Die Bibel beantwortet drei grundlegende Fragen, die ich sonst nirgendwo beantwortet finde: Woher komme ich? Wozu lebe ich? Und wo verbringe ich die Ewigkeit? Über diese Themen spricht die Bibel sehr ausführlich.
Die eine Alternative, und das ist das, was die Bibel lehrt, ist, dass am Anfang ein erstes Menschenpaar war, mit den Namen Adam und Eva. Für die Bibel gibt es zwei Möglichkeiten ihrer Herkunft: Entweder stammt sie von Gott oder sie stammt von Menschen. Das ist die alles entscheidende Frage.
Wenn die Bibel nur von Menschen erdacht ist und irgendwann im Laufe der Jahrhunderte von Menschen aufgeschrieben wurde, dann sind die Themen, über die die Bibel spricht – zum Beispiel Himmel und Hölle, Auferstehung und ewiges Gericht – nur Phantastereien menschlicher Erzählkunst. In diesem Fall können wir die Bibel getrost zu den Märchen zählen und sagen, dass alles darin belanglos ist und für uns keine Bedeutung hat.
So denken in der Tat auch viele Leute. Sie sagen, diese Bibel sei von Menschen ausgedacht worden, im Laufe von Jahrhunderten, und wir haben sie als gesammeltes Werk vor uns liegen.
Ist die Bibel aber von Gott, dann haben wir es mit Wahrheit zu tun. Dann gibt es wirklich einen Himmel, dann gibt es auch wirklich eine Hölle, und es gibt ein Gericht nach dem Tod, bei dem sich jeder verantworten muss – ohne Ausnahme alle Menschen, die hier gelebt haben.
Dann existieren wir für immer und ewig, so sagt es die Bibel. Es gibt nicht das, was manche Leute behaupten, nämlich dass mit dem Tod alles aus ist oder unsere Existenz ausgelöscht wird. Was es da für verschiedene Ideen gibt, sind dann automatisch alle falsch.
Jetzt kommt die entscheidende Frage: Wie können wir erkennen, ob die Bibel wahr ist?
Einführung: Die zentrale Frage nach der Wahrheit der Bibel
Das ist die alles entscheidende Frage, der wir jetzt nachgehen wollen. Natürlich könnte man mehrere Abende damit füllen und immer tiefer in das Thema eintauchen.
Ich habe drei Punkte ausgewählt, an denen ich zeigen möchte, dass die Bibel wirklich von Gott stammt.
Der erste Bereich sind die Lebenskonzepte. Zweitens möchte ich dies anhand der Naturwissenschaft aufzeigen. Drittens spreche ich über den Bereich der Prophetien.
Wenn wir diese drei Aspekte durchgegangen sind, glaube ich, dass wir Klarheit über die Herkunft der Bibel gewonnen haben.
Lebenskonzepte: Die zeitlose Relevanz der Bibel
Fangen wir mit dem Ersten an, über Lebenskonzepte. Ich hielt einen Vortrag in einer Stadt. Hinterher kam ein Physikprofessor auf mich zu und sagte: „Wissen Sie, was Sie da alles so gesagt haben, war ja ganz gut und schön, aber Sie haben mit einem Buch argumentiert, das über 2000 Jahre alt ist. Das kann man alles längst vergessen, ist alles längst überholt, was Sie da gesagt haben. Wir leben im 21. Jahrhundert, und diese Dinge haben keinerlei Bedeutung mehr für uns – außer der bemerkenswerten Aussage, die Sie treffen. Kommen Sie doch mal her, darüber müssen wir einmal reden.“
Dann habe ich ihm einmal Folgendes gesagt: „Schauen Sie, in unserem Land gehen wir bei den Ehescheidungen auf die 50 Prozent zu. Das ist eine Katastrophe. Dann reden wir überall von Mobbing an den Arbeitsplätzen. Und was wir in den Zeitungen lesen, gehört zum Alltag dieses Landes und dieser Welt: Korruption, Betrügereien und all das.“
Er sagte: „Ja, stimmt, haben Sie Recht.“
Ich sagte bezüglich der Ehescheidungen: „Man weiß, dass weit über 90 Prozent der Ehescheidungen drei Gründe haben. Erster Grund ist das Fremdgehen, zweiter Grund ist das Geld und dritter Grund ist der Alkohol.“
Dann habe ich gesagt: „Lassen Sie uns mal eine Stelle aufschlagen aus dem Alten Testament.“ Wir lasen das Wort aus dem Buch Josua, Kapitel 1, Vers 8. Ich las nur diesen einen Vers vor und sagte: „Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir gelingen, und du wirst es weise ausrichten.“
Wenn die Leute sich danach gerichtet hätten, wie sie eine gute Ehe führen können – denn das beschreibt die Bibel –, dann wären die meisten Ehen noch in Ordnung. Und vieles, was wir an Nöten in unserer Welt haben, hätten wir da nicht, wenn sie nur diesen einen Vers beachtet und einfach die Bibel gelesen und nach dem, was darin geschrieben steht, gehandelt hätten.
Diese Diskussion dauerte höchstens drei Minuten. Da sagt dieser Mann, der völlig gegen die Bibel eingestellt war: „Da haben Sie auch wieder Recht. Wenn die Leute das tun würden, sähe die Welt anders aus.“
Ich sage: Sehen Sie, also ist die Bibel doch noch heute verwendbar.
Ernährung als Beispiel für biblische Weisheit
Ich greife einmal einen Punkt bezüglich der Lebenskonzepte heraus, nämlich Essen und Trinken. Viele Menschen haben damit Probleme. Viele essen zu viel, der Umfang wird größer, und auf der Waage schlägt der Zeiger nach rechts aus. Und was tut man? Man geht in eine Buchhandlung und kauft sich Bücher – Bücher über alle möglichen Diäten.
Es gibt so viele, dass es kaum eine Liste gibt, um das alles zu erfassen. Zum Beispiel gibt es eine Eierdiät, bei der man ganz viele Eier essen soll – so viele, bis man kaum noch gehen kann – und dabei angeblich kein Gramm zunimmt. Manche Menschen tun das auch. Sie essen dann nur noch Eier. Hinterher ist ihnen schlecht, und sie gehen zum Arzt. Der Arzt sagt: „Das hätten Sie nicht tun sollen. Außerdem hat sich Ihr Cholesterinspiegel dermaßen erhöht, dass wir jetzt Probleme haben, das wieder in Ordnung zu bringen.“
Die Bibel macht das einfacher und beschreibt das Ganze in einem einzigen Vers, zum Beispiel in Lukas 21,34: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung!“ Unverkennbar erkennt man hier die Sprache Luthers. Luther war ja derjenige, der die deutsche Sprache, man kann sagen, erfunden hat. Vorher gab es keine einheitliche hochdeutsche Sprache, und er hat all das zusammengeschrieben und gesucht, wie die Leute sprechen.
Darum ist das unsere ureigenste Sprache, die Luthersprache. Ich liebe darum die Luther-Übersetzung über alle anderen Übersetzungen, weil die Sprache so deutlich zu verstehen ist. Ich kann überhaupt nicht nachempfinden, wenn jemand sagt, das sei doch überhaupt nicht verständlich, was da steht.
Zum Essen und Trinken noch eine weitere Stelle aus dem Buch Sirach, das zu den Apokryphen gehört. Luther sagte, es sei nicht der Heiligen Schrift gleichzusetzen, aber doch gut zu lesen. Nun, wenn es gut zu lesen ist, wollen wir es auch mal lesen – und zwar ebenfalls übersetzt von Luther. Da können wir schon erwarten, dass die Sprache deutlich ist. Wahrscheinlich wird hinterher niemand zu mir kommen und sagen: „Das habe ich nicht verstanden, was da stand.“
Luther sagt bezüglich Essen und Trinken Folgendes: „Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gesund ist. Und siehe, was ihm ungesund ist, das gib ihm nicht; denn allerlei dient nicht jedermann, so mag auch nicht jedermann allerlei. Überfülle dich nicht mit allerlei leckerer Speise und friss nicht zu gierig; denn viel Fressen macht krank, und ein unersättlicher Frass kriegt das Grimmen.“ Viele haben sich zu Tode gefressen. Werbemäßig heißt es oft, der lebt desto länger.
Das ist Original Luthers Sprache mit dem besonderen Markenzeichen: gut und leicht verständlich. Also, wenn man die Bibel verstehen will, greift man zur Luther-Übersetzung, und man wird alles verstehen, was darin steht. Natürlich hat die Bibel auch Gedanken, die wir nicht auf Anhieb verstehen. Aber das liegt dann nicht an Luther, sondern daran, dass wir hier göttliche Gedanken finden, die wir letztlich nicht bis in die letzte Tiefe ausloten werden.
Naturwissenschaftliche Belege für die Wahrheit der Bibel
Ich komme zum zweiten Bereich, der uns zeigt, dass die Bibel wahr ist: der Bereich der Naturwissenschaft, hier speziell die Schöpfung.
In Römer 1,20 lesen wir einen ganz zentralen Vers dazu. Dort heißt es: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben.“
Ich finde diesen Vers sehr bemerkenswert, weil hier gesagt wird, dass jeder Mensch auf der Erde, egal wo er lebt, diese Erkenntnis aus den Werken der Schöpfung ziehen kann: dass ein ewiger Gott vorhanden sein muss. Wenn jemand sagt, das könne er nicht erkennen, muss man sofort nachfragen, was an diesem Denken zerstört wurde.
In den meisten Fällen kommt man dann auf die Evolution zu sprechen. Die Evolution ist eine Vernebelungstheorie, keine wissenschaftliche Theorie, sondern eine Theorie, die unsere Wahrnehmung trübt. Denn wir haben alle das natürliche Vermögen, aus den Werken der Schöpfung zu schließen, dass ein Gott sein muss.
Manche Leute fragen auch immer wieder: Was ist mit den Menschen, die nie die Botschaft von Gott gehört haben? Auch hier muss man sagen: Sie haben sie alle gehört, ohne Ausnahme. Denn sie hatten alle die Botschaft der Schöpfung und konnten daraus erkennen, dass ein Schöpfer existiert.
