Einführung in die alttestamentlichen Erwartungen und die Hoffnung Israels
Es war ja so schön am Adventsabend, als wir die Verheißungen gehört haben. Das war natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus den Erwartungen des Alten Testaments.
Heute Abend habe ich etwas vor: Ich möchte im gerafften Durchgang zeigen, wie in den alttestamentlichen Erwartungen eine ganz unmittelbare Jesushoffnung aufleuchtet. Sie müssen verstehen, dass dies dem Volk Israel immer geholfen hat, auch den Ablauf dieser Weltgeschichte zu verstehen.
Die Völker, die rings um Israel lebten, hatten alle die Vorstellung, das Leben sei ein ewiger Kreislauf. Diese Vorstellung trifft man generell bei Urvölkern an. Das ist das, was der Mensch normalerweise meint: Das Leben kommt, das Leben geht, es kommt wieder und es geht wieder.
Nur Israel hatte die Vorstellung, dass Gott ein Ziel gibt und auf dieses Ziel hin die Geschichte zuläuft. Das begann schon mit Abraham, dem Gott eine Hoffnung gab: „Ich will ein großes Volk aus dir machen.“ Die Menschen fragten sich damals: Wie soll das gehen? Abraham hatte doch keinen Sohn. Wie wird das werden?
Sie verfolgten diese Hoffnung weiter. Später, etwa in den Königsbüchern, wird deutlich, wie sehr die Israeliten interessiert waren, wie es mit der Verheißung an David weitergeht. Gott sagt: „Ich will dein Haus, deine Nachkommen, deine Familie bestätigen.“ Doch wie soll das funktionieren, wenn doch Absalom das Elternhaus verlassen muss und so schreckliche Dinge wie Mord und Blutschande geschehen?
Immer wieder war die spannende Frage: Kommt Gott mit der Geschichte zum Ziel?
Auch heute müssen wir lernen, die Abläufe der Weltgeschichte zielgerichtet zu betrachten und zu fragen: Wie kommt Gott mit seinen Zusagen eigentlich zur Erfüllung?
Das ist ja interessant, wenn wir im Buch Sacharja, Kapitel 14, vom Laststein Jerusalem lesen. Wir haben am Sonntag darüber gesprochen, am Rand der Schriftlesung: Jerusalem ist der Laststein, den die Völker hochheben wollen, aber sie schaffen es nicht.
Die Herausforderung der Weltgeschichte und Gottes Verheißungen
Wenn ich heute die Zeitung lese und sehe, dass selbst die Bundesregierung jetzt wieder von einem Palästinenserstaat spricht, frage ich mich: Wie geht es mit Gottes Verheißungen weiter? Wie wird Gott sein Ziel erreichen? Wie wird es möglich sein, dass alle Völker und Nationen das Evangelium hören? Wie verläuft die Mission bis an die Enden der Erde? Werden wir das Ziel wirklich erreichen können? Und wie nah sind wir eigentlich an der Wiederkunft Jesu?
Das ist das heimliche Thema der Weltgeschichte. Der Mensch hingegen verfolgt ein ganz anderes Thema: Er baut die Welt ohne Gott. Am Ende wird die Herrschaft des Antichristen eintreten.
Wir sollten uns diesen Blick aus der Bibel zeigen lassen und immer wieder erkennen, dass das Kreislaufdenken, das heute bei manchen als neu erscheint, im Grunde ein urheidnisches Denken ist. Es vermag nicht, die wirklichen neuen Abläufe der Welt zu erfassen.
Auch Nichtchristen, darunter Marxisten, haben von den Christen übernommen, dass die Weltgeschichte ein Ziel hat. Allerdings haben sie die Verheißungen Gottes entfernt und stattdessen gesagt, das Ziel sei die Errichtung einer neuen, klassenlosen Gesellschaft. Sie haben die göttlichen Bezüge weggelassen und gewisse Endzeitvorstellungen auf unsere Welt übertragen, aber ohne den Glauben.
Wir wollen wieder eine Ewigkeitshoffnung haben und das Ziel sehen. Auch im hohen Alter möchten wir diese Zielrichtung bewahren: Ich bin hier nur unterwegs zum großen Ziel der ewigen Heimat.
Einführung in die Geschichte von Bileam im 4. Mose Buch
Und wir haben heute 4. Mose 22, die Geschichte von Bileam bis Kapitel 24. Viele von Ihnen kennen sie vielleicht noch gar nicht. Dort kommt eine große Jesus-Verheißung vor. Sie steht in Kapitel 24, Vers 17. Wir wollen erst am Ende darauf eingehen und zunächst den Ablauf der Geschichte betrachten.
Im 4. Mose 22 war das Volk Israel durch die Wüste gewandert und hatte viele Leiden durchlitten – insgesamt zweiundvierzig Jahre. Die Füße waren wundgescheuert, die Zelte gepflegt. Man kann sich kaum vorstellen, wie dieses Volk diese Strapazen überstanden hat: Hunger und Durst, aber auch die Erfahrung der Wunder Gottes.
Nun standen sie vor dem gelobten Land. Wir sind noch nicht ganz beim fünften Mose, den Segnungen Moses. Da kamen sie gegenüber von Jericho mit den Moabitern in Berührung. Die Moabiter sind ein bekanntes Volk, zum Beispiel durch Rut, eine Moabitin.
Dieses Volk der Moabiter fürchtete sich vor den Israeliten, die durch ihr Land zogen. Ich lese ab Vers 1: "Danach zogen die Israeliten weiter und lagerten sich im Jordantal gegenüber den Moabitern bei Jericho. Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte, und die Moabiter fürchteten sich sehr vor dem Volk, das so groß war."
Die Moabiter vertrauten den Israeliten nicht und sprachen zu den Ältesten der Midianiter: "Nun wird dieser Haufe auffressen, was um uns herum ist, wie ein Rind, das das Gras auf dem Feld abfrisst."
Balak aber, der Sohn Zippors, war zu der Zeit König der Moabiter. Er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Euphrat liegt, im Land der Söhne seines Volkes. Er ließ ihn herbeirufen und ließ ihm sagen: "Siehe, ein Volk aus Ägypten ist gezogen, das das ganze Land bedeckt und mir gegenüber lagert. Komm nun und verfluche mir das Volk, denn es ist mir zu mächtig. Vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß: Wenn du segnest, dann ist es gesegnet, und wenn du verfluchst, dann ist es verflucht."
Bileam als Werkzeug Gottes und die erste Begegnung mit Gott
Zweifellos verfügt dieser Bileam über eine Gabe Gottes. Er kann den großen Segen Gottes weitergeben. Im Alten Testament gibt es Menschen, die in unmittelbarer Beziehung mit dem lebendigen Gott leben. Die Heiden spüren, dass dieser Bileam diese Gotteskräfte weitergeben kann. Deshalb möchten sie ihn jetzt holen.
