1 Und Saulus war einverstanden mit seinem Tod. An jenem Tag begann eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem. Alle bis auf die Apostel wurden zerstreut in die Länder von Judäa und Samarien.
2 Einige fromme Männer begruben Stephanus und hielten eine große Trauerfeier für ihn.
3 Saulus aber zerstörte die Gemeinde. Er ging von Haus zu Haus, riss Männer und Frauen heraus und brachte sie ins Gefängnis.
4 Die zerstreuten Gläubigen gingen aber überall hin und predigten das Wort.
5 Philippus ging nach Samarien und verkündete dort Christus.
6 Die Menschen hörten aufmerksam zu und sahen die Wunder, die er tat.
7 Viele Besessene wurden geheilt, und viele Gelähmte und Lahme wurden gesund.
8 Es herrschte große Freude in jener Stadt.
9 Es lebte aber ein Mann namens Simon in der Stadt, der Zaubertricks vorführte und sich von den Menschen bewundern ließ.
10 Er hatte sich schon lange in Samarien einen Namen gemacht. Man sagte von ihm: „Er ist die große Kraft Gottes.“
11 Die Menschen waren erstaunt über seine Zauberkunst.
12 Als sie aber glaubten und auf den Namen Jesu Christi getauft wurden, empfingen auch Männer und Frauen den Heiligen Geist.
13 Simon selbst glaubte auch und ließ sich taufen. Er blieb bei Philippus und staunte über die Wunder und großen Zeichen, die geschahen.
14 Die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte. Sie sandten Petrus und Johannes zu ihnen.
15 Diese beteten für die neuen Gläubigen, damit sie den Heiligen Geist empfingen.
16 Denn der Geist war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu getauft worden.
17 Dann legten Petrus und Johannes ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
18 Als Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an.
19 „Gebt mir auch diese Macht“, sagte er, „damit ich denen, denen ich die Hände auflege, den Heiligen Geist geben kann.“
20 Petrus antwortete ihm: „Dein Geld soll mit dir verloren gehen, weil du denkst, dass die Gabe Gottes mit Geld zu erwerben sei.
21 Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Werk, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott.
22 Bereue daher deine Bosheit und bete den Herrn an, damit dir vielleicht vergeben wird, was du gedacht hast.
23 Ich sehe nämlich, dass du in bitterem Zorn bist und in der Unrechtfertigkeit gefangen.“
24 Simon antwortete: „Betet für mich zum Herrn, damit nichts von dem geschieht, was ihr gesagt habt.“
25 Die Apostel blieben noch einige Zeit in Samarien, dann kehrten sie nach Jerusalem zurück und predigten dort das Evangelium in vielen Dörfern.
Einleitung und Ausgangssituation der Verfolgung
Wir haben jetzt den Tod des Stephanus übersprungen und kommen heute zum Thema Geisteskampf in Zeiten der Erweckung. Was ist das für ein Kampf?
Es wurde bereits im Lied angedeutet, das wir gesungen haben. Saulus aber hatte Gefallen am Tod des Stephanus. An diesem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem. Dadurch zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln.
Gottesfürchtige Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Klage über ihn. Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören. Er ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis.
Diejenigen, die zerstreut waren, zogen umher und predigten das Wort. Philippus aber kam hinab in die Hauptstadt Samariens und predigte dort von Christus.
Der Dienst des Diakons Philippus in Samaria
Da steht bei Ihnen auch ein Buchstabe davor, Philippus, oder nicht? Und dort steht Kapitel sechs, Vers fünf. Wenn man nachschaut, ist Kapitel sechs, Vers fünf die Aufzählung der Diakone. Aha, das ist jetzt wichtig.
Ich habe mich auch einmal in einer Predigt vertan und wurde später von einem wachsamen Gemeindeglied zur Ordnung gerufen. Es sei nicht der Apostel Philippus gewesen, sondern der Diakon Philippus. Seitdem weiß ich es.
Es ist ein bisschen schwierig, so etwas zu wissen: Der Diakon Philippus war also ein Kollege von Stephanus. Das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn die unreinen Geister fuhren mit großem Geschrei aus vielen Besessenen aus. Auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht.
Es entstand große Freude in dieser Stadt.
Simon der Zauberer und die Wirkung des Evangeliums
Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samaria in seinen Bann zog, weil er vorgab, etwas Großes zu sein.
Das ist natürlich bis heute noch der Trick geblieben: Man kann die Leute leicht täuschen, indem man sagt, man sei etwas Besonderes. Die Menschen glauben es oft, wenn jemand behauptet, er sei der Beste.
Alle, klein und groß, hingen an ihm und sagten: „Dieser ist die Kraft Gottes, die die Große genannt wird.“ Sie hingen ihm jedoch vor allem deshalb an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte.
Als sie aber den Predigten des Philippus vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich Männer und Frauen taufen. Auch Simon wurde gläubig, ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus.
Als er die Zeichen und großen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes und die Reaktion der Apostel
Die Dämonen können immer nur binden, aber nicht lösen. Das ist ein ganz einfaches Kennzeichen. Das sagt auch Jesus. Noch nie hat der Teufel Menschen von seiner eigenen Herrschaft freigemacht. Mit aller Zauberei rutschen Menschen nur tiefer in die Abhängigkeit der okkulten Mächte.
Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Diese kamen hinab und beteten für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen. Denn der Heilige Geist war noch auf keinen von ihnen gefallen. Sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.
Dann legten die Apostel ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Als Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an. Er sprach: "Gebt auch mir die Macht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt."
(Apostelgeschichte 8,14-20)Die Warnung des Petrus an Simon und die Fortsetzung der Evangelisation
Petrus aber sprach zu ihm: Du wirst mit deinem Geld verdammt werden, weil du meinst, Gottes Gabe könne durch Geld erlangt werden. Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott.
Darum tue Buße für diese deine Bosheit und flehe zum Herrn, ob dir das Trachten deines Herzens vergeben werden könne. Denn ich sehe, dass du bitterer Galle bist und in Ungerechtigkeit verstrickt bist.
Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.
Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück. Dort predigten sie das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter.
Die Dynamik des Wachstums der Urgemeinde
Das gefällt mir in der Apostelgeschichte besonders, weil dort eine Dynamik spürbar ist. Es wird erzählt, wie das Wachstum immer weiter voranschreitet – ständig und ohne Ende. Christus lebt, und mit ihm breitet sich das Reich Gottes in immer neue Räume aus.
Wenn man die Geschichte betrachtet, ist das kaum vorstellbar. Es war eine regelrechte Explosion. Innerhalb weniger Jahre verbreitete sich die Siegesbotschaft Jesu gegen Christus Gottes durch das gesamte Römische Reich.
Menschen nahmen Christus an, bekehrten sich, und es bildeten sich Gemeinden. All das geschah in einem relativ kurzen Zeitraum, wie die Apostelgeschichte zeigt.
Das war kein Werk von Menschen. Es war nicht organisiert, und wir hätten es auch nicht steuern können. Alles geschah allein durch die Wirkungen des Heiligen Geistes.
Ermutigung für die heutige Zeit und Zeugnis des Evangeliums
Und das ist besonders wichtig in unserer Zeit, in der viele immer wieder mutlos sind und sagen: Was passiert denn bei uns noch?
Wissen Sie, dass das ein Geheimnis unseres Herrn ist, das wir heute erleben dürfen? Gestern ist ein Mitarbeiter von uns nach Laos ausgereist. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass er die Einreise als christlicher Entwicklungshelfer bekommt. Er ist Wasserbauingenieur. Gunther, so heißt er, wurde es doch geschenkt, diesem Volk, das so lange durch seine marxistischen Systeme vom Evangelium ferngehalten wurde, Zeuge des Evangeliums zu sein.
Es ist beeindruckend, wie sich Länder öffnen, an die wir nie gedacht hätten. Für China finden wir keine Mitarbeiter. Wir könnten sie senden, es wären keine großen sprachlichen Voraussetzungen nötig. Und wir könnten ihnen gewiss versprechen, dass sie in kürzester Zeit erleben dürfen, wie eine ganze Reihe Chinesen durch ihr Zeugnis Jesus Christus als ihren Herrn annehmen. Denn Christus lebt in unseren Tagen.
Das ist gar nicht anders denkbar. Und doch sind wir oft so entmutigt bei uns. Warum ist das bei uns anders? Bei uns ist es besonders schlimm, dass wir innerhalb der Christenheit eine große Lähmung erleben. Wenn wir einmal sehen, was Philippus gepredigt hat: Er predigte ihnen Christus (Apostelgeschichte 8,5).
Die Kraft des Evangeliums und der Jesushass
Wenn so etwas in Deutschland geschieht, werden wir uns wundern, dass eine Kettenreaktion entsteht. Wenn Sie heute Abend nach Hause kommen und demnächst genau das tun – Frau Schmidt hat es neulich in der Straßenbahn erlebt –, da sprach sie eine Frau an, die schon am Sonntag im Gottesdienst war. Das passierte nur, weil Frau Schmidt die Kinderkirchenvorbereitung mit der Bibel gemacht hatte.
Aber dann redet man mit den Leuten über nichts anderes als über Christus, nicht über lange Fragen. Jeder predigt Christus. Wenn die Kirche das tun würde, würden wir uns wundern, welche Erweckungen bei uns ausbrechen würden. Die anderen Themen interessieren doch nicht, weder über die Kirche noch über die Probleme der Welt.
Damals war das Zeugnis einfach: Sie predigten das Wort oder sie predigten Christus. Denn es steht so schön in der Bibel, das soll man heute nicht vergessen – das ist das Predigtthema.
Neulich kam jemand und sagte, das sei im „Chefbuch“ sein Tick, dass man immer von Christus redet. Ein urchristlicher Tick. Was sollte ich sonst der Welt verkünden in ihrer Hoffnungslosigkeit, wenn nicht Christus? Ich verkündige Christus mit all dem, was es bedeutet: Er ist auferstanden und hat uns versöhnt mit Gott. Wir haben die Tür offen, wir dürfen beten, Gott hört unser Gebet, und er erneuert unser Leben durch seinen Geist.
Und das sind ja unheimlich viele Themen, die uns da geschenkt sind.
