Andreas, bevor wir gleich mit dem ersten Vortrag starten: Wahrscheinlich kennen dich nicht viele, deshalb habe ich gedacht, wir beginnen erst einmal mit ein paar Fragen.
Bist du eigentlich mit Christian Lindner verwandt?
Ja, also wir sind ganz eng verwandt. Der Mann, durch den wir verwandt sind, ist Adam, und Eva. Noah hat da auch irgendwie eine Rolle gespielt. Aber ansonsten kenne ich Christian Lindner nur vom Fernsehen.
Okay, ich dachte, wir hätten jetzt irgendwie Beziehungen ganz nach oben.
Ah, ich habe Beziehungen ganz nach oben.
Sehr gut. Andreas, um wie viel Uhr und mit wem bist du heute laufen gewesen?
Also heute war nur einer meiner Freunde beim Laufen, der Jonas, um 6:30 Uhr. Ich weiß gar nicht genau, wo die anderen heute alle waren.
Also dieser Applaus ist für Jonas, oder? Wer Andreas kennt und wer sein Laufen kennt, der weiß, dass Jonas jetzt wirklich einen Applaus verdient.
Vom Leben vor und nach der Bekehrung
Es gibt ja einen Andreas Lindner vor Christus und einen Andreas Lindner nach Christus. Wie würde man den Andreas Lindner vor Christus kurz beschreiben? Und wie den Andreas Lindner nach Christus?
Ich muss mich wirklich schämen, wenn ich daran denke, wie es war, bevor ich den Herrn Jesus kennengelernt habe. Vielleicht fange ich mal mit dem Andreas Lindner nach Christus an.
Wir haben Nachbarn, Wawa und Tutu, die aus Myanmar stammen. Sie sind vor eineinhalb Jahren in unser Dorf gezogen und haben sich kurz darauf bekehrt. Warum? Sie haben gesagt: „Wir haben einfach Liebe gesehen bei Andreas und Lindy. Ihr Leben ist von Liebe geprägt, und sie lieben uns, das wissen wir.“ Das hat mich sehr beeindruckt.
Mein Leben vor meiner Bekehrung, also bevor ich den Herrn Jesus kennengelernt habe, ist in meiner Biografie oder in dem Zeugnisbuch „Kaltes Herz“ überschrieben. Das trifft es wirklich sehr gut. Ich war sehr verschlossen und habe mich mit niemandem unterhalten. Meine Hobbys waren so gestaltet, dass ich dachte, ich möchte mit niemandem etwas zu tun haben. Ja, Liebe war schon da – ich habe mich selbst geliebt –, aber alles andere um mich herum war ziemlich kaputt.
Ich glaube, das ist auch etwas, was ich beim Lesen und beim Kennenlernen immer wieder feststelle: Aus einem Andreas, der sein Herz vor Menschen verschlossen hatte, ist ein Andreas geworden, der ein offenes Herz für Menschen hat.
An dieser Stelle möchte ich euch wirklich nochmal ermutigen: Macht das genauso wie ich mit Watchmenie. Ich bin an Watchmenies Bücher gekommen und habe sie gelesen. Erst später bin ich an seine Biografie gekommen. Nachdem ich die Biografie gelesen hatte, dachte ich: Boah, jetzt muss ich seine Bücher nochmal lesen, denn das hat einen ganz tiefen Eindruck in mein Leben gebrannt.
Ihr macht das heute so: Ihr hört die Vorträge von Andreas, dann holt ihr euch dieses Buch für einen Euro und lest seine Kurzbiografie, sein Lebenszeugnis. Dann merkt ihr: Boah, okay, hätte ich doch besser zugehört.
Das Buch heißt „Frei und doch gefesselt“ und ist hier am Bücherstand für einen Euro erhältlich. Es wurde von Wolfgang Bühne herausgegeben. Darin ist nicht nur die Geschichte von Andreas enthalten, sondern auch die Geschichte von Benedikt Peters. Das bietet die Chance auf denselben Effekt.
Ihr hört euch zum Beispiel seine Predigtreihe über das Buch Exodus an und denkt euch: Boah. Dann lest ihr seine Biografie und denkt: Boah, das ist wirklich beeindruckend.
Hier sind noch weitere Biografien, die sehr, sehr beeindruckend sind. Sie zeigen nicht nur, was für tolle Menschen das sind, sondern vor allem, was für ein großartiger Herr es ist, der Menschen rettet, verändert und gebraucht.
Das ist auch ein Buch zum Weitergeben. Ihr könnt es für euch kaufen und lesen, aber auch viele Exemplare kaufen und verteilen, um Menschen zu zeigen, dass Gott in das Leben von Menschen eingreifen kann.
Wenn ihr zehn Stück davon kauft, bekommt ihr das Exemplar für achtzig Cent. So, das war die erste Buchvorstellung heute. Weitere folgen.
Einleitung zum ersten Vortrag
Andreas, dann darf ich dich bitten, mit uns mit dem ersten Vortrag zu beginnen. Vielen Dank.
