Einführung und Überblick über den Kontext des Matthäusevangeliums
Wir wollen uns heute Morgen nochmals, vorerst zum letzten Mal, mit einem Abschnitt aus dem Matthäusevangelium beschäftigen. Zunächst möchte ich den Kontext klären, damit wir wissen, was vorher und nachher steht. Anschließend werden wir einen kurzen Überblick bis zum Ende des Matthäusevangeliums nehmen.
In Kapitel 23 finden wir die Kennzeichen eines Pharisäers. Diese haben wir nicht im Einzelnen durchgegangen. Dort wird immer wieder auf die Pharisäer Bezug genommen, und es heißt oft: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler.“ Es wird erklärt, warum sie Heuchler sind, also warum sie ein Leben vortäuschen, das sie in Wirklichkeit nicht führen. Das ist das Charakteristikum eines Heuchlers: Er tut so, als ob er in einem bestimmten Bereich fromm wäre und den Maßstäben Gottes entsprechen würde, aber bei genauerem Hinsehen entspricht das nicht der Wahrheit.
Ab Vers 13 finden wir die „Wehe“-Rufe gegen die Pharisäer, und ab Vers 37 die Klage über Jerusalem. Hier gibt es einen Hinweis, ähnlich wie wir es zuvor im Psalm gelesen haben: Jesus wird mit einer Henne verglichen, die ihre Küken unter ihre Flügel sammeln möchte. So wollte Gott beziehungsweise Jesus seine Nachfolger, das Volk Israel, schützen. Doch sie wollten nicht und verfolgten die Propheten. Diejenigen, die im Alten Testament die Propheten verfolgt haben, werden in einer Linie gesehen mit denen, die zur Zeit Jesu Jesus verfolgen. Jesus weiß bereits, auch wenn die Jünger es noch nicht wahrhaben wollen, dass er selbst bald von den Nachkommen dieser Prophetenmörder hingerichtet wird.
In Kapitel 24 gibt es zuerst einen Hinweis auf die Zerstörung des Tempels. Jesus sagt, dass der Tempel zerstört werden muss. Dann fragen die Jünger ihn nach den Zeichen des Endes, und ab Vers 3 lesen wir seine Antwort. Ab Vers 21 folgen Hinweise auf die große Trübsal, und ab Vers 29 auf die Wiederkunft Jesu. Alles befindet sich noch in Kapitel 24.
Ab Vers 32 wird die besondere Stellung Israels beschrieben, und ab Vers 36 folgt ein Aufruf zur Wachsamkeit. Das Ende steht nahe bevor, und es werden Kennzeichen genannt, wann genau die Wiederkunft Jesu und das Weltgericht stattfinden werden. Christen werden dazu ermahnt, wachsam und innerlich vorbereitet zu sein.
Dieses Thema wird im Kapitel 25 weiter vertieft. Am Anfang des Kapitels lesen wir die Geschichte von den zehn Jungfrauen. Dieses Gleichnis verdeutlicht, dass wir wachsam sein sollen, weil wir nicht genau wissen, wann es so weit sein wird und wir bereit sein müssen. Ab Vers 14 folgt der Hinweis auf die anvertrauten Talente. Auch hier geht es darum, die Zeit bis zur Wiederkunft Jesu sinnvoll zu nutzen und sich durch unser Handeln darauf vorzubereiten.
Im Anschluss daran finden wir den Hinweis auf das große Gericht. Ab Vers 31 wird das Völkergericht beschrieben, bei dem alle vor Gott erscheinen müssen.
Im Kapitel 26 wird der Tod Jesu beschlossen. Jesus ist noch einmal in Bethanien, Kapitel 26, ab Vers 6. Ab Vers 14 trifft Judas Abmachungen mit den Pharisäern und dem Hohen Rat, um Jesus auszuliefern. In Vers 17 werden die Vorbereitungen zum Passahfest beschrieben. Ab Vers 20 folgt die Durchführung des Passahmahls, bei dem Jesus das erste Abendmahl mit den Jüngern einsetzt.
Ab Vers 30 erleben wir den Kampf Jesu in Gethsemane, seine Gebetszeit und den geistlichen Kampf mit Gott beziehungsweise mit der Anfechtung. Am Anfang seines Wirkens wurde Jesus vom Teufel versucht, und hier am Ende seiner Zeit auf der Erde findet erneut eine Anfechtung durch den Teufel statt, der ihn davon abbringen will, den Auftrag Gottes auszuführen.
In Vers 47 wird die Gefangennahme Jesu beschrieben. Er wird vor Kaiphas und den Hohen Rat gebracht. Diese Verhandlung ist aus jüdischer Sicht illegal, da sie am Abend stattfand, die Zeit zwischen Festnahme und Verurteilung sehr kurz war und nicht alle Verantwortlichen anwesend waren.
Petrus, der mutigste der Jünger, wagt sich zwar in die Nähe der Gefangenschaft Jesu, doch dann verlässt ihn der Mut, und er verleugnet, Jesus zu kennen.
Im Kapitel 27 lesen wir, dass Judas bereut, Jesus verraten zu haben, und schließlich Selbstmord begeht. In Vers 11 wird berichtet, dass Jesus vor Pilatus gestellt wird. Pilatus fordert die Bevölkerung auf, zu entscheiden, ob Jesus oder Barabbas freigelassen werden soll. Einige Anhänger der Pharisäer sind auf dem großen Platz vor der Burg Antonia und stacheln die Menge auf. Die Menschen fordern, den Revolutionär und Mörder Barabbas freizulassen und Jesus ans Kreuz zu schicken.
Ab Vers 27 wird Jesus gegeißelt und erhält eine Dornenkrone aufgesetzt. Ab Vers 33 folgt die Kreuzigung Jesu, an der von den Jüngern nur Johannes und die Mutter Jesu in der Nähe sind. Ab Vers 45 stirbt Jesus, und ab Vers 57 wird er begraben.
Im Kapitel 28 lesen wir von der Auferstehung Jesu. Ab Vers 16 folgen die Erscheinungen Jesu und der Auftrag, den er seinen Jüngern erteilt. Er sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Daraufhin gibt er den Auftrag: „Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern...“
Diese enge Verbundenheit zeigt, dass wir diesen Auftrag nur erfüllen können, weil Jesus bereits alle Gewalt auf Erden besitzt – über den Teufel, den Tod, dämonische Mächte und die geistlichen Auseinandersetzungen, in denen wir stehen. Das ist der Hintergrund unseres Glaubens und Handelns.
Die Endzeit im Matthäuskapitel 24: Ein Überblick
Wir wollen uns heute Morgen insbesondere mit Kapitel 24 beschäftigen. In diesem Kapitel geht es ab Vers 3 um die Frage der Endzeit. Dabei wollen wir einige der Kriterien, die Jesus dort aufzählt, etwas näher betrachten.
Bevor ich die einzelnen Verse bespreche und einige Gedanken weitergebe, möchte ich zunächst eine kurze Struktur ansprechen. So werden wir klarer erkennen, dass die Kriterien, die Jesus nennt, mehrere Ereignisse umfassen. Das wird uns gleich noch deutlicher werden.