„Du kannst doch hier mir helfen, dieses Volk der Israeliten zu stoppen. Leg doch du einen Fluch auf dieses Volk.“ Er merkt, dass man mit menschlichen Mitteln gegen den lebendigen Gott nichts ausrichten kann. Er weiß das ja gar nicht richtig. Er hat es nur aus den Berichten gemerkt, dass Israel über eine geheimnisvolle Kraft verfügt, vor der alle sonst kampferprobten Völker zurückweichen müssen. Es gibt einen lebendigen Gott.
Er kann das noch gar nicht richtig sagen. Darum kommt die Idee dieses Königs Balak: Er möchte mit Zaubermitteln diese Israeliten stoppen, versieben. Die Ältesten der Moabiter gingen hin mit den Ältesten der Midianiter. Sie hatten den Lohn für das Wahrsagen in ihren Händen. Sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. Er sprach zu ihnen: „Bleibt hier über Nacht, so will ich euch antworten, wie mir es der Herr sagen wird.“ Da blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam.
Es ist interessant, dass dieser Bileam nicht nur irgendwie über Zauberkräfte verfügt. Er sagt ganz deutlich: „Ich möchte den Herrn befragen, und Gott muss es mir offenbaren.“ Wir finden das bei all den Menschen im Alten Testament, bei Joseph oder bei Daniel, nicht so, dass sie wie ein Automat aus sich heraus sprechen. Stattdessen fragen sie Gott, und Gott enthüllt es ihnen.
Das ist auch für uns eine Ermutigung. Gott will uns auf unsere Gebete hin manches zeigen und erklären. Er gibt uns Weisheit, Zusammenhänge zu verstehen.
Die von Balak ausgesandten Boten haben natürlich das Geld dabei. Für sie ist das ein Hokuspokus, eine Zauberei. Deshalb haben sie den Wahrsagerlohn in ihren Händen. Aber Bileam ist ein Mann, der sich von Gott leiten und führen lassen will.
Und Gott kam zu Bileam und sprach: „Wer sind die Leute, die bei dir sind?“ Bileam sprach zu Gott: „Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter, hat zu mir gesandt. Siehe, ein Volk ist aus Ägypten gezogen und bedeckt das ganze Land. So komm nun und verfluche es, vielleicht kann ich dann mit ihm kämpfen und es vertreiben.“
Gott aber sprach zu Bileam: „Geh nicht mit ihnen, verfluche das Volk auch nicht, denn es ist gesegnet.“
Da stand Bileam am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: „Geht hin in euer Land, denn der Herr will es nicht gestatten, dass ich mit euch ziehe.“
Der innere Konflikt Bileams und die Versuchung durch Balak
Eigentlich wäre die Geschichte jetzt zu Ende. Und das ist schlimm, denn in Bileam finde ich mich wieder: Wir sind den klaren Weisungen Gottes ungehorsam.
Es wäre so einfach, wenn wir auf die Stimme Gottes hören könnten. Gott gibt uns klare Weisungen, wie es für uns am allerbesten ist. Er sagt: „Geh nicht hin, du kannst nicht fluchen, ich segne Israel. Verbrenn dir nicht die Finger an dieser Geschichte.“ Aber wir haben eine komische Eigenart: Wir hängen immer wieder dran oder es sind andere, die uns versuchen und zurückziehen.
Bei Bileam kommt es dazu, dass er der eindeutigen Weisung Gottes doch nicht folgt. Zuerst sagt er: „Haut ab, ich will nichts von euch, ich mache da nicht mit!“ und er lässt sie ziehen. Die Männer haben das Geld dabei, doch das juckt ihn nicht. Er sagt nicht: „Es wäre toll, wenn ich da einen Haufen Geld machen könnte.“ Viel schöner ist ein wahrer Mann, der sich von Gott leiten und bestimmen lässt: „Ich will es nicht, der Herr erlaubt es nicht.“
In Ihrem Leben ist die Sache so leicht, wenn Sie wirklich auf die Stimme Gottes hören. Ich gebe Ihnen heute den Rat: Fragen Sie auch Mitchristen, von denen Sie wissen, dass sie ein klares Urteil haben. Die können Ihnen sagen, was der Herr will.
Wir selbst sind ja manchmal nicht so klar uns gegenüber. Es fällt uns schwer, uns fest und eindeutig zu sagen, was der Wille des Herrn ist. Gott zeigt es uns auch durch den Rat anderer, auch in der Seelsorge und in der Gemeinschaft. Dann heißt es: „Lass die Finger davon, das ist nichts für dich.“
Vers 14: Die Fürsten der Moabiter machten sich auf, kamen zu Balak und sprachen: „Bileam weigert sich, mit uns zu ziehen.“ Was macht Balak? Er ist ein gottloser König, der weiß, wie man auch gläubige Leute verunsichern kann. Balak hat noch mehr und noch mächtigere Fürsten.
Es ist immer schwierig, wenn Leute zu uns kommen und sagen: „Jetzt muss ich doch noch mal drüber nachdenken.“ Aber wenn dann noch mächtigere und mehr Leute etwas sagen, verunsichert uns das. Doch wenn alle anders reden, darf uns das nicht beeinflussen.
Als die Fürsten zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: „Soll ich dir sagen, Balak, der Sohn Zipors, wehre dich doch nicht dagegen, mit uns zu ziehen. Denn ich will dich hoch ehren. Und was du mir sagst, das will ich tun. Komm doch und verfluche mir das Volk.“
Das war schon eine Einladung: Wenn der König höchstpersönlich sagt, „Ich bin sehr daran interessiert und bitte dich, tu es doch, und ich werde es dir erstatten.“ Und er merkt, dass Bileam gar nicht so auf Geld aus ist. Dann sagt er: „Aber ich werde dich ehren.“ Ehre ist auch etwas, das uns sehr wichtig ist und das wir immer brauchen.
Bileam antwortete und sprach zu den Gesandten Balaks: „Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des Herrn, meines Gottes, weder im Kleinen noch im Großen.“
Ich möchte Ihnen heute auch wieder einfach Freude machen an alttestamentlichen Geschichten. Da steht so viel Evangelium drin, wie Bileam klipp und klar sagt: „Und wenn mir einer alles Gold dieser Welt gibt, kann mich das nicht dazu bringen, auch nur ein Gebot des Herrn zu übertreten.“
Hoffentlich haben Sie in Ihrem Leben so klare Prinzipien und ist Ihr Glaube so fest wie der Glaube Bileams. Und trotzdem schafft es der Teufel, auch so einen klarstehenden Bileam umzuschmeicheln.
So bleibt auch ihr nun hier diese Nacht, damit ich erfahre, was der Herr weiter mit mir redet.
Die Versuchung und die göttliche Erlaubnis zur Reise
Was soll das? Warum hat er ihn nicht gleich rausgeschmissen? Da liegt der Fehler. Sehen Sie, wir sind dann beeinflussbar, auch von Menschen, die einen anderen Kurs haben, nämlich nicht vom Geist Gottes bestimmt sind.
