht mehr tun.
Gleichzeitig ist es so, dass, wenn wir uns nicht mehr nach den Ordnungen Gottes richten, wir anfangen, Gott zu belügen – etwa indem wir ein lahmes Tier andrehen wollen. Dann kann es bald sein, dass wir auch unseren Bruder in der Gemeinde belügen. Wenn wir die Ordnung Gottes nicht ernst nehmen, täuschen wir nicht nur Gott, sondern auch unsere Mitgeschwister.
Deshalb lautet die Ermahnung hier: Deine Beziehung zu Gott hat Auswirkungen auf das Wohlergehen deiner Geschwister in der Gemeinde. Denk nicht nur an dich, sondern bedenke, dass das, was du tust oder nicht tust, Auswirkungen auf deine Familie und die Geschwister in der Gemeinde hat. Das ist es, was Malachi uns hier deutlich machen will.
Und jetzt wählt er ein Bild, das zwei Ebenen hat. Er nimmt das Bild eines untreu gewordenen Ehemanns. Dabei sagt er: „So seid ihr doch.“ Dieses Bild meint er auf beiden Ebenen. Einerseits spricht er davon, dass tatsächlich Männer in Israel untreu geworden sind.
Er wird dazu sagen, ich lese es gleich vor: „Sei treu der Frau deiner Jugend.“ Oder es steht auch geschrieben: „Und Gott hasst Ehescheidung.“ Das bezieht sich hier auf das irdische Leben, in dem wir sind. Es wird deutlich, dass, wenn jemand anfängt, Gottes Gebote in Zweifel zu ziehen, das nicht nur Auswirkungen auf die Zeit hat, die er Gott widmet. Es beeinflusst auch das Leben hier auf der Erde.
Gerade dieses Modell wird verwendet, das leider immer wieder vorkommt: Ein Mann ist verheiratet, seine Frau wird älter, er natürlich auch, doch das merkt er nicht. Dann sieht er eine andere hübsche Frau, verlässt seine Frau und geht mit der anderen. Das passierte vor zweitausendfünfhundert Jahren, damals bei Maleachi, und es passiert auch heute.
Hier wird das Überschreiten der Gebote Gottes thematisiert, speziell das Gebot „Du sollst dich nicht scheiden lassen“. Es wird der Untreue als Zeichen dafür dargestellt, dass Menschen Gottes Gebote mit Füßen treten. Und es wird gesagt, dass Gott das gar nicht gefällt. Gott denkt nicht nur daran, ob du das richtige Opfer bringst, sondern auch daran, ob du seine Gebote in deinem Leben umsetzt. Denn damit schadest du dir selbst und auch anderen, nämlich deiner Familie oder der Frau, von der du dich trennst.
Gleichzeitig hat das Bild noch eine andere Ebene. Im Alten Testament wurde die Beziehung zwischen Israel und Gott oft mit einer Ehe verglichen. Gott ist der Ehemann, Israel die Frau. Jetzt ist die Frau, also Israel, untreu geworden und ist anderen Ehemännern nachgelaufen.
Damit ist auch der geistliche Ehebruch gemeint. Häufig wird von Israel bei den Propheten gesagt, dass Israel Hurerei betrieben hat, indem sie andere Götter verehrt haben. Diese Ebene ist ebenso enthalten. Damals unter Maleachi verehrte Israel zwar noch irgendwie Gott, in Wirklichkeit aber hatte ihr Herz anderen Göttern gegolten.
Es gibt also zwei Ebenen: einmal die Untreue Gott gegenüber und zum anderen die Untreue gegenüber dem eigenen Ehepartner. Beides wird hier von Marijane Schaaf kritisiert.
Ich lese euch das vor. Wenn ihr das im Kopf habt, werdet ihr merken, dass beide Ebenen darin stecken. Es geht nicht nur um die Beziehung zu Gott, aber auch nicht nur um die Beziehung zur eigenen Ehefrau.
Da lesen wir: „Juda hat treulos gehandelt und ein Gräuel verübt in Israel und Jerusalem, denn Juda hat das Heiligtum des Herrn entweiht, das er liebte, und hat die Tochter eines Fremdengottes geheiratet. Der Herr wird den Mann, der so etwas tut, ausrotten aus den Zelten Jakobs, die sich regen und reden, auch den, der dem Herrn der Heerscharen seine Opfergabe darbringt.
Zum anderen tut ihr genau das: Ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen, Weinen und Seufzen, so dass er sich nicht mehr zur Opfergabe wendet und sie nicht mehr mit Wohlgefallen aus euren Händen nehmen kann. Und ihr fragt: Warum? Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du untreu geworden bist, obwohl sie deine Gefährtin und die Frau deines Bundes ist.
Hat er sie nicht eins gemacht? Ein Überrest des Geistes für ihn. Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen. So hütet euch denn in eurem Geist, und niemand werde der Frau seiner Jugend untreu, denn ich hasse die Ehescheidung, spricht der Herr, der Gott Israels.
Und dass man sein Gewand mit Flecken bedeckt, spricht der Herr der Heerscharen. Darum hüte auch ihr euch in eurem Geist und werdet nicht untreu.“ (Maleachi 2,11-16)
Ja, dieser Gedanke beinhaltet zwei Ebenen. Das Ganze beginnt damit, dass gesagt wird, der Stamm Judah hat dies und das getan. Judah ist ja ein ganzer Stamm – ursprünglich einer der Stammväter, heute ein ganzer Stamm. Bis heute sprechen wir manchmal von den Juden, und damit sind eigentlich die Israeliten gemeint.
Warum nennen wir die Israeliten heute Juden? Das liegt daran, dass das Nordreich mit den zehn Stämmen von den Assyrern in die Gefangenschaft geführt wurde. Wir wissen nicht, wo diese Stämme geblieben sind; heute sind sie nicht mehr zu finden. Nur ein kleiner Teil der Juden aus dem Nordreich floh ins Südreich, also einzelne Mitglieder der Stämme. Im Südreich hingegen waren es hauptsächlich Judäer, ein kleiner Teil von Levi und Benjamin.
Der Großteil des Südreichs, wo Jerusalem lag, gehörte zum Stamm Judah. Da der Stamm Judah aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgeführt wurde, stammen die meisten heute lebenden Israeliten aus diesem Stamm – nicht alle, aber die Mehrheit. Es gibt auch einige von Levi, Benjamin und einige, die aus den anderen zehn Stämmen geflohen sind. Deshalb spricht die Schrift hier auch von Judah, weil es den Stamm noch gibt.
Judah ist untreu geworden. Im Gebiet von Juda liegt Jerusalem, daher ist der Stamm Judah besonders verantwortlich dafür, dass der Tempeldienst in Jerusalem ordentlich geführt wird. Das haben sie nicht getan. Stattdessen heißt es hier, sie haben den Herrn entweiht, indem sie die Tochter eines fremden Gottes geheiratet haben. Das ist eine bildliche Sprache und bedeutet, dass sie nicht nur Gott verehren, sondern plötzlich auch einen anderen Gott oder eine andere Göttin anbeten. Hier ist religiöse Untreue gemeint.
Später, wenn es heißt, jeder Mann solle der Frau seiner Jugend treu sein, ist damit natürlich die eigene Ehe gemeint, nicht die Beziehung des ganzen Volkes. Aber Gott hasst beides: Er verabscheut Untreue ihm gegenüber und auch die Untreue eines Mannes seiner Ehefrau gegenüber. An dieser Stelle ist das eine starke Herausforderung.
Es wird gesagt, dass manche Juden damals äußerlich Gott noch im Tempel ehrten, ihr Herz aber einem anderen Gott oder der Tochter eines anderen Gottes gehörte. Das fordert uns als Christen heraus. Es bedeutet, dass wir manchmal äußerlich noch zu Jesus Christus gehören, in der Gemeinde sind, aber unser Herz schon jemand anderem gehört. Man kann als Christ Abgötterei betreiben, ohne eine Statue eines Gottes im Garten aufzustellen. In Jerusalem wurde damals auch keine Balstatue aufgestellt. Aber im Herzen können wir Gott verlassen haben und etwas anderem nachfolgen.
Martin Luther, der die Zehn Gebote auslegt, schreibt, dass alles, worauf wir unser Herz ganz setzen und unser Vertrauen legen, unser Gott wird. Wenn ich im Herzen nicht mehr auf Gott vertraue, sondern auf etwas anderes, besteht die Gefahr, dass dieses zu meinem Gott wird. Man kann auch sagen: Das, wofür ich am meisten Energie aufwende und woran mein Herz am meisten hängt, wird sehr schnell mein Gott.