Zum einen handelt es sich um die Belagerung Jerusalems, zum Zweiten um die Zerstörung Jerusalems und zum Dritten um die Erwartung des Tages des Herrn. Über den Tag des Herrn lesen wir beispielsweise bei Jesus und auch im 1. Thessalonicher 5,2, dass dieser Tag „wie ein Dieb in der Nacht“ kommen wird.
Der Tag des Herrn ist etwas, das bereits im Alten Testament erwartet wurde. Dabei geht es um das Gericht Gottes, das über die Menschen gesprochen werden soll. Auch im Alten Testament finden sich dazu Aussagen.
Besonders möchte ich hier den Propheten Zephanja erwähnen. Er schreibt in Kapitel 1, Verse 14-18 über diesen Tag des Herrn:
„Des Herrn großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr. Horch, der bittere Tag des Herrn, da werden die Starken schreien, denn dieser Tag ist der Tag des Grimms, ein Tag der Trübsal und der Angst, ein Tag des Wetters und des Ungestüms, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolken und des Nebels, ein Tag der Posaun und des Kriegsgeschreis gegen die festen Städte und die hohen Zinnen. Und ich will die Menschen ängstigen, und sie werden umhergehen und sollen wie Blinde werden, weil sie wieder den Herrn gesündigt haben. Ihr Blut soll vergossen werden, als wäre es Staub, und die Eingeweide sollen weggeworfen werden, als wären sie Kot. Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten können am Tag des Zorns des Herrn, sondern das ganze Land soll durch das Feuer seines Grimms verzehrt werden, denn es wird plötzlich ein Ende machen mit denen, die im Lande wohnen.“
Hier sehen wir noch einmal eine eindrückliche Beschreibung aus dem Alten Testament, die den Tag des Gerichts Gottes ernst nimmt. Dabei wird auch deutlich, dass alles, woran sich Menschen festhalten – wie Gold, Silber, Selbstsicherheit, feste Städte und Ähnliches – sie nicht vor dem Zorn Gottes schützen kann.
Weitere Hinweise finden wir zum Beispiel im Jesaja 13. Dort wird unter anderem auf den sittlichen Verfall hingewiesen, der dem Tag des Herrn vorausgeht, sowie auf Kriege und andere Ereignisse.
Viertens finden wir in der Voraussage Jesu die Verfolgung der Christen erwähnt. Fünftens werden Gefahren für die Reinheit der Gemeinde beschrieben, insbesondere das Eindringen von Irrlehrern, das Erkalten der Liebe und andere Entwicklungen.
Schließlich gibt es noch direkte Hinweise auf die Umstände der Wiederkunft Jesu.
All diese Hintergründe sind wichtig, um die Aussagen im Kapitel 24 richtig zu verstehen.
Die Zerstörung des Tempels und die Fragen der Jünger
Wenn wir nun mit Kapitel 24, Vers 1 beginnen, lesen wir: „Und Jesus ging aus dem Tempel fort, und seine Jünger traten zu ihm und zeigten ihm die Gebäude des Tempels.“
Jesus war schon einige Male im Tempel. Wir lesen ja auch, dass er als Zwölfjähriger schon im Tempel gewesen war, bei seiner Darstellung beziehungsweise dem Opfer, das gebracht worden ist. Als Erstgeborener war er ja auch schon kurz nach seiner Geburt dort. Wenn Jesus damals wie ein normales Kind reagiert hat, dann hat er sich nicht mehr genau daran erinnert, wie er als Säugling durch den Tempel getragen wurde. Hier jedenfalls sind sie ganz bewusst da und schauen sich alles an.
Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Tempel damals als eine Art Weltwunder galt. Er wurde zwar erst im Jahr 64 n. Chr. fertiggestellt, aber schon zu dieser Zeit berichten zahlreiche Autoren der Antike, dass dieser Tempel ein ganz besonderer und beeindruckender Anblick gewesen sein muss.
Er lag auf einer riesigen Plattform, die künstlich in Jerusalem errichtet wurde. Man hatte einen natürlichen Berg erweitert, um eine große Plattform zu schaffen, auf der verschiedene Tempelanlagen standen. Wir lesen von den Hallen Salomos und natürlich vom Tempel selbst. Es gab den Vorhof der Heiden, den Vorhof der Frauen und in der Mitte das Allerheiligste.
Darüber hinaus sehen wir – und das kann man auch an einigen Tempelmodellen erkennen – dass es auf dem Tempel Zacken gab, die vergoldet waren und in der Sonne blitzten, besonders am frühen Morgen, wenn die Sonne aufging. Das war für die Juden allemal beeindruckend, denn ein prächtigeres Gebäude gab es in ganz Israel nicht.
Auch für Außenstehende, selbst für die Römer, war der Tempel beeindruckend. Als sie schließlich 70 n. Chr. Jerusalem eroberten, sehen wir, dass Titus, der Feldherr, anordnete, dem Tempel nichts anzutun. Er wollte ihn erhalten, weil er selbst von seiner Schönheit beeindruckt war. Und immerhin hatten die Römer schon viel von der Welt gesehen – das muss also ein ganz besonderer Eindruck gewesen sein.
Umso größer war das Erstaunen der Jünger, als Jesus in Vers 2 sagte: „Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch, es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde.“ Die Jünger waren schockiert.
Wir müssen uns vorstellen, dass eine ähnliche Situation heute ein Schock wäre, wenn uns ein Prophet sagen würde, dass ein bedeutendes Kulturdenkmal bald zerstört wird. Man kann das kaum genau vergleichen, aber nehmen wir an, wir wären Franzosen und jemand sagt, dass Versailles oder der Louvre bald zerstört werden. Oder wir wären Deutsche und jemand sagt, der Kölner Dom wird dem Erdboden gleichgemacht. Das wäre für jeden ein Schock.
Für einen frommen Juden war das besonders schwer zu fassen, denn Jesus verlässt den Tempel und ist auf dem Weg nach Bethanien, wie wir im Folgenden lesen. Dort wird er kurz vor seinem Tod und seiner Gefangennahme noch einmal hingehen. Die Jünger können sich kaum vorstellen, dass diese Zerstörung wirklich stattfinden wird.
Jetzt sehen wir, wie die Jünger ihn fragen, als er auf dem Ölberg saß. Wir müssen uns vorstellen, wie Jesus in Jerusalem war: Auf der einen Seite haben wir den Tempelberg, und auf der anderen Seite, im Osten davon, liegt der Ölberg. Dieser ist etwas erhöht, sodass man von dort aus ein Stück weit auf den Tempel herunterschauen kann.
Die Jünger haben also den Tempel vor Augen. Nachdem sie sich gesetzt und ausgeruht hatten, ehe sie den Weg nach Bethanien fortsetzen, fragen sie Jesus: „Sage uns, wann wird das geschehen? Wann wird der Tempel zerstört werden? Und was wird das Zeichen deines Kommens und für das Ende der Welt sein?“
Man merkt, dass die Jünger sehr wissbegierig sind und Jesus gleich drei Fragen auf einmal stellen. Jesus beantwortet diese Fragen auch alle auf einmal. Er unterbricht nicht und sagt erstens das, zweitens das und drittens das.
