Ich möchte zunächst ganz herzlich für die Arbeit des Mitternachtsrufs danken. Das ist für unser Land ein ganz großer Segen.
Ich erinnere mich noch gut, vor vielen, vielen Jahren, als ich Bruder Vimalgo begegnet bin und wir miteinander darüber sprechen konnten. Das Logo, das Sie haben – die aufgeschlagene Bibel und Jesus, der Gekreuzigte in der Mitte – ist ganz wunderbar.
Wenn wir nun über das Thema „die Zeit, in der wir leben“ sprechen, wollen wir auf das Wort der Bibel hören. Heute Morgen habe ich eine Stelle aus dem zweiten Timotheusbrief ausgewählt. Es ist so schön zu sehen, wie Paulus diesem etwas ängstlichen jungen Mitarbeiter, den er väterlich „mein Sohn Timotheus“ nennt, Mut macht.
Timotheus war gesundheitlich etwas angeschlagen. Er konnte nicht richtig essen und hatte Probleme damit. Auch seine Stabilität litt manchmal darunter. Paulus ermutigt ihn, gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, festzustehen.
Gerade die Beständigkeit und Standfestigkeit, von der Bruder Malgo gesprochen hat, sind heute so sehr nötig.
Warnung vor den Herausforderungen der letzten Tage
II. Timotheus 3
Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig, prahlerisch und hochmütig sein. Sie werden lästern, den Eltern ungehorsam sein, undankbar, gottlos, lieblos und unversöhnlich. Außerdem sind sie verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feindlich, Verräter, unbedacht und aufgeblasen.
Sie lieben die Wollust mehr als Gott, hauptsache, es macht ihnen Spaß. Sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie. Solche Menschen sollst du meiden. Zu ihnen gehören auch jene, die sich in die Häuser einschleichen und gewisse Frauen einfangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Begierden getrieben werden. Diese sind immer auf neue Lehren aus und können nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit. Sie sind Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden damit nicht weit kommen, denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen geschah.
Du aber, Timotheus, bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe und in der Geduld. Auch in den Verfolgungen und Leiden, die mir widerfahren sind – in Antiochia, in Ikonion und in Lystra – hast du mir nachgeeifert. Welche Verfolgungen ich da ertrug! Aber der Herr hat mich aus allen erlöst.
Alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.
Treue im Glauben trotz Verfolgung
Mit den bösen Menschen und Betrügern wird es dir immer schwerer, je mehr sie verführen und selbst verführt werden. Bleibe aber bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist. Du weißt ja, von wem du gelernt hast. Schon die Großmutter von Timotheus stand im Glauben, ebenso die Mutter. Das ist wunderbar, wenn man den Glauben schon in der Familie gelernt hat, auch wenn der Vater ungläubig war – so war es ja bei Timotheus.
Du weißt ja, von wem du gelernt hast, dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst. Diese Schrift kann dich zur Seligkeit führen, durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben, also inspiriert, und nützlich zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit. So soll der Mensch Gottes vollkommen sein und zu allem guten Werk geschickt.
Liebe Schwestern und Brüder, wir wollen uns jetzt nicht lange mit der Meinung der Presse über die heutige Zeit aufhalten. Viele erkennen die Missstände und sprechen darüber. Schon der alte Cicero, der vor Jesus lebte, rief empört aus: „O tempora, o mores!“ – Was sind das für schreckliche Sitten in unserer Zeit! Er war entsetzt über den Zeitgeist, das Leben und den Verfall der guten Sitten.
Doch das Wort Gottes beschreibt das noch viel genauer und zeigt uns das ganze Elend. Es ist das böse Herz des Menschen – mein böses Herz –, das sonst niemand in der Presse nennt.
Die Autonomie des modernen Menschen und die Endzeit
Es ist so wunderbar, dass wir die Bibel als das Wort Gottes haben, das den Finger auf die Probleme unserer Zeit legt. So war es zur Zeit Noahs, als die Bosheit die ganze Gesellschaft überschwemmte. Ebenso war es zur Zeit von Sodom und Gomorra und zur Zeit von Babel.
Jehova spricht: „Ich bin der König von Babylon.“ Damit meint er den autonomen Menschen, der sich selbst in den Mittelpunkt stellt und sagt: „Mir hat niemand etwas zu sagen, ich weiß, was Recht und was gut ist und was gilt.“
Der moderne Mensch will autonom sein, sein Leben selbst bestimmen und gestalten. Er sagt: „Ich brauche keinen Gott über mir, ich bestimme, was gut ist und was gilt. Ich tue Recht und fürchte niemanden.“ Das ist der Glaubensbeginn unserer Tage.
Ich bin so froh, dass Jesus so viel von der Endzeit und der Zukunft gesprochen hat. Jesus redete sehr nüchtern und ohne jede Illusion. Er sagte, dass die Menschen vor Furcht verschmachten und auf die Dinge warten, die kommen sollen.
Jesus spricht von Hunger, davon, wie Multikulturalismus eine Nation zerbrechen kann, während eine andere wieder aufsteht. Es stehen Kriege bevor, Teuerung und der Zerfall des Euro. All das hat Jesus so klar gesehen. Doch schlimmer als all das ist das Schicksal der Jesusgemeinde.
Wir leben gerade in einer Zeit, in der der Terror Europa erreicht hat. Wir werden noch erleben, welche Angst uns bevorsteht. Jesus hat davon gesprochen: „In dieser Welt habt ihr Angst, furchtbare Angst, Existenzangst, Lebensangst.“ Die Terroristen haben erkannt, dass Angst das Schlimmste ist. Wenn die Menschen nur Angst haben, sind sie verwundbar.
Gestern wurde sogar der Spuk von Halloween fast vergessen, weil die Leute schon Angst haben – Angst, die Gott sei Dank nicht aus Gott selbst kommt, sondern eine schlimme Angst ist. Wo kann denn nur Frieden herkommen?
Jesus sprach zu seinen Jüngern: „Solches habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt.“
Das Allerschlimmste ist, wenn die Jesusgemeinde in diese Welt nicht mehr hineinrufen kann: „Kommt zu Jesus, lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Gib dein Leben ganz in die Hand von Jesus!“
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid mutig, unerschrocken und getrost! Jesus hat die Welt überwunden!“
Das ist die Botschaft bis zur Wiederkunft Jesu, die die Gemeinde hinausrufen muss.
Die Bedeutung des Evangeliums und die Verwirrung der Zeit
Es ist eine große Not: Man redet von Gott, doch die meisten Menschen denken bei Gott an Allah, an Buddha oder an Feld-, Wald- und Wiesengott – an ein höheres Wesen. Wir wollen von Jesus reden. Es ist sehr erstaunlich, dass die gottlosen Leute unserer Zeit noch wissen, dass Jesus derjenige ist, der für die Schuld der Welt gestorben ist, der Vergebung schenkt und den Tod überwindet.