Für manche ist es ihr Hobby: Sie würden lieber sterben, als nicht mehr Fußball spielen zu können. Oder sie würden eher ihre Frau verkaufen, als dass ihr Auto kaputtgeht. Gibt es solche Leute? Manche pflegen ihr Auto mehr als ihre Frau. Das Auto wird jeden Sonntag gestreichelt und geputzt, während die Frau seltener Beachtung findet. Da merkt man, dass etwas nicht stimmt. So kann alles Mögliche zum Gott werden.
Oder wenn du morgens aufstehst und als Erstes die Börsenkurse checkst, weil du sonst Angst hast, ärmer zu werden, und wenn die Kurse fallen, bist du den ganzen Tag unglücklich – dann merkst du, dass das zur Gefahr wird, dein Gott zu werden. Oder wenn dein Lieblingsfußballverein schlecht abgeschnitten hat und du deswegen deine Frau anrandest, dann ist das vielleicht auch schon eine Gefahr, weil dieser Stellenwert nicht mehr in Ordnung ist, viel zu hoch.
Alles, worauf wir im Kern, im tiefsten Inneren vertrauen, worauf wir bauen und uns investieren, kann schnell an die Stelle Gottes treten. Genau das war das Problem der Juden damals: Sie hielten äußerlich die Gebote und den Tempeldienst aufrecht, aber ihr eigentliches Engagement, ihr Herz, gehörte etwas anderem.
Wo liegt heute in Deutschland die größte Gefahr für Abgötterei? Ich würde behaupten, es ist der Materialismus und der Konsum, weil wir es uns leisten können. In armen Ländern, wo man gerade genug zu essen hat, kann man auch materialistisch sein, aber man kommt nicht auf einen grünen Zweig. In Deutschland kann man wohlhabend werden, man kann sich Luxus leisten, den nur wenige auf der Welt haben.
Ich glaube, keiner von euch hat Probleme, zu wenig Kleidung zu haben. Die meisten haben eher das Problem, zu viel zu besitzen, ständig etwas Neues zu kaufen und keinen Platz mehr im Schrank zu haben. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, Kleidung zu spenden – zum Beispiel nach Syrien. Manchmal ist es besser, wenn jemand in Syrien die Kleidung trägt, als wenn sie ungenutzt im Schrank hängt.
Wir merken: Wir haben viel mehr, als wir brauchen. Im Durchschnitt haben wir viel mehr zu essen und viel mehr Wohnraum, als wir wirklich benötigen. Vor ein paar Jahren war ich in Indien. Die meisten Pastoren, die ich dort besucht habe, hatten für ihre ganze Familie nur ein Zimmer. Wer von euch wohnt mit der ganzen Familie in einem Zimmer? Ihr müsst euch nicht melden, falls das so ist.
Ich muss bekennen, bei uns ist das nicht so. Wir haben mehrere Zimmer als Familie, und mehr Platz ist auch nicht schlimm. Ich sage nicht, ihr müsst alle eure Wohnung kündigen und zusammenziehen. Fünf Familien in einer Wohnung zu haben, ist nicht nötig. Aber seid wenigstens dankbar für diesen Luxus und passt auf, dass Materialismus und Luxus nicht euer Herz gewinnen und ihr am Ende nur dafür lebt.
Viele, auch Christen, machen sich mehr Gedanken über ihre Rente, ihr Haus, ihr Auto und ihr Bankkonto als über Gott. Jesus hat oft über Abgötterei im Zusammenhang mit Materialismus gewarnt. Du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon. Das ist ganz klar: Du kannst nicht zwei Herren dienen, du wirst den einen lieben und den anderen hassen.
Oder der reiche Jüngling, der alles weggab – nein, das geht nicht. Jesus war traurig, als er sah, dass dieser Jüngling mehr an seinem Wohlstand hing. Der reiche Kornbauer war fröhlich alle Tage seines Lebens, doch als er starb, merkte er nicht, dass das Wichtigste fehlte.
Gott ist in der Bibel kein Besitzverhinderer. Er missgönnt niemandem eine schöne Wohnung. Aber die Gefahr besteht, dass der Stellenwert zu hoch wird. Gerade in Deutschland, wo viele Gott längst vergessen haben, ist an seine Stelle der Materialismus und Konsum getreten – der Konsum von Gütern oder auch von Erlebnissen. Manche suchen darin innere Ruhe und Frieden.
Dann gilt genau das, was hier steht: Du bist untreu geworden deinem Gott gegenüber und bist einem anderen nachgelaufen, hast etwas anderem zu deinem Gott gemacht. Neben dem Konsum ist in Deutschland auch die Esoterik weit verbreitet. Etwa 20 Prozent der Deutschen sind Esoteriker. Sie meditieren, spüren Qi-Energie, besuchen Yoga-Kurse oder machen Tai Chi, Qi Gong oder Ähnliches.
Das sind religiöse Praktiken, und manchmal sagen auch Christen: „Ich mache das, das schadet doch nicht, das schließt sich doch nicht aus. Ich bekomme dadurch Energien, werde gesund, und am Sonntag bete ich auch noch.“ Da besteht die Gefahr, dass man auf zwei Beinen hinkt und nicht mehr ganz bei Gott ist.
Deshalb heißt es hier: Sie sind zwar noch am Altar, aber nebenher verehren sie schon die Tochter eines anderen Gottes. Heute haben wir meist keine Statuen mehr, aber andere Dinge, die wir zu Göttern machen. Auch für uns Christen bleibt die Herausforderung: Bleibt treu und passt auf, dass nicht andere Dinge in eurem Leben zu Göttern werden.
Die Gefahr besteht, dass genau das passiert und dass der Glaube Schaden nimmt. Kein Wunder, wenn man keine Freude mehr am Glauben hat und Glauben nur noch als Belastung empfindet, weil man sein Herz anderen Dingen zugewandt hat. Deshalb heißt es: Werde Gott nicht untreu.
Das können wir auch direkt auf den Partner übertragen. Wenn dein Partner merkt, dass er in deinem Leben nicht mehr wichtig ist, weil du viel mehr Zeit anderen Leuten widmest, dann kriselt die Ehe. Hier wird das als Vergleich zu Gott genommen: Auch die Beziehung zu Gott soll nicht durch andere Dinge ersetzt werden.
Dann kommt die Ebene der Wirklichkeit des Ehebruchs auf der Erde ins Spiel. Männer, die geschworen haben, ihrer Frau treu zu sein, sind es dennoch nicht – sei es in Gedanken, in Taten oder durch Auflösung der Ehe. In Deutschland ist das heute fast normal. Die meisten Ehen scheitern; etwa die Hälfte wird geschieden.
Viele bleiben zusammen, weil es steuerlich besser ist. In meiner Nachbarschaft gibt es ein Ehepaar, das ein Haus gebaut hat und deshalb nicht getrennt ist. Er hat eine Freundin und wohnt im ersten Stock, sie hat einen Freund und wohnt im zweiten Stock. Formal sind sie verheiratet, aber das ist keine Ehe mehr.
Es gibt viele, die zwar nicht geschieden sind, deren Ehe aber kaputt ist und die untreu sind. Untreue gegenüber Gott und dem Ehepartner ist in Deutschland weit verbreitet. Immer mehr christliche Gemeinden akzeptieren das. Wo vor zwanzig Jahren noch Ehescheidung unter dreißig Jahren Ehe nicht akzeptiert wurde, heißt es heute oft: „Für dich gibt es eine Ausnahme, für dich auch, und für dich auch noch.“
Wer muss sich dann noch daran halten? Das weiß man nicht genau. Aber was steht hier deutlich? „Denn ich hasse die Ehescheidung“, spricht der Herr. Gibt es also Fälle, in denen Ehescheidung gut ist? In gar keinem.
Manche suchen im Neuen Testament Ausnahmen, vergessen dabei, dass Jesus in allen vier Evangelien zunächst sagt: Keine Ehescheidung. Nur in einem Evangelium erwähnt er eine Ausnahme – im Fall von Ehebruch. Das müssen wir genau anschauen. Generell aber heißt es: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.
Manche sagen in der Krise: Gott hat uns gar nicht zusammengeführt, wir haben uns selbst ausgesucht. Das ist nicht gemeint. Du hast bei der Hochzeit „Ja“ gesagt, und damit hat Gott euch zusammengeführt. Das heißt nicht, dass Gott euch ausgesucht hat – ihr habt euch ausgesucht, das ist eure Verantwortung.
Aber du hast „Ja“ gesagt, deine Frau hat „Ja“ gesagt, jetzt seid ihr ein Fleisch geworden und gehört zusammen. Die Bibel sagt, ihr sollt zusammenbleiben, bis der Tod euch scheidet. Natürlich solltet ihr nicht auf die Idee kommen, wie manche in früheren Jahrhunderten, die ihre Frau loswerden wollten und dafür Gift ins Essen mischten. Nein, so geht das nicht.