Ich wohne in der Nähe von Salzburg, und viele von euch fahren dort vorbei, wenn sie in den Urlaub fahren. Stellt euch vor, an einem Samstagmorgen, ganz früh, so gegen sechs Uhr, bekomme ich einen Anruf von einem jungen Mann aus Schoppen. Er sagt: „Andreas, ich bin in Eben, und das ist, glaube ich, ganz in deiner Nähe.“ Es sind etwa 70 Kilometer von mir entfernt. Er hat ein Problem.
Stell dir vor, sie sind die ganze Nacht durchgefahren, um nach Kroatien in den Urlaub zu fahren. Seine Familie ist bei ihm im Auto, und er steht gerade an der Tankstelle in Eben. Er hat Kraftstoff getankt, aber jetzt weiß er nicht, was er machen soll. Es ist Samstag, und alle sagen, hier sind alle geschlossen, alle Autowerkstätten sind zu. Jetzt müssen sie zwei Tage hier verbringen, bis am Montag das Auto wieder in Ordnung gebracht werden kann.
Ich sage: „Kein Problem, ich habe einen Freund, der dir hilft. Er kennt einen Automechaniker, der auch am Samstag arbeitet.“ Und so war es auch.
Mein Freund aus Schoppen war durch die lange Fahrt in der Nacht einfach durcheinander. An der Zapfsäule hat er versehentlich die falsche Zapfpistole genommen und falschen Kraftstoff in sein Auto getankt. Ein Versehen, das passieren kann.
Aber stellt euch vor, jemand kommt an die Tankstelle, fängt an zu tanken, und du siehst es. Du sagst: „Pass mal auf, das ist der falsche Kraftstoff.“ Und er antwortet: „Ja, ich weiß.“ Und er macht trotzdem weiter. Du sagst: „Du kannst doch nicht damit fahren.“ Und er sagt: „Ja, ja, ich weiß.“
Was würdet ihr dazu sagen? Das ist absoluter Blödsinn. Der Mann macht sich seinen Urlaub kaputt. Er wird wahrscheinlich viel Geld in die Autowerkstatt investieren müssen. Vielleicht ist das eine Hilfsaktion für den Mechaniker oder so. Aber eigentlich ist das absoluter Blödsinn. Das ist Torheit, oder?
Weisheit verstehen und anwenden
Wenn du weißt, was richtig ist, es aber nicht tust, dann ist das Torheit. Damit sind wir gleich bei der Definition dessen, was Weisheit eigentlich bedeutet. Weisheit heißt, ich weiß ganz genau, was richtig ist, und ich handle auch danach.
Was nützt es dir, wenn du weißt, was richtig ist, aber etwas ganz anderes machst? Das ist doch totaler Unsinn. Es ist, als würde jemand an der Tankstelle absichtlich den falschen Kraftstoff tanken.
Früher war ich Soldat, und das kann man auch in meinem Zeugnisbuch nachlesen. Es fasziniert mich, wenn irgendwo Krieg herrscht. Ich bete dann für beide Seiten, und ich glaube, der Herr erhört diese Gebete. Das kann ich später noch erklären, falls jemand daran interessiert ist. Ich habe sogar Beweise dafür, fotografische Beweise, dass der Herr meine Gebete erhört.
Was mich im aktuellen Krieg in der Ukraine besonders fasziniert, sind die Drohnen. Solche gab es zu der Zeit nicht, als ich beim Militär war. Durch die Drohnen haben die Menschen eine gewisse Überlegenheit. Sie schicken diese kleinen Geräte hoch, die alles fotografieren und filmen. So wissen sie genau, was unten passiert.
Sie sehen, was an der Front los ist, was in den Schützengräben des Feindes geschieht, wo die Ziele und Depots sind und vieles mehr. Sie erhalten also Informationen von oben. Diese Informationen helfen ihnen bei Angriffen und Verteidigungen, wenn sie schießen müssen.
Solche Informationen von oben sind extrem wichtig. Sie geben große Vorteile, retten Leben und versprechen Erfolg.
Genau das finden wir auch hier. Wir erhalten Informationen von oben, Nachrichten aus dem Himmel für ein Leben auf der Erde. Diese Informationen sind sogar noch umfassender als Drohnen oder hochauflösende Satellitenbilder.
Das ist einfach wunderbar: Wir bekommen Ratschläge aus dem Himmel für unser Leben auf der Erde. Das ist wahre Weisheit.
Das Buch der Sprüche als Lebensratgeber
Es gibt in der Bibel ein Buch, das speziell für junge Leute geschrieben wurde. Die meisten denken dabei wahrscheinlich an den Timotheusbrief. Doch dieser ist eher für Erwachsene gedacht. Timotheus war damals wahrscheinlich schon etwa 40 Jahre alt, und nur wenige Jugendliche sind so alt.
Das Buch, das sich direkt an junge Leute richtet – an euch zum Beispiel –, ist das Buch der Sprüche im Alten Testament. Das erkennt man schon beim Lesen: Es sind Ratschläge eines Vaters an seinen Sohn.
Man könnte sich nun fragen: Was kann ein Vater schon sagen, der mich gar nicht kennt und nicht weiß, was in mir vorgeht? Doch so schnell sollte man nicht urteilen. Ich möchte euch ein paar Beispiele geben und zeigen, wie interessant und tiefgreifend diese Ratschläge sind.