Der Christengrinz zieht die Mundwinkel hoch und verzieht schon die Schnute, wenn sie von Jesus reden sollen. Dabei ist Jesus der herrlichste Name. Neulich wurden im Fernsehen Bilder gezeigt von 21 koptischen Christen, die zum Geldverdienen nach Libyen gegangen waren. Dort wurden sie von den ISIS-Terroristen am Strand begleitet, sie trugen orange Gewänder, hinter ihnen lag das Messer am Hals. Dann wurde von ihnen verlangt, Allahu Akbar zu rufen. Doch alle 21 riefen: „Jesus, mein Heiland!“ Das ist großartig, und der Herr erhalte uns diese Standhaftigkeit.
Wir wollen von Jesus reden in dieser verwirrten Zeit, in dieser Zeit der Angst und Bedrohung. Jesus hat uns angekündigt, dass die Christenheit nicht von Feinden von außen bedroht wird – obwohl die Christenverfolgung sehr hart ist. Die verfolgte Gemeinde hat eine große Verheißung: Die Pforten der Hölle können sie nicht überwinden. Das ist ermutigend. Ich möchte fast sagen: Die Gemeinde Jesu wächst nur noch in den Verfolgungsländern.
Und wie? Im Islam, im Buddhismus, im Hinduismus – die Jesusleute leben in lebensbedrohlicher Angst. In Nordnigeria zum Beispiel wurden durch Boko Haram 14 unschuldige Frauen, Kinder und Männer ermordet – eine hohe Zahl, sogar mehr als die Isistoten von 2014. Dennoch wächst die Gemeinde. Viele Muslime sind bewegt, weil Christen sogar am Grab für ihre Feinde beten, ohne Rache, sondern betend.
Beten wir für die Christen, dass sie das durchhalten. Jesus hat gesagt: Die Bedrohung kommt von innen, aus der Gemeinde selbst. Es sind falsche Christusse, die kommen, damit die Gemeinde verführt wird. Und die Verführung ist in diesen Tagen furchtbar.
Die Gefahr der Verführung und falschen Lehren
Wissen Sie, wenn Sie Auto fahren und auf den Wegweiser schauen, aber jemand hat den Wegweiser verdreht, sodass Sie in die falsche Richtung fahren, ist das sehr ärgerlich. Ähnlich schlimm ist es, dass heute Christengemeinden falsche Wegweiser sind und nicht mehr zum Heil führen.
Jesus sagt im Originalton: Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen, aber weh dem, durch den sie kommen; es wäre besser für ihn, wenn man ihm einen Mühlstein an den Hals hängte und ihn ins Meer warf, als dass er einen dieser Kleinen zum Abfall verführt.
Ich behaupte, wir erleben in diesen Tagen die schlimmste Krise der Christenheit seit der Reformation. Noch nie wurde so viel falsche Lehre über Christus und die Erlösung gepredigt, vertreten und sogar gefeiert – und das in fast unglaublicher Weise. Beim Reformationsjubiläum kommt Luther im Originalton kaum noch vor. Die Risse und Polarisierungen verlaufen auch durch Kirchen, Gemeinden und sogar mitten durch Familien.
Wir erleben, wie der geistliche Grundwasserspiegel sehr tief gesunken ist. Was können junge Leute heute noch auswendig? Zum Beispiel die stärkenden Liedverse: „Jesus meine Freude, unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei. Lass den Satan wettern, lass die Wälder zittern, mir steht Jesus bei.“ Auch die herrlichen Gottesworte werden kaum noch auswendig gelernt.
Meine Mutter war klug. Sie versprach ihren Enkeln Geldprämien, wenn sie die ganze Talmud-Ausgabe auswendig lernen würden. Ich denke, das ist gut – manchmal muss man solche Mittel einsetzen. Geben Sie den Kindern diesen Schatz mit; sie werden Ihnen im Alter dankbar sein.
Die Gefahr der inneren Zersetzung in der Gemeinde
Und das Schlimme ist, dass glaubenslose Christen eine viel größere Gefahr sind als alle Verfolger der Gemeinde. Paulus hat im Abschied der Ältesten von Ephesus, die er nach Milet geholt hat wegen der Seereise, deutlich gesagt: Aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren. Das ist die Tragik.
Die Welt geht verloren, wenn die Christen kein klares Zeugnis mehr haben und kein biblisches Wort für unsere Zeit, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden unter Tränen zu ermahnen. Paulus wusste, dass jeder potenziell in der Gefahr ist, das klare Jesuszeugnis zu verleugnen.
Das ist dramatisch in unserer heutigen Zeit, weil wir uns alle anpassen wollen. Wir gehen mit der Zeit, denn wir können doch nicht rückständig sein. Wir müssen es so machen, wie es die Welt macht. Darum ist das Schlimme, dass die Gesetzlosigkeit zunimmt. Dort steht ja eigentlich die Gesetzlosigkeit, die Anomia, und dass Gottes gute Ordnungen verdreht werden.
Wer nach Gottes Wort lebt, wird immer mehr zum Außenseiter, zum Fundamentalisten. Sie werden gehasst sein, sagt Jesus, um seines Namens willen. Dann werden auch Bibeldinge verdreht. Man sagt der Gemeinde: Ja, ja, das muss man lassen. Jesus hat auch gesagt, das Unkraut soll im Acker wachsen.
Das hat Jesus von der Welt gesagt. Wir brauchen nicht jeden aus der Welt. Der Acker ist die Welt, sagt Jesus ganz klar zu diesem Gleichgewichtigen. In der Gemeinde muss Klarheit herrschen, dass das Böse beim Namen genannt wird. Es kann nicht sein, dass in der Gemeinde die Ordnungen Gottes aufgelöst werden.
Die Gefahr des Verlusts des Evangeliums
Das Allerschlimmste geschieht dort, wo die Christenheit den kostbaren Schatz des Evangeliums verliert – die einzige Erlösung, die es in der Welt gibt, durch das Kreuz Jesu.
Heute werden schon unter Evangelikalen so schreckliche Sätze gesagt wie: „Wegen mir hätte Jesus nicht sterben müssen.“ Das ist so furchtbar, dass wir erschrecken und sagen: Herr, bewahre mich bei deinem Wort.
Darum hat Paulus dem Timotheus Mut gemacht: Du musst stehen als ein Zeuge der Wahrheit, mit dem Wort der Wahrheit.
Die Quelle der Stärke im Glauben
So sei nun stark, mein Sohn! Aber wie wird man denn stark? Jeder von uns hat eine Labilität, und wir sehen das oft, auch wenn wir unseren Kindern gegenüber zu nachsichtig sind – eine Art Affenliebe!
Sei nun stark, mein Sohn! Warum sind wir stark? Durch die Gnade! Es ist ein köstliches Ding, wenn das Herz fest wird. Dieses Festwerden geschieht durch Gnade. Nur durch die empfangene Erlösung durch Jesus können wir stark werden. So können wir anderen sagen: Es gibt kein anderes Heil, es gibt keinen anderen Namen als dieses Evangelium.
