Ermutigung trotz Herausforderungen und persönliche Erfahrungen
Ja, ihr lieben Geschwister, ich freue mich sehr, dass wir heute in den vorangegangenen drei Vorträgen doch so deutlich etwas zur geschichtlichen Entwicklung und den Vorgängen um die Berliner Erklärung gehört haben. Wir haben erfahren, was dazu geführt hat. Gleichzeitig wurden wir ermutigt, trotz allem, was uns vielleicht traurig machen könnte, wo wir Gefahren sehen, Probleme haben und auch Sorgen im Hinblick auf die Zukunft verspüren, den Blick immer wieder entscheidend auf den Herrn zu richten.
Was uns weiterhilft, ist die Gemeinschaft, die wir mit Jesus haben, und was er in unserem Leben bedeutet. Dies wird deutlich anhand dessen, was uns die Heilige Schrift über den Herrn sagt und wie er selbst unser Leben regiert.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich das erste Mal zu dem Thema „Von der Geistestaufe zur Geistesfülle“ eine Bibelwoche in einem Freizeitheim hielt. Dort saßen ausschließlich Pfingstler und Charismatiker, die sehr erstaunt waren, dass die Abfolge der Ereignisse und das, was ich dazu zu sagen hatte, doch etwas anders klang, als sie es sich vorgestellt hatten.
Was ich allerdings dort erlebte und seitdem auch öfter erlebt habe, ist eine gewisse Aufgeschlossenheit, besonders in Afrika stärker als in Deutschland, auch in diesen Kreisen. Offensichtlich sind manche so beunruhigt, wie wir das auch von unserem Vorredner, dem Bruder Georg Walter, eben hörten. Er empfand ziemlich schnell, dass es mit der Lehre der Geistestaufe und den besonderen Erscheinungen, die damit propagiert werden, doch irgendwie nicht stimmen könnte.
Vor einigen Jahren bekam ich einen Anruf von Manfred Paul vom Missionswerk Heuckelbach. Er sagte mir: „Hier steht einer neben mir, der spricht nur Französisch, aber irgendwie hat er ein Problem. Kannst du mal mit ihm reden?“
Dann stellte sich heraus, dass dieser Bruder, möchte ich sagen, ein Nachfolger von Osborne war, der vor etwa vierzig Jahren sehr bekannt war, auch als Heilungsprediger. Dieser Mann sagte mir am Telefon, er bete bereits seit 14 Tagen, dass der Herr ihn zu irgendjemandem führt, der ihn über die Geistestaufe aufklären könnte. Er erklärte: „Ich bin Pfingstler, wir haben ja unsere bestimmte Vorstellung von der Geistestaufe. Mir ist seit 14 Tagen klar, dass das, was wir glauben und propagieren, nicht biblisch sein kann. Aber ich kenne nicht die biblische Alternative.“
Er erzählte mir eine ganz spannende Geschichte, wie er schließlich zu Heuckelbach kam und dann auch zu uns. Auch in diesem Fall habe ich gemerkt, als wir dann im Gespräch waren und Stunden darüber verbrachten, dass dieser Mann am Ende wirklich offen war, die biblische Erklärung anzuerkennen und entsprechende Schritte zu unternehmen.
Ich möchte meine Ausführungen von vornherein deutlich machen: Es geht mir genauso wenig wie meinen Vorrednern darum, Personen madig zu machen oder über irgendwelche Leute dies und jenes zu erzählen, was vielleicht nicht so erbaulich ist. Vielmehr wollen wir Person und Sache wirklich voneinander trennen und auch aufzeigen, wie man gerade am Beispiel Geistestaufe und Geistesfülle sehr deutlich anhand der Bibel argumentieren kann, was Gottes Wort zu diesem Thema sagt.
Methodik der biblischen Untersuchung und Begriffsklärung
Ich gehe folgendermaßen vor: Zunächst nenne ich die sieben Bibelstellen. Wir werden sie untersuchen, miteinander vergleichen und dabei feststellen, wie eine Stelle nach der anderen von der jeweils nachfolgenden Bibelstelle erklärt wird. Die Bibel erklärt sich selbst – Wort Gottes wird mit Wort Gottes erklärt.
Bei diesem Thema wird sehr deutlich, wie wichtig es ist, die biblischen Begriffe so zu verwenden, wie sie in der Bibel vorkommen, und nicht alles in einen Topf zu werfen. Ein Bruder erwähnte einmal in einem Nebensatz, dass man vor 200 Jahren vielleicht Geistestaufe und Geistesfülle manchmal verwechselt hat. Das kommt auch heute noch nicht selten vor.
