Einleitung
Das familiäre Haus
Die nachlässigen Eltern zeigen wenig Liebe und geben wenig Disziplin (Kontrolle). Sie verbringen wenig Zeit mit ihren Kindern.
Die nachgiebigen Eltern geben viel Liebe, aber wenig Disziplin. Die Kinder führen mehr oder weniger die Eltern. Liebe ohne Disziplin erzeugt Unsicherheit und mangelnde Selbstachtung des Kindes.
Die autoritären Eltern geben wenig Liebe, aber viel Disziplin. Die Eltern zwingen die Kinder zum Gehorsam. Disziplin ohne Liebe ist schädlich für das Kind.
Die autoritativen Eltern geben viel Liebe und viel Disziplin. Auch diese Eltern erwarten Gehorsam von ihren Kindern, aber sie tun es in Liebe. Disziplin im Gleichgewicht mit Liebe ist Grundvoraussetzung für eine gute Erziehung.
I. Welche falschen Werte beherrschen unsere Gesellschaft?
In unserer Gesellschaft werden nur diejenigen als wertvoll angesehen, die bestimmte Anforderungen erfüllen. Nicht jeder wird als wertvoll angesehen; nicht jeder wird akzeptiert. Stattdessen sparen wir unser Lob und unsere Bewunderung für ein paar Auserwählte auf. Aber keiner wird einfach deshalb wertgeschätzt, weil es ihn gibt! Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder, noch bevor sie das Kindergartenalter erreicht haben, bereits davon überzeugt sind, hässlich dumm, ungeliebt und ungebraucht zu sein. Georg Orwell scheint recht zu haben: "Alle Menschen sind gleich, aber einige sind gleicher als andere."
- in hübsches Baby wird als wertvoller angesehen als ein gewöhnliches
- Kinderliteratur im Vorschulalter Das hässliche Entlein (wann kommt der schöne Schwan hervor? ; Aschenputtel (Hauptunterschied: Schönheit)
- Lehrer bevorzugen intuitiv die schöneren Kinder (Studie)
- Evtl. Bevorzugung der schöneren Kinder in der Familie
Das Kind lernt vom Babyalter an: Schönheit bringt Vorteile!
Der Besitz von Intelligenz zeigt sich bei Kindern besonders darin, schnell und leicht lernen zu können. Für eine solche Begabung kann aber ein Kind ebenso wenig etwas wie ein anderes Kind für mangelnde Begabung.
Fünf Gruppen von Kindern haben es in der Schule besonders schwer:
Der langsam Lernende. Dem Kind fehlt das Verständnis für schulische Arbeit. Es wird wenig Lob, aber viel Tadel erhalten.
Das halbsprachige Kind. Zuhause werden zwei Sprachen gesprochen, aber das Kind lernt keine von beiden richtig.
Das undisziplinierte Kind. Das Kind ist zwar intelligent, aber es fehlt ihm an Selbstdisziplin und Motivation.
Das sozial benachteiligte Kind. Dies ist ein Kind aus einem verarmten Milieu. Beschränkter Wortschatz.
Der Spätentwickler. Dies ist ein unreifes Kind (meistens ein Junge), der zu früh eingeschult wurde und überfordert ist.
Es ist erschütternd, dass die Zahl der Kinder in diesen fünf Gruppen größer ist als die Zahl derer, die sich in der Schule erfolgreich fühlen!
- die Eltern
- ältere Geschwister können im ungünstigen Fall das Selbstvertrauen eines jüngeren, schwächeren Kindes brechen
- finanzielle Notsituationen können Minderwertigkeitsgefühle hervorrufen. Geld ist wahrscheinlich die drittwichtigste Quelle der Selbstachtung in unserer Kultur.
- Krankheit oder Behinderung
- Peinliche Familiensituationen (alkoholabhängiger Vater oder ein geistig behinderter Bruder)
II. Wie können christliche Eltern die Selbstachtung ihrer Kinder fördern?
Kinder sind extrem sensibel gegenüber den Einstellungen ihrer Eltern (Frauen gegenüber ihren Männern). Eltern sollten auf gar keinen Fall:
- abschätzig über die körperliche Beschaffenheit eines Kindes reden
- abschätzig über die geistige Begabung eines Kindes reden
- abschätzig über den Persönlichkeitswert eines Kindes reden
- ihre Kinder sexuell belästigen
Was haben wir für ein Recht, Superkinder zu verlangen, wenn wir selbst so durchschnittlich sind?
