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Wenn das Leben rätselhaft ist

12.04.1987Markus 14,3-9

Einführung in die Passionswoche und Gebet zur Einstimmung

Wir wollen heute gemeinsam den Anfang der Passionswoche begehen. Für manche mag das eine schwermütige, traurige Angelegenheit sein, wenn sie an Jesu Leiden denken. Das ist jedoch falsch.

Sicher kommen wir aus einer Welt, in der wir viel Leid sehen. Doch wenn wir hier Gottesdienst feiern, sind es Freudenfeste, wenn wir daran denken, was Jesus uns schenkt. Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden sind wir geheilt.

Wir wollen im Namen Gottes und in seiner Gegenwart beginnen und das Lied der Anbetung des Gekreuzigten singen: Nummer 421, das Albert Knapp nach einer Predigt von Ludwig Hofacker gedichtet hat. Dieses Lied lieben wir besonders, weil es uns an den Prediger Ludwig Hofacker erinnert. Wir singen die Verse 1 bis 3.

Nun wollen wir beten:

Du, unser Herr Jesus Christus, wir stehen jetzt in deiner Gegenwart. Wir wollen begreifen, dass deine Leiden die Leiden unserer Welt sind, in der wir leben, und die Leiden unseres Lebens, die du auf dich genommen hast.

Dass du dich so weit hinuntergebeugt hast und Mensch geworden bist in einer Welt, in der so viel Gewalt und Unrecht herrscht, und in der wir selbst mitschuldig sind an so viel Unrecht, das geschieht.

Herr, wir bitten dich: Mach uns durch dein Leiden und Sterben auch bewusst, wie viel Unrecht und Missetat wir verursacht haben. Lass uns erkennen, dass du gekommen bist, um zu retten, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Dass du heute Licht in das Dunkel unseres Lebens bringen willst, dass du Freude schenkst. Dann lass es doch geschehen, dass keiner von uns leer hinausgeht, sondern dass wir alle von dir angesprochen und ergriffen werden.

Dass du unser Leben in deinen Dienst nehmen kannst und uns neu machen kannst. Herr, mach uns ganz rein, ja, schaffe etwas Neues aus unserem Leben.

Wir wollen dir jetzt in der Stille auch all das bringen, was uns bewegt und beschäftigt. Wir beten in der Stille.

Es macht uns froh, Herr, dass du Gebet erhörst. Amen!

Begrüßung und Schriftlesung zur Liebe Gottes

Wir freuen uns, heute einen Gastchor bei uns zu haben. Es ist der Jugendchor aus Weil im Schönbuch.

Unsere Schriftlesung steht im Ersten Johannesbrief. In den ausgelegten Bibeln findet man sie im Neuen Testament, Seite 238, im Ersten Johannes, Kapitel 4, Verse 7 bis 16. Johannes schreibt dort über die Liebe Gottes und wie sie unser Leben prägen soll:

„Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben, denn die Liebe ist von Gott. Wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott.“

Zur großen Armut unseres Jahrhunderts muss ich hinzufügen: Zu den großen Wertverlusten gehört nicht nur der Verlust, dass Menschen nicht mehr wissen, was Treue und Wahrheit sind. Ich behaupte, dass die meisten Menschen nicht mehr wissen, was Lieben wirklich bedeutet, was in der Liebe steckt und wie tief sie geht.

Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes unter uns erschienen: Gott hat seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe.

Nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden gesandt hat. Diese Liebe ist wunderbar abgebildet im Opfer Jesu für uns, der sein Leben hingibt für Menschen, die das nicht wert sind.

Ich wünsche mir, dass in Ihrem Leben ein ganz, ganz schwacher Abglanz dieser großen göttlichen Liebe sichtbar wird – auch in Ihren menschlichen Liebesbeziehungen.

Ihr Lieben, Gott hat uns so geliebt, darum sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns aber untereinander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.

Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, weil er uns von seinem Geist gegeben hat. Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn als Heil für die Welt gesandt hat.

Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und Gott in ihm. Wir haben erkannt und geglaubt an die Liebe, die Gott zu uns hat.

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.

Jetzt freuen wir uns, dass der Jugendchor noch einmal singt. Vielen Dank, dass ihr heute gekommen seid.

Lied und Einführung in das Thema der Liebe im Christsein

Und nun singen wir miteinander. Wir wollen uns von eurem Beispiel anstecken lassen und über das nachdenken, was uns Jesus gegeben hat: 419, O drückten Jesu Todesminen sich meiner Seele auf ewig ein, 419, die Verse 1 bis 4.

Dass unser Christsein sich in der Liebe bewähren muss, ist jedem klar – ob er Christ ist oder Atheist. Auf die Liebe kommt es an.