Wenn ich mit Pfingstlern spreche und sie frage: „Wie hast du das eigentlich bekommen? Worin zeigt sich bei dir die Geistestaufe?“, dann erzählen sie mir oft Dinge, bei denen ich am Ende sage: „Ja, das, was du erzählst, ist mir durchaus nicht fremd, aber das ist nicht die Geistestaufe. Es hat mit der Geistestaufe absolut nichts zu tun.“ Das, was sie beschreiben, ist Geistesfülle, und das ist etwas völlig anderes.
Mit dem Heiligen Geist versiegelt zu sein, das Unterpfand des Geistes zu haben oder den Heiligen Geist empfangen zu haben – das sind verschiedene Aspekte, die zwar alle in der Wiedergeburt geschehen, aber dennoch unterschiedliche Vorgänge darstellen. So ist es auch mit der Geistestaufe in der Heiligen Schrift: Sie wird sehr deutlich von der Geistesfülle unterschieden.
Übrigens ist dieses Thema lehrmäßig überhaupt nicht schwierig. Das liegt auch daran, dass es insgesamt nicht viele Stellen über die Geistestaufe gibt. Insgesamt sind es sieben Stellen, an denen dieser Ausdruck vorkommt – nicht als Hauptwort, sondern als Tätigkeitswort: „im Heiligen Geist getauft werden“ oder „mit dem Geist getauft werden“.
Diese sieben Stellen kann man sich sehr gut merken. Die ersten vier Stellen stehen jeweils zu Beginn eines Evangeliums. Die fünfte Stelle findet sich zu Beginn der Apostelgeschichte, also des nächsten Buches im Neuen Testament. Die sechste Stelle kann man mit der fünften kombinieren. Wenn man hinter Apostelgeschichte I noch ein I malt, hat man Kapitel XI – das ist die sechste Stelle. Die siebte und letzte Stelle, in der von der Taufe mit dem Heiligen Geist die Rede ist, steht in 1. Korinther 12,13.
Wenn man diese sieben Stellen kennt, hat man schon fast die Lösung des Problems.
Die erste Bibelstelle: Johannes der Täufer und die Ankündigung der Geistestaufe
Wir werden uns nun die erste Stelle anschauen. Wer die Bibel dabei hat, kann Matthäus 3 lesen, wo Johannes der Täufer zum ersten Mal von der Taufe im Heiligen Geist spricht.
Dort heißt es im Vers 11: „Ich taufe euch zwar mit Wasser zur Buße, aber der, der nach mir kommt, ist stärker als ich. Ich bin nicht wert, ihm die Sandalen zu tragen. Er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen.“
Die Feuertaufe lassen wir jetzt einmal außen vor. Johannes hat auf jeden Fall nicht an die Feuertaufe in Frankfurt vor einigen Jahren mit Reinhard Bonnke gedacht. Das ist noch ein besonderer Aspekt. Aber die Taufe mit dem Heiligen Geist ist hier das Wesentliche.
Wir vergessen zunächst einmal alles, was wir schon darüber wissen, und schauen uns nur an, was in diesem Text steht. Johannes der Täufer hat selbst nicht mit dem Heiligen Geist getauft. Zweitens sagt er, dass jemand nach ihm kommen wird, der mit dem Heiligen Geist taufen wird.
Von daher ist es nicht erstaunlich, dass wir den Ausdruck „mit Heiligem Geist“ oder „im Heiligen Geist“ getauft werden im Alten Testament vergeblich suchen. Im Alten Testament ist zwar vom Heiligen Geist die Rede, auch von der Geistesfülle – darauf werden wir noch zu sprechen kommen – aber nicht von der Geistestaufe. Also wird diese von jemandem nach Johannes vollzogen.
Drittens sagt Johannes von dieser Person – wir wissen natürlich, wen er meint, doch in dieser Textstelle wird es nicht direkt gesagt – dass sie sehr viel stärker, würdiger und mächtiger ist als er selbst.
Nun wissen wir aber von unserem Herrn, der ja auch über Johannes etwas gesagt hat, dass Johannes der Täufer der größte bis dahin von Frauen geborene Mensch ist. Dieser größte aller Propheten – wie wir auch sagen können, der Abschluss des Alten Testaments – Johannes der Täufer, redet von dem, der nach ihm kommen wird, als jemand, der sehr, sehr viel größer und mächtiger sein wird als er selbst. Er ist nicht würdig, ihm die Sandalen anzulegen.
Schon das ist ein kleiner Hinweis darauf, dass der, der mit dem Heiligen Geist taufen wird, vielleicht sogar mehr sein könnte als nur ein Mensch. Und wir wissen ja, dass Johannes an den Herrn Jesus Christus dachte.
Die anderen drei Stellen – Markus, Lukas und Johannes – besagen dasselbe. Nicht überall wird die Taufe mit Feuer genannt, aber die Geistestaufe ist wohl überall gemeint.
Die fünfte Bibelstelle: Jesus kündigt die Geistestaufe an
Und dann sind wir schon bei der fünften Stelle. Dort werden wir sehen, wie unser Herr etwas darüber sagt und bereits Bezug nimmt auf das, was Johannes angekündigt hat.