Und dann sitzen wir abends gemütlich zusammen, plaudern, und irgendwie werden wir auf eine andere Linie gezogen. Da müssen wir aufpassen: Können diese Menschen uns wirklich etwas sagen? Warum lässt er sie nun übernachten? Gastfreundschaft ist zwar richtig, aber hier passiert etwas anderes. Er befreundet sich mit Menschen, die ihn wegziehen wollen.
Solche Verbindungen sind in unserem Leben oft sehr gefährlich, weil sie uns auf eine andere Bahn lenken. Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: "Sind die Männer gekommen, dich zu rufen? So mach dich auf und zieh mit ihnen, doch nur das, was ich dir sagen werde, sollst du tun."
Was ist das? Lässt Gott ihn ziehen? Ja, Gott lässt uns fallen, auch in ganz dunkle Abhängigkeiten. Gott kann uns dahingeben. Gott hat Bileam so klar gesagt: Mach es nicht! Jetzt probiert er es, lässt es nur noch mehr zu, und dann sagt Gott: Geh!
Liebe Freunde, Sie können nicht erwarten, dass Gott, wenn er zu Ihrem Gewissen gesprochen hat, Sie dauernd zurückhält. Wenn Sie einmal ein Stück übersprungen haben und sagen: Ich will es doch noch mal versuchen, merken Sie plötzlich, dass keine Hemmschwelle mehr da ist. Ich kann jetzt ganz ungeniert gehen. Gott hat Sie fallen lassen.
Es ist keine konkrete Weisung, ganz bestimmt nicht, das werden wir noch sehen. Gott hat die Menschen dahingegeben in ihres Herzens Gelüste, dass der Weg der Sünde von Gott wegführt. Da stand Bileam am Morgen auf, sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter. Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er hinzog.
Das ist kein Widerspruch, das erleben wir genau in unserem eigenen Leben. Ich kann auf der einen Seite genau wissen, was Gott will, Gott lässt mich durchlaufen, und dennoch ist der Zorn Gottes entbrannt. Wir wissen um die Heiligkeit Gottes, und das ist sogar zu unserer Rettung. Denn wenn Gott zürnt, ringt er noch um einen Menschen, der auf einem Irrweg ist.
Der Zorn Gottes ist immer noch eine Gnade für uns. Wir haben es ja manchmal schon gespürt, dass Gott uns wirklich etwas aus den Fingern geschlagen hat. Später müssen wir sagen: Das war die letzte Warnung Gottes für mich.
Die Begegnung mit dem Engel des Herrn und die Eselin
Und der Engel des Herrn trat ihm auf dem Weg entgegen, um ihn aufzuhalten. Biljam aber ritt auf einer Eselin, und zwei Knechte begleiteten ihn. Die Eselin sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit einem blanken Schwert in der Hand. Daraufhin wich die Eselin vom Weg ab und ging auf das Feld.
Hier muss ich nichts weiter erklären. Biljam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu bringen. Wie oft haben auch wir schon geschlagen, wenn uns etwas im Weg stand. Dabei hat Gott nur den Weg versperrt. Wir drängen oft voran und wollen etwas erzwingen, und wenn es nicht klappt, regen wir uns auf. Ich bin da auch sehr leidenschaftlich. Aber warum klappt es nicht? Wir kommen nicht auf den Gedanken, dass Gott uns den Weg versperrt.
Sogar die Tiere, selbst so ein einfacher Esel, verstehen und sehen mehr. Da trat der Engel des Herrn auf dem Pfad zwischen den Weinbergen auf, wo auf beiden Seiten Mauern standen. Als die Eselin den Engel sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Biljam den Fuß ein. Daraufhin schlug er sie noch mehr.
„Ich verstehe“, dachte er. Der Engel des Herrn ging weiter und stellte sich an eine enge Stelle, wo kein Ausweichen mehr möglich war, weder nach rechts noch nach links. Als die Eselin den Engel des Herrn sah, fiel sie auf die Knie unter Biljam.
Da entbrannte Biljams Zorn, und er schlug die Eselin mit seinem Stock. Da öffnete der Herr der Eselin den Mund, und sie sprach zu Biljam: „Was habe ich dir getan, dass du mich schon dreimal geschlagen hast?“
Die leidende Kreatur, die unter dem Zorn des Menschen leidet, könnte viel sagen. Biljam antwortete der Eselin: „Weil du mir Widerstand leistest. Ach, dass ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich töten!“
Die Eselin sprach zu Biljam: „Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist, von jeher bis auf diesen Tag? War es je meine Art, so mit dir zu spielen?“ Er antwortete: „Nein.“
Da öffnete der Herr Biljam die Augen, und er sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit einem blanken Schwert in der Hand. Er erneuerte sich und fiel nieder auf sein Angesicht.
Die Offenbarung des Engels und die Bedeutung der Engel im Alten Testament
Wenn Sie wissen wollen, was es mit den Engeln auf sich hat: Diese Engel des Herrn, die im Alten Testament erscheinen, haben so viel Besonderes an sich, dass ich sie nur in einer Beziehung zu Christus oder in einer Begegnung mit Christus sehen kann. Denn normalerweise beten wir keine Engel an. Warum sollte man sie anbeten? Wenn jemand ihn aber sieht, so wie ein Mensch Christus in der Herrlichkeit sehen kann, sind für ihn alle Fragen erledigt.
Gott öffnet ihm die Augen, damit er sehen kann. Auch hier sehen wir, dass es ein Blick ist, der uns mit unserem natürlichen Auge nicht gegeben ist. Ähnlich finden wir das bei Melchisedek im Alten Testament, wo solche Begegnungen stattfinden. Das sind geheimnisvolle Dinge, über die wir nicht weiter grübeln müssen. Es genügt für uns, dass er an dieser Stelle vor der Wirklichkeit Gottes steht und merkt: Er tritt mir in den Weg.
Wir sehen das nicht so klar, merken es aber oft, dass Gott uns etwas schickt – auch eine schwere Krankheit oder eine Belastung, mit der wir leben müssen, einen Menschen, der uns aufhält, oder eine Schwierigkeit.
In Vers 34 sagt Bileam zu dem Engel des Herrn: „Ich habe gesündigt, ich will wieder umkehren.“ Es geht Gott darum, dass er diesen Weg nicht geht, auf dem er sich am Volk Israel versündigt. Es passiert so viel, wenn wir uns nicht von Gott leiten und bestimmen lassen.
Jetzt ist es wichtig, dass wir dauernd beten: Herr, gib mir Verständnis für deine Führungen. Man kann ja so leicht im Glaubensleben losstürmen und sagen: Gott zeigt mir das, Gott gibt mir das. Sei doch vorsichtig! Sind wir noch so, dass Gott uns richtig drehen und schieben kann? Wir sind ja oft so verbohrt in unseren eigenen Ansichten. Darum kommt so viel Unheil heraus.