Der Geisteskampf und die Widersprüche in der Christenheit
Ich habe gesagt: Geisteskampf. Wo Jesus am Wirken ist, kommen auch die dunklen Geister dieser Welt zur Entfaltung. Und das ist zunächst einmal der Jesushass.
Der Jesushass ist nicht erklärbar. Denken Sie bitte auch an Menschen, bei denen Sie diesen Jesushass erlebt haben. In der Bibel wird immer gezeigt, dass der schlimmste Jesushass von frommen Leuten ausgeht. Auch hier ist das so.
Saulus war ein leidenschaftlicher Frommer, bibelbewusst. Er konnte es nicht ertragen, dass seine Leistung vor Gott nichts gelten soll. Und er konnte nicht hören, dass man das Himmelreich umsonst, gratis, erben kann. Das kann doch nicht wahr sein!
Daraus hat er einen Hass entwickelt, und dieser Hass ist geblieben.
Auch mich hat das oft geärgert. Dieser Hass zieht sich manchmal durch unsere eigenen frommen Kreise und durch unsere Diskussionen, gerade beim Herzstück des Evangeliums.
Es ist wahr, dass die ganze Verfolgung damals in der Urgemeinde nicht vom Landpfleger Pilatus oder von den Römern ausging, sondern von den Gläubigen des alten Bundes. Das ist schwer zu akzeptieren.
Ich meine, dass das eine Tragik ist. Auch unsere Christenheit blockiert sich immer wieder selbst in einem Selbstvernichtungskampf, in einer Feindschaft gegen dieses herrliche Jesuszeugnis.
Die Verfolgung als notwendiger Bestandteil des Wachstums
Was sollen wir denn sonst vor der Welt verkünden? Für Saulus war das eine tiefgehende innere Überzeugung. Er war leidenschaftlich, das hat er selbst beschrieben. Im Philipperbrief und im Galaterbrief sagt er, er sei ein Verfolger und Lästerer gewesen. Wenn wir uns seine Worte anschauen, wird deutlich: Für ihn war der Name Jesus mit all dem verbunden, was damit zusammenhängt – die Vergebung der Sünden, die Auferstehung, die Erkenntnis, dass Jesus der Christus Gottes ist, dass er in Jesus, dem ewigen Gott, gegenwärtig ist. Das war ihm von innen heraus so verhasst, weil sein eigenes Selbstbild das nicht ertragen konnte.
Wenn wir das über die Jahrhunderte hinweg betrachten – sei es die Verfolgung der Hugenotten, die Inquisition oder andere Ereignisse –, erkennen wir, dass die einzige Einheit der Christen heute im 21. Jahrhundert nur darin bestehen kann, dass wir uns unter der Gegenwart des auferstandenen Christus und unter der Gültigkeit seines Wortes versammeln. Alles andere führt nur zur Spaltung.
Die Verfolgung, die damals geschah, war notwendig. Das ist auch das Thema, das neulich in der Idea-Zeitschrift aufkam, allerdings in einem falschen Zusammenhang abgedruckt wurde. Ihr habt bei der Mission gesagt, dass wir keine Siege erleben können, wenn wir nicht gleichzeitig bereit sind zu leiden. Das starke Wachstum der Urchristengemeinde hing genau mit einer großen Leidenszeit zusammen.
Tertullian hat einmal gesagt: „Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche.“ Diese Erkenntnis zeigt, dass sich das Evangelium nur im Widerspruch und im Hass richtig entfalten kann. Nicht, weil wir es provozieren, sondern weil seine Wirkung gerade in solchen Zeiten sichtbar wird. Regt euch also nicht auf.
Erweckungen und Anfechtungen in der Geschichte
Es war interessant: Wo Erweckung stattfand, begann sie oft mit Lästerei. Philipp Jakob Spener war ein vorsichtiger Mann. Johann Jakob Schütz war in Frankfurt etwas mutiger und bekam die Anfeindungen ebenfalls zu spüren, wie er am Sonntag berichtete.
Spener litt sehr unter dem Spitznamen „Pietist“, der ihm gegeben wurde. Dabei ging es ihm nie um Frömmigkeit im oberflächlichen Sinn. Ihm ging es um den Glauben an Jesus Christus, um einen lebendigen Glauben. Er sagte, man solle sich diesen abwertenden Begriff niemals gefallen lassen und ihn nicht einmal in den Mund nehmen.
Ich bin froh, dass ich diesen Namen in dreißig Jahren fast nie verwendet habe. Uns geht es um Christus und nicht um Parteinamen. Diese Bezeichnungen waren Worte von Feinden, die den Glauben verabscheuten.
Wie viel Spott und Hohn gab es auch in den großen Erweckungszeiten in unserem Land! Die Feindschaft war ohnegleichen. So wurde beispielsweise die Entstehung des Seewaldems in Stuttgart sowie das Aufkommen der Heilsarmee in Stuttgart von unserer Kirche bekämpft.
Man hätte sich freuen können, dass mutige Evangelisationsboten aufstanden. Doch anfangs wurde alles Gute bekämpft. Diese Feindschaft führte in manchen Fällen sogar bis zu blutiger Verfolgung.
Das soll aber niemals abschrecken.
Leiden als Teil des Lebens im Geist
Paulus sagt in Römer 8, in dem schönen Kapitel vom Heiligen Geist, dass wir das Leben im Geist, auch in Anfechtung und Leiden, ertragen müssen. Er nimmt einen großen Teil dieses Kapitels dafür ein und betont, dass es falsch ist, wenn Leute meinen, man könne das immer gleich in seinen Gefühlen erleben. Oft muss man es im Widerspruch ertragen.
Das haben die Ugander mit Festo Kivengere in ihrer ostafrikanischen Erwägungsbewegung durchgemacht. Wir hatten lange unten an der Landkartentafel ein Bild von Djanani Luwum hängen. Er hat gesagt: „Nur wenn die Kirche leidet, lebt sie.“ Djanani Luwum wurde wahrscheinlich eigenhändig von Idi Amin erschossen. Er war Vater von sechs Kindern und hatte den Mut, Idi Amins Unrecht ins Gesicht zu sagen.
Das hat eine ungeheure Wirkung entfaltet und für die Menschen ein Zeichen gesetzt. Sie wissen, wie es auch war, wenn ein Paul Schneider oder ein Dietrich Bonhoeffer mit ihrem Leben bezahlt haben. Das bequeme Christenleben ist es nicht.
Wenn Sie Feindschaft und Widerspruch ertragen, freuen Sie sich.
Zeugnis von Verfolgung und Wachstum in der Gegenwart
Acit Fernando, der Evangelist von Jugend für Christus aus Sri Lanka, schreibt in einer sehr schönen Auslegung der Apostelgeschichte: Wir müssen uns immer nur fragen: Warum erleben wir so wenig Feindschaft? Sagen wir das verhasste Evangelium von Jesus vielleicht nicht klar genug?
Gerade in Sri Lanka, wo das Wachstum der evangelischen Gemeinden durch jahrzehntelange blutige Verfolgung durch Buddhisten geprägt war – die ja intolerant sind und heute dort Kirchen anzünden –, kann man die ganzen schrecklichen Leiden kaum alle erzählen. Doch es ist ein Normalzustand, in dem Gemeinde lebt. Das Zeugnis für Christus ruft Widerstand hervor, und so war es auch damals.
Aber Gott nutzt das zum Bau seines Reiches. Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen. Das ist auch dieser Widerspruch. So hat Gott es zu allen Zeiten aus den Verfolgungen gemacht. Am wunderbarsten etwa in China: Nach der brutalen Mauerunterdrückung während der Kulturrevolution entstand eine wunderbare Erweckung. Durch nichts anderes als durch Leiden kam die Wahrheit des Evangeliums ans Licht.
Saul hat alles getan, was er konnte, ging von Haus zu Haus in einem Übereifer. Doch die Sache Jesu kann nicht gestürzt werden. Der Bau seines Reiches geht weiter, und die ganzen Gewalten dieser Welt können das nicht aufhalten. Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben noch erleben würde, wie die kommunistische Staatsmacht so lächerlich zerbricht. Vor dem ewigen Gott sind das alles keine Mächte.
Wenn man das auch immer wieder aus Berichten hört, wie Christen in Kuba erzählen, dass man selbst dort bei Fidel Castro eine gewisse Offenheit für das Evangelium vermutet, weil er immer wieder das Gespräch mit Christen sucht, dann sollten wir nie in einem Feinddenken voranschreiten. Stattdessen sollten wir es so machen, wie die russischen Christen es getan haben. Sie haben immer für ihre Richter gebetet, die sie ins Gefängnis schickten, und für die Polizisten, die sie abführten. Sie sagten: "Ihr seid arme, verblendete Leute, wir müssen für euch beten." Das ist ein Zeichen einer Wachstumserweckung, wo etwas los ist.
Ich möchte noch etwas zur Beerdigung von Stephanus sagen. Das ist nicht sehr vorbildlich. Ich bin dagegen, wie die Leute es gemacht haben: Sie veranstalteten ein Mordsgeheul, eine große Klage. Das ist nicht Christenart. Es steht nur, dass es gottesfürchtige Leute waren. Ich vermute nicht, dass sie Christusgläubige waren, sonst hätten sie weniger geheult und mehr Loblieder gesungen.
Wenn jemand zur Herrlichkeit durchbricht – und Stephanus ist fröhlich heimgegangen, das hat er auch mit seinem Sterben zum Ausdruck gebracht – darf man das in der Bibel immer wieder auch im richtigen Sinn überlegen, in dem es uns übermittelt wird. Ich meine, es ist nicht vorbildlich. Es ist ein Zeichen, dass vielleicht auch aus dem Judentum heraus er sehr viele Verehrer hatte. Aber wichtig ist jetzt: Endlich kommt das Evangelium nach Samaria, und Grenzen werden überschritten.
Das war ja doch ganz arg schwierig. Zunächst blieben sie nur in Judäa. Jesus hat schon bei der Himmelfahrt gesagt: "Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in Samaria und bis an die Enden der Welt." Samaria war deshalb so schwierig, weil die Samariter natürlich einen schlechten Ruf hatten.