In Apostelgeschichte 1,4 heißt es: Als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, die ihr gehört habt. Denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nicht vielen Tagen.
Interessant! Wir würden das auch bei manchen anderen Themen feststellen: Wie genau die Bibel sich selbst erklärt. Jesus macht hier, bei der Himmelfahrt, deutlich, was er den Jüngern sagt, bevor er sie verlässt. Das, was ihr von Johannes dem Täufer gehört habt, wird demnächst stattfinden. Das heißt also, bis dahin waren die Jünger noch nicht geistgetauft.
Nun, wenn wir hier eine Versammlung mit Pfingstlern und Charismatikern hätten, würde ich das Thema etwas weiter ausbreiten. Es ist interessant festzustellen, dass die Jünger manches taten, von dem diese Geschwister denken, dass man es nur tun kann, wenn man geistgetauft ist: Kranke heilen, Wunder tun, in Sprachen reden und so weiter.
Die Jünger haben Kranke geheilt und Wunder getan, das wissen wir aus den Evangelien. Der Herr hat ihnen diese Vollmacht gegeben, aber zu diesem Zeitpunkt waren sie noch nicht geistgetauft. Denn der Herr sagt, es wird demnächst geschehen, also noch nicht jetzt. Er sagt nicht genau wann, aber es dauert nicht mehr lange, in einigen Tagen wird es geschehen.
Natürlich wissen wir, woran er denkt, aber wir bleiben zunächst beim Text, so wie er hier steht.
Die sechste Bibelstelle: Petrus berichtet von der Erfüllung der Verheißung
Die sechste Stelle, einige Jahre später, finden wir in der Apostelgeschichte 11. Hier begegnen wir dem Apostel Petrus. In Kapitel 10 wird geschildert, wie er zu dem Heiden Cornelius kommt. Er bringt die Botschaft, und während er sie verkündet, fällt der Heilige Geist auf alle, die im Haus sind – und so weiter und so fort. Ein außergewöhnliches Ereignis, gerade für einen Juden.
Wir wissen, wie Petrus darauf vorbereitet wurde, das Werk Gottes unter den Heiden nicht zu verachten. Danach wird er nach Jerusalem beordert, vor die Brüderversammlung, den ältesten Rat, das Presbyterium – je nachdem, woher man kommt. Auf jeden Fall vor die maßgeblichen Leute, denn diese waren bis dahin nicht besonders begeistert davon, das Evangelium auch den Heiden zu bringen.
Petrus war ein weiser Mann. Er hatte noch einige Zeugen mitgenommen, die seine Aussagen bestätigen konnten. Vor ihnen legte er seine Verteidigung ab. In Kapitel 11, Vers 15 sagt er Folgendes: „Als ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns am Anfang. Ich dachte an das Wort des Herrn, wie er sagte: ‚Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden.‘ Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, dass ich Gott hätte wehren können?“
Eine beeindruckende Antwort! Wir stellen fest: Die sechste Stelle erklärt die fünfte. Jesus hatte zur Himmelfahrt angekündigt, dass demnächst etwas passieren würde. Und jetzt, in Kapitel 11, sagt Petrus, dass das, was der Herr damals angekündigt hat, sich inzwischen erfüllt hat. Er bezeichnet dieses Ereignis als den Anfang.
Hier hat etwas begonnen, etwas völlig Neues, das es im Alten Testament so nicht gab. Wir wissen, was er meint. Wenn ich jetzt in den genannten Kreisen fragen würde, woran Petrus denkt, dann würde im Chor geantwortet werden: an Pfingsten. Und darauf würde ich sagen: Recht so, genau das ist es.
Das ist das herrliche Ereignis der Geburtsstunde der Gemeinde, der Versammlung, der Kirche, die es im Alten Testament in dieser Form nicht gab.
Wer sich dazu noch eine passende Stelle notieren möchte, die den Unterschied in der Wirkung des Heiligen Geistes und auch in der Beziehung zum Heiligen Geist im Alten Testament und im Neuen Testament direkt gegenüberstellt, sollte Johannes 14 lesen. Dort spricht der Herr Jesus vom Heiligen Geist, den die Jünger empfangen würden. Er sagt über den Heiligen Geist: „Er bleibt bei euch.“ Die Jünger hatten schon eine gewisse Verbindung zum Heiligen Geist.
Er wird in euch sein, sagt Jesus. Als er das den Jüngern sagte, war der Heilige Geist im Obersaal noch nicht in den Jüngern als Person, wie wir das heute Morgen hörten. Aber er war bei ihnen, so wie er bei den Menschen im Alten Testament war – die Kraft, die von außen kam, der Heilige Geist, der sie befähigte, gewisse Aufgaben auszuführen.