Wir sind festgelegt auf unsere Überzeugungen, manchmal sind wir wahnsinnig stur. Manche meinen sogar, diese Sturheit sei ein Zeichen der Frömmigkeit – ja, aber nicht des Glaubens. Glaubende sollten beweglich sein und sich wirklich von Gott bestimmen lassen, auch durch den Rat der Schwestern und Brüder, die im Glauben mit uns gehen und uns etwas raten.
Denn darum geht es doch: dass wir den Weg des Herrn gehen.
Der Engel des Herrn sprach zu ihm: „Zieh hin mit den Männern, aber sprich nichts anderes, als was ich dir sagen werde.“ So zog Bileam mit dem Fürsten Balaks. Jetzt lässt Gott ihn ziehen, aber er steht nicht mehr unter dem Fluch. Gott möchte ihm dort etwas zeigen und offenbaren.
Als Balak Bileam empfing, zog er ihm entgegen nach Arnon, Moab, das am Fluss Arnon liegt – ein großer Fluss, der von der israelischen Seite an der äußersten Grenze liegt – und sprach zu ihm: „Habe ich dich nicht zu mir gesandt und dich rufen lassen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Meinst du, ich könnte dich nicht ehren?“ So redet ein gottloser Mensch, der eingebildet ist von seiner Größe und seinem Dienst.
Bileam gibt ihm eine Antwort des Glaubens – das kann man lernen. Er antwortete: „Siehe, ich bin zu dir gekommen, aber wie kann ich etwas anderes reden als das, was mir Gott in den Mund gibt? Nur das kann ich reden. Ich rede auch dir nicht nach dem Mund.“
Wenn Sie sagen: „Ich weiß oft gar nicht, was ich sagen soll, was ich schreiben soll oder was ich in einem Trostbrief sagen soll“ – gut, hoffentlich wissen Sie es oft nicht. Herr, gib mir es jetzt! Oder Sie können auch so wirken, dass meine schwachen Worte ankommen. Das Gekünstelte ist auch nicht richtig.
Bei unseren Predigten ist das auch nicht so, wenn man auf die Kanzel geht und tagelang daran arbeitet, dennoch geht das oft durch große Tiefen hindurch. Wenn man wirklich immer wieder dort ankommt und sagt: Herr, du musst mir das jetzt geben! Es geht ja nicht nur darum, dass ich ein paar Geschichten erzähle, sondern es muss von dir kommen, das, was du jetzt diesen Menschen sagen willst.
Das hat man nie sicher und hat vielleicht bis zum Ende eine Unruhe: Ist das nun das Wort Gottes für uns heute?
Nun opferte Balak Rinder und Schafe und Sandler von Bileam usw. und nahm sie hinauf.
Dann, in Kapitel 23, sagt Bileam: „Baue mir hier sieben Altäre und schaffe mir sieben junge Stiere und sieben Widder.“ Balak tat, wie Bileam es sagte, und beide, Balak und Bileam, opferten auf jedem Altar einen jungen Stier und Widder.
Da bin ich nicht so ganz überzeugt, ob das richtig war. Das war eine Mischreligion, da hat er sich wieder verbrüdert. Es ist immer wieder merkwürdig, wie schwer wir es haben, die Trennung aufrechtzuerhalten.
Es soll ja nie so sein, dass wir auf andere herabsehen und sie verachten, aber wir müssen aufpassen, dass wir auf dem einen Weg Gottes bleiben. Dann kommen Einflüsse.
Denn das ist so schlimm: Bileam wird gleich wieder mitgezogen, und wir sind so leicht beeinflussbar – auch in unseren Gedanken – und meinen, das käme von Gott, obwohl es nicht von Gott kommt.
Es ist immer wieder wichtig, dass unsere Glaubensgrundsätze über dem Bibelwort gereinigt werden. Wir sagen: Herr, wir wollen nichts als dein Wort hören, und wir wollen uns nicht von Traditionen bestimmen lassen, sondern von dir.
Bileam sprach zu Balak: „Tritt zu deinem Brandopfer, ich will hingehen, ob mir vielleicht der Herr begegnet, dass ich dir sage, was er mir zeigt.“
Er ging hin zu einem kahlen Hügel, und Gott begegnete Bileam. Er aber sprach zu ihm: „Sieben Altäre habe ich hergerichtet, auf jeden Altar einen jungen Stier und einen Widder geopfert.“
Der Herr gab Bileam das Wort in den Mund und sprach: „Geh zurück zu Balak und sprich so.“ Als er zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt allen Fürsten der Moabiter.
Da hob Bileam an mit seinem Spruch und sprach: „Aus Aram hat mich Balak, der König der Moabiter, holen lassen von dem Gebirge im Osten: Komm, verfluche Jakob, komm, verwünsche Israel!“
Wie soll ich fluchen, den Gott nicht flucht? Wie soll ich verwünschen, den der Herr nicht verwünscht?
Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn, und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, das Volk wird abgesondert wohnen und sich nicht zu den Heiden rechnen.
Wer kann den Staub Jakobs zählen? Nicht einmal den vierten Teil Israels.
Meine Seele möge sterben, den Tod gerechnet, mein Ende werde wie ihr Ende.
Er ahnt etwas vom großen Gottesgeheimnis über Israel, und das hat Gott nur Menschen zeigen können, die wirklich offen waren für sein Reden. Er ahnt, was kommt.
Es ist doch in einer ganz großen Frühzeit. Israel hat noch nicht einmal das verheißene Land Kanaan in Besitz genommen.
Da sprach Balak zu Bileam: „Was tust du mir an? Ich habe dich holen lassen, um meinen Feinden zu fluchen, und siehe, du segnest!“
Er antwortete: „Muss ich nicht das halten und reden, was mir der Herr in den Mund gibt?“
Balak sprach zu ihm: „Komm doch mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du nur sein äußerstes Ende siehst, aber nicht ganz Israel, und verfluche es mir von dort.“
Er führte ihn zum Speerfeld auf dem Gipfel des Piska, baute sieben Altäre und opferte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder.
Bileam sprach zu Balak: „Tritt zu deinem Brandopfer, ich will dort dem Herrn begegnen.“
Der Herr begegnete Bileam und gab ihm das Wort in seinen Mund und sprach: „Geh zurück zu Balak und sprich so.“
Als er zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt den Fürsten der Moabiter.
Balak sprach zu ihm: „Was hat dir der Herr gesagt?“
Er hob an mit seinem Spruch und sprach: „Steh auf, Balak!“
Da stand ja schon etwas. Was heißt es? Niemals Haltung an.
„König, jetzt redet der ewige Gott!“ Der Mann Balak hatte gemeint, er sei der höchste Gott. Jetzt spricht der Herr.
„Nimm zu Ohren, was ich sage, du Sohn Zippos.“
So wunderbar, wie Gott in eine Heidenwelt hineinredet, wie Menschen zum ersten Mal merken, wenn Gott etwas mit ihnen vorhat.
„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, und ein Mensch noch ein Menschenkind, dass er etwas sagen sollte und nicht tun, etwas reden und nicht halten.“
Das war nicht aus dem Kopf von Bileam gekommen, das hat Gott ihm offenbart.