Deine Frau sollst du nicht schaden, so wie Christus die Gemeinde liebt. Also bleibt zusammen, bis Gott sagt, dass einer von euch stirbt. Hoffentlich seid ihr dann so traurig darüber, dass ihr nicht gleich denkt: „Endlich bin ich sie los.“ Mir geht es nicht so, meiner Frau auch nicht. Sie sagt mir das immer wieder, und ich gehe davon aus, dass sie es ehrlich meint.
Wir wollen bis zum Ende unseres Lebens beieinander bleiben. Bisher sind es bei uns etwa 33 Jahre, und wir sind froh darüber und hoffen, dass noch viele Jahre dazukommen. Die Herausforderung lautet: Gott hasst Ehescheidung.
Warum gab es dann im Alten Testament Sonderregelungen, die Scheidung erlaubten? Das geschah wegen der Herzenshärte. Weil der Mann oder die Frau sonst ganz ohne dastehen würden, sollten wenigstens die Regeln eingehalten werden.
Hier steht auch: Ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen, Weinen und Seufzen. Das sind die Tränen der Frauen, die verlassen wurden. Sie beten am Altar und fragen sich, wie sie weiterleben sollen. Es gab damals keine Rente, die jeder bekam. Eine verlassene Frau stand meist ganz ohne da, hatte nichts mehr und keinen Beruf.
Heute sorgt der Staat dafür. Diese Frau seufzt, und es wird gesagt: Wie kannst du als Mann, der deine Frau verlassen hat, vor dem Altar Gottes stehen und hoffen, dass er deine Bitten hört? Deine Frau weint und seufzt ebenfalls vor dem Altar, weil sie alleine ist und du ihr nicht beistehst.
Das kannst du nicht mit gutem Gewissen tun. Du bist untreu geworden und hast dadurch auch das Leben deiner Frau und Familie zerstört und belastet. Das ist gemeint: Sei nicht egoistisch, schau nicht nur auf dein Wohlergehen.
Gott hasst Ehescheidung. Mein Hauptthema ist nicht die Ehescheidung, sonst müssten wir alle entsprechenden Stellen im Alten und Neuen Testament anschauen. Wenn wir nur diese Verse hier nehmen, ist die Aussage eindeutig: Bleib treu bei der Frau deiner Jugend.
Warum wird das erwähnt? Weil die meisten Menschen jung heiraten. Das ist normal und gut. Paulus empfiehlt das auch, und ich würde es ebenfalls empfehlen. Wir haben verhältnismäßig jung geheiratet – meine Frau war 19. Das war gut.
Warum ist das Wort so wichtig? Die Gefahr zu sündigen ist relativ gering, wenn man jung heiratet. Wer erst mit 30 heiratet, ist oft nicht mehr jungfräulich. Paulus sagt: Besser früh heiraten. Außerdem gewöhnt man sich aneinander, wenn man früh heiratet.
Wir mussten viele Entscheidungen gemeinsam treffen. Wenn jeder schon ein fertiges Leben hat, ist es viel schwerer, zusammenzukommen und sich zu einigen. Es gibt viele Gründe, warum die meisten damals jung heirateten – heute tun das viele auch.
In der Jugend ist deine Frau vielleicht sehr hübsch, du auch sportlich und attraktiv. Nach 30 Jahren merkst du, dass deine Frau nicht mehr so hübsch aussieht wie damals. Das ist häufig so. Wenn du das Hochzeitsfoto anschaust, ist das klar.
Manche Männer sehen das nicht so und denken: Ein paar Haare weniger, Bauch etwas dicker – okay. Manche Männer sehen selbst nicht mehr so aus wie auf dem Hochzeitsfoto. Bedeutet das, dass man voneinander weglaufen soll? Dass Frauen sich einen hübscheren Mann suchen und Männer eine hübschere Frau?
Nein, das heißt: Bleib bei der Frau deiner Jugend. Du hast ihr versprochen, treu zu sein, in guten und in schlechten Tagen. Bleib dabei. Deine Untreue ist nicht nur ein Vergehen gegen deine Frau, die vielleicht weint, sondern auch gegen Gott.
Gott hat gesagt, du sollst treu sein. Wenn du Gottes Ordnung überschreitest, verstößt du auch gegen Gott. Du trittst seine Gebote mit Füßen. Deshalb heißt es hier: Bleib Gott treu, mach keine Abgötter, und bleib auch deiner Frau treu.
Ich glaube, diese Verse sind heute sehr aktuell. In Deutschland gehen mehr als die Hälfte aller Beziehungen kaputt. Viele junge Leute heiraten gar nicht mehr, weil sie sich nicht trauen, ein Leben lang zusammenzubleiben.
Deshalb ist es eine große Herausforderung, dafür zu beten und zu ringen: Wir wollen Familien, die Gottes Willen entsprechen. Wir wollen treu zueinander sein. Wir wollen keine Ehescheidung, denn Gott hasst sie, wie hier steht.
An die Männer richtet sich die Aufforderung, der Frau seiner Jugend treu zu bleiben, sie zu lieben, wie man es ihr versprochen hat. Das ist nicht nur ihr zuliebe, sondern auch Gottesdienst. Du hast Gott versprochen, treu zu sein, und deine Treue zu Gott zeigt sich darin, wie du dich deiner Frau gegenüber verhältst.
Sie ist deine Gefährtin, dein Bund. Du hast vor Gott einen Bund geschlossen, der dauerhaft gelten soll. Wir leben in einer Zeit, in der solche Dinge oft nicht ernst genommen werden. Als Christen sollten wir anders handeln.
Hier, zumindest vor dem Alten, vor Israel, werden die Leute ermahnt. Und ich glaube, genauso würde uns der Malachi auch ermahnen, wenn er heute zu uns reden würde.
Vers 17: Ihr habt dem Herrn Mühe gemacht mit eurem Reden. Und ihr fragt noch: Womit haben wir ihm denn Mühe gemacht? Damit, dass ihr sagt, jeder, der Böses tut, der ist Wut in den Augen des Herrn. Und an solchen hat er Wohlgefallen, oder? Wo ist das Wort des Gerichts?
Hier werden die Juden kritisiert, und indirekt wir als Christen ja auch. Es wird gesagt, ihr macht Gott Mühe. Ja, wodurch machen wir Gott Mühe? Indem ihr sagt: Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen des Herrn. Hä, wer sagt denn das? Das sagt doch kein Jude, das sagt doch kein Christ heute. Was ist damit gemeint?
Damit ist gemeint, dass du indirekt das sagst, dass du nicht genau so handelst. Du sagst, jeder, der Böse tut, der ist gut in den Augen des Herrn. Plötzlich in einer Gemeinde geht es dann darum, dass der, der Steuern hinterzieht, dem geht es doch gut. Der Bruder so und so hat den Staat betrogen, und es geht ihm richtig gut. Er hält sich nicht an die Regeln, und siehst du, dem geht es richtig gut. Und genau so denken ja viele Leute. Auch viele Christen denken sich: Siehst du, wenn du dich an die Ordnung hältst, geht es dir dauernd schlecht. Du musst mehr Steuern bezahlen oder dich mehr an die Ordnung halten. Und hältst du dich nicht, dann geht es dir viel besser.
Schon auf der Fahrt heute hierher, gerade auf der Autobahn von Hannover hier Richtung Norden, da war das wieder so eine Entscheidung, die ich treffen musste. Am Sonntagmorgen ist ja glücklicherweise relativ wenig Verkehr. Aber da gibt es über, ich weiß nicht, zehn Kilometer oder mehr eine Baustelle. Kennt ja manche von euch. In der Baustelle steht doch tatsächlich: „Ich muss sechzig fahren.“ Zwei Spuren, eine ganz frei, auf der anderen ist auch kaum etwas los. Ich könnte da hundertzwanzig fahren und würde keinen gefährden, heute morgen zumindest, da ja kein Verkehr ist.
Was mache ich jetzt als Christ? Naja, also wenn ich jetzt hundertzwanzig gefahren wäre, würde ich es euch wahrscheinlich nicht erzählen. Dann würde ich sagen: Oh, peinlich, lieber schweige ich dann darüber. Nein, ich habe mich wirklich gezwungen. Ich musste wirklich immer wieder abbremsen, weil ich bin dann ganz am Limit gefahren. Und plötzlich brauche ich schon wieder achtzig, bremsen, wieder langsam, obwohl gar kein Auto in der Nähe war.
Und jetzt würde ich mal sagen: Eigentlich könnten wir doch sagen, genauso wie hier steht, derjenige, der Böses tut, dem geht es gut. Ja, böse? Oder ist das jetzt böse, die Ordnung durch Status zu überschreiben? Och, immerhin steht ja im Römerbrief Kapitel 13: Wenn du die Ordnung durch Status überschreitest, überschreitest du die Ordnung Gottes. Das ist jedoch schon gefährlich.