Ab Pfingsten kam der Heilige Geist in die Jünger hinein. Das war der Empfang des Heiligen Geistes und, wie wir gleich hören werden, die Geistestaufe.
Petrus sagt, dass das, was sich im Haus des Cornelius ereignet hat, wovon er jetzt erzählt, auch sie am Anfang erlebt haben. Dabei kann er nicht an den Moment gedacht haben, als Jesus ihn vom Fischen wegholte und sagte: „Du sollst jetzt Menschenfischer werden.“ Das kann er nicht gemeint haben.
Zur Himmelfahrt hat Jesus deutlich gesagt: Es wird noch geschehen, es ist noch nicht geschehen. Die Jünger befanden sich in einem Übergangsstadium. Man kann nicht alles eins zu eins von dem, was sie erlebten, auf uns übertragen.
Wenn ich das noch ergänzen darf zu dem Vortrag unseres Bruders: Ich halte das für einen der Hauptfehler – sowohl bei Pfingstlern als auch bei manchen anderen, die den Unterschied zwischen den Aussagen im Alten Testament und im Neuen Testament einfach verwischen. Sie betrachten auch gewisse Geschichtsbücher als Lehrbücher.
Die Apostelgeschichte ist kein Lehrbuch der Gemeinde, sondern ein Geschichtsbuch. Dort werden uns gewisse Übergänge mitgeteilt. Aber das, was für alle Zeiten gilt, finden wir in den Briefen – nicht in der Apostelgeschichte. Es sei denn, es werden Dinge aus der Apostelgeschichte in den Briefen erklärt und gesagt, dass sie allgemein gelten.
Das Ereignis von Pfingsten und seine Bedeutung
Am Anfang geschah zu Pfingsten etwas Neues. Wie lange mussten die Jünger warten? Zehn Tage. Zehn – die Zahl der Prüfung. Zehn Plagen, zehn Gebote, zehn Jungfrauen. Du wirst Drangsal haben, zehn Tage.
Die Jünger wussten nicht, dass es zehn Tage dauern würde. Sie wurden geprüft, ob sie gehorsam waren und ob sie dem Herrn vertrauten, dass er sie bewahren würde – in der Höhle des Löwen.
Dann kam die Verheißung des Vaters auf die Bitte des Sohnes. Er sandte den Heiligen Geist, der seitdem hier auf der Erde wohnt – in den Herzen der Gläubigen und in der Gemeinde als Ganzes.
Damit haben wir von sieben Stellen sechs schon, wie die Bibel uns das geschichtliche Ereignis erklärt. Wir haben aber noch nicht die Bedeutung geklärt: Was heißt es eigentlich, mit dem Heiligen Geist oder im Heiligen Geist getauft zu werden?
Es bleibt nur noch eine Stelle übrig. Hoffentlich liefert sie uns eine klare Antwort.
Die siebte Bibelstelle: Geistestaufe als Eingliederung in den Leib Christi
Wir schauen in 1. Korinther 12 hinein, und ich lese jetzt schon in Vers 12 mit, damit wir den Zusammenhang haben: 1. Korinther 12,12-13.
Denn so, wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes, aber obgleich viele ein Leib sind, so auch der Christus. Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.
Manche denken – und das war die Fehlentwicklung in der Heiligungsbewegung – dass wir durch die Geistestaufe auf einen höheren geistlichen Stand kämen. Darüber haben wir heute Morgen von Johannes Pflaum gehört.
Andere wiederum denken, durch die Geistestaufe bekämen wir die Möglichkeit, die Fähigkeit, in Sprachen zu reden. Beides wird in diesem Kapitel kategorisch abgelehnt. Paulus spricht hier in der Wir-Form und sagt: Alle haben wir oder sind wir mit dem Heiligen Geist getauft worden.
Am Ende des Kapitels fragt er dann – ich lese das jetzt nicht, das kann jeder selbst nachlesen – reden alle in Sprachen, legen alle aus, sind alle Apostel und so weiter und so fort? Die Antwort heißt immer nein, nur einige wenige. Aber alle haben die Geistestaufe.
Daraus müssen wir doch den Schluss ziehen, dass Geistestaufe eine Sache ist und gewisse Gaben eine ganz andere Sache. Die Geistestaufe kann nicht mit einer bestimmten Gabe gekoppelt werden.
Wenn wir an den höheren Stand denken: Welche Gemeinde war fleischlicher als die Gemeinde in Korinth? Ich denke, das brauche ich hier nicht groß zu beweisen. Das weiß jeder, der seine Bibel etwas kennt.
Ich muss schon sagen: In einer solchen Gemeinde möchte ich also nicht zu Hause sein. Abwechslung gab es da sicher genug bei den Korinthern. Aber in diesem Durcheinander haben sie den höheren Stand nicht durch die Geistestaufe bekommen. Das war es nicht.