Diese Ausdrucksweise ist hier so stark, dass wir sagen können: Die Werke der Schöpfung sind ein Gottesbeweis. Wenn man den Begriff „Gottesbeweis“ erwähnt, egal ob unter Pfarrern oder Naturwissenschaftlern, bekommt man prompt eine Antwort. „Alle Gottesbeweise wurden von Kant zertrümmert“, heißt es dann.
Das stimmt, Kant hat das gemacht. Kant ist ein Landsmann von mir, er kommt aus Ostpreußen, hat diesen Ort aber nie verlassen. Eigentlich müsste ich zu ihm halten, aber das kann ich aus bestimmten Gründen nicht. Denn dieser Mann lebte vor zweihundert Jahren und verfügte über unvorstellbar wenig naturwissenschaftliche Erkenntnisse im Vergleich zu dem, was wir heute wissen.
Darum konnte er eine so weitreichende Schlussfolgerung ziehen – und auch die Aussage, dass er alle Gottesbeweise zertrümmert hat – gar nicht treffen. Aufgrund seiner begrenzten Erkenntnisse war es ihm nicht möglich, so etwas zu sagen. Ganz im Gegenteil: Er hätte auch damals schon aus den gewaltigen Werken der Schöpfung die Schlussfolgerung ziehen können, dass ein Schöpfer existiert.
Aber Kant war ja Philosoph. Und ich habe gestern schon zum Ausdruck gebracht, wie meine Position zur Philosophie ist. Denn die Philosophie kann keine inhaltlichen Antworten geben.
Neulich hielt ich einen Vortrag in Braunschweig vor einem bekannten Philosophen. Dieser Mann war ehrlich und sagte: „Wir Philosophen greifen nur das auf, was andere gesagt haben, und an den Stellen, wo sie unsauber formuliert haben, drücken wir das in philosophischen Worten aus.“
Da hätte ich beinahe ergänzen wollen: „So dass dann hinterher schon gar keiner mehr etwas versteht.“
Beispiele aus der Schöpfung
Beschäftigen wir uns ein wenig mit Fragen der Schöpfung. Hier sehen wir vier Präsidentenköpfe aus den USA, die in Stein gehauen sind. Diese kann man in South Dakota, USA, besichtigen. Dort sehen wir Präsident Washington ganz links und einige andere daneben.
Wenn wir uns das anschauen, stellt sich die Frage: Ist es möglich, dass so etwas durch Wind, Sturm, Hagel, Schnee, Regen oder andere Einflüsse der Natur entstanden ist? Niemand von uns würde sagen, dass das durch Zufallsprozesse entstanden ist. Das würde niemand behaupten.
Doch wir müssen auch sagen, dass diese Köpfe kein Leben repräsentieren. Sie zeigen überhaupt kein Leben, sondern sind totes Gestein, das einfach bearbeitet wurde. Trotzdem würde niemand sagen, dass so etwas zufällig entsteht.
Jetzt kommt das Ungeheuerliche und Nichtverstehbare: Wenn wir eine lebende Pflanze sehen, die solche wunderbaren Farben und Formen mit Blüten hervorbringt, sagen viele Menschen, dass so etwas durch Zufallsprozesse der Evolution entstanden sein kann. Das kann ich nicht verstehen. Es ist völlig unverständlich und passt nicht zur Faktenlage, die wir beobachten.
Schauen wir uns diese schöne Blüte mit den vielen Blütenblättern an. Es ist erstaunlich, dass so etwas aus einem einzigen Samenkorn entstehen kann. In diesem Samenkorn steckt die vollständige Information für die Pflanze und auch für die Gestaltung der Blütenblätter. Diese Information wird in einem genialen Prozess ausdifferenziert, sodass am Ende diese Blüte entsteht.
So etwas Geniales kann kein Physiker, kein Biologe und niemand sonst auch nur ansatzweise nachbauen. Trotzdem glauben viele, dass das durch Zufall, Mutationen, Selektion und andere Faktoren entstanden sein soll. Damit versucht man im Grunde, die Idee eines Schöpfers auszuschließen.
Oder betrachten wir diese wunderbare Orchideenblüte. Ihre Farben und Formen beruhen auf Information, und diese Information ist ein Programm. Aus Erfahrung wissen wir, dass jedes Programm ohne Ausnahme einen Programmierer braucht. In diesem Fall sogar einen äußerst genialen Programmierer, der so genial ist, dass kein menschlicher Programmierer mithalten kann. Noch nie hat ein Mensch so etwas programmieren können – und dass es auch ausgeführt wird, ist noch erstaunlicher.
Schauen wir uns die Struktur auf den Pflanzen an: Alles ist unvorstellbar genial angeordnet. Sogar das Baumaterial, das wir uns kaum vorstellen können, ist so verarbeitet. Ein Beispiel ist ein Gehäuse aus Kalkstein, das ebenfalls schön gestaltet und strukturiert ist, ebenso wie andere Strukturen.
Hier sehen wir einen mächtigen Baum mit mehreren Metern Umfang. Wenn man sich so einen Baum mit einer riesigen Krone ansieht, könnte man meinen, er müsste mindestens fünf Semester Festigkeitslehre an einer Technischen Universität studiert haben. Er muss genau wissen, wie Biegung, Tragfähigkeit und Standfestigkeit zusammenhängen.
Dazu kommen noch etwa 20 Semester Chemie, denn alles, was hier abläuft – osmotischer Druck, der Transport der Nährstoffe, deren Umwandlung in Blätter, Borke und Holz – sind unvorstellbar geniale Prozesse. Woher weiß der Baum das? Natürlich hat der Baum keine Ahnung davon, sondern ihm ist ein Programm mitgegeben, das in einem unvorstellbar kleinen Samenkorn steckt. Dieses Samenkorn enthält dick gepackte Information.
Die Information, die in den DNS-Molekülen steckt, hat eine unvorstellbar hohe Dichte. Ich habe ein Dia, auf dem die ganze Bibel gespeichert ist – ein ganz normales Dia. Ich habe einmal ausgerechnet, wie viel Information darauf gespeichert ist im Vergleich zu den DNS-Molekülen, die die Information für die Biegefestigkeit und all diese Dinge enthalten. Das Ergebnis ist erstaunlich: Die Information auf dem Dia ist 7,7 Billionen Mal dichter gespeichert als im DNS-Molekül, dem Träger der Information in all diesen lebenden Zellen.
Das kann man sich vielleicht leicht merken. Stellen wir uns vor, die Information im DNS-Molekül ist die höchste Packungsdichte, die wir kennen. Wenn man sich vorstellt, man hätte einen Stecknadelkopf aus diesem Material – also das Speichermedium in unseren Zellen – und man würde Taschenbücher darin speichern, so wie sie draußen am Büchertisch stehen, stellt sich die Frage: Wie viele solcher Taschenbücher könnten wir dort wohl unterbringen?
Der Stapel dieser Bücher hätte eine beachtliche Höhe. Die Entfernung von der Erde bis zum Mond beträgt 384.000 Kilometer. Doch dieser Bücherstapel könnte noch 500 Mal höher sein – und das alles passt in einen einzigen Stecknadelkopf.
Wer an Zufallsprozesse und Evolution glaubt, muss also glauben, dass so viel Information von ganz alleine entstehen kann. Das ist natürlich unmöglich, denn die Naturgesetze widersprechen dem massiv.
Auf diesem Bild sehen wir eine Kannenpflanze. Diese Pflanze ist bemerkenswert, weil sie sogar auf Böden wachsen kann, die kaum Phosphor und Stickstoff enthalten – Elemente, die die Pflanze eigentlich dringend braucht. Trotzdem kann sie dort gedeihen, weil sie eine spezielle Kanne besitzt.
Diese Kanne ist eine besondere Konstruktion, wie man hier sehen kann. Manche Kannen haben sogar einen Deckel oben drauf. Dort werden Insekten angelockt, die in die Kanne fallen. Unten befindet sich eine Flüssigkeit, die wie Magensäure wirkt, und die Insekten werden dort verdaut.
Neulich las ich einen bemerkenswerten Artikel von einer Biologin in einer Fachzeitschrift. Sie hatte die Überschrift gewählt: „Fallgrube ins Verderben“ und beschrieb, wie moderne Forschung herausgefunden hat, warum die Insekten nicht mehr aus der Kanne herauskrabbeln können.
Wir wissen, dass eine Fliege senkrechte Flächen hochlaufen kann, selbst spiegelglatte und sogar über Kopf. Wie macht sie das? Sie hat Saugnäpfe an den Füßen, mit denen sie sich festhält und beliebig laufen kann.
Warum krabbelt sie also nicht aus der Kanne heraus? Sie will es zwar, denn sie merkt, dass sie in eine Falle geraten ist, und versucht zu entkommen. Doch in der Kanne gibt es eine Wachsschicht, die bewirkt, dass die Saugnäpfe an ihren Füßen verschmutzt werden. Dadurch haften sie nicht mehr, und sie kann nicht mehr hochkrabbeln.
Wenn sie das Wachs schließlich abgekratzt hat, findet sie darunter eine Oberfläche, die nur noch aus spitzen Nadeln besteht. Selbst wenn es ihr gelingt, den Wachs loszuwerden, findet sie keine Haftfläche mehr, denn auf so spitzen Nadeln kann sie sich nicht festhalten.
Das bedeutet, dieses Insekt befindet sich auf einer Rutschbahn ins Verderben. Ich werde später noch einmal darauf zurückkommen.
Mathematische Ordnung in der Natur: Fibonacci-Zahlen
Auf diesem Bild sehen wir einige Tannenzapfen, die in besonderer Weise mit der Schöpfung zu tun haben. Wenn wir uns die einzelnen Zapfen genauer ansehen, fällt auf, dass die Elemente dort nicht willkürlich angeordnet sind. Stattdessen erkennen wir, dass es Spiralen gibt. Auf diesen Spiralen befinden sich die einzelnen Zapfenelemente.
Wenn man sich das einmal genauer anschaut – am besten, wenn man durch den Wald geht, so einen Zapfen sammelt und die Anzahl der Spiralen zählt – wird einem etwas Besonderes auffallen. Besonders nach dem, was ich Ihnen gleich an Mathematik erläutern werde.