Ich beginne mit Sprüche 28, Vers 1. Dort sehen wir Weisheit aus dem Himmel für das Leben auf der Erde: „Die Gesetzlosen fliehen, obwohl niemand sie verfolgt; die Gerechten aber sind getrost wie ein junger Löwe.“ (Sprüche 28,1)
Das ist doch irgendwie interessant. Viele Menschen sind von Furcht geplagt – das sehe ich überall. Sie leiden unter Phobien und Ängsten, die sich abwechseln. Sie haben Angst vor Höhen, und wenn sie in eine Höhle gehen, haben sie Klaustrophobie, also Angst vor engen Räumen. Sie fürchten sich vor der Zukunft, vor der Vergangenheit und sogar vor dem Gericht. Es gibt viele verschiedene Ängste.
Doch wenn man genau hinschaut, ist oft gar nichts da, wovor man Angst haben müsste. Zum Beispiel haben wir Nachbarn aus dem Irak, die nachts nicht in den Wald gehen. Ich fragte sie, warum nicht. Sie antworteten, sie könnten überfallen oder ausgeraubt werden. Aber nachts im Wald ist niemand, der sie ausrauben könnte. Und außerdem ist es so dunkel, dass ein möglicher Angreifer sie gar nicht sehen würde. Also brauchen sie keine Angst zu haben. Sie könnten einfach mit mir in den Wald gehen.
Der Grund für diese Angst liegt im Leben der Menschen. Im Buch Sprüche heißt es: „Die Gesetzlosen fliehen, obwohl kein Verfolger da ist.“ Es gibt keinen echten Grund für diese Ängste, keine Phobien, keine Zukunftsängste, keine Panikattacken. Doch es gibt ein Gegenmittel.
In diesem Buch der Weisheit sehen wir nicht nur die Probleme, die wirklich da sind. Diese Probleme hast du vielleicht schon bei Freunden erlebt, in Filmen gesehen oder in Romanen gelesen. Die Menschen sind auf der Flucht vor ihrer Angst.
Aber wir finden hier nicht nur die Diagnose des Problems – was schon sehr wichtig ist. Wenn man ein Problem hat, ist es wichtig, es zu erkennen. Zum Beispiel war Noah heute früh nicht beim Laufen dabei, weil er ein Knieproblem hat. Er wusste aber nicht genau, was es war. Dann wird das Problem analysiert, diagnostiziert und untersucht, es werden Fotos mit teuren Geräten gemacht, und man erkennt, woher das Problem kommt. Das ist ein wichtiger Teil der Behandlung.
Doch im Buch der Sprüche gibt es nicht nur die Diagnose, sondern auch die Lösung. Diese ist genial: „Die Gerechten sind getrost wie ein junger Löwe.“ Das bedeutet, wer auf Gottes Seite steht, kann all diese Ängste besiegen.
Der Gerechte ist hier jemand, der weiß: Meine Schuld ist vergeben. Er hat sein Leben geändert, die Kraft von Jesus wirkt in ihm, und er ist vor Gott gerecht. Er hat Frieden mit Gott und Mut, in die Zukunft zu blicken. Er sagt sich: „Was auch kommen mag, ich weiß, wer kommt – der Herr Jesus. Und er kommt bald.“ Das ist wunderbar, wie man Angst besiegen kann.
Das ist aber nicht die einzige Art von Angst. Es gibt verschiedene Formen. Ich möchte deshalb weitergehen zu Sprüche 29, Vers 25.
Umgang mit Menschenfurcht und Mobbing
Warum ist Mobbing heutzutage ein großes Problem, obwohl sich die Kinder doch gar nicht mehr auf dem Schulhof unterhalten? Die Jugendlichen reden nicht mehr miteinander, weil sie Abstand halten müssen und Masken tragen müssen – wegen Corona und all den anderen Vorschriften. Außerdem gibt es Handyverbote und vieles mehr. Die Kommunikation ist irgendwie weniger als früher. Trotzdem hat Mobbing zugenommen. Wie kann das überhaupt sein?
Das habe ich lange nicht verstanden, aber meine Kinder haben es mir erklärt. Die ganze Zeit bist du davon abhängig, dass deine Bekannten dir irgendwelche Likes oder Dislikes schicken. „Oh mein Gott, ich habe doch extra das gegessen, damit alle mich liken. Und das angezogen, das gekauft, die und die Marke mir angeschafft, damit ich ein Like kriege.“ Aber es hat nicht geklappt. Ich habe es nicht geschafft, ich habe nur so und so viele Pluspunkte bekommen.
Dieses Problem ist ziemlich schlimm. Manche Kinder verzweifeln daran, manche Jugendliche auch. Warum ist das so? Das Problem ist, wir wollen angenommen sein, wir wollen von anderen gemocht werden. Wir wollen Aufmerksamkeit haben. Aber wir kriegen sie nicht.
Wisst ihr was? Dieses Problem hat in der Bibel einen Namen. Das gab es schon früher, also bevor es Likes und diese ganzen Pluspunkte gab. Das hieß damals Menschenfurcht. „Ach so, ah ja, jetzt weiß ich, wie das heißt.“
Nicht nur das, sondern auch die große Gefahr wird aufgezeigt. Sprüche 29, Vers 25 ist für mich ein total aktueller Vers: „Menschenfurcht legt einen Fallstrick, wer aber auf den Herrn vertraut, der wird in Sicherheit gesetzt.“ Seht ihr den Kontrast? Menschenfurcht ist gefährlich.