Dadurch entsteht ein gewisses Problem: Manche der Dinge, die Jesus hier nennt, beziehen sich auf die Zerstörung des Tempels, manche auf sein Wiederkommen und manche auf das Ende der Welt. Das sind natürlich nicht unbedingt dieselben Ereignisse. Jesus sagt das auch nicht explizit, und das lesen wir auch bei Prophezeiungen an anderen Stellen der Bibel.
Darüber hinaus gibt es in der Bibel manchmal eine mehrfache Erfüllung von Prophezeiungen. Das bedeutet, dass bestimmte Dinge genannt werden, die sich zunächst erfüllen, aber später noch einmal in einer anderen, manchmal bildlichen, manchmal direkten Art und Weise erfüllt werden.
So wurde zum Beispiel die Stadt Tyrus insgesamt dreimal zerstört. Stück für Stück wurde dabei jeweils mehr von dem erfüllt, was vorhergesagt worden war – eine sukzessive Erfüllung über mehrere Jahrhunderte hinweg.
Ich habe auch aus Jesaja zitiert, wo das Gericht über Babylon beschrieben wird. Das wird einerseits als Gericht über Babylon verstanden, andererseits kann es auch als Hinweis auf den Fall Satans gedeutet werden. Das zeigt, dass es in der Bibel mehrere Erfüllungsebenen geben kann.
Mit dieser Erkenntnis müssen wir rechnen, wenn wir uns die folgenden Verse anschauen.
Die Wiederkunft Jesu und das Ende der Welt im christlichen Weltbild
Es gibt zwei zentrale Ziele in diesem Zusammenhang. Es geht um die Wiederkunft Jesu. Das Wort, das dabei häufig verwendet wird, ist „Parusie“. Diese Wiederkunft meint nicht einfach „Ich komme mal wieder vorbei“, sondern bezeichnet die Ankunft eines besonders auserwählten Boten des Kaisers oder des Kaisers selbst – also einen feierlichen Einzug des Kaisers.
Im Hintergrund sehen wir, dass den Jüngern vollkommen klar ist, dass die christliche Geschichtsauffassung linear ist. Das heißt, es gibt ein Ziel, auf das wir zusteuern, es gibt ein Ende der Welt, und dann ist Schluss. Das ist etwas typisch Christliches. Wir nehmen möglicherweise an, dass das ganz normal sei. Doch ein Großteil der Welt, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, hat ein völlig anderes Weltbild.
Übrigens hat auch die Esoterik ein anderes Weltbild, nämlich ein sogenanntes zyklisches Weltbild. Dabei wiederholt sich im großen Rahmen immer wieder das Weltgeschehen. Das ist im Buddhismus so, im Hinduismus, im Konfuzianismus und auch in einigen anderen Religionsformen. Dort gibt es kein festes Ziel, sondern in endlosen Zeiten, die mehrere Millionen Jahre umfassen, wiederholt sich die ganze Weltgeschichte. Im Buddhismus wird sogar genau festgelegt, in welchem Zeitalter das stattfindet.
Dagegen ist das christliche Weltbild völlig anders. Es gibt einen Anfang, der von Gott gesetzt ist, und jede Situation, in der wir leben, ist einmalig. Hier zeigt sich auch ein deutlicher Gegensatz zur Auffassung der Reinkarnation, wie sie im Buddhismus, Hinduismus und in vielen esoterischen Kreisen in Deutschland verbreitet ist. Dort herrscht oft der Eindruck, dass man das, was man in diesem Leben nicht geschafft hat, im nächsten Leben noch einmal gut machen kann. Man kann also noch daran arbeiten und hat Hoffnung auf eine zweite Chance.
Der christliche Glaube geht hingegen davon aus, dass das, was du in diesem Leben nicht erreicht hast, nicht mehr erreicht wird. Wenn du dich in diesem Leben nicht Jesus zugewandt hast, dann hast du keine Chance, das in einem zukünftigen Leben zu tun. Es gibt also eine Einmaligkeit, die im Weltbild bereits enthalten ist, wie sich hier zeigt.
Ein kurzes Zitat von Chrysipp, einem Stoiker, der zur Zeit Jesu lebte: Er sagt, „Denn dann wird die Zeit in genau der gleichen Ordnung wiedererstehen wie zuvor.“ Diese Wiederherstellung der Welt erfolgt nicht nur einmal, sondern immer wieder bis in alle Ewigkeit – endlos immer aufs Neue. Das war ein typischer Vertreter der damaligen Zeit. Auch in der Umwelt Jesu gab es diese Auffassung. Jesus und seine Jünger stellen sich deutlich dagegen.
Jesus antwortete und sprach zu ihnen in Vers 4: „Seht zu, dass euch niemand verführe.“ Nun beginnt Jesus, einige Kennzeichen des Endes zu nennen. Eines der ersten ist die Warnung: Lasst euch nicht verführen. Was schließen wir daraus? Am Ende der Zeit wird es eine Verführung für die Jünger Jesu beziehungsweise für die Christen geben.
Jesus führt aus, wie die Menschen verführt werden. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht einfach so in den Glauben fallen, sondern dass es bestimmte Umstände, Personen und einen Zeitgeist geben wird, die versuchen, uns vom Glauben wegzuführen. Verführen heißt ja auch, in eine andere Richtung zu führen. Stellen wir uns vor, wir wollen nach Jerusalem gehen. Plötzlich kommt jemand, der sich als Führer ausgibt, und wir landen stattdessen in Babylon. Dann sind wir verführt, weil wir in eine falsche Richtung geführt wurden.
Es gibt also Personen und Ideen, die uns in eine falsche Richtung, quasi in eine Zielverfehlung, führen. Und das in besonderer Intensität am Ende der Zeiten. Heute können wir uns gut vorstellen, dass diese starke Indoktrinierung der Menschen viel besser funktioniert als noch vor einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Wir haben ein viel besseres Instrumentarium, eine große Menge von Menschen einflussreich und zuverlässig zu indoktrinieren.
Wir sehen das heute durch die Massenmedien. Generell haben viele Menschen die Idee, dass plötzlich Saddam Hussein der schlimmste Mensch der Welt sei, obwohl niemand von uns je mit ihm gesprochen hat – nur weil das in den Medien so dargestellt wird. Anfangs war Milosevic im Krieg ein Superheld, verbündet mit den USA. Dann zeigten die Medien ihn als Feind. Wir glauben beides, einfach weil es uns so gesagt wird, ohne es überprüfen zu können.
Damit will ich nicht sagen, dass diese Personen lieb und nett sind. Das kann ich nicht beurteilen, da ich sie nicht persönlich kenne. Aber was wir dahinter sehen, ist, dass wir unser Bild von richtig und falsch vor allem durch die öffentliche Meinung prägen lassen. Manche dieser Dinge müssen uns später erschrecken.
Denken wir an den Nationalsozialismus, wo viele gutgläubige Christen Hitler zugejubelt haben. Ich habe mit meinem Großvater gesprochen, der damals in einer Baptistengemeinde war. Zahlreiche Gemeindemitglieder, sogar der Prediger, hielten Gottesdienste in US-Uniform und waren überzeugt von Hitler. Ein Buch, das ich gelesen habe, stammt von evangelikalen Christen dieser Zeit, die Hitler als von Gott gesandten Befreier des deutschen Volkes bezeichneten. Solche Christen wurden durch den Zeitgeist verführt.