Wir sehen hier die Zahlenreihe der Fibonacci-Folge. Diese ist sehr einfach zu gewinnen: Man beginnt mit Null und addiert Eins dazu, was Eins ergibt. Dann nimmt man die Eins und addiert erneut Eins, was Zwei ergibt. Ab jetzt addiert man immer die beiden vorangegangenen Zahlen. Also addieren wir Eins und Zwei, was Drei ergibt. Dann addieren wir zwei und drei, was fünf ergibt. Drei und fünf ergeben acht, acht und fünf ergeben dreizehn, und so weiter. So entsteht eine Zahlenreihe.
Der Erste, der diese Zahlenreihe entdeckt hat, war der Italiener Fibonacci. Bemerkenswert ist, dass auf allen Tannenzapfen die Anzahl der Spiralen immer ohne Ausnahme eine Fibonacci-Zahl ist.
Wenn Sie sich eine Sonnenblume anschauen, werden Sie feststellen, dass jeder Kern im Kreuzungspunkt zweier Spiralen liegt. Diese Spiralen drehen sich in verschiedene Richtungen und kreuzen sich. An jedem Kreuzungspunkt befindet sich genau ein Kern.
Die Aufteilung ist so gestaltet, dass jeder Kern im Korb der Sonnenblume im Kreuzungspunkt zweier Spiralen liegt. Das hat einen bestimmten Grund: Wenn das nicht so wäre – was man durch Beweise auf Computern zeigen und nachrechnen kann – würden Lücken zwischen den einzelnen Kernen entstehen. Das wollte der Schöpfer nicht. Er wollte die Oberfläche des Korbes voll ausnutzen, so dass die Kerne dicht an dicht liegen.
Mathematisch lässt sich zeigen, dass dies nur möglich ist, wenn die Anzahl der Spiralen Fibonacci-Zahlen sind. Nehmen Sie jede beliebige Sonnenblume irgendwo auf der Welt und zählen Sie die Spiralen. Sie werden feststellen, dass es Fibonacci-Zahlen sind. Dabei gibt es linksdrehende und rechtsdrehende Spiralen, weshalb sie sich kreuzen können.
Man könnte jetzt sagen, die Fibonacci-Zahlen seien ja ganz einfach – ein bisschen addieren, das war’s. Doch wenn man sich intensiver mit der Mathematik hinter den Fibonacci-Zahlen beschäftigt, merkt man, dass sehr viel tiefere Mathematik dahintersteckt.
In Amerika gibt es eine Fachzeitschrift, die alle drei Monate erscheint. In jeder Ausgabe finden sich neue wissenschaftliche Aufsätze, die sich ausschließlich mit den Fibonacci-Zahlen beschäftigen. Diese Zahlen besitzen so viele unvorstellbare Eigenschaften, dass es nicht aufhört, immer wieder Neues zu entdecken.
Viele junge Leute sind hier. Wenn jemand eine Doktorarbeit schreiben möchte, empfehle ich, sich mit den Fibonacci-Zahlen zu beschäftigen. Dort findet man ganz bestimmt noch neue Erkenntnisse. Diese können anschließend in der amerikanischen Fachzeitschrift veröffentlicht werden. Man wird dankbar sein, immer wieder neue Aufsätze über Fibonacci-Zahlen zu erhalten.
Wir sehen also: Wenn das hier nach Fibonacci-Zahlen läuft, muss das Samenkorn einer Sonnenblume die komplette Mathematik der Fibonacci-Zahlen enthalten. Nur so können diese Spiralen auf der Oberfläche des Korbes entstehen. So genial ist alles gemacht.
Hier sehen wir eine andere Pflanze mit einer anderen Blüte, ebenfalls bis ins Letzte durchkonstruiert. Es gibt nichts Gepfusches oder Unüberlegtes, das wir erkennen könnten. Alles ist genau durchdacht.
Die Komplexität des Mikrokosmos: Kolibakterien
Wenn wir noch näher ins Kleine hineingehen, sehen wir einen Teil eines Kolibakteriums. Ein Kolibakterium hat ein Volumen von sechs Milliardstel Kubikmillimeter. Das können wir mit bloßem Auge nicht mehr erkennen – so klein sind sie.
Von diesen Bakterien haben wir Milliarden und Abermilliarden in unserem Darmtrakt. Sie helfen uns gerade in diesem Augenblick, das Abendessen zu verdauen. Dabei müssen sie natürlich überall dorthin gelangen, wo die Nährstoffkonzentration am größten ist.
Deshalb besitzen sie chemische Sensoren, mit denen sie herausfinden können, wo die Konzentration am höchsten ist. Dort müssen sie hin. Wie machen sie das? Sie haben sechs Elektromotoren eingebaut. Jeder dieser Motoren ist mit einem Flagellum verbunden, das sich mit hoher Geschwindigkeit dreht. So können die Bakterien dorthin fahren, wo sie die höchste Nährstoffkonzentration finden.
Ohne diese Kolibakterien könnten wir gar nicht leben, denn sie unterstützen uns bei der Verdauung. Bemerkenswert ist, wie das mit den Motoren abläuft. Stellen Sie sich vor, in einem Volumen von sechs Milliardstel Kubikmillimeter noch sechs Elektromotoren unterzubringen. Diese müssen unvorstellbar klein sein – und das sind sie auch.
Außerdem benötigen die Motoren Strom. Im Darmtrakt gibt es jedoch keine Steckdosen, von denen sie den Strom beziehen könnten. Deshalb hat der Schöpfer das vorgeplant und in jedes dieser Bakterien ein eigenes Kraftwerk eingebaut, das den Strom erzeugt. So sind alle sechs Elektromotoren mit Energie versorgt.
Die Motoren werden jeweils zum richtigen Zeitpunkt eingeschaltet, genau dann, wenn sie für die passende Ansteuerung benötigt werden. Außerdem sind in diesem winzigen Raum einige Hundert chemische Fabriken eingebaut. Denn all die Proteine, die gebraucht werden, müssen hergestellt werden.
Das sind sehr komplizierte Prozesse. Aufgrund der chemischen Formel, die vom Schöpfer mitgegeben wurde, müssen alle diese Stoffe produziert werden. Und das muss auch ziemlich schnell geschehen: In zwanzig Minuten kann sich ein Bakterium teilen und die komplette Information weitergeben und speichern.
Daraus können wir schon erkennen, dass ein solches Bakterium ein komplettes Computersystem zur Speicherung und Verarbeitung der Information benötigt. Man kann sich vorstellen, was für Anforderungen es mit sich bringt, wenn man glauben sollte, dass so etwas durch Evolution entstehen kann.
Das einzig Richtige ist, den ganzen Evolutionskram in die Mülltonne zu werfen – in die Abfalltonne der Weltgeschichte. Mir ist das nämlich nicht wert. Denn diese Dinge, die wir sehen und beobachten, sprechen eine so deutliche Sprache, dass hier ein genialer Schöpfer am Werk ist.
Die Größe des Universums als weiterer Beleg
Aber nicht nur im Mikrokosmos hat dieser Schöpfer gewirkt, sondern auch im Makrokosmos, bei den Sternen. Heute haben wir erst eine Vorstellung von der enormen Menge an Sternen, die es dort gibt.
In Jeremia 33,22 wird uns etwas über die Zahl der Sterne gesagt. Dort heißt es, in der Alltagssprache der damaligen Zeit ausgedrückt, dass man die Sterne des Himmels nicht zählen und den Sand am Meer nicht messen kann. So drückt die Bibel aus, dass die Zahl der Sterne von keinem Menschen gezählt werden kann.
Stellen Sie sich einen Dialog vor zwischen einem Astronomen der damaligen Zeit und Jeremia. Wie mag ein solches Gespräch wohl verlaufen sein? Ich kann mir gut vorstellen, dass der Astronom damals gesagt hat: „Mein lieber Jeremia, du hast absolut keine Ahnung von Astronomie. Du kannst vielleicht Ziegen melken und Schafe hüten, aber von Astronomie verstehst du nichts. Lass die Finger davon und schreibe nicht einmal den leisesten Gedanken darüber auf.“
Daraufhin könnte Jeremia geantwortet haben: „Na ja, stimmt, ich habe nicht ein Semester Astronomie studiert. Aber ich habe einen Vorteil: Ich kenne den, der die Sterne gemacht hat. Und er hat mich nie angelogen. Alles, was er gesagt hat, stimmt. Deshalb bleibe ich dabei und schreibe genau das auf, was er mir gesagt hat.“
Das ist der Grund, warum wir diesen Text heute noch in der Bibel lesen können.
Wir sehen auch, wie geduldig Gott mit uns ist. Heute können wir die Zahl der Sterne abschätzen, und sie beträgt etwa 10 hoch 25. Ich habe die Zahl mal ausgeschrieben: eine Eins mit 25 Nullen. Diese Zahl ist geradezu unvorstellbar.
Wir arbeiten heute sowieso mit großen Zahlen, doch diese Zahl ist sogar noch eine kleine im Vergleich. Wir gewöhnen uns also schon mal daran.
Wenn ein Computer diese Zahl durchzählen sollte – nehmen wir einen sehr schnellen Computer, der heute 10 Milliarden Rechenoperationen in einer einzigen Sekunde schafft – dann zählt er in der ersten Sekunde 10 Milliarden Sterne, in der zweiten Sekunde 20 Milliarden, in der dritten Sekunde 30 Milliarden Sterne.
Wie lange müsste er zählen, bis er diese Zahl der Sterne durchgezählt hat?
Manche schätzen tausend Jahre. Das ist schon eine gewaltige Zahl und eine sehr gute Schätzung. Ich habe es ausgerechnet: Dieser Computer müsste 30 Millionen Jahre ununterbrochen zählen, nur um die Zahl einmal durchzuzählen – mit der Geschwindigkeit, die ich gerade genannt habe.
Wir sehen also an diesem Beispiel: Erst heute, im 21. Jahrhundert, haben wir eine Vorstellung von der Menge der Sterne. Jeremia hatte davon absolut keine Ahnung, und die Astronomen seiner Zeit auch nicht. Aber Gott hat es Jeremia gegeben, und er hat es aufgeschrieben. Jetzt, erst im 21. Jahrhundert, stellen wir fest: Es stimmt.
