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Das Reich Gottes (5/5)

Das Reich Gottes, Teil 5/5
18.09.2025
SERIE - Teil 5 / 5Das Reich Gottes

Einführung in das Konzept des Reiches Gottes

Das Reich Gottes – Ein Blick auf die Herrschaft Jesu

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um das Reich Gottes und allgemeine Prinzipien dazu.

Was jetzt kommt, müsst ihr nacharbeiten, weil es einfach zu viel ist. Aber es ist genial. Es ist Stoff für ein ganzes Jahr Hauskreise. Wirklich genial.

Und zwar Folgendes: Wenn wir jetzt über das Reich Gottes nachdenken – wir wissen ja schon, dass es ein bisschen anders ist – dann treffen wir auf ein Konzept, das revolutionärer und andersartiger kaum vorstellbar ist.

Ich habe hier einfach mal ein paar Punkte mitgebracht, damit ihr begreift, wie revolutionär das Reich Gottes ist und warum es überhaupt nichts mit dem zu tun hat, wo wir herkommen.

Wir müssen wirklich, wenn wir Christen werden, ein Stück komplett umdenken. Du musst es dir vorstellen wie bei jemandem, der aus einem schlechten Elternhaus kommt. Wenn du dich dann bekehrst, musst du sagen: „Okay, ich weiß jetzt, wie man es nicht macht. Jetzt möchte ich lernen, wie es richtig geht.“

So ist das bei jeder Bekehrung. Du weißt, wie man es nicht macht, und jetzt möchtest du darüber nachdenken, wie das Reich Gottes funktioniert.

Einfach mal zu diesem Reich Gottes hier sieben Punkte:

Revolutionäre Umkehrung von Werten

Punkt Nummer eins

Im Reich Gottes findet eine Umkehrung von Werten statt, die immer wieder überrascht. Im Reich Gottes sind die Armen, die Trauernden, die Sanftmütigen und die Verfolgten – also sagen wir mal die Außenseiter – plötzlich diejenigen, die glücklich sind.

In dieser Welt, aus der wir kommen, gelten Dinge wie Macht, Geld und Einfluss. Wenn du das hast, dann bist du happy, dann hast du es geschafft. Doch jetzt kommt Gott und sagt: Drehen wir das einfach mal um. Wenn Macht, Geld oder Einfluss in deinem Leben eine Rolle spielen, dann wirf das raus. Das spielt überhaupt keine Rolle.

Glückseligkeit – also Glück, wie Gott es definiert und wie es seinem Wesen entspricht – findest du an dieser Stelle überhaupt nicht. Und diese Idee, dass Werte umgedreht werden, begegnet dir immer wieder: Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Das gibt es nirgendwo sonst in der Welt. Hier musst du groß sein, damit andere dich toll finden. Paulus erklärt: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Ja, das ist ja mal drollig, oder? Wenn du gerade nicht so gut drauf bist, kann Gott dich am meisten verwenden. Das ist schön.

Gott erwählt das Törichte und das Schwache der Welt. Das heißt: Menschen ohne Einfluss, ohne Bildung, ohne philosophisches Know-how sind diejenigen, die das Evangelium am leichtesten verstehen. Warum? Weil das Evangelium als die wichtigste Botschaft der Welt der Welt selbst als Torheit vorkommt.

Übrigens: Man kann von Kindern lernen, und wer sein Leben verliert, wird es gewinnen. Spannend, oder? Im Reich Gottes passt einfach nichts zusammen. Es ist eine komplette Umkehr der Werte, da wird alles auf den Kopf gestellt.

Arm ist reich, schwach ist stark, niedrig ist hoch, die Letzten werden wie die Ersten sein, die Größten sind Diener, Kinder sind Vorbilder, Verlierer sind Gewinner – das macht alles keinen Sinn. Stimmt.