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Zucht – auch der Selbstbeherrschung. Ganz wunderbar ist, dass das für Christen gilt. Wir sind in der Nachfolge Jesu aufgerufen.
Was ist denn, du hast diese Gabe empfangen – was ist denn die Gabe? Der Heilige Geist. Nicht von irgendwelchen Absonderlichkeiten redet der Geist Gottes, sondern er macht unseren Charakter fest und standhaft in einer wirren Zeit, sodass wir stehen können. Darum hat er uns diesen Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht gegeben.
Das braucht man heute ganz besonders in dieser verwirrten Zeit, mitten unter einem verkehrten Geschlecht. Das hat schon Petrus aufgerufen in der Pfingstpredigt: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Und es braucht eine ganze Bekehrung sowie einen klaren Busruf – auch in unseren Gemeinden.
Gerade weil unser Herz so trotzig und so verzagt ist, braucht es den Mut zu einem offenen Bekenntnis bei allem Widerstreit. Darum erklärt Paulus – und da gehen wir jetzt ins Detail –, was in unserer Zeit so gefährlich ist.
Was ist denn so gefährlich an unserer Zeit?
Die Charakterisierung der letzten Tage
Das sollst du aber wissen: In den letzten Tagen – ja, das ist Bibelsprache. So beginnt schon der Hebräerbrief: Gott hat in den letzten Tagen durch seinen Sohn gesprochen. Auch in der Pfingstpredigt sagt Petrus, dass es erfüllt ist, was in den letzten Tagen geschehen soll, nämlich dass Gott seinen Geist ausgießen will.
Wir leben also seit den Aposteln in diesen letzten Tagen, in einer Zeit, in der das Böse immer mehr ausreift und uns immer massiver bedrängt. Es sind gräuliche Zeiten – eine gute Beschreibung dafür.
Doch das Schlimme ist, dass wir Christen auch Kinder unserer Zeit sind und uns dem nicht entziehen können. Darum ist das immer wieder ein Buswort an uns: Wir können nicht nur zum Fenster hinausblicken und die Welt verurteilen, wie es Cicero noch konnte mit seinem Ausruf „o tempora, o mores“. Stattdessen müssen wir den Herrn bitten, uns zu zeigen, ob wir auf einem bösen Weg sind.
Lasst uns mit Schwestern und Brüdern darüber sprechen und uns immer wieder selbst ermahnen und zurechtweisen, damit wir dem Herrn treu bleiben. Diese schlimmen, gräulichen Zeiten versetzen uns in eine Spannung und blockieren uns. Deshalb sagt Paulus zu Timotheus: Pass auf! Das sind Mächte, die in deinem Kopf und Herzen dich bestimmen und in dir regieren wollen.
Jetzt muss ich Sie auf etwas hinweisen, das beim Bibellesen immer wichtig ist. Paulus hat im 2. Thessalonicherbrief 2 einmal geschrieben – aber ich weiß, da denken jetzt viele ganz anders. Lassen Sie mich trotzdem meine kleine Meinung vortragen. Jeder Bibelleser darf Gott bitten, ihm die Augen zu öffnen.
Dort steht von dem Menschen des Widerspruchs, des Menschen der Bosheit, der gegen Gott ist und sich in den Tempel Gottes setzt. Ich habe das oft gehört und sorgfältig gelesen in Bezug auf den dritten Tempel. Aber ich weiß nicht, ob Paulus wirklich vom dritten Tempel als dem Tempel Gottes gesprochen hat. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Paulus sprach immer, wenn er vom Tempel redete, von der Gemeinde. Der Tempel Gottes, das seid ihr! Schauen Sie sich die Stellen an. Das Allerschlimmste geschieht, wenn in der Gemeinde Gottes der Mensch des Widerspruchs, der Mensch der Bosheit, der sich gegen Gottes Wort stellt, Macht hat. Das ist die letzte Verheerung vor der Wiederkunft Jesu.
Für mich ist das unheimlich. Es erschüttert mich, wenn wir das immer wieder erleben: die Verwirrung, wenn sterbliche Menschen mit aller Feierlichkeit im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes beginnen und dann Dinge lehren, die genau das biblische Zeugnis auf den Kopf stellen. Das ist furchtbar.
Und das stellt für uns die Frage: Sind wir treue Hörer des Wortes Gottes? Sein Wort ist wahr, trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht – im Tod und auch im Leben.
Die Gefahr der Selbstliebe und der Geldgier
Wir sind als gläubige Menschen besonders in der Gefahr, dass wir unseren Glauben nur nach außen hin leben, während unser Herz immer wieder fern von Gott bleibt. Was nennt Paulus zuerst? Er spricht von der Liebe, die in der Zeit beherrschend ist. Heute ist die Liebe ein großes Thema, aber es handelt sich oft um eine pervertierte, auf den Kopf gestellte Liebe – Selbstliebe, Egoismus, bei der man sich mit Ellbogen durchsetzt. Wenn man sich selbst der Nächste ist, dann steht die Geldliebe im Vordergrund.
Manchmal erschrecke ich, wenn ich Opferaufrufe sehe und im Kreis von Gottes Werken so viel von Geld die Rede ist. Dabei sollten wir doch darüber stehen und wissen: Gott ist der Geber von Geld und Gut. „Mein Silber und Gold“, spricht der Herr. Ach, lassen wir es uns immer wieder selbst sagen, für unser Herz: Prüfen wir uns, ob wir noch richtig sind, ob wir noch mit dem Bild Gottes übereinstimmen, wie er uns nach seinem Bild geschaffen hat, oder ob wir nur ein Abbild, ein Abklatsch einer bösen Zeit sind, in der wir leben.
Es ist ja ganz schlimm, wie die Selbstdarstellungen immer größer werden. Vor ein paar Jahren konnte ich kaum glauben, wie Gemeinden sich vorgestellt haben: „Wir sind eine moderne Gemeinde, wir haben lauter nette Leute, große Sprüche.“ Wir stolzen Menschen – Kinder sind eidelarme Sünder und wissen gar nicht viel. Unsere Väter und Mütter haben sich als die Stillen im Land bezeichnet, und Gott hat ihnen Raum und Wachstum geschenkt. Das Prahlerische der Welt, wir Evangelikalen, war immer der Anfang vom Untergang. Und das sind viel größere Sprüche, was wir alles können und machen, auch dieses Wort: „Wir verändern die Welt.“ Der Wahn des modernen Menschen im Machbarkeitswahn! Dabei können wir nicht einmal unser eigenes Herz verändern.
Wenn du weißt, wie störrisch das ist: Du kannst kein zerstrittenes Ehepaar zum Frieden überzeugen, wenn Gottes Geist nicht ein Wunder tut. Darum wollen wir nicht mehr das Prahlerische haben, das ist Zeitmeinung, dieses große Mundwerk, hochmütig, frech, hart und stolz das Herz. Man spuckt auf andere herunter, konfessioneller Übermut und dann auch die üble Nachrede. Ja, es ist so schade, dass wir nicht mehr die herrlichen Katechismusworte lernen. Wer sie noch gelernt hat: „Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Luther hat so schön gesagt, dass wir unserem Nächsten nicht verraten und keinen bösen Leumund machen sollen. Auch wenn es stimmt, dürfen wir keinen bösen Leumund machen, sondern wir sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.