Wenn du erst einmal versuchst, Menschen zu gefallen, dann wirst du nicht mehr fertig. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst und nicht, wo du aufhören sollst. Das ist etwas, das dich überlastet. Du kannst es nicht jedem Recht machen.
Ein Freund von mir, der sehr hilfsbereit ist, heißt Oktay. Er kann nicht Nein sagen. Wenn ihn jemand um Hilfe bittet, sagt er immer ja: „Kannst du meine Nachbarin evangelisieren? Kannst du mir beim Umzug helfen? Kannst du das streichen? Kannst du dich mit meiner Tochter treffen? Die braucht irgendwie das Evangelium. Der und der ist drogensüchtig, kannst du denen Rat geben?“ Und immer wieder sagt er ja.
Dadurch hat Oktay einen Terminkalender, der übervoll ist und tatsächlich überquillt. Das Problem ist: Oktay kann nicht Nein sagen. Das ist Menschenfurcht. Er möchte anderen Leuten gefallen und kann deshalb nicht Nein sagen.
Ich habe ihn mal gefragt: „Oktay, kannst du eigentlich Nein sagen?“ Er sagte „Nein“ – und hat damit gerade das Gegenteil bewiesen. Das ist so gefährlich, dass es manchen Leuten die Ewigkeit kosten kann. Die Frage „Was denken andere von mir?“ kann so wichtig werden, so groß, so übermächtig, dass man ganz vergisst, dass es auch wichtig ist, was Gott von mir denkt.
Seht ihr das hier in dem Vers? „Menschenfurcht legt einen Fallstrick, wer aber auf den Herrn vertraut, der wird in Sicherheit gesetzt.“ Das zeigt den Kontrast.
Viele Leute verbringen die Ewigkeit ohne Gott, in der Hölle, in ewiger Qual, weil ihnen wichtiger war, was andere von ihnen denken, als was Gott von ihnen denkt.
Ich will das jetzt nicht alles verteufeln. Gott hat diese Sehnsucht in unser Herz gelegt, dass wir anderen gefallen wollen, dass wir angenommen sein wollen, dass wir geliebt werden wollen. Aber dieses Bedürfnis wird vom Herrn gestillt, nicht von anderen Leuten.
Dieses Bedürfnis ist ein Hunger. Aber dieser Hunger betrügt uns nicht. Diese Sehnsucht wird gestillt, und sie kann gestillt werden durch den Herrn Jesus. Das ist es, was der Vers hier meint: „Wer auf den Herrn vertraut, der ist in Sicherheit.“
Also, vertraust du Menschen oder dem Herrn? Manchmal ist es ja gleich: „Ich vertraue darauf, dass Alex mich heute früh abholt. Also mache ich mich einfach fertig.“ Das ist nicht im Widerspruch dazu, dem Herrn zu vertrauen. Ich vertraue meiner Frau, ich vertraue Noah. Wenn er sagt, er kommt um zwanzig vor zehn, dann weiß ich, er ist um zwanzig vor zehn da, und dann fahren wir los nach Bielefeld.
Aber manchmal steht das im Gegensatz zu dem, was der Herr sagt. Der Herr Jesus drückt es so aus in Johannes 5: „Wie könnt ihr glauben, ihr, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von Gott allein ist, nicht sucht?“
Das ist direkt das Gegenteil von Glauben: „Ich möchte, dass andere Leute mich ehren, dass andere Leute mich bewundern, dass andere Leute denken, der ist toll, der ist voll in.“ Herr Jesus sagt: „Wehe euch, wenn alle Leute gut von euch reden.“ Dann seid ihr auf dem falschen Weg. Macht es nicht. Geht nicht diesen Weg.
Ich denke, dieser Vers ist ein wichtiger Vers. Schon allein wegen dieser zwei Verse über Menschenfurcht und diese Phobien lohnt es sich, das Buch zu lesen. Das Buch Sprüche – das Buch Sprüche geht über Weisheit.
Weisheit und Wissen unterscheiden
Vor kurzem, bei einem Berglauf, habe ich mich mit Tobi unterhalten. Ich sagte zu ihm: Heutzutage kann man wirklich alles finden, was man reparieren muss – das findet man bei YouTube.
Bei uns ist im Moment der Herd kaputt. Meine Frau hat sich schon vorgenommen, ihn mit einer Anleitung von YouTube zu reparieren. Außerdem ist die Spülmaschine defekt. Ich wollte schon eine neue kaufen, denn neben uns ist ein Altwarenhändler, der alte Spülmaschinen wie neu verkauft. Und er hat genau dieselbe wie unsere. Da sagte ich zu Lindy: „Die kaufen wir uns!“ Aber sie antwortete: „Nein, nein, ich werde unsere reparieren – mit YouTube.“ Sie ist nur noch nicht dazu gekommen, aber sie hat schon vieles repariert. Sie ist wirklich gut darin. Mit viel Geduld schaut sie sich diese ganzen YouTube-Videos an.