Der Beweis für unseren Wert liegt außerhalb von uns selbst. Selbstachtung entsteht durch das, was wir in den Augen anderer Menschen oder in den Augen Gottes widergespiegelt sehen. Es gibt nur ganz wenige Personen, die hinsichtlich ihrer Selbstachtung nicht auf andere Menschen angewiesen sind. Die allermeisten Leute brauchen die emotionale Bestätigung durch die Umwelt. Darum sollten Eltern ihr Kind annehmen:
- schon in der Zeit der Schwangerschaft
- das Geschlecht des Kindes
- sein Aussehen und seine Intelligenz
- seine Gaben und Grenzen Wer erfahren hat, wie er als unvollkommener, sündiger Mensch von Jesus Christus angenommen wurde, der kann auch seine Kinder, den Ehepartner, die anderen Geschwister der Gemeinde, etc. annehmen (Römer 15, 7).
Wir christlichen Eltern haben Zugang zu einem unerschöpflichen Liebesreservoir:
- Epheser 5, 1-2
- Galater 5, 22
"Ich glaube, das Wertvollste, was Eltern für ein Kind tun können, ist, ihm zum wahren Glauben an Gott zu verhelfen. Welche größere Befriedigung des Selbst könnte es geben, als zu wissen, dass der Schöpfer des Universums mich persönlich kennt? Dass er mich mehr schätzt als alle Besitztümer dieser Welt; dass er meine Ängste und Sorgen kennt; dass er in seiner unermesslichen Liebe seine Hand über mich hält, wenn sich Menschen nicht für mich interessieren; dass sein einziger Sohn, Jesus Christus, sein Leben für mich gab; dass diesem irdischen Leben ein besseres folgt, in dem die jetzigen Handikaps und Unzulänglichkeiten beseitigt sein werden. Was für eine phantastische Botschaft der Hoffnung für gebrochene Menschen, die von den Lebensumständen zerstört wurden! Dies ist die höchste Form der Selbstachtung, weil sie nicht von den Umständen der Geburt oder dem gesellschaftlichen Urteil abhängt, sondern von Gottes grenzenloser Liebe." (James Dobson) Diese Grundgeborgenheit bei Gott kann sogar alle menschlichen Liebes- und Zuwendungsdefizite aufwiegen!
Kompensation = Ausgleich. Kompensation findet statt, wenn ein Mensch seinen Schwächen gezielt seine Stärken entgegensetzt. Beispiel: Sascha ist ein mittelmäßiger Schüler, aber er ist musikalisch begabt. "Ich bin vielleicht nicht der beste Schüler der Schule, aber ich bin einer der besten Trompeter in unserer Gruppe!"
Eine Studie von Viktor und Mildred Goertzel über den familiären Hintergrund von 400 äußerst einflussreichen Persönlichkeiten (Churchill, Ghandi, Roosevelt, Schweitzer, Einstein, usw.) brachte ein verblüffendes Ergebnis: Dreiviertel der Prominenten hatten im Kindesalter erhebliche gesundheitliche, familiäre oder finanzielle Probleme. Es scheint offensichtlich, dass das Bedürfnis dieser Menschen, ihre Schwächen zu kompensieren, eine Hauptmotivation in ihrem Kampf um persönlichen Erfolg war, vielleicht sogar der entscheidende Faktor. Die Einstellung zu unseren Schwächen bestimmt, welchen Einfluss sie auf unser Leben gewinnen. Wenn wir Schwächen an unseren Kindern entdecken, dann lasst uns auch ihre Stärken suchen und fördern. Schwächen und Nachteile können kompensiert werden!
III. Wie wirkt sich übertriebene elterliche Fürsorge aus?
Nicht alles, was "Liebe" genannt wird ist gut für das Kind!
Kinder werden unsicher und ängstlich Die Unsicherheit der Eltern überträgt sich mit der Zeit auf das Kind.
Kinder werden nicht selbständig Wenn die Eltern das Kind zuviel bemuttern, entwickelt es sich nicht seinem Alter gemäß.
- Eltern binden sich emotional zu stark an das Kind und können es später nicht loslassen
- die mehrfache "Abnabelung" Darum
- keine Affenliebe!
- die Kinder vom Kleinkindalter an zur Selbständigkeit und Verantwortlichkeit erziehen (Nacht bei Freunden verbringen, Sommerlager, Betten selbst machen, Haustiere füttern, Hausaufgaben erledigen, etc.)
- die Kinder immer wieder loslassen und in Gottes Hände geben
"Wenn du etwas liebst, dann lass es frei. Wenn es zu dir zurückkehrt, gehört es dir. Wenn es nicht zurückkommt, war es von Anfang an nicht für dich bestimmt."