Und dann gilt das in gewisser Weise ja. Manchmal denken wir genauso. Wir denken nämlich: Machen wir, was wir wollen, kümmern wir uns darum, wie wir gut rauskommen. Und dann sagen wir ihm direkt, der, der das Böse tut, der ist von Gott gesegnet. Der, der ehrlich ist, der ist der Dumme.
Und hier wird gesagt: Nein, nein, pass mal auf, jetzt bist du schon vollkommen auf dem falschen Weg. Genau, wenn du das tust, machst du dem Herrn Mühe. Der Herr will, dass die Menschen die Ordnung Gottes akzeptieren. Und durch das, wie du lebst oder was du sagst, trägst du dazu bei, dass die Menschen die Ordnung Gottes gar nicht mehr ernst nehmen. Und das ist nicht in Ordnung.
Dann sagst du ihm direkt: Der, der das Böse tut, der ist gesegnet. Auf eine andere Art und Weise sagst du das, wenn du sagst: Wo ist denn der Gott des Gerichts? Ich habe gerade gesagt, du sollst dich nicht scheiden lassen. Ja, und dann triffst du vielleicht den Christen, der sich scheiden lassen hat, und mit seiner neuen Frau ist er viel glücklicher als mit der alten.
Und jetzt sagst du: Siehst du, wo ist denn der Herr des Gerichts? Der straft doch gar nicht, der ist ja sogar noch gesegnet. Ich streite mich da unter meiner Frau herum, und der hat jetzt endlich eine Perle gefunden, die so jung und hübsch ist. Und deswegen machst du dem Herrn Sorgen und Mühe, denn du sagst: Wo ist denn das Gottesgericht? Da ist ja noch gar kein Gericht.
Ja, warum übt Gott kein Gericht? Weil er so gnädig und liebevoll ist. Weil er die Umkehr des Sünders will und nicht seinen Tod. Deshalb ist da noch kein Gericht. Das heißt aber noch lange nicht, dass Gott deshalb kein Gericht üben wird. Gott wird Gericht üben. Aber das dauert vielleicht noch ein bisschen. Er hat eben Geduld damit.
Manche Leute treten so auf, weil Gott nicht sofort jemanden sterben lässt. Deshalb sagen sie: Der Gott des Gerichts ist jetzt noch weit weg, er ist nicht da, und den muss ich mich nicht weiter kümmern. Das ist falsch. So soll man es nicht machen. Wir sollen sehen: Gott wird Gericht üben, aber manchmal dauert es eben.
Ich kann mich auch fragen: Warum hat Gott so lange gewartet, bis der IS am Ende war? Warum hat er so lange gewartet, bis der Nationalsozialismus am Ende war? Ja, weil Gott Geduld hat, auch mit Nazis, und Geduld hat auch mit IS-Kämpfern. Und weil er ihre Umkehr will und nicht ihren Tod.
Heißt das deshalb, dass Gott nicht da ist, der Gericht führt? Doch, der Gott des Gerichts ist da, und er wird Gericht führen. Jeder IS-Soldat, der nicht umkehrt, wird einmal vor dem Thron Gottes stehen und verurteilt, zur Rechenschaft gezogen werden.
Ja, aber eben manche wissen noch nichts. Sie sagen: Wo ist der Gott des Gerichts? Wir können doch alle machen, was wir wollen. Da ist doch gar keiner mehr da, der Strafe übt. Und das ist falsch.
Wir sollten die Langmut Gottes nicht missinterpretieren als das Zulassen von allem. Dass, weil wir sündigen und nicht sofort dafür bestraft werden, alles in Ordnung sei. Sünde kleinzureden oder so. Genau das wird hier kritisiert. Das sollen wir nicht tun.
Dann sind wir in Kapitel drei:
„Und siehe, ich sende euch meinen Boten, der vor mir her den Weg bereiten soll, und plötzlich wird er zu seinem Tempel kommen, der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr begehrt. Seht, er kommt“, spricht der Herr der Herrscher.
Er aber wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Silberschmelzens und wie die Lauge der Wäscher. Er wird sitzen und schmelzen, das Silber reinigen und die Söhne Levis läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn Opfergaben in Gerechtigkeit darbringen.
Hier haben wir also den Ausblick auf die Zukunft – eine Zukunft, die 450 Jahre später eintreffen wird. Denn es steht geschrieben, dass der Herr zu seinem Tempel kommen wird. Das nächste Mal, wenn der Herr wirklich zu seinem Tempel kommt, ist, als Jesus zum Tempel Gottes kommt.
Denn dort sagt Jesus als Zwölfjähriger: „Mutter, was sagst du? Ich bin doch in dem, was meines Vaters ist.“ Nicht im Haus seines Vaters, sondern im Tempel. Da kommt der Herr, da kommt Gott selbst in sein Haus, in seinen Tempel hinein. Aber sie erkennen ihn nicht.
Es steht hier auch, dass es einen Boten gibt, der dem Herrn vorausgehen wird. Dieser Bote wird in den nächsten Versen noch näher beschrieben, deshalb kommen wir später noch einmal darauf zurück. Es wird also ein Bote sein, der ihm vorausgeht.
Es wird auch gefragt: Wenn Gott kommt, wenn er dann in seinen Tempel hineingeht und Ordnung schafft, wer wird den Tag seines Kommens ertragen können? Wer wird bestehen, wenn er mit Feuer alles reinigt?
Das ist übrigens genau dasselbe, was Johannes der Täufer über Jesus sagt. Er sagt, nach mir wird einer kommen, der wird euch mit Wasser und Feuer taufen. Und dann wird gesagt, dass mit dem Feuer alles verbrannt wird – das steht ja auch schon vorher.
Das Feuer soll also verbrennen. Feuer wird in der Bibel häufig benutzt, um das Böse zu bestrafen, und genauso ist es hier. Allerdings können wir hier auch etwas Ermutigendes sehen: Gestraft werden sollen die Israeliten, nämlich die Nachkommen Levis, die Juden. Sie sollen gestraft und geläutert werden.
Hier steht aber nicht, dass sie alle getötet werden, sondern dass sie gereinigt werden. Das ist wichtig zu verstehen. Gott spricht ein Urteil zwischen denen, die ewig in die Verdammnis kommen und ewig von Gott getrennt sind – das gibt es. Aber es gibt auch eine Reinigung für diejenigen, die eigentlich zu Gott gehören.
Das lesen wir zum Beispiel im 1. Korinther 3,13-15. Dort heißt es, manche werden wie durchs Feuer hindurch gerettet. Manche Werke, die sie getan haben, sind wie Heu und Stroh und werden verbrannt, es bleibt nichts übrig. Bei anderen sind die Werke Gold, Silber und edle Steine, und diese bleiben auch nach dem Reinigungsfeuer bestehen.
Hier steht ja auch, dass Silber geläutert wird. Bei Johannes steht, dass die Spreu verbrannt wird. Bei der Spreu bleibt nichts übrig, hier wird Korn und Spreu getrennt. Das Korn sind die Geretteten, die Spreu die Verlorenen. Dort geht es um eine ewige Strafe.
Hier aber geht es um ein Reinigungsfeuer. Deshalb wird sowohl vom Feuer gesprochen, das das Silber reinigt, als auch von der Lauge, die der Wäscher benutzt. Silber ist unrein und soll jetzt gereinigt werden. Das geschieht durch Feuer und Lauge, aber das Silber bleibt bestehen.
Hier ist also kein endgültiges Urteil gemeint, wie: „Du wirst ewig verloren gehen.“ Sondern wenn der Herr kommt, wird er diejenigen reinigen, die er vorfindet – die Gläubigen, die wirklich zu ihm gehören.
Diese Reinigung kann manchmal auch wehtun. Das erleben wir als Christen in unserem Leben. Grundsätzlich müssen wir unterscheiden: Wer zu Jesus Christus gehört, der wird manchmal schwierige Situationen erleben. Gott wird ihn reinigen und ihm Schwieriges zumuten. Das geschieht aber nur, damit er mehr Gott dienen kann und seine eigenen Fehler erkennt.
Wenn Gott uns als Christen schwierige Dinge zumutet, heißt das nicht, dass wir verloren gehen. Er will uns auf unsere Sünde aufmerksam machen und uns zur Umkehr bewegen. Das ist der Prozess der Reinigung.
Hier geht es also darum, dass das Sündige weggenommen wird. Es geht nicht darum, dass der ganze Mensch verloren geht. Es handelt sich um ein Reinigungsfeuer. Das Silber, das hier beschrieben wird, soll durch Lauge und Feuer gereinigt werden.
Trotzdem soll das auch eine Warnung sein: Nehmt das nicht leicht! Wenn Gott kommt, wird er nicht einfach sagen: „Ihr wart toll.“ Sondern dann wird alles zutage treten, was ihr bisher falsch gemacht habt.