Was uns heute Morgen zusammenführt, ist die Erkenntnis, dass wir die Liebe gar nicht richtig können. Wir müssen die Liebe erst lernen. Wir müssen uns erst von der großen göttlichen Liebe aufwecken lassen.

Ich möchte mein Leben – ich weiß nicht, wie lange es noch ist – nutzen, um viel von der Liebe Gottes aufzunehmen, sie zu lernen und dann weiterzugeben.

Predigttext und Einstieg in die Passionsgeschichte

Wir haben heute als Predigttext Markus 14,3-9 in unseren ausgelegten Bibeln, Seite 56 im Neuen Testament. Es handelt sich um den Anfang der Passionsgeschichte. Wir wollen dann in der Abendandacht fortfahren und einige Abschnitte aus der Passionsgeschichte lesen, bis hin zum Karfreitag und zum Osterbericht.

Als Jesus in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen zu Tisch saß, kam eine Frau. Sie hatte ein Glas mit unverfälschtem und kostbarem Nardenöl. Sie zerbrach das Glas und goss das Öl auf Jesu Haupt.

Daraufhin wurden einige unwillig und sprachen untereinander: „Was soll die Vergeudung dieses Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können, und das Geld den Armen geben.“ Sie fuhren die Frau an.

Jesus aber sprach: „Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun. Mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt für mein Begräbnis.

Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das zu ihrem Gedächtnis sagen, was sie jetzt getan hat.“

Umgang mit der Bibel und persönliche Herausforderungen beim Bibellesen

Ich habe mir beim Bibellesen angewöhnt, dass ich es mit Farbstiften tue. So kann man markieren, was einem wichtig erscheint, und findet bestimmte Stellen schneller wieder. In Stunden der Dunkelheit oder wenn ich Zuspruch brauche, suche ich gezielt das, was ich mir rot angestrichen habe. Es gibt Psalmen, in denen ich alles rot markiert habe. Das sind für mich Worte, die zu uns sprechen und uns aufrichten.

Allerdings muss ich gestehen: In meiner Bibel gibt es auch ganze Passagen, in denen überhaupt nichts angestrichen ist. Diese Abschnitte umgehe ich oft bewusst. Auch jetzt, hier am Anfang der Passionsgeschichte, gehört dieser Abschnitt dazu.

Dass das Bibellesen oft viele Fragen aufwirft, möchte ich offen sagen. Wenn manche denken, ich hätte keine Probleme beim Bibellesen, dann sage ich: Ich habe wahrscheinlich mehr als Sie. Es gibt Stellen in der Bibel, bei denen bei mir innerlich alles protestiert. Ich denke dann: Das kann doch nicht wahr sein, das passt mir überhaupt nicht, was da steht.

Ich möchte noch einmal deutlich sagen: Ich verstehe, wenn Sie beim Bibellesen sagen, dass Sie sich ärgern oder etwas nicht verstehen. Vielleicht begreifen Sie es mit Ihren Gedanken nicht. Heute haben wir einen Abschnitt vor uns, bei dem ich genauso sagen kann: Ich begreife das nicht, ich verstehe es nicht. Es geht gegen den Strich meines Denkens, und es ist mir sogar ärgerlich, was hier erzählt wird.

Doch ich gehe anders damit um als viele Menschen. Ich nehme mir nicht das Recht heraus, etwas in der Bibel einfach herauszuschneiden, wegzuwerfen oder meinen Gedanken anzupassen. Stattdessen möchte ich heute genau darüber predigen.

Erste Herausforderung: Das Verständnis der Handlung mit dem Nardenöl

Mein erster Punkt: Das verstehe ich nicht. Das verstehe ich wirklich nicht – dieses Nardenöl, das diese Maria, die wir ja als Schwester der Martha kennen, über Jesus ausgießt. Ich habe ja nichts dagegen, wenn Damen sich ab und zu mal einen guten Tropfen hinter die Ohren geben. Das ist ja etwas ganz anderes.

Aber was haben eigentlich Nina Ricci, Margret Astor oder Chanel mit Jesus zu tun? Soll ich darüber predigen? Was hat das für unseren Glauben zu bedeuten? Sollen wir jetzt eine Kosmetikpredigt halten, oder was ist das?

Und wenn wir das im Johannesevangelium lesen, werden ja noch Einzelheiten festgehalten: Sie schüttet das Parfüm auch noch über die Füße Jesu. Wer sich mit Kosmetik auskennt, weiß, dass da in dieser Geschichte einiges durcheinandergeht. Eine ärgerliche und erregende Geschichte, wenn man sie liest.