Das ist eine schöne Erfahrung: Wir sehen, dass das, was Gott vor einigen Tausend Jahren gesagt und Jeremia zum Aufschreiben gegeben hat, genau stimmt. Das kann man überprüfen.
Daran erkennen wir, dass die Bibel an keiner Stelle etwas Falsches sagt, auch nicht in naturwissenschaftlicher Hinsicht – obwohl die Bibel sich nicht als naturwissenschaftliches Buch versteht. Dennoch kommen immer wieder naturwissenschaftliche Aussagen darin vor, und diese sind wahr, weil die Bibel das Buch der Wahrheit ist.
Wenn wir die Sterne schon nicht zählen können, stellt sich die Frage: Kann Gott das? In Psalm 147,4 lesen wir: Ja, er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Jeder der 10 hoch 25 Sterne hat bei Gott einen Namen, und er vergisst keinen davon. Er kennt jeden Namen und jeden Stern – das ist gewaltig.
Und wie hat er sie gemacht? Durch Sprechen. Gott sprach, und es geschah; so entstanden die Sterne.
Nun kommen wir schon zum dritten Teil. Viele andere naturwissenschaftliche Dinge könnten wir hinzunehmen. Immer wieder stellen wir fest, dass die Bibel uns Dinge erklärt, die wir gerade im 21. Jahrhundert überprüfen und als richtig erkennen können. Generationen vor uns konnten das noch gar nicht so erkennen.
Die Bibel hat also einen langen Atem, sodass es manchmal lange dauert, bis wir Menschen das auch herausgefunden haben, was Gott uns mitgeteilt hat.
Prophetien: Die Erfüllung biblischer Vorhersagen
Ich komme jetzt zum dritten Bereich: den Prophetien. Bemerkenswert ist, dass es in der Bibel 3.268 bereits erfüllte prophetische Aussagen gibt. Das sind solche, die sich wortwörtlich genau so erfüllt haben, wie es dort geschrieben steht. Es ist keine Prophetie bekannt, die sich anders zugetragen hat, als vorausgesagt wurde.
Natürlich gibt es noch weitere Prophezeiungen in der Bibel, die sich aber noch nicht erfüllt haben. Sie konnten sich auch noch nicht erfüllen, denn sie beziehen sich auf die Zukunft. Die Bibel sagt uns sehr deutlich, dass Jesus wiederkommen wird, am Ende der Zeiten. Das steht noch aus, aber wir können gewiss sein, dass er kommen wird. Auch das wird sich erfüllen.
Jetzt wollen wir ein wenig Mathematik betreiben. Doch zunächst möchte ich uns einen Eindruck von der Art der Prophezeiungen vermitteln. Es ist ungefähr so, als wenn ich hier eine Tür im Haus habe und sage: Die Tür ist offen oder zu. Das kann ja sein, so oder so. Das wäre eine ganz simple, banale Sache.
Nein, die Prophezeiungen betreffen durchweg solche Ereignisse, von denen wir sagen können, dass es eigentlich sehr unwahrscheinlich ist, dass sie sich erfüllen. Dazu möchte ich ein paar Beispiele nennen, um uns einen besseren Blick dafür zu geben.
Zerstreuung und Rückkehr Israels
Die Bibel berichtet über die Zerstreuung und die Rückkehr Israels in das Land, das Gott ihnen gegeben hat. Zunächst wird die Zerstreuung im fünften Buch Mose, Kapitel 28, Verse 64 und 65 beschrieben. Dort heißt es: „Denn der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker, von einem Ende der Welt bis ans andere. Dazu wirst du unter denselben Völkern kein bleibend Wesen haben, und deine Fußsohlen werden keine Ruhe haben.“
Gott sagt hier, dass er sie zerstreuen wird, wenn sie ungehorsam werden – unter alle Völker, überall hin, in alle Länder der Erde. Diese Worte sprach er in dem Moment, als sie noch alle zusammen waren und niemand sich das vorstellen konnte.
Doch fast im selben Atemzug sagt Gott auch, dass er sie wieder zurückbringen wird. Und zwar nicht irgendwohin, sondern genau in jenes Land, das er ihnen versprochen hatte. Das lesen wir in Jeremia 16,14-15: „Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: So war der Herr lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat, sondern: So war der Herr lebt, der die Kinder Israel geführt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Ländern, dahinter sie verstoßen hatte; denn ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.“
Diese prophetische Aussage ist außergewöhnlich. Obwohl sie über die ganze Erde zerstreut sind, wird Gott sie zurückbringen. Besonders bemerkenswert ist, dass er sie aus dem Land der Mitternacht zurückbringen wird. In der Sprache der Bibel steht das für das Land im Norden, natürlich nördlich von Israel gelegen. Wenn man eine Karte zur Hand nimmt, stellt man fest, dass Jerusalem und Moskau auf demselben Längengrad liegen.
Seit 1989 sind aus der ehemaligen Sowjetunion 840.000 Juden zurückgekehrt. Hier zeigt sich die Besonderheit, dass sehr viele Juden aus verschiedenen Ländern zurückgebracht werden – besonders aus dem Land im Norden. Den Namen „Sowjetunion“ gab es damals noch nicht, aber Gott beschreibt es schon als das Land im Norden, das sie hergeben müssen. Heute stammt etwa ein Sechstel aller Juden in Israel aus der früheren Sowjetunion. Diese spezifische Ausdrucksweise „aus dem Lande der Mitternacht“ hat Gott genau erfüllt.
Wir wissen, wie das bei Auswanderungen abläuft. Ich bin in vielen Ländern gewesen und habe immer wieder Leute mit deutschen Namen getroffen. Zum Beispiel einen Müller, der inzwischen im englischsprachigen Raum „Muller“ heißt, oder einen Schneider. Wenn ich dann sagte: „Ach, Sie sind Deutscher“, verstanden sie oft gar nicht, was ich meinte. Ihr Großvater war vielleicht ausgewandert, und die Kinder sind dort zur Schule gegangen, haben Englisch oder eine andere Sprache gelernt und sind vollkommen in das neue Land aufgegangen. Man erkennt nur noch am Namen, dass ein deutscher Ursprung vorhanden war. So vermischt sich alles mit dem Zielland.
Nicht so bei den Juden. Sie sind Juden geblieben – und zwar nicht nur über zwei Generationen, sondern über Jahrhunderte hinweg. Das muss man sich einmal vorstellen: Ein sehr ungewöhnlicher und unwahrscheinlicher Prozess.
Und jetzt kommt das Großartige hinzu: Im vorigen Jahrhundert hätten viele Menschen das kaum glauben können. Kritiker des Glaubens hätten gesagt, das sei unmöglich. Wie sollte so etwas funktionieren? Aber heute, wir, die wir heute hier sind, sind Zeitzeugen dafür. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich das alles vor unseren Augen ereignet. Das Land Israel existiert wieder, so wie Gott es gesagt hat: „Ich will sie zurückbringen in ihr Land.“ Das können wir heute beobachten.
Wir sehen also, dass sich diese Dinge wortwörtlich erfüllen.
Das verschlossene goldene Tor Jerusalems
Ich möchte noch ein zweites Beispiel nennen, damit wir einen Eindruck von der Art der Prophetien gewinnen.
Jerusalem hatte ursprünglich zwölf Tore. Im Jahr siebzig nach Christus wurde Jerusalem zerstört. Danach wurde die Stadt in den Jahren 1535 bis 1541 vom türkischen Herrscher Suleiman dem Prächtigen wieder aufgebaut. Genannt wird hier das goldene Tor.
Wer schon einmal in Israel war und sich die Stadtmauer angesehen hat, stellt fest, dass alle Tore geöffnet sind – bis auf eines, das verschlossen ist: das goldene Tor. Dieses Tor liegt nach Osten gerichtet zum Ölberg. Die Frage stellt sich: Warum ist dieses Tor zugemauert? Ein Tor baut man doch, damit es geöffnet wird.
Die Begründung sehen wir auf einem Bild noch einmal: das goldene Tor, wie es zugemauert ist. Die Prophezeiung dazu steht in Hesekiel 44,1-2. Dort heißt es: „Hierauf führte er mich in Richtung nach dem äußeren, gen Osten gerichteten Tor des Heiligtums, das aber verschlossen war. Da sagte der Herr zu mir: Dieses Tor soll verschlossen bleiben. Es darf nicht geöffnet werden, und niemand darf durch dasselbe eingehen. Die Begründung lautet: Weil der Herr, der Gott Israels, hier eingezogen ist, soll es verschlossen bleiben.“
Das ist eine merkwürdige prophetische Aussage. Sie wird zu einer Zeit getroffen, als die Bauern von Jerusalem standen und die Tore geöffnet wurden. Für dieses Tor im Osten wird eine solche Anweisung gegeben.
Daraus lassen sich zunächst drei wichtige Lehren ziehen, wenn wir dieses Tor als verschlossen betrachten.
Für die Juden bedeutet dies einen alttestamentlichen Beweis dafür, dass der Messias bereits gekommen ist. Die Juden warten ja noch auf den Messias, der kommen soll. Aber er ist gekommen – das können sie am goldenen Tor ablesen. Es ist zugemauert, und das zugemauerte Tor sagt: Der Gott Israels, der Messias, ist bereits gekommen, denn er ist durch das Tor eingezogen.
Auch für die Zeugen Jehovas können wir hier eine wichtige Lehre nennen. Zeugen Jehovas beten niemals zu Jesus. Damit unterlassen sie das Entscheidende, was Gott uns aufgetragen hat. Denn Gott sagt im Römerbrief 3, dass der Herr Jesus für den Glauben hingestellt ist. Er ist sozusagen Gegenstand des Glaubens, dass wir an ihn glauben und zu ihm beten. Das tun sie nicht.
Wenn mal ein Zeuge Jehovas an die Haustür kommt, dann laden Sie ihn doch ein und sagen: „Kommen Sie doch herein, ich freue mich, dass Sie kommen. Wir werden gemeinsam zu Jesus beten.“ Wissen Sie, was der macht? Er dreht sich sofort auf dem Absatz um und geht. Er fürchtet nichts mehr als das Gebet zu Jesus. So schlimm ist das.