Wie sähe es in Ihrer Gemeinde aus, wenn wir das praktizieren würden? Wenn unser Mund letztlich mal, wie Jakobus sagt, endlich unter die Kontrolle des Geistes Gottes käme. Dann kommen die Spannungen der Generationen – jung und alt – heute ein großes Problem, auch in den Familien: Eltern ungehorsam, undankbar, ruchlos, aber auch lieblos, ohne Gefühl und Herz, gottlos. Das sind heute alles Ehrentitel der Gesellschaft. Nichts ist mehr heilig, und darum zerbrechen so viele Familien.
Dann kommen die anderen Beschreibungen, die auch unser Zusammenleben so belasten: unversöhnlich. Da gehen Spaltungen über Jahre hinweg in Leiterfragen und Verantwortungsfragen. Daraus resultiert die Vereinsamung unserer Zeit. Man bricht alle Brücken ab, dieses Verleumderische, das wir schon genannt haben. Vielleicht geht das böse Reden über unsere Lippen hemmungslos, zügellos, brutal, roh, verwildert, ungütig. Was meint Paulus? Keine Liebe zum Guten, es macht keinen Spaß, Liebe zur Sünde, Verräter, rücksichtslos, aufgeblasen – ein wunderbares Wort, wie ein Luftballon: Stechen Sie mit der Nadel rein, bleibt nur ein Haufen Lumpen übrig, nichts ist drin. Hochtraben, sich selbst so wichtig nehmen.
Ach, wissen Sie, ich habe den Rat in meinen Jugendjahren von Wilhelm Busch mitbekommen: „Du musst die alten Erwägungsprediger dir alle kaufen.“ Meine Bibliothek hat Bücher aus Jahrhunderten, daraus lebe ich dauernd. Lesen Sie die Bücher der Väter und Mütter des Glaubens, da ist Kraft drin! Und nicht nur das, was heute dran ist: Masslose Selbsteinbildung, den Lüssen ausgeliefert, das ist eine ganz grobe Irreführung.
Unsere Jugend hat das Leitmotiv in unserer Zeit mitgegeben: „Tu, was dir Spaß macht, leb dich aus!“ Welch eine Verführung geschieht da bei jungen Christen! Statt Gottesliebe sucht man die eigene Lusterfüllung. Und es ist die Krone des Glaubens, Jesus lieb zu haben, in der ersten Brautliebe ihn zu lieben, Christus lieb zu haben (Epheser 3) – besser als alles Kopfwissen.
Es ist ein Ungehorsam gegen Gott, wenn man nach der Art dieser Welt lebt, beherrscht von dem Mächtigen, der in der Luft regiert, nämlich von dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist (Epheser 2). Dieser Zeitgeist hat eine Sogkraft ohne Gleichen. Er bedient sich einfältiger Argumente, und jetzt muss man sie einfach prüfen: Bin ich ein Gottesmensch? Oder bin ich bloß ein Mensch dieser Zeit, ein moderner Mensch, manche sagen sogar ein postmoderner Mensch, der nicht einmal mehr weiß, was Wahrheit ist, der leugnet, dass es Wahrheit gibt? Oder hat mich Jesus errettet aus dieser gegenwärtigen argen Welt?
So fängt der Galaterbrief an: Durch Jesus und seinen Tod am Kreuz. Und dann lebt Christus in mir, und er muss mein Leben und mein Tun beherrschen. Was ich jetzt noch lebe, das lebe ich im Glauben an Jesus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dargegeben hat.
Das ist ein Thema für Christen, weil es so eine Gefahr ist, dass wir pro forma fromm leben, nur nach außen hin. Aber wenn der Herr prüft, wenn er hinter die Kulissen schaut, unter das Hemd schaut – wie ist dann das Herz? Er prüft nicht das Äußere.
„Herr, erforsche mich und prüfe mich und erfahre, wie ich es meine; siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Psalm 139).
Dann werden auf einmal die Worte des Propheten Jesaja für uns wieder ganz wichtig: „Lasst doch eure frommen Feste, lasst doch eure Lieder, das Geblär eurer Lieder!“ Ach, wir müssen Gott ehren! Er fragt nach dem Gehorsam! Und das hat Jesus noch einmal bekräftigt. Die Bergpredigt wird auch bei Nichtchristen sehr geschätzt, aber dass Jesus in der Bergpredigt sagt – das haben die Leute gar nicht gemerkt –, wenn er kommt und die Tür zu ist und die draußen sagen: „Herr, wir haben in deinem Namen Wunder getan, wir haben in deinem Namen Geister ausgetrieben“, und er sagt: „Ich kenne euch nicht, Übeltäter seid ihr, wenn ihr nicht tut, was ich euch sage.“ Darum ist der Gehorsam des Glaubens so wichtig.
Wir betrügen uns mit einer Frömmigkeit, wenn sie nicht von Herzen kommt. Dann haben wir ja gar nichts davon. Das ist wie, wenn jemand zwischen zwei Stühlen sitzt – er landet auf dem Boden. Man muss es ganz haben. Darum heißt es in den Sendschreiben: Nicht lau, nicht dazwischen, sondern sei ganz oder lass es ganz sein.
Darum warnt Paulus den Timotheus vor dem äußerlichen Christentum, vor dem pro forma Christentum. In der ostafrikanischen Erwägungsbewegung vor 80 Jahren war das eine tolle Sache. Ein afrikanischer Evangelist, der nur kurz lebte, hat das angestoßen. Es war gerade die Entdeckung, mit ganzer Kraft dem Herrn nachzufolgen.
Da war ein Doktor Stanley und ein Doktor Scharpf damals in Burundi, das war damals noch Kolonialgebiet in den 1930er Jahren. Den Doktor Stanley habe ich noch persönlich in Uganda getroffen, am Höhepunkt der Idi-Amin-Diktatur. Ein wunderbarer Mann. Die Londoner Times schrieb von ihm, als er gestorben war: „He was a Superman indeed.“ Er war ein Superman.
Er hat damals mit dem Doktor Scharpf als Missionsarzt angefangen. Jetzt muss ich es in Englisch sagen: Unser Glaube ist entweder eine Farce oder eine Forge – im Englischen. Entweder ist das nur Theater, leeres, nichtssagendes Gerede, bluffloser Schein, eine Mache – oder eine ganz große Gotteswirkung. Da muss man sich entscheiden, was man will. Man kann es nicht nur pro forma tun.