Wie habe ich mich gefreut, als in Russland die Deutschen zum ersten Mal zu diesen asiatischen Völkern als Evangeliums-Boden gingen! Das hat sich ja erst vor ein paar Jahren ereignet. Vorher gab es immer Vorbehalte – wegen der Gerüche oder kultureller Trennungen. Das ist oft ganz schwierig.
Beim Brudervolk, denn die Samariter stammen ja von den Juden ab, gab es so viel Feindschaft dazwischen. Doch Philippus packte es an, und durch die Verfolgung funktionierte das. Was mir immer wieder auffällt in der Apostelgeschichte: Da gab es keine Strategie, keine Planung. Sie gingen einfach, und der Herr wirkte und führte sie.
Ob wir manchmal nicht viel zu viele Strategien und Pläne organisieren – wenn es von Herzen kommt und der Herr uns mit seinem Geist führt, dann kann eine chaotische Verfolgung eine wunderbar planmäßige Evangelisation sein. Heute hört man oft, man könne nur noch richtig evangelisieren, wenn man es nach bestimmten Methoden tut. Aber wir sollten doch einfach anpacken, so wie es der Herr uns gegeben hat.
Es waren keine Profis, die evangelisierten. Ich habe Ihnen ja neulich gesagt, dass neun Zehntel der Menschen, die zum Glauben kommen, durch normale Leute erreicht werden – ich nenne sie so. Ich selbst bin ein unnormaler Christ, weil ich parasitisch von ihrem Geld lebe. Sie verdienen ihr Geld ehrlich. Wir Theologen kriegen es irgendwo aus der Steuer zugewiesen. Es sind Leute, die im Leben stehen und dort Zeugen Jesu sind, wo sie leben. Das ist der größte Rat der wichtigsten Evangelisten, die das Evangelium weitergeben und Christus predigen.
Und das müssen sie zusprechen: Er predigte ihnen Christus, damit sie sagen: "Du brauchst Christus, du brauchst eine persönliche Beziehung zu ihm." Man kann lange über Christus reden: Er ist auferstanden, lebt. Sagt es ihnen! Er wird dich aus dem Grab erwecken, er wird dein Richter am Jüngsten Tag sein, er ist dein Heiland der Liebe.
Es wird erst interessant, wenn Sie einem Menschen das zusprechen – ihm Christus zusprechen, so wie Philippus es gemacht hat. Wir haben schon das letzte Mal gesagt, die Sozialarbeiter waren die besten Evangelisten. Sie haben sich das nicht nehmen lassen, sondern gesagt: "Wir machen die Suppentöpfe, aber deshalb wollen wir von Jesus nicht schweigen." Das gibt es überhaupt nie in der Christenheit.
Daran wird unser diakonisches Werk sterben. Wie es wieder eine Schwester sagte, die in einer Diakoniestation auf den Philippinen war: Ihr wurde untersagt, als Mitarbeiterin in der Diakoniestation mit den Kranken zu beten. Es gibt natürlich auch Kranke, die sich darüber beschweren. Aber das ist unsere Aufgabe: Dienste zu tun, praktische Liebestätigkeit. Das war uns auch bei Hilfe für Brüder wichtig: Wir können da nicht schweigen, sondern das muss mit dem evangelistischen Zeugnis der Gemeinde geschehen.
Gerade dort, wie jetzt bei der äthiopischen Dürrekatastrophe, ist das so wichtig, weil diese Nomaden nicht darauf achten, dass man so nicht weiterleben kann, wenn man keine Getreidespeicher anlegt. Das muss ein Christ auch den anderen sagen: Ich muss Verantwortung vor Gott für mein Leben übernehmen.
Die äthiopischen Christen haben geschrieben, dass die große Not der muslimischen Nomaden darin besteht, dass sie alles dem Schicksal überlassen und nicht begreifen, wie es die evangelischen Gemeinden jetzt überall getan haben. Sie haben für mehrere Jahre Getreidelager angelegt, um auch die Dürrekatastrophen zu überstehen.
Das müssen wir auch einmal sagen: Wenn man nur materielle Güter weitergibt, zieht man sich ein Volk von Bettlern heran. Es muss auch eine Umwandlung der Herzen geschehen. Korruption muss aufhören, Unrecht muss aufhören, es muss eine neue Verantwortung fürs Leben kommen. Und das geschieht dort, wo Christus ins Leben einzieht.
Also, das war das Erste: der Jesushass, an dem sich so viel scheidet – am Jesushass. Ich lese noch die Stelle aus 1. Timotheus 1, Vers 13. Dort sagt Paulus noch einmal von seiner Vergangenheit: "Mich, ich war früher ein Lästerer, ein Verfolger, ein Frevler. Mir ist Barmherzigkeit widerfahren, und ich habe es unwissend im Unglauben getan."
Unser katholischer Kollege hat das viele von Ihnen schon gesagt, im Süddeutschen Rundfunk morgens als "Wort zum Tag" aus dem Evangelium. Das ist so eine Lästerung oft, der ja auch dieses unverschämte Wort gesagt hat: Jesus sei seit zweitausend Jahren tot. Also müssen wir uns gar nicht mehr wundern, in einer Welt, wo das als Stimme der Kirche auch noch in den Medien erschallt, wo wir leben, dass wir da Exoten sind.
Aber wir wollen in dieser urchristlichen Spur bleiben. Es waren doch wenige, aber sie haben nicht geschwiegen, und sie waren Evangelisten.
Jetzt kommt der Dienst eines Einzelnen. Philippus war ein Einzelner. Viele haben gewirkt, aber Philippus war auf sich allein gestellt. Er hatte kein Team zur Hand, konnte sich nicht auf andere stützen und konnte nichts delegieren. Eigentlich hätten das die Apostel tun müssen. Er wusste: Wo ich bin, will ich Zeuge Jesu sein.
Wenn wir jetzt diese schrecklichen Bilder aus Sierra Leone sehen, denke ich immer daran: Auf dem Fährschiff war er vier Tage lang eine Stunde über dem Sierra Leone-Fluss, wo man zum Flughafen muss. Er sah auf dem vollen Fährschiff von oben herab, wie einer von Mann zu Mann ging und den Leuten immer etwas zusteckte. Da bin ich ihm nachgegangen, weil mich das interessierte. Es war ein Traktatverteiler.
Ich habe ihn dann gefragt, wer ihn unterstützt und wer ihm beim Kauf der Traktate hilft. Er sagte, das täte er alles selbst bezahlen. Ich denke, der Mann verdiente nicht mehr als zehn oder zwanzig Mark im Monat – oder hatte überhaupt keinen Verdienst. Ich denke immer an die treuen Zeugen Jesu in der Welt. Das sind die Missionsboten.
Wir sind es ja oft gar nicht, die als Ausländer reinkommen, sondern diese treuen Leute vor Ort, denen kein Weg zu weit ist, um ihre Landsleute mit dem Evangelium von Jesus zu erreichen. So einer war Philippus. Er ging in die Hauptstadt Samariens und predigte ihnen von Christus. Es geschah das Wunder, dass das Volk sich einmütig zuneigte.
Das können wir nicht machen. Das ist Wirkung des Heiligen Geistes. Wir wünschen uns das immer wieder. Aber es ist auch töricht, nach einem Einsatz zu sagen: "Heute war nichts los." Wir wissen, wie oft Frucht erst später aufgeht. Das hat auch bei uns im Leben oft lange gedauert.
Der Herr weiß, wo er hundertfältige Frucht gibt und wo er ein Weizenkorn verdorren lässt. Das ist seine Sache. Aber wir wissen, dass der Herr eine große Ernte will. Oft ist es auch für uns sehr gut, dass wir nicht hören, wenn wir stolz werden, Erfolgsberichte.
Und es geschahen Zeichen. Was sind das für Zeichen? Zeichen des anbrechenden Reiches Gottes. Wo die Evangeliumsverkündigung laut wird, geschieht etwas. Es kommt zu großen Seelsorgegesprächen, weil Menschen aus der Sünde ausbrechen und sagen: "Ich muss Dinge in Ordnung bringen. Ich habe unrechtes Geld in meinem Haus. Ich habe Dinge getan, die vor Gott nicht recht waren. Die muss ich bekennen und frei werden davon."
Das ist etwas Wunderbares, wenn der Heilige Geist etwas schafft. Es gibt dann Zeichen: Das sind Zeichen, dass plötzlich eine Familie erneuert wird, dass eine Ehe neu wird und unter Christus gestellt wird. Das sind machtvolle Zeichen.
Es geschehen natürlich oft auch Wunder, dass Kranke geheilt werden. Aber wir wollen uns nicht nur auf das beschränken, was ein größeres Wunder ist – wenn jemand körperlich gesund wird oder wenn ein Mensch aus ganz dunkler Verstrickung oder aus der Drogensucht frei wird.
Wir wissen, dass Christus die Macht hat, auch in ganz schweren seelischen Krankheiten zu heilen. In unserer Gemeinde sind auch große Dinge geschehen. Ich habe oft erst Jahre später von einem Fall gehört, bei dem ein junger Mensch mit sechzehn Jahren seinen Eltern gesagt hat, er hätte nie den Mut gehabt, das zu sagen. Ich will die großen Dinge verkündigen, die Gott noch tut.
Es war im Grunde ein aussichtsloser Befund. Gott hat hundertprozentig geheilt – in aller Stille. Oft sind die Leute so scheu und wollen nicht, dass man darüber redet. Es geschehen große Zeichen, wo Christus wirkt.
Das haben Sie erlebt, das können Sie hören. Lesen Sie das auch in Büchlein oder wo immer. Wir kriegen es aus den Berichten der Weltmission. Darum ist uns der Missionstag so wichtig. Aber wir hören es auch aus unserer Umgebung.
Man will die Sachen gar nicht erzählen, aber es war so: Es gab hier noch gar nicht erzählt von Friedrich Haas, der in den Kosovo ging. Er hat seiner Mutter in Kreuztal ein paar Kassetten mitgebracht, die sie einer Frau, einer Nachbarin, gegeben hat. Diese Frau war verwitwet, hat die zwei kleinen Kinder ihrer Tochter bei sich aufgezogen, weil die Tochter berufstätig war. Es war sehr schwer, und ihr Mann war völlig ablehnend, ging nie mit in die Kirche.