Aber Paulus sagt ja deutlich, was das Ergebnis der Geistestaufe ist: Durch die Geistestaufe werden wir Glied am Leibe Christi. Die Geistestaufe ist nichts anderes als die Eingliederung in den Leib Christi.
Und wenn darüber einer enttäuscht sein sollte, dann sage ich ihm: Mein lieber Freund, das ist doch viel mehr, als in Sprachen zu reden oder Wunder zu tun.
Eingegliedert zu sein in den Leib Christi bedeutet, organisch und untrennbar mit Christus verbunden zu sein und mit seiner Gemeinde.
Zwei herrliche Ergebnisse ergeben sich durch die Wiedergeburt als Folge einer echten Bekehrung, als Folge dessen, dass der Mensch auf das Handeln Gottes geantwortet hat. Und ich denke, wir sind uns alle einig: Ein Mensch kann nur antworten, wenn Gott die Initiative ergreift. Aber dann gilt es auch, ein Ja zu finden.
Gott schenkt uns den Heiligen Geist! Er versiegelt uns mit dem Geist, er gibt uns das Unterpfand des Geistes und manches andere noch – die Heilsgewissheit. Römer 8 haben wir schon gehört.
Und wir werden geistgetauft, das heißt: Wir werden Glied am Leibe Christi.
Was werden wir denn durch die Wiedergeburt? Durch die Wiedergeburt werden wir Glied in der Familie Gottes.
Und ich frage dann meine geschätzten Geschwister: Ist es möglich, Glied in der Familie Gottes zu sein, ohne auch zum Leib Christi zu gehören? Jeder, der vernünftig nachdenkt, sagt: Unmöglich!
Wenn ich ein Glied in der Familie Gottes bin – das heißt, ich bin Bruder oder Schwester in der Familie Gottes durch die Wiedergeburt – dann bin ich natürlich auch ein Glied am Leibe Christi.
Das bedeutet: Die Lehre vom zweiten Segen, dass die Geistestaufe ein getrenntes Ereignis von der Wiedergeburt wäre und sie später ereignen würde, ist unbiblisch und kann durch nichts in der Bibel belegt werden.
Bin ich Glied in der Familie Gottes, und das werde ich durch die Wiedergeburt, dann bin ich automatisch auch Glied am Leibe Christi, das heißt geistig mit Christus untrennbar verbunden.
Trost und Gemeinschaft in der Verbindung mit Christus
Und, ihr Lieben, ich kann euch sagen: Wir arbeiten ja auch in manchen Ländern, in denen unsere Geschwister verfolgt werden. Dort versammeln sie sich jedes Mal an einem anderen Ort, weil ihnen die Geheimpolizei ständig auf den Fersen ist.
Viele sind ganz einsam in muslimischen Ländern, zum Beispiel in Libyen. Wenn ich daran denke, dass es dort auf Hunderte von Kilometern keine anderen Gläubigen gibt, ist das für mich ein großer Trost. Ich weiß, dass Christus durch den Heiligen Geist bei ihnen ist. Der Heilige Geist führt sie in die ganze Wahrheit ein, auch wenn sie keinen anderen Bibellehrer haben. Der Geist öffnet ihnen Gottes Wort, sie sind nicht alleingelassen.
Weil sie mit Christus organisch verbunden sind, gleich einem Glied an seinem Leib, ist er das Haupt. Er dirigiert den Leib, schützt ihn, gibt Orientierung, Licht und Nahrung – alles, was der Leib braucht. Wir können Gott gar nicht genug danken, dass diese echte, lebendige Verbindung zu Jesus Christus seit der Wiedergeburt und der Geistestaufe besteht. Wir sind mit ihm auf ewig und für immer verbunden.
Die Gemeinde ist keine Organisation, sie ist ein lebendiger Organismus.
Und das ist zum Beispiel eines der Resultate dieser Konferenz hier: Wir sind nicht nur mit Christus verbunden – obwohl das das Höchste ist und die Voraussetzung für alles andere –, sondern wir sind auch untereinander untrennbar verbunden.
Wir sind hier Geschwister aus unterschiedlichen Gemeindekreisen, aus landeskirchlichen Gemeinschaften, Gnadener Verband, wie wir schon gehört haben, aus Freien Gemeinden, Baptisten, Brüdergemeinden und Hauskreisen. Unter uns sind auch einige einsame Geschwister, und wir freuen uns, wenn wir uns gegenseitig ermutigen können, auszuharren und Ausschau zu halten.
Es gibt immer noch irgendwo welche, die sich wieder nach Gemeinschaft sehnen und nicht alleine bleiben wollen. Weil wir denselben Geist haben, denselben Herrn, dasselbe Ziel, dieselbe Glaubensgrundlage und dieselbe Heilige Schrift, merken wir, dass wir zusammengehören – auch wenn wir in dem einen oder anderen Punkt vielleicht unterschiedlicher Meinung sind. Aber an den entscheidenden Punkten ziehen wir alle an einem Strang.