Das gilt auch für uns Christen. Es ist gut, sich manchmal zu überlegen: Was wäre, wenn Jesus heute kommen würde? Dann müsste wahrscheinlich manches in unserem Leben weg, wie Heu und Stroh. Dinge, denen wir viel Bedeutung beimessen, hätten für die Ewigkeit und das Reich Gottes keine Bedeutung mehr.
Dieses Nachdenken kann helfen, die Bedeutung solcher Dinge zurückzunehmen und ihnen weniger Raum in unserem Leben zu geben. So können wir realistischer damit umgehen.
Zusammenfassend: Der Herr wird kommen, Gott wird kommen. Ein Bote wird vor ihm hergehen. Und wenn er kommt, wird es ein Reinigungsfeuer geben.
Vers 4: Dann wird die Opfergabe von Juda und Jerusalem dem Herrn wohlgefallen, wie in der grauen Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren. Ich werde mich euch zum Gericht nahen und ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, gegen die Ehebrecher, gegen die Meineidigen, gegen die, welche den Lohn der Tagelöhner verkürzen, Wirtinnen und Weisen übervorteilen, die das Recht des Fremdlings beugen und nicht fürchten.
Der Herr der Heerscharen spricht: „Fürchtet mich nicht, denn ich, der Herr, verändere mich nicht. Deshalb seid ihr, die Kinder Jakobs, nicht zugrunde gegangen.“ Hier sind mindestens zwei Hauptgedanken enthalten. Wenn ich den zweiten zuerst nehme: Sei froh, wenn du Christ bist, du gehst nicht zugrunde, weil Gott an dir festhält. Ebenso wird hier zuerst Juda gesagt, dass sie in Sünde handeln und Gott untreu gewesen sind. Doch dann wird deutlich gesagt: Ihr seid nicht zugrunde gegangen, weil ihr die Kinder Jakobs seid. Ich habe euch versprochen, treu zu sein, ich habe versprochen, an euch festzuhalten. Selbst wenn du mal auf dem falschen Weg bist, lasse ich dich nicht gleich fallen.
Heißt das, man kann machen, was man will? Nein, keineswegs! Es gibt auch die Möglichkeit, sich ganz von Gott abzuwenden. Im Neuen Testament wird zum Beispiel die Sünde gegen den Heiligen Geist erwähnt, bei der es definitiv kein Zurück mehr gibt. Das gibt es auch. Aber viel häufiger kommt es vor, dass Menschen wie damals die Juden oder heute Christen in Sünde fallen, vielleicht manchmal auch eine Zeit lang darin bleiben. Das wird von Gott benannt und wird umgekehrt werden. Aber das heißt nicht, dass Gott aufgrund jeder Sünde sofort den Bund kündigt und wir nicht mehr seine Kinder sind.
Deshalb steht hier auch deutlich: Ihr habt schwere Sünde getan, die wird vorher aufgezählt, und trotzdem seid froh, ich habe an euch festgehalten, weil ihr die Kinder Jakobs seid. So ist es vielleicht auch mal in deinem Leben: Wenn du ehrlich bist, merkst du, dass du gesündigt hast und nicht getan hast, was Gott will. Dann musst du aufhören, aber sei froh darüber. Gott kündigt deshalb nicht gleich seine Erlösung oder seine Kindschaft. Wenn noch etwas übrig ist, wenn noch Sehnsucht im Herzen ist, wenn noch ein bisschen Glaube da ist, wird Gott das wieder entfachen. Er wird das geknickte Ohr nicht abbrechen, sondern versuchen, dich zurückzugewinnen. Sei offen dafür – es gibt einen Weg zurück. Du musst nicht gleich sagen, alles ist vorbei. Das heißt nicht, dass man leichtfertig mit der Sünde umgehen soll, aber es gibt diesen Weg zurück.
Hier wird auch noch ganz genau gesagt, wie wir Gott verunehren und traurig machen können. Einige Dinge, die damals die Juden getan haben, sind bis heute durchaus aktuell. Vorher wurde schon Ehebruch erwähnt – du sollst die Frau deiner Jugend nicht verlassen. Hier sind noch andere Dinge genannt. Was lesen wir noch? Zauberer. Zauberei bedeutet jemanden, der auf okkulte Mittel zurückgreift. Genau so etwas gibt es heute auch. Es gibt Menschen, die auf okkulte Mittel zurückgreifen, durch bestimmte Formen der Esoterik oder alternative Heilmethoden, die mit Kräften und Energien wirken sollen.
Auch heute gibt es Leute, die in Deutschland auf okkulte Mächte zurückgreifen. Sie versuchen, nach Sternbildern ihr Leben zu gestalten, ihren Ehepartner auszuwählen oder ihre Urlaubsreise zu planen. Manche versuchen, mit den Toten zu sprechen und Kontakt aufzunehmen. Jährlich verdienen immer mehr Menschen als Wahrsager ihr Geld in Deutschland. Das alles hat mit Zauberei zu tun. Die Bibel lehnt Zauberei ab, weil sie sagt: Wenn du etwas über das Übernatürliche wissen willst, wende dich an Gott. Alle anderen Wege zum Übernatürlichen sind falsch. Gott verurteilt das. Hier steht: Wendet euch davon ab, Gott wird das richten, wenn er kommt.
Was wird hier noch abgelehnt? Bei den Tagelöhnern! Was wird abgelehnt? Ganz genau: Wenn man jemanden einstellt, zum Beispiel, um den Garten umzugraben, und am Ende des Tages nicht den versprochenen Lohn zahlt. Scheinbar hat das Israel getan. Großbauern haben Leute als Tagelöhner angestellt und ihnen nicht den Lohn gegeben, der ihnen zusteht. Falls unter euch Selbständige sind, die Leute anstellen, gilt das direkt für euch. Auch in Deutschland gibt es Leute, die andere für sich arbeiten lassen und sie nicht bezahlen. Manchmal geschieht das direkt, manchmal planen Leute sogar einen betrügerischen Bankrott. Sie bauen ein Haus, lassen Zulieferer liefern, und wenn bezahlt werden müsste, machen sie Bankrott. Die Zulieferer bekommen kein Geld mehr. Das ist dasselbe. So übervorteilst du wissentlich die, die du angestellt hast.
In unserem Wirtschaftssystem gibt es einige, die gern auf Kosten anderer leben und sie ausbeuten, indem sie ihnen nicht das geben, was ihnen zusteht. Hier geht es also auch um soziale Gerechtigkeit. Im Neuen Testament und Alten Testament wird das aufgegriffen: Du sollst dem Ochsen, der drischt, das Maul nicht verbinden. Paulus bezieht das auf den Dienst der Ältesten, die, wenn sie ihren Dienst nicht voll ausüben können, eine angemessene Entschädigung bekommen sollen. Aber hier geht es erst einmal um die ganz normale Berufstätigkeit. Wenn du Leute anstellst, gib ihnen, was ihnen zusteht oder was du versprochen hast. Wenn du das nicht tust, versündigst du dich nicht nur deinem Angestellten gegenüber, sondern auch Gott gegenüber. Gott fordert eine ordentliche Entlohnung. So etwas steht hier drin: soziale Verantwortung.
Was steht hier noch? Ehebrecher hatten wir schon. Was noch? Meineid. Das heißt, vor Gericht oder in der Öffentlichkeit falsche Aussagen machen. Das ist heute an der Tagesordnung. Es ist fast so, dass du in einem Betrieb davon ausgehen musst, wenn du ehrlich bist, bist du die Ausnahme. Ich habe jahrelang in säkularen Bereichen gearbeitet, zum Beispiel während des Studiums. Regelmäßig verlangte mein Chef von mir, ich solle lügen. Ich habe mich geweigert. Glücklicherweise wurde ich nicht entlassen. Zum Beispiel habe ich in einem Hotel gearbeitet. Bei bestimmten Terminen sollte ich am Telefon sagen, wir haben alle Zimmer voll, obwohl das nicht stimmte. Warum? Der Chef wusste, wenn wir noch 14 Tage warten, zahlen die Leute mehr, weil sie dringend ein Zimmer suchen. Also hielten wir zehn Prozent der Zimmer leer vor Messen, um sie dann teurer zu verkaufen.
Wenn ein Anruf kam und jemand fragte, ob noch ein Zimmer frei sei, sagte ich: ja. Das ging nicht, und mir wurde verboten, ans Telefon zu gehen. Dann musste ich andere Aufgaben übernehmen, wie Staubsaugen. Ich sagte mir: besser ehrlich staubsaugen als unehrlich am Telefon lügen. Im Geschäftsleben wird oft erwartet, dass man mogelt, täuscht oder lügt. Als Christen dürfen wir das nicht tun. Meineid ist verboten, ebenso wie falsche Aussagen. Dadurch verunehren wir Gott, und Gott wird das zur Rechenschaft ziehen.