Hier sieht man, wie weit diese irregeführten Menschen sich von der Bibel entfernt haben, obwohl sie die Bibel in der Hand haben. Sie besitzen jedoch nicht die Luther-Übersetzung, sondern eine eigene Version, die von der Wachtturm-Bibelgesellschaft herausgegeben wird und ihre eigene Lehre enthält.
Für eine andere Gruppe ist das goldene Tor ebenfalls von Bedeutung: für die Bibelkritiker. Diese gibt es in unserer Zeit zahlreich – man könnte sagen, man könnte damit sogar die Straßen pflastern. Die meisten von ihnen sind Theologen. Das Tragische daran: Mir ist in Deutschland kein Theologieprofessor bekannt, der an irgendeiner Universität das unterschreiben würde, was Paulus sagt, nämlich: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ Einen solchen Professor wird man wohl kaum finden. Oder, wenn doch, braucht man eine sehr große Lupe, um ihn ausfindig zu machen.
Gerade solchen Leuten kann man sagen: Schaut euch das goldene Tor in Jerusalem an! Jesus hat gesagt: „Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.“ Wenn die Theologen schweigen zur Wahrheit der Bibel, dann schreien die Steine. Das hat Jesus gesagt, das ist auch eine Prophetie – und es stimmt. Er hat Recht.
Jetzt kommt die große Frage: Warum ist das Tor zugemauert worden? Wer hat das eigentlich getan?
Eine sehr interessante Antwort stammt von einem Muslim. Man kann annehmen, dass dieser Mann oder ihm gesagt wurde, dass in der Bibel steht, in Sacharja 14,4-5, dass die Füße des Herrn zur Zeit auf dem Ölberg stehen werden, der vor Jerusalem liegt, nach Osten hin.
Der Muslim sagte: „Da wird der Herr, mein Gott, kommen. Ich werde verhindern, dass Gott durch das Tor einziehen kann. Das kommt gar nicht in Frage, ich bin hier der Herrscher von Jerusalem.“ So ließ er das Tor zumauern, damit Gott nicht durch das Tor einziehen kann.
Ist das nicht erstaunlich, wie Gott Ironie und Humor hat, und wie sich seine prophetischen Dinge erfüllen?
Ich würde vorschlagen: Wenn es einen Atheistenverein gibt, sollten sie einmal zusammenkommen, einen großen Kongress veranstalten – alle Atheisten. Sie sollten beschließen, das goldene Tor zu öffnen. Das wäre eine gute Idee, so mein Vorschlag.
Sie könnten einen Sack voll Geld mitnehmen und zur israelischen Regierung gehen und sagen: „Wir haben ein Vorhaben, wir möchten die Steine aus dem Tor herausklopfen, damit es geöffnet ist. Ihr bekommt ganz viel Geld dafür, wir machen das alles selbst.“
Doch das wird nicht möglich sein. So ein Vorhaben wird niemals gelingen, denn es bleibt verschlossen, sagt die Bibel. Was bleibt, das bleibt – weil der Messias, der Gott Israels, durchgezogen ist.
Also: Jesus ist Gott, so können wir sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist gottgleich und ihm gebührt Anbetung.
Hier sehen wir eine steingehauene Prophetie, die sich wortwörtlich erfüllt. Auch hier können wir sagen: Es ist ein höchst unwahrscheinliches Ereignis, dass eines der Tore zugemauert wird – und gerade das, das nach Osten gerichtet ist.
Wir sehen, diese prophetischen Aussagen sind von einer Art, dass sie eigentlich immer sehr unwahrscheinlich sind und sich kaum im Laufe der Geschichte ereignen könnten.
Der Fall von Tyros
Ich nehme noch ein drittes Beispiel dazu, das mich beim Lesen der Bibel sehr beeindruckt hat: der Fall von Tyros. Im Alten Testament, beim Propheten Hesekiel, wird diese Stadt beschrieben. Die Bewohner waren so stolz, dass sie von sich selbst sagten: „Ich bin Gott, ich sitze auf dem Thron Gottes.“ So erhaben fühlten sie sich.
Wir kennen das aus der Weltgeschichte: Manche Menschen waren so groß und fühlten sich so überlegen. Von all diesen Personen haben wir erlebt, dass sie alle zu Fall kamen – ohne Ausnahme, egal wie sie hießen und wie mächtig sie waren. So trifft auch der Bannstrahl Gottes diese Metropole. Zu jener Zeit war Tyros eine bedeutende Stadt der Antike. Gott spricht sechs prophetische Aussagen gegen Tyros.
Die erste Prophetie lautet: „Siehe, ich will an dich, Tyros, und will viele Völker gegen dich heraufführen. Sie werden die Mauern von Tyros zerstören und ihre Türme niederreißen.“ Diese erste Prophezeiung steht in Hesekiel 26. Wie sieht die Erfüllung aus? Im Jahr 585 v. Chr. können wir in einem normalen Geschichtsbuch nachlesen, dass genau ein Jahr nach der Prophetie Nebukadnezar diese Metropole von Tyros stürmt. Nach einer dreizehnjährigen Belagerung gehört Tyros zum Neu-Babylonischen Reich. 538 v. Chr. kommt die Stadt unter persische Herrschaft. Die Ruinen der Stadt existieren noch, allerdings sind sie durch die Zerstörung völlig verwüstet.
Nun zur zweiten Prophezeiung: „Ich will ihren Staub wegfegen und sie zu einem kahlen Felsen machen, zu einem Wehr, wo man die Fischergarne ausspannt.“ Das bedeutet, der Felsen von Tyros soll kahl sein. Gibt es dann keine Ruinen mehr? Wo sind die Ruinen geblieben? Das ist eine spannende Frage.
Die Erfüllung können wir heute im Libanon beobachten, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Was wir dort sehen, ist Alt-Tyros, die Stadt, auf deren Gebiet die Metropole Tyros stand. Diese war einst eine mächtige Stadt in der Antike, ein Handelszentrum und sehr stolz. Vor der Stadt lag eine Insel, Insel Tyros.
250 Jahre nach der Prophetie zieht Alexander der Große an der Mittelmeerküste nach Süden. Er erobert Stadt für Stadt, weil er ein großer Heerführer war. Manche Städte ergaben sich, um nicht zerstört zu werden. Vor Alt-Tyros, das nur noch in Trümmern lag, lag die Insel Tyros. Alexander forderte die Bewohner auf, sich zu ergeben. Diese antworteten, Alexander habe keine Schiffe und könne sie nicht erreichen. Sie weigerten sich, sich zu ergeben, denn sie fühlten sich sicher auf ihrer Insel.
Alexander war darüber sehr verärgert. Er sagte: „Ich sehe hier viele Ruinen von Alt-Tyros. Wir werden die Steine sammeln, sie ins Meer schütten und einen Damm bauen. Dann fahren wir rüber und erobern die Insel.“ Das tat er. Deshalb gibt es an der Stelle, wo die Metropole Tyros stand, keine Ruinen mehr. Kein Stein ist mehr zu finden, alles ist im Meer versunken.
Die gestrichelte Linie auf der Karte zeigt die heutige Küstenlinie. Durch Versandung wurde die Insel im Laufe der Jahrhunderte zu einer Halbinsel. Wenn heute der Name Tyros auf der Landkarte des Libanon auftaucht, handelt es sich um Insel Tyros, nicht um die Metropole auf dem Festland. Die Prophezeiung richtet sich gegen die Metropole am Festland.
Die vierte Prophezeiung lautet: „Sie werden deinen Reichtum rauben und deine Handelsgüter plündern. Sie werden deine Mauern niederreißen und deine Lustschlösser zerstören. Sie werden deine Steine, dein Holz und deinen Staub ins Wasser werfen.“ Es ist selten, dass bei der Eroberung einer Stadt Staub, Steine und alles ins Wasser geworfen werden. Normalerweise lässt man die Trümmer liegen. Aber hier wurde das Material von Alexander als Baumaterial für den Damm genutzt.
Er ließ sogar fahrbare Schutzschilde in einer Höhe von fünfzig Metern einsetzen und eroberte Insel Tyros mit Pfeilen und Steinschleudern. Weiter heißt es: „Tyros soll nicht wieder aufgebaut werden, denn ich, der Herr, habe das gesagt.“ Diese prophetische Aussage ist sehr klar und deutlich. Alt-Tyros wurde nie wieder aufgebaut – bis heute nicht. Und es wird auch in Zukunft nicht wieder aufgebaut werden können.
Die sechste Prophezeiung lautet: „Du sollst nicht mehr sein. Man wird dich suchen, aber du wirst ewiglich nicht mehr gefunden werden“, spricht Gott der Herr. Archäologen haben immer wieder versucht, Teile der Stadt durch Ausgrabungen zu finden, doch es wurde nichts entdeckt. Die Stadt ist absolut verschwunden, wie Gott es gesagt hatte.
Wir haben nun drei verschiedene Prophezeiungen kennengelernt, die dritte sogar mit sechs Unterprophezeiungen. Nun wollen wir die Sache einmal betrachten: Ist es möglich, wie manche Leute sagen, dass sich das alles nur zufällig im Laufe der Geschichte erfüllt hat? Angesichts dieser Prophetien entsteht der Eindruck, dass eine solche Erfüllung durch Zufall nahezu unmöglich ist.
Mathematische Wahrscheinlichkeitsrechnung der Prophetien
Als Informatiker hat mich das natürlich sehr gereizt, das einmal unter Gesichtspunkten der mathematischen Wahrscheinlichkeitsrechnung zu betrachten. Wenn ich Sie alle hier so sitzen sehe, merke ich, dass Sie alle noch fit sind – fröhliche, aufmerksame Gesichter. Darum muten ich Ihnen jetzt noch ein Stück Mathematik zu.
Alle, die eine Eins in Mathematik hatten, werden sich jetzt freuen. Die anderen werden sagen: „Warum habe ich nicht besser aufgepasst?“ Aber das kriegen wir alle hin. Ich möchte das einfach einmal mit uns hier durchgehen, weil wir daraus etwas ganz Wesentliches lernen werden. Es lohnt sich also – schalten Sie bitte nicht ab.