Deshalb müssen wir heute aufpassen, dass wir nicht durch den aktuellen Zeitgeist verführt werden. Verführung ist das Problem, weil man sie nicht immer auf den ersten Blick erkennt. Wenn wir uns nicht von den Maßstäben der Bibel prägen lassen, sondern diese hinten anstellen, dann haben wir die Verführung bereits angenommen. Dann gehen wir einfach mit dem Zeitgeist mit, ohne zu merken, dass wir verführt sind. Wir reden über Toleranz, allgemeine Akzeptanz, Freiheit des Menschen, Selbstentwicklung und so weiter und folgen dem einfach nach, ohne es zu bemerken. Dabei entfernen wir uns immer weiter vom Glauben oder versuchen krampfhaft, irgendwo eine Legitimation dafür zu finden.
Das ist Verführung und eine große Gefahr, in der wir stehen. Wir sind sehr stark äußeren Einflüssen ausgesetzt. Es gibt viele Punkte, die den Zeitgeist unserer Zeit kennzeichnen. Hier kann ich nicht alle nennen, aber im ersten und zweiten Thessalonicherbrief finden sich unter anderem Hinweise darauf. Es wäre sehr interessant, diese genauer zu betrachten. Dort sehen wir, dass viele dieser Kriterien durchaus auf unseren Zeitgeist zutreffen.
Zum Beispiel heißt es dort, dass die Menschen „allerzeit lernen, aber nicht zur Erkenntnis der Weisheit kommen“ (1. Timotheus 4,7). Das ist interessant, nicht wahr? Wir leben in einer Bildungsgesellschaft, in der man immer lernen muss. Und doch heißt es, dass das Wesentliche, worauf es ankommt, nicht erfasst wird. Viele Menschen sind stolz auf ihr Wissen, vielleicht zu Recht, aber die Frage ist: Haben sie das Eigentliche ergriffen, worum es wirklich geht?
Ein weiterer Punkt ist die hemmungslose Demokratisierung. Nicht, dass ich gegen Demokratie bin, aber viele Christen können sich heute gar nicht vorstellen, dass die meisten Christen in der Geschichte nicht in Demokratien gelebt haben und trotzdem Christen waren. Zudem herrscht manchmal die Vorstellung, dass in einer Gemeinde immer nach Mehrheitsentscheidungen entschieden werden müsse – 51 Prozent dafür, 49 Prozent dagegen, demokratische Abstimmung, und dann wird es so gemacht.
Wo steht das in der Bibel? Findet ihr eine einzige Stelle, wo irgendwo abgestimmt wurde? Es gibt eine Stelle, die oft genannt wird, allerdings völlig falsch interpretiert: Dort heißt es, die Ältesten wurden „unter Aufhebung der Hände“ eingesetzt (1. Timotheus 5,22). Damals bedeutete „Aufhebung der Hände“ wahrscheinlich, dass die Hände zum Gebet erhoben wurden, nicht eine Abstimmung.
Vielmehr sagt Paulus zu Titus und Timotheus: „Gehe hin und setze die Ältesten ein“ (Titus 1,5). Oder Paulus kam und sagte: „Du bist Ältester, du bist Ältester.“ Die Kriterien für die Ältestenschaft finden wir in den Pastoralbriefen von Paulus. Es geht nicht darum, dass alle wollen, dass du es wirst, sondern darum, dass du den Kriterien entsprichst. Wenn du sie nicht erfüllst, kannst du ein toller Typ sein, vielleicht gesellschaftsfähig, mit einem guten Job und Anerkennung, aber das sind keine Kriterien für Ältestenschaft.
Die biblischen Prinzipien sind manchmal anders. Das heißt nicht, dass wir gegen Demokratie arbeiten sollen. Wir sollen dem Staat untertan sein. Aber wir müssen sehen, dass Demokratie nicht das höchste geistliche Prinzip ist und dass es Dinge gibt, denen wir uns unterordnen müssen, statt hemmungslos nach Selbstverwirklichung zu streben.
Manchmal erstaunt es mich, wenn ich Leute treffe, die sagen: „Jesus oder Gott lässt Menschen verloren gehen? Nein, an so einen Gott glaube ich nicht. Wenn Gott so wäre, dann glaube ich nicht an ihn.“ Das ist ein typisches Zeichen, das uns immer wieder begegnet. Es zeigt, wie irrational es ist, dass Menschen sich selbst so in den Mittelpunkt stellen und sagen: Wenn Gott nicht so ist, wie ich es will, dann schließe ich ihn einfach aus. Manche meinen sogar, wenn sie nicht mehr an Gott glauben, dann ist er weg.
Stellt euch vor, wir würden so mit der realen Welt umgehen! Jemand sagt: „Schwerkraft ist mir zu mühsam, die brauche ich nicht. Ich baue mein Haus ohne Treppenhaus, weil ich keine Schwerkraft will.“ Dann fällt er runter. Aber die Leute fragen nicht danach, wie Gott wirklich ist, sondern nur, ob er ihnen passt. Im Glauben sind viele so egozentrisch, dass Gott sich danach richten muss, wie sie ihn haben wollen. Wenn er das nicht tut, akzeptieren sie ihn nicht.
Wir merken diese übersteigerte Selbstbewusstheit: „Ich bin der Mittelpunkt der Welt.“ Das beeinflusst uns auch in Beziehungen. In der Ehe wird der andere manchmal nur noch als wichtig betrachtet, wenn er einem dient und man etwas davon hat. So werden wir Stück für Stück beeinflusst.
Diese wenigen Beispiele sollen zeigen, dass Verführung bedeutet, von den Maßstäben Gottes weggeführt zu werden. Jesus spricht zu ihnen: „Seht zu, dass euch niemand verführt, denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: ‚Ich bin der Christus‘, und sie werden viele Verführer sein“ (Markus 13,5-6).
Hier erkennen wir die erste Verführung durch Menschen, die auftreten und behaupten, selbst Jesus Christus zu sein. Die Kriterien, die Jesus nennt, entsprechen in vieler Hinsicht den sogenannten Siegelgerichten in Offenbarung 6. Dort finden wir ähnliche Punkte wie Hungersnot, Kriege und falsche Christusse.
Auf die einzelnen Verse werde ich jetzt nicht näher eingehen, aber wir sehen häufig Überschneidungen, vor allem in diesem Kapitel mit dem Buch Daniel, dem Buch Offenbarung und dem Buch Jesaja. Einige wenige Stellen werde ich noch nennen, die uns das stellvertretend zeigen, aber nicht alle im Detail.