So wunderbar lesen wir in der Apostelgeschichte, wie es in Ephesus war, als Paulus dort hinkam. Er erzählt immer, wie er ganz schwach kam. Er hatte keine Attraktion dabei, konnte keine Schau machen. Ja, das heißt, man kann das für den modernen Menschen noch größer machen. Das Evangelium ist die größte Kraft – „Force“ auf Englisch – die größte Kraft. Auf dass die Kraft von Gott sei und nicht von uns. Dass Gott seine Kraft in schwache, sterbliche Menschen hineinlegt, das ist so wunderbar und so groß.
Dann ist in Ephesus etwas passiert. Viele von Ihnen waren ja schon auf so einer Steppchenreise von Tschebo nach Ephesus. Das ist für uns ganz wichtig, wenn man das ansieht, diese gewaltige Stadt. Da war plötzlich Paulus und das Evangelium, und eine Stadt erregte sich so, dass 30.000 Menschen dort im Theater zusammenströmen und protestieren – und das stundenlang brüllten: „Groß ist die Diana der Epheser!“ Die Diana hatte ja, wie viele, 40 Brüste oder so – ein reiner Sexkult. Und nur das Evangelium wurde gepredigt.
Es gab eine Trennung im Zeitgeist. Das Wirtschaftsleben funktionierte plötzlich nicht mehr, weil niemand mehr diese Götzenstatuen kaufen wollte. Ohne dass ein Aufruf gestartet wurde, ohne dass man an die Regierung appellierte – das Evangelium wirkte. Das Evangelium hat die Kraft, den Zeitgeist zu verändern, dort, wo Menschen dem Evangelium gehorsam werden.
Paulus erinnert später die Epheser in seinem Brief daran. Das ist besonders schön, wenn man es mal liest: „Ihr habt früher gelebt“ (Epheser 2), „nach der Art dieser Welt, in den Begierden eures Wesens.“ Das war zu allen Zeiten so: die Begierden des Herzens. „Ich brauche das, ich muss das haben!“ Ihr habt getan, was euer Fleisch wollte.
Paulus unterschreibt das immer sehr zart, und ich möchte das auch in der Verkündigung so tun. Paulus hat gesagt, wir sollten nicht dauernd über Dinge reden, über die es sich nicht ziemt zu reden. Sie wissen schon, welche Gebiete gemeint sind, wenn es um unser Fleisch geht. Aber Gott hat euch mit Christus lebendig gemacht, er hat euch neu gemacht, er hat euch neu geboren, frei gemacht vom Zeitgeist und die Ketten der Sünde durchbrochen. Das kann nur er, das kann niemand sonst.
Darum ist es jetzt auch so wichtig, dass wir das noch einmal ganz klar sagen: Es geht nicht um eine Aufforderung „Ändere dich!“, sondern lebe du in der Siegeskraft von Jesus, denn das ist die einzige Kraft, die den Zeitgeist überwinden kann.
Ist jemand in Christus, dann ist er eine neue Schöpfung, eine neue Kreatur. Dann kannst du die Zeitmode überwinden. Das Wort Gottes ist das Evangelium, das befreit. Darum brauchen wir das Wort Gottes am Anfang des Tages und in der Mitte des Tages. Wir müssen immer mehr hineinkommen, damit wir vom Wort Gottes gestaltet und verändert werden.
Ihr seid ja, liebe Schweizer, ihr Malkos. Ich habe so große Freude bekommen vom Christian Heinrich Zeller, wenn man das liest. Viele kennen die Geschichte: Nach den napoleonischen Kriegen liefen so viele jugendliche Straßenkinder herum. Das waren alles Kleinkriminelle, in allen Wassern gewaschen, mit neun und zehn Jahren ihren Eltern entflohen. Tausende zogen durch Europas Straßen, sie klauten, waren in der Prostitution und machten allerlei Schlimmes.
Dann hat Christian Heinrich Zeller dort am Rheinknie bei Basel in Beuggen die Aufgabe erhalten, in dem alten Ordensschloss diese Kinder zu erziehen. Wie macht man das? Pestalozzi hat Christian Heinrich Zeller besucht. Pestalozzi war ein großer Erzieher, der aber mit seinem Programm gescheitert war. Dann liefen ihm die Tränen runter, als er bei der Morgenandacht dabei war, weil nur das Wort Gottes kriminelle Kinder verändern kann. Alles andere taugt nicht.
Sie haben es auch bei ihren Kindern probiert. Meine Mutter hat immer gesagt: „Das habe ich schon hunderttausendmal gesagt, es hat ja keinen Wert.“ Nur Jesus kann Herzen bekehren. Das war Christian Heinrich Zellers Werk, der uns dieses herrliche Lied gegeben hat:
„Zeige deines Wortes Kraft an uns Armenwesen,
zeige, wie es Neuundschaft kranke Macht genesen,
Jesus, dein allmächtig Wort,
fahre uns zu wirken fort,
bis wir ganz genesen.“
Wenn da einer sagt: „Das ist doch ein altes Lied!“ – Gott sei Lob und Dank, es ist durch Jahrhunderte bewährt!
Heute Morgen habe ich mich schon am Losungsbüchlein geärgert: „Christus hilft der Schwachheit siegen“ – nein, wieder verfälscht, das ist eine Mode heute: „Christus hilft der Ohnmacht siegen“, nicht der Schwachheit. Wissen Sie, in der Christenheit sieht man es immer noch so, dass Jesus für die Schwachen da ist. Aber der Vers wollte doch sagen: In der Ohnmacht ist die Hand meines Heilands, Jesus, das stark, und ich bin ein ohnmächtiger Mensch – ein ohnmächtiger Mensch.
Darf ich das hier kurz sagen? Vor ein paar Tagen ist auf dem Tempelberg in Jerusalem etwas passiert: Eine Delegation von Kirchenführern war dort, und der muslimische Führer dieser Gruppe bat die Bischöfe, das goldene Kreuz abzulegen. Das zieme sich nicht, wenn man Muslim ist. Auch sehr interessant, dass auf einmal der Dialog dort am Kreuz endet. Das geht nicht mehr. Dann haben sie die Kreuze in die Westentasche gesteckt.
Wegen mir muss niemand das Kreuz am Hals tragen. Aber wir brauchen das Kreuz, weil es etwas sagt. Im Reformationsjubiläum hat Luther uns gesagt: „Ich bin ein verlorener und verdammter Mensch und kann nicht durch Silber und Gold erlöst werden, sondern durch das teure Blut meines Heilands, Jesus.“ Und das ist das einzige Zeugnis, das wir Muslimen schulden – nicht im Symbol des Kreuzes.
Das wirft Muslime der ganzen Welt um. Wo Muslime zum Glauben kommen, erschüttert sie das am meisten: dass Christen sagen, „Wir sind nicht besser als du.“ Man sagt: „Ich bin doch gut.“ Wir sagen: „Wir sind nicht gut. Ich habe viele Sünden.“ Das darf man auch sagen, auch wenn man Bischof ist. Aber der Heiland hat für mich am Kreuz bezahlt, und es gibt einen Ort, wo alle Sünden weggetan werden – im Blut Jesu. Das ist das wichtigste und schönste Zeugnis, und daran wollen wir uns nicht schämen.