„Siehe, zu segnen ist mir befohlen.“ Er hat gesegnet, und ich kann es nicht wenden.
Wenn Gott etwas tut, kann keine Macht der Hölle das aufhalten.
Darum geht es doch.
Man sieht kein Unheil in Jakob und kein Verderben in Israel. Der Herr, sein Gott, ist bei ihm, und es jauchzt sein König zu.
Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, ist für sie wie das Horn des Wildstiers.
Denn es gibt kein Zaubern in Jakob und kein Wahrsagen in Israel.
Zu rechter Zeit wird Jakob und Israel gesagt, welche Wunder Gott tut.
„Siehe, das Volk wird aufstehen wie ein junger Löwe und wird sich erheben wie ein Löwe.
Es wird sich nicht legen, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen trinkt.“
Das ist so wunderbar gesagt, wie dieser Löwe da sitzt – eine wache Gemeinde, das Volk Israel, das von Gott seinen Dienst tut, beauftragt von ihm.
Wenn Gott sie segnet und wenn Jesus bei ihnen ist, dann dürfen sie wissen: Er führt das so.
Beachtlich, ich kann nur staunen über seinen Weg. Er hat uns gesegnet in allerlei himmlischen Gütern.
Ach, wir sind doch unter dem Segen Gottes. Und das kann nichts, nichts zerstören, auch wenn es durch Dunkelheiten ging.
Da sprach Balak zu Bileam: „Du sollst es weder verfluchen noch segnen.“
Bileam antwortete Balak: „Habe ich dir nicht gesagt, alles, was der Herr redet, das würde ich tun.“
Balak sprach zu ihm: „Komm doch, ich will dich an einen anderen Ort führen, vielleicht gefällt es Gott, dass du sie mir dort verfluchst.“
Balak führte ihn auf den Gipfel des Berges Peor, der hinunterblickt auf das Jordantal.
Bileam sprach zu Balak: „Baue mir hier sieben Altäre und schaffe mir sieben junge Stiere und sieben Widder.“
Balak tat, wie Bileam sagte, und opferte auf jedem Altar einen jungen Stier.
Dann wiederholte sich das dreimal.
Balak meint immer, wenn er an einem anderen Platz steht, das sei eine alte abergläubische Vorstellung, dass da das unterschiedlich wäre und die Einflüsse.
Sind das die Wasseradern vielleicht oder die Geister, die das bestimmen?
Als man sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging Bileam nicht wie bisher auf Zeichen aus, sondern richtete sein Angesicht zur Wüste.
Dort lag das große, schwache Volk Israel.
Er hob seine Augen auf und sah Israel, wie sie sich lagern nach ihren Stämmen.
Der Geist Gottes kam auf ihn, und er hob an mit seinem Spruch und sprach:
„Er sagt Bileam, der Sohn Beors, er sagt dem Mann, dem die Augen geöffnet sind.“
Das ist nicht etwas, das man mit seinem natürlichen Blick erkennen kann.
Gott muss uns die Augen erleuchten, um seine großen Erkenntnisse und Offenbarungen zu verstehen.
Ich kann glauben, nur wenn Gott mir die Augen und das Verständnis dafür öffnet.
Es sagt der Hörer göttlicher Rede, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht, dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet.
„Wie fein sind deine Zelte, Jakob!“ – obwohl sie schon ganz verrissen und verlumpt sind.
Gesegnet unter dem Segen Gottes, selbst unsere brüchigen Sachen werden von Gott getragen, gehalten.
Eine Wohnung in Israel ist wie die Täler, die sich ausbreiten, wie die Gärten an den Wassern, wie die Aloe-Bäume, die der Herr pflanzt, wie die Zedern an den Wassern.
Sein Eimer fließt von Wasser über, und seine Saat hat Wasser in Fülle.
Sein König wird höher werden als Agag usw. – eine wunderbare Verheißung.
In Vers 10 entbrannte Balak in Zorn gegen Bileam und schlug die Hände zusammen.
Er sprach zu ihm: „Ich habe dich doch gerufen, dass du meine Feinde verfluchen solltest, und siehe, du hast sie nun dreimal gesegnet.
Geh weg in dein Land! Ich dachte, ich wollte dich ehren, aber der Herr hat dir die Ehre verwehrt.“
Bileam antwortete: „Habe ich nicht schon zu deinem Boten gesagt, der dich zu mir sandte: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch an das Wort des Herrn nicht vorübergehen und Böses oder Gutes tun nach meinem Herzen.
Sondern was der Herr redet, das rede ich auch.“
Nun sprach er: „Ich ziehe zu meinem Volk, so komm, ich will dir kundtun, was dieses Volk deinem Volk tun wird zur letzten Zeit.“
Er hob an mit seinem Spruch und sprach:
„Er sagt Bileam, der Sohn Beors, er sagt dem Mann, dem die Augen geöffnet sind.
Er sagt dem Hörer göttlicher Rede, der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht, dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet.
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn nicht von nahem.
Es wird ein Stern auf Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen.
Er wird die Schläfen der Moabiter zerschmettern und den Scheitel aller Söhne Setz.“
So weiter – dieses herrliche Adventsbild des kommenden Messiaskönigs, der Stern.
Darf ich noch ein paar Worte dazu sagen?
Das war der Anlass, warum wir es gelesen haben, wie Gott damals den Menschen das erste Mal den Widerblick ließ, wenn er den Heiland schicken wird.
Bei den Propheten wurde es dann viel klarer.
Der Stern in der dunklen Nacht hat zuerst einmal die Bedeutung der Orientierung.
Wenn sie durch die Wüste gehen – dort gibt es nicht so viele Wolken wie bei uns – können sie sich nach den Sternen richten und ihren Weg gehen.
Die Seeleute bestimmen ihren Kurs nach den Sternen, und der Weg ist uns erhellt.
Wir haben hier in Jesus eine Wegweisung. Er wird uns leiten und den Weg zeigen.
In dem Stern ist natürlich auch das Licht, das leuchtet.
Ich kann es heute Abend gar nicht mehr alles so ausdeuten, aber ich möchte noch in Erinnerung rufen, wie schön der Morgenstern leuchtet, das Lied von Philipp Nicolai, das in dieser schrecklichen Pestnacht gedichtet wurde.
Eines der schönsten Lieder unseres Gesangbuches ist es allemal – das Zeichen des kommenden Tages, der Hoffnung und der Zuversicht.
Der Stern, das Bild vom Stern, das dann wieder leuchtet bei den Magiern, den Weisen aus dem Morgenland, die kommen und in Bethlehem sind.
Es hängt ja für uns alle zusammen: die Sterne, die wir jetzt in der Weihnachtszeit aufhängen, erinnern uns an diese herrliche Weissagung, die Gott an Bileam schauen ließ und die nun durch die Jahrhunderte den Menschen den Weg zur Krippe gewiesen hat.
Das Licht in der Nacht, das Zeichen für Verirrte.