Ehrlich gesprochen gibt es nur eine Reaktion: Ich möchte das andere wegtun. Ich habe auch schon Leute darüber predigen hören, die gesagt haben, es sei ganz wichtig, für Jesus etwas Unsinniges zu tun. Ich halte es jedoch nicht für wert, in einer Predigt erwähnt zu werden, dass man für Jesus etwas tun soll, was sich jedem Nachdenken und Verstand entzieht.

Es gibt nur eins, was für uns übrigbleiben kann: Wenn die Maria Jesus wirklich eine Freude machen will, dann sollte sie das Parfüm nehmen und schauen, ob sie es nicht an irgendjemanden verkaufen kann. Dann soll sie mit dem Geld etwas erwirtschaften, und damit kann man heute viel Not lindern. Denken Sie daran, wie viele Millionen Kinder heute nichts zu essen bekommen.

Es kann doch nicht der Sinn der Predigt sein, dass ich hier oben stehe und sage, man solle etwas Unsinniges tun. Heute gibt es so viel Not, und man soll alles tun, um diese Not zu lindern. Das ist doch ein achtbarer Gesichtspunkt. Das kommt aus meinem Denken, und dafür kann ich mich stark machen.

Genau das kann auch nur der Predigtsinn heute sein. Und genau das haben einige Jünger auch gemeint. Das waren klardenkende Leute. Es mag uns beruhigen, dass die Jünger nicht irgendwelche verschrobenen Menschen waren, sondern tüchtige Geschäftsleute.

Man muss doch in der Welt wirklich alle seine Kräfte zusammenpacken und schauen, dass man noch etwas Gutes stiften kann. Menschen, die schwer leiden, spüren, wenn Liebe da ist – ist das nicht eine gute Sache? Und genau das hat Jesus kritisiert.

Zweite Herausforderung: Die Bedeutung von Jesu Reaktion und die Rolle der Jünger

Das kann doch nicht sein, jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Jesus ist doch für die Armen da. Oder soll heute aus der Predigt herauskommen, dass man nicht helfen soll? Das kann doch auch nicht der Sinn der Predigt sein.

Verstehen Sie, dass ich mir einen Bogen um die Geschichte mache? Das stimmt doch irgendwie logisch nicht zusammen. Was soll denn das Ganze? Im Johannesevangelium wird festgehalten, dass der Sprecher der Kritik ein Jünger namens Judas war.

Nun, bei uns geht das immer ganz schnell: Wir schieben Judas in eine Ecke und sagen, er sei ein zweifelhafter Kerl gewesen, der wahrscheinlich schon, als er die Kasse betreute, unterschlagen hat. Passen Sie bitte auf, das stimmt nicht.

Judas war ein Mensch, der für Jesus viel Opfer brachte und der hier tatsächlich zum Sprecher unserer Gedanken wird. Er sagt, in unseren ganzen Überlegungen kann es doch nur darum gehen, dass wir alles, was uns von Gott anvertraut ist, benutzen, um Not in dieser Welt zu lindern.

Und Jesus sagt: „Das sind Judas’ Gedanken, weg damit, lasst sie in Frieden!“ Diese Maria ist uns heute Morgen als Vorbild gegeben.

An diesem Beispiel kann ich am besten demonstrieren, was Gottes Wort für uns bedeutet: Wir sollen so lange vor diesem Wort unser Haupt beugen, bis wir es begreifen und verstehen, dass dieses Wort wahr ist und für unser Leben eine ganz wichtige Bedeutung hat.

Und dass wir heute Morgen all unsere Gedanken, die uns wie Judas bewegen, beiseitelegen und zuhören, was Jesus wohl meint.

Dritte Herausforderung: Das Leben und die Liebe der Maria

Beim zweiten Punkt: Eine Frau hat viel erlebt – die Maria nämlich. Sie hat wirklich viel durchgemacht. Wenn man die Geschichte falsch angeht, indem man sie immer nur unter dem Gesichtspunkt betrachtet, wie wir meist die Geschichten von Maria und Martha lesen – also die Frage, was wichtiger sei: Mit den Händen zu arbeiten oder still zu Jesu Füßen zu sitzen –, dann verfehlt man den Kern. Wissen Sie, das ist doch gar kein Gegensatz.

Wer von Ihnen will denn behaupten, Maria sei keine tätige Frau gewesen? Ich bin überzeugt, sie war eine sehr patente Frau, rastlos tätig. Die ganze Woche über kümmerte sie sich um die Armen. Das muss man wissen. Jesus hatte keine anderen Freunde als solche, die tätig waren mit allem, was sie konnten und hatten.