Die Erscheinung falscher Messiasse und die doppelte Erfüllung
Nun, hier sehen wir eine doppelte Erfüllung. Im ersten Jahrhundert gab es zahlreiche Messias-Anwärter, wie wir in Matthäus 7,15 oder auch in Apostelgeschichte 4,36 und den folgenden Versen sehen. Ich möchte stellvertretend für andere Apostelgeschichte 4,36 vorlesen: Da lesen wir von Joseph, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde, was übersetzt „Sohn des Trostes“ bedeutet. Er lebte in Zypern. Nein, das war nicht der Vers, den ich lesen wollte. Was wollte ich denn hier lesen? Dann nehme ich einfach einen anderen Vers, den ich mir da... Also lesen wir aus der Apostelgeschichte 21, ich hoffe, es ist Kapitel 21, Vers 38: „Bist du nicht der Ägypter, der in diesen Tagen einen Aufruhr gemacht hat und vierhundert von den Aufrührern in die Wüste hinausgeführt hat?“ Paulus antwortete: „Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus in Zilizien“ usw. Hier wird also jemand beschuldigt, der als Bote Gottes, als Messias aufgetreten ist, aber gescheitert ist.
Wir finden einige Berichte davon, unter anderem bei Josephus im „Jüdischen Krieg“, in den Kapiteln 66 bis 70. Dort werden verschiedene Personen genannt, die als Christus aufgetreten sind. Aber das gab es nicht nur damals. Es gab einen Aufstand vor dem Jahr 70, bei dem ebenfalls jemand auftrat. Im Jahr 130 sehen wir noch einmal den Bar-Kochba-Aufstand. Bar-Kochba, der „Sohn des Sterns“, trat auf und behauptete, der Messias zu sein. Viele folgten ihm. Das sind nur einige wenige von vielen, die ebenfalls auftraten und von sich behaupteten, der Messias zu sein.
Das ist die erste Erfüllung. Die zweite Erfüllung betrifft jedoch auch die Endzeit, wie wir aus Parallelstellen sehen, in denen Paulus und Johannes in der Offenbarung darauf eingehen. Heute erleben wir tatsächlich eine Erfüllung davon. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen hat einige Fälle veröffentlicht, in denen es heute eine ganze Menge Menschen gibt, die von sich behaupten, der Messias zu sein.
In einem Bericht wurde erwähnt, dass allein in Brasilien 18 oder 19 Personen offiziell von sich behaupten, Jesus Christus zu sein, mit einer gewissen Anhängerschaft. In einem Rundbrief eines Missionars habe ich vor relativ kurzer Zeit gelesen, dass dieser Missionar in São Paulo auf dem Flugplatz einem dieser Leute begegnet ist. Der Mann sagte: „Ich bin Jesus Christus.“ Er erwartete, dass der Missionar sich vorstellt, doch dann sagte er: „Ich brauche mich ja nicht vorzustellen. Wenn du Jesus bist, dann weißt du ja, wer ich bin, nicht?“ Der Missionar war verärgert, denn der Mann kam nicht auf seinen Namen und ging dann weg. Also klappt das manchmal nicht so einfach.
Darüber hinaus gibt es beispielsweise auch in Russland Hinweise auf Personen, die auftreten. Einer davon ist derzeit in Moskau aktiv. Selbst einige russisch-orthodoxe Priester haben sich ihm angeschlossen. Er hat eine Anhängerschaft von mehreren tausend orthodoxen Christen. Dieser Mann mit langem Bart geht über den Roten Platz, predigt und sagt, er sei Jesus Christus, der wiedergekommen ist. Und das ist nur ein Beispiel von vielen anderen, die auftreten und von sich behaupten, Jesus Christus zu sein, der wieder auf die Erde gekommen ist.
Auch in unserer Zeit erfüllt sich das. Auch wenn wir diesen Menschen nicht in unserer Umgebung begegnen, gibt es solche Fälle. Zum Beispiel ein Schweizer Prophet, Ivo Sasek, der in den letzten Wochen und Monaten von sich reden gemacht hat. Er hält zunächst sehr gute Predigten, sieht sich aber in den letzten Monaten immer stärker als den in der Endzeit gesandten Propheten, der die Christen zur Umkehr ruft. Wer ihm nicht folgt, wird verloren gehen. Auch hier sehen wir, dass selbst Christen in Versuchung geraten können, Irrlehren zu verbreiten und andere von Jesus Christus wegzuführen.
Als Nächstes lesen wir Vers 6: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht! Denn es muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da.“ Wir sehen hier Kennzeichen für das Ende: eine starke Zunahme von Kriegen. Diese doppelte Erfüllung bezieht sich einerseits auf die Zerstörung des Tempels, andererseits auf das Kommen Jesu am Ende der Zeiten.
Warum sind Kriege auch am Ende der Zeiten ein Kriterium? Wir lesen es beispielsweise in den von mir genannten Gerichten. Dort heißt es, dass es am Ende der Zeiten große Kriege geben wird – überproportional viele, wie es vorher nicht gegeben hat. Daran erkennen wir, dass Kriege ein Kennzeichen der letzten Zeit sind und nicht nur der Zeit des jüdischen Krieges 70 n. Chr., der mit der Zerstörung Jerusalems endete.
Wenn wir Kriege analysieren, können wir Friedensforschungsinstitute anschreiben. Tatsächlich ist es so, dass seit dem Untergang des Kommunismus die Kriege zugenommen haben. Viele Lokalkriege, zum Beispiel in Russland, werden nicht offiziell als Kriege deklariert, sind aber faktisch welche. Die Reibungen zwischen Nationalitäten, die eigene Staaten und Unabhängigkeit wollen, haben zugenommen. Kriege wie in Afghanistan dauern fast 20 Jahre an, ohne dass wir sie wirklich bemerken – es sei denn, es werden mal ein paar Leute gefangen genommen, wie kürzlich Christen, die dort von der Missionsgesellschaft Shelter Now festgenommen wurden.
Es laufen ständig Kriege, auch wenn wir in Deutschland keinen Krieg erleben. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind in Hochzeiten mehrere hundert Kriege geführt worden, natürlich parallel nebeneinander. Denken wir an Sierra Leone: Einer unserer Mitarbeiter, Michael Mietzahl, war Missionar dort und beobachtete die Situation intensiv. Dort gibt es seit vielen Jahren Krieg, seit mehr als 15 Jahren Auseinandersetzungen mit Rebellenorganisationen. Menschen haben Arme und Hände verloren, werden auf offener Straße erschossen – das ist Alltag. Ähnlich ist die Situation im Sudan. Viele weitere Länder könnten genannt werden, in denen Kriege und Konflikte zunehmen.
Wichtig ist: Es geht nicht darum, dass es vorher keine Kriege gegeben hat, sondern dass am Ende der Zeiten massenhaft Kriege typisch sind. Denn Kriege gab es natürlich auch früher. Dann heißt es weiter: „Dann wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere. Es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort.“
Hungersnöte und Erdbeben gab es auch in der Vergangenheit. Allerdings müssen wir sagen: Noch nie sind so viele Menschen verhungert, was zum Teil daran liegt, dass es früher nie so viele Menschen gab wie heute. Das entspricht auch dem dritten Siegelgericht, Offenbarung 6,5-6. Dort wird ebenfalls auf Erdbeben und Hungersnöte am Ende der Zeiten hingewiesen.