Ich kann euch sagen: Wenn ich mal so eine Reise unternehme, vor allem nach Afrika – da bin ich nun häufiger –, Wolfgang ist dann mehr in Mittelamerika oder auf Kuba. Aber es wird ihm wahrscheinlich genauso gehen, wenn die Geschwister uns dann abholen an der Reling oder ich sehe das Ehepaar Beck hier in Japan.
Wir kommen vom Flugzeug raus, und dann stehen sie dort mit ihren Krausköpfen und bunten Kleidern, wenn die Frauen dabei sind, und die Brüder sind völlig anders erzogen. Völlig andere Vorstellungen, eine völlig andere Welt.
Und wir sind eins in Christus. Wir umarmen uns, geben uns den Bruderkuss, wir gehören zusammen. Dort sind vielleicht zwanzig oder dreißig unterschiedliche Denominationen vertreten. Aber wir haben denselben Herrn. Es ist durch die Geistestaufe, dass wir zum Leib Christi gehören.
Und wenn der Teufel das äußere Erscheinungsbild der Gemeinde weitgehend zerstört hat – in all diesen vielen Spaltungen, die wirklich Grund zur Beschämung für das Volk Gottes sind –, so kann er den Leib Christi nicht zerstören. Der ist untrennbar, und er wird eines Tages auch in der Herrlichkeit in seiner ganzen Schönheit gesehen werden.
Das ist die Geistesdauer, die Eingliederung in den Leib Christi. Und wenn wir das richtig verstanden haben, ihr Lieben, dann ist auch deutlich, dass das nur einmal passiert. Und dann gehören wir dazu in Zeit und Ewigkeit.
Die Geistesfülle: Aufforderung und praktische Umsetzung
Aber jetzt zur Geistesfülle. Wie steht es damit? Jeder Bibelkenner denkt sofort an eine bestimmte Stelle, und genau diese wollen wir uns jetzt ansehen: Epheser 5. Dort wird den Gläubigen etwas gesagt, und zwar in Vers 18: „Berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt!“
Ich habe hier die ganz alte Elberfelder Bibel dabei, weil sie an dieser Stelle den Text am genauesten vom Griechischen übersetzt. Die Zusammenhänge werden dadurch deutlicher. Der Ausdruck „redend zueinander“ ist zwar kein besonders gutes Deutsch, aber die Sache wird klarer: „Redend zueinander im Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen, danksagend alle Zeit für alles, dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus, einander unterwürfig in der Furcht Christi.“
Der Epheserbrief besteht im Wesentlichen aus einigen wenigen Sätzen, die oft sehr lang sind. Eine ganze Seite kann ein einziger Satz einnehmen. Solche riesigen Sätze findet man sonst nirgendwo im Neuen Testament so lang wie im Epheserbrief. Einer dieser Sätze ist relativ kurz, macht aber deutlich, wie wir mit Geist erfüllt werden.
Dieser Satz steht jedoch nicht im luftleeren Raum, sondern es steht einiges davor. Das müsste man sich im Einzelnen anschauen, wofür uns leider die Zeit fehlt. Ich gebe nur ein paar kleine Hinweise.
Zunächst einmal ist der Epheserbrief in zwei Teile gut voneinander getrennt: Die ersten drei Kapitel behandeln unsere Stellung, die anderen drei Kapitel unseren Wandel. Wenn es um den Wandel geht, können wir einen kurzen Satz nennen: „Werde, was du bist!“ Was wir sind, wird in den ersten drei Kapiteln beschrieben, und dann folgt die Ermahnung: „Jetzt wandle, lebe würdig der Berufung, mit welcher du berufen worden bist.“ Werde, was du bist!
Dann geht es um Redensarten, um Unversöhnlichkeit, um das Miteinander, um unseren Wandel in der Welt, um unsere Gaben und wie wir sie einsetzen, und vieles mehr.
Kapitel 5 beginnt mit den letzten Versen vor unserem Abschnitt: „Seid weise, erkennt die Zeit! Die Zeit ist böse, es gibt große Schwierigkeiten, es wird immer schwieriger. Erkennt, was der Wille des Herrn ist.“
Dann folgt die Aufforderung: „Berauscht euch nicht mit Wein, sondern werdet mit dem Geist erfüllt.“
Manche könnten vielleicht denken, ob das denn so ähnlich aussieht – Geist erfüllt zu sein, wie die Spötter zu Pfingsten sagten. Wir haben das eben schon gehört: Nein! Paulus will hier deutlich machen, dass die Welt, wenn sie nicht mehr weiter weiß, oft zu Drogen, Alkohol oder Musik greift, um zu vergessen. Wenn wir Probleme haben, gibt es eine ganz andere Möglichkeit: Nicht um wegzutreten, nicht um passiv zu werden oder vom Zeitgeist mitgerissen zu werden, sondern indem wir voll Geist werden.