Deshalb musst du das wirklich neu denken. Du steckst in einer Welt, die dich jeden Tag mit anderen Ideen flutet und dir jeden Tag eine andere Lebensqualität verkauft. Und jetzt kommt das Reich Gottes, das überhaupt nicht dazu passt.

Erster Punkt: Umkehrung von Werten.

Die Liebe als Grundprinzip des Reiches Gottes

Zweiter Punkt: Dieses Reich ist von unglaublicher Liebe geprägt. Es ist ein Reich ohne Waffen, gegründet auf Liebe. In diesem Reich gibt es keine Gewalt und keine Vergeltung. Stattdessen herrscht radikale Feindesliebe.

Du musst dir überlegen: Wenn ich meine Feinde schon so lieben soll, wie viel mehr müsste ich dann meine Geschwister lieben? Ja, es ist ja so – vom Kleineren zum Größeren. Hier ein Beispiel aus Römer 12,20-21: „Wenn nun dein Feind Hunger hat, speise ihn; wenn ihn Durst quält, gib ihm zu trinken. Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“

Er ist ein Feind, und ich könnte jetzt Lukas 6 zitieren: Er soll ihn segnen, für ihn beten und ihm Gutes tun. Mach das! Vielleicht denkst du: „Hä, warum soll ich das tun?“ Ganz einfach: Feinde erschlagen kann jeder. Feinde lieben, das ist viel schwieriger.

Wir gehen den Weg des Herrn Jesus. Er hat seine Feinde geliebt und ist für sie gestorben – nämlich für dich. Also machst du das jetzt auch. So einfach ist das. Es fühlt sich nur nicht einfach an, und es klingt auch nicht richtig.

Wenn du das erste Mal einem echten Feind gegenüberstehst, ist das etwas ganz anderes. Solange es nur theoretisch bleibt, ist es immer easy. Aber in dem Moment, wenn du so einen echten, vielleicht sogar leicht psychopathischen Stinkstiefel vor dir hast, der dich nicht mag, fängst du an zu überlegen: Wie segne ich den jetzt? Was wünsche ich dem Gutes? Während du eigentlich am liebsten aus dem Garten von Simon eine Latte nehmen und ihm über den Kopf ziehen würdest.

Ganz genau, ein schneller Tod. Das ist unglaubliche Liebe.

Kleine Anfänge mit großer Wirkung

Dritter Punkt

Das Reich Gottes hat einen ganz kleinen Anfang und eine große Wirkung. Die Gleichnisse dazu, zum Beispiel das Senfkorn-Gleichnis, zeigen, dass aus einem ganz kleinen Samen, einem Senfkorn, ein richtig großer Baum wird. Dieser Baum ist riesig und in der ganzen Welt zu sehen. Oder nehmen wir das Gleichnis vom Sauerteig: Da ist ein kleines bisschen Sauerteig, und dieser durchdringt einen riesigen Batzen Mehl und macht daraus einen großen Sauerteig.

Es beginnt also mit etwas ganz Kleinem, Unscheinbarem – ein paar galiläische Fischer und noch so eine komische Sorte von Menschen, bei denen man denkt, die würde man nie einstellen, wenn man eine neue Firma gründen möchte. Jesus sagt aber: Mit denen verändere ich die Welt. Es fängt ganz klein an und verändert die Welt.

Deshalb sollten wir niemals unterschätzen, wie viel Potenzial in einem ganz kleinen Anfang steckt, den Gott verwendet. Die Leute, die er verwendet, vertrauen hundertprozentig auf ihn.

 Matthäus 13,33: Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: „Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.“

Hier sehen wir den kleinen Anfang, der riesengroß wird. Ein bisschen Sauerteig am Anfang – und ihr als Bäcker wisst am Ende, es ist alles Sauerteig.