Heute können wir sagen, dass wir in Europa durch Klimaveränderungen, wirtschaftliche Verbindungen und anderes mit zu Hungersnöten beitragen. Vielfach sind auch Staatsleute, zum Beispiel in Afrika, selbst mitverantwortlich. So will die islamische Regierung im Sudan die christlichen Sudanesen aushungern, indem sie Zufahrtswege abschneidet, um sie loszuwerden. Hier wirken Menschen aktiv mit.
In den USA, einem fruchtbaren Land, gibt es in den letzten Jahrzehnten eine ständig fortschreitende Bodenerosion. Riesige Felder leiden darunter, weil nichts gegen die Erosion unternommen wird. Fruchtbarer Mutterboden wird weggeschwemmt, sodass große Teile unfruchtbar geworden sind. Dort kann fast nichts mehr angebaut werden. Das ist eine Vorbereitung auf Hungersnot. Im reichen Westen, wo wir uns vieles noch leisten können, werden wir erst sehr spät betroffen sein. Doch in anderen Teilen der Welt ist Hunger Realität für Erwachsene und Kinder.
Erdbeben werden unterschiedlich bewertet. Ich habe eine Statistik aus dem Jahr 2001 gelesen, veröffentlicht von einer Rückversicherungsgesellschaft. Dort wird angegeben, wie viel Geld für Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürme ausgegeben werden muss. Seit etwa zehn Jahren gibt es eine kontinuierliche Steigerung der Schadenssummen, auch wenn es mal ein Jahr mit weniger Schäden gibt.
In Zeiten vieler Atombombentests haben Geologen darauf hingewiesen, dass diese Tests möglicherweise Mitverursacher für Erdbeben sein können. Die Erschütterungen in der Erdkruste pflanzen sich im flüssigen Erdmagma fort und können an anderen Stellen, wo Erdschollen aufeinanderliegen, Erdbeben auslösen. Der Mensch könnte also mitverantwortlich sein für die Zunahme von Erdbeben in den letzten 50 Jahren.
„Das alles aber ist erst der Anfang der Wehen.“ Anfang der Wehen bedeutet, dass es noch weitergeht und noch mehr geschehen wird. Ich möchte hier Jesaja 26,16-18 lesen, wo wir einen Hinweis aus dem Alten Testament finden, der das Ganze unterstützt.
Jesaja 26,16: „Herr, wenn die Trübsal da ist, so suchen wir dich; wenn du uns züchtigst, so suchen wir dich.“
Vers 17: „Gleich wie eine Schwangere, wenn sie bald gebären soll, so ängstigt und schreit an ihren Schmerzen, so geht es auch, Herr, vor deinem Angesicht.“
Vers 18: „Wir sind auch schwanger, und uns ist bange; und wenn wir gebären, so ist’s Wind. Wir können dem Lande nicht helfen, und die Bewohner des Erdkreises können nicht geboren werden.“
Hier wird eine Beschreibung der Endzeit gegeben. Es wird von den Toten und der Auferstehung gesprochen. Es heißt, wenn Trübsal da ist – also diese Zeit der Angst und Bedrängnis am Ende –, dann ist das wie eine Schwangerschaft mit Wehen. Die Wehen werden immer häufiger und stärker, bis die Geburt kommt. Die Geburt wird mit dem Kommen Jesu gleichgesetzt, dem Ende, auf das alles vorbereitet ist.
Deshalb der Hinweis: Es gibt eine langsame Steigerung, wie bei Wehen, die immer häufiger und schmerzhafter werden. Dann werdet ihr der Bedrängnis preisgegeben und getötet und von allen Völkern um meines Namens willen gehasst werden. Das trifft in erster Linie auf das Volk Israel zu. Das jüdische Volk wird verfolgt, wie wir in den letzten 2000 Jahren weltweit gesehen haben. Es trifft aber auch auf Christen zu, wie Jesus selbst sagte: „Ihr werdet verfolgt werden um meinetwillen.“ In den Seligpreisungen heißt es, dass diejenigen selig sind, die um Jesu willen verfolgt werden.
Wir sehen also, dass es am Ende der Zeiten eine antichristliche Verfolgung geben wird, von der auch wir betroffen sein werden. Man wird uns aufgrund unserer Maßstäbe und unseres Lebens ablehnen. Ich habe das schon erwähnt, als wir über einen Artikel des Bibelbundes im Internet sprachen, der sich mit Homosexualität beschäftigt. Dafür haben wir starken Widerstand erfahren, weil das nicht populär ist und nicht „in“ – das wird immer stärker kommen.
Ein Buch von Josh McDowell über Toleranz in den USA ist lesenswert. Er weist darauf hin, dass Christen in den USA Probleme bekommen, weil man ihnen Intoleranz vorwirft, wenn sie sagen, Menschen können gerettet werden oder verloren gehen. Ein Vikar in Süddeutschland wurde abgelehnt, weil er in der Predigt erwähnte, dass Menschen verloren gehen, wenn sie nicht an Jesus Christus glauben. Man warf ihm vor, nicht integrativ genug zu sein, weil man niemanden verurteilen dürfe, sondern nur den Segen Gottes zusprechen solle. Solche Beispiele zeigen, dass in der Kirche oft andere Maßstäbe gelten als die biblischen.
Dann heißt es weiter: „Viele werden abfallen, sich untereinander verraten und hassen.“ Hier wird beschrieben, was unter Christen passieren wird. Viele, die Jesus nachfolgen, werden in dieser Zeit dem Druck nicht standhalten, sich verführen lassen oder durch Gewalt Abstand nehmen und sich sogar gegen andere Christen wenden.
Ein Beispiel aus der Universität: Ein Student, der als Gläubiger begann, kam durch das Theologiestudium vom Glauben ab. In einem Seminar über Fundamentalismus schrieb er eine Arbeit mit dem Titel „Mein Ausstieg aus dem Fundamentalismus“, was für ihn gleichbedeutend mit dem Abschied vom Glauben war. Er wandte sich gegen Christen und kritisierte sie. Solche Entwicklungen sehen wir.
Auch das Aufeinanderprallen von Christen verschiedener Gruppen ist typisch. Gestern habe ich erwähnt, dass es 34 verschiedene Kirchen gibt, die oft gegeneinander kämpfen und sich gegenseitig als „falsch“ oder „böse“ bezeichnen. Manchmal behaupten sie, nur ihre Gruppe sei die einzig wahre. Das ist Quatsch. Jesus betete in seinem Abschlussgebet zu Gott, dass seine Jünger eins sein sollen, damit die Welt erkennt, dass sie seine Jünger sind. Wie gehen wir damit um? Christen kämpfen gegeneinander und machen sich gegenseitig fertig – ein typisches Zeichen der Endzeit.
Es werden sich viele falsche Propheten erheben und viele Menschen verführen. Neben den falschen Messiasen gibt es auch solche, die sich als Propheten bezeichnen. Zum Beispiel die Neuapostolische Kirche nennt sich „Apostel der Endzeit“ und sieht sich als von Gott gesandte Propheten. Der Engelprophet Gaia stand am Anfang dieser Gruppe.