Ich mache jetzt einmal Folgendes: Ich mache eine mathematische Modellrechnung. Dabei setze ich die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Prophetie erfüllt oder nicht erfüllt, mit 50 Prozent an – also so, als wenn ich ein Geldstück werfe und die Wahrscheinlichkeit, dass Zahl oben liegt, 50 Prozent beträgt. Das ist natürlich eine unvorstellbar hohe Wahrscheinlichkeit im Vergleich zur Realität. Die wirkliche Wahrscheinlichkeit wäre viel geringer.
Da ich die Grundwahrscheinlichkeit für jede einzelne Prophetie nicht kenne, gehe ich auf die absolut sichere Seite und sage: fifty-fifty. Damit bin ich absolut sicher in meiner Aussage. Außerdem erlaubt mir das, eine Rechnung durchzuführen, die wir uns jetzt anschauen wollen.
Wenn ich so ein Modell mache, dann können wir sagen: Wenn in der Bibel überhaupt nur eine einzige Prophetie enthalten wäre, dann würde nach meiner Rechnung die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese eine Prophetie erfüllt, 50 Prozent betragen, also 0,5.
Jetzt müssen wir noch eines hinzulernen, mehr brauchen wir für heute Abend nicht: Wenn es mehrere Ereignisse gibt, die sich erfüllen müssen, dann werden diese einzelnen Wahrscheinlichkeiten miteinander multipliziert.
Dann geht das los: Wenn wir zwei Prophezeiungen in der Bibel hätten, müssten wir für die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide erfüllen, rechnen: 0,5 mal 0,5, das sind 0,25.
Wenn es drei gäbe, müssten wir rechnen: 0,5 mal 0,5 mal 0,5. Das sind 0,125.
Sie sehen also schon: Je mehr Prophezeiungen da sind, desto kleiner wird die Gesamtwahrscheinlichkeit, dass sich alle erfüllen.
Am Anfang habe ich gesagt, dass wir in der Bibel 3.268 bereits erfüllte prophetische Aussagen haben. Dann wissen Sie jetzt schon, was man rechnen muss: Wir müssen 0,5 mal 0,5 mal 0,5 ... insgesamt 3.268 Mal multiplizieren.
Das kann man gerade noch mit dem Taschenrechner ausrechnen, man muss allerdings mit Logarithmen arbeiten. Aber das kriegen wir auch noch hin.
Das Ergebnis lautet: Die Wahrscheinlichkeit beträgt 1,7 mal 10 hoch minus 984.
Jetzt suche ich heute Abend denjenigen, der mir erklären kann, wie klein das ist.
Als Zahl kann ich es auch gerade noch hinschreiben: Das sind 0,0000 ... und so weiter, mit 983 Nullen nach dem Komma, und dann kommt eine 17.
Wir können uns das so vorstellen: Wir fangen dort hinten am Ende des Saales an, schreiben eine Null und ein Komma, dann schreiben wir rund um den ganzen Raum überall Nullen, dann wieder um die Ecke, zurück und bis zum anderen Ende, wenn wir die richtige Größe für die Null wählen. Dann haben wir alles mit Nullen einmal rundherum vollgeschrieben.
Aber wer kann sich das vorstellen? Wie viel ist das eigentlich?
Da müssen wir alle zugeben: Das kann keiner sich vorstellen.
Wir wollen aber nicht nach Hause gehen, ohne uns eine Vorstellung davon zu machen. Wir wollen uns etwas zumuten. Und das tun wir jetzt.
Ich mache ein ganz einfaches Modell: Ich nehme fünf Ameisen, wie wir hier sehen. Ich habe hier fünf Ameisen, vier sind schwarz und eine ist rot.
Jetzt frage ich: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, wenn ich die Ameisen in ein Glas Wasser tue, gut durchschüttle, mir die Augen verbinde und hineingreife, eine Ameise herauszuziehen, dass es gerade die eine rote ist?
Das ist gar nicht schwer zu rechnen: Bei fünf Ameisen ist die Wahrscheinlichkeit 1 durch 5, also 0,2, also 20 Prozent.
Ich war an der Universität in Portugal, und dort hatten mich Wissenschaftler eingeladen zu einem Vortrag: „Können Sie uns beweisen, dass die Bibel wahr ist?“ Ich sagte: „Kein Problem, ich komme.“
Ich hatte dort auch ein Glas Wasser stehen und sagte: „In diesem Glas Wasser kann ich 20 Ameisen unterbringen, und darunter eine rote.“
Dann erklärte ich die Wahrscheinlichkeiten der Prophetien und sagte: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich gerade die eine rote Ameise erwische, beträgt 0,00005.“
Wir sehen: Die Zahl ist noch viel zu groß, wir sind noch weit oberhalb des Zahlenwertes, den wir für 3.268 Prophezeiungen brauchen.
Also müssen wir mehr Ameisen haben. Je mehr Ameisen wir haben, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, die rote zu finden.
Dann nehme ich eine Badewanne voll. In eine Badewanne passen 36 Millionen Ameisen.
Die Wahrscheinlichkeit beträgt dann 2,8 mal 10 hoch minus 8.
Parallel kann ich ausrechnen, wie viele Prophezeiungen wir mit dem Modell einer Badewanne darstellen könnten.
Ich habe es hingeschrieben: 25.
Anders ausgedrückt: Wenn die Bibel genau 25 Prophezeiungen hätte und jede eine Wahrscheinlichkeit von 0,5 besitzt, dann könnte ich das repräsentativ machen mit einer Badewanne voller Ameisen, also 36 Millionen Ameisen, und da eine rote Ameise hinzufügen.
Wenn ich dann hineingreife und die rote Ameise erwische, entspricht das diesen 25 prophetischen Aussagen.
Aber wir sehen: Wir sind noch eine ganze Ecke entfernt von 3.268.
So kam der Vorschlag: Wir werden jetzt ganz Portugal mit Ameisen zudecken.
Und zwar nicht nur mit einer kleinen Schicht, sondern fünf Meter hoch – über ganz Lissabon, Porto und all die Städte, die Wälder, alles mit fünf Metern Ameisen bedeckt.
Dann fragte ich die Wissenschaftler: „Was meinen Sie, ist das genug?“
Ein Wissenschaftler meldete sich und sagte: „Nein, ich will auf der sicheren Seite sein.“
Er meinte, wir müssten die ganze Erde zudecken.
Ich sagte: „Kein Problem, das machen wir.“
Er sagte: „Ah ja, aber wir müssten die Schicht verdoppeln auf zehn Meter.“
Ich sagte: „Auch kein Problem, machen wir.“
Zuvor verglichen wir noch die Zahl, die wir für Portugal hatten – alle Ameisen über Portugal hinweg – die Wahrscheinlichkeit wäre 2 mal 10 hoch minus 20.
Wenn in der Physik ein Vorgang beschrieben wird, der die Wahrscheinlichkeit 10 hoch minus 20 hat, dann wird das als physikalisch unmöglich angesehen.
So einen Vorgang werden wir in dieser Welt nie beobachten können.
Das entspricht gerade der Zahl der Ameisen, die eine fünf Meter hohe Schicht über Portugal repräsentiert.
Das würde bedeuten, dass wir gerade 65 biblische Prophezeiungen damit abdecken könnten.
Jetzt machen wir den nächsten Schritt, wie vorgeschlagen: Die ganze Erde mit zehn Metern Ameisenschicht bedecken.
Die Wahrscheinlichkeit führt uns dann nur auf 2 mal 10 hoch minus 24.
Damit wären 78 prophetische Aussagen abgedeckt.
Was machen wir jetzt?
Sagen Sie sich vor: Das ist eine Menge – die ganze Erde.
Ich habe außerdem gefragt: „Auch die Ozeane?“
Ja, sagte man, auch die Ozeane.
Alles wird zugedeckt, die ganze Erde mit einer zehn Meter hohen Ameisenschicht.
Irgendwo ist die rote Ameise.
Wenn wir die finden wollen, fliegen wir in irgendeine Richtung mit dem Flugzeug.
Dann sagen wir zum Flugkapitän: „Jetzt in den Ameisenhaufen hinein, Tür aufmachen, eine Ameise greifen.“
Wenn es gerade die rote ist, dann entspricht das der Wahrscheinlichkeit.
Was brauchen wir? Mehr Ameisen, oder?
Ist doch klar.
Jetzt mache ich einen ganz kühnen Sprung. Sie mögen mir verzeihen, dass ich so mutig bin.
Ich fülle jetzt das ganze Universum mit Ameisen – alles!
Bis zum Andromedanebel und alle Leerräume dazwischen werden aufgefüllt.
Das ganze Universum packen wir jetzt mit Ameisen voll.
Nach heutiger Abschätzung hat das Weltall etwa 30 Milliarden Lichtjahre Durchmesser.
Ein Lichtjahr sind 9,5 Billionen Kilometer.
Ich muss natürlich auch die Ameise genau definieren, wie groß sie ist.
Meine Normameise hat 10 Kubikmillimeter.
Dann bekomme ich im gesamten Universum mit dieser riesigen Größe, wo wir Millionen Jahre mit einem Düsenjet oder einer Rakete fliegen könnten, 1,2 mal 10 hoch 87 Ameisen unter.
Diese Zahl dürfen Sie nie vergessen: Ein Universum, da passen 10 hoch 87 Ameisen hinein.
Das ist eine Zahl mit einer Eins und 87 Nullen dahinter.
Ob das wohl geht?
Oh Jammer, es sind immer noch zu wenig.
Mit dem ganzen Universum können wir nur 288 prophetische Aussagen abdecken – mehr nicht.
Da müssen wir etwas anders tun.
Jetzt gibt es keinen realistischen Vergleich mehr.
Obwohl es ja nur ein Universum gibt, müssen wir einfach mehrere Universen nehmen.
Es bleibt uns ja nichts anderes mehr übrig als Vergleichsmöglichkeit.
Jetzt bitte ich Sie: Sagen Sie mir doch mal, wie viele Universen ich denn nehmen muss.
Wer hat hier eben so gut geschätzt? Zehn?
Zehn Universen, sagt er – also zehnmal das Ganze, wie wir unser Universum haben.
Wollen wir mal gucken, das kann man ausrechnen.
Was habe ich getan? Wie viele Universen müssen wir mit Ameisen füllen?
Das ist jetzt die große Frage.