Dann sagte ich zu Tobi: „Schau mal, Tobi, bei YouTube kann man wirklich alles erfahren, was man braucht. So viel Weisheit steckt da drin, zum Beispiel, wie ich mein Auto repariere.“ Sogar ich habe es geschafft, mit einer YouTube-Anleitung die Batterie bei meinem Auto zu wechseln.
Tobi sagte daraufhin: „Andreas, das ist nicht Weisheit, das ist Wissen. Und es gibt einen großen Unterschied zwischen Weisheit und Wissen.“
Man kann bei YouTube erfahren, wie man sein Auto, seine Spülmaschine oder sein Handy repariert – das ist Wissen. Aber die Frage ist: Machst du das dann auch? Folgst du dieser Anleitung? Setzt du das in deinem Leben um? Wie sieht es mit der Anwendung aus?
Denn ich habe euch vorhin gesagt: Es nützt gar nichts, wenn ich weiß, dass ich gerade den falschen Kraftstoff in mein Auto fülle. Ich brauche den richtigen Kraftstoff. Wenn ich merke, dass ich auf dem falschen Weg bin, muss ich umkehren. Das ist eine wichtige Sache. Die Umkehr ist entscheidend.
Man kann sagen: Weisheit bedeutet, ich weiß, was richtig ist, und ich mache es dann auch. Jesus illustriert das mit einem Gleichnis. Es sind zwei Männer: Der eine hört Gottes Wort und tut es, der andere hört Gottes Wort und tut es nicht.
Es gibt sogar Kinderlieder darüber, wahrscheinlich kennt ihr das: Der Weise baut sein Haus auf Felsengrund, der Tor baut sein Haus auf Sand. Natürlich wird das oft so verstanden, dass es um Leute geht, die sich nicht bekehren wollen. Aber eigentlich sagt Jesus: Der Mann, der mein Wort hört und tut, baut sein Haus auf Felsen. Und der Mann, der mein Wort hört und nicht tut, baut sein Haus auf Sand.
Wie kannst du vermeiden, dass Probleme in deinem Leben kommen? Wenn du dieses Gleichnis von Jesus anschaust, wie kannst du die Probleme vermeiden? Gar nicht.
Im Gleichnis kommen bei beiden Häusern Stürme, Wolkenbrüche und Ströme – alle möglichen Schwierigkeiten. Aber das Haus, das auf Felsen gebaut ist, bleibt bestehen. Das heißt: Die Schwierigkeiten des Lebens, die Katastrophen, die über uns hereinbrechen, kannst du nicht durch Weisheit vermeiden. Aber sie machen dich nicht kaputt, weil dein Leben eine Grundlage hat, etwas, woran du dich orientieren kannst – nämlich Gottes Wort.
Das ist eigentlich voll cool, das ist total gut. Es ist interessant für mich zu sehen, wer von den beiden Gottes Wort gehört hat. Habt ihr aufgepasst? Wer von den beiden hat Gottes Wort gehört? Beide. Beide haben Gottes Wort gehört.
Der eine hat Gottes Wort gehört und sich danach gerichtet. Der andere hat Gottes Wort gehört und es nicht getan. Jesus sagt in Matthäus 7,24: Wer mein Wort hört und es tut, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Felsen baut. Und wer mein Wort hört und es nicht tut, ist wie ein törichter Mann, der sein Haus auf Sand baut.
Das heißt: Derjenige, der weiß, was richtig ist, und es nicht tut, ist ein Tor. Er macht sein Leben sozusagen kaputt.
Das Buch Sprüche als Lebensretter
Weisheit gesucht und gefunden in Gottes Wort, im Buch der Sprüche. Ich muss sagen, dieses Buch hat mein Leben gerettet und revolutioniert. Nachdem ich aus Kanada, wo ich mich bekehrt habe, nach München gekommen war, hielt Benedikt Peters einen Vortrag über die Sprüche. Er sagte: „Das Buch der Sprüche ist volle Weisheit, Weisheit aus dem Himmel für ein Leben auf der Erde.“
Das Buch hat 31 Kapitel und ist daher ideal, wenn man zusätzlich zur Bibellese jeden Tag ein Kapitel liest. Am ersten Tag des Monats liest man Kapitel eins, am zweiten Tag Kapitel zwei und so weiter. Bei einem Monat mit weniger als 31 Tagen liest man am Ende einfach mehrere Kapitel. So kann man praktisch ein Jahr lang jeden Tag ein Kapitel lesen und ist zwölfmal durch das Buch durch. Ich dachte mir genau das mache ich. Das hat mein Leben total verändert – und es war notwendig.
Vielleicht denkst du jetzt: „Andreas, das ist doch totale Gehirnwäsche.“ Du hast Recht. Aber mein Gehirn war so schmutzig, dass ich einen Frühjahrsputz brauchte, eine Generalreinigung in meinem Gehirn und meinem Herzen. Das Buch der Sprüche hat der Herr benutzt, weil ich mich so viel damit beschäftigt habe. Eine Schwester in der Gemeinde, die Christel, sagte: „Wenn Andreas den Mund aufmacht, kommt irgendein Spruch raus.“ Das war tatsächlich so. Ich habe ständig darüber nachgedacht und jeden Tag darin gelesen. Dabei habe ich natürlich auch meine Kommentare dazu gegeben.