Auch in charismatischen Bewegungen treten Propheten auf, die behaupten, besondere Offenbarungen von Gott erhalten zu haben, manchmal im Widerspruch zur Bibel. Solche Propheten müssen wir an den Maßstäben der Bibel prüfen. Wenn sie diese nicht erfüllen, sind sie keine Propheten Gottes. Wir sollten also vorsichtig sein und nicht jedem glauben, auch nicht jedem, der vorgibt, Christ zu sein.
Weiter heißt es: „Es wird Ungerechtigkeit zunehmen, und die Liebe wird in vielen erkalten.“ Hinter der Erkalten der Liebe steckt die Gefahr einer pharisäischen Gesetzlichkeit. Das Leben wird zwar anerkannt, aber spielt keine Rolle mehr. Der Nächste wird gleichgültig behandelt. Die Liebe erkaltet – ein typisches Kennzeichen am Ende der Zeit. Auch Matthäus 24,12 weist darauf hin. In den Sendschreiben der Offenbarung werden Gemeinden aufgefordert, zur ersten Liebe zurückzukehren, weil diese verloren gegangen ist.
Wir müssen uns selbst prüfen: Wie ist es in unserer Gemeinde? Ist es so, dass wir einander in Ruhe lassen, um Konflikte zu vermeiden? Nietzsche hat einmal gesagt, wir sind wie Stachelschweine, die sich gerade so nahekommen, dass es noch wärmt, aber nicht zu nahe, damit sie sich nicht pieksen. Das kann eine Gefahr sein. Es heißt auch, dass wir uns nicht mehr herausfordern. Niemand wagt es, seinen Bruder auf eine Sünde hinzuweisen, aus Angst, selbst kritisiert zu werden. Lieber macht jeder, was er will, und lässt die anderen in Ruhe. So kann es aber kein geistliches Wachstum geben. Das ist Sünde.
Die Bibel fordert uns auf, uns für den anderen zu interessieren, ihn zu lieben und ihn auch zurechtzuweisen. Das hier ist ein Zeichen des Endes: Die Liebe erkaltet.
„Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.“ Dieses Seligwerden hat auch andere Bedeutungen als ewige Errettung. Im Zusammenhang hier geht es nicht um ewige Errettung, sondern um die Errettung aus der Bedrängnis. Es wird eine starke Bedrängnis beschrieben. Diejenigen, die bis zum Ende treu bleiben, werden errettet – nicht aus der Sünde, sondern aus der Bedrängnis.
Bleibt also treu bis zum Ende! Gott steht euch bei. Ihr seid nicht allein im Leiden. Ihr müsst das nicht selbst durchstehen, sondern Gott wird euch beistehen. Wie wir gelesen haben, sollen wir uns keine Sorgen machen, wenn wir vor Gerichte oder Synagogen gebracht werden. Gott wird euch sagen, was ihr sagen sollt.
Das gilt auch hier. Ähnlich lesen wir in Matthäus 10,22: „Ihr werdet von jedermann um meines Namens willen gehasst werden; wer aber bis ans Ende beharrt, der wird selig werden.“ Hier geht es um Verfolgung, nicht um Errettung im Sinne der Sünde. Es wäre unverständlich, wenn in diesem Abschnitt plötzlich die Frage der Errettung behandelt würde.
Deshalb gehen wir davon aus, dass es sich um eine körperliche Errettung aus der Unterdrückung handelt. So wird auch ganz Israel errettet werden, wie es in Römer 11,26 geschrieben steht: Am Ende gibt es die Errettung Israels von der Unterdrückung durch die Heidenvölker.
Auch Frauen werden errettet, oder sie werden durch das Kinderkriegen errettet. Vielleicht habt ihr diesen seltsamen Vers schon gelesen. Damit ist nicht gemeint, dass Frauen einen Sonderweg zur Errettung haben, sondern dass sie Erfüllung und Glück finden, indem sie Kinder bekommen und aufziehen. Paulus will damit sagen, dass dies eine Errettung aus der Verfolgung ist, nicht mehr.
Weiter lesen wir in Matthäus 24,14: „Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker gepredigt, und dann wird das Ende kommen.“ Das ist ein Kriterium, das nicht auf die Zerstörung des Tempels zutreffen kann. Denn der Tempel wurde zerstört, bevor das Evangelium weltweit gepredigt wurde.
Außerdem finden wir den Missionsauftrag an uns alle als Nachfolger Jesu in Matthäus 28: Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern. Dieser Auftrag würde sich erübrigen, wenn das schon bei der Tempelzerstörung erfüllt gewesen wäre.
Diese Aussage ist eine Antwort auf die zweite Frage der Jünger: Wann wird das Ende der Zeiten sein beziehungsweise wann wirst du wiederkommen? Eine Voraussetzung ist, dass das Evangelium allen Völkern gepredigt wird.
Wir sehen, dass wir nahe daran sind. Denkt an die New Tribes Mission oder die Wycliffe-Bibelübersetzer, die dafür sorgen, dass in jedem Stamm und jeder Sprache die Bibel zugänglich ist. Die Missionsbemühungen der letzten 200 Jahre haben praktisch alle Kontinente erreicht.
Das heißt aber nicht, dass mit dem letzten Hörer sofort Jesus kommt. Jesus sagt nicht: Sobald der Missionar gerade predigt, kommt Jesus sofort. Es ist eine Voraussetzung, dass das Evangelium allen Völkern verkündet wird, bevor Jesus wiederkommt.
Graf von Zinzendorf, ein Vertreter des Pietismus, hat daraus eine Motivation zur Mission gemacht. Er sagte, wir können die Wiederkunft Jesu beschleunigen, wenn wir kräftig missionieren. Seine tiefe Sehnsucht war, dass Jesus bald wiederkommt.
Weiter heißt es in Matthäus 24,15: „Wenn ihr nun das Gräuel der Verwüstung stehen seht an der heiligen Stätte, von dem der Prophet Daniel gesprochen hat, der soll merken!“ Damit ist Daniel 9,27 gemeint: „Er wird vielen den Bund schwer machen eine Woche lang.“ Hier ist die Jahrwoche gemeint. In der Mitte der Woche, also nach dreieinhalb Jahren, wird das Schlachtopfer und Speisopfer abgeschafft, und im Heiligtum wird ein Gräuelbild stehen, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben kommt.
Auch Daniel 11,31 spricht vom Gräuel der Verwüstung: „Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung aufstellen.“
Neutestamentlich lesen wir in 2. Thessalonicher 2,4 über den Antichrist: „Er ist der Widersacher, der sich selbst erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich selbst in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“ Das beschreibt das Auftreten des Antichristen in der Endzeit.
Wenn wir das alles zusammen sehen, erkennen wir, dass das Gräuel der Verwüstung gemeint ist. Einige Christen meinen irrtümlich, es sei der Fernseher, weil von einem Bild die Rede ist. Das bezieht sich jedoch auf das Bild des Tieres in der Offenbarung, das angebetet werden soll, ähnlich wie bei Daniel. Das hat nichts mit dem Fernseher zu tun, auch wenn der Fernseher nicht ungefährlich ist.