Wie denn? Nicht auf mystische Weise, keine ekstatischen Erlebnisse, keine Visionen. Ganz einfache Dinge werden hier genannt, nämlich drei Aktivitäten. Wenn wir diese tun, werden wir voll Geist.
Das Erste: Wir reden zueinander in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern.
Ihr Lieben, es ist nicht unsere Aufgabe, bei einer dampfenden Tasse Kaffee die Geschwister durch den Kakao zu ziehen. Wenn wir das tun, werden wir nicht voll Geist, zumindest nicht voll Heiligen Geist. Wir sollen nicht übereinander reden, sondern zueinander. Und worüber? Über die großen Taten Gottes.
Da können wir direkt die Psalmen zitieren, wir dürfen aber auch über die großen Taten Gottes reden.
Ich tue jetzt etwas, das ich immer ein bisschen mit Bangen mache, aber ich denke, wenn ihr mich richtig versteht, wird es hilfreich sein. Letztes Jahr habe ich aus diesem Grund ein Buch veröffentlicht über einen CLV, der uns dabei geholfen hat. Afrika war nur der Anfang. Dort habe ich genau das getan, was hier steht: die großen Taten Gottes aufzuschreiben. Wenn man das liest, begreift man noch einmal, welch einen Herrn wir haben.
Ich rate jedem von uns, ob das Buch veröffentlicht wird oder nicht, ist nicht entscheidend. Was ich dabei erlebt habe, als ich mich daran erinnerte, wie der Herr mich in der Vergangenheit geführt hat, machte mich selbst zum gesegnetsten Menschen.
Ich weiß, dass ich in vielen Situationen total versagt habe, aber wie Gott eingegriffen hat, wie wunderbar er heute noch wirkt – schreibt das selbst auf: Führungen Gottes in eurem Leben, Gebetserhörungen. Ich bin sicher, dass bei jedem, auch bei den jungen Leuten, eine Menge zusammenkommt. Ihr werdet aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, welch einen wunderbaren Herrn wir haben!
Wisst ihr, was dahintersteckt? Folgendes: Wir haben eben von unserem Bruder Georg Walter gehört, von all diesen Entwicklungen. Da kann man mutlos werden. Es ist niederdrückend, wenn man das sieht. Und wenn man daran denkt, dass es viele Geschwister gibt, die scheinbar ehrlich meinen, dem Herrn dienen zu wollen, und die doch so verführt werden, dann fragt man sich: Gibt es da noch Hoffnung? Schweigt unser Herr? Hat er sich geändert?
Wenn wir dann mal schwarz auf weiß niedergeschrieben haben, wie er uns geholfen, weitergeführt, wieder aufgerichtet, korrigiert, vergeben und einen Neuanfang ermöglicht hat, dann bekommen wir wieder Mut für die Zukunft, es mit dem Herrn zu wagen.
Wir werden von den Dingen, die wir hören, nicht niedergedrückt, sondern können sagen: Unser Gott ist immer noch derselbe, er hat sich nicht geändert.
Ich schaue auf die Uhr, ich habe etwas später angefangen, habe aber noch ein bisschen Zeit. Ja, er ist immer noch derselbe. Wir brauchen nicht depressiv zu werden.
Deshalb dieser kleine Hinweis: Erzählt ruhig von den großen Taten Gottes. Ihr könnt auch erzählen, was ihr in der letzten Woche erlebt habt – wenn es den Herrn groß macht, nicht um euch selbst wichtig zu machen.
Das Zweite: Alle Zeit danksagend sein.
Ich denke, das Erste werden wir alle bejahen, was ich bis jetzt gesagt habe. Ob wir es tun, ist eine andere Sache, aber das kann man gut nachvollziehen.
Das Zweite ist schon schwieriger: Allezeit für alles Gott danken! Wie ist das möglich?
Mich trösten da sehr Silas und Paulus im Kerker von Philippi. Sie haben auch nicht sofort „Halleluja“ geschrien, sie brauchten ihre Zeit. Es wird irgendwann im Laufe des Nachmittags gewesen sein, als sie geschlagen und in das finsterste Verlies geworfen wurden. Es hat Stunden gedauert, bis sie zum Danken kamen.
Und, ihr Lieben, das kann bei uns auch manchmal Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern. Aber wir müssen dahin kommen, dass wir uns daran erinnern, was Paulus in Römer 8 schreibt, und was manche von uns vielleicht im Wohnzimmer oder noch besser in der Küche hängen haben: „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.“ Das dürfen wir nicht vergessen. Gott macht keine Fehler.
Wenn wir dem Herrn danken, dann danken wir ihm nicht, weil es uns so gut geht. Dazu werden wir nirgends aufgefordert. Aber an vielen Stellen, auch in 1. Thessalonicher 5, wird gesagt: In allen Umständen dem Herrn danken.