Aber Maria hatte über all ihrem Tun noch etwas anderes: eine Liebe, eine ganz reine, zarte und heilige Liebe zu Jesus. Das gibt es ja. Nicht so, wie heute in der Welt oft von Liebe gesprochen wird, sondern einfach in dieser großen Achtung und Wertschätzung Jesu gegenüber. Das wurde ihr zum Allergrößten und Wichtigsten. Wenn Sie fragen, wie das eigentlich kam, müssen wir ein wenig in die Lebensgeschichte von Maria hineingehen.

Wir wissen es nicht. Es ist ein Schleier darüber gebreitet, und das ist gut so. Es geht ja niemanden etwas an, wenn wir hier in der Kirche versammelt sind, wo der Punkt in unserem Leben war, an dem die Liebe zu Jesus das erste Mal aufbrach. Aber ich bin überzeugt, dass es bei uns allen der gleiche Punkt ist: Jesus löst meine dunklen Lebensrätsel.

Jesus ist nicht bloß eine Sache der christlichen Religion. Jesus lebt wirklich. Er ist der Sohn Gottes, vor dem ich einmal stehe. Er spricht heute in mein Leben hinein, und dem darf ich begegnen. Als Maria das zum ersten Mal erkannt hatte, begriff sie: Sie kann ihr Leben jetzt in die Hand Jesu legen. Das war bei ihr so groß.

Machen Sie nicht diesen unglückseligen Gegensatz daraus, als ob es bei Maria um Tun oder stilles Hören ginge. Sie war eine Frau, die von Jesus überreich beschenkt wurde. Was hat sie denn empfangen? Sie hat begriffen: Mein Leben darf im Licht Jesu neu gelebt werden. Vielleicht hat sie eine wunderbare Vergebung massivster Schuld erfahren. Das ist ja das größte Erlebnis, das man bei Jesus finden kann.

Und ich sage das für alle, die sagen, sie hätten auch gern so ein Erlebnis: Wenn Ihnen einmal die Versäumnisse und die Schuld, die Sie nicht wiedergutmachen können, über Ihr Leben so bestürzend groß wird, dass Sie nicht mehr ausweichen können, fragen Sie sich: Wie kann ich das tragen? Sie können es ja gar nicht mehr abbüßen und tragen, was Ihr Leben an Schuld und Versäumnissen in sich trägt.

Wir denken bei Sünde ja oft nur an irgendwelche Moralverfehlungen, und davon sind wir heute oft voll. Aber es geht vielmehr um dieses Leben, das an Gott vorbeigelebt ist, das mit allem anderen gefüllt wird, aber nicht für Gott und auf ihn hingelebt wird.

Und das hat Maria entdeckt. Darum saß sie still zu Jesu Füßen. Verstehen Sie? Sie war eine tätige, schaffende Frau, eine Frau, die viel Gutes wirkte. Aber viel größer war in ihrem Leben, was Jesus ihr getan hat. Sie war eine Beschenkte.

Als sie das Nardenöl zu Jesus brachte – eine unsinnige Handlung –, ich kann es nur so erklären, war es Ausdruck ihrer heißen Liebe. Und was Jesus uns heute sagen will: Diese Liebe kann nur die Triebkraft ihres Lebens sein, der Motor. Sonst ist ihr Leben leer und arm.

Wenn Sie sagen: „Ich habe noch nie etwas Schlechtes getan“, dann ist Ihr Leben arm. Das sind andere Leute, die weit höher rangieren als Sie – Leute, die Jesus lieben und erfüllt sind von den Erfahrungen und Erlebnissen, die Jesus ihnen geschenkt hat. Er löst meine dunklesten Lebensrätsel.

Persönliche Erfahrungen mit Leid und Trost im Glauben

Es fiel mir sehr schwer, dass ich in der letzten Woche nicht hier sein konnte, als ein Kind aus unserer Kinderkirche bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Ein unglückliches Parkmanöver, eine ungeschickte Handhabung eines Autofahrers, der plötzlich auf das Ottrott zufuhr – und das Kind brach tot zusammen.

Darüber soll ich heute predigen. Diese Ereignisse lösen meine dunklen Lebensrätsel nicht auf. Doch wir wissen, auch die Eltern unter uns wissen es, dass es nur eine Antwort gibt. Es ist nicht die Erklärung, warum und wieso so etwas passiert, sondern die Gewissheit, dass ich in den Händen Jesu geborgen bin.

Jesus hat sein Leben für mich geopfert, damit ich einmal in der Ewigkeit bei ihm sein kann. Er nimmt die Schrecken des Todes von mir weg.