Darum sagt Paulus: Es ist schlimm, dass es so viele Problemgrübchen gibt, wo man dauernd über die Sünden redet, ach, wie man sie endlich unter die Füße kriegt. Ich halte nichts von diesen Therapiegrübchen, wo man dauernd wieder gecoacht wird und sagt: „Wie kann ich das machen? Ich habe so miese Seiten in meinem Charakter.“ Jesus ist der, der von Grund auf erneuert, und in all den Schäden, die wir haben, erleben wir das.
Darum sagt Paulus so klar: Er will nichts von dieser Gruppenpflege machen, diese Seelenstündchen, die man hält, ewig über alles reden, wie schwierig das Christenleben ist. Sie haben den Schein des göttlichen Lebens, aber seine Kraft verleugnen sie. Wenn Sie zu Hause auch die alten Väter haben, lesen Sie nur den Brastberger, der eine tolle Predigt darüber gehalten hat. Am liebsten hätte ich sie Ihnen vorgelesen und weiter nichts gesagt.
Die haben so toll gesagt: Wenn das zu allen Zeiten so gewesen ist, aber nicht die Kraft zu haben. Man kann sich fromm geben, treu und gläubig, evangelikal und bekehrt sein, aber die Sünde ist nicht gebrochen, auch nicht die Selbstliebe, auch nicht das Wichtignehmen, als ob ich der Mittelpunkt wäre. Wenn du nicht die Kraft des Blutes Jesu erfahren hast und seine Vergebung, kannst du nicht verändert werden.
Es ist uns heute wieder so wichtig. Viele unserer evangelikalen Freunde bemühen sich, die christlichen Werte wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Die Politik ist da ganz offen. Das ist schon wichtig: Treue, Wahrhaftigkeit, Liebe und Selbstlosigkeit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Dankbarkeit. Das ist so. Aber wir sollten doch sagen: Das kann ein Mensch nicht schaffen. Und wenn er bis zu seinem Lebensende auf den Knien robbt und sich allen Kulten unterzieht, er kann sein Herz nicht ändern.
Evangelisation tut not, weil Jesus Herzen bekehrt, Menschen verändert und neue Menschen schafft. Das geschieht in der ganzen Welt so wunderbar. Mich hat das immer beeindruckt, wenn Menschen erzählt haben, dass wir durch diese Arbeit in Kontakt mit Christen in vielen Ländern dieser Erde gekommen sind.
Da war ein Volk der Menschenfresser, der Kopfjäger, die Nagas in Nordostindien. Das ist hinter Bangladesch – das müssen wir auf der Karte studieren. Dort ist kein englischer Kolonialoffizier hingegangen, weil er sagte: „Der wird nicht überleben.“ Und als das Evangelium kam, sind die Nagas Christen geworden – hundert Prozent Baptisten. Es ist ganz schwierig, dorthin zu kommen, weil sie natürlich von Indien selbständig sein wollen. Das sind ganz schwierige politische Fragen.
Ich habe lange gebraucht, bis ich dort eine Einreiseerlaubnis bekam. Die Leute in unserem Dorf von sechstausend Menschen sagten: „Wir schließen keine Tür ab, es sind Christen.“ Das ist passiert in einem Land der Kopfjäger, das kann man plötzlich sehen.
Wie in Malaysia, in Long Bavan, die Leute, die den magischen Geistern gehörten, in Trunksucht verfallen waren – Jesus kommt, auf einmal werden die Felder gepflegt, die Familien blühen. Bei den Indianern in Lateinamerika, wo der Macho der Mann war, der die Frau unterjocht, gehürt und geschlagen hat – dann kommt das Evangelium, und er wird zum treusorgenden Familienvater.
Es ist wichtig, dass die Kraft von Jesus in unser Leben überspringt. Aber das geht nur durch das Evangelium, die Veränderung des Zeitgeistes. Darum sagt Paulus zu Timotheus: Sei du ein mutiger Jesuszeuge zur Zeit und zur Unzeit. Sei du ein Jesuszeuge und rede von der Rettung. Das ist so wichtig.
Wir wollen nicht gegen Zeitläufe protestieren, wir wollen nicht diejenigen sein, die über die Schlechtigkeit unserer Mitmenschen reden, sondern die rettende Botschaft sagen. Die ist so dringlich: Es gibt einen Ausweg aus Sünde, Bosheit und Nöten, in denen wir leben.
Ich sage ganz schlicht zu jungen Leuten immer: Es gibt keine einzige Sünde in deinem Leben, die dich glücklich macht. Glaubst du wirklich, ein Ehebruch würde dich glücklich machen? 52 Jahre verheiratet – wäre das das Größte? Glaubst du, eine Lüge würde dein Leben verbessern? Du hast das ganze Leben belastet. Sei es unrechtes Geld in deiner Tasche, sonst sei der Teufel eingeredet, man müsse mit der Zeit leben, das sei heute normal.
Ich werde erst glücklich, wenn ich ein Geschöpf Gottes bin, nach seiner Art geschaffen. Darum war es so schön, dass Paulus gerade Timotheus gegenüber sagt: Was ist denn das Evangelium? Gerade im 1. Timotheusbrief sagt er es so schön: Er hat sich selbst gegeben. Es ist gewisslich wahr und ein teueres Wort, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder selig zu machen, unter denen ich der Primus bin. Ich bin der Schlimmste der Sünder, ich habe ja Christus bekämpft.
Nichts berührt heute Menschen mehr als dieses Wort. Nichts berührt Muslime so sehr, wenn sie ihren türkischen Nachbarn sagen: „Ich bin nicht gut.“ Er sagt: „Du bist doch gut.“ Und so gut – der Familienvater im Beruf. Er sagt: „Nein, du kennst mich nicht, ich habe ein böses Herz.“ Das ist das Zeugnis der Christen, das mächtigste Zeugnis.
Ein Pastor in der Türkei erzählt mir, wie er in Nagold im Bibelkreis war und sagt: „Das hat mich angesprochen und überführt, bis ich meinem Vater mit 18 sagen konnte: Ich bin Christ geworden.“ Die Erkenntnis meiner Verlorenheit und dass Jesus allein mich retten kann – das ist heute die Botschaft.
Die Reformation – und das wird heute alles verschwiegen im Jubiläum – das müssen Sie wieder hineintragen in Ihre Gemeinden. Was hatten sie gesagt? Im Heidelberger Katechismus vielleicht am schönsten: „Dass ich nicht mein und meines getreuen Heilandes Jesus Christus zu eigen bin.“ Und dann kommt es im Artikel 5: „Ich bin von Natur aus geneigt, Gott und meinen Nächsten zu hassen.“ Das ist die herrlichste Botschaft. Aber Jesus ist für solche Leute gestorben und macht sie selig.