Was steht noch? Fremdenfeindlichkeit. Das gibt es auch in Deutschland. Manche sagen offen, Ausländer seien weniger wert. Andere verhalten sich so. Das ist nicht angeboren, oft entwickelt es sich. Manchmal machen Menschen schlechte Erfahrungen mit Menschen aus bestimmten Nationen. Aber generell Menschen schlecht zu behandeln, weil sie aus einem anderen Land kommen, ist falsch. Das wird im Alten Testament als falsch angesehen. Dort heißt es sogar, wenn ein Fremdling an deiner Tür steht und sein Esel zusammenbricht, sollst du ihm helfen. Feindesliebe kennen wir aus dem Neuen Testament. Sie gilt auch denen, mit denen wir nicht einverstanden sind.
Heißt das, wir müssen sagen, alle Ausländer seien lieb und nett? Nein, das wäre unsinnig und falsch. Aber es heißt, wir sollen nicht ausländerfeindlich sein. Wenn ein Ausländer Hilfe braucht, soll er sie bekommen. In unserer Gemeinde in Detmold haben wir drei Jahre lang wöchentlich Deutschunterricht für Ausländer angeboten. Die meisten waren Muslime. Wir haben ihnen Deutschunterricht gegeben und von Jesus Christus erzählt. Schriften lagen aus, die sie mitnahmen. Wir halfen ihnen, Wohnungen zu finden, manche mit Küchen einzurichten, und suchten Arbeitsplätze. Die meisten sahen wir nicht wieder, als sie alles hatten.
Man könnte fragen, ob sich das gelohnt hat. Es geht nicht um Lohn, sondern um den Auftrag. Jesus sagt, wir sollen Menschen helfen. Während wir helfen, predigen wir auch. Sie haben Predigt gehört, von Jesus gehört, mindestens ein Neues Testament bekommen. Ich denke, das ist unser Auftrag: dass sie sich bekehren. Das kann ich nicht erzwingen, aber es kann passieren. Einige sind gläubig geworden und gehören bis heute zu unserer Gemeinde. Der Großteil wollte die Hilfe, aber nicht mehr. Ist es dumm, diese Hilfe zu geben? Nein, es ist unser Auftrag. Wir sollen dafür bekannt sein, Menschen zu helfen. Nicht, dass wir uns missbrauchen lassen, aber wir sollen helfen. Wer nur an Kosten denkt und nicht hilft, handelt falsch.
Hier steht: Fremde sollen freundlich behandelt werden, egal ob sie nett sind oder nicht. Wir bringen ihnen die Liebe Gottes und hoffen, dass sie sich bekehren. Manche tun es, manche nicht. Was steht noch? Witwen und Weisen. Das galt damals noch mehr als heute, weil es keine Sozialhilfe, Rentenversicherung oder Witwenrente gab. Heute gibt es das, aber die Herausforderung bleibt: Wenn wir Menschen in unserem Umfeld oder in der Gemeinde sehen, die leiden und Hilfe brauchen, sollten wir bereit sein zu helfen. Oft sind es Menschen, die aus sozialen Gründen hilfebedürftig sind: Der Ehemann ist gestorben, die Frau, sie sind arbeitslos oder krank geworden. Wir sollten versuchen, ihnen Unterstützung zu geben.
Wenn ihr dafür offen seid, wird es immer wieder Möglichkeiten geben. Das ist ein Ausdruck, Gottes Liebe weiterzugeben – immer begleitet vom Evangelium. Das heißt, wir helfen und sagen ihnen, dass sie Jesus brauchen. Beides gehört zusammen. Das eine wird glaubwürdiger durch das andere. Wir sind glaubwürdiger, wenn wir praktisch helfen. Wer das nie tut, handelt gegen Gottes Willen. Im Neuen Testament, zum Beispiel im Jakobusbrief und im ersten Johannesbrief, wird gesagt: Wenn jemand Hilfe braucht und du nichts tust, sondern nur fromm redest, hilft das nicht. Auch hier im Leben muss das sichtbar sein.
Hier wird kritisiert, dass viele Juden damals fromm redeten, aber nicht taten, was Gott beauftragt hat. Sie ließen Ehebruch, Meineid, Zauberei, den Lohn der Tagelöhner, die Hilfe für Witwen, Weisen und Fremdlinge zu. Deshalb steht da, dass Gott sie richten wird. Das ist nicht in Ordnung.
Dann geht es weiter, Vers 7: Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren, spricht der Herr der Heerscharen. Aber er fragt: Worin sollen wir umkehren? Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Worin haben wir dich beraubt? In dem Zehnten und den Abgaben. Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, das ganze Volk.
Hier sagt Gott wieder: Kehrt um! Das soll uns Hoffnung machen. Gott ist nicht ein Gott, der sagt: Du hast versagt, alles ist zu Ende, zack, in die Hölle. Sondern Gott sagt: Du hast Fehler gemacht, kehre um! Ich sehne mich danach, dass du umkehrst und gebe dir die Möglichkeit dazu. Wenn du umkehrst, bin ich wie der Vater mit dem verlorenen Sohn, der mit offenen Armen dich zurücknimmt. Aber ich sehe, was du falsch machst, und sage dir, du sollst umkehren. Gott will, dass du umkehrst.
Ein Punkt, der hier genannt wird, ist: Ihr habt mich beraubt. Im Hebräischen sind das starke Ausdrücke. Ihr habt mich verunehrt, und gesagt, wer Gott bestiehlt, ist gut. Warum solche starken Worte? Weil der dahinterstehende Punkt deutlicher wird. Wenn man es nicht so deutlich ausdrückt, klingt es wie eine Bagatelle und nicht wie das Vergehen, das dahintersteht.
Wie war das mit dem Zehnten? Im Alten Testament gab es den Zehnten auf mehreren Ebenen. Einerseits sollte der Zehnte für den Tempel gegeben werden. Dadurch wurde der Tempeldienst bezahlt, auch die Leviten und Priester. Dafür sollten zehn Prozent gegeben werden: für Opfer, Bauanlagen, Öl, Tiere und so weiter.
Es gab auch einen Zehnten für die Armen, Witwen und Weisen. Das sollte am Rand des Ackers bestehen bleiben. Es gab also mehrere Abgaben, die als Zehnt bezeichnet wurden. Hier ist der Zehnte gemeint, der für Gott bestimmt ist. Es steht: Ihr habt mich beraubt, nicht die Armen. Die Armen waren vorher schon erwähnt.
Diese zehn Prozent, die für den Tempelunterhalt und Opfer gedacht waren, wurden nicht gegeben. Stattdessen wurde endlos gerechnet, wie viel Gott noch zusteht. Im Neuen Testament gibt es den Zehnten nicht mehr. Wenn er erwähnt wird, dann kritisch, zum Beispiel bei den Pharisäern, die Dill und Minze verzinnten. Sie nahmen noch den Zehnten von kleinen Gewürzen, aber die grundsätzlichen Dinge vernachlässigten sie. Jesus nennt das Heuchelei.
Im Neuen Testament wird kein Zehnter gefordert. Stattdessen wird ein fröhlicher Geber geliebt. Eigentlich wird gefordert: Gib Gott alles, was du hast. Manche freuen sich, wenn sie keinen Zehnten mehr geben müssen, denken: Endlich keine Spenden mehr. Aber das zweite muss man dazu sagen: Eigentlich gehört Gott alles. Haus, Auto, Leben, Gesundheit, Talente.
Heißt das, du darfst nie mehr Eis essen oder Urlaub machen? Nein. Aber bei allem, was du ausgibst, sollst du überlegen, ob es gut im Sinne Gottes investiert ist. Nicht nur zehn Prozent für Gott geben und den Rest für Unsinn ausgeben. In deinem ganzen Leben sollst du sinnvoll für Gott einsetzen.
Viele von euch haben mehr als genug und können mehr als zehn Prozent für Gottes Sache einsetzen. Ihr müsst nicht sagen, zehn Prozent sind Schluss. Manche rechnen auch erst nach Abzug der Miete, Heizung und sonstiger Kosten. Das ist auch falsch. Hier liegt es an euch.
Damals war Israel verpflichtet, den Zehnten zu geben. Wenn sie es nicht taten, war das nicht nur Untreue, sondern Diebstahl. Gott beschenkt euch mit hundert Prozent. Woher kommt dein Einkommen? Von Gott, der dich segnet, gesund macht, dir einen Job gibt, dir Kraft gibt, in einem reichen Land leben lässt. Von dem, was ich dir gebe, bist du nicht einmal bereit, zehn Prozent für Gottes Reich einzusetzen. Das ist armselig.
So denkt Gott. Es ist nicht so, dass 90 Prozent dir gehören und zehn Gott. Gott schenkt dir alles und gibt dir alles zur freien Verfügung. Du bist nicht einmal bereit, ein kleines bisschen zurückzugeben. Dann sagt Gott: Lass es auch, ich brauche dein Geld nicht. Ich komme auch ohne zurecht.