Diesen Trost und diese Freude habe ich: Ich kann sagen, dass Jesus für mich das Größte und Wichtigste im Leben geworden ist. Etwas anderes möchte ich Ihnen als Seelsorger gar nicht in Ihr Leben mitgeben.

Wenn Sie heute mit Leid, Krankheit oder Schwermut im Gottesdienst sind, kann ich Ihnen keine Patentantwort geben. Aber ich möchte Ihnen die Augen öffnen, damit Sie Jesus, den Sohn Gottes, vor sich sehen, der Ihnen nachgeht und Sie sucht.

Dann bewegt uns die Geschichte des Autofahrers, der das entdeckt: Sein Leben wird durch die Vergebung Jesu neu. Jesus kann allen Schaden heilen – sonst niemand, auch kein irdisches Gericht.

Das ist so wichtig: Wir sind nicht einfach Christen, die sich irgendwo ein bisschen für Religion interessieren.

Gerade in diesen Tagen erschien in einem Magazin eine Umfrage, was Christen heute denken und wie Leute von der Kirche halten.

Da gibt es viele Meinungen: Manche meinen, vielleicht gibt es einen Gott. Vielleicht hat die Bibel doch ein bisschen Recht. Oder sie sagen, es interessiert sie gar nicht, ob Leute religiöse Gedanken haben – ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger.

Aber es geht nicht darum, ob man religiöse Gedanken hat. Es geht darum, Menschen zu sehen, die aus Liebe zu Jesus brennen, weil sie entdeckt haben, was sie bei Jesus geschenkt bekommen haben.

Alles andere ist kein Christentum. Maria ist eine Frau, deren Herz bewegt ist.

Christentum ist eine Herzenssache, keine bloße Gefühlssache. Passen Sie auf: Heute gibt es viel Gefühlschristentum. Da summt man mit verschlossenen Augen und wiegt sich in Gefühlen. Aber darum geht es nicht.

Es geht darum, dass man am Grab steht und Gott dankt, weil er in dunklen Stunden nicht allein lässt.

Davon erzählt diese Geschichte. Und nur das eine kann sie uns zeigen, so dass es ins Herz hineingeht.

Die Frage der Liebe als Kern des Glaubens

Und die Jünger, die lange mit Jesus unterwegs waren und großartige Männer, die viel für Jesus geopfert hatten, erlebten etwas Besonderes. Jesus selbst stellte dem einen, der sich am kühnsten und mutigsten eingesetzt hatte, später eine entscheidende Frage: „Hast du mich eigentlich lieb?“

Es geht nicht darum, wie viel sie geopfert haben oder was sie alles für Jesus geleistet haben, sondern um die Frage: Hast du mich lieb? Diese Frage muss im Zentrum ihres Glaubens stehen. Es geht darum, ob sie die Liebe zu Jesus kennen – eine Liebe wie die von Maria, die alles andere vergisst und nur noch für Jesus lebt.

Der Graf Zinzendorf saß einmal im Kreis einiger Freunde zusammen. Es waren Freunde aus den hohen Adelskreisen, und sie sprachen darüber, was ihre Hobbys und Leidenschaften sind. Einer sagte: „Ich bin leidenschaftlicher Jäger.“ Damals sagte man „Passion“, das heißt Leidenschaft. Ein anderer sagte: „Ich bin passionierter Glücksspieler.“

Dann sagte Zinzendorf: „Ich habe nur eine Leidenschaft, ich habe nur eine Passion, und das ist er – nur er.“ Es war das Leben eines großen Mannes, der in allem, was er tat, nur Jesus liebte.

Darum ist es nicht die Frage, ob sie hier oder dort Gutes und Recht getan haben, sondern ob ihr ganzes Leben von dieser Liebe zu Jesus erfüllt ist. Sie kennen doch die Frage an die Gemeinde damals in Offenbarung 2,4: „Warum verlässt du die erste Liebe, diese bräutliche, zarte, reine Liebe?“

In ihrem Glaubensleben können sie nie über diese Liebe zu Jesus hinauswachsen. Wenn wir jetzt am Anfang der Passion die Leidensgeschichte Jesu bedenken, soll uns immer mehr bewegen, was er für uns getan hat und welche Liebe er uns schenkt.

Er löst alle meine dunklen Lebensrätsel.

Die Bedeutung der Tat der Maria und Jesu Anerkennung

Noch ein letztes, was Liebe vermag.

Jetzt muss ich noch einmal sagen: Ich sehe keinen Sinn in dem Alabasterglas, das sie zerbrach. Es ist eine sinnlose Tat. Das Motiv für diese Tat war nur Liebe – eine spontane, leidenschaftliche und mutige Tat. Auch gegen den Widerspruch der Jünger setzt sich diese Frau einfach durch. Das war damals sehr viel, denn Frauen hatten damals nicht so viel Courage. Aber aus lauter Liebe ist sie so getrieben, dass sie das tun will.