Für alle, die denken, dass der Sauerteig hier vielleicht ein Bild für Sünde ist: Nein, Sauerteig ist ein Bild für das Reich der Himmel. Man muss bei Bildern immer vorsichtig sein und den Zusammenhang beachten. Dinge, die in Bildern verwendet werden, können sehr unterschiedliche Bedeutungen haben.

Zum Beispiel kann der Teufel ein brüllender Löwe sein, und Jesus kann auch der Löwe aus Juda sein – beides Mal Löwe, aber ganz unterschiedlich. Also bitte nicht bei Sauerteig gleich daran denken, dass es immer Sünde sein muss. Ein Becher kann in der Bibel ein Becher des Segens sein oder ein Becher voll Gerichtszorn Gottes. Es ist in beiden Fällen ein Becher, aber eben ganz unterschiedlich. Feuer ist an Pfingsten ein Bild für den Heiligen Geist, am Jüngsten Tag ein Bild für Gericht und Strafe. Es gibt also verschiedene Bedeutungen.

Hier ist Sauerteig ein Bild für das Reich Gottes, also etwas Positives, das klein anfängt und dann ganz groß wird.

Das ist auch ganz merkwürdig: Es muss nicht erst etwas Großes entstehen, das dann etwas übernimmt. Es fängt ganz klein an. Das merkt man gar nicht so richtig, es wuselt sich da irgendwie durch.

Vierter Punkt

Dieses Reich hat einen unendlichen Wert. Wenn du dir die Frage stellst, was es sich lohnt aufzugeben, um dieses Reich zu bekommen – lohnt es sich, meine Karriere, meinen Wunsch nach einem Partner, meinen Wunsch nach Reichtum, Gesundheit oder Frieden hinzugeben, um dieses Reich zu bekommen? Die Antwort lautet: Ja.

 Matthäus 13,44-46: „Das Reich der Himmel gleicht einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg. Vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“

Wenn du vor der Frage stehst, ob es sich lohnt, ganz mit Gott zu gehen, dann ist das genau das, was Gott will. Du bekommst Gott nicht zum halben Preis. Es gibt keine begrenzte Haltbarkeit, und deswegen ist das Reich Gottes unbezahlbar. Es ist ewig und bleibt ewig. Du zahlst immer denselben Preis, und der Preis ist dein Leben. Es lohnt sich aber, diesen Preis zu bezahlen. Denn das, was du bekommst, ist das Wertvollste, was es auf diesem Planeten gibt. Es zu verpassen, ist das Schlimmste, was dir passieren kann; es zu finden, das Allerbeste.

Wir müssen an dieser Stelle ein bisschen vorsichtig sein, wenn wir als Gemeinden über das Reich Gottes nachdenken. Es gibt im Reich Gottes Leute, die nicht wirklich hineingehören. Das Reich Gottes spielt sich in mir drin ab. Aber es gibt auch die Möglichkeit, dass Leute, die zum Reich Gottes gehören, sich treffen und eine Gemeinde oder Kirche bilden. Das heißt, es gibt das Reich Gottes in einer unsichtbaren, realen Form und das Reich Gottes in einer sichtbaren Form, wo man sagt: „Na, du gehörst doch dazu, du gehst doch auch in den Gottesdienst.“

Jetzt wird es interessant, denn der Herr Jesus erzählt mehrere Gleichnisse, zum Beispiel das vom Unkraut im Weizen, oder er spricht von einem Netz, in dem auch faule Fische sind, oder von zehn Jungfrauen, von denen fünf kein Öl haben. Es ist wichtig, das zu verstehen: Die sichtbare Form des Reiches Gottes, wo sich gläubige Menschen treffen, ist nicht identisch mit dem Reich Gottes selbst. Es ist eine sichtbare Form.

Irgendwann, am Ende, kommt der Herr Jesus zurück und wird aus denen, die sich zum Reich Gottes zählen, weil sie sagen: „Ich bin bekehrt, ich gehöre dazu“, diejenigen aussortieren, die anderen zum Fallstrick geworden sind oder ihn durch böse Taten, also durch ihre Werke, verleugnet haben.