Von den Sternen auf unseren Straßen will ich natürlich nicht reden, aber wir wollten von den Sternen auch noch sprechen.
Für viele Leute sind die Sterne eine Macht, Sternbilder – für uns nicht.
Für uns hat nur die Macht eines Sternes Einfluss.
Und wenn wir unter diesem Stern stehen, dann haben die ganzen Mächte nichts mehr zu tun.
Alle weltliche Größe – und das ist hier gemeint – zerfällt.
Das tut manchen immer noch ein bisschen erschüttern, dass da so steht: Sie werden zerschmettert.
Das ist die schreckliche Weltgeschichte, die abläuft mit ihrem Ringen und Kampf.
Auch in diesen Tagen gehen die Befreiungskriege weiter und die Kämpfe.
Ich las heute in einer Zeitung, dass es in Kolumbien keine Sicherheit mehr gibt für die Menschen durch die Anarchie der Terroristen – eine unheimliche Welt, in der wir leben.
Moab, du wirst untergehen, wenn du nicht unter dem Stern des kommenden Heilands und Herrschers geborgen bist.
Ich kann es jetzt mit Ihnen nicht mehr lesen, das soll uns heute Abend auch nicht bewegen, dass dieser Bileam schrecklich umgekommen ist und dass dieser Bileam das Volk Israel verführt hat.
Er hat sie in eine schreckliche Verwirrung hineingezogen.
Gott hat ihm so viel gezeigt. Er war ein Werkzeug Gottes, und er hat es nicht halten können.
Er blieb einer, der Israel an der falschen Stelle erwischt hat und der Wegbereiter wurde.
Das kommt dann später beim Paulus im 2. Korintherbrief 10 noch einmal vor: Passt auf, dass uns nicht das passiert, was bei den Vätern durch Bileam passiert ist.
Eine interessante Geschichte der Bibel, die vielfach zu uns redet.
Das sind Punkte, die ich als Bibelkunde mit Ihnen mal durchgehen wollte, weil wir sonst kaum dazu kommen.
Wir haben vor Jahren einmal auch nur über Vers 17 gepredigt – über diesen Stern, der in der Nacht leuchtet – ein herrliches Bild für unsere Adventsworte.
Was uns heute bewegt, war mir wichtig: die ganze Geschichte dieses Bileam zu sehen und unseren Weg neu zu erkennen.
Gunther, hast du noch etwas? Du hast doch jetzt etwas entdeckt.
Da steht, haben wir die Stellen noch, wo das mit Bileam kommt? Vierten Mose 22, glaube ich, oder wo?
Das ist wahrscheinlich hier angegeben, beim Bileam. Sonst schauen Sie in Ihrer Konkordanz, da müssen die Verweise unten dran sein.
Ich habe es leider jetzt auch nicht notiert, weil ich den ganzen Tag unterwegs war.
Kapitel 31, Vers 8, da geht es dann weiter.
Auch Bileam töteten sie mit dem Schwert.
Das können Sie in Ruhe noch einmal lesen, auch wenn Sie ein Bibellexikon haben und so weiter – das lohnt sich.
Für uns genügt es heute, an der Adventsverheißung stehen zu bleiben und noch einen Blick darauf zu werfen, um sie nacheinander zu kennen.
Wir kennen die großen Adventsverheißungen, etwa aus Jesaja oder Sacharja, die Verheißung aus Micha.
Aber das ist eine der ersten, die wir haben.
Die erste ist ja die im 1. Mose 3 über den Fluch mit dem Stechen der Schlange in die Ferse, und dass sie durch den Kopf zertreten wird – „Schlangenhaupt in zwei“ heißt es im Lied.
Da ist schon die Erwartung des Messias drin.
Dann haben wir die nächste Adventsverheißung in 1. Mose 49.
Aber wir haben deine noch vergessen vom Elischa: „Komm herein, du Gesegneter des Herrn!“
Das deutet schon darauf hin.
Dann 1. Mose 49: „Herr, ich warte auf dein Heil“, wie der alte Jakob sich aufrichtet in Ägypten.
Er ist nicht zufrieden, jetzt sehe ich meine Kinder wieder, mache es auch recht und ordne eure Sachen.
Aber er sagt auch: „Herr, ich warte auf dein Heil, du musst es am Ende der Tage doch schaffen.
Du musst mit dieser Welt zu Ende kommen.“
So zieht es sich dann durch, bis wir hier Bileam haben und dann zu den Propheten kommen.
Dann, ja, das 2. Petrus 1,19 mit dem prophetischen Wort und dem Morgenstern.
Richtig, richtig, das gehört auch dazu.
Ah, das ist immer schön, wenn wir dann ein bisschen zweiten, ersten...
Die Altäre und Opfer – Gefahr der Vermischung
Dann sprach Bileam: „Baue mir hier sieben Altäre und schaffe mir sieben junge Stiere und sieben Widder.“ Balak tat, wie Bileam es ihm sagte. Beide, Balak und Bileam, opferten auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder.
Ich bin nicht ganz überzeugt, ob das richtig war. Das war eine Mischreligion, da hat er sich wieder verbrüdert. Es ist immer wieder merkwürdig, wie schwer wir es haben, die Trennung aufrechtzuerhalten. Es soll ja nie so sein, dass wir auf andere herabblicken und sie verachten. Aber wir müssen aufpassen, dass wir auf dem einen Weg Gottes bleiben. Dann kommen Einflüsse.
Denn das ist so schlimm: Bileam wird gleich wieder mitgezogen. Wir sind so leicht beeinflussbar, auch in unseren Gedanken, und meinen, das käme von Gott. Doch es kommt nicht von Gott. Es ist immer wieder wichtig, dass unsere Glaubensgrundsätze über dem Bibelwort gereinigt werden. Wir müssen sagen: Herr, wir wollen nichts als dein Wort hören. Wir wollen uns nicht von Traditionen bestimmen lassen, sondern von dir.
Und Bileam sprach zu Balak: „Tritt zu deinem Brandopfer, ich will hingehen, ob mir vielleicht der Herr begegnet, damit ich dir sage, was er mir zeigt.“ Er ging hin bei einem kahlen Hügel, und Gott begegnete Bileam. Er aber sprach zu ihm: „Sieben Altäre habe ich hergerichtet, auf jeden Altar einen jungen Stier und einen Widder geopfert.“
Doch der Herr gab das Wort in Bileams Mund und sprach: „Geh zurück zu Balak und sprich so.“ Als Bileam zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt allen Fürsten der Moabiter. Da hob Bileam an mit seinem Spruch und sprach:
„Aus Aram hat mich Balak, der König der Moabiter, holen lassen, vom Gebirge im Osten. Komm, verfluche mir Jakob, komm, verwünsche Israel!“
Wie soll ich fluchen, den Gott nicht flucht? Wie soll ich verwünschen, den der Herr nicht verwünscht?
Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn, und von den Hügeln schaue ich ihn.