Als ich letzte Woche dort zum Dienst war, war der Mann wenige Tage vorher gestorben. Die Frau sagte, sie hätten nichts mehr verstanden, was geschehen sei. Sie hat oft drei Predigtkassetten nachts nacheinander hören wollen und ist im Frieden mit Gott heimgegangen. Sie ist extra rübergekommen, als ich in Eissersfeld zum Nachmittagsvortrag war.
Ich will Ihnen nur sagen: Wir stehen vor einem so großen Wunder. Gott tut es. Ich sage immer: Schön, dass er es vor unseren Augen hier nicht tut. Wir würden uns vielleicht stolz darauf werden. Aber Christus lebt.
Wenn man so Geschichten hört in unseren Tagen, wo Leute sagen: "Ich habe meinen Mann immer gekannt, wie er plötzlich das Evangelium aufnimmt." Die letzte Predigt vor dem Sterben, einem schweren Krebs, da entmachtete der Tod. Das wollte er nochmal in letzter Kraft helfen.
Und Christus lebt doch. Wir erfahren es, wie Menschen durch Evangelisation und durch ProChrist zum Glauben kommen. Wie viele Menschen begegnen Gunther zum Beispiel, wenn er hört, wo Leute sagen: "Durch ihn bin ich zum Glauben gekommen." Was hat er denn getan? Von Christus erzählt – in aller Schwachheit.
Tun Sie es auch! Sie können das. Sie brauchen keine Ausbildung dazu. Und da geschehen Dinge. Erschrecken Sie bitte nicht, wenn auch solche Dinge geschehen.
Wir waren einmal bei einer Freizeit – ich weiß nicht, wer aus unserer Gemeinde dabei war – vor dieses Erlebnis gestellt. Ich war ein junger Familienvater, wir saßen nach dem Nachtessen zusammen, haben ein bisschen geflachst und auch über Dämonen und dunkle Geister gesprochen.
Plötzlich begann aus unserer Mitte eine junge, nette Ehefrau und Mutter furchtbar zu schreien, zu schlagen und alles Mögliche zu tun. Wir wussten nicht, ob wir den Notarzt holen sollten oder was man machen sollte.
Dann kam die liebe alte Köchin von Waldenbuch. Sie sagte: "Jetzt gehen Sie hinein, wir tragen die Dreier auf das Sofa, und wir beten." Es gab ein herrliches Seelsorgegespräch. Nach zwei Stunden war die Frau frei von dunklen Bindungen.
Wir wundern uns oft, was auch auf diesem Gebiet geschieht. Da brauchen Sie gar nicht zu erschrecken und zu sagen, man brauche etwas Besonderes. Wenn jemand kann, kann es Christus tun, und der einzige Zugang zu Christus ist Gebet.
Dazu brauchen wir keine Wunderheiler. Sie haben die Vollmacht zu binden und zu lösen – die Himmelsschlüssel. Für mich war das eine ganz neue Erfahrung. Ich habe im Studium nie davon gehört, und mir hat es auch sonst niemand gesagt, wenn nicht diese liebe alte Frau von Waldenbuch beim Württembergischen Brüderbund gewesen wäre.
Ich glaube, es laufen viel mehr Leute herum, die das können. Am letzten Sonntag habe ich versehentlich die Fernsehsendung "Mona Lisa" angesehen. Liebe Leute, ich wusste nicht, wie massiv heute für einen Hexenkult geworben wird – und nicht für irgendeine Spielerei wie die Walpurgisnacht.
Eine Frau sagte, sie betreibe die härteste Magie, die man machen könne. Ich musste daran denken, dass das um sechs Uhr abends ausgestrahlt wurde, wenn jedes Kind es hören kann. Sie berichtete eine ganze Stunde lang nur von amerikanischen Programmen, was das Neueste sei und wie man diese Mächte, diese dunklen Zerstörungsmächte und Todesmächte, wie man Satanismus treibt und alles Mögliche.
Sie müssen wissen, dass oft gesagt wird, man wolle gar nichts machen, sondern den Namen Christi ausrufen. Ich habe es in der Seelsorge oft so gemacht: Wenn die Leute sagen, sie können nicht beten, dann sage ich: "Sprich mir diese Worte nach: Jesus Christus." Sie sagen: "Warum kannst du es nicht aussprechen?" – "Ich kann nicht." Ich kann dann auch nicht mehr tun, ich kann Menschen nur sagen: "Rufe den Namen des Herrn Jesus an. So wirst du, ich glaube dir, in deinem Haus selig."
Die dunklen Bindungen sind unheimlich, sehr unheimlich heute. Wir wollen deshalb gar nicht irgendwelche abstrusen Lehren entwickeln. Wie Philippus es unter der Christuspredigt tat, sind Befreiungen geschehen. Das wird in unseren Tagen genauso geschehen, in großer Zahl.
Es ist wunderbar, dass Menschen frei werden von der Macht der Finsternis. Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund, unreine Geister fuhren aus.
Nachdem ich diese Fernsehsendung gesehen habe, würde ich nie mehr sagen, wie ich es früher gesagt habe: Ich weiß nicht, wie das mit Besessenheit ist, wenn diese Leute so offen davon sprechen und dieses Wort benutzen.
Wir gehen auf eine dunkle Zukunft zu. Wir sollten uns wieder schützen und unter die Kraft des Blutes Jesu stellen, wenn wir in diesen Dienst hineingehen und beten. Dann sind wir vollmächtig.
Im Namen Jesu können wir nicht getroffen und verwundet werden. Es ist Gottes Macht, Erweckung zu schenken, zum Glauben, Durchbrüche und so weiter.
Und noch das Letzte: Simon. Das ist jetzt eine ganz verrückte Religionsmischerei.
Sie müssen wissen, dass Samaria sowieso ein großer Religionsmix war. Es waren eigentlich Juden, die sich dort mit dem Heidentum vermischt hatten. Das gibt es bis heute noch – einen kleinen Kult der Samaritaner mit heidnischen Mischreligionen, in denen jüdische Elemente enthalten sind.
In diesem Samaria beachteten sie die Lehre nicht so wie sonst die jüdischen Gesetzeslehrer. Eifer fehlte natürlich auch.
Simon war natürlich ein Mann, der mit dunklen Mächten arbeitete, wie man es aus vielen Ländern der Welt kennt. In Afrika ist das Gang und Gäbe, der Heiler.
Es ist schon eine Sache, wenn wir an unsere jungen Leute auf Haiti denken, wo der Voodoo-Kult so wütet. Schon im Nebenhaus hört man sie nachts kreischen und so.
Es ist wichtig, dass man bewahrt bleibt. 97 Prozent der Christen Haitis machen mit dem Voodoo-Kult mit, und das sind meist Dämonenbeschwörungen.
Simon war ganz tief drin in diesem okkulten Zeug. Das gibt es viel.
Wir haben Wahrsager, die in unserem Gemeindebezirk wohnen. Der Kult lebt in Stuttgart.
Wir brauchen heute Abend kein großes Schwerpunktthema. Wir wollen vom Sieg Jesu reden, davon, wie die Leute ihm anhängen und dass das Evangelium stärker ist.
Plötzlich kommt der Zauberer und sagt: "Ich möchte auch gläubig werden." Der soll uns heute Abend mitnehmen.
Wir sollten auch nie so reden, dass man meint, die dunklen Mächte hätten Macht. Sie haben überhaupt keine. Sie sind entmachtet vor Christus.
Deshalb wollen wir dieses Thema nicht länger in unserer Mitte behandeln.
Ich kann nie gutheißen, wenn über Dämonen und böse Geister gesprochen wird. Die ziehen sich selbst eine ganz dunkle Macht ins Leben.
Reden Sie vom Sieg Jesu und wissen Sie das: Keine Macht der Finsternis kann Jesus aufhalten. Das ist so wunderbar.
Ich hatte in meiner alten Wohnung, beim Umzug, einen vernichteten Teil eines solchen Tamboram-Hauses mitgebracht. Das war in einem Sturm zusammengestürzt.
Ich ging zu diesem Oberpriester, und er war froh, wenn er noch ein bisschen Geld dafür bekam. Dann dachte ich: So ist es. Das Heidentum ist glücklich, wenn es einem Christen und Evangelisten noch ein Stück ihres Heidenhauses verkaufen kann, weil sie selbst wissen, dass es wertlos ist.
Der Tamboram-Kult beherrscht Papua-Neuguinea. Es ist eine ganz dunkle, okkulte Macht mit schrecklichen Praktiken vermischt.
Das Lindenmuseum hat tolle Zeugnisse davon ausgestellt. Dort sieht man auch, mit welchen Kräften das vermischt ist.
Das hat keine Kraft mehr, wo das Evangelium hinkommt.
Deshalb kann man nur von Christus reden. Dann wird sich das Heidentum spalten.
Man weist nach, dass das andere keinen Wert hat. Es geht nicht um Logik, sondern um Vollmacht, um die bezeugende Macht Christi.
Dann wird all das entlarvt: Dass das eben kein großer Mann ist und dass das nicht die Kraft Gottes ist, an die die Leute hängen.
Simon wurde gläubig.
Jetzt kommt natürlich die pfingstlerische Auslegung, die sagt: Das ist eine klassische Stelle, dass es zwei Schritte gibt – der Empfang des Heiligen Geistes.
Entschuldigung, es steht kein Wort vom Zungenreden drin. Das ist das Schlimme.
Die Pfingstler sagen, am Zungenreden entscheidet sich, ob du den Heiligen Geist hast.
Nein, das gibt es natürlich. Es gibt Bekehrungen, wie bei Simon, die stattgefunden haben, weil der Mann Philippus bewundert hat – den Zauber bewunderte er.
Man kann aus Begeisterung Christ werden. Aber worum geht es?
Es geht um die Bereinigung der Sünde im eigenen Leben. Das ist so offenkundig.
Was sagt Petrus? Vers 21: "Dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott. Tue Buße!"
Vers 23: "Du bist voll bitterer Galle und verstrickt in Ungerechtigkeit."