Das Universum ist riesig.
Noch einmal ein Eindruck davon, wo die Sterne liegen: Der Andromedanebel ist 2,25 Millionen Lichtjahre entfernt.
Alles, was dazwischen ist, ist gefüllt.
Die zehn Universen, die hier vorgeschrieben sind, sind auch alle gefüllt.
Wir wollen jetzt umgekehrt rechnen: Wie viele Universen müssen wir füllen?
Das kann man wieder schön ausrechnen.
Das habe ich gemacht, und herauskommt: 5 mal 10 hoch 876 Universen müssten wir füllen.
Das heißt: Das wäre eine Eins mit 876 Nullen – nicht so viele Ameisen, sondern so viele Universen gefüllt.
In irgendeinem dieser vielen Universen, die wir schon gar nicht mehr überblicken können, befindet sich die rote Ameise.
Wir wissen nicht, in welchem.
Wenn wir diese suchen, dann sind wir Millionen Jahre unterwegs mit Raketen und sonstigen Mitteln.
Irgendwo greifen wir eine Ameise heraus und fragen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gerade die rote Ameise ist?
Wenn wir diese Frage so stellen, mit so vielen Universen voller Ameisen, dann haben wir die gleiche Wahrscheinlichkeit, als dass sich 3.268 prophetische Aussagen zufällig erfüllen könnten.
Welche Schlussfolgerung können wir aus einem solchen Rechenergebnis ziehen?
Nur eine: Die prophetischen Aussagen konnten sich nur erfüllen, weil ein lebendiger Gott dahintersteht.
Hier ist es nicht zufällig.
Das gilt auch für die Bibel, denn die Bibel, in der das geschrieben steht, ist kein von Menschen zufällig geschriebenes Buch.
Dieses Buch ist von Gott gegeben.
Das ist die einzige Konsequenz daraus.
Die Bibel also ist wahr – nachgewiesen mit einer erdrückenden mathematischen Rechnung.
Auch wenn Sie alle diese Zahlen vergessen, vergessen Sie niemals die Menge der Universen.
Halten Sie sich immer vor Augen: Wenn jemand einmal sagt: „Die Bibel – aber weiß man, ob das stimmt?“, dann denken Sie an diese vielen Universen und diese eine rote Ameise.
Dann haben Sie ein Bild davon.
Die Persönlichkeit der biblischen Autoren und die Wahrheit der Schrift
Der Apostel Paulus macht sich das natürlich sehr einfach. Er kannte höchstwahrscheinlich kaum Mathematik und sagt deshalb einfach: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ Das ist auch vernünftig und gut. Als Apostel hat er uns ein gutes, treffendes Wort gesagt: Wir können wirklich allem glauben, allem ohne Ausnahme.
Wir können auf der ersten Seite beginnen und alles bis zur Offenbarung 22 lesen. In der ganzen Bibel gibt es keinen Satz, der falsch wäre. Alles ist wahr. Ein solches Buch gibt es in der gesamten Weltgeschichte kein zweites Mal. Es ist das einzige Buch, von dem wir so etwas sagen können.
Der Apostel Paulus ist sehr klug, indem er nicht sagt: „Ich verstehe alles.“ Stattdessen sagt er: „Ich glaube allem.“ Verstehen könnten wir nicht alles. Das sagt er auch, obwohl er, da bin ich überzeugt, gewaltige Predigten gehalten hat – in Korinth, in Athen. Er scheute keine Auseinandersetzung und ging überall hin. Am Ende seines Lebens sagte er: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Glauben gehalten.“ Er hat das Wort gepredigt und dazu gestanden. Er glaubt allem.
Die Bibel ist das einzige Buch, das wir von Gott haben. Darum steht in 2. Timotheus 3,16: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben, alle.“ Wichtig ist hier das Wort „alle“. Alle Texte, jede Aussage ist von Gott eingegeben.
Das ist auch ein tiefes Geheimnis an der Bibel: Gott schaltet die Persönlichkeit der Schreiber, die er benutzt hat, nicht aus. Sonst hätte er die Bibel ja einfach vom Himmel fallen lassen können. Das wollte er aber nicht. Er wollte Menschen beteiligen, die an dem Werk der Bibel mitgewirkt haben. Gleichzeitig hatte er die Oberhoheit darüber. Er wachte darüber, dass nichts Falsches hineinkommt.
Wenn die Bibel uns sagt, dass Jesus derjenige war, der über diese Erde ging, ohne eine einzige Sünde zu tun, dann ist es bemerkenswert, wie die verschiedenen Schreiber, die Gott benutzt hat, das ausgedrückt haben. Dabei merken wir, dass Gott die Persönlichkeit der Schreiber überhaupt nicht ausschaltet.
Johannes war ein Apostel, der mit seinen Gedanken in die Tiefe ging. Niemand hat die Liebe Gottes besser und vollkommener beschrieben als er. Er hat auch über die Barmherzigkeit Gottes geschrieben. Johannes war ein Mann, der in das Innere hineinging.
Wie spricht er über die Sündlosigkeit Jesu? Er sagt: „In ihm war keine Sünde.“ So musste das Johannes sagen, das ist von seinem Wesen her beschrieben.
Petrus kennen wir auch alle. Er ist ein Mann der Tat, nicht wahr? Er ist derjenige, der sagt: „Jesus, du bist am Ufer, ich bin am Boot, aber schnell über Bord!“ Er schwimmt ihm entgegen. Dem muss man nicht lange sagen, was zu tun ist – er macht das einfach. So ist Petrus, sofort ist er da.
Und wie drückt er das aus? Jesus ist derjenige, der keine Sünde tat. Passt das nicht genau zu Petrus?
Jetzt kommt noch Paulus. Paulus war ein Mann der Wissenschaft, der von der Erkenntnis herkam, vom Wissen. Er beschreibt das im 1. Korintherbrief so: Jesus war der, der von keiner Sünde wusste.
Merken wir, wie Gott das macht: Er schaltet die Persönlichkeit nicht aus, aber er wacht darüber, dass jedes Wort, das die Schreiber aufgeschrieben haben, korrekt ist.
Ob Jeremia, der über die Zahl der Sterne spricht, oder die Bezeugung der Sündlosigkeit Jesu – alles ist von Gott eingegeben. Paulus sagt auch: „Ich habe es von keinem Menschen empfangen, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.“ So hat er gepredigt, dass er die Information von Jesus selbst bekommen hat.
Oder der dritte Autor: „Vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet.“ Jetzt haben wir die drei Autoren zusammen. So wissen wir, warum die Bibel wahr ist und warum sie nicht von Menschen ausgedacht wurde.
Das ist sehr wichtig. Darum wissen wir auch, was die Bibel über andere Dinge sagt: Es gibt einen Himmel, das ist sehr wichtig. Es gibt eine Hölle. Und wir müssen durch ein Gericht. Das stimmt alles bis zum letzten Punkt.
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass alles wahr ist.
Die Hauptbotschaft der Bibel: Verlorenheit und Rettung
Wenn wir die gesamte Bibel in einem Satz zusammenfassen wollten, was wäre dann die Hauptbotschaft? Ist es die Anzahl der Sterne? Oder der Fall von Tyros? Das sind alles Beispiele, die Gott nennt. Aber die Hauptbotschaft lässt sich so zusammenfassen: Ich bin verloren, aber es gibt einen Retter.
Das ist der rote Faden, der sich durch die ganze Bibel zieht – vom Sündenfall an. Schon damals hat Gott, wenn auch noch sehr verschlüsselt, gesagt, dass er einen Retter schicken wird. Dieser Retter wird uns von unseren Sünden befreien und uns in den Himmel bringen.
Zunächst einmal die Aussage: Wir sind verloren. In Römer 3 heißt es: „Denn es ist hier kein Unterschied, sie sind allesamt Sünder.“ Alle Menschen sind ohne Ausnahme verloren. Der einzige, der ohne Sünde auf der Erde wandelte, war Jesus. Er war aber auch der Sohn Gottes.
Die Bibel sagt uns in Markus 16,16: „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Das gilt mit mathematischer Pünktlichkeit. Wer sagt: „Glaube ist nicht mein Ding, ich will nichts mehr damit zu tun haben“, der muss wissen, dass er direkt auf dem Weg zur Hölle ist. Das wurde von Gott gesagt, nicht von irgendeinem Menschen, der jemanden schockieren will, sondern es ist die Aussage des lebendigen Gottes.
Jesus, der wohl barmherzigste Prediger, der je auf dieser Erde war, hat gesagt: „Und sie werden hingehen zur ewigen Strafe, ewig.“ Das muss man auch all denen sagen, die von einer Allversöhnungslehre oder einer Fegefeuerlehre reden. Wir Menschen sind ja unglaublich erfinderisch, wenn es darum geht, die Botschaft der Bibel zu kritisieren oder zu verändern. Daraus machen wir dann Lehrpunkte.
Die Allversöhnungslehre sagt zum Beispiel, es sei nur eine Frage der Zeit. Man müsse durch Gerichte hindurch, und dann kämen alle irgendwann in den Himmel. Die Fegefeuerlehre ist genauso eine falsche Lehre. Sie gibt Menschen die Sicherheit, dass sie, wenn sie auch mal im Fegefeuer sind, irgendwann wieder herauskommen.
Ich habe an einem Ort gepredigt, wo man mir sagte, dass eine Frau in ihrem Dorf sogar voraussagen kann, wie viele Jahre jemand im Fegefeuer verbringt. Was für Vorstellungen haben Menschen! Ich habe auch von einer Wallfahrtskirche gehört, in der gesagt wird: Wer dorthin pilgert, dem werden hundert Jahre Fegefeuer erlassen. Was für einen Unsinn haben die Menschen da erfunden!
Ich kann emotional nicht genug dagegen sprechen, weil Menschen dadurch verführt werden. Du kannst tausendmal zur Wallfahrtskirche gehen, und du bekommst nichts erlassen. Die Sünden werden einzig und allein beim Herrn Jesus vergeben. Er war am Kreuz, und zu ihm komme ich und sage: „Herr Jesus, ich bitte dich, vergib mir alle meine Schuld.“ Dann wird er dir sagen: „Dir sind deine Sünden vergeben, geh ein zu deines Herrn Freude.“
Ich freue mich, dass das Evangelium so ist und nicht das, was Menschen sonst alles gelehrt haben. Darum rufe ich eindringlich dazu auf, zu diesem Herrn Jesus zu kommen und unser Leben bei ihm festzumachen.