Siehe, das Volk wird abgesondert wohnen und sich nicht zu den Heiden rechnen.
Wer kann den Staub Jakobs zählen, auch nur den vierten Teil Israels?
Meine Seele möge sterben den Tod, mein Ende werde wie ihr Ende!
Er ahnt etwas vom großen Gottesgeheimnis über Israel, und das hat Gott nur Menschen zeigen können, die wirklich offen waren für sein Reden. Er ahnt, was kommt. Es ist doch in einer ganz großen Frühzeit, Israel hat noch nicht einmal das verheißene Land Kanaan in Besitz genommen.
Da sprach Balak zu Bileam: „Was tust du mir an? Ich habe dich holen lassen, um meinen Feinden zu fluchen, und siehe, du segnest.“
Er antwortete und sprach: „Muss ich nicht das halten und reden, was mir der Herr in den Mund gibt?“
Balak sprach zu ihm: „Komm doch mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du nur sein äußerstes Ende siehst, aber nicht ganz Israel, und verfluche es mir von dort.“
Er führte ihn zum Speerfeld auf dem Gipfel des Piska, baute sieben Altäre und opferte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder. Bileam sprach zu Balak: „Tritt zu deinem Brandopfer, ich aber will dort dem Herrn begegnen.“
Der Herr begegnete Bileam und gab ihm das Wort in seinen Mund und sprach: „Geh zurück zu Balak und sprich so.“ Als er zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt den Fürsten der Moabiter. Balak sprach zu ihm: „Was hat der Herr gesagt?“
Er hob an mit seinem Spruch und sprach: „Steh auf, Balak!“ Da stand ja schon etwas. Was heißt es? Niemals Haltung an?
„König, jetzt redet der ewige Gott!“ Mann, der Balak hat ja gemeint, er sei der höchste Gott. Jetzt spricht der Herr. Nimm zu Ohren, was ich sage, du Sohn Zippos. So wunderbar, wie Gott in eine Heidenwelt hineinredet, wie Menschen zum ersten Mal merken, wenn Gott mit ihnen etwas vorhat.
„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, und ein Mensch noch ein Menschenkind, dass er etwas sagen sollte und es nicht tun, etwas reden und es nicht halten.“ Das war nicht aus dem Kopf von Bileam gekommen, das hat Gott ihm offenbart.
„Siehe, zu segnen ist mir befohlen.“ Er hat gesegnet, und ich kann es nicht wenden. Wenn Gott etwas tut, dann kann keine Macht der Hölle das aufhalten. Darum geht es doch. Man sieht kein Unheil in Jakob und kein Verderben in Israel. Der Herr, sein Gott, ist bei ihm, und es jauchzt seinem König zu. Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, ist für sie wie das Horn des Wildstiers. Denn es gibt kein Zaubern in Jakob und kein Wahrsagen in Israel.
Zu rechter Zeit wird Jakob und Israel gesagt, welche Wunder Gott tut. „Siehe, das Volk wird aufstehen wie ein junger Löwe und wird sich erheben wie ein Löwe. Es wird sich nicht legen, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen trinkt.“
Das ist so wunderbar gesagt, wie dieser Löwe da sitzt, eine wache Gemeinde, das Volk Israel, das von Gott seinen Dienst tut, beauftragt von ihm. Wenn Gott sie segnet und wenn Jesus bei ihnen ist, dann dürfen sie wissen: Er führt das so. Beachtlich, ich kann nur staunen über seinen Weg.
Er hat uns gesegnet in allerlei himmlischen Gütern. Ach, wir sind doch unter dem Segen Gottes, und das kann nichts, nichts zerstören, auch wenn es da durch Dunkelheiten ging.
Da sprach Balak zu Bileam: „Du sollst es weder verfluchen noch segnen.“ Bileam antwortete ihm: „Habe ich dir nicht gesagt, alles, was der Herr redet, das würde ich tun?“
Balak sprach zu ihm: „Komm doch, ich will dich an einen anderen Ort führen. Vielleicht gefällt es Gott, dass du sie mir dort verfluchst.“
Balak führte ihn auf den Gipfel des Berges Peor, der hinunterblickt auf das Jordantal. Bileam sprach zu Balak: „Baue mir hier sieben Altäre und schaffe mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder.“ Balak tat, wie Bileam sagte, und opferte auf jedem Altar einen jungen Stier. Dann wiederholte es sich dreimal.
Balak meint immer, wenn er an einem anderen Platz steht – das ist die alte abergläubische Vorstellung –, dass es da unterschiedlich wäre. Die Einflüsse, sind das die Wasseradern vielleicht oder die Geister, die das bestimmen?
Als man sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging Bileam nicht wie bisher auf Zeichen aus, sondern richtete sein Angesicht zur Wüste. Dort lag dieses große, schwache Volk Israel. Er hob seine Augen auf und sah Israel, wie sie sich lagerten nach ihren Stämmen. Der Geist Gottes kam auf ihn, und er hob an mit seinem Spruch und sprach:
„Er sagt Bileam, der Sohn Beors, er sagt dem Mann, dem die Augen geöffnet sind.“
Das ist nicht eine Sache, die man mit seinem natürlichen Blick erkennen kann. Gott muss uns die Augen erleuchten, um seine großen Erkenntnisse und Offenbarungen zu verstehen. Ich kann glauben, nur wenn Gott mir die Augen und das Verständnis dafür öffnet.
Es sagt der Hörer göttlicher Rede, der das Allmächtige Offenbarung sieht, dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet:
„Wie fein sind deine Zelte, Jakob!“ – obwohl die schon ganz verrissen und verlumpt waren, gell?
Segnen unter dem Segen Gottes, selbst unsere brüchigen Sachen – von Gott getragen, gehalten und eine Wohnung in Israel, wie die Täler, die sich ausbreiten, wie die Gärten an den Wassern, wie die Aloe-Bäume, die der Herr pflanzt, wie die Zedern an den Wassern. Sein Eimer fließt von Wasser über, und seine Saat hat Wasser in Fülle. Sein König wird höher werden als Agag und so weiter.
Wunderbare Verheißung! Vers 10. Da entbrannte Balaks Zorn gegen Bileam. Er schlug die Hände zusammen und sprach zu ihm:
„Ich habe dich doch gerufen, dass du meine Feinde verfluchen solltest, und siehe, du hast sie nun dreimal gesegnet. Geh weg in dein Land! Ich dachte, ich wollte dich ehren, aber der Herr hat dir die Ehre verwehrt.“
Bileam antwortete ihm: „Habe ich nicht schon zu deinem Boten gesagt, der dich zu mir sandte: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch an das Wort des Herrn nicht vorübergehen und Böses oder Gutes tun nach meinem Herzen. Sondern was der Herr redet, das würde ich auch reden.“
Und nun siehe:
„Ich ziehe zu meinem Volk, so komm, ich will dir kundtun, was dieses Volk deinem Volk tun wird zur letzten Zeit.“
Er hob an mit seinem Spruch und sprach:
„Er sagt Bileam, der Sohn Beors, er sagt dem Mann, dem die Augen geöffnet sind. Er sagt der Hörer göttlicher Rede, der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht, in dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet. Ich sehe ihn, aber nicht jetzt. Ich schaue ihn aber nicht von nahem. Es wird ein Stern auf Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen, und er wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Setz.“
So weiter – dieses herrliche Adventsbild des kommenden Messiaskönigs, der Stern.