Das ist etwas, was man verstehen muss: Am Ende, wenn der Herr Jesus wiederkommt, sendet er seine Engel aus und sortiert aus. Das heißt, wenn wir hier sitzen, müssen wir aufpassen, dass wir nicht nur weil wir hier sitzen, denken, wir sind automatisch Teil des Reiches Gottes. Das gilt auch für diejenigen, die vielleicht in einer gläubigen Familie groß werden und in diesem Glauben aufwachsen, der wunderschön ist – ich beneide alle, die das erleben durften.

Gleichzeitig kann man so ein bisschen hineinwachsen und nur die Formen erfüllen. So wie bei den zehn Jungfrauen: Fünf erfüllen die Formen, sie haben das gleiche Gefäß, schlafen mit dem gleichen Gefäß in der Hand ein, und wahrscheinlich hat keiner reingeschaut und gesagt: „Oh, da fehlt was.“ Die Form stimmt, aber der Inhalt ist nicht da.

Deshalb an dieser Stelle nur die Warnung: Das Reich Gottes in seiner Radikalität, in seinem revolutionären Outfit, ist etwas, worüber du für dich überlegen musst: Habe ich das? Bin ich wirklich da? Habe ich Jesus als meinen Retter angerufen, oder bin ich einfach nur mitgeschwommen? Vielleicht hat sich die halbe Jugend irgendwie bekehrt, und du dachtest, es wäre vielleicht auch für dich gut. Weil du schon zehn Jahre in Jugendstunde, Jungschar und Kinderstunde warst und alle richtigen Antworten kennst, findest du das Reich Gottes in dir.

Am Ende kann ich dir nur sagen: Du bist die einzige Person, die weiß, ob diese Beziehung echt ist oder nicht. Bitte reduziere diese Beziehung nicht auf ein Bekenntnis – das ist Jakobus 2. Reduziere es nicht darauf, dass du sagst: „Ich habe Erlebnisse gehabt.“ Das ist Matthäus 7, wo Leute vor Jesus stehen und sagen: „Haben wir nicht in deinem Namen … getan?“ Reduziere es bitte nicht.

Frage dich lieber: Liebe ich den Herrn? Lebe ich für ihn? Gibt es wirklich eine Beziehung? Vertraue ich? Habe ich Jesus als meinen Retter angerufen? Bin ich bewusst in dieses Reich eingetreten, um diesem König mit hundertprozentiger Loyalität die Treue zu halten? Habe ich ihm mein Leben anvertraut? Das ist die Frage.

Sechster Punkt

Die Zugehörigkeit zu diesem Reich hängt davon ab, wie ich mit dem Wort Gottes umgehe. Denken wir an den Sämann und den Ackerboden, wo das Wort als Saat ausgesät wird. Das Wort Gottes ist ein Angebot, und ich muss überlegen, was ich damit mache.

Ich kann es übersehen, also einfach an dem Wort achtlos vorbeigehen. Ich kann das Wort für einen Moment annehmen, aber es schlägt keine Wurzel in mir. Ich kann das Wort ersticken, indem Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens ihm die Frucht rauben. Oder ich kann dafür sorgen, dass mein Herz ein guter Boden ist.

Merkst du, ich kann das nicht für dich machen. Du bist derjenige, der die Entscheidung trifft: Wie gehe ich mit dem Wort Gottes um? Du bist verantwortlich dafür, ob du das Wort Gottes in deinem Leben zulässt. Wenn du hier sitzt, bist du allein dafür verantwortlich, was du mit dem Gehörten machst.

 Lukas 8,15: „Das aber in der guten Erde sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.“

Jetzt kommt Bibelverse auswendig lernen, genau bewahren und Frucht bringen mit Ausharren. Hörer, Täter und dazwischen ist der Denker – hören, nachsinnen, tun; hören, bewahren, darüber nachdenken, wie ich damit umgehe, was das für mich bedeutet in den unterschiedlichen Situationen meines Lebens.