Müssen wir ehrlich fragen: Ist Gott darauf angewiesen? Nein, er ist es nicht. Gott kann mit einem Wort eine Tonne Gold erschaffen. Er kann Menschenherzen lenken und Leute gebrauchen. Wenn wir uns beteiligen dürfen, ist das toll. Aber wir sollten nicht denken, wir kaufen uns frei.
Hier wird gesagt: Damals war es Pflicht, zehn Prozent zu geben. Wenn das nicht geschah, beraubten sie Gott. Vers 10: Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei. Prüft mich doch damit, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffne und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde. Ich will für euch die Fresser schelten, dass sie sich der Frucht der Erde nicht verdirbt, und den Weinstock, dass er auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der Herr der Heerscharen. Alle Heidenvölker werden euch glücklich preisen, denn ihr werdet dem Land wohlgefallen haben, spricht der Herr der Heerscharen.
Gott müsste das nicht tun. Er sagt: Wenn ihr so kleingläubig seid und denkt, ihr habt zu wenig, dann gebt doch mal, was ich euch gesagt habe. Dann seht, ob ihr am Hungertuch nagt oder nichts mehr übrig bleibt. Wenn ihr treu seid, seid ihr nicht nur treu. Ich gebe euch sowieso alles, hundert Prozent, und ihr gebt nur ein bisschen zurück.
Prüft mich! Wenn ihr mir gebt, was mir zusteht, werde ich euch segnen. Das Vorratshaus ist das Vorratshaus des Tempels. Dort wurde der Zehnte gespeichert, um den Tempelunterhalt und die Priester zu bezahlen.
Fenster des Himmels bedeutet hier den Regen, der vom Himmel kommt. In Israel war Regen selten und notwendig, damit die Saat wächst. Wenn ihr den Zehnten gebt, öffne ich die Himmelschleusen, damit genug Regen fällt und ihr bei der nächsten Ernte genug zu essen habt.
Der Fresser sind Heuschrecken oder anderes Ungeziefer, das Felder zerstört. Gott will sie schlagen, damit sie eure Ernte nicht vernichten. Heuschrecken können in kurzer Zeit ganze Felder abfressen. In Ostafrika gibt es aktuell riesige Heuschreckenplagen.
Gott sorgt auch dafür, dass der Weinstock fruchtbar bleibt. Er segnet deine Arbeit. Du bist wie ein Landwirt: Du pflanzt an, pflegst, und Gott sorgt für Regen und Schutz vor Ungeziefer. Er schafft die Voraussetzungen, damit du deinen Lebensunterhalt verdienen kannst.
Gott stellt sich selbst auf die Probe: Gib mir, was du mir versprochen hast, und du wirst sehen, dass genug für dich übrig bleibt. Das ist kein Glücksspiel, sondern ein Versprechen. Gott müsste nicht segnen, aber er tut es, wenn du treu bist. Dafür können wir dankbar sein.
Das gilt auch heute. Wenn der Zehnte nicht mehr der Maßstab ist und die meisten keine Landwirte sind, gilt das Prinzip: Gib Gott, was Gottes ist, investiere in sein Reich, und Gott wird deine Bemühungen segnen. Er wird dir Arbeit geben und das, was du brauchst, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Hier steht nicht, dass jeder Christ superreich wird. Für viele ist Reichtum sogar eine Versuchung.
Gott gibt dir, was du brauchst. Das ist das Versprechen, an dem du Gott prüfen kannst.
Ihr habt harte Worte gegen mich ausgestoßen, spricht der Herr. Ihr fragt: Was haben wir untereinander gegen dich geredet? Ihr habt gesagt: Es ist umsonst, dass man Gott dient. Was nützt es, seine Ordnungen zu halten und vor dem Herrn der Heerscharen Trauer zu tragen? Nun preisen wir die Übermütigen glücklich, denn die, welche Gesetzlosigkeit üben, stehen aufrecht, und die, welche Gott versucht haben, kommen davon.
Das ist dasselbe, was wir gerade gesehen haben. Manche Christen denken so: Der Betrüger kommt damit durch, Gott lügt und richtet nicht. Hier redet ihr hart gegen Gott. Ihr redet ungerecht. Gott übt Gerechtigkeit, nur nicht jetzt. Er hat Geduld mit dem Bösen und lässt ihn noch eine Zeit lang. Deshalb ist der Böse nicht gesegnet.
Du musst nicht lügen, weil der andere mit Lügen weiterkommt. Wenn du das tust, wendest du dich gegen Gott. Manche sagen indirekt: Es ist umsonst, Gott zu dienen. Es kommt nichts heraus.
Das ist eine falsche Auffassung, sagt Malachi. Da besprachen sich die, die den Herrn fürchteten, miteinander. Der Herr achtete darauf und hörte es. Ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die den Herrn fürchteten und seinen Namen hoch achteten. Sie werden vor mir, spricht der Herr der Heerscharen, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, an dem ich bereite, und ich will sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient.
Dann werdet ihr sehen, was für ein Unterschied besteht zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der es nicht tut.
Hier ist derjenige gemeint, der denkt: Den Ungläubigen geht es gut, warum soll ich nicht auch so leben? Und dann gibt es die Gerechten, die sagen: Egal, auch wenn ich Nachteile habe, ich halte an Gottes Ordnungen fest.
Es steht, dass vor Gott ein Gedenkbuch geschrieben wurde. Wenn du treu warst und dir deshalb schlechter ging, dein Geschäft nicht gut lief oder andere mehr Erfolg hatten, denke daran: Gott weiß das und hat es aufgeschrieben. Der Tag wird kommen, an dem Gott dich belohnt.
Das lesen wir auch am Ende der Offenbarung, wenn Kronen verteilt werden. Gott ist gerecht. Dann wird deutlich, wer treu und wer untreu war. Nicht alle werden gleich behandelt, denn im Buch Gottes steht alles. Das wird im Neuen Testament genauso gesagt, zum Beispiel bei den Seligpreisungen: Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Sie werden nicht immer auf der Erde Gerechtigkeit empfangen, aber in der Ewigkeit bei Gott. Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen verfolgt.
Wir werden nicht immer schon auf der Erde belohnt, wenn wir verfolgt werden. Aber in der Ewigkeit gibt es die Belohnung, weil Gott nichts vergisst.
Vers 19: Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen. Alle Übermütigen und Gesetzlosen werden wie Stoppeln sein. Der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heerscharen, sodass weder Wurzel noch Zweig übrig bleibt.
Hier ist ein Feuergericht gemeint, nicht zur Reinigung. Stoppeln werden verbrannt, nichts bleibt übrig. Zuvor wird Silber geläutert, Silber wird nicht verbrannt. Hier sind die Übermütigen gemeint. Manche Sündige leben so, als gäbe es Gott nicht. Dann wird Gericht kommen, und sie werden ewig verdammt.
Das Feuer steht hier als Hinweis auf die ewige Verdammnis. Stoppeln und Stroh werden verbrannt. Dann gehst du über die Asche, die an deinen Schuhen klebt. Du wirst von Gott belohnt, wenn du auf seiner Seite bist.
Es wird gesagt, dass die Gesetzlosen zertreten werden wie Asche unter euren Füßen an jenem Tag. Manche werden das erleben, sagt der Herr der Heerscharen.
Hier wird der Tag des großen Gerichts beschrieben. Nur die Erlösten werden geheilt. Am Ende der Offenbarung steht, dass es keine Krankheit mehr geben wird und Gott alle Tränen abwischen wird. Das ist unsere Hoffnung, wenn wir in der Nähe Gottes leben, ihm vertrauen und mit ihm leben.
Dann können wir darauf hoffen. Die anderen werden gestraft und verbrannt. Stellt euch vor, alles wird verbrannt, nur die Asche bleibt. Du gehst darüber und die Asche klebt an deinen Schuhen. Aber Gott belohnt dich, wenn du der Gerechtigkeit nachgehst.
Ein schönes Bild: Ihr werdet herauskommen und hüpfen wie Kälber aus dem Stall. Das ist ein Bild aus der Landwirtschaft. Ein junges Kalb, das den Winter im Stall verbracht hat, freut sich, wenn es die Tür öffnet und es raus in die Sonne und auf die Wiese darf. Das Kalb springt und hüpft. So wird es sein, wenn wir zu Gott kommen.
Du kommst aus dem Stall, der für das irdische Leben steht, manchmal eng und dunkel. Dann öffnet Gott die Tür, du kommst in die Ewigkeit, und du springst wie ein junges Kalb in die Sonne und auf die frische Wiese.
Ein schönes Bild, das uns zeigt: Auch wenn du das jetzt nicht siehst, wird es kommen. Schau auf das Ende, nicht nur darauf, ob der Ungläubige jetzt Vorteile hat. Gott wird Gericht halten, und dann wird es so sein, wie hier beschrieben.