Nur Jesus sieht einen Sinn dahinter. Und wissen Sie, was der Sinn ist? Es ist schön, dass wir das noch sagen dürfen. Jesus sagt – so höre ich ihn im Stillen sagen – in den nächsten Tagen werden sie in mein Haupt speien, sie werden die Nägel durch meinen Leib schlagen. Ich nehme diese Gabe an, dass jemand mir Liebe schenkt, auch in Form von Nardenöl.

Ist das nicht schön? Bei Jesus ist keine Tat, die aus Liebe getan wird, sinnlos. In unseren kritischen Maßstäben mag sie sinnlos und wertlos erscheinen. Er sagt: Sie hat mich gesalbt zum Begräbnis. Jesus braucht das nicht. Wir fragen bei Jesus immer, was man braucht. Beim Gleiterschrank fragen Sie auch nicht, wie viele Gleiter Sie brauchen. Sie sagen: Was wollen Sie?

Denken Sie daran, dass Jesus geehrt sein will durch unsere Liebe. Und diese Tat Marias war eine Liebe, die Jesus akzeptiert. Er will von uns Liebe haben – bräutliche, herzliche Liebe, reine Liebe, die wir für ihn verströmend darreichen und geben. Und das ist nicht sinnlos, sondern groß.

Jesus fügt hinzu: Wo das Evangelium gepredigt wird, überall, wo dann die Passionswoche gehalten wird und an das Sterben Jesu erinnert wird, wird man auch an dieser ärgerlichen Geschichte nicht vorbeikommen. An dieser Frau, die ihr Ich nicht mehr für wichtig nimmt. Die nicht mehr sagt: Was will ich mit meinem Leben?

Es gibt so viele Ich-Christen, die sitzen in jedem Gottesdienst und fragen: Was kriege ich? Wie kriege ich meine Fragen beantwortet? Wie werde ich getröstet? Maria fragt gar nicht mehr: Ich, sondern: Wie kann ich für Jesus etwas tun? Wie kommt etwas für ihn und seine Sache heraus?

Und das macht sie so konsequent. Sie macht es an einem denkbar ungeeigneten Beispiel, das für uns gar nicht viel aussagt. Aber für uns ist das gut: Egal was es ist, tu es für Jesus, aus Liebe zu ihm. Und Jesus nimmt es an und sagt: Es ist wertvoll, wichtig und groß.

Die Haltung des Glaubens: Liebe statt Pflicht

Es ist nicht so, dass unser Leben für Gott nichts bewirken kann. Im Gegenteil, es kann sehr viel bewirken – aber nur dort, wo es sich aus Dankbarkeit in der Liebe verströmt.

Wir leben heute in einer Zeit, in der das Christentum auch in den christlichen Kirchen zu einer sehr strengen Angelegenheit geworden ist, zu einer Pflichtsache. Von der Kanzel wird immer wieder heruntergedonnert, was man hier und dort tun muss. Das hat Jesus jedoch nie getan. Er hat uns auch nie die Bergpredigt wie eine Last auf die Schultern gelegt.

Was hat Jesus stattdessen getan? Er hat uns das Bild von Maria vor Augen gestellt – eine Frau, die überreich beschenkt ist und deren Leben nur daraus besteht, sich aus lauter Dankbarkeit zu verströmen.

Ich möchte es noch einmal ganz klar sagen: Es kommt jetzt nicht darauf an, dass Sie Ihr Leben mit einer Vielzahl von Gesetzen einschränken.

Ich freue mich immer wieder, dass in unserem Gottesdienst so viele einflussreiche Menschen sitzen, die in hohen verantwortlichen Positionen viele Entscheidungen treffen müssen. Wenn Sie das mitnehmen in die kommende Woche: Entscheiden Sie alles, was Sie tun, vor Jesus. Treffen Sie für ihn Ihre ganz weltlichen Entscheidungen.

Ihr ganzes Leben soll aus Dankbarkeit vor Jesus gelebt sein.

Beispiel aus der Mission und Ermutigung zum Dienst

Wie viel Zeit er mir auch schenkt: Am letzten Sonntag hatte er die Gelegenheit, mit Christen in Kuala Lumpur, Westmalaysia, zusammen zu sein. Diese Christen haben dort eine sehr schwere Stellung, da sie unter dem Druck der Moslems stehen.