Darum hatte Simon keinen Heiligen Geist, weil sein Herz nicht gereinigt war.
Nur durch Buße empfängt man den Heiligen Geist.
Jetzt wollen wir doch keine neue Lehre aus dieser Stelle erfinden. Es hat weder mit Zungenreden zu tun, noch sonst etwas.
Wir müssen nur sauber Bibel lesen.
Natürlich gibt es, dass Leute aus Begeisterung Christen werden, weil sie sagen: "Ich sehe da lauter nette junge Leute, und ich bin da ganz frei."
Aber man muss ganz deutlich sagen: Wo der Bußruf fehlt – Ruf zu Jesus ohne klare Buße, Buße heißt Bekehrung, Änderung des Herzens, das Böse vor Gott bekennen und vergeben lassen – gibt es keinen Empfang des Heiligen Geistes.
Alles andere steht nicht in der Schrift, was Leute da hineinlesen wollen.
Und das ist ganz normal, so ist es wirklich.
Den Heiligen Geist brauche ich, weil Gott selbst Geist heißt, nicht bloß Kraft.
Gott selbst wirkt im Leben des Gläubigen.
Bei Simon war kein Platz dafür. Er war voller Bewunderung – es gibt Leute, die sind voller Bewunderung.
Er konnte Geld geben? Nein, Quatsch!
Die mittelalterliche Kirche hat daraus die Simonie gemacht und diese Lehre, dass Ämter verkauft werden. Das ist eine andere Sache und hat mit Simon überhaupt nichts zu tun.
Es ist ganz klar: Wenn Leute nicht durch persönliche Buße zu Christus kommen, machen sie mehr kaputt, als sie nützen.
Deshalb bitte auch: Das Eingangstor nicht einfach beliebig verkleinern. Nicht populistisch evangelisierende Leute nachlaufen, sondern ihnen sagen: Wer Christus will, muss sein Leben in Ordnung bringen lassen.
Man muss auch bei Entscheidungen vorsichtig sein.
In der Dritten Welt machen die meisten Bibelkirchen ein halbes Jahr Lehre, bevor sie taufen.
Man will keine Gesetze aufstellen, aber man muss aufpassen, dass man nicht zu früh Bekehrungszahlen herausgibt – so viel und so.
Warte doch mal, ob es echt war.
Hier war es wichtig in dieser Mischreligion, dass es zu keiner klaren Bekehrung kam.
Die Apostel wurden gerufen, in dieser Erweckung zu visitieren, zu überprüfen: Ist das alles biblisch gut?
Sie merkten sofort, wo es fehlte.
Und es ist gut, dass sie diesen Punkt auch gleich zeigen.
Wo der Heilige Geist zu uns kommt, was tut er?
Er öffnet uns die Augen über die Sünde.
Übrigens habe ich mir gerade ein Buch in einem Antiquariat gekauft, von Bogatzki, 850 Seiten über das Leben im Heiligen Geist.
Es ist keine Seite über Zungenreden drin, sondern nur darüber, wie ich meine Sünde besser erkenne, wie ich Christus besser erkenne und wie ich besser evangelisieren kann – alles im Zeugnis des Heiligen Geistes in der Schrift.
Natürlich steht sehr viel über den Heiligen Geist in der Bibel, als so wichtige Kraft meines Lebens.
Aber doch nicht verkürzt auf irgendwelche Wunderzeichen, sondern auf die Erneuerung des Lebens.
In der Urchristengemeinde ging es darum, raus aus bitterer Ungerechtigkeit, bitterer Galle und Ungerechtigkeit und aus dem bösen Herzen.
Das Herz muss erneuert werden.
Dann hören wir, wie die Leute – das ist der Schlussvers 25 – "wie sie das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um und predigten das Evangelium in vielen Dörfern hin und her."
Sie waren ja eigentlich heimatlos.
Wenn wir ein solches Schicksal haben, dass wir vertrieben sind, würden wir klagen: "Jetzt mussten wir gehen, und wir haben so ein schweres Schicksal."
Sie waren so im Frieden. Gott hat diese Heimatlosigkeit dieser Flüchtlinge benutzt, sodass sie die wunderbarsten Evangeliumszeugen waren.
Das ist schön, wenn man auch das merkt: Gott macht aus meinem schweren Leben, aus meinen schweren Lebensführungen Heil.
Ich muss nur suchen, wofür es gut war und welchen Nutzen es hat.
Da wollen wir aufhören.
Das nächste Mal machen wir mit dem Mann, dem Minister aus Äthiopien, weiter.
Gedanken zur Beerdigung des Stephanus und der Ausbreitung des Evangeliums
Ich möchte noch etwas zur Beerdigung von Stephanus sagen. Das ist nicht besonders vorbildlich. Ich bin gegen das, was sie gemacht haben: Sie veranstalten ein großes Geheul und eine heftige Klage. Das entspricht nicht der Art der Christen.
Es steht auch nur, dass es gottesfürchtige Leute waren. Ich vermute, dass sie keine Christusgläubigen waren. Sonst hätten sie weniger geweint und mehr Loblieder gesungen. Wenn jemand zur Herrlichkeit durchbricht – und Stephanus ist fröhlich heimgegangen und hat das mit seinem Sterben auch zum Ausdruck gebracht – dann sollte man das in der Bibel immer wieder im entsprechenden Sinn bedenken.
Ich meine, es ist nicht vorbildlich, so zu klagen. Es ist eher ein Zeichen dafür, dass er vielleicht aus dem Judentum heraus viele Verehrer hatte. Aber wichtig ist jetzt: Endlich kommt das Evangelium nach Samaria, und Grenzen werden überschritten. Das war ja doch ziemlich schwierig.
Zunächst blieben die Christen nur in Judäa. Jesus hatte bei seiner Himmelfahrt gesagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in Samaria und bis an die Enden der Welt.“ Samaria war deshalb so schwierig, weil die Samariter einen schlechten Ruf hatten.
Ich habe mich sehr gefreut, als in Russland die Deutschen zum ersten Mal zu diesen asiatischen Völkern als Evangeliumsboden gegangen sind. Das ist erst vor ein paar Jahren geschehen. Zuvor gab es immer Vorbehalte – wegen der Gerüche oder wegen kultureller Trennungen. Das macht es oft sehr schwierig.
Die Samariter sind ein Brudervolk, sie stammen ja von den Juden ab. Doch zwischen ihnen herrschte viel Feindschaft. Und dann packt Philippus das an – und durch die Verfolgung funktioniert es.
Die Rolle des Heiligen Geistes und der einfache Glaube
Und was mir immer wieder in der Apostelgeschichte auffällt: Dort gab es keine ausgeklügelte Strategie oder detaillierte Planung. Die Jünger gingen einfach los, und der Herr wirkte durch sie und führte sie.
Vielleicht haben wir heute manchmal viel zu viele Strategien und Pläne, die wir organisieren. Wenn es aber wirklich von Herzen kommt und der Herr uns mit seinem Geist führt, dann kann sogar eine chaotische Verfolgung zu einer wunderbar planmäßigen Evangelisation werden.
Heutzutage hört man oft, dass man nur noch richtig evangelisieren kann, wenn man es nach bestimmten Methoden macht. Doch es wäre besser, einfach anzupacken, so wie es der Herr uns gegeben hat.
Die Evangelisten damals waren keine Profis. Ich habe neulich gesagt, dass neun Zehntel der Menschen, die zum Glauben kommen, durch ganz normale Christen erreicht werden. Ich selbst bin ein unnormaler Christ, weil ich parasitär von ihrem Geld lebe. Sie verdienen ihr Geld ehrlich. Wir Theologen bekommen es irgendwo aus der Steuer zugewiesen.
Die wahren Evangelisten sind Menschen, die mitten im Leben stehen und dort Zeugnis von Jesus ablegen. Das ist der größte Rat: Die wichtigsten Evangelisten sind diejenigen, die das Evangelium weitergeben und Christus predigen.
Und das müssen sie auch zusprechen: Sie predigen Christus, damit die Menschen erkennen, dass sie Christus brauchen und eine persönliche Beziehung zu ihm brauchen. Man kann lange über Christus reden – dass er auferstanden ist und lebt. Man sagt ihnen, dass er sie aus dem Grab erwecken wird, dass er ihr Richter am Jüngsten Tag sein wird und ihr Heiland der Liebe.
Es wird erst wirklich interessant, wenn man einem Menschen Christus zuspricht, so wie es Philippus gemacht hat.
Die Bedeutung von sozialem Dienst und Evangelisation
Wir haben schon beim letzten Mal gesagt: Die Sozialarbeiter waren die besten Evangelisten. Sie haben sich das nicht nehmen lassen, sondern gesagt: „Wir machen die Suppentöpfe, aber deshalb wollen wir von Jesus nicht schweigen.“ So etwas gibt es überhaupt nie in der Christenheit. Daran wird unser diakonisches Werk sterben.
Wie es eine Schwester aus einer Diakoniestation berichtete, wurde ihr dort wieder untersagt, als Mitarbeiterin mit den Kranken zu beten. Es gibt natürlich auch Kranke, die sich darüber beschweren. Aber das ist unsere Aufgabe: Dienste zu tun, praktische Liebestätigkeit zu leisten. Das war uns auch bei der Hilfe für Brüder wichtig. Wir können da nicht schweigen, sondern das muss mit dem evangelistischen Zeugnis der Gemeinde geschehen.
Gerade in der jetzigen äthiopischen Dürrekatastrophe ist das besonders wichtig. Diese Nomaden achten nicht darauf, dass man so nicht weiterleben kann, wenn man keine Getreidespeicher anlegt. Ein Christ muss auch den anderen sagen, dass er Verantwortung vor Gott mit seinem Leben übernehmen muss.
Die äthiopischen Christen haben geschrieben, dass die große Not der muslimischen Nomaden darin besteht, dass sie alles dem Schicksal überlassen und nicht begreifen, wie es die evangelischen Gemeinden überall getan haben: Sie haben für mehrere Jahre Getreidelager angelegt, um die Dürrekatastrophen zu überstehen.