Und ehe das kommt, da ist jetzt noch der letzte Abschnitt hier in Maleachi, Vers 22: „Gedenkt an das Gesetz Moses, meines Knechtes, das ich ihm auf dem Horeb für ganz Israel befohlen habe, an die Satzungen und Rechte. Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt. Er wird das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder den Vätern zuwenden, damit bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Bann geschlagen werden muss.“
Ja, hier steht noch die Vorhersage. Wir haben ja vorher am Anfang des Kapitels gelesen, dass Gott selbst kommen wird, Jesus zu seinem Haus. Dann wird er schon Gericht üben. Das ist die erste Stufe, denn als er auf die Erde gekommen ist, hat er schon Gericht geübt. Zum Beispiel hat er die Händler aus dem Tempel vertrieben – auch das war ein Gericht. Aber er wird ja noch einmal wiederkommen, und dann wird er erst recht Gericht üben, nämlich zu seinem tausendjährigen Reich.
Und dann steht hier, bevor er kommt, wird er Elia schicken. Der soll dann vorbereiten, dass der Messias kommt, dass Jesus, also Gott selbst, auf die Erde kommt. Deshalb warten die meisten Juden bis heute noch auf Elia und sagen: „Elia muss ja erst noch kommen, bevor der Messias kommt.“
Wenn wir dann ins Neue Testament hineinschauen, haben wir dort mindestens zwei Stellen, die uns etwas darüber Auskunft geben. Ich möchte euch hier gerne aus Lukas Kapitel 1 vorlesen, und zwar Vers 13, damit wir den Zusammenhang haben:
„Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird einen Sohn gebären. Du sollst ihm den Namen Johannes geben, und er wird dir Freude und Wonne bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn, und Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken. Er wird mit dem Heiligen Geist erfüllt sein vom Mutterleib an. Viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen. Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechtigkeit, damit er dem Herrn ein zugerüstetes Volk bereite.“
Wenn wir das hier lesen, merken wir, hier ist genau die Erfüllung dessen, was 450 Jahre vorher vorhergesagt wurde – 450 Jahre von Maleachi. Genau hier ist das, was der Engel Zacharias sagt, als die Geburt von Johannes dem Täufer angekündigt wird.
Es wird dein Sohn sein, der Prophet, der das Kommen des Messias vorbereitet. Hier steht noch deutlich, dass er die Väter den Kindern zuwenden wird. Das ist genau das Zitat aus Maleachi, das wir gerade gelesen haben. Und hier steht, er wird im Geist Elias kommen.
Nämlich so, wie Elia vor dem Kamel gesagt hat: „Wem wollt ihr dienen, Gott oder dem Baal? Entscheidet euch!“ Genauso stritt auch Johannes der Täufer auf. Wenn man seine Predigt liest, sagt er: „Jetzt ist die Zeit der Buße.“ Er meint nicht, dass ihr automatisch gerettet seid, nur weil ihr Kinder Abrahams seid. Gott kann auch aus diesen Steinen Kinder machen, wenn er will. Aber euch ist das Gericht angekündigt, wenn ihr nicht umkehrt.
Also genau die Predigt, die Elia dem Volk gegenüber gehalten hat: Entscheidet euch, ob ihr Gott dienen wollt oder nicht. Genau das war auch der Inhalt der Predigt von Johannes dem Täufer. Deshalb wird hier gesagt, dass Johannes der Täufer als derjenige vorhergesagt wird, der in der Kraft Elias kommt – genau das, was Maleachi 450 Jahre vorhergesagt hat.
Und dann noch eine Stelle aus Matthäus, Kapitel 17, Vers 10. Dort, im Gespräch mit Jesus, lesen wir Jesu Stellungnahme zu dieser Frage von Elia:
„Und seine Jünger fragten ihn: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse? Jesus antwortete ihnen: Elia kommt zwar zuerst und wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird es auch dem Sohn des Menschen ergehen.“
Da verstanden die Jünger, dass Jesus von Johannes dem Täufer sprach. Also sagt Jesus selbst, dass Johannes der Täufer der Elia ist, der kommen wird, bevor der Messias kommt.
Hier merken wir also nicht nur die Aussage des Engels zu Zacharias, sondern auch Jesus selbst nimmt dazu Stellung vor seinen Jüngern. Er sagt, dieser Elia ist nicht der Elia, der als Reinkarnation zurückkehrt, sondern ein Prophet in der Kraft Elias, der dieselbe Aufgabe hat wie Elia: das Volk zur Umkehr zu rufen. Johannes der Täufer ist dieser von Maleachi vorhergesagte Elia.
Übrigens taucht Elia auch noch einmal auf. Das lesen wir zwar jetzt nicht, aber er erscheint zusammen mit Mose auf dem Berg der Verklärung. Dort bestätigt Gott Jesus noch einmal als seinen gesandten Messias. Auch dort sind Elia und Mose anwesend. Elia ist also noch einmal präsent, bevor Jesus stirbt und aufersteht.
Es gibt also einige Stellen im Neuen Testament, die uns deutlich sagen: Elia ist da, Elia ist Johannes der Täufer, Elia ist derjenige, der kommt, um Jesu Wirken vorzubereiten.
Deshalb ist das eine erfüllte Prophetie aus dem Alten Testament, die über 400 Jahre vorhergesagt wurde und hier an mehreren Stellen bestätigt wird. Wenn wir diese Zeugen nicht als Lügner abtun, müssen wir sehen, dass das, was vorhergesagt wurde, sich erfüllt hat.
Gott hat ja versprochen: „Ich werde euch nicht allein lassen, ich werde zu euch kommen, es gibt noch eine Zukunft für euch, Israel.“ Es dauert noch etwa 400 Jahre, noch einige Generationen, aber Gott hält sein Versprechen.
So wie Gott auch uns versprochen hat, dass er uns nicht allein lassen wird, dass wir in der Ewigkeit bei ihm sein werden. Er hat versprochen, dass er ein zweites Mal kommen wird, um sein Reich aufzurichten.
Und so, wie er sich beim ersten Mal daran gehalten hat, wird er sich auch beim zweiten Mal daran halten. Selbst wenn wir nicht genau wissen, wann die Stunde seiner Wiederkunft ist, er wird wiederkommen.
Beim zweiten Mal wird vielleicht ebenfalls ein Vorbote auftauchen, so wie ein Elia. Wir lesen ja von den zwei Zeugen in der Offenbarung, die auftauchen und auf den Messias hinweisen. Vielleicht ist das wiederum eine Vorbereitung auf sein Kommen.
Aber auch hier lesen wir: Gott steht zu seinem Versprechen. Solange noch Zeit ist, ruft er dazu auf, von falschen Wegen umzukehren, und er freut sich darüber.
Jetzt haben wir uns gemeinsam das Buch Maleachi angeschaut, und ich hoffe, ihr habt dabei gemerkt, dass vieles aus diesem Buch auch heute noch aktuell und hilfreich für uns ist. Besonders das, was wir heute Nachmittag noch einmal betrachtet haben.
Erinnert euch: Wir haben damit begonnen, dass keine anderen Götter angebetet werden sollen. Warum sollte man anderen Göttern nachlaufen? Das geht nicht. Wenn du sündigst, schadest du auch deinen Geschwistern. Ihr seid ein Leib miteinander verbunden. Wenn du etwas falsch machst, schadet das auch den Geschwistern.
Gott mag keine Ehescheidung. Sei treu in der Ehe und bleibe dabei, auch wenn unsere Umgebung das völlig anders und falsch sieht. Was Gott gehört, sollst du auch Gott geben und nicht geizig sein.
Du sollst ordentlich mit Fremden, Witwen, Waisen und Bedürftigen umgehen. Auch darin zeigt sich, dass du Gott nachfolgst.
Gott wird einmal Gericht halten. Diejenigen, die ihm treu sind, werden belohnt, und die, die ihm nicht treu sind, werden bestraft. Auch wenn du das jetzt noch nicht siehst, fang nicht an zu sagen: „Ach, es ist ja egal, ob man Gott folgt oder nicht.“ Siehst du den Ungläubigen? Dem geht es gerade so gut? Das ist eine Lüge, nur weil Gott kurzfristig Geduld hat.
Gott wird einmal wiederkommen und sein Volk besuchen. Er wird dann die reinigen, die zu ihm gehören, und richten, die sich gegen ihn entschieden haben. Und dazu gehörst auch du.
Das erste Mal ist er gekommen, das zweite Mal wird er auch kommen und zu seinem Wort stehen.
An dieser Stelle beten wir noch einmal zusammen. Demjenigen, dem Gott etwas aufs Herz legt, kann uns im Gebet leiten. Ich werde den Abschluss machen. Sagt Gott, was er euch gerade aufs Herz gelegt hat.
Lasst uns beten!