Wenn du dasselbe Bibelwort mit zwanzig Jahren liest, kann das etwas ganz anderes bedeuten als mit vierzig oder mit fast sechzig. Warum? Weil das Wort Gottes lebendig und wirksam ist und in dein Leben heute hineinspricht. Was du vor zwanzig Jahren entdeckt hast, kann sich in zwanzig Jahren ganz anders anfühlen, weil du ein anderes Leben führst, weil sich deine Umstände geändert haben, weil du ein bisschen schlauer geworden bist.

Darum geht es: Das Wort Gottes ist entscheidend. Und merkt ihr, wie schön das ist, dass es beim Reich Gottes nicht auf Bildung, Herkunft, Tradition oder Ritual ankommt, sondern einfach nur auf mein Herz?

Wenn ich sage: Herr Jesus, ich bin nicht der Schlaueste, ich bin in der Gesellschaft vielleicht nicht der, bei dem jeder sagt: Wow, Traumschwiegersohn. Aber ich meine es von Herzen ernst mit dir, soweit ich das sagen kann – wir sind ja auch immer ein bisschen schräg drauf –, aber soweit ich das sagen kann: Herr Jesus, ich meine es wirklich ernst mit dir.

Kannst du dir vorstellen, dass das alles ist, was Gott hören möchte? Und: Herr Jesus, ich werde dein Wort hören, bewahren und Frucht bringen. Wenn ich eine gute Predigt höre, werde ich mir die wichtigen Punkte merken, sie aufschreiben, die Bibelverse auswendig lernen, darüber nachdenken und mich fragen: Wie kann ich das in meinem Leben umsetzen? Und ich werde Stück für Stück anders. Ich bin nicht so schnell, ich brauche ein bisschen länger, aber ich werde es tun. Herr, ich werde nicht aufhören, dir nachzufolgen. Du wirst mich verändern.

Das ist alles, was Gott möchte.

Und wenn ich das so sage, will ich auch den siebten und letzten Punkt ansprechen: Gott hat durchaus Erwartungen an uns. Wenn Gott König ist, will er in unserem Leben etwas sehen. Er will Treue erleben. Er möchte, dass ich die anvertrauten Talente einsetze. Er gibt mir Dinge, bereitet gute Werke vor, aber er möchte auch, dass ich sie tue.

Er möchte, dass ich dort, wo er mir vergeben hat, anderen vergebe. Er möchte, dass ich in den kleinen Dingen, die er mir anvertraut – meine Zeit, mein Geld, meine Worte – treu bin. Er möchte, dass ich im Kleinen treu bin.

Dahinter steckt eine Idee: Heute bekommst du so ein, ich sage mal, drittklassiges Abklatschleben. Das, was wir jetzt haben, ist nur so ein Quatschleben, der Nichtigkeit unterworfen. Halb tot dümpelt man durch eine Welt, die keinen großen Spaß macht, und muss sich irgendwie behaupten. Das ist ein Quatschleben, das sollte euch hoffentlich klar sein.

Das eigentliche Leben kommt noch. Das Leben, für das du gemacht bist. Das Leben, von dem du weißt, dass es Leben ist. In Lukas 16 wird das genannt: das „Eure“. Da kannst du endlich das ganze Innere, das in dir steckt, zur Entfaltung bringen.

Das kommt erst noch. Hier haben wir nur eine Betaversion mit vielen Fehlern. Das macht keinen Spaß. Es gibt zwar ein paar spaßige Momente, aber du weißt immer: Wenn es gerade richtig schön ist, dann ist es bald wieder vorbei, und morgen kommt die Schule oder die Arbeit. Das Leben macht keinen Sinn.