Die Verlorenheit steht eindeutig fest, aber es gibt einen Retter. In Johannes 3,16 steht: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Das könnte kein Philosoph so schreiben. Schon allein dieser Satz zeigt deutlich: Das ist göttlich.
Wer kann so ausdrücken, dass Gott die Welt liebt, die Menschen dieser Welt, und dass er seinen Sohn hingibt? Auf diese Idee wäre niemand gekommen. Und damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben – und die anderen verloren gehen. Alles ist hier kurz und knapp ausgedrückt. Das ist das Evangelium in Reinkultur.
Diesen Retter gibt es: Er ist der Sohn Gottes, kein anderer, und er will uns retten. Wir müssen uns auf den Weg zu ihm machen.
Und dann wird Jesus sagen, Matthäus 25,46: „Und sie werden hingehen, die Gerechten, in das ewige Leben.“ Das ist großartig – sie gehen in das ewige Leben. Das sagt er uns heute schon.
Gott lädt uns zum Himmel ein. Warum? Weil er uns liebt und nicht will, dass wir ewig verloren gehen. Das ist sein Wille, sein schriftlich erklärter Wille in der Bibel, und dieser Wille stimmt absolut.
Begegnungen und Zeugnisse zum Thema Himmel und Hölle
Ich hielt einen Vortrag. Danach kam eine Frau auf mich zu und sagte: „Ich will Ihnen sagen, wohin ich gehen möchte.“ Ich antwortete: „Sie müssen gar nicht mehr alles erklären. Ich habe so viel über den Himmel gesprochen, natürlich wollen Sie zum Himmel.“
Doch sie entgegnete: „Nein, ich will zur Hölle.“ Ich dachte: Was ist denn nun los? Habe ich an diesem Tag so unklar gesprochen, dass sie nicht mehr zwischen Himmel und Hölle unterscheiden konnte? Ich hatte doch versucht, den Himmel so deutlich herauszustellen und zu zeigen, wie schön es dort ist. Und da sagt sie, sie will zur Hölle. Was habe ich bloß falsch gemacht?
Ich sagte: „Das müssen Sie mir erklären. Warum wollen Sie zur Hölle?“ Und sie antwortete: „Das kann ich Ihnen erklären. Schauen Sie, vor kurzem ist meine Mutter gestorben. Meine Mutter glaubte nicht an Jesus. Nach dem, was Sie gesagt haben, ist sie verloren. Dann ist sie in der Hölle. Ich habe meine Mutter aber grenzenlos geliebt. Wir hatten ein gutes Verhältnis miteinander und ich möchte in Ewigkeit dort sein, wo meine Mutter ist. Also will ich zur Hölle.“
Dann sagte ich zu ihr: „Das müssen Sie sich noch tausendmal überlegen, wirklich tausendmal. Erstens wissen Sie gar nicht mit absoluter Sicherheit, ob sie wirklich in der Hölle ist. Sie hat ja auch die Botschaft von Jesus in ihrem Leben irgendwo gehört.“
Dann erzählte ich ihr die Geschichte vom einen Tschecher, der mit Jesus mitgekreuzigt wurde. Er rief in letzter Minute den Herrn Jesus an und sagte: „Wenn du in dein Reich kommst, in dein Königreich, dann denke doch auch an mich.“ Und Jesus antwortete ihm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“
Ich sagte: „Würden wir die Mutter dieses Verbrechers fragen, wo ihr Sohn ist, hätte sie sicher gesagt, er ist in der Hölle. Schon in jungen Jahren kam er auf die schiefe Bahn, wurde zum Verbrecher, die Römer haben ihn gefasst und jetzt haben sie ihn gekreuzigt. Also ist er für alle Ewigkeit verloren.“
Irrtum! Er kam noch mit Jesus in Berührung, und den werden wir im Himmel wiedersehen – wegen der Barmherzigkeit Jesu.
Ich fuhr fort: „Lassen Sie uns die Sache weiterdenken. Wenn Ihre Mutter – und das wissen wir nicht, wir können es nicht entscheiden – doch in der Hölle ist, werden Sie sie nie treffen. Warum nicht? Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung, auf keinen Fall. Außerdem sagt die Bibel, die Hölle ist ein Ort der Finsternis. Sie werden sie dort gar nicht finden. Es ist absolut dunkel. Wie sollen Sie da jemanden finden?“
Weiterhin fügte ich hinzu: „Die Hölle ist der Ort der absoluten Abwesenheit Gottes. Gott ist die Liebe. Wo Gott nicht mehr ist, gibt es keine Liebe mehr. Dass in dieser Welt, in der wir leben, Liebe vorhanden ist, liegt daran, dass Gott hier ist. Sonst gäbe es hier gar keine Liebe, denn alle Liebe kommt von Gott. Gott ist die Quelle der Liebe.“
Ich sagte weiter: „Also, wenn Sie in die Hölle gehen und selbst wenn Sie Ihre Mutter dort treffen würden – was ich noch annehme –, würden Sie Ihre Mutter dort nicht mehr lieben. In der Hölle gibt es nur noch Hass, weil Gott nicht mehr da ist. Darum überlegen Sie sich ganz genau, wohin Sie aufbrechen wollen. Und das sollten wir alle tun, damit wir genau wissen, wohin wir gehen.“
In einer anderen Stadt sprach ich zum Thema: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ Auch dort lud ich zum Gespräch ein, und einige blieben zurück. Am Ende stand eine junge Frau da. Ich interessiere mich manchmal dafür und fragte sie, wie es kam, dass sie heute hierhergekommen war. Sie antwortete: „Wissen Sie, heute Morgen ist meine Großmutter gestorben. Sie lag tot auf dem Bett. Da kam mir die Frage: Wo ist denn die Großmutter jetzt? Das ist die Frage.“
Sie erzählte weiter: „Dann ging ich raus und sah ein Plakat, auf dem stand: ‚Was wird nach dem Tode sein?‘ Dieses Thema hatte mich sonst überhaupt nicht interessiert. Aber jetzt, durch den Tod meiner Großmutter, bin ich hingegangen und heute hierhergekommen. Ich habe von Jesus gehört und vom ewigen Leben und bin deshalb zurückgeblieben. Ich habe mich für Jesus entschieden, weil er die ewige Hoffnung ist.“
Mir wurde erst hinterher bewusst, was da passiert war: Wie Gott den Todestermin der Großmutter auf so einen Tag legt, an dem abends gerade der Vortrag stattfindet – um einen Menschen zu retten. Das tut Gott. Gott tut alles Mögliche, um uns zu retten.
Das gilt auch für uns. Ich weiß nicht, was dein Hintergrund heute ist, dass du hier bist. Aber mit Sicherheit hat Gott gewollt, dass du hier bist, die Botschaft hörst und nach Hause findest – dass du aus der Kanne herausfindest.
Wir haben vorhin von der Kannenpflanze gehört. Die Biologin hat sie beschrieben als eine Rutschbahn ins Verderben. Als ich das gelesen habe, wurde mir das zum Gleichnis für das, was die Bibel sagt: Wir befinden uns seit dem Sündenfall alle auf der Rutschbahn ins Verderben. Wir können nicht mehr herauskommen, weil die Sünde uns „verstopft“ hat, bildlich gesprochen, mit den Füßen, um herauszukommen.
Wir kommen nicht mehr raus. Es gibt keine Möglichkeit dazu. Wir befinden uns auf der Rutschbahn ins Verderben. Aber einer ist gekommen, der uns herausziehen will. Und dieser eine ist Jesus.
So kann man das Evangelium erklären: Obwohl wir verloren sind durch die Sünde und in diese Rutschbahn ins Verderben geraten sind, ist einer da, der uns herausholen will und sagt: „Komm! Für dich bin ich gekommen, um dich rauszuziehen aus der Kanne, aus der Kanne der Verlorenheit, aus der Kanne des Todes. Komm!“
So sind wir heute Abend eingeladen, uns aus der Kanne ziehen zu lassen. Vielleicht wird uns durch dieses Bild deutlich, wohin wir wirklich aufbrechen wollen.
Jesus zieht uns nicht nur aus der Kanne heraus und setzt uns irgendwo ab, sondern er will uns in den Himmel bringen – an seinen Ort, an den Ort, wo er ist, wo sein Vater ist, der Urgrund aller Liebe.
Der Himmel ist also der Ort der Liebe. Wie viele Menschen wünschen sich Liebe in dieser Welt, und wie wenig Liebe haben viele Menschen! Darüber klagen viele. Der Himmel ist der Ort der vollkommenen Liebe, wo wir vollständig verstanden sind, wo wir eine ewige Heimat haben, wo wir nie wieder weg müssen. Für alle Ewigkeit sind wir dort vorgesehen.
Ich weiß nicht, was uns, wenn wir diese beiden Aufenthaltsorte vergleichen, noch davon abhält, uns für Jesus zu entscheiden. Ich wüsste keinen Grund.
Hier kann man nur sagen: „Ja, Herr, ich komme, nimm mich an, so wie ich bin. Ich will nicht in diese Rutschbahn geraten und ins Verderben kommen. Ich will das ewige Leben von dir haben.“ Und Jesus ist bereit, es jedem zu geben, der heute kommt und sagt: „Ich will.“
So lade ich jetzt jeden ein, zu kommen, der die Gewissheit hat, sich noch nie in seinem Leben zu Jesus bekehrt zu haben. Dass es ihn gibt, das glauben viele. Manche haben auch schon mal zu ihm gebetet. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, ob er wirklich mein Herr, mein Heiland ist, mit dem ich lebe und der mein Herr geworden ist und werden darf. Darum geht es.
Wie das geht, werde ich gleich erklären, gleich da drüben. Wir wollen unserem Herrn dafür danken, dass er uns so einlädt – ohne Vorbedingungen. Wir müssen gar nichts erfüllen. Er nimmt uns so, wie wir zu ihm kommen. Dafür wollen wir ihm im Gebet danken.