„Dass Christus an mir als Erstem Rettung erweisen sollte“, sagt Paulus zu Timotheus zum Vorbild aller, die Glauben haben. Das ist Christenzeugnis: Wir sind doch nicht besser als die anderen.
Da ist schon so ein Herr Berner unter uns, der viele Jahre mit dem Schwarzen Kreuz in Heimsheim in der JVA war, wo 450 Männer sitzen. Man kann sagen: „Wir sind doch nicht besser als ihr, aber wir haben einen Heiland, und den wollen wir euch bringen. Ohne den sind wir verloren.“
Vor ein paar Tagen rief mir ein Bruder an, der Wirtschaftsmeister, und sagte: „Ich kann es nicht mehr hören, wenn man unter Christen immer sagt: ‚Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand.‘“ Ich sage: „Wir können in die Hölle fallen, wenn wir die Hand Jesu nicht ergreifen.“ Ich muss doch sagen: „Ja, Herr, ich will dein sein, kehr du in mein Leben ein.“
Da werden so viele fromme Sprüche gemacht, die nicht stimmen nach dem Wort der Bibel. Ich möchte selig werden, und darum ist das wichtig. Darum hat Jesus sein Leben gelassen. Nur während Jesus bleibt, wirkt Frucht, und unter dem Kreuz sehen wir das wieder.
Darum brauchen wir dieses Kreuz, an dem Jesus gestorben ist, dass wir verlorene, verdammte Menschen sind und ohne die Vergebung Jesu in die Hölle kommen. Es ist wichtig, dass wir das wissen.
Paulus sagt: Darum müssen Jesusleute Verfolgung leiden. Die Zeit erträgt das nicht. Darum sind sie verspottet und verlacht. Schon das Wort „Pietisten“ war ein übler Schimpfname. Uns geht es nicht um Pietät. Pietät brauchen wir gar nicht, aber Jesus brauchen wir. Jesusleute wollen wir sein. Aber man nennt uns Pietisten, als ob wir Frömmler wären.
Darum ist es so wichtig, dass wir an dieser Botschaft bleiben. Die Verfolgung, auch das, was wir heute in der Welt erleben, ist ein großer Erfolg. Sie ist nur ein Vorgeschmack dessen, was bei uns anbrechen wird. Wer weiß, wie bald.
Und wenn Sie einmal wissen wollen, wer von Ihnen mit beiden Füßen in einem Betrieb steht, der weiß, was für ein Hass gegen Christen lebt, ist es eine ganz törichte Meinung, die immer wieder junge Christen vertreten: „Ich möchte in meiner Schulklasse vorleben, dass Christen gut sind.“ Das stimmt doch gar nicht. Erstens sehen die Kameraden doch, was los ist.
Wissen Sie, dass die meisten Nachbarn bei Ihnen denken, Christen seien Heuchler, die so fromm tun, aber nicht dahinterstehen? Deshalb seien Sie ehrlich und sagen Sie: „Ich kenne meine Verlorenheit, ich weiß, was in meinem Leben los ist. Aber Jesus hat mir verziehen. Ich will Ihnen den Frieden schenken, dass Sie fröhlich sterben können, weil Jesus ihre Schuld getragen hat.“
Wir können doch nicht vorleben. Meinen Sie wirklich, Ihr frommes Gesicht würde die Leute überzeugen? Was ist das für ein Hochmut? Und dann sagen wir: „Jetzt wollen wir in die Welt hineingehen.“ Ach, was ist das für eine Feierlichkeit!
Das ist das wichtigste Zeugnis. Das war Paulus so wichtig: die Verfolgung zu erleiden. Das ist in allen Erwägungsbewegungen so gewesen, ob man sie Mucker genannt hat oder wie auch immer. Aber es war immer das kleinste Zeugnis, das sie hatten: Allein Jesus ist die Rettung, und ihm muss man gehören.
Paulus sagt, er will Vorbild sein – und zwar in einer ganz anderen Weise: im Lebensstil, im Jesusstil des Wesens, in der Zielsetzung, im Glauben. Ohne Glauben kann man Gott nicht gefallen. Im Gehorsam, in der Nachfolge, in der Liebe, in der Geduld, im Ausharren, in der Verfolgung und ohne zu klagen über die Nachteile.
Ja, ich habe einen Mann getroffen, der an einem großen Industriekonzern in Deutschland fast in der höchsten Führungsebene war. Dann hat man ihm gesagt: „Wir können Sie nicht mehr weiter befördern, denn Sie sind Christ.“ Erst später ging es durch die Zeitungen, dass Milliardenschummen zur Bestechung gezahlt wurden in diesen Konzernen. Oder denken Sie an den Abgasskandal oder an die Bankenkrisen. Ich will jetzt nicht die Welt richten, aber irgendwo muss es sein, dass sie Anstoß erregen und Verfolgung erleiden unter Treue zu Jesus und zum Wort.
Darum war Paulus so wichtig: „Erneuert euch durch die Veränderung eures Sinnes, das ist euer vernünftiger Gottesdienst.“ Der Name Gottesdienst kommt ja nur viermal im Neuen Testament vor. Er meint damit das Besuchen von Witwen und Weisen und so weiter – und die Veränderung unseres Sinnes.
Bibelarbeit ist wichtig, Nachfolge Jesu im Gehorsam ist wichtig, und die Veränderung unseres Sinnes, der Neuansatz: Nicht mehr ich, sondern er. Wir brauchen keinen frommen Betrieb, sondern die göttliche Kraft. Und das ist die Frage: Kann Gott in deinem Leben wirken durch Jesus?
„Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Dann werden wir die Welt überwinden, wenn wir ihm die Treue halten.
Darum hat Paulus gesagt: „Du hast doch miterlebt, Timotheus, wie das war in Ikonion und in der Verfolgung, als sie ihn gesteinigt haben.“ Er hat das miterlebt. Das kostet einen Preis, aber um der Treue zu Jesus willen. Er gibt mehr Lohn, als man erwarten kann.
Kein kühler Trunk bleibt unvergolten. Das sagen uns die Märtyrer immer wieder: „Ich kann doch das andere nicht tun.“ Wir haben einen dieser Iraner gefragt, der Jesus angenommen hat: „Bist du dir bewusst, dass du jederzeit umgebracht werden kannst? Das steht jetzt so im Koran, da gibt es keine Bremse.“ Er sagt: „Ja, und? Ich habe Jesus.“
Wissen Sie, den Glauben wünsche ich Ihnen: Dieses Wissen, ich gehöre Jesus, und ich will diesen Weg nicht in Überheblichkeit gehen, sondern ich will Jesus dienen mit meinem ganzen Leben. Es ist das Größte und Schönste, was ich tun kann.
Mit der Bosheit und den Betrügern wird es immer schlimmer, je länger sie leben. Sie verführen und werden verführt. Da brauchen wir gar nicht darüber klagen. Das ist die Welt, in der wir leben, und die Christenheit, in der wir leben.