Und doch vertraut Gott dir heute das Kleine an, dieses billige Abklatschleben, weil er sagt: „Hey, ich habe etwas richtig Großes und Tolles für dich. Ihr habt ja die Vollversion, die auf dich persönlich zugeschnitten ist.“

Damit er dir die geben kann, möchte er, dass du heute schon lernst, mit den kleinen, unwichtigen Details – Geld, Zeit, wie du redest – richtig umzugehen.

Gott möchte, dass wir nicht faul sind. Er möchte, dass wir die Positionen, die er uns in seinem Reich gibt, nicht ausnutzen. Er möchte, dass wir uns um unsere Geschwister kümmern, uns um unsere Berufung kümmern und in der Nachfolge treu sind – auch dann, wenn wir verfolgt werden, bis hinein in den Tod.

Das war's für heute.

Wenn dich der erste Petrusbrief interessiert, komm doch nächste Woche zum Seminar „Cbe-Tiefgang“ ans christliche Bildungszentrum Erzgebirge in Oelsnitz.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Die Bedeutung des Wortes Gottes für die Zugehörigkeit

Sechster Punkt: Die Zugehörigkeit zu diesem Reich selbst – und da denken wir an den Sämann und den Ackerboden, auf dem das Wort als Saat ausgeworfen wird – hängt davon ab, wie ich mit dem Wort Gottes umgehe.

Das Wort Gottes ist ein Angebot, und ich muss jetzt überlegen: Was mache ich mit diesem Wort? Ich kann es übersehen, also einfach achtlos an dem Wort vorbeigehen. Ich kann das Wort für einen Moment annehmen, aber es schlägt in mir keine Wurzel. Ich kann dieses Wort ersticken, indem Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens ihm die Frucht rauben. Oder ich kann dafür sorgen, dass mein Herz ein guter Boden ist.

Man merkt: Ich kann das nicht für dich machen. Du bist derjenige, der die Entscheidung trifft, wie du mit dem Wort Gottes umgehst. Du bist derjenige, der darüber nachdenkt, ob du das Wort Gottes in deinem Leben überhaupt zulässt. Wenn du hier sitzt, bist du allein dafür verantwortlich, was du mit dem Gehörten machst.

Ich lese euch das mal aus Lukas 8,15 vor: „Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.“

Jetzt kommt das Auswendiglernen der Bibelverse, das genaue Bewahren und das Fruchtbringen mit Ausharren ins Spiel. Hörer, Täter und dazwischen der Denker: hören, nachsinnen, tun. Hören, bewahren, darauf herumkauen, überlegen, wie ich damit umgehe und was das für mich bedeutet in den unterschiedlichen Konstellationen meines Lebens.

Wenn du dasselbe Bibelwort mit zwanzig liest, kann das etwas ganz anderes bedeuten als mit vierzig oder fast sechzig. Warum? Weil das Wort Gottes lebendig und wirksam ist und heute in dein Leben hinein spricht. Was du vor zwanzig Jahren entdeckt hast, kann sich in zwanzig Jahren ganz anders anfühlen, weil du ein ganz anderes Leben führst, weil sich deine Umstände geändert haben und weil du ein bisschen schlauer geworden bist.

Darum geht es: Das Wort Gottes ist entscheidend. Und merkt ihr, wie schön das ist, dass es beim Reich Gottes nicht auf Bildung ankommt, nicht auf Herkunft, nicht auf Tradition und nicht auf Ritual, sondern einfach nur auf mein Herz?

Wenn ich sage: Herr Jesus, ich bin nicht der Schlaueste. Ich bin jetzt in der Gesellschaft vielleicht auch nicht der, bei dem jeder sagt: „Wow, wow, Traumschwiegersohn!“ Aber ich habe von meinem Herzen her das ernst gemeint mit dir – soweit ich das irgendwie sagen kann. Wir sind ja auch selber immer ein bisschen schräg drauf, aber soweit ich das sagen kann: Herr Jesus, ich meine es wirklich ernst mit dir.