Das Gräuel der Verwüstung bedeutet, dass jemand angebetet wird, der nicht Gott ist – eine Abgötterei. Die Juden erinnern sich an Antiochus Epiphanes, der 170 v. Chr. den Tempel entweihte, Priesterwohnungen zur Prostitution machte und Schweineopfer auf dem Altar darbrachte. Dagegen kämpften die Makkabäer und befreiten Israel von diesem Druck.
So etwas Ähnliches wird am Ende der Zeiten wieder passieren. Der Tempel wird entweiht werden. Dafür muss er aber erst wieder gebaut werden. Einige streben das an, wie ihr wisst, auch eine Endzeit-Sekte, die meint, das werde stattfinden – ihr erinnert euch.
Nun zu einigen weiteren Punkten: Es wird gesagt, flieht auf die Berge, wie in Judäa. Du sollst nicht mehr aufs Dach steigen oder vom Dach in die Wohnung hineinsteigen. Das bedeutet nicht, dass man nicht mehr in die Wohnung gehen soll, sondern dass es sehr schnell gehen muss, sonst schafft man es nicht.
Ich werde einige Punkte überspringen und zu Vers 25 kommen: „Siehe, ich habe es euch vorausgesagt. Wenn sie sagen: Siehe, er ist in der Wüste! So geht nicht hinaus. Sie sagen: Siehe, er ist im Haus! So glaubt es nicht.“ Also wenn jemand sagt, Jesus sei schon wiedergekommen oder hier bei uns, sollen wir dem nicht glauben.
Dann heißt es: „Ja, Jesus wird deutlich erscheinen. Dann wird der Blitz ausgehen vom Osten und leuchten bis zum Westen.“ Das wird beim Kommen des Menschensohns so sein. Es wird weltweit sichtbar sein. Das kann kein normaler Blitz sein, sondern eine Art Horizontalblitz, der einmal um die Erde geht, damit alle ihn sehen.
Für Gott ist das natürlich möglich. Es ist kein gewöhnlicher Blitz.
„Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“ Was bedeutet das? Damals gab es das Sprichwort: Wo Geier sind, ist auch Aas. So ist es hier gemeint. Von weitem sieht man die Geier und weiß, dass dort Aas ist. Das soll heißen: Wenn du dieses Zeichen siehst, weißt du, dass die Zeit gekommen ist. Das Aas ist nicht verborgen, sondern für jeden sichtbar.
Möglich ist auch, dass das Aas ein Hinweis auf den moralischen Verfall zur Zeit des Antichristen ist. Wenn das Aas da ist – also das Aas des Antichristen und des Verfalls –, dann kommen die Geier, stellvertretend für Jesus, der sichtbar wird. Dann ist das Ende da.
Aber mehr sollten wir hier nicht hineininterpretieren. Es bedeutet einfach, dass es für jeden sichtbar sein wird, wenn Jesus kommt.
Dann heißt es weiter: „Sogleich aber wird nach der Bedrängnis jener Zeit die Sonne sich verfinstern, der Mond seinen Schein verlieren, die Sterne vom Himmel fallen, und die Kräfte der Erde werden ins Wanken kommen.“ Hier werden deutliche kosmische Katastrophen beschrieben. Vielleicht ein Komet, der mit der Erde kollidiert – wir wissen es nicht genau.
Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es, dass die Gestirne zu bestimmten Zeiten Zeichen geben. Auch bei der Geburt Jesu gab es Zeichen, etwa den Stern von Bethlehem. Im Alten Testament gibt es Berichte, dass Sonne und Mond stillstanden, als eine Schlacht geschlagen wurde.
Diese kosmischen Zeichen sehen wir auch am Ende der Zeiten, ebenso in der Offenbarung, wo Sterne vom Himmel fallen und das Meer vergiftet wird.
Weiter lesen wir: „Es wird das Zeichen des Menschensohns am Himmel erscheinen.“ Darüber wird lange diskutiert. Manche sehen Parallelen zu Konstantin dem Großen, der vor einer Schlacht ein Zeichen sah, das auf seine Soldaten gemalt wurde. Wahrscheinlich war es nicht das Kreuz, sondern das sogenannte Rohri-Zeichen, ein Chi-Rho, die Anfangsbuchstaben von Christos.
Vielleicht ist auch ein anderes Zeichen gemeint, etwa die Trompete. In Matthäus 24,31 heißt es, dass Engel mit hellem Trompetenschall aufmerksam machen. Auch in der Offenbarung blasen Engel Posaunen. Wahrscheinlich ist das das Zeichen, das am Ende ertönt.
Dann werden alle Geschlechter auf Erden wehklagen und den Menschensohn auf einer Wolke des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit sehen. Man kann sich vorstellen, wie bei einem Herrscher, der kommt, erst die Vorläufer – hier die Engel – und dann der Herrscher selbst. Alle werden es sehen und ihn anerkennen.
Der Engel mahnt zur Wachsamkeit: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen (Vers 35). In Vers 42 heißt es: „Wachet, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird.“ Das ist eine deutliche Aufforderung, jetzt, wo wir einige Zeichen der Endzeit kennen, uns innerlich vorzubereiten und jederzeit bereit zu sein für das Kommen Jesu.
Wir erleben auch eine individuelle Wiederkunft Jesu, wenn wir heute oder morgen sterben. Dann stehen wir sofort vor Jesus und müssen uns vor ihm verantworten.
Ein kurzer Hinweis für diejenigen, die sich fragen, wann das alles passiert: Jesus sagt, dass Tag und Stunde niemand weiß, auch nicht die Engel im Himmel und auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater. Diese Stelle wurde von manchen Abschreibern der Bibel später gestrichen, weil sie dachten, Jesus könne das nicht nicht wissen.
Andere Stellen wie Apostelgeschichte 1,7 oder Sacharja 14,7 bestätigen, dass nur der Vater die Zeit kennt. Die Zeugen Jehovas haben das mehrfach berechnet und aufgegeben, weil niemand Zeit und Stunde kennt.
Dann gibt es weitere Zeichen, zum Beispiel dass es sein wird wie bei den Tagen Noahs vor der Sintflut. Die Menschen aßen, tranken, heirateten und lebten ihr Leben, ohne an Gott zu denken. Das war das Problem: Sie hatten Gott vergessen. Das wird auch ein Zeichen am Ende sein.
Matthäus 24,34 sagt: „Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“ Was bedeutet das? „Geschlecht“ kann Generation, Stamm oder Volk bedeuten. Wahrscheinlich meint Jesus hier einen engeren Rahmen.
Wir sehen, dass es mehrere Erfüllungen gibt: Die erste Erfüllung war die Zerstörung Jerusalems, die die Generation Jesu noch erlebte. Darüber hinaus bezieht sich die Aussage auf die Generation, die in der Trübsal lebt. Die werden das Ende noch erleben.
Es heißt: „Bis dies alles geschehen wird.“ Die Zeit wird verkürzt um der Auserwählten Jesu willen, damit nicht alle abfallen.
Weitere Warnungen in Matthäus 24 und 1. Thessalonicher 5 betonen, dass wir nicht einfach sorglos leben sollen, sondern verantwortungsvoll vor Gott handeln, besonders in der letzten Zeit.
Ich möchte abschließend einen Vers aus Offenbarung 22,20 lesen, der der letzte Vers der Bibel ist und den viele auswendig kennen.