Das Schöne an den Sprüchen ist: Du suchst nach Weisheit und du wirst sie finden. Weisheit ist etwas ganz Kostbares, kostbarer als Gold, Silber oder andere Schätze. Früher, als ich in Kanada wohnte, gab es viele Goldsucher. Die Romane von Jack London, die viele Jugendliche damals gelesen haben, handelten vom Goldrausch und der Goldsuche in Alaska und Nordkanada. Viele zogen dorthin, suchten Gold und fanden nichts. Sie gaben ein Vermögen aus, verloren viel, manche sogar ihr Leben. Aber sie erlebten Abenteuer. Die Suche war für sie schon spannend, das Leben in der Wildnis faszinierte sie.
Wenn du dich auf eine Schatzsuche begibst, weißt du nicht genau, ob du Gold findest oder nicht. Es ist eine Jagd nach Gold, ein Goldrausch. Als in Kalifornien der Goldrausch ausbrach, waren alle verrückt danach. Man war unsicher, ob man etwas finden würde oder nicht.
Ganz anders hier. Ich lese euch etwas aus Kapitel zwei vor, Sprüche 2:
„Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so dass du dein Ohr auf Weisheit merkst und dein Herz zum Verständnis neigst, ja, wenn du den Verstand rufst und deine Stimme erhebst zum Verständnis, wenn du nach ihm suchst wie nach Silber und ihm wie nach verborgenen Schätzen nachspürst, dann wirst du die Furcht Jahwes verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“
Das heißt, du hast hier eine Schatzkarte mit hundertprozentiger Gewissheit, dass du fündig wirst. Woher kommt diese Gewissheit? Von Gott! Er hat es versprochen. Das ist eine Verheißung. Gott garantiert praktisch: Wenn du suchst, nach verborgenen Schätzen suchst, wirst du verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.
Warum? Der Herr gibt Weisheit, heißt es in Vers 6. Das ist sehr wichtig. Was ist der Unterschied zwischen „Der Herr gibt Weisheit“ und „Der Herr verkauft Weisheit“? Seht ihr den Unterschied? Der Herr gibt Weisheit – das ist ein Geschenk. Die Bedingung ist, dass du danach suchst, ihn anrufst: „Herr, gib mir Weisheit, ich brauche das, ich möchte erkennen, ich bin auf der Suche und möchte mich danach richten. Bitte zeig mir den richtigen Weg.“ Und der Herr verspricht: „Dann wirst du verstehen, dann wirst du die Erkenntnis Gottes finden.“
„Jahwe gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Verständnis. Er bewahrt klugen Rat für den, der sucht.“ Sucht, und ihr werdet finden. Das ist ein Versprechen, das der Herr Jesus gibt. Er kann nicht lügen und sich nicht irren. Das heißt, du wirst unbedingt fündig werden.
Die Goldsucher, die damals in Alaska unterwegs waren, haben viel verloren – ihr Leben, Jahre, ihr Vermögen. Die Goldsucher in Kalifornien während des Goldrausches wurden nur wenige fündig. Hier aber hast du das Versprechen, dass jeder diese Weisheit finden kann. Und Weisheit ist kostbarer als die köstlichsten Edelsteine, wichtiger als Gold, Rubine und alles andere zusammen. Weisheit – das ist gewaltig!
Vielleicht sollten wir tatsächlich suchen. Vielleicht solltest du auch sagen: „Ich mache das jetzt. Ich werde mich auf die Suche nach Weisheit machen und in die Bibel, in das Buch der Sprüche, hineinschauen.“ Dort findest du viele Themen: Geld, Frauen, Gehorsam, Gottesfurcht, Alkohol, Drogen, Rauchen, Menschenfurcht, Phobien und viele gesellschaftliche Probleme. Alle persönlichen Probleme werden behandelt. Das ist ein Schatz, der gehoben werden muss und kann. Bist du dabei?
Manche denken vielleicht: „Ich brauche eine Anleitung. Ich fühle mich wie der Mann in Apostelgeschichte 8, der aus Äthiopien kam und in der Schrift las, aber nicht verstand, was los ist.“ Philippus fragt ihn: „Verstehst du, was du liest?“ Der Mann antwortet: „Eigentlich nicht. Wie kann ich es verstehen, wenn mir niemand es erklärt? Komm her und erklär es mir!“ Philippus setzt sich zu ihm, nimmt sich Zeit und erklärt es.
So etwas habe ich auch gefunden. Ich habe jemanden gesucht, der mir das erklärt, und ich habe es gefunden. In diesem Taschenbuch, früher wirklich ein kleines Taschenbuch, heute erhältlich als Kommentar zum Alten Testament von William MacDonald. Früher gab es das nur zu den Sprüchen, jetzt zum ganzen Alten Testament.
Ich habe die Sprüche gelesen und immer die Erklärung von William MacDonald dazu. Das hat mir geholfen, nicht nur den Sinn zu verstehen, sondern auch, wie ich das in meinem Leben anwenden kann.
Wisst ihr, was ich herausgefunden habe? Das Buch kostet normalerweise 26 Euro, heute gibt es es am Büchertisch für 10 Euro. Wisst ihr warum? Es ist eine alte Auflage mit Regenbogenfarben, die heute nicht mehr „in“ sind. Christen dürfen das heute nicht mehr tragen, deshalb geht das Buch für 10 Euro weg. Die neue Auflage ist dunkelbraun, sieht etwas langweilig aus, lenkt aber nicht vom Inhalt ab.