Das müssen wir auch einmal deutlich sagen: Wenn man nur materielle Güter weitergibt, zieht man sich ein Volk von Bettlern heran. Es muss auch eine Umwandlung der Herzen geschehen. Korruption muss aufhören, Unrecht muss aufhören, und es muss eine neue Verantwortung für das Leben entstehen. Das geschieht dort, wo Christus ins Leben einzieht.
Der Jesushass und die Notwendigkeit der Buße
Also, das war das Erste: der Jesushass, an dem sich so viel scheidet – am Jesushass.
Ich lese noch die Stelle aus 1. Timotheus 1,13. Dort sagt Paulus noch einmal von seiner Vergangenheit: „Mich, ich war früher ein Lästerer, ein Verfolger, ein Frevler. Mir ist Barmherzigkeit widerfahren, und ich habe es unwissend im Unglauben getan.“
Unser katholischer Kollege hat das vielen von Ihnen schon gesagt, zum Beispiel im Süddeutschen Rundfunk morgens als Wort zum Tag aus dem Evangelium. Das ist oft eine Lästerung, denn er hat auch dieses unverschämte Wort gesagt: „Jesus ist seit zweitausend Jahren tot.“
Wir müssen uns also gar nicht mehr wundern in einer Welt, in der so etwas als die Stimme der Kirche auch noch in den Medien erschallt. Dort leben wir, und wir sind die Exoten.
Aber wir wollen in dieser urchristlichen Spur bleiben. Es waren wenige, aber sie haben nicht geschwiegen. Sie waren Evangelisten.
Der Dienst des Philippus als Einzelner
Jetzt kommt der Dienst eines Einzelnen zur Sprache. Philippus war ein Einzelner; viele haben gewirkt, aber Philippus war auf sich allein gestellt. Er hatte kein Team zur Hand, konnte sich nicht auf andere stützen und durfte auch nicht selbst sprechen. Das war eigentlich Aufgabe der Apostel.
Er wusste jedoch: „Wo ich bin, will ich Zeuge Jesu sein.“ Wenn wir heute die schrecklichen Bilder aus Sierra Leone sehen, denke ich immer daran. Auf einem Fährschiff verbrachte er vier Tage, eine Stunde lang über dem Sierra-Leone-Fluss, der zum Flughafen führt. Von oben sah er auf das volle Fährschiff hinunter. Dabei fiel ihm ein Mann auf, der von Person zu Person ging und den Leuten etwas zusteckte.
Das weckte mein Interesse, und ich bin ihm nachgegangen. Es stellte sich heraus, dass er Traktate verteilte. Ich fragte ihn, wer ihn unterstütze und wer ihm beim Kauf der Traktate helfe. Er sagte, er zahle alles selbst. Ich denke, dieser Mann verdiente nicht mehr als zehn oder zwanzig Mark im Monat – falls er überhaupt einen Verdienst hatte.
Ich denke immer an die treuen Zeugen Jesu in der Welt. Das sind die Missionsboten. Oft sind wir es gar nicht, die als Ausländer kommen, sondern diese treuen Menschen vor Ort, denen kein Weg zu weit ist, um ihre Landsleute mit dem Evangelium von Jesus zu erreichen.
So war auch Philippus. Er ging in die Hauptstadt Samarias und predigte ihnen von Christus. Es geschah das Wunder, dass das Volk sich einmütig zuneigte. Das können wir nicht bewirken; das ist die Wirkung des Heiligen Geistes. Wir wünschen uns das immer wieder, aber es ist auch töricht, nach einem Einsatz zu sagen: „Heute war nichts los.“ Wir wissen, wie oft Frucht erst später aufgeht.
Das hat auch bei uns im Leben oft lange gedauert. Der Herr weiß, wo er hundertfältige Frucht gibt und wo er ein Weizenkorn verdorren lässt. Das ist seine Sache. Aber wir wissen, dass der Herr eine große Ernte will. Oft ist es auch für uns sehr gut, dass wir keine Erfolgsberichte hören, wenn wir stolz werden.
Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes
Und es geschahen Zeichen. Was sind denn diese Zeichen? Es sind Zeichen des anbrechenden Reiches Gottes. Wo diese Evangeliumsverkündigung laut wird, geschieht etwas. Es kommt zu großen Seelsorgegesprächen, weil Menschen aus der Sünde ausbrechen und sagen: „Ich muss Dinge in Ordnung bringen. Ich habe unrechtes Geld in meinem Haus. Ich habe Dinge getan, die vor Gott nicht recht waren. Die muss ich bekennen und frei werden davon.“
Das ist etwas Wunderbares, wenn der Heilige Geist etwas schafft. Es gibt dann Zeichen, dass plötzlich eine Familie erneuert wird, dass eine Ehe neu wird und unter Christus gestellt wird. Das sind machtvolle Zeichen. Es geschehen oft natürlich auch Wunder, zum Beispiel dass Kranke geheilt werden. Aber wir wollen uns nicht nur auf das beschränken, was ein größeres Wunder ist – wenn jemand körperlich gesund wird oder wenn ein Mensch aus ganz dunkler Verstrickung oder aus der Drogenabhängigkeit frei wird.
Wir wissen, dass Christus die Macht hat, auch in ganz schweren seelischen Krankheiten zu heilen. In unserer Gemeinde sind auch große Dinge geschehen. Ich habe oft erst Jahre später von Fällen gehört, in denen ein junger Mensch mit sechzehn Jahren seinen Eltern gesagt hat, er hätte nie den Mut gehabt, die großen Dinge zu verkündigen, die Gott noch tut. Im Grunde war der Befund aussichtslos. Doch Gott hat hundertprozentig geheilt – in aller Stille. Oft sind die Leute so scheu und wollen nicht, dass man darüber redet.
Es geschehen große Zeichen, wo Christus am Wirken ist. Das haben viele erlebt. Sie können es hören oder in Berichten lesen. Ob Sie das auch in Büchlein lesen oder woanders – wir bekommen es aus den Berichten der Weltmission. Deshalb ist uns der Missionstag so wichtig. Aber wir hören es auch aus unserer Umgebung. Man will die Dinge gar nicht erzählen, doch sie sind wahr.
So gab es hier zum Beispiel eine Geschichte von Friedrich Haas, der in den Kosovo ging. Ich habe das hier in Kreuztal noch gar nicht erzählt. Er brachte ein paar Kassetten mit, die er einer Frau, einer Nachbarin, gab. Diese Frau hatte eine Tochter, die verwitwet war. Sie zog die zwei kleinen Kinder auf, weil die Tochter berufstätig war. Es war sehr schwer, und ihr Mann war völlig ablehnend. Er ging nie mit in die Kirche.
Als ich letzte Woche dort oben zum Dienst war, erfuhr ich, dass dieser Mann wenige Tage vorher gestorben ist. Die Frau sagte: „Wir haben nichts mehr verstanden, was hier geschehen ist.“ Sie wollte oft drei Predigtkassetten nachts nacheinander hören und ist im Frieden mit Gott heimgegangen. Sie ist extra herübergekommen, als ich in Eissersfeld zum Nachmittagsvortrag war, und sagte: „Ich will Ihnen bloß noch sagen, wir stehen vor einem so großen Wunder. Gott tut es.“
Ich sage immer: Schön, dass er es vor unseren Augen hier nicht tut. Wir würden vielleicht stolz darauf werden. Aber Christus lebt. Wenn man solche Geschichten hört, wie Menschen heute sagen: „Ich habe meinen Mann immer gekannt, und plötzlich nimmt er das Evangelium an.“
Das letzte Predigt vor dem Sterben, bei schwerem Krebs, da entmachtete der Tod. Doch dieser Mann wollte noch einmal helfen, in letzter Kraft. Und Christus lebt doch! Wir erfahren es, wie Menschen zum Glauben kommen – bei uns durch Evangelisation und durch ProChrist.
Wie viele Menschen begegnen Gunther zum Beispiel, wenn er hört, wo Leute sagen: „Durch ihn bin ich zum Glauben gekommen.“ Was hat er denn getan? Er hat von Christus erzählt, in aller Schwachheit. Und tun Sie es doch auch! Sie können das. Sie brauchen keine besondere Ausbildung dazu. Sie können es. Und da geschehen Dinge. Erschrecken Sie bitte nicht, wenn auch solche Dinge geschehen.
Befreiung von dunklen Mächten und der Dienst des Gebets
Wir waren einmal auf einer Freizeit, ich weiß nicht mehr, wer aus unserer Gemeinde dabei war, aber dieses Erlebnis hat sich mir tief eingeprägt. Ich war damals ein junger Familienvater. Nach dem Abendessen saßen wir zusammen, scherzten ein wenig und sprachen auch über Dämonen und dunkle Geister. Plötzlich begann eine Frau aus unserer Mitte – eine junge, nette Ehefrau und Mutter – furchtbar zu schreien, schlug um sich und verhielt sich sehr ungewöhnlich.
Wir wussten nicht, ob wir den Notarzt rufen sollten oder was wir tun könnten. Dann kam die liebe alte Köchin aus Waldenbuch und sagte: „Jetzt gehen Sie hinein, wir tragen die Frau auf das Sofa, und wir beten.“ Es folgte ein herrliches Seelsorgegespräch, das zwei Stunden dauerte. Am Ende wurde die Frau von dunklen Bindungen befreit.
Wir wundern uns oft, was in diesem Bereich nötig ist. Man braucht keine Angst zu haben oder zu denken, es brauche besondere Mittel. Wenn jemand es kann, dann kann es Christus tun. Der einzige Zugang zu Christus ist das Gebet. Dafür brauchen wir keine Wunderheiler. Sie haben die Vollmacht zu binden und zu lösen – die Himmelsschlüssel.
Für mich war das eine ganz neue Erfahrung. Im Studium habe ich davon nie gehört, und auch sonst hat mir niemand davon erzählt – wenn nicht diese liebe alte Frau aus Waldenbuch vom württembergischen Brüderbund dabei gewesen wäre. Ich glaube, es gibt viel mehr Menschen, die davon betroffen sind.