In diesem Land ist jede öffentliche Mission durch eine moslemische Verfassung verboten. Die Christen dort sind ungeheuer mutige Menschen. Sie sagen, sie wollen die Moslems in ihrer Nähe nicht provozieren. Deshalb haben sie überlegt, wie sie einfach etwas für Jesus tun können.

Sie können nicht öffentlich predigen und keine Hausbesuche machen. So sind sie darauf gekommen, dass es in ihrem Land Gefängnisse gibt – schreckliche Gefängnisse. Gefängnisse in der Dritten Welt sind Orte, an denen sich viel Elend sammelt, das kann man sich vorstellen.

Die Regierung hat ihnen die Lizenz gegeben, Gefängnisse zu besuchen. Selbst die muslimische Regierung hat zugestimmt: „Ihr dürft gerne so viele besuchen.“ Nun betreuen sie allein 300 zum Tod verurteilte Drogenhändler. Sie kennen sicher von Frank Förster, wie das in Malaysia ist.

Sie erzählten mir, was sie dort tun, und berichteten von den Kindern eines Mannes aus Australien, die sie betreuen und die immer wieder zu Besuch kommen, bis das Todesurteil vollstreckt wird.

Liebe um Jesu willen: Dann wird er Ihnen Ideen geben, wie Sie lieben können. Ihr Leben wird nicht bloß ein Pflichtleben sein. Das können nur Menschen tun, die voller Sinn und Dankbarkeit sind. Sie sagen: „Ach, Jesus hat mir so viel gegeben. Jeder Tag meines Lebens ist so groß. Ich will mich verströmen in Liebe und Dankbarkeit für das, was er mir getan hat.“

So ist es auch geschehen, dass durch diese Leute – das hat mir damals Frank Förster bestätigt – eine Bibel an einen Gefangenen kam. Dieser Gefangene hat eine Entscheidung für Jesus getroffen. Möge er auch hier in unserem reichen Westen durchhalten, nachdem sich die Tore des Gefängnisses für ihn geöffnet haben.

In dieser Welt gibt es genug, um Gutes zu tun. Aber aus dieser Quelle, aus dieser Mitte heraus könnt ihr es weiter tun. Es ist eine mutige Tat, eine Tat, die sich nicht darum schert, was die Leute sagen, sondern für Jesus getan wird.

Wenn Sie darüber nachdenken, werden Sie sehen, dass in den letzten zweitausend Jahren die großen Taten der Diakonie und der Liebestätigkeit der Christen genau so waren. Es waren schlichte Menschen, die den Dienst begonnen haben. Es waren sicher keine großen, fachlich geplanten Aktionen.

Ob es um die Sammlung für Epileptische ging oder um elternlose Kinder und die Waisenhäuser, die sie gebaut haben: Aus pädagogischer Sicht waren sie vielleicht nicht immer perfekt. Aber es waren Orte, an denen Menschen wirkten, die voller Liebe Jesu waren und etwas von der Güte und dem Erbarmen Gottes weitergeben wollten.

Abschlussgedanken zur Passionswoche und Einladung zum Nachdenken

Jetzt bin ich überzeugt, dass auch Sie heute dunkle Lebensrätsel haben.

Ich habe die Predigt überschrieben mit: „Er löst die dunklen Lebensrätsel“. Deshalb halten wir die Passionswoche, damit Sie darüber nachdenken können, ob das auch für Sie zutrifft: Ist Jesus, der Gekreuzigte, die Antwort für mein Leben?

Wenn Sie das wissen, dann wissen Sie auch, dass er Ihnen vergeben hat. Er hat Sie angenommen. Sie gehören ihm, Sie sind ein Eigentum Gottes.

Dann dürfen Sie sich unsagbar freuen: Sie dürfen für ihn leben. Sie dürfen Ihr Alabasterglas zerbrechen. Ihr Leben darf einen Duft verbreiten.

Es gibt viele Christen, doch oft riechen andere nur den Gestank ihrer Person. Sie aber dürfen den guten Duft Jesu in diese arme, dunkle Welt hinausgeben.

Der Herr sendet Sie zu diesem Dienst, gebraucht Sie dafür und segnet Sie. Amen.

Gemeinsames Singen und Gebet zum Abschluss

Nun singen wir noch das Passionslied Nummer 61, „Wenn meine Sünde mich kränken“. Wir singen die Verse 1 bis 3 und 7 in Dankbarkeit über die große Vergebung, die über unser aller Leben steht.

Herr Jesus, du sollst uns in diesen Tagen noch größer werden. Du hast dein Leben bewusst und freiwillig für uns in den Tod gegeben, in diese Qualen des Sterbens, damit wir Frieden hätten.