Das wäre eine tolle Investition. Es macht Eindruck, wenn es im Bücherregal steht. Damit andere merken, dass du reingeschaut hast, solltest du zumindest den Plastikeinband entfernen. Wenn du das Buch nutzt und zum Herrn sagst: „Herr, nimm mich an der Hand, nimm Onkel Bill und bring mir bei, was du mir im Buch der Sprüche sagen willst. Ich brauche Weisheit, ich bin jung und will lernen,“ dann wirst du etwas erleben.
Es gibt zwei Arten zu lernen: Die eine ist, alle Fehler selber zu machen und aus eigener Erfahrung zu lernen. Das ist manchmal schmerzhaft. Die andere Art ist, aus der Erfahrung anderer zu lernen. Das ist weniger schmerzhaft und man kann Weisheit sammeln, ohne jeden Fehler selbst zu machen. Dazu dient das Buch der Sprüche.
Ich habe darin sehr viel Weisheit gefunden. Vielleicht bist du jetzt neugierig und möchtest noch ein paar Ratschläge, wie das aussehen könnte.
Ich verwende dieses Buch nicht nur für mich, sondern auch für meine ungläubigen Freunde. Bei uns in Bayern sind viele so weit von Gott entfernt, dass man kaum über ihn sprechen kann. Wenn ich mit ihnen über Jesus spreche, der am Kreuz für uns gestorben ist und Vergebung schenkt, denken sie: „Interessant, betrifft mich aber nicht. Ich habe nie gesündigt, warum sollte ich Vergebung brauchen? Warum sollte mich jemand lieben, indem er am Kreuz für mich stirbt?“ Das ist für sie zu weit weg.
Deshalb fange ich mit dem Buch der Sprüche an. Zum Beispiel habe ich einen Laufpartner, Klaus. Ich frage ihn oft: „Wie machst du das mit deinen Kindern? Wenn das und das Problem auftaucht?“ Klaus erzählt dann, wie er und seine Frau sich einigen und den Kindern helfen. Ich höre zu, atme tief durch und sage: „Klaus, da fällt mir ein Sprichwort ein: …“ Dann zitiere ich etwas aus den Sprüchen.
Er sagt: „Oh, das ist gut.“ Ich antworte: „Ja, das ist gut. Das ist aus der Bibel.“ Wenn ich sage, es ist aus der Bibel, gibt es oft einen richtigen Ruck. Selbst für Leute, die an Gott glauben, ist es bei uns manchmal fremd, über die Bibel oder Gott zu sprechen. Manche sind einfach so weit weg.
Man sagt: Der Sämann sät das Wort. Ich habe natürlich nicht jedes Mal zu Klaus gesagt: „Du bist verloren, Jesus ist am Kreuz für dich gestorben.“ Damit konnte er nichts anfangen. Aber mit den Sprüchen, die ich zitiert habe, konnte er etwas anfangen. Das hat ihn neugierig gemacht. Nach kaum drei Jahren, in denen wir zusammen gelaufen sind, hat Klaus den Herrn Jesus angenommen. Das ging ziemlich schnell.
Gesundheit und Frieden durch Weisheit
In Sprüche Kapitel 3 lesen wir das, was ich euch vorhin gesagt habe. Vers 1 lautet: „Mein Sohn, vergiss nicht meine Belehrung, bewahre mein Gebot in deinem Herzen! Denn sie verlängern dir die Tage und bringen dir Jahre des Lebens und Frieden.“
Hier spricht ein Vater zu seinem Sohn. Dieses Buch ist für junge Leute gedacht. Das habe ich euch vorhin erklärt. Aber was bringt es überhaupt? Warum soll er die Belehrung bewahren, nicht vergessen und sich danach richten? Das steht in Vers 2: „Denn sie verlängern dir die Tage und bringen dir Jahre des Lebens und Frieden.“
Das ist sehr gut für die Gesundheit. Ihr habt es gehört: „Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir schenken.“ Manche Menschen sind alt und innerlich völlig erschöpft. Sie sind griesgrämig, haben keine Freude mehr und fühlen sich leer. Aber hier heißt es: Du bekommst Gesundheit, ein langes Leben, ein glückliches und friedvolles Leben. Frieden wird dir geschenkt. Das kannst du nicht kaufen, das kann sich niemand leisten.
Ich muss sagen, ich war früher ein Gesundheitsfreak. Einige Jahre lang habe ich keinen Zucker und kein Weißmehl gegessen. Einmal, als ich aus Kanada zu Besuch in Deutschland war – ich habe mich in Kanada bekehrt – hat meine Stiefgroßmutter mir eine Schwarzwälder Kirschtorte gebacken, so ein richtig dickes Ding. Früher hätte ich die Torte allein aufgegessen. Aber in dieser Phase, in der ich so auf meine Gesundheit geachtet habe, habe ich die Torte nicht angerührt, nicht einmal angeschaut. Das war natürlich eine Beleidigung für meine Stiefgroßmutter. Ich war so auf Gesundheit versessen: kein Zucker, kein Weißmehl und all das Zeug.