Lass dich nicht irritieren von den Schwätzern, sagt er. Geh deinen Weg unbekümmert. Das ist für junge Christen eine ganz wichtige Orientierung: Jesus nachzutreten, in seine Fußstapfen zu treten, dein Kreuz auf dich zu nehmen und es fröhlich zu tragen. Er wird dich segnen, und es gibt kein schöneres Leben als das Leben in der Nachfolge Jesu.
Das würde ich nicht mehr bewegen, was die Leute dazu sagen. Wie herrlich ist das: Im Sieg von Jesus zu leben, das Streben des Paulus: „Ich möchte Gott zur Ehre leben, ich möchte ihm dienen. Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Glauben gehalten, ich bin Jesus treu geblieben.“
Die Kraft und Wirkung des Wortes Gottes
Jetzt noch das Letzte, was ich sagen will: Wie gut, dass das Wort Gottes stark und mächtig ist. Paulus sagt das von der Schrift, und damals bezog sich das nur auf das Alte Testament.
Ach, wie reich sind wir erst durch das Neue Testament geworden, ganz zu schweigen vom Alten Testament. Wir haben das Wort des Alten Testaments, und Paulus sagt hier: Alle Schrift ist von Gott inspiriert – Gott sei Lob und Dank.
Nicht nur, dass sie fehlerlos ist – natürlich ist sie es. „Zeigen Sie mir Ihren Fehler“, sagt er, „kommen Sie her und zeigen Sie mir, was in der Bibel nicht stimmen sollte.“ Immer wieder gibt es Einwände, aber diese lassen sich widerlegen, weil die Bibel als Wort Gottes natürlich wahr ist.
Viel wichtiger ist jedoch, dass der Geist Gottes wirkt. Wenn Sie das Wort Gottes lesen, kann der Geist Gottes in Ihrem Leben wirken. Der Geist Gottes wirkt nur durch das Wort. Sie können in der Bibel „Wort Gottes“ und „Heiliger Geist“ austauschen, denn das Wort Gottes ist der Träger des Geistes Gottes.
Darum kommt das Wort nicht leer zurück, sondern es bringt neues Leben hervor – neugeboren aus dem Samen des Wortes Gottes. Der Samen geht auf, weil der Geist Gottes in diesem Wort wohnt. Das ist das Große, wenn wir das Wort Gottes lesen.
Dann werden wir erbaut. Paulus sagt so schön: Überdenken wir noch einmal, was Jesus in Johannes 16 sagt. Was macht der Geist Gottes? Er deckt Sünde auf und spricht vom Gericht. Der Mensch kann Sünde nie erkennen ohne den Heiligen Geist. Wenn Sie ein Gewissenserwachen erleben, ist das die Wirkung des Geistes Gottes.
Die zweite Wirkung ist, dass der Geist Gottes Jesus verherrlicht. Johannes 16 sagt, er wird Jesus groß machen, sodass Sie plötzlich sagen: „Ach, mein Herr Jesus, wenn ich dich nicht hätte und wenn dein Blut nicht für die Sünder vergossen worden wäre...“
Nun gibt es noch eine dritte Wirkung des Geistes Gottes. Darauf hat Johann Albrecht Bengel, einer unserer Väter, hingewiesen: Die Schrift, die Bibel, atmet Auferstehung. Wo man die Bibel liest, verändert sich der Charakter, ein neues Wesen tritt in diese sterbende Welt des Untergangs ein.
Das ist so herrlich: Es wirkt Besserung und Erziehung, damit der Mensch Gottes vollkommen sei zu allem Guten, was er tut. Das ist das wunderbarste Heilmittel. Sie werden das erleben, wenn Ihr Enkel plötzlich anfängt, seit einem halben Jahr die Bibel zu lesen. Den kennen Sie nicht mehr wieder. Er redet ganz anders, ist ganz anders in der Familie.
Das Wort Gottes hat eine große Kraft, weil der Geist Gottes an das Wort gebunden ist. Darum kommt es auch nicht leer zurück. Nur durch das Wort kann der Schein der Frömmigkeit überwunden, das Herz durchdrungen und erneuert werden. Der Geist will etwas ganz Neues aus Ihnen machen.
Darum ist es so wichtig, dass wir in dieser Bibelgemeinschaft miteinander leben. Wir brauchen lebendige Hauskreise, in denen nicht nur Fragen besprochen werden, sondern in denen wirklich das Wort Gottes gelesen und gesprochen wird. Jeder erzählt, was es in ihm bewirkt und was ihm aufgeht – Lesefrüchte, keine Problemwälzerei.
Das Wort Gottes tut etwas. Ich kann doch ohne die Siegeskraft von Jesus nicht leben. Darum steht auch so schön da, dass die Bindung an Menschen ganz gefährlich ist – die Bindung an Menschen, Menschen an sich zu ziehen. Das ist eine große Gefahr, auch in unserer Zeit, wo es so viele labile Menschen gibt.
Wir wollen Menschen an Jesus binden und an sein Wort, damit sie der Zeitmeinung und all den bösen Dingen widerstehen können, die in unserer Zeit herrschen. Ich möchte ein Mensch sein, der in der Siegeskraft von Jesus lebt und ein Zeuge Jesu ist in der kurzen Zeit, die uns noch bleibt. Wer weiß, wie lange wir das noch benutzen dürfen, um in diese Welt hineinzurufen.
Wir wollen von diesem Tag heute Nachmittag weggehen und sagen: Herr, zeige mir, wen ich zu dir führen darf. Das ist das einzige Ziel: Ich möchte doch ein paar Menschen zu dir führen, damit sie in dieser vergehenden Welt das Allergrößte entdecken – dass es einen Heiland gibt, ein neues Leben, eine Erlösung, die hier schon erfahrbar ist, dass der Himmel schon anbricht.
Wir wollen beten: Lieber Herr, wir sind von dir durchschaut, auch in aller Oberflächlichkeit unserer Glaubensnachfolge. Herr, vergib uns unsere Schuld. Es tut uns leid, wenn wir auch ein Anstoß waren für andere in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz.
Aber wir möchten, dass du uns erneuerst und veränderst, dass wir Gottesmenschen werden und wie Timotheus Mut haben, dieses herrliche Evangelium weiterzusagen – zur Zeit und zur Unzeit. Wir wissen: Wo wir dich bekennen, bekennst du dich zu uns. Du willst Großes wirken.
Herr, wir wollen dir viel zutrauen. Erbarme dich der toten Christenheit, erbarme dich der schrecklichen Verfälschungen deines Evangeliums. Erbarme dich der großen Not, dass dein rettender Jesusname nicht mehr genannt wird und dass das Evangelium in der Welt nicht mehr hinausgerufen wird.
Herr, gib du wieder Evangelisation und Mission in unserem Land und in der ganzen Welt. Und dann dürfen wir dich auch bitten für die, die um deines Namens willen verfolgt sind. Lass sie erleben, wie du sie stärkst und gerade dort zum Zeugnis setzt, sodass sogar die Verfolger überwunden werden und in deine Nachfolge treten.
Amen.