Bedeutung des Sterns als Adventssymbol
Darf ich noch ein paar Worte dazu sagen? Das war der Anlass, warum wir es gelesen haben: Wie Gott damals den Menschen zum ersten Mal einen Ausblick gewährte, als er den Heiland schicken wollte. Bei den Propheten wurde das dann viel klarer.
Der Stern in der dunklen Nacht hat zunächst einmal die Bedeutung der Orientierung. Wenn die Menschen durch die Wüste gehen – dort gibt es nicht so viele Wolken wie bei uns – können sie sich an den Sternen orientieren und ihren Weg finden. Auch die Seeleute bestimmen ihren Kurs nach den Sternen, und so wird ihr Weg erhellt.
Wir haben hier in Jesus eine Wegweisung. Er wird uns leiten und den Weg zeigen. In dem Stern ist natürlich auch das Licht enthalten, das leuchtet. Ich kann heute Abend nicht alles ausführlich deuten, aber ich möchte noch in Erinnerung rufen, wie schön der Morgenstern leuchtet – das Lied von Philipp Nicolai, das er in dieser schrecklichen Pestnacht gedichtet hat.
Eines der schönsten Lieder unseres Gesangbuches ist es allemal: Das Zeichen des kommenden Tages, der Hoffnung und der Zuversicht. Der Stern, das Bild vom Stern, leuchtet wieder bei den Magiern, den Weisen aus dem Morgenland, die nach Bethlehem kommen.
Für uns hängen alle Sterne, die wir jetzt in der Weihnachtszeit aufhängen, zusammen. Sie erinnern uns an diese herrliche Weissagung, die Gott an Bileam schauen ließ und die nun durch die Jahrhunderte den Menschen den Weg zur Krippe gewiesen hat.
Das Licht in der Nacht ist ein Zeichen für Verirrte. Von Sternen auf unseren Straßen will ich natürlich nicht reden, aber wir wollten auch von den Sternen sprechen. Für viele Menschen sind Sterne eine Macht, Sternbilder. Für uns sind sie das nicht. Für uns hat nur die Macht eines einzigen Sternes Einfluss.
Wenn wir unter diesem Stern stehen, dann haben alle anderen Mächte nichts mehr zu tun. Alle weltliche Größe – und das ist hier gemeint – zerfällt. Das mag manche immer noch ein wenig erschüttern, dass dort steht: Sie werden zerschmettert. Das ist die schreckliche Weltgeschichte, die abläuft mit ihrem Ringen und Kampf.
Auch in diesen Tagen gehen die Befreiungskriege weiter und die Kämpfe. Ich las heute in einer Zeitung, dass es in Kolumbien keine Sicherheit mehr für die Menschen gibt, durch die Anarchie der Terroristen – eine unheimliche Welt, in der wir leben.
Moab, du wirst untergehen, wenn du nicht unter dem Stern des kommenden Heilands und Herrschers geborgen bist.
Abschlussbetrachtung zur Geschichte Bileams und Ausblick auf weitere Verheißungen
Ich kann es jetzt mit Ihnen nicht mehr lesen. Es soll uns heute Abend auch nicht bewegen, dass dieser Bileam ja schrecklich umgekommen ist und dass er das Volk Israel verführt hat. Er hat sie in eine schreckliche Verwirrung hineingezogen. Gott hat ihm so viel gezeigt. Er war ein Werkzeug Gottes, aber er hat es nicht halten können.
Er blieb jemand, der Israel an einer wunderbaren Stelle erwischt hat und der Wegbereiter wurde. Das kommt später beim Paulus im 2. Korintherbrief Kapitel zehn noch einmal vor. Dort heißt es: Passt auf, dass uns nicht das passiert, was bei den Vätern durch Bileam geschehen ist.
Eine interessante Geschichte der Bibel, die vielfach zu uns spricht. Das sind Punkte, die ich als Bibelkunde mit Ihnen mal durchgehen wollte, weil wir sonst kaum dazu kommen. Vor Jahren haben wir einmal auch nur über Vers 17 gepredigt, über diesen Stern, der in der Nacht leuchtet – ein herrliches Bild für unsere Adventsworte.
Aber was uns heute bewegt, war mir wichtig: die ganze Geschichte dieses Bileam zu sehen und unseren Weg neu zu erkennen. Gunther, hast du noch etwas entdeckt? Da steht, wir haben die Stellen noch, wo das mit Bileam steht, vermutlich in 4. Mose 22, glaube ich, oder wo genau? Das ist wahrscheinlich hier angegeben. Sonst schauen Sie in Ihrer Konkordanz nach, da müssen die Verweise unten dran sein. Ich habe es leider jetzt auch nicht notiert, weil ich den ganzen Tag unterwegs war.
In Kapitel 31, Vers 8, geht es dann weiter: Auch Bileam töteten sie mit dem Schwert. Das können Sie in Ruhe noch einmal lesen. Wenn Sie ein Bibellexikon haben, lohnt sich das ebenfalls.
Für uns genügt es heute, an der Adventsverheißung stehen zu bleiben und noch einen Blick darauf zu werfen, um die Reihenfolge zu kennen. Wir kennen die großen Adventsverheißungen, etwa aus Jesaja oder Sacharja, auch die Verheißung aus Micha. Aber das ist eine der ersten, die wir haben.
Die erste ist ja die aus 1. Mose 3, über den Fluch mit dem Stechen der Schlange in die Ferse, und der wird durch den Kopf zertreten. Der „Schlangenkopf in zwei“ heißt es im Lied – da ist schon die Erwartung des Messias drin.
Dann haben wir die nächste Adventsverheißung in 1. Mose 49. Aber wir haben deine noch vergessen vom Elischa: „Komm herein, du Gesegneter des Herrn“, was auch schon hindeutet.
Dann 1. Mose 49: „Herr, ich warte auf dein Heil“, wie der alte Jakob sich in Ägypten aufrichtet. Er ist nicht zufrieden. Jetzt sieht er seine Kinder wieder und ordnet ihre Sachen. Aber er sagt auch: „Herr, ich warte auf dein Heil. Du musst es am Ende der Tage doch schaffen. Du musst mit dieser Welt zu Ende kommen.“
So zieht es sich dann durch, bis wir hier den Bileam haben und dann zu den Propheten kommen. Dann, ja, das 2. Petrus 1,19 mit dem prophetischen Wort und dem Morgenstern. Richtig, richtig, das gehört auch dazu.
Das ist immer schön, wenn wir dann ein bisschen zwischen dem zweiten und ersten Brief hin- und hergehen.