Letzten Sonntag, am Sonntag vor Acht, habe ich versehentlich die Fernsehsendung „Mona Lisa“ angesehen. Liebe Leute, ich wusste nicht, wie massiv heute für einen Hexenkult geworben wird – und zwar nicht für irgendeine Spielerei wie die Walpurgisnacht, sondern eine Frau sagte, sie betreibe die härteste Magie, die man machen könne. Das wurde um sechs Uhr abends ausgestrahlt, eine Zeit, zu der jedes Kind es hören kann.
Sie berichtete, dass sie oft erlebt habe, wie Menschen ohne ihre Anleitung solche Praktiken ausführten und dabei schwere seelische Schäden erlitten, die nicht mehr heilbar waren. Eine ganze Stunde lang zeigte sie Programme aus Amerika, die das Neueste in Sachen Magie, dunkle Zerstörungsmächte, Todesmächte und Satanismus vorstellten.
Sie müssen wissen, dass diese Menschen oft sagen, sie wollten nichts weiter tun, als den Namen Christi ausrufen. In der Seelsorge habe ich dann oft so gehandelt: Wenn jemand sagt, er könne nicht beten, dann bitte ich ihn, mir diese Worte nachzusprechen: „Jesus Christus.“ Manche sagen: „Warum kannst du das nicht aussprechen? Ich kann nicht.“ Mehr kann ich dann nicht tun. Ich sage nur: Rufe den Namen des Herrn Jesus an, so wirst du, da bin ich sicher, in deinem Haus selig.
Dunkle Bindungen sind unheimlich, sehr unheimlich heutzutage. Wir wollen deshalb keine abstrusen Lehren entwickeln, sondern so handeln, wie Philippus es tat: Unter seiner Predigt geschahen Befreiungen. Das wird auch heute in großer Zahl geschehen. Es ist wunderbar, wenn Menschen frei werden von der Macht der Finsternis. Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund, unreine Geister fuhren aus.
Nachdem ich diese Fernsehsendung gesehen habe, würde ich nie mehr so leichtfertig sagen, dass ich nicht wisse, wie das mit der Besessenheit ist. Wenn diese Leute so offen von Besessenheit sprechen und dieses Wort gebrauchen, dann gehen wir auf eine dunkle Zukunft zu. Deshalb sollten wir uns schützen und unter die Kraft des Blutes Jesu stellen, wenn wir in diesen Dienst hineingehen und beten. Dann sind wir vollmächtig.
Im Namen Jesu können wir nicht getroffen oder verwundet werden. Es ist Gottes Macht, Erweckungen zu schenken, zum Glauben und zu Durchbrüchen.
Noch zum Schluss etwas zum Simon: Das ist eine ganz verrückte Religionsmischerei. Sie müssen wissen, dass Samaria sowieso ein großer Religionsmix war. Dort lebten eigentlich Juden, die sich mit Heidentum vermischt hatten. Bis heute gibt es dort einen kleinen Kult der Samaritaner mit heidnischen Mischreligionen, die jüdische Elemente enthalten. In Samaria achtete man die Lehre nicht so streng wie die jüdischen Gesetzeslehrer, und Eifer fehlte natürlich.
Simon war ein Mann, der mit dunklen Mächten arbeitete, wie man es aus vielen Ländern kennt. In Afrika ist das Gang und Gäbe – der Heiler. Denken wir an Haiti, wo der Voodoo-Kult wütet. Man hört nachts Schreie aus den Nachbarhäusern. Es ist wichtig, bewahrt zu bleiben. 97 Prozent der Christen Haitis machen mit beim Voodoo-Kult, und das sind finstere Dämonenbeschwörungen.
Simon war tief drin in diesem okkulten Bereich. In unserem Gemeindebezirk wohnen Wahrsager, der Kult lebt auch in Stuttgart. Wir brauchen heute nicht groß darüber zu sprechen, sondern wollen vom Sieg Jesu reden, wie Menschen ihm nachfolgen. Wenn plötzlich ein Zauberer kommt und sagt: „Ich möchte auch gläubig werden“, dann sollten wir ihn mitnehmen.
Wir sollten nie so reden, als hätten die dunklen Mächte Macht. Sie haben keine, denn sie sind vor Christus entmachtet. Deshalb wollen wir dieses Thema in unserer Mitte nicht länger behandeln. Ich finde es nicht gut, wenn über Dämonen und böse Geister gesprochen wird, denn dadurch zieht man sich eine dunkle Macht ins Leben.
Reden Sie lieber vom Sieg Jesu und wissen Sie: Keine Macht der Finsternis kann Jesus aufhalten. Das ist so wunderbar.
Ich hatte in meiner alten Wohnung beim Umzug einen Teil eines Tambora-Hauses aus Papua-Neuguinea mitgebracht. Das war bei einem Sturm zusammengestürzt. Ich ging zu dem Oberpriester, der froh war, noch etwas Geld dafür zu bekommen. Ich dachte dabei: So ist es – das Heidentum ist glücklich, wenn es einem Christen oder Evangelisten noch ein Stück ihres Heidenhauses verkaufen kann, weil sie selbst wissen, dass es wertlos ist.
Der Tambora-Kult beherrscht Papua-Neuguinea. Es ist eine ganz dunkle, okkulte Macht mit schrecklichen Praktiken. Das Lindenmuseum hat beeindruckende Zeugnisse davon ausgestellt. Dort sieht man, mit welchen Kräften das vermischt ist. Aber diese Macht hat keine Kraft mehr, wo das Evangelium hinkommt.
Deshalb kann man nur von Christus reden, und dann wird sich das Heidentum spalten. Man kann nachweisen, dass das andere keinen Wert hat. Es geht nicht um Logik, sondern um Vollmacht – um die bezeugende Macht Christi. Dann wird alles entlarvt: Es ist kein großer Mann, es ist nicht die Kraft Gottes, und die Leute, die an ihm hängen, werden frei. Er wurde gläubig.
Was ist nun passiert? Die Pfingstler sagen, das sei eine klassische Stelle für zwei Schritte: den Empfang des Heiligen Geistes. Dabei steht kein Wort vom Zungenreden drin. Das ist das Problem. Die Pfingstler behaupten, am Zungenreden entscheide sich, ob man den Heiligen Geist hat.
Nein, das stimmt nicht. Es gibt natürlich Bekehrungen wie bei Simon, die stattgefunden haben, weil er Philippus bewunderte – den Zauberer bewunderte Philippus. Man kann aus Begeisterung Christ werden. Aber worum geht es wirklich? Es geht um die Bereinigung der Sünde im eigenen Leben. Das ist so offenkundig.
Was sagt Petrus? In Vers 21 heißt es: „Dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott, tue Buße!“ In Vers 23: „Du bist voll bitterer Galle und verstrickt in Ungerechtigkeit.“ Darum hatte Simon keinen Heiligen Geist, weil sein Herz nicht gereinigt war. Nur durch Buße empfängt man den Heiligen Geist.
Jetzt wollen wir also eine neue Lehre aus dieser Stelle erfinden? Die hat nichts mit Zungenreden zu tun. Wir müssen die Bibel einfach sauber lesen. Natürlich gibt es Leute, die aus Begeisterung Christen werden, weil sie lauter nette junge Leute sehen und sich dort frei fühlen. Aber man muss ganz deutlich sagen: Wo der Ruf zur Buße fehlt – Buße heißt Bekehrung, eine Änderung des Herzens, das Böse vor Gott bekennen und vergeben lassen –, da gibt es keinen Empfang des Heiligen Geistes.
Alles andere steht nicht in der Schrift. Wer das anders interpretiert, liest sich etwas hinein. Das ist ganz normal, und so ist es wirklich.
Den Heiligen Geist brauchen wir, weil Gott selbst Geist ist – nicht bloß Kraft. Gott wirkt selbst im Leben des Gläubigen. Bei Simon war kein Platz dafür. Er war voller Bewunderung, aber das reicht nicht. Es gibt Leute, die sind voller Bewunderung, aber sie können kein Geld geben. Nein, Quatsch!
Die mittelalterliche Kirche hat daraus die Simonie gemacht, also den Verkauf von Ämtern. Das gehört aber nicht zu Simon, sondern ist eine ganz andere Sache.
Es ist klar: Wenn Menschen nicht durch persönliche Buße zu Christus kommen, richten sie mehr Schaden an, als dass sie nützen.
Deshalb bitte ich auch: Das Eingangstor zum Glauben nicht beliebig verkleinern. Nicht populistischen Evangelisierenden nachlaufen, sondern klar sagen: Wer Christus will, muss sein Leben in Ordnung bringen lassen.
Man muss auch bei Entscheidungen vorsichtig sein. In der dritten Welt machen die meisten Bibelkirchen ein halbes Jahr Lehre, bevor sie taufen. Man will keine Gesetze aufstellen, aber man muss aufpassen, dass man nicht zu früh Bekehrungszahlen veröffentlicht. Man sollte erst prüfen, ob es echt war.
In der Mischreligion Samaria kam es nicht zu einer klaren Bekehrung. Die Apostel wurden gerufen, um diese Erweckung zu überprüfen. Sie merkten sofort, wo es fehlte.
Und wo der Heilige Geist zu uns kommt, was tut er? Er öffnet uns die Augen für die Sünde.
Übrigens habe ich mir gerade ein Buch von Bogatzki in einem Antiquariat gekauft, 850 Seiten über das Leben im Heiligen Geist. Darin steht kein Wort vom Zungenreden, sondern nur, wie ich meine Sünde besser erkenne, wie ich Christus besser erkenne und wie ich besser evangelisieren kann – alles im Zeugnis der Schrift über den Heiligen Geist.
Natürlich steht sehr viel über den Heiligen Geist in der Bibel – er ist die wichtigste Kraft im Leben. Aber nicht auf irgendwelche Wunderzeichen reduziert, sondern auf die Erneuerung des Lebens.
In der Urchristengemeinde ging es darum, aus bitterer Ungerechtigkeit, bitterer Galle und einem bösen Herzen herauszukommen. Das Herz muss erneuert werden.
Dann hören wir im Schlussvers 25, wie die Leute, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, wieder umkehrten und das Evangelium in vielen Dörfern predigten. Sie waren eigentlich heimatlos. Wenn wir ein solches Schicksal hätten, würden wir klagen: „Jetzt mussten wir gehen, wir haben ein schweres Schicksal.“ Aber sie waren im Frieden.