Aber hier wird etwas gesagt, das wirklich gut für die Gesundheit ist: „Länge der Tage und Jahre des Lebens werden sie dir schenken.“ Nicht, weil ich Zucker und Weißmehl vermeide, sondern weil ich Weisheit habe. Das ist eigentlich ganz klar, oder? Wenn du zornig bist, bekommst du Magengeschwüre. Das ist ungesund.
Hier steht, wie du den Zorn überwinden kannst. Bist du verbittert? „Mei oh mei, der kommt mir die Galle hoch, wenn ich den sehe.“ Du kennst solche Leute sicher auch. Wir sind auf einer Wellenlänge, gut. Aber das ist ungesund. Du kannst deine inneren Organe durch all diese Sünden in Gedanken kaputtmachen. Das frisst dich innerlich auf. Man sagt ja manchmal: „Der kocht innerlich.“ Wie gesund ist es eigentlich, wenn dein Bauch kocht? Das klingt ganz und gar ungesund.
Diese ganzen Schwierigkeiten kann man überwinden, wenn man Weisheit sucht – Weisheit aus dem Himmel für ein Leben hier auf der Erde. Stell dir das so vor wie Drohnen, die ganz oben fliegen und dir alle Informationen liefern, was du vermeiden musst, was du tun kannst und wie sich das auswirkt. All diese Informationen bekommst du direkt in dieses Buch geliefert. Das ist vollkommen genial.
„Güte und Wahrheit mögen dich nicht verlassen! Binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! So wirst du Gunst finden und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen.“
Wenn du dem Herrn Jesus nachfolgst und so lebst, führt das dazu, dass du die größte Annahme erfährst, die überhaupt möglich ist – bei Gott und den Menschen. Das ist doch interessant. Wenn du die Weisheit an erste Stelle setzt, dann ist das super. Das wirkt sich auch positiv auf deinen Freundes- und Bekanntenkreis sowie deine Familie aus.
Anders ist es, wenn du Menschenfurcht an erste Stelle setzt, also wenn für dich das Wichtigste ist, was andere über dich denken. Das haben wir vorhin schon gelesen – das ist eine große Gefahr.
Jetzt kommt das Problem: Vers 7 sagt: „Sei nicht weise in deinen eigenen Augen.“ Das war meine große Schwierigkeit. Ich hielt mich für weise, dachte, ich weiß alles. Ich brauche keine Hilfe und keinen Rat von anderen Leuten. Ich weiß alles selbst. Das hat natürlich mit Stolz zu tun.
Ich habe hier extra eine Predigt vom Johannes mitgebracht, in der er über die Sprüche predigt, speziell über dieses Thema. Er sagt: „Der Weg des Narren ist richtig in seinen Augen, aber ein Weiser hört auf guten Rat. Wer ein weises Herz hat, nimmt Gebote an, aber ein Narr kommt zu Fall. Siehst du einen Mann, der sich weise hält in seinen Augen? Für einen Dorn ist mehr Hoffnung als für ihn.“
Diesen Vers habe ich vor kurzem in einer älteren Besprechung vorgelesen. „Siehst du einen Mann, der sich für weise hält in seinen Augen?“ Alle sagten: „Ja, das ist er!“ Dann wurde der Name eines Bekannten genannt. Er hat einen Bauernhof. Bei ihm hat ein Tierarzt gewohnt, weil alle Kühe im Stall Euterentzündungen hatten. Der Tierarzt gab ihm Ratschläge, aber der Bauer wusste es besser.
Der Bauer brauchte Geld. Ein Förster, ein Forstingenieur, gab ihm Ratschläge, wie er seinen Wald bewirtschaften muss, damit er sofort viel Geld verdient. Aber der Bauer wusste es besser. Egal was, es musste etwas auf dem Bauernhof gemacht werden. Ingenieure aus der Gemeinde berieten ihn, aber er wusste es besser. Er wusste einfach alles besser.
„Siehst du einen Mann, der sich weiser hält in seinen Augen? Für einen Dorn ist mehr Hoffnung als für ihn.“
Das Beste ist also, Weisheit zu suchen und zu finden. Jesus spricht darüber und sagt: Die Königin des Südens ist gekommen, um Salomo zu besuchen und seine Weisheit zu hören. Salomo, der dieses Buch Sprüche geschrieben hat, unter Anleitung seines Vaters David.
Diese Frau ist extra angereist – ich weiß nicht genau, ob sie aus dem Jemen oder Äthiopien kam – sie reiste durch die Wüste bis nach Jerusalem, um die Weisheit Salomos zu hören. Dann sagte sie: „Mir ist viel über dich erzählt worden, Salomo.“ Man erwartet, dass sie sagt, es sei übertrieben gewesen, aber sie sagt: „Mir ist weniger als die Hälfte erzählt worden.“ Ihre Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.
Herr Jesus sagt: „Okay, und mehr als Salomo ist hier.“ Wer euch mit seiner Weisheit zur Verfügung steht und euch belehren will, das ist der Herr Jesus. Er ist heute hier, und ihr könnt ihn um Rat fragen und um Weisheit bitten.
Alles klar? „Kaufe Weisheit und verkaufe sie nicht.“ Wenn du etwas weißt, gib es nicht auf. Bitte den Herrn Jesus um Weisheit. Amen.