Kannst du dir vorstellen, dass das alles ist, was Gott hören möchte? Und: Herr Jesus, ich werde das Wort hören, ich werde es bewahren und ich werde Frucht bringen.

Wenn ich eine gute Predigt höre, werde ich mir die wichtigen Punkte merken, ich werde sie mir aufschreiben, ich werde die Bibelverse auswendig lernen, ich werde darüber nachdenken und mir die Frage stellen: Wie kann ich das umsetzen in meinem Leben? Und ich werde Stück für Stück anders.

Ich bin nicht so schnell, ich brauche ein bisschen länger, aber ich werde es tun. Herr, ich werde nicht aufhören, hinter dir herzulaufen. Du wirst mich verändern. Das ist alles, was Gott möchte.

Gottes Erwartungen an die Nachfolger im Reich Gottes

Und wenn ich das so sage, dann meine ich damit auch, dass der siebte und letzte Punkt ausdrückt, dass Gott an dieser Stelle durchaus Erwartungen an uns hat. Wenn Gott König ist, dann will er etwas in unserem Leben sehen. Er möchte Treue erleben. Er möchte, dass ich die anvertrauten Talente einsetze.

Gott gibt mir Dinge und bereitet gute Werke vor. Doch er erwartet auch, dass ich diese Werke tue. Er möchte, dass ich dort, wo er mir vergeben hat, logischerweise auch anderen Menschen vergebe. Er möchte, dass die kleinen Dinge, die er mir anvertraut hat – meine Zeit, mein Geld, meine Worte – in meinem Leben treu verwaltet werden.

Hinter all dem steckt natürlich eine Idee. Die Idee ist: Heute bekommst du sozusagen ein drittklassiges Abklatschleben. Das, was wir jetzt haben, ist nur so ein Quatschleben. Es ist einem Leben unterworfen, das nichtig ist. Man dümpelt halb tot durch eine Welt, die keinen großen Spaß macht, und muss sich irgendwie behaupten. Das ist ein Quatschleben, das sollte euch hoffentlich klar sein.

Das eigentliche Leben kommt erst noch. Das Leben, für das du gemacht bist. Das Leben, von dem du weißt, dass es Leben ist. In Lukas 16 wird das genannt, das „Eure“, da, wo du endlich das ganze Innere, das in dir steckt, zur Entfaltung bringen kannst. Das kommt ja erst noch.

Das jetzige Leben ist nur eine Betaversion mit vielen Fehlern. Es macht nicht wirklich Spaß. Es gibt zwar ein paar schöne Momente, aber du weißt immer: Wenn es gerade richtig schön ist, dann ist es bald wieder vorbei. Morgen kommt die Schule oder die Arbeit. Das Leben macht keinen Sinn.

Und doch vertraut Gott dir heute dieses kleine, billige Abklatschleben an. Er sagt: „Hey, ich habe so etwas richtig Großes und Tolles für dich. Ihr habt praktisch die Vollversion, die ich speziell für dich vorbereitet habe.“ Damit er dir diese Vollversion geben kann, möchte er, dass du heute schon lernst, mit den kleinen, scheinbar unwichtigen Details richtig umzugehen – mit Geld, Zeit und wie du sprichst.

Gott möchte, dass wir nicht faul sind. Er möchte, dass wir die Positionen, die er uns in seinem Reich gibt, nicht ausnutzen. Er möchte, dass wir uns um unsere Geschwister kümmern, uns um unsere Berufung bemühen und in der Nachfolge treu bleiben – auch dann, wenn wir verfolgt werden, bis hinein in den Tod.

Das war’s für heute. Interessierst du dich für den ersten Petrusbrief? Dann komm doch nächste Woche zum Seminar „Cbe-Tiefgang“ ans christliche Bildungszentrum Erzgebirge in Oelsnitz.

Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.

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