Gott hat diese Heimatlosigkeit der Flüchtlinge genutzt, damit sie wunderbare Evangeliumszeugen wurden. Es ist schön, wenn man merkt, dass Gott aus meinem schweren Leben Heil macht. Ich muss nur suchen, wofür es gut war und welchen Nutzen es hat.
Damit wollen wir schließen. Beim nächsten Mal machen wir mit dem Mann, dem Minister aus Äthiopien, weiter.
Simon der Zauberer und die Religionsmischerei in Samaria
Und noch das Letzte zu Simon: Das ist jetzt eine ganz verrückte Religionsmischerei. Sie müssen wissen, dass Samaria sowieso ein großer Religionsmix war. Es waren eigentlich Juden, die sich dort mit dem Heidentum vermischt hatten. Bis heute gibt es dort noch einen kleinen Kult der Samaritaner mit heidnischen Mischreligionen. Dabei sind jüdische Elemente enthalten, doch in Samaria achtete man die Lehre nicht so wie die jüdischen Gesetzeslehrer. Eifer dafür fehlte natürlich.
Simon war ein Mann, der mit dunklen Mächten arbeitete, wie man es aus vielen Ländern der Welt kennt. In Afrika ist das Gang und Gäbe, etwa bei Heilern. Es ist schon eine Sache, wenn wir an unsere jungen Leute auf Haiti denken, wo der Voodoo-Kult so wütet. Schon im Nebenhaus hört man sie nachts kreischen und Ähnliches. Es ist wichtig, dass man bewahrt bleibt. 97 Prozent der Christen Haitis machen mit beim Voodoo-Kult, und das sind meist Dämonenbeschwörungen.
Simon war ganz tief in diesem okkulten Zeug drin. Solche Dinge gibt es überall. Wir haben ja auch Wahrsager, die im Gemeindebezirk wohnen. Der Kult lebt zum Beispiel auch in Stuttgart. Wir brauchen heute Abend aber kein großes Schnittsthema. Wir wollen vom Sieg Jesu reden, davon, wie die Leute ihm anhängen, und dass das Evangelium stärker ist.
Plötzlich kommt der Zauberer und sagt: „Ich möchte auch gläubig werden.“ Den sollen wir heute Abend mitnehmen. Wir sollten nie so reden, dass man meint, die dunklen Mächte hätten Macht. Sie haben überhaupt keine. Sie sind entmachtet vor Christus.
Deshalb wollen wir dieses Thema auch gar nicht länger in unserer Mitte behandeln. Ich kann es nie gut finden, wenn über Dämonen und böse Geister gesprochen wird. Denn dadurch ziehen sich Menschen selbst eine ganz dunkle Macht in ihr Leben hinein. Reden Sie lieber vom Sieg Jesu und wissen Sie: Keine Macht der Finsternis kann Jesus aufhalten. Und das ist so wunderbar.
Die Bedeutung des Evangeliums und die Ablehnung der Simonie
Ich hatte in meiner alten Wohnung beim Umzug einen jetzt vernichteten Teil eines solchen Tamboram-Hauses mitgebracht. Dieses war in einem Sturm zusammengestürzt. Ich bin dann zu einem Oberpriester gegangen, und er war froh, wenn er noch ein bisschen Geld dafür bekommen konnte.
Dann habe ich gedacht: So ist es. Das Heidentum ist glücklich, wenn es einem Christen und Evangelisten noch ein Stück ihres Heidenhauses verkaufen kann, weil sie selbst wissen, dass es wertlos ist.
Der Tamboram-Kult beherrscht dieses Papua-Neuguinea. Es handelt sich um eine ganz dunkle, okkulte Macht, die mit schrecklichen Praktiken vermischt ist. Das Lindenmuseum hat ja tolle Zeugnisse davon ausgestellt. Dort sieht man auch, mit welchen Kräften das vermischt ist. Doch diese Macht hat keine Kraft mehr, wo das Evangelium hinkommt.
Deshalb kann man nur von Christus reden, und dann wird sich das Heidentum spalten. Es geht nicht darum, nachzuweisen, dass das andere keinen Wert hat. Es geht nicht um Logik, sondern um Vollmacht, um die bezeugende Macht Christi. Dann wird all das entlarvt: Dass das eben kein großer Mann ist, dass das nicht die Kraft Gottes ist, und dass die Leute an ihm hängen und so weiter.
Er wurde gläubig. Was ist jetzt passiert? Natürlich kommen jetzt die Pfingstler und sagen, da haben wir eine klassische Stelle, dass das zwei Schritte sind: der Empfang des Heiligen Geistes. Entschuldigung, es steht kein Wort vom Zungenreden drin.
Das ist ja das Schlimme. Die Pfingstler sagen, am Zungenreden entscheidet sich, ob du den Heiligen Geist hast. Nein, das gibt es natürlich nicht so einfach.
Es gibt Bekehrungen, wie beim Simon, die haben stattgefunden, weil der Mann den Philippus bewundert hat. Der Zauberer bewunderte Philippus. Man kann aus Begeisterung Christ werden, aber worum geht es wirklich? Es geht um die Bereinigung der Sünde im eigenen Leben. Das ist doch so offenkundig.
Was sagt Petrus? In Vers 21: „Dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott, tu Buße!“ In Vers 23: „Du bist voll bitterer Galle und verstrickt in Ungerechtigkeit.“ Darum hatte Simon keinen Heiligen Geist, weil sein Herz nicht gereinigt war. Nur durch Buße empfängt man den Heiligen Geist.
Jetzt wollen wir doch keine neue Lehre aus dieser Stelle erfinden. Es hat weder mit Zungenreden zu tun, noch müssen wir die Bibel falsch lesen. Natürlich gibt es Leute, die aus Begeisterung Christen werden, weil sie sagen: „Ich sehe da lauter nette junge Leute, und ich fühle mich dort ganz frei.“
Da muss man ganz deutlich sagen: Wo der Bußruf fehlt, ist das nicht echt. Ruf zu Jesus ohne klare Buße – Buße heißt Bekehrung, Änderung des Herzens, das Böse vor Gott bekennen und vergeben lassen – gibt es keinen Empfang des Heiligen Geistes.
Alles andere steht nicht in der Schrift, was Leute gerne hineinlesen wollen. Und das ist ganz normal, so ist es auch wirklich.
Den Heiligen Geist brauche ich, weil Gott selbst Geist ist, nicht bloß Kraft. Gott selbst wirkt im Leben des Gläubigen. Bei Simon war gar kein Platz dafür. Er war voller Bewunderung, aber das reicht nicht. Es gibt Leute, die sind voller Bewunderung, meinen aber, sie könnten Geld geben. Nein, Quatsch!
Die mittelalterliche Kirche hat daraus die Simonie gemacht und diese Lehre, dass Ämter verkauft werden. Das ist eine ganz andere Sache und hat mit Simon überhaupt nichts zu tun.
Es ist ganz klar: Wenn Leute, die nicht durch eine persönliche Buße hindurchgegangen sind, zu Christus kommen, machen sie mehr kaputt, als sie nützen.
Deshalb sollte man das Eingangstor nicht einfach beliebig verkleinern und nicht populistischen, evangelisierenden Leuten nachlaufen. Man muss ihnen sagen: Wer Christus will, muss sein Leben in Ordnung bringen lassen.
Dabei muss man auch vorsichtig sein. In der Dritten Welt machen die meisten Bibelkirchen ein halbes Jahr Lehre, bevor sie taufen. Man will keine Gesetze aufstellen, aber man muss aufpassen, dass man nicht zu früh Bekehrungszahlen herausgibt. So viel und so. Warte doch mal, ob es echt war.
Man muss aufpassen.
Hier war wichtig, dass in dieser Mischreligion keine klare Bekehrung zustande kam. Die Apostel wurden in dieser Erweckung gerufen. Sie kamen gleichsam zum Visitieren, zum Überprüfen: Ist das alles auch biblisch gut? Und sie merkten sofort, wo es fehlte. Es ist gut, dass sie diesen Punkt auch gleich zeigten.
Wo der Heilige Geist zu uns kommt, was tut er? Er wird uns die Augen auftun über die Sünde.
Die Erneuerung des Lebens durch den Heiligen Geist
Übrigens habe ich mir gerade in einem Antiquariat ein Buch von Bogatzki gekauft. Es umfasst 850 Seiten und behandelt das Leben im Heiligen Geist. Darin findet sich keine einzige Seite über das Zungenreden, sondern vielmehr darüber, wie ich meine Sünde besser erkennen kann, wie ich Christus besser erkenne und wie ich besser evangelisieren kann. Alles basiert auf dem Zeugnis des Heiligen Geistes in der Schrift.
Natürlich wird sehr viel über den Heiligen Geist in der Bibel gesagt – er ist die wichtige Kraft meines Lebens. Doch es geht nicht um irgendwelche Wunderzeichen, sondern um die Erneuerung des Lebens.
Das war besonders schön zu lesen: In der Urchristengemeinde ging es darum, herauszukommen aus bitterer Ungerechtigkeit, bitterer Galle und aus dem bösen Herzen. Das Herz muss erneuert werden. Und dann hören wir, wie die Leute...
Abschluss und Ausblick
Das ist der Schlussvers 25: Wie sie das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um und predigten das Evangelium in vielen Dörfern hin und her.
Sie waren eigentlich heimatlos. Wenn wir ein solches Schicksal hätten, vertrieben zu sein, würden wir klagen: „Jetzt mussten wir gehen, und wir haben so ein schweres Schicksal.“ Doch sie waren im Frieden.
Gott hat diese Heimatlosigkeit, diese Flüchtlingssituation, benutzt, damit sie die wunderbarsten Evangeliumszeugen wurden.
Das ist schön, wenn man das erkennt: Gott macht aus meinem schweren Leben, aus meinen schweren Lebensführungen Heil. Ich muss nur suchen, wofür es gut war und welchen Nutzen es hat.
Hier wollen wir aufhören. Das nächste Mal machen wir mit dem Mann, dem Minister aus Äthiopien, weiter.