Das führt uns immer wieder in die richtige Haltung – im Namen Jesu Christi. Das ist entscheidend, weil er mit dabei ist. Ich bin nicht allein in dieser schwierigen Lage, vielleicht in einer unheilbaren Krankheit oder in der Einsamkeit. Der Herr ist bei mir, das ist das Entscheidende, und dann können wir danken.
Wenn wir diese Haltung haben, besteht die Gefahr, dass wir irgendwann merken, dass Leute, die so im Danken stehen und so oft mit dem Herrn Freude erleben – wir haben ja von der großen Freude gehört –, denken, sie seien besondere Leute, vielleicht ein bisschen besser als andere.
Deshalb glaube ich, dass der dritte Punkt wichtig ist: „Einander unterwürfig in der Furcht Christi.“
Wir müssen daran denken, dass auch dies ein Gottesgeschenk ist. Der Herr öffnet uns die Augen für seine Gegenwart, er lässt mich nicht allein, ich darf ihm in jeder Lage vertrauen – das ist alles Gnade Gottes.
Mir persönlich hilft ein Vers aus 1. Korinther 4, wo Paulus die Korinther fragt: „Was hast du, was du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?“ Alles ist Gnade.
Ihr Lieben, wenn wir damit anfangen, den Herrn allezeit zu loben und zu danken, schützt das vor Wanken. Loben zieht nach oben – das können sich besonders die jungen Leute merken.
Und nie vergessen: Der Herr ist da, er macht alles recht. Am Ende werden wir nur staunen.
Nicht vergessen: Wir leben von der Gnade des Herrn, niemand steht alleine. Wenn wir das praktizieren, erleben wir die Geistesfülle.
Die Wirkung der Geistesfülle und abschließendes Gebet
Und wie kann sich die Geistesfülle zeigen? In der Heiligen Schrift, schon im Alten Testament, finden sich drei Ergebnisse, die manchmal auftreten. Wenn Menschen voll Geistes wurden, wird gelegentlich gesagt, sie seien von einer ungeheuren Freude erfüllt gewesen. Diese Freude ist nicht immer ein Begleiter der Geistesfülle, sie kann auch durch andere Dinge hervorgerufen werden, aber manchmal ist sie ein deutliches Zeichen.
Manchmal wird auch erwähnt, dass Menschen, die voll Geistes wurden, nun eine bestimmte Aufgabe ausführen konnten, zu der sie vorher nicht befähigt waren. Gott macht sie durch die Geistesfülle fähig für bestimmte Aufgaben.
Und manchmal wird berichtet, dass jemand, der voll Geistes wurde, plötzlich keine Angst mehr hatte. Keine Todesfurcht mehr. Sie konnten mutig den Herrn bezeugen, selbst wenn es bis in den Tod hinein ging. Bei den fünf englischen Missionaren, über die in dem Buch berichtet wird, das ihr herausgebracht habt, hat mich das sehr berührt. Dort kann man nachlesen, wie sie am Scheiterhaufen die Nähe des Herrn verspürten.
Sind das nicht Dinge, die wir uns alle ersehnen? Diese große Freude, die Fähigkeit, dem Herrn zu dienen, und keine Angst mehr zu haben, den Namen des Herrn zu bekennen, koste es, was es wolle? Dann wollen wir miteinander über die großen Taten Gottes sprechen. Wir wollen das Danken nicht vergessen. Und wir wollen es tun als Menschen, die wissen, dass alle erwähnenswerten Dinge, die Gott ehrt, er selbst in uns hineingelegt hat.
Ich möchte gern mit uns beten: Herr Jesus, wir sind alle vor dir wie ein aufgeschlagenes Buch. Du schaust in unser Herz hinein und siehst diesen großen Wunsch: Wir möchten dir dienen. Wir möchten Werkzeuge sein, die du gebrauchen kannst. Dabei sind wir uns auch unserer Schwachheit und Unmacht bewusst und der Versuchung, dass wir uns etwas einbilden, wenn du irgendwo Gelingen schenkst.
Herr, hilf uns allen, auch mir, nie zu vergessen, dass alles, was in der Ewigkeit bleibt, von dir ist. Hilf uns, nah bei dir zu bleiben. Lass uns in der Gemeinschaft mit dir wirklich Fortschritte machen und bei allem, was du uns schenkst, dir die Ehre geben. Lass unseren Finger auf dich hinweisen, damit du groß wirst, herrlich wirst, auch in unserem Leben. Und dass wir Menschen Mut machen, es mit dir zu wagen.
Herr, wir danken dir, dass wir dir vertrauen dürfen und dass du das Werk, das du in uns begonnen hast, auch vollenden willst bis zu deinem Tag. Hab herzlich Dank dafür. Amen.