Herr, wir sagen das freimütig: Oft haben wir keinen Frieden, wenn wir an die Geschicke denken, die uns so bestimmen, an das Leid, das um uns herum geschieht und das manche von uns zu tragen haben. Wir beugen uns darunter.

Und wir wissen das über deiner Liebe, die wir nur am Kreuz erfahren können, in deinen Wundmalen und in deinem Opfer für uns. Da wird uns so groß, dass du Ja sagst. Du willst uns, du birgst uns und du trägst uns. Wir dürfen dann deine Liebe, die wir erfahren, schmecken und sehen, weitergeben.

Herr, verzeih uns, dass wir so oft so harte Menschen sind, so ichbezogen. Mach unser Leben so, wie das bei Maria war, so dass wir alles nur noch bei dir suchen und für dich.

Dass all unser Tun auch in der kommenden Woche dieses Ziel hat: dass es dich groß macht, dass es dich verherrlicht – auch unsere weltlichen Verpflichtungen, unsere Arbeit, die wir tun, unsere Worte, die wir reden.

Dass wir frei werden von dem Suchen, was uns gefällt und wozu wir Lust haben, und dass wir uns aus Dankbarkeit für dich verströmen können.

Lieber Herr, wir wollen dich jetzt auch ganz besonders bitten für all die, die unter uns Trauer haben. Du kannst reden. Auch über all das, was wir hören von deinem Leiden und Sterben, möchten wir dich bitten, dass du auch zu den Kranken redest und zu den Leidenden, die über lange Zeit hinweg nicht von ihrem Krankenlager herunterkommen, zu den Menschen, die keine Hoffnung haben.

Wir sind so froh, dass du die einzige Hoffnung bist, die weit hinausreicht über eine vergehende Welt. Herr, gib du, dass keiner unter uns ist, der dieses Heil nicht ganz in dir ergreift.

Lasst uns gemeinsam beten:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Hinweise zu weiteren Gottesdiensten und Gemeindearbeit

Nehmen Sie noch einmal kurz Platz. Ich darf Sie zu den Passionsandachten einladen. Diese finden von Montag bis Donnerstag jeweils um 20 Uhr statt. Die halbstündige Andacht widmet sich jeweils einem Abschnitt aus der Passionsgeschichte.

Alle Informationen dazu finden Sie auf dem Notizzettel, der hinten ausliegt.

Auch zu den Ostergottesdiensten möchte ich Sie informieren: Am Ostersonntag gibt es einen zweiten Gottesdienst. Es tut mir immer leid, wenn wir nicht alle hier unterbringen können und manche auf die Übertragung im Nebensaal verwiesen werden müssen. Der zweite Gottesdienst beginnt etwas früher.

Am Ostersonntag gibt es also zwei Gottesdienste, am Ostermontag jedoch keinen.

Hinten liegen wieder eine Reihe von Blättern aus, von denen Sie sich gerne bedienen können. Besonders wichtig ist mir das Blatt von "Licht im Osten" über die inhaftierten Christen in der Sowjetunion. Außerdem liegt das Blatt der Ludwig-Hofacker-Vereinigung aus, das uns immer wieder bewegt. Es geht darum, was wir in unserer Kirche tun können, damit die Stimme des Evangeliums immer wieder durchdringt.

Unsere Kirche befindet sich ja auch in einer großen Krise. Wenn Sie dieses Blatt mitnehmen, finden Sie dort auch noch weitere wichtige Informationen.

Informieren Sie sich gerne dort hinten. Die Blätter für die Jugendfreizeiten habe ich auf den Simson gelegt, am Ende des Ganges dort drüben. Wer junge Leute zu den Sommerfreizeiten einladen möchte, findet dort alles Nötige.

Sammlung für diakonische Arbeit und Abschiedsworte

Das heutige Opfer ist für die Arbeit von Richard Straube unter Drogensüchtigen bestimmt. Wir sind sehr dankbar für dieses Help Center, das es gibt. Dort helfen Christen Menschen, die drogenabhängig sind. Es geschehen Wunder, wenn Drogenabhängige durch das Erfahren der Liebe Jesu frei werden.

Genau das möchte Straube zusammen mit seiner Frau weitergeben. Wir wollen für die Arbeit dort, für die Drogensüchtigen und für das Lebenszentrum spenden, das er betreibt. In diesem Zentrum werden besonders ledige Mütter eingeladen, die ihr Kind abtreiben wollten. Dort können sie ihr Kind austragen.

Auch dieses Haus ist uns sehr wichtig, und deshalb geben wir heute unser Opfer dafür.

In der vergangenen Woche wurde das Kind Johannes Maurer, sieben Jahre alt, beigesetzt. Das Taufwort lautete: „Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden und ich kenne dich mit Namen.“

Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.